Kuat

- Kuat - Orbit - Werftanlage - Andock-Schleuse - Seifo Dias, John Crool, Brückencrew der Basileia, Lork Varron, weitere Offiziere der Turrus, ein Lord-Kommissar und zahlreiche weitere -

„Captain Dias?“, begann ein dunkelhaariger Mensch mit einem dichten Schnauzer, der die Uniform und Abzeichen des Kommissariats trug.

Der Nichtmensch bestätigte und salutierte vor dem Mann im Rang eines Lord-Kommissars und den übrigen einfachen Kommissaren. Er nickt den beiden Kommissaren, die ihn flankierten knapp zu, woraufhin selbige sich neben Seifo stellten und ihm Handschellen anlegten.

„Im Namen seiner Herrlichkeit Imperator Allegious dem Ersten verhafte ich Sie hiermit aufgrund des Verdachts auf Feigheit vor dem Feind und Hochverrat! Sie sind bis auf weiteres Ihres Amtes als Kommandant enthoben und werden in Untersuchungshaft genommen. Alles, was Sie sagen kann und wird gegen Sie verwendet werden und bis auf weiteres haben Sie das Recht zu schweigen. Sollte es zu einer kurzfristigen Befragung kommen, kann und wird Schweigen gegen Sie verwendet werden. Haben Sie verstanden?“, exerzierte der von keinem einzigen Kampf gezeichnete Mann das Protokoll, riss dem Nichtmenschen das Abzeichen von der Uniform und sah ihn ernst an.

Der Nasenlose bestätigte erneut und wurde dann ein wenig weitergeführt, bis man ihn anhielt. Das Prozedere wurde bei John Crool, Mine Drove und all den anderen Überlebenden von der Basileia durchgeführt. Wie erwartet wurde auch Varron festgenommen und Kommissare betraten die Turrus, um mehr zu verhaften. Das ganze artete zur der Hexenjagd aus, die der Nichtmensch erwartet hatte. Zufrieden schüttelte der Lord-Kommissar dem ersten Offizier der Turrus einem schmächtigen Mann mit blondem Haar die Hand und dankte ihm für seine Hilfe bei diesem Fall. Offensichtlich hatte der Mensch Seifo und die anderen, sogar seinen eigenen Offizier und Mitglieder der eigenen Besatzung angeschwärzt. Der Neimodianer begriff nun, wie Ravenburg an sein Kommando gekommen war.
Nachdem alle vor Ort festgenommen bzw. entlastet worden waren, wurde Seifo weitergeführt und regelrecht durch die Gänge getrieben. Entgegenkommende Offiziere und Beamte machten einen großen Bogen um die kleine Prozession als sei Verrat bzw. der Verdacht auf Verrat etwas hochgradig ansteckendes.
Bloßgestellt, in einer Uniform ohne Abzeichen und in Ketten, ertrug der ehemalige Captain die Demütigung und die Schmach, die man ihm zufügte. Das hatte er nicht verdient. Keiner von ihnen. Tapfer hatte er in großen Schlachten standgehalten und für den Imperator gekämpft. Zwei Mal über Bastion, ein Mal über Delastine, dann noch auf Cato Neimodia und über Denon. Undankbar war der Dienst für das Imperium und die höhere Sache – zumindest war genau das der Schein. Man führte ihn zum nächsten Gefängnistrakt, der größtenteils leer war. Die Gänge waren in einem dunklen Grau gehalten und wurden nur beleuchtet, wenn jemand vorbei kam. Man öffnete die Zelle mit der Nummer L-51 und trieb Seifo hinein. Ohne seine Fesseln zu lösen wurde die Tür zur der kleinen Zelle wieder geschlossen: Sie war praktisch schwarz – Wände, Decke und Boden aus dunklem Metall – und nur spärlich beleuchtet von einer kleinen, roten Leuchte in der oberen rechten Ecke des Raumes. Der über zwei Meter große Nichtmensch konnte nicht einmal aufrecht stehen in dem dunklen Loch und ging gebückt zu der kleinen Nische auf der linken Seite des Raumes, in die sein „Bett“ eingelassen war. Er setzte sich auf das, was tatsächlich nur Metall mit einem Bezug war.
Es war unheimlich still in dem Verließ und das einzige, das Geräusch, das konstant den Raum erfüllte war das leise und monotone Brummen der Lampe. Er dachte kurz über seine seltsame Gesamtsituation nach: Eben hatte er noch Orden für seine Leistungen bei den Schlachten von Bastion erhalten und nun saß er hier geächtet und entehrt. Er spürte, dass er einem ruhmlosen Ende entgegensteuerte, doch er fürchtete, dass er nicht mehr in der Lage sein würde sein Schicksal abzuwenden. Gedanken wie die Tatsache, dass er seine Besatzung gerettet hatte, oder die Floskel „Jeder muss irgendwann sterben“ halfen ihm hier nicht im geringsten. Zwar wusste er, dass er richtig gehandelt hatte, doch er wollte nicht hier auf diese Weise enden. Er wollte allgemein noch nicht enden. Seine Prinzipien verlangten von ihm, dass er ruhig seinem Ende entgegen ging und es akzeptierte, doch er wollte leben! Was war man ohne Leben? Unbedeutend – nichts anderes als eine Fußnote in der gigantischen Geschichte der Galaxis, wenn überhaupt. Seine neimodianischen Gene meldeten sich und waren stärker denn je. Er wollte nicht sterben für seine Prinzipien und auch nicht leben für seine Prinzipien. Er wollte einfach nicht enden. Die Angst vor dem Tod griff nach ihm und umschloss ihn. Unbezwingbar vergiftete sie jeden einzelnen seiner Gedanken und er war jetzt am Ende nichts anderes als der Feigling, der er niemals sein wollte.
Bedauern erfüllte ihn darüber, dass es so gekommen war. Bedauern über seine Entscheidungen, über seine Niederlagen und über seine momentane Verfassung. Seine Gedanken gingen wild durcheinander und er wusste nicht mehr, wer er eigentlich war. Er wünschte sich auf der einen Seite auf dem Höhepunkt seiner Karriere, bei der Schlacht von Denon, gefallen zu sein. Auf der anderen Seite wünschte er sich zu leben und weiterzuexistieren. Und auf einer wieder anderen Seite wünschte er sich, dass er tapferer, klarer und stärkere wäre, sodass er den Pfad, den er für seine Prinzipien und Ideale verfolgen musste, ohne Angst und Reue hätte beschreiten können. Doch all das war hinfällig. Er hatte auf jede erdenkliche Weise versagt. Der Verhör hatte noch nicht einmal angefangen und er war bereits gebrochen. Er war ein Versager, ein Niemand, ein Verräter. Vermutlich verdiente er alles, was noch auf ihn zukam. Vielleicht sogar schlimmeres. Tausende waren unter seinem Befehl gefallen und es war nur gerecht, wenn er ihnen nun folgte. Sein Verstand leerte sich und eine seltsame Ruhe erfüllte ihn. Träge lehnte er sich zurück und erwartete sein Schicksal. Er war bereit.


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Müde erhob sich Kaaza von seiner Pritsche. Sein erster Griff führte seine rechte Hand zu dem eindrucksvollen Dornenkranz auf seinem Haupt. Für einen Menschen mochte dieser bizarre Kopfschmuck abstoßend erscheinen, für einen Zabrak jedoch war ein Zeichen der Herkunft. Ein Verkörperung des Stolzes iridorianischer Tugenden. Für ein Mitglied der imperialen Flotte jedoch waren diese nichtmenschlichen Auswüchse ein klarer Beweis von Minderwertigkeit. Der grassierende Rassismus in den Reihen des Imperiums mochte schon intensiver ausgelebt worden sein, doch für einen Betroffenden war es kaum erträglicher Zustand. Dornus Kaaza konnte seine Abstammung nicht verleugnen und war dennoch Teil der raumfahrenden Streitkräfte. Allerdings versprach man dem Flottenoffizier im Range eines Commander schon seit geraumer Zeit ein neues Kommando. Seit nunmehr zwei Standardmonaten harrte der Zabrak wartend auf der mächtigsten aller Werftanlagen - dem riesigen, planetenumspannenden Produktionsring der Kuat Drive Yards. Dort gab es einen militärischen Flügel, auf welchem das Imperium all jene Bestandteile der Flotte stationierte, die auf neue Kommandos, Versetzungsbefehle oder noch simplere Anweisungen warteten.

Kaaza jedoch war die Warterei mittlerweile leid. Seit fast acht Standardmonaten hatte er kein Raumschiff mehr kommandiert und wartete auf die Bereitstellung eines der mächtigen Schiffe der Acclamator-Klasse. Doch die Schikanierungen der rassistischen Vorgesetzten wurden gerade bei bürokratischen Abhandlungen deutlich. Er - der unerwünschte Nichtmensch - durfte warten. Musste warten. Und trotz dieser Tortur durfte sich der Zabrak nichts anmerken lassen. Er hatte seinen täglichen Dienst ohne Murren zu leisten.

Mit einem schwerfälligen Grunzen stemmte sich der bullig gebaute Nichtmensch hoch, streckte sich kurz und steuerte dann seinen Spind an. Wenigen Augenblicke später hatte Dornus eine frische Uniform ausgesucht und alle notwendigen, ergänzenden Kleidungsstücke bereitgelegt. Sein nächster Gang jedoch führte ihn in die apartmenteigene Naßzelle. Der iridorianische Zabrak genoß die nasse Realität der Körperpflege, riß sie ihn doch stets aus potenziellen Gedanken und hielt ihn in der Gegenwart. Nichts konnte für einen Offizier fataler enden, als sich seinen geistigen Träumereien hinzugeben. Der Zabrak wusch sich recht zügig, erwachte dabei selbst mehr und mehr.

Ungleich später trocknete er sich ab und legte seine imperiale Uniform samt Rangabzeichen und Codezylinder an. Seine - in menschlichen Augen - körperliche Beeinträchtigung ließ sich an seinem Kopfschmuck ausmachen. Denn durch den Dornenkranz war Kaaza nicht in der Lage, eine Dienstmütze zu tragen. Die kollidierte mit den Vorschriften gemäß der imperialen Protokolle und nur eine Sonderlaubnis gewisser Abteilungen hatte es ihm ermöglicht, überhaupt aktiver Teil der Streitkräfte werden zu können. Dieser Umstand wurmte den Zabrak, gab er doch so seinen Kritikern weitere Nahrung für ihren Hass.

Siebenunddreizig Standardjahre zählte Dornus Kaaza mittlerweile, doch noch immer fühlte er sich wie ein unerfahrener Akademieabgänger. Überall wähnte der Nichtmensch von Iridonia Lug, Trug und Verrat. Kameradschaftlichkeit war ihm ein Fremdwort. Auf seinem letzten Kommando, der Nebulon-B-Fregatte 'Wanderer', hatte man ihn durch einen Kommissar überwachen lassen - als Verdeutlichung des Misstrauens und der Verachtung. So war es ihm nicht möglich gewesen, anti-imperiale Propaganda zu machen - wenngleich er selbiges nicht ansatzweise geplant hatte. Dornus war im Grunde mit Leib und Seele Teil der imperialen Streitkräfte. Allerdings schlug sich die allgegenwärtige Präsenz der Ablehnung mehr und mehr auf sein Gemüt nieder. Der Zabrak hatte sich selbst dabei ertappt zynischer, cholerischer und tyrannischer zu werden. Rangniedrigere Offiziere hatten zuletzt regelmäßig unter seiner grobschlächtigen Art leiden müssen - so wie Kaaza unter den Anfeindungen seiner Vorgesetzten litt.


"Dann wollen wir doch mal nachfragen, wie es um das Kommando bestellt ist.", startete der Zabrak im pluralis majestatis. Der implizierte Zynismus war logischerweile gewollt und Dornus rechnete abermals mit einer wahren Batterie an fadenscheinigen, bürokratischen Erklärungen warum er sein Kommando bis dato noch nicht erhalten hatte.

Bisher war jede Unterhaltung mit den hiesigen Befehlsgebern so abgelaufen, was zu einer gewissen angespannten Lage geführt hatte. Einerseits schien die vorherrschende Grundeinstellung klar pro-imperial - und damit anti-nichtmenschlich - zu sein, andererseits störte der Commander auch schlichtweg in Funktion seines Ranges mit den Nachfragen. Je häufiger er in der Kommandantur auftauchte, desto wortkarger fielen die Antworten aus. Mittlerweile ließen sich die Vorgsetzten schon durch Assistenten und Sekretäre entschuldigen - was jedoch nichts an den Kernaussagen änderte: Es gab momentan kein Schiff für Commander Dornus Kaaza. Sein Name stand auf einer Liste - einer langen Liste - und niemand konnte die Zuweisung etwaiger Kommandos beschleunigen. Zumindest nicht hier über Kuat. Die Zuständigen waren selbstverständlich alle nicht wirklich erreichbar oder hatten bedingt durch die Angriffe der Rebellen wichtigere Positionen, um die sie sich kümmern mussten.

Dornus blieb demnach nur eines: Abwarten. Doch der verbohrte Zabrak besaß keinerlei Geduld für derartige Spielchen. Er wollte endlich wieder aktiv werden. Er wollte ein Kommando führen. Er wollte aktiver Part der raumfahrenden Streitkräfte sein. Das war seine Passion. Und nur das.



