Lianna

[Lianna City - Jedi Basis - Cantina - Bru-Th, Satrek, Angelique]

"Ich bin zuversichtlich, das wir die Entscheidung nicht bereuen werden, Meister Taphon!"

Die junge Frau verneigte sich vor dem Advisor. Sie wusste genau, was der Jedi-Meister mit seinen Worten sagen wollte. Aufgrund ihrer Vergangenheit musste sie besonders aufpassen, nicht dem Drängen der dunklen Seite nachzugeben. Die Vorsicht musste ihr allgegenwärtiger Begleiter werden.
Als das Ratsmitglied die Cantina verlassen hatte, waren sie nun bis auf den sullustanischen Koch alleine, der ungerührt von alledem weiterhin gelangweilt ein paar Gläser säuberte.
Meister Agoch fing unverzüglich wieder mit seinem Anliegen an, Angelique passend einzukleiden. Auch sprach er von etwas, dass er ihr zeigen wollte.


"Ich bin bereit, Meister!"


Die junge Frau war fröhlich und es war ihr sehr Recht, dass es gleich losgehen sollte. Verzögerungen zerrten an den Nerven der in Geduld noch sehr ungeübten Padawan-Schülerin.
Sie verliesen die Cantina, gefolgt von dem dauerhaft pfeifenden Droiden und machten sich auf den Weg um Angelique Klamotten zu besorgen.


"Gibt es eigentlich eine strenge Kleiderordnung?"


Angelique
hatte keine Vorstellung davon, inwieweit sie noch individuell über ihren Kleidungsstil bestimmen durfte. Jedoch war sie es von früher gewohnt, zweckmäßigen Dress zu tragen. Auf Kashyyyk kreucht und fleucht so einiges herum, dass man sich lieber durch entsprechend sichere Klamotten vom Hals hielt.
Ganz anders war dies auf Chandrila. In den Städten hatte sie immer getragen, was sie gerade wollte, aus Mode hatte sie sich jedoch noch nie viel gemacht.


Sie betraten einen kleinen Raum, in dem schön säuberlich auf Stapeln die typischen Roben der Jedi gestapelt waren.
Angelique schaute sich um. Es gab Tunikas sowohl in beige als auch in verschiedenen Brauntönen. Sie entschied sich schnell für die hellere Variante, die ihr lieber war.
Dann blickte sie sich nach einer Umkleidemöglichkeit um, warf einen schüchternden Blick zu ihrem Meister herüber und verschwand dann hinter einem Regal in der Ecke.
Ihr weißes Kleid faltete sie schön ordentlich zusammen. Es hatte einst ihrer Mutter gehört und so würde sie es nicht wegwerfen, auch wenn man es ihr nicht mehr gestatten würde, es zu tragen.
Sie legte die Tunika an und war positiv überrascht über die Bequemlichkeit.


"Ich muss ehrlich sagen, ich es ist um einiges bequemer als es aussieht!"


Sie nahm sich ein Paar Stiefel aus dem Schrank und sah nun zumindest äußerlich schon so aus, wie die Jedi in den Geschichten, die man an Cantina-Stammtischen erzählt bekam.

"Benötige ich sonst noch etwas?"



[Lianna City - Jedi Basis - Umkleideraum - Bru-Th, Angelique]

(OP: Ich hab uns jetzt einfach mal da hingeschrieben, ich hoffe, das ist Recht)
 
[Lianna City - Jedi Basis - Cantina] Bru-Th (R2), Angelique


Der Raum, den sie auf der Suche nach einer ordnungsgemäßen Gewandung für Angelique betraten, machte auf Bru-Th einen sehr geordneten und gut sortierten Eindruck, doch war in seiner Monotonie irgendwie auch erschreckend, fand er. Dennoch erkannte Bru-Th in dem einheitlichen Kleidungsstil der Jedi mehr als nur die Überbleibsel einer alten Tradition. Die - man konnte auch sagen - Uniform stand für etwas, wies den Träger als Jedi aus und war für Fremde ein Stück weit Orientierung in einer Galaxis, die ansonsten mit zunehmender Geschwindigkeit auseinanderdriftete. Während Bru-Th also gemächlich an den Kleidungsständern vorbei schritt, hier und da mal ein Stoffstück in die Hand nahm, erklärte hin auf Angelique Frage:

"Generell nicht, bei mir jedoch schon! Die Roben sind schlicht, unauffällig und warm. ... Und sie weisen die Person als Jedi aus, was ich sehr wichtig finde. Es macht unsere Aufgabe bisweilen einfacher."

Dass die Roben bisweilen auch kratzig, zu warm und unpraktisch waren, dass musste an dieser Stelle nicht erwähnt werden. Sobald sie die Padawanzeit hinter sich gebracht hatte, würde sie selbst entscheiden können, was sie trug. "Ich hab ja auch meine Flieger-Combi", dachte Bru-Th. Doch solange sie seine Padawanschülerin war, würde sie mit dem 'Original' vorlieb nehmen müssen. Und das Original stand der Chandrillianerin zweifelsohne gut.