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Jerret Streif begab sich eilig den hell erleuchteten Korridor entlang zur Beratungs-Kammer hinter dem Gerichtssaal. In diese Kammer würden sich die drei Richter in kleineren Pausen und vor der Urteilsverkündung zurückziehen. Die Urteilsfällung würde durch ihn, Vice Admiral der dreizehnten Flotte, durch den Oberbefehlshaber der Verteidigungsflotte Kuats, Fleet Admiral Moradmin Krypt, und durch den Hafenadmiral dieser gigantischen Raumstation, die zu den größten der gesamten Galaxis zählte, Admiral Desrik Tegge. Die beiden waren offensichtlich die herausragenden Machthaber der Navy in diesem System und er wurde in dieses Gremium als ranghöchster Angehöriger einer Gefechtsflotte berufen. Aufgrund der jüngsten Gebiets- und Truppen-Verluste entlang des Corellian Run mussten Truppen verschoben werden, um neu entstandene Grenzgebiete zu schützen und andere strategische Ziele zu sichern, weshalb sich derzeit kein anderer Kommandant einer Gefechtsflotte über Kuat aufhielt.
Er war sich sicher, dass man ihn – hätte man die Wahl gehabt – nicht einberufen hätte. Seine Flottenzugehörigkeit sprach für die meisten bereits Bände: Die dreizehnte Gefechtsflotte galt bei vielen als die „Versager-Flotte“. Sie war vor über zwanzig Jahren von Admiral Lerd Streng gegründet worden und sollte als eine Art „Auffangbecken“ für Kommandanten mit ungenutztem oder ungesehenem Potenzial und Material in Form von Schiffen, die keiner mehr nutzen wollte, dienen. Mit anderen Worten: Alle Offiziere, die an einem gewissen Punkt einen fataleren Fehler gemacht hatten, aber dennoch tauglich schienen, oder die Nichtmenschen waren und durch das System ausgestoßen worden wären, erhielten in dieser Flotte eine zweite Chance. Insofern hatte diese Flotte ursprünglich sogar etwas „elitäres“, denn nicht jeder beliebige Versager wurde aufgenommen, sondern die, die nach Ansicht Strengs nach wie vor Potenzial hatten, doch das hatte sich bereits vor einiger Zeit geändert. Sie waren gezwungen weniger wählerisch zu sein, um der Flotte den weiteren Bestand zu ermöglichen und es bot sich für das Oberkommando und andere Vorgesetzte an, dieses Flotte für äußerst riskante Mission mit sehr geringer Erfolgswahrscheinlichkeit zu nutzen. Daher verkam sie zur „Versager-Flotte“.
Es war die navale Straftruppe, wenngleich niemand diesen Begriff offen gebrauchte. Offiziell war die Flotte wie jede andere, jedoch wurde auseinander gerissen und zerstückelt im imperialen Gebiet zur Unterstützung genutzt und es war allgemein üblich Offizieren dieser Flotte mit Geringschätzung zu begegnen. Dabei hätten Offiziere, die mit schlechtem Material noch immer Siege errangen, eigentlich mehr Respekt verdient, aber das ließ sich nun einmal nicht ändern. Es galt also das beste aus diesem Zustand zu machen und eine Chance bot sich hier auf Kuat. Die Flotte hatte in den letzten Wochen und Monaten enorm gelitten und kaum Aufstockung im Bezug auf Offiziere und Schiffe erhalten, während sich hier nun mehrere Möglichkeiten boten.
Vor allem dieser seltsame Neimodianer, Captain Seifo Dias, dessen Tribunal er zugeteilt worden war. Der Nichtmensch hatte nicht wenig geleistet: In beiden Schlachten von Bastion hatte er gekämpft, bei der Schlacht von Delastine, in der er maßgeblich an der Festnahme Krennels beteiligt war, und auch noch bei der Schlacht von Denon. Hinzu kamen einige Kleinigkeiten, wie die Festnahme neimodianischer Konspiranten, die sich auf die Seite Janem Menaris gestellt hatten, und die Bekämpfung kleinerer Piratengruppierungen. Ein ansehnliche Karriere, bis zum Militärgericht wegen seiner Flucht aus der Schlacht um Corellia, das ihm nun bevorstand. Der Captain wäre ein Gewinn für die dreizehnte Flotte und es schien unheimlich seltsam, dass ein Offizier, der so oft so viel Tapferkeit bewiesen hatte, plötzlich zum Verräter geworden sein soll. Für Jerret standen die Menschheit und das Imperium natürlich an erster Stelle, aber er hatte sich abgewöhnt in Nichtmenschen keinen Nutzen zu sehen. Sie konnten viel für das Imperium tun als Kommandanten, Soldaten oder Arbeitssklaven, doch das änderte nichts daran, was sie waren: Nichtmenschen, Abschaum. Es gab Ausnahmen, doch man musste grundsätzlich davon ausgehen, dass es sich bei ihnen um Verräter und Versager handelte. Captain Dias hatte das Gegenteil jedoch bereits seinen Nutzen und seine Loyalität zur Genüge bewiesen, weshalb es den Vice Admiral umso mehr interessierte, was über Corellia geschehen war und wie nützlich der Kommandant jetzt noch war.
Noch gab es keine bis kaum Berichte über den Verlauf der Schlacht, ein weiterer Offizier namens Samuel Vimes war ebenfalls im Kuat-System angekommen, nachdem er sich mit seinem schwerbeschädigten Schiff hatte zurückziehen müssen. Eventuell konnte er auch als Zeuge in dem Verfahren verwendet werden, um die Wahrheit aufzudecken.
Der angeklagte Neimodianer war jedoch nicht der einzige Offizier, den der Kommandant der dreizehnten Flotte im Auge hatte. Ein Zabrak, der seit geraumer Zeit auf sein neues Kommando wartete, aber von der imperialen Bürokratie gehemmt wurde, und ein Iktotchi, den scheinbar keiner wollte, weshalb man ihn unter das Kommando eines Offiziers ohne Schiff gestellt hatte. Er hatte die Versetzung der beiden bereits beim Oberkommando erbeten und in Anbetracht der Behandlung, die die beiden erfuhren, würde man sie nur zu gerne weiterreichen. Zudem hatte man ihm einige alte Schiffe aus der Reserve der Verteidigungs-Flotte Kuats versprochen, unter denen sich ein Victory-klasse I Sternzerstörer befand.
Beinahe ein wenig außer Atem betrat der hochrangige Offizier die Beratungs-Kammer und salutierte vor den beiden noch höherrangigen Offizieren, die ihn bereits mit ihren Adjutanten erwartet hatten. Der Fleet Admiral nahm seine Anwesenheit nur knapp zur Kenntnis, ehe er fortfuhr seinem Adjutanten eine Nachricht zu diktieren, während der Hafenadmiral ihm einen misstrauischen Blick zuwarf. Zwischen Jerret und Tegge gab es eine Vorgeschichte, die im groben damit zu erklären war, dass Tegge die Flottille unter dem Kommando von Jerret nicht versorgen wollte wegen der nichtmenschlichen Offiziere und Jerret ihn dafür beim Oberkommando angeschwärzt hatte. Es schien, dass der Admiral nachtragend war, was keine gute Basis für die Urteilsfindung darstellte. Er trat an die beiden anderen Mitglieder dieses Tribunals heran und begrüßte sie nun weniger formal.
Widerwillig schüttelte der Hafenadmiral die Hand des Vice Admirals und Krypt warf ihm einen abschätzigen Blick zu, während sie sich die Hände gaben. Der Fleet Admiral wusste offensichtlich vom Ruf, der jedem der dreizehnten Flotte vorauseilte, wollte aber scheinbar kein vorschnelles Urteil treffen oder war einfach zu höflich dieses Urteil so offen zu zeigen. Er schien aber auch ein wenig abwesend und mit seinen Gedanken an einem anderen Ort, zumal er immer wieder kleinere Aufgaben an seinen Adjutanten weitergab.

„Ich hoffe, dass wir heute dem Imperator, seiner Majestät, seiner Herrlichkeit einen Dienst erweisen, indem wir der Gerechtigkeit genüge tun und diesen schändlichen Verräter seiner verdienten Strafe zuführen.“, begann der Admiral mit diesem offensichtlich vorab auswendig gelernten Propaganda-Gewäsch.


„Ich denke nicht, dass das so einfach pauschal zu entscheiden ist. Gerade seine vorangegangenen Leistungen sollten...“, begann der Vice Admiral, wurde von Tegge aber unwirsch unterbrochen.

„Was vorangegangen ist, interessiert nicht. Er ist ein Nichtmensch und mehrere Zeugen bestätigen, dass er sich ohne direkten Befehl aus der Schlacht entfernt hat.“


„Immerhin war er in der Schlacht...“,
murmelte Jerret als Erwiderung, woraufhin sich das Gesicht des anderen zu einem leichten Rot hin verfärbte.

„Meine Herren... Lassen Sie uns beginnen und dann weitersehen. Es bringt nichts, dass Sie sich bereits vorher zerfleischen, zumal ich dafür keine Zeit habe.“, unterband der Fleet Admiral jede weitere Reaktion und schritt voran in den Gerichtssaal.

Der Raum war in dem für das Imperium typischen, sterilen Grau gehalten. Die beiden dunkelgrauen Tische fügten sich gut in das Gesamtbild an und standen jeweils gleich weit entfernt, schräg zum Podium der drei Richter. Dieses Podium war mit einem roten Stoff überzogen, der nach vorne hin bis zum Boden über hing und jeweils auf Höhe eines Richters das imperiale Symbol in einem goldgelben Farbton zeigte. Am Tisch zu linken des Podiums, der zu den Klägern gehörte, befand sich ein kleiner Bildschirm, sodass der klagende Kommissar gewisse Informationen abrufen konnte. Zwischen den Tischen und dem Podium befand sich im Boden ein Holoprojektor, um für alle sichtbar gewisse Bilder und ähnliches zu zeigen, und auf Seite des Ankläger, auf Höhe des Projektors stand ein kleines Podest, hinter dem die einberufenen Zeugen Platz nahmen und ihre Aussagen machten. Zuletzt blieb noch ein kleiner Tisch neben dem Podium, an dem ein junger Mensch im Rang eines Sub-Lieutenants, der vom Fleet Admiral ausgesucht worden war, unter Aufsicht eines Kommissars das Protokoll führte.
Angeklagt waren in diesem Fall Seifo Dias, Lork Varron und John Crool. Der ehemalige Captain der Basileia, der ehemalige Kommandant der Turrus und der ehemalige erste Offizier der Basileia. Der Ankläger war in dieses Mal tatsächlich Lord Kommissar Erebius Korum, der bereits gefolgt von zwei weiteren Kommissaren eintrat und an seinem Tisch Platz nahm. Kurz darauf wurden auch schon die beiden angeklagten Nichtmenschen und der braunhaarige Mensch in Handschellen hereingebracht und zu ihrem Tisch geführt. Die drei Offiziere wirkten bereits sichtlich mitgenommen und er empfand beinahe etwas wie Mitleid, wenngleich ihn das nasenlose Gesicht des Neimodianers mit den großen Glubschaugen unheimlich abstieß. Doch er versuchte sich weder vom Mitleid, noch von seinem Ekel und seiner Abscheu beeinflussen zu lassen. Fakt war, dass man dem Nichtmenschen Verrat und Feigheit vorwarf und Fakt war, dass er zuvor nie wegen solcher Eigenschaften aufgefallen war. Alles weitere würde sich bei den Befragungen ergeben oder klären.


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Plötzlich öffnete sich die Tür von Seifos Zelle wieder und drei Navy-Trooper traten ein. Sie verschmolzen in ihren schwarzen Uniformen beinahe mit der Dunkelheit der kleinen Zelle, während ihre glänzenden Helme durch das Licht der Zelle rot leuchteten. Zwei packten ihn unwirsch und schoben ihn aus dem kleinen Raum, während der dritte die Führung übernahm. Aus einem Nebengang wurden auch Crool und Varron geführt, die ebenfalls umgeben von jeweils drei Soldaten hinter ihm gingen. Offensichtlich stand ihnen das Tribunal bevor und zwar schneller als erwartet. Der Nichtmensch hatte schließlich sogar damit gerechnet, nicht einmal eine Verhandlung zu bekommen und direkt erschossen zu werden. Es war ein wenig erleichternd zu sehen, dass er nicht aller Rechte beraubt war. Der Marsch zum Gerichtssaal war ähnlich demütigend, wie zu seiner Zelle. Die vorwurfsvollen Blicke anderer Offiziere, die im Rang sogar eigentlich unter ihm standen, die entsetzten Aufrufe und den Bogen, den man um sie machte, als habe man eine Seuche.
Er ertappte sich dabei, dass er selbst sogar den Augenkontakt vermied und zu Boden blickte. Er schämte sich, wenngleich er wusste, dass er sich nichts hatte zu Schulden kommen lassen. Oder bedeutete das, dass er eben doch etwas unrechtes getan hatte, dass er er falsch gehandelt hatte? Er hatte seinen Leuten das Leben gerettet. Das wusste er – das war Fakt!
Er passierte einen normal-großen – im Vergleich zu Seifo kleinen – Iridonianer mit äußerst ausgeprägten Hörnern, der gemäß seiner Uniform den Rang Commander trug. Der Nichtmensch war ihm einen Blick zu, den der Captain nicht direkt deuten konnte. Womöglich verachtete er den vermeintlichen Verräter und hielt sich für etwas besseres, vielleicht sah er sich auch selbst in Seifo und wusste, dass er nur allzu leicht in die Selbe Situation geraten konnte. Ein einziger Fehltritt reichte, um alle Leistungen und Erfolge zu negieren und auszulöschen. Und genau das war der Grund, weshalb es keinen Sinn mehr machte sich zu verteidigen. Er hatte versagt, in den Augen der anderen und seiner eigenen. Zwar aus unterschiedlichen Gründen, doch Versagen war Versagen und das musste bestraft werden. Ein ungutes Gefühl breitete sich im Magen von Seifo aus, je näher sie dem Gerichtssaal kamen.
Übelkeit überkam ihn, als sie in den hell erleuchteten Raum traten. Die drei Richter in Form eines Fleet Admirals, eines Admirals und eines Vice Admirals erwarteten ihn bereits und auch der Lord Kommissar, der ihn verhaftet hatte, war bereits anwesend. Ähnlich grob wie zuvor wurden sie auch zu ihrem Tisch geführt, an dem dann auch ihre Handschellen wieder gelöst wurden. Der sterile Tisch glänzte im Licht und das grüne Gesicht des Nasenlosen spiegelte sich darin. Betreten blickte er zu den drei Richtern, um sie ein wenig einschätzen zu können. Ganz links auf seiner Seite saß der Fleet Admiral, der sichtlich gestresst und uninteressiert am Prozess etwas in sein Datapad eintippte. In der Mitte saß der Admiral der mit einem hinterlistigen Lächeln zuerst zu Seifo und dann zum Tisch, an dem die Kommissare saßen, blickte. Der für den Moment seines Ranges enthobene Captain wusste direkt, dass er in diesem Richter einen Feind hatte. Der Vice Admiral auf der rechten Seite jedoch blickte ihn und die anderen Angeklagten lange und nachdenklich an. Er wusste zunächst nicht, wie er den Blick einschätzen sollte, doch er schloss, dass auch dieser Mensch ihm eher feindlich gesonnen war.
Dann erhob sich der Lord Kommissar und der Prozess begann. Hinter den drei Angeklagten hatten die Navy Trooper Stellung bezogen. Der Fleet Admiral schob nach einigen kurzen Momenten der penetranten Stille sein Datapad weg und begann zu reden.

„In diesem Prozess geht es darum, festzustellen, ob die Offiziere Seifo Dias, John Crool und Lork Varron sich der Anklage der 'Feigheit vor dem Feinde' und dem 'Hochverrat' schuldig gemacht haben. Die Anklage führt das Kommissariat imperialer Angelegenheiten in Form von Lord Kommissar Erebius Korum...“,
der ältere Mensch mit seinen grauen kurzen Haaren machte eine kleine Pause und warf dem Kommissar einen misstrauischen Blick zu, „Das Richter-Gremium bilden in dieser Verhandlung Vice Admiral Jerret Streif, Admiral Desrik Tegge und Fleet Admiral Moradmin Krypt. Das Gremium erteilt der Anklage das Wort.“

„Wir alle kennen die Tugenden, die für einen guten Imperialen wichtig sind. Die Tugenden, die ein jeder, der in der Flotte, der Armee, der Regierung und jedem anderen Teil des Imperiums dient, beherzigen muss. Tapferkeit, Loyalität und Stärke sind drei der wichtigsten und bedeutendsten Tugenden. Diese drei Gestalten!“, rief er aus und zeigte auf den Tisch, an dem die Angeklagten saßen, „Diese drei Gestalten haben diesen Tugenden, dem Imperium, dem Imperator, ihren Kameraden und allen Bürgern des Imperiums, jedem einzelnen Menschen der Galaxis, den Rücken gekehrt, viel mehr noch: Sie haben alle, die sich auf sie verlassen haben, alle, die von ihnen abhängig waren, verraten. Ihnen einen Dolch in den Rücken gestoßen und sie dann verwundet zurückgelassen. Feige haben sie sich aus dem Kampf zurückgezogen, während die Schlacht um die Werftwelt Corellia tobte, und den imperialen Truppen durch eine verräterische Rede, die so schrecklich war, dass selbst mir der Mut schwinden mochte, einen entscheidenden Schlag versetzten. Jetzt gerade werden unsere Leute abgeschlachtet und zwar, weil diese Leute, diese Verräter, diese Nichtmenschen, unsere Truppen im Sich gelassen haben und ihre Moral untergraben haben. Und das kann – nein – das DARF nicht toleriert werden!“, rief der der Kommissar und riss die Arme in die Luft, was der Vice Admiral und der Fleet Admiral mit einem leichten Kopfschütteln quittierten, „Für diese Nichtmenschen gibt es nur eine Strafe: Den Tod. Den unehrenhaftesten, den es nur geben kann und das schließt diesen Untermenschen, diesen Minusmenschen, der dort gleichermaßen als Verräter am Imperium und an der gesamten Menschheit sitzt, ein. Ich fordere also für diese hinterlistigen und unheilvollen Missetäter den Tod durch die Luftschleuse. Doch das Kommissariat ist nicht gänzlich grausam: Wir akzeptieren die Erschießung und gewähren dadurch ein gewisses Maß an Ehre, sofern sich die Angeklagten schuldig bekennen.“, schloss der Kommissar seine Rede, verbeugte sich leicht als habe er ein Konzert gegeben und setzte sich dann.

„Danke... Lord Kommissar. John Crool, bekennen Sie sich schuldig?“, fragte der Fleet Admiral und der Mensch verneinte, ebenso tat es Lork Varron, als er gefragt wurde und dann war Seifo an der Reihe.

Er sah unschlüssig zum Kommissar, der ihn wölfisch angrinste, über die Admiräle zu den beiden Offizieren neben ihn. Sie sahen ihn erwartungsvoll an und seine Angst war plötzlich verschwunden. Er hatte sich von diesem Affen in Uniform beleidigen lassen müssen für etwas, das dieser Idiot gar nicht verstand. Ein besserer Zivilist versuchte ihm zu erklären, wie er sich als Offizier zu verhalten hatte. Er bedrohte ihn sogar. Schlimmer war jedoch, dass er ebenso die beiden anderen Offiziere traf von denen der Neimodianer besonders seinen ehemaligen ersten Offizier sehr schätzte, da er stets tapfer an seiner Seite gestanden und immer seine Pflichten erfüllt hatte. Es ging hier nicht nur um Seifo, sondern um die Leben und die Ehre zweier, die nur getan hatten, was getan werden musste.


„Nicht schuldig!“, rief der Neimodianer dann und er hörte, dass die beiden Offiziere, die neben ihm saßen erleichtert aufatmeten.

„Sie haben das Recht ebenfalls ein Plädoyer zu halten, sofern Sie das wünschen...“, begann der Vice Admiral, jedoch mischte sich der Admiral direkt ein:

„Ich bin dagegen dem Nichtmenschen das Wort zu erteilen.“

„Hm...“,
meinte der Fleet Admiral, schob seinen Ärmel zurück und starrte kurz auf sein Chronometer, ehe er fortfuhr, „Das spart uns Zeit – ich bin ebenfalls gegen das Plädoyer der Angeklagten.“

Das war ein schwerer Schlag, fand Seifo. Er wusste zwar nicht genau, was er gesagt hätte, aber grundsätzlich dieses Rechtes beraubt worden zu sein, war kein gutes Gefühl und kein gutes Zeichen. Er konnte dem Lord Kommissar seine Freude ansehen und auch der Admiral in der Mitte des Podiums gab sich nicht viel Mühe sie zu verbergen. Die Anklage erhielt wieder das Wort.

„Zunächst möchten wir uns mit dem feigen Rückzug ohne direkte Anordnung befassen. Dazu möchte ich gerne den ehemaligen Kommandanten und Hauptangeklagten Seifo Dias befragen.“, begann der Kommissar, erhob sich und ging zur Mitte zwischen den drei Tischen, wandte sich aber dem Nichtmenschen mit der grünen Haut zu, „Stimmt es, dass Sie als Kommandant des Victory-Sternzerstörers 'Basileia' und als Kommandant der dritten Kampfgruppe der ersten Flottille ohne direkte Anweisung des Oberbefehlshabers der Flotte die Schlacht verlassen haben?“


„Ja...“, musste Seifo zugeben.

Die Frage war klug gestellt, denn sie brachte den Angeklagten in eine ungute Situation und ließ ihm keine Möglichkeit Informationen zu ergänzen. Der Lord Kommissar war offensichtlich ein erfahrener Ankläger und wusste, dass er den richtigen Punkt gefunden hatte, in den er sich verbiss, wie ein Kampfhund.

„Also haben Sie Rear Admiral Thorne, der sich auf Ihr wirken verlassen hat verraten?“, mischte sich der Admiral ein und schien so dem Lord Kommissar ein Bein zu stellen.


„Nein, das stimmt so nicht! Die Anweisung Thornes lautete ihm Zeit zu verschaffen, dass er mit der Harbinger fliehen könnte. Wir sind erst in den Hyperraum gesprungen, als sich der Rear Admiral bereits auf dem Weg zum Minenfeld befand und praktisch außer Gefahr war. Ganz davon abgesehen, dass alle Schiffe, die unter meinem Kommando verblieben waren, angeschlagen waren und den Rückzug des Rear Admirals nicht weiter unterstützen konnten.“,
widersprach Seifo nun.

„So so... Ich möchte gerne Lieutenant Commander Victor Tremmor in den Zeugenstand berufen und dazu weiter befragen.“, brach Korum plötzlich die Befragung ab, was bei den Angeklagten ein ungutes Gefühl bewirkte.

Der dünne Mensch mit seinem aschblonden Haar trat ein und steuerte Zielsicher auf das kleine Podest zu, das für die Zeugen reserviert war. Er warf seinen ehemaligen Kommandanten einen flüchtigen Blick zu, wandte sich aber direkt ab. Ein wenig unsicher trat er an das metallene Möbelstück und erwartete beinahe nervös die Fragen des Kommissars.

„Mr. Dias dort hat behauptet, dass der Befehl von Rear Admiral Thorne gelautet habe, die feindlichen Schiffe aufzuhalten, um seinen Rückzug zu decken. Haben Sie dazu etwas zu sagen, Lieutenant Commander?“

„Ich... ich habe Ihnen die Sensor- und Kommunikationsdaten übermitteln lassen und gestatte Ihnen sie zu verwenden.“,
sprach der Mann mit einem leichten Zittern und es schien als hätte er das Gesagte auswendig gelernt.

„Vielen Dank, Lieutenant Commander! Dann sehen wir uns doch die Daten an, die von der Kommunikation aufgefangen wurden:
'Neuer Befehl an alle Schiffe der dritten Kampfgruppe. Die ehemaligen Geleitschiffe der Event Horizon müssen um jeden Preis aufgehalten werden.'
Hm... ich sehe in diesem Befehl nicht die Aufforderung den Rückzug zu decken, sondern bis zum bitteren Ende die feindlichen Schiffe zu bekämpfen und ihnen so viel Schaden wie möglich zuzufügen. Davon abgesehen: Wie angeschlagen waren die Schiffe in der Kampfgruppe des Angeklagten tatsächlich?“

Varron biss sich wutentbrannt auf die Unterlippe, während sein erster Offizier weitersprach. Seifo massierte sich mit einer Hand die linke Schläfe, während er überlegte, was er noch tun konnte, um diese Prozess, der so klar von dem Lord Kommissar dominiert wurde, in eine andere Richtung zu lenken.


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Der Kommissar fragte den Lieutenant Commander dazu aus, wie sich die Turrus noch hätte nützlich machen können und wie genau man Befehle auszuführen hatte. Es war ein abgekartetes Spiel, das Korum dort trieb. Man merkte dem Zeugen an, dass die Antworten bereits abgesprochen waren, und er befragte ihn völlig ungeniert weiter. Die Richter brachen nicht aus ihren ursprünglichen Rollen heraus, sodass Krypt sich nach wie vor nebenher mit anderen Dingen beschäftigte, der Hafenadmiral eifrig dem Kommissar lauschte und Streif regelmäßig versuchte einen Einspruch gegen das ganze einzulegen und gegen den Vice Admiral stichelte. Seifo hatte sich inzwischen damit abgefunden, dass der Kommissar seine Lügen verbreitete und bereitete sich darauf vor, was er den Lieutenant Commander fragen würde, wenn der Kommissar fertig wäre.

„... unter den Umständen einer Schlacht m-müssen die Befehle eines Vorgesetzt immer e-eingehalten werden.“,
beendete Tremmor seine unerträgliche Rede, die er stammelnd und unsicher vortrug.

„Danke, Lieutenant Commander. Das Tribunal sieht also: Seifo Dias hat die Befehle seines Vorgesetzten missachtet und bewusst zu seinen Gunsten ausgelegt. Er ist ein Feigling, der sich nur für sich interessiert und es nicht verdient diese Uniform überhaupt zu tragen.“

„Danke, Lord Kommissar! Die Angeklagten haben nun das Recht den Zeugen zu befragen.“

„Ich bin dagegen. Das ganze ist bereits gelaufen und es ist unumstößlich, dass es sich bei diesen armseligen Gestalten um Verräter am Imperium und an der Sache handelt.“


„Wenn wir ihnen jetzt das Recht verweigern den Zeugen zu befragen – wenn wir ihnen überhaupt gänzlich das Recht zu sprechen verweigern, dann ist diese Verhandlung völlig überflüssig und verdient die Bezeichnung nicht mehr. Wäre es so vorgesehen, dann hätte man sie direkt an der Luftschleuse erschießen lassen und uns diese Zeitverschwendung ersparen können.“

„Ich bin von dem ganzen zwar nicht begeistert, aber ich muss dem Vice Admiral zustimmen. Wir haben es angefangen, also bringen wir es auch halbwegs anständig zu Ende.“,
entschied der Fleet Admiral und nickte Seifo zu.

Der ehemalige Captain erhob sich und schritt langsam, gefolgt von zwei Navy-Troopern, zur Mitte des kleinen Raumes, um die Befragung zu beginnen. Ihm war ein wenig mulmig zu Mute und er unterdrückte die Furcht zu versagen. Er versuchte es zumindest. Der Kommissar hatte seine Fragen möglichst unspezifisch formuliert, weshalb der Nichtmensch vermutete, dass er den tatsächlichen Verlauf der Schlacht unbeleuchtet lassen wollte. Vielleicht würde das Seifo vor den Richtern in ein besseres Licht rücken und er hatte keine andere Wahl als sich auf diese Vermutung zu stützen.


„Lieutenant Commander, könnten Sie dem Gremium die Bedeutung des Befehls von Rear Admiral Thorne erläutern?“


„Ich... ich verstehe die Frage nicht.“, erwiderte der blasse und schwitzende Mensch nervös und blickte angespannt zu den Kommissaren.


„Der Befehl von Thorne lautete, wie Lord Kommissar Korum sehr schön aufgezeigt hat, 'dass sich die Kampfgruppe unter meinem damaligen Befehl mit der Valkyrie zusammentun solle, um die nahenden Schiffe zu bekämpfen', richtig? Was genau auf diese Schlacht angewendet bedeutet das?“, fragte Seifo direkt und fuhr fort, als er merkte, dass dem Menschen die Worte fehlten, „Es bedeutet, dass ein angeschlagener Vindicator Kreuzer, ein stark angeschlagener Victory-Sternzerstörer mit aufgebrauchtem Torpedos, sowie einige angeschlagene Fregatten sich einem Defender Sternzerstörer und einem Imperiums-klasse II Sternzerstörer entgegenstellen sollten. Lieutenant Commander, Sie dienen bereits einige Zeit in der Flotte: Wie wahrscheinlich scheint es Ihnen, dass diese kleine Gruppierung von Schiffen gegen zwei derartige Schlachtschiffe besteht?“

„Das ist reine Spekulation!“, rief der Lord Kommissar erbost über die Unfähigkeit des Zeugen zu antworten.

„Unsinn! Das ist eine völlig legitime Frage. Jeder Offizier, der nach der Akademie in den aktiven Dienst versetzt wurde, weiß die Antwort darauf! Jeder Imperiale sollte wissen, dass sich kein Schiff in der Galaxis – von einem Supersternzerstörer abgesehen – mit der Feuerkraft eines Sternzerstörers der Imperiums-klasse II messen kann. Ihr Einwand wird abgelehnt, fahren Sie fort, Mr. Dias.“,
wies der Vice Admiral Korum zurecht.


„Vice Admiral Streif hat die Antwort bereits gegeben: Die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg für die kleine Gruppe aus Kreuzern und Fregatten ist sehr gering. Könnte sich ein erfahrener und hochrangiger Offizier wie Rear Admiral Thorne darauf verlassen, dass dieses unwahrscheinliche Ereignis doch eintritt?“

„I-ich... ich weiß es nicht...“

„Die Antwort lautet erneut 'nein'. Wenn er sich also nicht darauf verlassen hat, dann dass wir die beiden Schlachtschiffe aufhalten oder schwächen. Angesichts der Zwickmühle, in der sich die imperialen Schiffe in diesem Gebiet befanden und der Schiffsbewegungen fällt die Möglichkeit, dass die feindlichen Schiffe nur geschwächt werden sollten, damit sie später zerstört werden könnten, sehr unwahrscheinlich aus. Betrachtet man den Rückzug der Harbinger, so wird deutlich, dass er die dritte Kampfgruppe und die Valkyrie nur als Dämpfer genutzt hat. Damit hätte ich in meinem damaligen Posten erfolgreich den Rückzug des Rear Admirals gedeckt. Ist es aus Ihrer Sicht sinnvoll angeschlagene Schiffe mit hunderten Menschen an Bord zu opfern, nachdem sie ihren Zweck erfüllt haben und einer absoluten Übermacht gegenüberstehen?“

„Das ganze ist völlig anmaßend und spekulativ. Man kann unmöglich sagen, was für Pläne der Rear Admiral unter den wirren Umständen dieser Schlacht hatte.“

„Der Einwand ist berechtigt. Die Schlacht ist zu umfangreich, um alles erfassen zu können und es ist nicht Sinn dieses Verfahrens die Befehle eines verdienten Offiziers in Frage zu stellen.“, unterstützte Tegge den Einspruch, doch Seifo griff das direkt auf.


„Ich bitte um Verzeihung. Ich habe aber noch eine weitere Frage: Welche Aufgabe hatte Rear Admiral Thorne zu dem Zeitpunkt, als die Turrus das System verließ?“

„I-ich... äh... also... Rear Admiral...“, versuchte er und wurde vom Nasenlosen unterbrochen.


„Er war doch der Oberbefehlshaber der Verteidigungsflotte über Corellia, nicht wahr?“, antwortete er auf sich selbst mit einer rhetorischen Frage und stellte zufrieden fest, dass der Fleet Admiral plötzlich interessiert den Kopf hob.

„Was ist mit Admiral Chevron und Vice Admiral Varol geschehen?“, fragte Streif mit ehrlicher Verwunderung und Tremmor begann erneut unruhig herum zu stammeln.


„Er möchte sagen, dass Admiral Chevron und Vice Admiral Varol verstarben, als sie mit der gesamten ersten Kampfgruppe und den Resten der zweiten Flottille den Supersternzerstörer 'Event Horizon' gerammt haben.“


„Gerammt?!“, rief der Fleet Admiral mit einem Mal ungewöhnlich involviert.

„Sein Schiff und das des Vice Admiral kollidierten mit der Event Horizon im Antriebsbereich und machten das Schiff damit beinahe völlig manövrierunfähig, jedoch konnte es noch bis zur Werftanlage treiben.“

„Und wurde das Schiff zerstört?“

„Nein, Sir.“


„Aber die w-165 müsste doch freies Schussfeld gehabt haben und in der Lage gewesen sein dem Supersternzerstörer heftig zuzusetzen...“

„Die w-165 war ausgefallen, nachdem sie das Flaggschiff der plötzlich eingetroffenen Forces of Hope beschossen hatte.“


„Die Forces of Hope?!“, rief Krypt regelrecht entsetzt.

„Ja, Sir, angeführt von jemandem, der sich als 'Admiral Warblade' identifizierte.“

„Warblade?! Sie sagten, dass er beschossen wurde: Ist sein Schiff explodiert?“


„Leider nein, Sir, das Schiff erlitt gemäß unseren Scans nur geringfügige Schäden. Zum Zeitpunkt unserer Flucht hatten die Forces of Hope bereits die CorSec-Flotte erreicht und rieben sie auf, während die einstige Linie durch die Zerstörung des Schiffes von Commodore Baas und den Rückzug von Rear Admiral Thorne endgültig fiel. Vielleicht könnten Sie die gesamte Schlachtkarte mit ihrem letzten bekannten Stand zeigen?“, wandte sich der Neimodianer an die Ankläger und nach einigen kurzen Klicks erschien das große Hologramm des Schlachtfeldes, was die Aussagen des Angeklagten unterstützte.