"Ah, da bist du ja wieder",

meinte er knapp und wollte gerade wieder die Tür ansteuern, als Angelique sich über die Bequemlichkeit der neuen Robe äußerte. Bru-Th grinste schelmisch und blickte über die Schulter hinweg die junge Frau an und prophezeite ihr:

"Aber nur, solange sie noch neu ist. Mit der Zeit werden die kratziger als mandalorianische Buschkatzen. Ich freu mich schon jetzt auf dein Gesicht, wenn wir bald mit den ersten Meditationsübungen beginnen. ... Sonst aber brauchst du zunächst nichts. Wir gehen nur aus."

Welches Gesicht seine neue Schülerin jetzt gerade machte, konnte sich der große Corellianer gut vorstellen, doch wandte er sich - noch immer schmunzelnd - der Tür zu und schritt voran. Es war bereits Abend und die Sonne neigte sich gefährlich nahe dem Horizont entgegen. Vielleicht noch eine halbe Stunde, dann würde es dunkel sein, doch bis dahin würden sie sich längst im Zentrum von Lianna City, der Hauptstadt des Planeten befinden. Die Basis der Jedi lag in einem großen Industriebezirk und war größtenteils von alten, verfallenen Gebäuden umgeben. Der Weg in die Stadt gestaltete sich aufgrund der überall verfügbaren Hower-Taxen jedoch nicht als problematisch.

Das Luftvehikel beschleunigte schnell und war binnen weniger Sekunden bereits über den niedrig hängenden Wolken und reihte sich dort in die langen Schlangen von Luftgleitern ein, die auch zu dieser Uhrzeit noch in die Stadt wollten. Zwar konnte Bru-Th dem Fahrstil des jungen Mannes nicht sonderlich viel abgewinnen, doch nach gut zwanzig Minuten landete das Lufttaxi auch bereits wieder mitten im Zentrum der Stadt, die sich wie alle Großstädte der Galaxis durch eine nach oben ausufernde Bauweise auszeichnete. Die gehobeneren Amüsiermeilen der Stadt waren dabei Bru-Ths Ziel und anhand der bunten Leuchtreklamen und einladenden Holovids deutlich zu erkennen. Sie lagen gut einhundert Meter über dem Boden und waren von Gangways auf verschiedenen Ebenen gut zu erreichen. Auf den recht breiten Gangways war einiges Los, doch an Amüsement hatte Bru-Th nicht gedacht.


"Was hälst du davon, wenn wir uns eine der Cantinas mal von innen ansehen?",

fragte er ganz diplomatisch, während das Lufttaxi - nachdem der Fahrer bezahlt worden war - wieder abhob und sich hupend in den Verkehrsstrom einordnete. Bru-Th hatte bereits eine Cantina ins Auge gefasst, in der von außen besonders die Möglichkeiten des Glückspiels und Credit-Gewinns hervorgehoben wurden. Zwei brummige Türsteher flankierten den Eingang des Ladens.


[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - Gangway] Bru-Th, Angelique
 
[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - Gangway - Bru-Th, Angelique]​

Also würde sie diese Robe eine Weile tragen müssen. Angelique sollte es nicht stören, damit fiel eine weitere Sache weg, um die sie sich nun keine Sorgen mehr machen brauchte.
Viel mehr irritierte sie das schelmische Grinßen ihres Meisters, als dieser ihr antwortete, dass so eine Tunika auf Dauer ziemlich kratzig wurde. Angelique verzog keine Mine, jedoch schmälerte diese Aussicht ihre Vorfreude ein wenig.


"Nun gut, ich werde es wohl mit Fassung tragen müssen"

Ihr Blick schweifte umher über die zahlreichen Etablissements am Rande der Straße. Sie musste feststellen, dass wenn man eine galaktische Großstadt gesehen hatte, dann konnte einen eine weitere nicht mehr sonderlich beeindrucken, mit Ausnahme vielleicht von Coruscant.
Der Vorschlag, sich eine der Cantinas etwas genauer anzuschauen, war nach Angeliques Geschmack. Sie könnte einen Schluck durchaus vertragen.
Die beiden brummigen Türsteher konnten die Frau nicht aus der Ruhe bringen, schließlich war sie auf Kashyyyk aufgewachsen, somit war sie alles, was groß und brummig war, gewöhnt.
Sie entschied sich trotzdem dafür, ihrem Meister den Vortritt zu lassen. Es gebot der Höflichkeit, immerhin war sie nur die Schülerin.

"Nach euch, Meister!"

Sie wies mit einer eleganten Handbewegung zur Eingangstür der Cantina, die Meister Agoch ins Auge gefasst hatte.