„Um die Situation, in der Sie sich befanden, als Sie sich zum endgültigen Rückzug entschlossen, noch einmal zusammenzufassen:
Sie hatten sich auf die stark angeschlagene Turrus zurückgezogen, deren Waffensysteme zu diesem Zeitpunkt ausgefallen waren, nachdem die Basileia und die meisten Schiffe ihrer Kampfgruppe zerstört worden waren, im Zuge eines Angriffsbefehls, der vermutlich dazu diente den Rückzug der Harbinger zu sichern. Nachdem sich also Rear Admiral Thorne, der mit seinem Rang und seiner Erfahrung nur für ein Kommando über eine Flottille geeignet ist, als Oberkommandierender der Flotte zurückgezogen hatte, die letzten Schiffe der Schlachtlinie zerstört worden waren und letztere eingebrochen war, haben Sie sich dazu entschieden sich aus dem Kampf zurückzuziehen. Wie ich das sehe, war der Anschluss an die restliche Flotte, der mit einem derartig angeschlagenen Schiff recht fragwürdig ist, sehr riskant, da die Wege einerseits durch die Forces of Hope, die nach einem großangelegten Flottenmanöver also zerstört und ausgelöscht galt, andererseits durch die beiden Schlachtschiffe, die zuvor angegriffen wurden, und zuletzt durch den Supersternzerstörer, der noch immer über große Teile seiner Feuerkraft verfügte, nachdem Chevron mit einem beträchtlichen Teil seiner Schiffe und seinem Stellvertreter ein Ramm-Manöver durchgeführt hatte, bei dem er und alle anderen Beteiligten starben, und die planetare w-165 Kanone ausgefallen war, versperrt wurden. Habe ich irgendetwas vergessen?“,
erklärte Streif und warf Tegge einen beinahe hämischen Blick zu.

Der Fleet Admiral schwieg mit einer Mischung aus Wut und Unverständnis und eine angespannte Stille kehrte in dem kleinen Raum ein, bis sich Krypt plötzlich meldete und eine Pause beantragte. Streif unterstützte den Antrag ohne zu zögern, woraufhin die drei Richter in die Beratungs-Kammer verschwanden. Es war ein kleiner Sieg gewesen und er hatte dadurch von seiner Schuld recht erfolgreich abgelenkt, jedoch war er sich nicht sicher, ob es reichte, um das Schlimmste zu verhindern.


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Obwohl sich das Galaktische Imperium selbst für eine effektive Bürokratie rühmte, mahlten deren Mühlen sehr, sehr langsam. Ein Grund dafür war unter anderem auch der latente Rassismus, der auf der berüchtigten Ideologie der Neuen Ordnung beruhte. Denn nach dieser gingen jegliche Verwalter nicht nach der Priorität, sondern zu erst nach der Herkunft vor. So mussten Menschen mehrere Tage auf die Bearbeitung ihrer eingereichten Formulare warten, Fastmenschen mehrere Wochen oder gar ein halbes Jahr und alle Nichtmenschen in der Regel noch länger. Ränge konnten hin und wieder ein bisschen Ausgleich zwischen diesen drei Hauptkategorien schaffen, aber vollkommene Fairness war im Imperium nicht mehr als ein Traum mancher Utopisten, die in dem Machtantritt Darth Allegious' – immerhin ein Noghri (!) – einen (erhofften) Wendepunkt sahen. Denn geändert hatte sich nach der Ernennung dieses ehemaligen Sith-Executors zum intergalaktischen Herrscher nichts – nirgends.

In einem kleineren Personal- und Versorgungshangar des gigantischen KDY-Fertigungsring landete ein TIE/sh Shuttle. Relativ sanft setzte das Ding, das äußerlich nicht von den sehr bekannten TIE/sa Bombern zu unterscheiden war, auf dem zerkratzten Metallboden auf. Hinter dem klobigen Shuttle schimmerte das Dämmfeld in einer unsteten Mischung aus Violett, Lila und Blau. Unzählige Kisten stapelten sich im Inneren. Zudem hatten zwei schlichte Navy Trooper am geschlossenen Zugang zu diesem Hangar Position bezogen. Mit regunglosen Mienen beobachteten sie das übliche Bild, wenn der Pilot ein System nach dem anderen abstellte. Nach und nach kehrte in dem Hangar Ruhe ein – sah man einmal vom monotonen Brummen der notwendigen Belüftung ab.


„Captain, Sie können sich nun abschnallen und die Fähre verlassen“, teilte ihm der Pilot mit seinem starken badorischen Dialekt mit.

Noch sitzend und mit einem leicht übertriebenen Hauch gespielter Würde nickte der Passagier dem Piloten zu. Onara Kuras, ein kuatischer Flottenoffizier im Dienste der Militärverwaltung von Kuat, ließ noch einmal seinen Blick durch das Shuttle schweifen, dann löste er sich aus seiner bisherigen Regungslosigkeit. Er schnallte sich ab, erhob sich, griff nebenbei nach seinem Datapad und verließ anschließend das klobige Ding. Im Namen des hiesigen Hafenadmirals, Desrik Tegge, war er meist auf dem Fertigungsring unterwegs, um irgendwelchen Offizieren ihre neuen Kommandos in einem „persönlichen“ Gespräch zu übertragen. Dabei ließ er sich stets – im Rahmen seiner Möglichkeiten – Zeit, viel Zeit. Ruhig zupfte er an seiner oliv-grauen Uniform, bevor er sich den wartenden Navy Troopern mit gemächlichen Schritten näherte.

Mit freundlicher Stimme – fast in einem Plauderton – sprach er plötzlich einen der beiden Männern an:
„Sergeant Branov, ich hoffe auf dem Fertigungsring ist es ruhig.“

„Captain, Corellia mag gefallen sein, aber Kuat steht fest“, erwiderte der bullige Kerl in einem eher umgänglichen Coruscanti-Dialekt.

Trotzdem ließ sich der Flottenoffizier auf ein Gespräch ein, während sich zur gleichen Zeit die Tür zum Korridor mit einem leisen Zischen öffnete:
„Corellia gleicht so kurz nach Denon einem echten Trauma, meine Sie nicht? Überall hört man nur noch von Fahnenflucht, Niederlagen, Prozessen und Exekutionen. Während der Imperator auf seinem Supersternzerstörer irgendwelche Sektorverwalter in neue Positionen und Würden erhebt, muss sich unser Admiral Tegge derweil mit einem feigen Pack aus Nichtmenschen und deren Sympathisanten herumschlagen. Finden Sie das fair, Sergeant?“

Selbstverständlich schüttelte der Unteroffizier den Kopf. Jeder Militärangehörige im Kuat-System – vom einfachen Soldaten bis hin zum großen General – kannte mittlerweile die Geschichte von der plötzlichen Ankunft der „Turrus“, einer ramponierten Nebulon B-Fregatte, sowie der blitzschnellen Festnahme des Neimoidianers Seifo Dias. Selbst der Prozess, der in diesen Tagen stattfinden sollte, stellte für niemanden ein Geheimnis dar – egal ob man interessiert war oder nicht. Schließlich besaß das fanatische Kommissariat mit diesem (bald toten) Captain das Mittel für ein neues Exempel. Wer konnte die vorherrschende Ideologie nicht besser belegen als ein fahnenflüchtiger Nichtmensch? In Kuras' Augen war der Kerl schuldig. Das Gespräch verebbte, während die drei Männer schweigend durch den Korridor in Richtung des militärischen Stationssektors gingen, wo der Captain sein ganz persönliches Büro hatte.

Statt die Unterhaltung aufzufrischen, holte er sein Datapad beiläufig aus dem „Standby“-Modus und aktualisierte per Druck auf dem Bildschirm seinen Terminkalender. Plötzlich blieb er mit runzelnder Stirn mitten im Gang stehen. Ungläubig starrte Onara Kuras auf äußerst knappe Mitteilung, die ihm seine Sekretärin vor ein paar Minuten geschickt hatte. Offenbar bat ein gewisser Commander Kaaza um eine Unterredung bezüglich seines Kommandos auf ein Trägerschiff der Acclamator-Klasse. Für den Bruchteil einer Sekunde überlegte der schlanke Kuati, ob er diesen Namen schon einmal gehört oder wenigstens gelesen hatte. Die Erleuchtung kam ihm nicht. Schweigend schüttelte er den Kopf.
'Geduld scheint keine Tugend mehr zu sein', meinte der Militärverwalter in Gedanken und schob sich eine silbergraue Haarsträhne gedankenlos hinter das Ohr. Danach setzte er seinen Weg fort, während ihn der exotisch klingende Name weiterhin „Kopfzerbrechen“ bereitete.

Lange musste sich der Offizier keine Gedanken mehr machen, da er schon von weiten den kräftigen Zabrak (Dornus Kaaza) erkennen konnte. Fast einen halben Kopf größer war der Nichtmensch, der auf der Brust immerhin das Rangabzeichen eines „Commander“ trug. Mit einem abschätzigen Blick musterte der Kuati das gehörnte Wesen. Danach nickte er seiner Sekretärin zur Begrüßung kurz zu, tippte einen Befehl in die Konsole, die an der Wand angebracht war, ein und öffnete damit am Ende die Tür zu seinem kleinen „Verwalterreich“. Lichtröhren sprangen widerwillig an. Langsam wurde der Raum erhellt. Es zeigten sich ein Schreibtisch, mehrere Stühle und etliche Aktenschränke. Eine echte Überraschung erlebte man demnach nicht, wenn man in Kuras' Büro trat. Einen Moment hielt der Kuati inne. Dann drehte er sich zu dem Zabrak um, musterte ihn erneut von Kopf bis zur Sohle und sprach ihn anschließend an.

Freundlich – aber ohne den vorherigen Plauderton – sagte er zu dem nichtmenschlichen Offizier:
„Sie können hereinkommen, Commander Kaaza. Nehmen wir uns Ihrer Sache an.“

Der Blick, der einen Hauch Arroganz oder Abscheu nicht verbergen konnte, löste sich von dem sehr breitschultrigen Zabrak. Onara Kuras ging voraus, während ihm der Commander folgte. Kaum fünf oder sechs Schritte reichten ihm aus, um an seinem Tisch anzulangen. Rasch setzte sich der Kuati in seinen Sessel, bot seinem „Gast“ aber keinen Stuhl an. Eine Vielzahl an Flimsiplastseiten hatte sich auf seinem Schreibtisch zu einem Berg getürmt. Auf den unteren ruhte schon eine feine Schicht aus grauem Hausstaub. Er ignorierte sie. Stattdessen legte er sein Datapad ebenfalls auf den Tisch und rief sich das Begehren des Nichtmenschen noch einmal ins Gedächtnis. 'Ein Träger der Acclamator-Klasse.' Beiläufig schnalzte er mit der Zunge, öffnete per Druck auf den Bildschirm seines Datapad ein anderes Programm und ließ einen „präzisen“ Suchlauf starten. Piepsend meldete das Gerät nach kurzer Zeit einen Erfolg. Kleine Zeilen bauten sich auf dem kleinen Bildschirm auf. Captain Kuras las: „Dornus Kaaza, 'Commander der Imperialen Flotte' – Kommandogesuch für einen Acclamator-Angriffstranportkreuzer. Antrag gestellt: vor knapp acht Standardmonaten. Antrag gewährt: vor drei Standardmonaten. Neues Kommando: 'Carnage'.“ Erneut schnalzte der Kuati mit der Zunge.

Dann blickte er zu dem Zabrak auf.
„Sie haben wirklich Glück, Kaaza. Sie musste nur schlappe acht Monate auf ein Kommando warten. Ich hatte hier schon menschliche Kollegen von Ihnen sitzen, die länger auf heißen Kohlen saßen.“ '… Und Nichtmenschen, die noch heute auf eine Bestätigung von mir oder Admiral Tegge warten.' Kubas lächelte übertrieben höflich. „Das Oberkommando gestattet Ihnen die Befehlsgewalt über den Acclamator 'Carnage'. Das Schiff wurde vor fünf Monaten wieder in Dienst gestellt und in den meisten Teilen modernisiert...“

Kurz kam der Kuati beim Reden ins Stocken, da er in seinem Berg aus Akten und Flimsiplastseiten nach dem passenden Schriftstück für diese Unterhaltung suchte. Mit den Fingern blätterte er sich in aller Ruhe von einer Seite zur nächsten. Endlich fand er die Bearbeitungsnummer. Siegessicher zog er das Dokument mitten zwischen zwei festen Einbänden heraus. Dabei folgte seiner Bewegung ein nebliger Schwall Staub. Mit geübten Blick überflog der Militärverwalter schnell das Schriftstück. In seinem Gedächtnis regten sich beim Lesen aber nur wenige Erinnerungsfetzen. Nachdem er bei der (kopierten) Unterschrift von Fleet Admiral Winstel Nort angekommen war, überreichte der Captain das Schriftstück endlich dem Zabrak. Danach lehnte sich der Kuati zurück und gab dem „Offizier“ einen höflichen Augenblick, um die vielen Zeilen zu lesen – und gegebenenfalls auch zu verstehen.

Per Räuspern machte sich Onara Kubras bemerkbar als ihm die Sache nach einer flüchtigen Minute doch ein bisschen zu lange dauerte:
„Die 'Carnage' hat man der Gefechtsflotte von Admiral Streng zugeteilt – Dock Siebzehn-Drei-Neun. Ihren Codezylinder, die Schiffsrolle sowie das Logbuch hat man bei der dortigen Aufsichtssektion – unter Verschluss – hinterlegt. Dem diensthabenden Offizier müssen Sie einfach nur dieses Schriftstück unter die Nase halten, Kaaza. … Genügend Vorräte sind schon an Bord. Nur nicht die gesamte Mannschaft – faules Pack, Sie verstehen schon. … Ach, und einen ersten Auftrag gibt’s anscheinend auch...“ Noch einmal wühlte der Kuati in seinen Unterlagen, grub sich tief durch den Aktenberg und holte am Ende eine zweite Seite zum Vorschein. „Sie werden eine Battlegroup namens 'Thunder Riff' transportieren. Setzen Sie sich mit der kuatischen Generalität in Verbindung. Die dürften Ihnen sagen wo Sie sie abholen sollen. … Haben Sie noch irgendwelche Fragen, Kaaza?“

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written by
Aiden Thiuro
 
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Der Gang zur hiesigen Administration hatte sich endlich gelohnt. Die zähen, endlos wirkenden Wochen und Monate der Warterei schienen vorüber. Im Gespräch mit Captain Onara Kuras hatte Dornus Kaaza nun die erlösende Botschaft erhalten: Sein neues Kommando stand bereit. Nach einer Zeitspanne, die dem Zabrak vorkam, wie ein Äon, war es ihm nun also endlich vergönnt, wieder aktiv am Flottengeschehen teilzunehmen. Der Nichtmensch von Iridonia musste schwer an sich halten, um nicht ein breites Grinsen zu präsentieren. Ihm als Bestandteil einer Randgruppe im Militär des Imperators jedoch waren derartig übertriebene emotionale Reaktionen nicht gestattet. Es war notwendig, einzig und allein durch besonders gute Leistungen im Dienst aufzufallen - nicht durch affektiertes Verhalten oder überzeichnetes Miemenspiel. Die Mitteilung, die Captain Kuras dem Commander machte, war recht eindeutig und untermalt durch rassistische Atmosphäre. Es war offenkundig, dass der Captain ein typischer Vertreter der Imperial Navy war - hart, zielgerichtet und voller Vorurteile. Mit den Jahren hatte Kaaza gelernt mit derartiger Antipathie umzugehen. Zwar tolerierte er sie nicht, er akzeptierte sie auch nicht, doch er konnte sich arrangieren. Mehr war seinerseits nicht möglich, wollte er seine Herkunft nicht mit Füßen treten. Für seine militärische Karriere indes musste er sich allerdings mit dem offenen Rassismus abfinden.

Dennoch kam Commander Kaaza nicht umhin, sich über einen Großteil der Nachrichten still zu freuen. Das Kommando über einen Angriffstransporter der Acclamator-Klasse war verbunden mit der Verantwortung über sechszehntausend Mann Bodentruppen, sowie einer illustren Besatzung des Schiffes in Höhe von über viertausend Leuten. Das siebenhundertzweiundfünfzig Meter lange Kriegsschiff war durch leistungsstarke Triebwerke in der Lage, extrem schnell durch feindliche Linien brechen zu können und galt gemeinhin - trotz des hohen Alters dieser Schiffsklasse - als eines der schnellsten Schiffe der Imperial Navy. Darüber hinaus gab es bereits die Zuweisung einer hoffentlich namhaften Einheit von Bodenstreitkräften, sowie der Unterstellung in eine Gefechtsflotte. Damit vertrauten die zuständigen Oberkommandierenden dem Zabrak offenbar weit genug, um ihn einer Fronteinheit zuzuordnen.

Kaaza nahm die notwendigen Unterlagen von Captain Kuras entgegen, ignorierte dessen mit Geringschätzigkeit angereicherten Blick und wollte gerade salutieren, um anschließend zu gehen, als der Militärverwalter ihm noch Fragen eingestand. Dabei huschten dem Offizier von Iridonia knapp ein Dutzend Ideen durch den dornengekrönten Schädel - allerdings verkniff er sich einen Großteil selbiger.


"Eine Frage, Sir. Sie sagten, die Mannschaft ist noch nicht vollständig ... besteht die Möglichkeit Empfehlung zwecks einer Versetzung abzugeben, beziehungsweise ... gestatten Sie mir einen Vorschlag?", hakte der Nichtmensch nach. Ihm kam dabei eine ganze Liste von - zumeist nichtmenschlichen - Offizieren und Mannschaftsmitgliedern in den Sinn, die er entweder von den militärischen Anlagen Kuats oder gar von früheren Kommandos kannte. Als Randerscheinung innerhalb der imperialen Flotte hatte man nicht viel Wahl, wenn man innermilitärische Kontakte pflegen wollte: Entweder man gesellte sich mit Gleichgesinnten oder aber man war dazu verdammt, seine Freizeiten in Einsamkeit zu verbringen. So hatte sich Dornus Kaaza in den langen Wartephasen mit einer ganzen Reihe von nichtmenschlichen Mitgliedern der Flotte angefreundet oder zumindest deren Bekanntschaft gemacht. Einige davon waren noch weiter als er selbst von einem eigenen Kommando entfernt. Andere warteten nur darauf, endlich wieder in eine Mannschaft integriert zu werden. Doch das Imperium konnte es sich leisten, möglicherweise taugliche Nichtmenschen in der Bedeutungslosigkeit verrotten zu lassen, solange die imperialen Akademie Jahr für Jahr tausende menschlicher Absolventen ausspien.

In den Sinn kam dem Zabrak in erster Linie ein halbes Dutzend tauglicher Kandidaten, die vor allem durch kompetente Fachkenntnisse aufgefallen waren - in Gesprächen und anregenden Unterhaltungen. Zudem hatte man ihm noch ein weiteres Dutzend Namen genannt - in der Hoffnung aktiv in eine Mannschaft integriert zu werden, sollte Dornus Kaaza wirklich sein Kommando erhalten.
Selbiges hatte er nun, doch schien sein neues Schiff noch auf eine Vervollständigung der Besatzung auszuharren. Mit etwas Glück gestattete man dem Commander die Auswahl einiger Crewmitglieder. Natürlich hatte ein menschlicher Schiffskommandant bessere Chancen bei einer solchen Anfrage - doch der Zabrak wollte es wenigstens versucht haben. Aller Vorurteile zum Trotz war Kaaza jemand, der bereit war, Hürden zu nehmen und steinige Pfade zu beschreiten. Ihm lag nichts daran, sich besonders unauffällig zu verhalten - dafür hatte er ohnehin die falsche Abstammung.



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- Kuat - Orbit - Werftanlage - Beratungs-Kammer - Jerret Streif, Moradmin Krypt und Desrik Tegge -

Zufrieden schloss Streif die Tür, nachdem er als letzter die Beratungs-Kammer betrat, und blickte sich lange um. Tegge warf ihm giftige Blicke zu und fing dann eilig an auf seinem Datapad herumzudrücken, vermutlich um irgendeinen geringfügigen Fehler von Captain Dias zu finden, mit dem er ihn festnageln konnte. Die Kommissare draußen im Gerichtssaal tat gerade aller Wahrscheinlichkeit nach genau dasselbe. Der Hafenadmiral war bekannt für sein Anbandeln an das Kommissariat und KOMENOR, was sich in seinem schleimigen Verhalten und seinen von Propaganda nur so triefenden Reden wieder spiegelte. Man munkelte sogar, dass er einem ominösen Kult angehörte, der den Imperator als einen Gott verehrte. Es war traurig mitanzusehen, was für Menschen mittlerweile in den höchsten Ämtern des Imperiums saßen und wie sich das Ehrgefühl unter imperialen Offizieren geändert hatte. Es war früher eine elitäre Gemeinschaft mit dem Ziel die Galaxis zu schützen und zu einen und man war daran interessiert das Imperium an die Spitze und darüber hinaus zu bringen, jedoch interessierten sich die meisten Offiziere nur noch dafür, dass sie allein an der Spitze innerhalb des Imperiums standen. Sie verrieten ihre Kameraden, krochen und schleimten.
Der Fleet Admiral stand ein wenig abseits umringt von seinen Adjutanten und gestikulierte wild, während er einen nach dem anderen anfuhr. Er war erschüttert über das, was er über die Schlacht über Corellia erfahren hatte. Völlig zu Recht, wie Streif fand. Der dickliche, aber noch nicht fette Fleet Admiral trug einen dichten Kinnbart und sein Haar war kurz rasiert und bereits ergraut. Schweißperlen saßen auf seiner Stirn und Oberlippe und er versuchte mehrmals vergeblich ihn mit einem Tuch wegzuwischen, jedoch bildeten sich die Tropfen auf der Stelle neu, wenngleich sie nicht schwer genug waren, um in Bewegung zu geraten. Der Hafenadmiral, der viel jünger war als der Fleet Admiral, hatte bereits sehr lichtes Haar und einen weit zurückgezogenen Haaransatz. Seine eingefallenen Augen und seine lange, krumme Nase machten ihn nicht viel ansehnlicher. Der Mann sah genauso unsympathisch und unausstehlich aus, wie er tatsächlich war. Jerret näherte sich Krypt und Tegge tat es ihm gleich, damit die Urteilsfindung nicht entgegen seinen Wünschen beeinflusst würde. Der beleibte Fleet Admiral schob sich ein kleines mit Puder bedecktes Gebäck in den Mund als könnte er damit den Frust ersticken. Der Vice Admiral vermutete, dass nach dem, was sie über die Schlacht erfahren hatten, Krypt eher gegen eine Bestrafung des nichtmenschlichen Captains stimmen würde.


„Sieht aus, als ob so einiges Schief gegangen wäre bei dieser Schlacht.“, warf Streif einfach ein und hoffte, dass das höchstrangige Mitglied dieses Tribunals anbeißen würde.

„'Schief gegangen'? Selbst wenn die Hälfte von dem, was da draußen erzählt worden ist, nur gelogen und frei erfunden wäre, dann wäre diese Schlacht ein riesiges Desaster. Derartige Unfähigkeit, Inkompetenz und Dummheit ist mit in meinen über dreißig Jahren im aktiven Dienst selten untergekommen.“

„Jedoch ändert das nichts an der Sachlage: Seifo Dias hat sich unerlaubt aus dem Kampf entfernt.“, mischte sich der Hafenadmiral ein, damit sein Anliegen nicht in Vergessenheit geriete.

„Schwachsinn! Jeder gehört bestraft, der sich nicht längst aus der Schlacht zurückgezogen hat. Einen Supersternzerstörer ohne ein eigenes ebenbürtiges Schiff zu zerstören ist nur mit höchster, taktischer Finesse und viel Glück möglich. Und wie uns dieser Nasenlose eindrucksvoll gezeigt hat, hatten wir bei Corellia von beidem nichts.“

„Aber, Sir, das Protokoll...“


„Protokoll, Protokoll... immer wieder höre ich Protokoll! Und das ausgerechnet von denen, die Mist gebaut haben, oder denen, die nie an einer wirklichen Schlacht teilgenommen haben. Glauben Sie, dass die Offiziere im Oberkommando in diese Ämter gelangt sind, indem sie das Protokoll befolgt haben? Das sind Offiziere mit enormem taktischen Verständnis! Das Protokoll ist dazu da, dass die Verteidigungsflotten und die Flotten außerhalb der Schlacht funktionieren – mehr aber auch nicht.“


Der Hafenadmiral hielt inne und stand regungslos mit offenem Mund da unschlüssig, was bzw. ob er etwas erwidern sollte. Der dickliche Fleet Admiral verschlang unterdessen ein weiteres Stück Gebäck und, als Tegge sich wieder fing und erneut ansetzen wollte, unterbrach ihn Krypt, dass sein Adjutant zu Wort kam. Selbst Streif war ein wenig überrascht über das barsche Verhalten des Höchstrangigen, jedoch hatte er bereits gehört, dass der Mann zu cholerischen Reaktionen neigte.

„Sir, es ist ein Bericht von einem anderen Offizier der Schlacht um Corellia eingegangen: Ein gewisser Commander Samuel Vimes, der mit seinem stark beschädigten Vindicator-Kreuzer aus der Schlacht geflohen ist. Die Sensoren des Schiffes hatten kurz vor dem Sprung die Ankunft weiterer Schiffe verzeichnet, die allem Anschein nach Verstärkungstruppen der Rebellen waren. Es handelte sich dabei größtenteils um hapanische Schiffe, Sir.“

Der kauende Fleet Admiral riss die Augen auf und wollte etwas sagen, jedoch gab er nur ein seltsames Glucksen von sich, auf das ein raues Röcheln folgte. Sein Kopf färbte sich dunkelrot, während er sich würgend mit einer Hand an den Hals griff und mit der anderen auf die Brust schlug. Der Oberbefehlshaber der Schiffskontingente über Kuat hatte sich an einem Stück Gebäck verschluckt und drohte nun an dieser kleinen Süßspeise zu Grunde zu gehen. Die beiden Adjutanten neben ihm fingen an ihm verzweifelt auf den Rücken zu klopfen, da sie durch diesen Ernstfall überrascht scheinbar nichts besseres wussten, bis der Gehilfe, der eben gesprochen hatte, sein Datapad wegwarf, sich hinter seinen Vorgesetzten stellte, dessen Körper er zwischen Brust und Bauch umschloss, und anfing fest zuzudrücken. Nachdem er diese Handlung dreimal vollführte, schoss der beinahe tödliche Bissen des Gebäcks aus seinem Mund und flog quer durch den Raum, bis er schmatzend an der gegenüberliegenden Wand kleben blieb. Mit tränenden Augen und kratzender, heiserer Stimme wies er den Adjutanten an sich ein wenig zu entfernen.
Schwer atmend wandte er sich ab und ließ die beiden anderen Richter zurück, die sich direkt wieder tödliche Blicke zuwarfen, um den anderen einzuschüchtern. Nachdem sich dann für einen kurzen Moment ein unbehagliches Schweigen eingestellt hatte, setzte Tegge wieder an.

„Ich verstehe nicht, weshalb Sie den Nichtmenschen schützen... er ist Abschaum...“


„Das ist wahr, keine Frage, Admiral, aber – das können Sie nicht leugnen – er ist nützlicher Abschaum.“


„Er verdirbt das Imperium und pervertiert alle Ideale für das es steht.“


„Tatsächlich? Die Frage ist, ob so ein Mann tatsächlich so sehr vom Ideal abweicht, der sich ein wenig zu früh aus einer eindeutig verlorenen Schlacht zurückzieht, um zahlreiche imperiale Leben zu retten. Was hätten Sie getan?“

„Ich wäre standhaft geblieben! Aus Loyalität gegenüber dem Imperium und dem Imperator und, um den Heldentod von Admiral Chevron zu ehren.“

'Ja... Heldentod', dachte sich Streif, sprach es jedoch nicht laut aus. Das wagte nicht einmal er, denn den Ruf der Gefallenen zu beschmutzen war ebenso schändlich, wie die Loyalität und die Fähigkeit tapferer Soldaten nach einem Kampf, an dem man selbst nicht teilgenommen hatte, in Frage zu stellen.


„Ich weiß nicht, ob ich mich nicht ähnlich verhalten hätte, an Stelle des Angeklagten und...“

„Und umso befremdlicher ist es, dass jemand wie Sie den Rang eines Vice Admirals bekleidet.“, beleidigte der Admiral ihn direkt, um anzuzeigen, dass er kein Interesse mehr daran hatte dieses Gespräch fortzusetzen.

Offenbar hatte sich die Stimmung insgesamt sehr aufgeheizt und das Maß an Respekt mit dem man einander begegnete sank immer weiter, wie auch die Hemmschwelle seinen Gesprächspartner zu beschimpfen.

„Den Rückzug kann und sollte man dem Angeklagten nach dem derzeitigen Stand der Dinge nicht zum Vorwurf machen.“, meldete sich nun wieder Krypt mit heiserer Stimme zu Wort, „Ich will mich noch nicht auf ein festes Urteil einlassen und mir anhören, was das Kommissariat noch vorzubringen hat.“

Es war eine Verbesserung für die drei Angeklagten. Sie hatten nun zumindest eine Chance, die nicht allzu gering war und es war nun wichtig, dass der Lord Kommissar den Fleet Admiral nicht allzu sehr gegen die Angeklagten aufbrachte oder der Mann an einem Stück Essen endgültig zu Grunde ging. Krypt war nun jedenfalls interessiert an dem Prozess und würde sein Urteil mit Bedacht und nicht aus Bequemlichkeit fällen.


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:: Kuat-System :: Orbit von Kuat :: KDY-Fertigungsring :: militärische Stationierungssektion :: Büro des Militärverwalters für „Personalwesen“ :: Captain Onara Kuras und Commander Kaaza ::​

Tatsächlich besaß Commander Dornus Kaaza, ein bulliger Zabrak in imperialer Flottenuniform, ihm gegenüber die Dreistigkeit eine Empfehlung für seine Mannschaft in Erwägung zu ziehen. Hatte das Imperium in seinem Fall nicht schon ausreichend Toleranz bewiesen? Statt etlichen Jahren hatte der Nichtmensch nur lächerliche acht Monate auf sein neues Kommando warten müssen – einen Träger der modernisierten Acclamator-Klasse mit „Carnage“ als Namen. Unwillkürlich legte der kuatische Militärverwalter einen kühlen Blick auf – jedenfalls für einen flüchtigen Wimpernschlag. Dann fing sich Onara Kuras wieder, lehnte sich mit siegesgewissen Lächeln zurück und ließ etwas Wärme und Freundlichkeit in seinen Blick zurückkehren. Denn just in diesem Moment war dem Imperialen eine äußerst verführerische Idee gekommen.

Kaaza, Ihre Hilfsbereitschaft mir und meiner Arbeit gegenüber ehrt Sie“, setzte der Verwalter nach diesem schweigenden Moment an. „Doch ich habe schon die perfekte Besatzung für Sie...“

Gleich einem gefährlichen Acklay, das sich hungrig auf seine Beute stürzt, stürzte sich Onara Kuras auf seinen Berg aus Flimsiplastseiten. Erst vor ein paar Tagen oder Wochen hatte er etwas über eine Lancer-Fregatte gelesen. Ein unfähiger Nichtmensch hatte das Kommando über dieses Kriegsschiff gehabt, bei einem eher unbedeutenden Einsatz im kuatischen Sektor einen schwerwiegenden Fehler gemacht und so letztendlich das Schiff schwer beschädigt. Für die meisten (menschlichen) Offiziere hatte dieser Nichtmensch mit diesem Versagen jegliche Vorurteile, die seit Jahrzehnten im gesamten Militär kursierten, bestätigt. Dennoch hatte sich die Sektoradmiralität „bloß“ für eine Degradierung entschieden. Nach kleineren Umstapelaktionen, gespickt mit dem üblichen Rascheln der Seiten, war ein zufriedenes Lächeln auf Kuras' schmalen Gesicht zu sehen.

Saree Ytashii, Lieutenant Commander der Imperialen Flotte – das ist eindeutig Ihr Mann, Kaaza, verkündete der Militärverwalter stolz. „Da sein Kommando, die 'Defiler', in unsere Werften musste, hat dieser … Offizier ...“ Diese Bezeichnung brachte der Captain nur schwer über seine Lippen. „... genügend Zeit, um unter Ihren Fittichen noch etwas zu lernen.“

Hatte Kaaza vom „Defiler“-Desaster gehört? Nicht nur auf Kuat hatten richtige Flottenoffiziere den Kopf fassungslos geschüttelt, sondern ebenso auf Balmorra, Alderaan, Rendili oder einem anderen zivilisierten Planeten in den Core Worlds. Selbst ein paar Bekannte, die Onara Kuras außerhalb des kuatischen Sektors hatte, hatten ihn beiläufig auf die „Defiler“ angesprochen – jedenfalls glaubte er sich daran erinnern zu können. Erneut musterte der schlanke Kuati den bulligen Zabrak. Ernsthaften Protest erwartete der erfahrene Verwalter – wenn man ehrlich war – nicht. Zwar hoffte er insgeheim auf ein paar Widerworte. Jedoch geschah dies eher aus dem Wunsch heraus, seine Macht gegenüber dem Nichtmenschen zur Schau stellen zu können. Der Commander war – wie die meisten Offiziere im regulären Dienst – von der Verwaltung abhängig. Personalgeschichten, Versorgung, Reparaturen – überall hatte die mächtige Bürokratie ihre Finger im Spiel. Nichts im gesamten Imperium geschah ohne Anträge, Unterschriften und – selbstverständlich – die richtigen Beziehungen. Dornus Kaaza, als unbedeutender Nichtmensch, konnte nach Karus Einschätzung vor allem mit dem letzten Punkt nicht rechnen. Wer unterstützte schon einen Zabrak?

„Ich kann Ihnen sofort Ytashii an das Dock schicken“, sagte er zu seinem Gesprächspartner. „Seine restliche Mannschaft ebenso. Ein paar haben wir vorher zwar schon auf andere Schiffe verteilt, aber ein … Offizier … mit Ihren Fähigkeiten wird bestimmt auch mit einer Besatzung unter Soll-Stärke keine echten Probleme haben. Prefsbelt schleift doch ordentliche Männer.“

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written by
Aiden Thiuro
 
[Kuat-System – Orbit über Kuat – ISD II „Pax Aeterna“ – Brücke] FKpt. Dorn Rey (NPC), Lt. Catherine Durand, Brückenbesatzung​

Ein Pfeifen, bestehend aus zwei schnell ineinander übergehenden Tönen, kündigte die Ankunft des momentan kommandierenden Offiziers des Sternenzerstörers seiner Majestät „Pax Aeterna“ an. Unter regulären Umständen wäre dieser Kommandant mindestens ein verdienter Kapitän oder Kommodore, oft als Flaggoffizier eines Admirals, doch in diesem Fall war es ein Fregattenkapitän oder wie die Rebellen es nennen würden ein Commander. Er war offiziell der erste Offizier dieses mächtigen Sternenzerstörers, doch aus Ermangelung eines momentan zugeteilten Kapitäns, hatte er de facto die Kommandogewalt inne. Doch das machte das Leben des Mannes von Ord Trasi nicht einfacher. Im Gegenteil: Es lastete eine enorme Verantwortung auf diesem jungen Mann, hatte er doch dafür zu sorgen, dass dieser Sternzerstörer in einem makellosen Zustand überreicht werden konnte. Die Besatzung musste perfekt gedrillt und motiviert sein, und der technische Zustand des Schiffes sollte mindestens so gut sein wie beim Stapellauf, im Optimalfall sogar besser. Man wusste nie, was für ein harter Knochen der neue Kapitän sein würde und Dorn Rey wollte nicht seine Karriere in den Sand setzen nur, weil ein Fähnrich nicht richtig strammstand. Genau in dem Moment, in dem der Ton nachließ, brüllte ein Fähnrich so, dass es über die ganze Brücke schallte: „Kommandant an Deck!“ Sofort standen alle stramm, waren dem Kommandanten zugewandt und salutierten ihm – auch die zwei weiß gepanzerten Sturmtruppler, die den Turbolift bewachten. Er erwiderte den Salut militärisch exakt und gab dann den protokollarisch vorgeschrieben Befehl: „Weitermachen.“ Sofort ging die Brückenbesatzung wieder in die gewohnte Arbeitshaltung über. Ein geschäftiges, aber leises Gemurmel, wie es einfach für jede Kommandobrücke typisch war, breitete sich über alle Brückenschächte aus. Fregattenkapitän Rey ging in Richtung Mittelsteg und marschierte dabei an Holotisch und Kommandantensessel vorbei. Kurz vor dem Mittelsteg, an der Stelle wo der Rundsteg, der beide Brückenschächte umrundete mit dem Mittelsteg fusionierte, blieb der menschliche Offizier stehen. Er verschränkte seine Arm hinter seinem Kreuz, wie es so typisch für imperiale Offiziere war und warf einen musternden Blick auf jeden Offizier der gerade im Schacht Dienst tat, wobei sein strenger Blick an einer Offizierin (Catherine Durand) besonders lang verweilte. Eine Frau. Dazu noch eine ehemalige Sternjägerpilotin. Auf der Brücke eines Sternenzerstörers. Er musste schnauben. Zum Glück waren hier keine Nichtmenschen. Und immerhin war die Frau menschlich und stammte aus einer ehrbaren Familie. Aber dennoch. Frauen gehören vor den Herd und sollten Kinder gebären. Vorzugsweise Jungen, die später loyale Streiter des Imperiums werden sollten. Er riss sich aus den Gedanken und brüllte: „Statusbericht!“. Sofort kamen verschiedene Meldungen herein. „Herr Kommandant. Keine auffälligen Sensorpings, zivile Schiffe alle unauffällig und in genehmigten Flugbahnen.“ Aus einem anderen Brückengraben tönte: „Einkommende Nachricht des Systemkommandos, Herr Kommandant. Verifizierung läuft. Tageskode bestätigt. Haben Befehl Position bei den Koordinaten 0:300:10 zu beziehen und Verkehrsüberwachung zu unterstützen.“ Ein erwarteter Befehl. War doch gerade die Zeit zur „Wachablösung“ gekommen. Er sah zu Leutnant Durand, die momentan diensthabende Navigatorin: „Leutnant Durand! Setzen sie Kurs auf Null-Punkt-Fünfhundert-Punkt-Zehn. Viertel Impuls.“

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FKpt. Dorn Rey (NPC), Lt. Catherine Durand, Brückenbesatzung​


Catherine fuhr unterbewusst zusammen als die schroffe Stimme des Kommandanten (FKpt. Dorn Rey) ihrem Rücken den Befehl entgegen bellte. Rey verfügte über eine Ausstrahlung, die der eines hungrigen Rancors für sie sehr nahe kam. Sein stechender Blick hinunter in die Brückengräben war stets auf der Suche nach dem kleinesten Vergehen - ein abstehendes Haar, eine Knitterfalte in der Dienstmütze, fettige Fingerabdrücke auf den Armaturen der Konsolen – nichts dergleichen entging seinem geschulten Auge, das mit chirurgischer Präzision selbst die kleinste Kleinigkeit bemerkte; Doch die richtigen Koordinaten, die ihm der Kommunikationsstand gerade mitgeteilt hatte, war er offensichtlich nicht in der Lage korrekt wiederzugeben. Catherine grinste grimmig in sich hinein, wahrte nach außen hin aber die ausdruckslose, neutrale Fassade. „Zu Befehl, Herr Kommandant.“ bestätigte sie rasch und machte sich umgehend an die Berechnung der entsprechenden Koordinaten – jene welche ihnen seitens des Systemkommandos durchgegeben wurden, nicht die ihres Kommandierenden Offiziers. Mit einer mittlerweile angeeigneten Routine huschten ihre feingliedrigen Finger zügig über die leuchtenden Schaltflächen der Navigationskonsole und führten die vorgeschriebenen Standardprozedere durch – einzige Abweichung waren hier höchstens Ausweichrouten, sollten die eingespeisten Koordinaten durch ein Sperrgebiet führen, oder die Route beispielsweise durch ein Asteroidenfeld unpassierbar sein. Wobei Catherine tatsächlich schon einmal von Imperialen Flottillen gehört hatte, die feindliche Schiffe durch eben solche hindurch verfolgt haben sollten. Doch darauf wollte sie es nicht ankommen lassen. Die „Pax Aeterna“ war praktisch fabrikneu. Rey würde ihr den Kopf abreißen würde auch nur der kleineste Kiesel auf die noch unversehrte Hülle des Sternzerstörers stoßen.

Piepsend spuckte die matt flimmernde Anzeige vor ihr schließlich den errechneten Optimalkurs aus. Catherine überflog die ausgewerteten Daten und war zufrieden. Sofort übermittelte sie die Koordinaten an den diensthabenden Steuermann und machte FKpt. Rey gemäß Dienstprotokoll entsprechende Meldung:
„Kurs auf Null-Punkt-DREIhundert-Punkt-Zehn ist berechnet Herr Kommandant. Geschätzte Ankunftszeit Null-Vierhundert.“ Kurz huschte ihr Blick noch einmal prüfend auf die Anzeige ihrer Konsole, bei der nach und nach sämtliche Signalleuchten der jeweiligen Brückenstationen von Rot auf Grün wechselten. Als die letzte LED die komplette Einsatzbereitschaft signalisierte fuhr Catherine fort: „Pax Aeterna bereit zum Start, Herr Kommandant.“

„Starten Sie.“
befahl er nur knapp, den Blick starr aus dem Brückenpanoramafenster gerichtet, vor dem nun langsam die Raumwerften Kuats vorbeizogen als der ISD II sich schließlich träge in Bewegung setzte. „Behalten Sie die Sensorik im Auge, Leutnant. Ich erwarte viertelstündlich Bericht. Sie setzten mich über die kleinste Unregelmäßigkeit sofort in Kenntnis!“ – „Jawohl, Herr Kommandant.“ bestätigte Catherine in neutralem Tonfall während sie die Langstreckensensoren des Sternzerstörers aktivierte und die analytische Zahlenanzeige ihrer Navigationskonsole zum üblichen, sich auf und ab bewegenden Wellenmuster der wissenschaftlichen Sensorauswertung wechselte. Ihr Schichtende hatte sich gerade mit FKpt. Reys Befehl nun gut zwei Stunden nach hinten verschoben. Zwei Stunden die sich zäh in die Länge ziehen würden. Ihr Kommandierender Offizier hatte sich mittlerweile wieder vom Brückenfenster abgewandt und schritt, wie ein Rancor auf Beutesuche, den Brückensteg ab.



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FKpt. Dorn Rey (NPC), Lt. Catherine Durand, Brückenbesatzung​
 
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Das Brummen des Lüftungssystems wurde nun von einer Kakophonie des Antriebsystems untermalt. Kurz nach seinem Befehl zum Starten der Maschinen, wurden die drei Hauptionentriebwerke des Sternenzerstörers aktiviert und schoben die Pax Aeterna langsam von ihrer ursprünglichen Position weg. Dorn Rey sah aus den Backbordpanoramafenstern und verfolgte wie eine Rotte TIE-Fighter in Richtung des Werftringes, der komplett Kuat umspannte, davonflog. Der weiße Sternenzerstörer schob sich weiter in Richtung einer der Hauptanflugsrouten, die aus Richtung des südlichen Kerns kamen. Das Leutnant Durand die Befehlskette einfach so übergangen hatte, war ihm nicht entgangen. Er hatte einen Fehler begangen, einen Flüchtigkeitsfehler, wie er ihn eigentlich überall ausmerzen wollte, dennoch hätte sie ihn zuerst fragen müssen, ob er diesen Befehl auch wirklich so gemeint hatte. So wollte es das imperiale Protokoll. Er zog sein Datapad und einen Plaststift hervor und macht sich eine Notiz. Er würde später nochmal mit ihr reden müssen, so etwas durfte sie sich nicht auf der Brücke eines imperialen Schiffes erlauben. Vor allem als Frau und vor allem auf der Brücke eines Imperial-Klasse Sternenzerstörers. Rey sah aus dem Panoramafenster und entschied, dass sie weit genug von dem Raumdock entfernt waren. Sein Blick fixierte den Rücken der weiblichen Leutnant (Catherine) und seine Augen verkleinerten sich zu Schlitzen: „Leutnant!“ Bellte der hochgewachsene Mensch: „Vollen Impuls voraus.“ Ich will, dass die Koordinaten in 30 Minuten erreicht werden. Nicht erst in 2 Stunden, dachte Rey. Ruckartig drehte er sich um und sah in die Augen des Flugleitoffiziers. Der junge, maximalpigmentierte Mann schluckte und erwiderte den Blick ängstlich. Dorn Rey schnaubte. So etwas diente auf der Brücke eines Sternenzerstörers: Memmen und Blondinen die eine zweite Chance bekamen, weil sie es nicht geschafft hatten ehrenvoll im Kampf zu fallen. „Starten sie eine Staffel TIE/In. Sie soll Eskortformation einnehmen.“ Der Befehl wurde bestätigt und Fregattenkapitän Rey stapfte grimmig zum Kommandantensessel und setzte sich dort hinein. Das Schiff war mittlerweile auf maximaler Beschleunigung, man bekam davon nur etwas mit wenn man auf den Sichtfenster sah oder die Geschwindigkeitskontrollen betrachtete. Rey nahm sich eine Stoppuhr zur Hand und hielt den Daumen einer Hand auf dem Startknopf: „Leutnant Durand! Geschätzte Ankunftszeit?“

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„Siebenundzwanzig Minuten, Herr Kommandant.“ antwortete Catherine. Doch anstelle einer Erwiderung, dass FKpt. Rey ihre Meldung zur Kenntnis genommen hätte – was er meist durch ein abfälliges Schnauben zu tun gedachte – vernahm sie nur ein leises, metallisches Klicken: Die Stoppuhr. Catherine biss sich hart auf die Innenseite ihrer Wange und ein unbehagliches Gefühl kroch ihr dabei langsam den Rücken hinunter. Sie wusste, das, sollte die Anzeige bei Erreichen der Zielkoordinaten auch nur eine Minute vor oder über ihrer geschätzten Zeit liegen – Rey würde sie wieder einmal fertig machen, so wie er es schon seit ihrem Dienstantritt auf der Brücke der Pax Aeterna zu tun versuchte. Und das nicht alleine nur bei ihr.

Catherine rieb ihre kühlen Fingerspitzen aneinander, ehe sie die entsprechenden Kurskoordinaten an die Jägerstaffel übermittelte. Nur wenige Minuten später erschien auf ihrer taktischen Anzeige ein Schwarm aufleuchtender Punkte, der sich schließlich in drei Rotten aufteilte, die sogleich die, von FKpt. Rey geforderte Eskortformation um den Sternzerstörer einnahmen. Es war schon ein seltsames Gefühl, die Formationen, die sie so lange und so oft selbst geflogen war nun aus der nüchternen Sicht einer Navigationsoffizierin auf einer simplen Anzeige zu betrachten. Wie lange war das nun her, dass sie selbst im Cockpit, hinter dem Steuer eines TIE/In saß? Es musste schon mindestens über eineinhalb Jahre zurückliegen, eben bis…

Doch Catherine verscheuchte den Gedanken bevor sie ihn auch nur ansatzweise zu Ende denken konnte. Das war weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Ort jetzt wehmütigen Erinnerungen nachzugeben. Konzentriert überflogen ihre blauen Augen stattdessen die vor ihr herunterflimmernden Daten und warfen einen kurzen, prüfenden Blick auf das Chronometer ihrer Konsole. Sie lag noch gut in der Zeit. Sehr gut sogar. Wenn sie Glück hatte würde sie mit ihrer Schätzung eine Punktlandung machen. Auch der Bildschirm vor ihr zeigte keinerlei Warnungen oder Hinweise über etwaige Interferenzen auf ihrem Kurs.
„Voraussichtliches Erreichen der Zielkoordinaten in vierzehn Minuten, Herr Kommandant. Keine Anzeichen für mögliche Störungen.“ meldete sie standardmäßig und erhielt diesmal Reys obligatorisches Schnauben als Antwort.


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Tick, tick, tick, tick, … Unerbittlich wie imperiale Sturmtruppen marschierte der Sekundenzeiger über das Ziffernblatt. Mit jeder Sekunde die verstrich, näherte sich die Pax Aeterna ihrem Wartepunkt und mit jeder Sekunde die verstrich näherte sich auch Leutnant Durand einem potentiellen Anschiss. Nicht, dass er sie nicht mochte, für eine Frau arbeitete sie sehr gut, vor allem für eine ehemalige Jägerpilotin. Aber sie war eine Frau und Jägerpiloten waren für ihre mangelnde Disziplin gerade so verschrien. Er musste ihr diese Disziplin erst mühsam einprügeln. Sie musste wissen, dass bei allem was sie tat negative Konsequenzen möglich sind und nur durch harte Arbeit und einen harten Geist, konnte man dies verkraften. Er würde sie formen und wenn sie ihre Ausbildung hier beendet hätte, wäre sie hart wie Durastahl und würde auch ohne seinen Schutz in der imperialen Männerwelt ihren Dienst für das große Ganze leisten können.
„Voraussichtliches Erreichen der Zielkoordinaten in vierzehn Minuten, Herr Kommandant. Keine Anzeichen für mögliche Störungen.“ Meldete Durand protokollarisch angemessen und nach einem Blick konnte Rey nicht anders außer schnauben. Sie waren 5 Sekunden in Verzug. Entweder hatte Durand großen Banthamist produziert oder die Maschinen liefen nicht optimal. Beides war einem imperialen Sternenzerstörer unwürdig. Die Zeit verstrich, in der das imperiale Sternenschiff langsam durch das All pflügte. Er flog abseits der für den zivilen Verkehr freigegebenen Routen, hatte das Schiff doch die militärische Freigabe dafür, als dass Schiff in den für den zivilen Verkehr freigegebenen Bereich kam, wich es weder aus, noch verlangsamte es seinen Schub. Kurz vor Eintritt in diese Route hatte die Flugsicherung die Passage eines bestimmten Bereichs gesperrt und die zivilen Schiffe stauten sich nun alle einen Kilometer vor der Stelle, an der der Sternenzerstörer seine Bahnen zog. Manche Schiffe wichen auf Ausweichrouten aus, andere stoppten einfach ihre Maschinen und warteten. Nach knapp fünf Minuten war der Sternenzerstörer wieder in imperialen Sperrgebiet und die eben gesperrte Route wurde für den zivilen Verkehr freigegeben. Der Sternzerstörer absolvierte nun ein Bremsmanöver, so wurde es ihm gemeldet, spürte er doch durch die Trägheitskompensatoren keinerlei Geschwindigkeit und er fixierte mit den Augen eines hungrigen Akk-Hundes das Ziffernblatt der Stoppuhr. „Herr Kommandant, wir haben die befohlenen Koordinaten erreicht“, wurde ihm mit nüchterner Stimme von Leutnant Durand gemeldet. Rey sah auf seine Stoppuhr und brummte unzufrieden: „5 Sekunden zu langsam. Das konnten sich auch mal besser, Leutnant!“ Zum KommOff gewandt meinte er nur: „Nachricht an SysKom: Wir sind in Position.“
Die Zeit verstrich ohne, dass etwas Aufregendes geschah. Das war das schwierigste im Dienst jeder Streitmacht: Ewiges Warten ohne dass etwas aufregendes passierte. Mittlerweile war Rey auch aufgestanden und lief auf den Brückenstegen hin und her, der Mannschaft das Gefühl gebend immer beobachtet zu werden.

„Herr Kommandant!“ meldete sich auf einmal Leutnant Durand zeitgleich mit einem starken Blitzen im Weltraum, der so typisch war für die Rückkehr in den Realraum. Doch schenkte er dem Blitzen keinerlei Bedeutung, war doch seine ganze Aufmerksamkeit nun bei der jungen Leutnant. „Nicht identifiziertes Schiff aufgetaucht. Desaströser Zustand.“ Der Fregattenkapitän zog eine Braue hoch und versuchte etwas durch die Panoramafenster zu erkennen. Das was er sah, gefiel ihm nicht. Das Schiff hatte eine dreieckige Silhouette, aber es sah sehr beschädigt aus. Irgendwas stimmte nicht mit dem Brückenkopf und es schien als ob das Volumen des Schiffes zunahm, wie als ob …
„Schicken sie sofort eine Staffel TIEs zu dem Schiff und programmieren sie einen Abfangkurs für uns!“ bellte der Schiffskommandant. „Gefechtsalarm! Und nehmen sie Kontakt zu dem Schiff auf! Ich will alles darüber wissen!“ Der Befehl wurde bestätigt und Rey sprang in den Brückenschacht hinter die Sensorik und lehnte sich die Schulter von Leutnant Durand: „Irgendetwas Neues, Leutnant?“


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Gebannt starrte Catherine auf die laufenden Auswertungen während um sie herum die Brücke in hektisches Treiben verfiel. Über ihr blinkten die Warnleuchten für den Gefechtsalarm und von allen Seiten prasselten die Klarmeldungen sämtlicher Stationen herein. Die zusätzliche Jägerstaffel war gestartet, die Schilde aktiviert, die Waffenstationen in Bereitschaft. All das registrierte Catherine nur am Rande. Für sie liefen gerade ganz andere Routinen ab: Erst musste sie den Abfangkurs, wie von FKpt. Rey befohlen programmieren, dann würde sie sich um die Identifizierung dieses Schiffs – oder zumindest dem was noch davon übrig war – kümmern. Gerade als sie die letzten Parameter berechnet und dem Steuermann der Pax Aeterna übermittelt hatte, tauchte plötzlich Rey hinter ihr auf. „Irgendetwas Neues, Leutnant?“ fragte seine schroffe Stimme, nicht unweit von ihrem linken Ohr entfernt. Catherine schaltete mit wenigen Handgriffen auf die sensorische Anzeige, die noch immer Daten um Daten herunterspulte – alle wenig zweckdienlich. „Nein, Herr Kommandant. Unbekannte Signatur. Keine Schilde, keine Waffensystemaktivitäten, oder ähnliche feindliche Indikatoren. Versuche der Kontaktaufnahme sind bisher ergebnislos. Selbst die SysKom ist ratlos, FKpt.“ statiere Catherine nüchtern aber mit vielen Worten, dass sie eigentlich absolut keine Ahnung hatte.

Reys dunkelbraune Augen wandten sich kurz von der Anzeige ab und warfen ihr einen abschätzenden Seitenblick zu.
„Können Sie den Schiffstyp bestimmen, Leutnant?“ fragte er knapp und Catherines Finger huschten erneut über die Schaltflächen ihrer Konsole. Das Bild wechselte und zeigte das Schiff nun aus anderer Perspektive. Die wissenschaftlichen Anzeigen machten einfachen, metrischen Platz. Hinter Catherines Stirn begann intuitiv eine Liste der, aufgrund dieser Angaben infrage kommenden Schiffe herunter zu rattern. „Der Länge und Form nach könnte es sich um einen Sternzerstörer der Enforcer-Klasse handeln oder einen Immob-“ Doch Catherine stockte abrupt und neigte ihren Kopf abschätzend etwas zur Seite, als sie das ausschlaggebende Indiz bemerkte, welches ihr ermöglichte sofort zwei, der drei möglichen Schiffstypen auszuschließen. Ohne Zweifel, kam jetzt nur noch einer in Frage: „Es ist ein Sternzerstörer der Vindicator-Klasse, FKpt.“ Reys buschige Augenbrauen wanderten bei ihrer Feststellung fragend in die Höhe. „Sind Sie sicher, Leutnant?!“ Catherine nickte und deutete mit ihrem rechten Zeigefinger auf den mittleren Heckbereich des Schiffes. „Ein ESD verfügt über entsprechende Energiegeneratoren. Ein 418 über Gravitationsprojektoren. Beide als kuppelförmige Ausbuchtungen, ungefähr hier. Und wie Sie sehen: Nichts. Keine Projektoren. Es muss ein VIN sein, FKpt.“

Misstrauisch betrachtete Rey noch eine Weile die Sektion auf die Catherine gedeutet hatte, dann wurde seine Aufmerksamkeit zu einer plötzlich aufblinkende Signalleuchte neben ihrer Konsole gelenkt. Auch Catherine hatte sie bemerkt und nahm die von der Jägerstaffel eingehende Nachricht augenblicklich an. Es handelte sich um eine direkte, optische Übertragung einer bestimmten Sektion des Schiffes. Anfänglich waren nur Trümmer und Bruchstücke der regelrecht abgeplatzten Panzerung des Sternzerstörers zu erkennen. Darunter lagen die teilweise freigelegten Verstrebungen, Leitungen und Versorgungsschächte. Es wirkte beinahe als hätte man dem Schiff die ‚Haut‘ abgezogen. ‚Grundgütiger.‘ dachte Catherine bei sich, als die anfänglich unscharfen Kontouren zu immer genaueren Details der Zerstörung wurden und sie sich nach der Ursache selbiger zu fragen begann.

Stück für Stück gesellten sich weitere Auffälligkeiten hinzu: Schwarz umrandete Einschusslöcher, regelrechte Krater, Überbleibsel von ganzen herausgesprengten Sektionen.
„DA!“ Catherine schrak heftig zusammen als Rey auf einmal vollkommen unerwartet neben ihr aufschrie. „Was ist das?!“ fragte er und deutete nun seinerseits auf eine Stelle des Bildes. Catherines Augen wurden schmal und sie rückte mit dem Gesicht näher an ihren Bildschirm heran um es besser sehen zu können. Auf einem Teilstück der ursprünglichen Schiffspanzerung waren schwarze Lettern zu erkennen, unscharf zwar, doch wenn man genau hinsah, konnte man sie tatsächlich entziffern. Catherine las: „Eviscerator.“


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Eviscerator. Der Name geisterte lange zwischen den Hirnwindungen des Fregattenkapitäns ehe er sich an einem Ort zwischen Cerebrum und Medulla Oblongata, einem Hirnwurm gleich, festkrallte und sich unwiderruflich ins Hirn brannte. Die Eviscerator konnte kein Rebellenschiff sein. War der Name doch viel zu erhaben als das irgendjemand von diesem plündernden und brandschatzenden Rebellenpack die Idee bekommen hätte einem Schiff diesen Namen zu geben. Vor allem war die dreieckige Form des Schiffes einfach nur charakteristisch für das Imperium und es wäre einfach vollkommen unlogisch wenn so ein zugerichtetes Rebellenschiff zu einem der am besten gesicherten imperialen Planeten im Kern springen würde. „Gut gemacht, Leutnant“, brummte Rey in sich hinein. Es fiel ihm deutlich schwer das zu sagen, aber sie hatte unter solch einer nervenaufreibenden Situation die Nerven behalten. Natürlich hätte ein Mann ein viel deutlicheres und offensichtlicheres Lob bekommen, aber Dorn Rey war einfach zu sehr indoktriniert, zu sexistisch und zu rassistisch eingestellt. Eine Sekunde später bereute er sogar das Lob und machte sich daran die Treppen zum Laufsteg zu erklimmen. Diese Zeit nutzte er um sich zu sammeln und die weitere Vorgehensweise zu überlegen. „Rufen sie die TIEs zurück! Leutnant Durand!“ Er fixierte sie dabei mit zusammengezogenen Augen, einem Gewittersturm gleich blitzten dabei die Iriden auf, und sprach beherrscht aber bestimmt weiter: „Gehen sie zu KomStat und informieren sie SysKom über unsere Erkenntnisse und erbitten sie neue Befehle.“ Nicht das der Kommunikationsoffizier inkompetent war – nun in gewisser weiße war jeder Offizier hier inkompetent, außer er selbst natürlich – aber er hatte einfach keine Lust, all die Erklärungen, die Durand ihm gegeben hatte nochmal dem Kommunikationsoffizier zu geben, darum sollte sich Durand kümmern. Auch wenn sie dazu ihre Station verlassen und vom Backbordgraben in den Steuerbordgraben wechseln musste. „FluLei: Bereiten sie unsere Fähren vor und bemannen sie sie mit Rettungs- und Sanitätsteams. FeuLei: Wenn wir nah genug dran sind, will ich dass das Schiff mit unseren Traktorstrahlern stabilisiert wird.“ Rey konnte sich fast denken, was für Befehle er bekam, aber was für ein Offizier wäre er gewesen, wenn er das imperiale Protokoll vernachlässigen würde? Er wäre nicht besser als jeder Rebellenabschaum, der die Galaxis terrorisierte.

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Catherine liebte es wenn ihr Posten anfing abwechslungsreich zu werden und sie nicht gezwungen war permanent auf irgendwelche blinkenden Anzeigen starren zu müssen. Dennoch hatte sie, was den Vindicator-Klasse Sternzerstörer betraf ein mehr als ungutes Gefühl. Der Name des Schiffes schien wohl Programm geworden zu sein, allerdings mehr für sich selbst und nicht für seine Feinde, war der VIN doch regelrecht 'ausgeweidet' worden. Catherine fragte sich wer oder was derarige Schäden, solch gravierenden Ausmaßes wohl verursacht haben könnte.

Was sie überdies ebenfalls verwunderte, vielleicht sogar mehr noch als der zerstörte und sich in seine Bestandteile auflösende VIN, war die Tatsache dass FKpt. Rey doch tatsächlich ein positives Wort mit ihr in Verbindung gebracht und sogar ausgesprochen hatte. Nunja, er hat es in sein kantiges Kinn hineingebrummelt, und im Grunde könnte er jeden gemeint haben. Doch Catherine hatte das im ersten Moment heftiger getroffen als jede Standpauke die er ihr hätte halten können. Aber das waren ohnehin nur belanglose Nebensächlichkeiten.

Beiläufig strich sie sich eine dünne Haarsträhne zurück hinters Ohr, und arbeitete weiter ihre Befehle ab. Nachdem sie die Jägerstaffel der Pax Aeterna zurückgerufen hatte und kurz darauf auch die Meldung erhielt, dass alle Jäger wieder wohlverwahrt in den vorgesehenen Halterungen im Hangar des Schiffes angekommen waren, stand Catherine schließlich auf.
„Übernehmen Sie kurz, solange ich auf der anderen Seite gegenüber bin.“ wies sie den jungen Sensoroffizier neben sich an, dass er mit ein Auge auf ihre Anzeige haben sollte, und begab sich schließlich – den gleichen Weg wie FKpt. Rey vor ihr genommen hatte – zu der schmalen Treppe, die hinauf auf den Brückensteg führte. Es war ein kurzes Vergnügen: Einmal die wenigen Stufen hinauf, drei Schritte über den blankpolierten und glänzenden Mittelsteg der Brücke, und schließlich wieder hinab in den Steuerbordbrückengraben, direkt zur Kommunikationsstation.

Der diensthabende, recht junge Kommunikationsoffizier stand bereits neben seinem Stuhl als Catherine ankam, was sie mit einem kurzen, dankenden Nicken quittierte. Dann griff sie sich das Headset, und setzte es sich ans rechte Ohr. Zufrieden stellte sie fest, dass sogar schon die entsprechende Frequenz des SysKom eingegeben war. Sie brauchte also nichts weiter tun als die Verbindung zu eben jenem herzustellen, welches sich auch keine Sekunde darauf kratzend und piepsend mit einigen Interferenzen zu Wort meldete. Catherine verzog kurz das Gesicht, als die schrillen Töne ihr schmerzend ins Ohr quietschten. Schnell regulierte sie die Verbindung und versuchte es erneut – was deutlich besser verlief. Sie meldete sich wie vorgeschrieben mit Einheit, Posten, Rang und Namen und schilderte in knappen, präzisen Worten die Feststellungen, wie sie es zuvor bei FKpt. Rey getan hatte. Am anderen Ende herrschte daraufhin für wenige Augenblicke Stille. Gerade als Catherine – nachdem sie absolut keine Rückmeldung erhielt - nachfragen wollte, ob man sie überhaupt verstanden hatte, ertönte endlich wieder die sonore Stimme:
„Bestätige. Imperiale Einheit. Auswertung der Hyperraumsignatur ergab Ursprungskoordinaten Corellia.“ – „Wie lauten die weiteren Befehle?“ fragte Catherine nach und hörte wie die Stimme kurz Luft holte um wohl eine längere Aufzählung vorzunehmen. Ganz automatisch schnappte sich Catherine einen Plaststift, griff sich ein in der Nähe befindliches Datapad und begann die Stichpunkte der Befehle aufzunehmen, die ihr jetzt übermittelt wurden: MedTeams aussenden, Verwundete bergen, technische Schäden analysieren und protokollieren… Aber im Grunde nichts, was FKpt. Rey nicht ohnehin schon befohlen hatte, nur dass es jetzt praktisch offiziell war. Als die Befehle schließlich übermittelt waren trennte Catherine die Verbindung, legte das Headset zurück und überlies die Kommunikationsstation wieder dem dafür zugeteilten Offizier.

Auf ihrem Weg zurück zur Treppe, stand bereits Rey am oberen Absatz und blickte aus schmalen Augen auf sie hinab.
„Und?!“ – „Der VIN kommt geradewegs von Corellia, FKpt. Es handelt sich um eine Imperiale Einheit. Das SysKom schickt weitere Rettungsschiffe und Schlepper zu unserer Unterstützung.“ Catherine nahm das Pad um ihm die einzelnen Punkte der gerade erteilten Befehle vorzulesen, doch Rey winkte beiläufig ab. „Geben Sie her.“ knurrte er nur schroff, nahm das Pad und überflog rasch die darauf vermerkten Notizen. Dann schnaubte er – wie erwartet: „Dachte ich mir schon.“ Sein Blick blitzte kurz zu Catherine. „Zurück auf ihren Posten, Leutnant! Halten Sie mich auf dem Laufenden und machen Sie umgehend Meldung, sollten Sie irgendwelche Auffälligkeiten feststellen!“ - „Zu Befehl, Herr Kommandant.“ erwiderte Catherine entsprechend und machte sich auf den Weg zurück zum Backbordbrückengraben.


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Kuat-System - Orbit über Kuat - „Crusader“ - Brücke - Cmdr. Antinis Tremayne

Die kalte Leere des Alls vor Augen blickte Commander Antinis Tremayne aus den Sichtfenstern der imperialen Nebulon-B-Fregatte „Crusader“ und verschränkte nachdenklich die Hände hinter dem Rücken. Eine weitere ereignislose Patrouille in dem gut gesicherten Kuat-System war überstanden, so ereignislos wie all die unzähligen anderen Wachstunden zuvor. Müde blinzelte der hochgewachsene Offizier und schloss für einen Moment seine blauen Augen. Seit seinem letzten aktiven Kampfeinsatz gegen die republikanische Splittergruppe „Forces of Hope“ war sein Dienstplan von endlosen Zollüberprüfungen und sonstigen Kontrollen der zahllosen Frachter erfüllt gewesen, die jeden Tag diese strategisch wichtige Werfwelt vor ihm ansteuerten. Seine Heimatwelt, Kuat. Andere hätten sich vermutlich über die Rückkehr zu ihrer Heimat gefreut, aber Tremayne war den Anblick inzwischen leid. Seit Jahren hoffte er auf einen richtigen Einsatz, denn trotz seines recht jungen Alters von 32 Jahren fühlte er sich zu Höherem berufen als der stumpfen Systemverteidigung. Ärgerlich ballte eine Hand zur Faust. Seine Eltern schämten sich sicherlich bereits angesichts seines Mangels an Erfolg.

„Sir, wir nähern uns der Werft. Systemkommando bestätigt unsere Befehle die Vorräte aufzufrischen und neues Personal an Bord zu nehmen.“

Die Stimme der Kommunikationsoffizierin riss Tremayne aus seinen Überlegungen. In der Tat würde die Besatzung der „Crusader“ einige Stunden Ruhe gut gebrauchen können, er eingeschlossen. Mit gleichmäßiger Stimme wandte sich Tremayne an die Besatzung.

„Danke, Ensign. Navigation, bringen Sie uns in Andockposition. Lieutenant Tammok, sorgen Sie dafür das die Ladung schnell an Bord gebracht wird. Unsere nächste Patrouille beginnt um 16:00 Systemzeit, ich will das wir pünktlich einsatzbereit sind. Das Imperium kann sich keine Verzögerungen leisten.“

Die stellvertretende Kommandantin, Lieutenant Commander Tammok, salutierte zackig und gab ihrerseits die Befehle an die zuständigen Besatzungsmitglieder weiter. Tremayne spürte einen gewissen Stolz in sich aufkommen. Ja, er befehligte lediglich eine kleine Fregatte und saß hier mehr oder weniger fest, aber seine Besatzung hatte sich dank einer Mischung aus Höflichkeit und gnadenloser Disziplin zu einer fähigen Einheit geformt, die im Belkadan-System bereits Rebellenblut vergossen hatte. Während die massive Werftanlage Kuats näher kam gestattete sich Commander Tremayne ein eisiges Lächeln. Wenn er Glück hatte würde er schon bald wieder in den Genuss kommen.

Elegant glitt die Fregatte durch die Unendlichkeit des Alls, bremste ab und ging längsseits der massiven Werftlange. Andockarme wurden ausgefahren und Schleusen öffneten sich. Nun, jetzt gab es für ihn nicht mehr viel zu tun, außer die Republik würde verwegen bzw. verrückt genug sein Kuat genau während seines Landgangs anzugreifen.


„Meine Damen und Herren, Sie haben Ihre Befehle. Landgang bis 15:00 Systemzeit, halten Sie sich bereit falls das Systemkommando unsere Unterstützung braucht. Das wäre vorerst alles. Wegtreten.“

Die Brückenbesatzung der „Crusader“ nahm Haltung an und salutierte. Tremayne erwiderte die Geste zackig und sah zu, wie die Crewmitglieder ihre Stationen verließen und sich auf den Weg zur Werft machten. Er selbst verspürte wenig Lust nach den Zerstreuungen, die dort warteten und machte sich auf den Weg zu seinem Quartier. Dort lockerte er seine Uniform und schenkte sich ein Glas corellianischen Brandys ein. Normalerweise trank der schlanke Kuati keinen Akohol, aber wer wusste schon wie lange es dieses spezielle Getränk angesichts der Invasion der Republik im Corellia-System noch geben würde. Das Imperium hatte schon so viel verloren, aber es würde siegen. Daran glaubte Tremayne aus tiefster Überzeugung, und er würde alles tun, um seinen Teil dazu beizutragen. Inständig hoffte er auf eine Chance sich zu beweisen, vielleicht gar ein neues Kommando. Mit diesem Gedanken beschäftigt schwenkte er nachdenklich sein Glas und starrte hinaus ins All. Irgendetwas großes würde bald geschehen, er konnte es spüren. Etwas, das ihm zu seinem rechtmäßigen Platz verhelfen würde.

Kuat-System - Orbit über Kuat - Werftanlage - „Crusader“ - Brücke - Cmdr. Antinis Tremayne
 
[Kuat-System – Orbit über Kuat – ISD II „Pax Aeterna“ – Brücke] FKpt. Dorn Rey (NPC), Lt. Catherine Durand, Brückenbesatzung

Dorn Rey stand am Backbordsichtfenster und betrachtete die majestätischen Werftanlagen Kuats mit stolzgeschwellten Herzen. War er zwar kein Kuati, aber war doch im großartigen Imperium die Herkunft eines Menschen egal. Alles was zählte waren seine Einstellung und seine Verdienste. Die Werftanlagen gehörten zwar den kuatischen Adelshäusern, doch war Kuat eine imperiale Welt und der Adel hatte sich der imperialen Herrschaft zu beugen. Nur durch die imperiale Herrschaft und die imperiale Mentalität war überhaupt der Betrieb einer solchen gigantischen Fabrikationsanlage möglich. Es war reger Verkehr im Orbit dieses Planeten, wie es für Welten mit solch immenser politischer und wirtschaftlicher Wichtigkeit üblich war. Mittlerweile waren auch weitere Rettungsschiffe und Schlepper vor Ort, die den angeschlagenen Vindicator zu den Werften transportierten. Ein wenig war er traurig, dass es kein Schiff der Rebellen gewesen war, wäre das doch ein super Fang gewesen, denn das eine so beschädigte imperiale Einheit hier aufkreuzte konnte nur bedeuten, dass die Schlacht um Corellia heftiger war, als gedacht. Generell die Tatsache dass einige der Schiffe von dort hier beschädigt aufgetaucht beziehungsweise nicht aufgetaucht sind beunruhigte den aktuellen Kommandanten der „Pax Aeterna“. Ruckartig wandte Rey den Blick ab und machte sich daran gedankenverloren über die Brückenstege zu marschieren. Das Schiff war sehr sauber gehalten, es hatte sich nicht viel geändert, seit es den Trockendock verlassen hatte. Die Disziplin die notwendig war, solch eine Sauberkeit aufrecht zu erhalten war nicht besonders groß, hatte man doch extra dafür konstruierte Mausdroiden. Es war aber nicht selten, dass Reinigungsdienste als disziplinarische Maßnahme verhängt wurden. Dorn Rey sah wieder aus dem Sichtfenster in die Weiten des Weltraumes hinaus – eine Ansicht die ihn immer wieder faszinierte und einen leichten Schauer über den Rücken laufen ließ. Hier oben im Weltraum funkelten die Sterne nicht, wie sie es meistens auf Planeten mit Atmosphäre taten. Früher hatte Rey versucht sich markante Sternbilder einzuprägen um es den alten Seefahrern gleich zu machen, die vor Jahrtausenden über den Ursprungsplaneten der Menschheit segelten, doch das Unterfangen war von Anfang an aussichtslos gewesen: Es gab doch für jedes Sternensystem mehrere unterschiedliche Sternformationen: eine Datenmenge für die man einen hoch entwickelten NavCom benötigte um sie zu verarbeiten. Ein Mensch war dazu schlichtweg nicht in der Lage. Außerdem wurden die Sternbilder noch durch den regen Schiffsverkehr gestört, auf weite Entfernungen wirkten die Raumschiffe mit ihren Positionslichtern wie sich schnell bewegende Sterne. Im Kuat-System war es nicht anders: Jede Sekunde kamen mehrere Schiffe im System an: Frachter, Yachten, Passagierschiffe, Kreuzfahrtschiffe… Genauso viele verschwanden auch wieder. Rey sah auf die Uhr und blickte dann finster in Richtung von Leutnant Durand: „Leutnant, ihre Meldung ist seit 10 Standardsekunden überfällig…“

[Kuat-System – Orbit über Kuat – ISD II „Pax Aeterna“ – Brücke] FKpt. Dorn Rey (NPC), Lt. Catherine Durand, Brückenbesatzung​
 
[Weltraum - Hyperraum vom Outer Rim nach Kuat - STR "ZOLAN II" - Brücke]
Commander Alarian Rex, Mindestbesatzung, persönlicher Droide​

Mit stoischem Gesichtausdruck versank Commander Alarian Rex in dem bequemen Sessel, von dem aus er sein Schiff kontrollierte, und sah dabei zu, wie der Striker Kreuzer ZOLAN II den Hyperraum im Orbit des Planeten Kuats verließ. Vor wenigen Tagen hatte der junge Zolaner seinen normalen Dienst beendet, woraufhin das Schiff in seinen Besitz überging und man ihn zum Commander ernannte. Die ZOLAN II war ein sehr altes, in schlechtem Zustand befindliches, Schiff, das in nächster Zeit ausgetauscht werden sollte und bereits aus dem aktiven Dienst entfernt worden war. Im Rahmen der Verluste der sechsten Schlacht von Corellia hatte man jedoch beschlossen, den Kreuzer der orbitalen Verteidigung des Planeten Kuats zuzuordnen.
Trotz seines geringen Alters glitten die Hände Alarians routiniert über die antiquierten Konsolen und die diverse Anzeigen offenbarten den Status des Schiffes: alles funktionierte, leidlich.
Insgeheim hoffte der Commander, dass einer der Gründe ihn nach Kuat zu rufen, der Erhalt eines neuen Schiff war, eines, das nicht unter abblätternder Farbe, Systemabstürzen, strengem Geruch und allzu oft stockenden Waffensystemen litt.
Alarian zwang sich selbst aus seinen Träumereien und wandte den Blick nun dem Ehrfurcht erweckenden Panorama zu, das hinter der Schiffshülle wartete. Die Sicht auf den Planeten wurde durch die gewaltigen Verteidigungsanlagen verwehrt, die sich mit den imperialen Werften abwechselten; dazwischen bahnten sich Ströme von Schiffen ihren Weg. Vereinzelt konnte man Sterne ausmachen, die in der Ferne verlockend funkelten.
Alarian gab den Befehl, die gesamte Besatzung der ZOLAN II zu wecken, weil er etwas zu verkünden hatte. Mit einer Mischung aus eisiger Kälte, Arroganz und Genugtuung sprach er laut:

"Meine getreue Besatzung !
Endlich haben wir das Kuat-System erreicht, um der gerechten Sache des Imperiums zu dienen, um eurem Meister, Alarian Rex, zu dienen und um zu Ruhm und Ehre zu gelangen. Von dem heutigen Tag an werdet ihr das Schiff noch besser warten als je zuvor, alle Gefechtsstationen und Jägerstaffeln rund um die Uhr einsatzbereit und besetzt halten und ihr werdet euer Bestes geben ! Es ist an euch, die beste Mannschaft in der Geschichte des Imperiums zu werden, so tödlich, dass kein Feind es wagen wird, den Kampf mit uns zu suchen. "

Die Männer salutierten, wie sie es immer taten, wenn Alarian eine seiner Ansprachen hielt. Alarian war sich der Tatsache wohl bewusst, dass sie manchen Motivation und anderen Zeitverschwendung waren. Doch das wichtigste war ohnehin, dass sie ihn in seiner Rolle als Befehlshabenden bestärkten.
Nach einigen Sekunden herrschte der Commander seinen Funkoffizier in rauem Befehlston an:


"Kontaktiert sofort die Pax Aeterna und übermittelt folgenden Funkspruch: Commander Alarian Rex, Kapitän des Striker-Klasse Kreuzers ZOLAN II, ist im Orbit von Kuat eingetroffen. Wir unterstellen uns hiermit dem Kommando der Imperialen Flotte in diesem Sektor und sichern Euch unsere loyale Unterstützung mit allen Mitteln zu !


Ein blinkendes Licht verriet dem jungen Mann, dass die Nachricht übermittelt worden war, der sich zufrieden zurücklehnte und seinen Blick in die Ferne schweifen ließ. Trotz des modernisierungsbedürftigen Schiffes fühlte Commander Alarian Rex, dass er ab heute Geschichte schreiben würde.



Commander Alarian Rex, Vollbesatzung, persönlicher Droide
[Kuat-System - Orbit von Kuat - STR "ZOLAN II" - Brücke]
 
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