"Der Laden sieht aus, als würde er ein paar... interessante ...Leute beherbergen!"

Angelique fasste sich an ihren Gürtel und stellte fest, dass sie unbewaffnet war. Zwar war ihr dieser Zustand bei weitem lieber als wenn sie es wäre, jedoch war es auch der bei weitem unklügere Zustand, wenn man in einer fremden Stadt auf einem fremden Planeten eine Cantina betrat.
Sie schaute sich um. Die Bürger der Stadt waren nicht bewaffnet, lediglich die beiden Türsteher waren es.
Doch die Anzahl der bewaffneten Bürger sagte noch lange nichts darüber aus, inwiefern die Gäste der Cantina bewaffnet waren.
Angelique hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Irgendetwas sagte ihr, dass es klug wäre, nicht unvorbereitet hineinzugehen.


"Meister, verzeiht mir bitte meine Zweifel, aber ich habe das trügerische Gefühl, dass dort drinnen Gefahr lauert!"

Sicherlich war ihre Vermutung vollkommen frei von jeglicher Grundlage. Hätte Meister Agoch es nicht gemerkt wenn dieser Laden gefährlich wäre? Schließlich war er ein Jedi-Meister und sie vor wenigen Stunden noch eine Köchin gewesen, die alles was sie besaß aufgegeben hatte.

[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - Gangway - Bru-Th, Angelique]​
 
[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - Gangway] Bru-Th, Angelique


"Ich hoffe doch, dass dem so ist und wir hier Amüsement finden",

pflichtete Bru-Th seiner neuen Schülerin bei und nickte den beiden grimmig dreinschauenden Doormen knapp zu. Die Mienen blieben ungerührt und auch ansonsten schienen sie keine Anstalten zu machen, die beiden Jedi am Eintritt in das "Tex Hex" zu hindern. Unter Umständen war es nämlich so, dass ihre Kleidung vielleicht nicht den Ansprüchen genügt hätte oder sie schlicht als Jedi erkannt worden, doch da dem nicht so war, schritt Bru-Th an den Doormen vorbei hinein in die Cantina. Zwischen Eingang und Beginn der eigentlichen Cantina war ein kurzer, mit dunklen Stoffen ausgehangener Korridor. Die Sorgen, die Angelique hier äußerte, beunruhigten den Jedi Meister nicht:

"Gefahr? Von welcher Art Gefahr sprichst du? ... So wie ich das sehe, sind wir zwei zahlungsfähige Gäste, die den ein oder anderen Credit hier lassen wollen. Es gibt keinen Grund besorgt zu sein."

Diese Cantina war ein anderes Kaliber, als die Cantina der Jedi Basis, was zunächst einmal damit zusammen lag, dass allein der Hauptraum mehr als fünf Stockwerke hoch war und sich wie eine Säule in die Höhe schraubte. Während sich in der Mitte eine große Bar befand, wo ein vierarmiger Barkeeper in rasantem Tempo nur die exquisitesten Cocktails mischte, verteilten sich die einzelnen Tische und Separées kreisförmig um die Bar herum und wechselten in Größe und Form. Vier offene Aufzüge beförderten die Gäste in die verschiedenen Ebenen, von wo man bis nach unten zur Bar blicken konnte, da sich nur am äußeren Rand des zylinderigen Baus Sitzgelegenheiten befanden. Die meisten Augenpaare waren jedoch auf die hübschen und überaus gelenkigen Twi'lek Tänzerinnen gerichtet, die sich an Stangen räkelten, die vom Erdgeschoss des "Tex Hex" bis in die fünfte Etage reichten. Eine merkwürdig langsame und basslastige Musik, die mit tiefen und dumpfen Melodien versehen war, rundete das beeindruckende Innere der Bar ab und sog jeden neuen Gast auf Anhieb in die spannend-wundersame Atmosphäre dieses Etablissements. Es versprach ein Erlebnis zu werden.

"Es übertrifft ehrlich gesagt meine Erwartungen",

räumte Bru-Th bereitwillig und doch ein wenig distanziert ein, während sein Blick langsam nach oben glitt und einen kurzen Moment bei den attraktiven Tänzerinnen verharrte. Die anmutigen Bewegungen zogen selbst den Jedi Meister kurze Zeit in ihren Bann. Die Symbiose von Kunst und Erotik war perfekt. Doch deswegen waren sie nicht hier. Als sein Augenmerk wieder Angelique galt, bedurfte es keiner besonderen hellseherischen Gaben um festzustellen, dass seine neue Padawanschülerin ebenfalls beeindruckt war. Dieses kurzen Moment nutzte Bru-Th und fragte schlicht:

"Was glaubst du, warum wir hier sind?"

Sicherlich war Bru-Th auch hier, um sich ein wenig 'heimisch' mit der Bevölkerung des Planeten zu machen, doch für eine junge Aspirantin wie Angelique gab es an gut gefühlten Orten wie hier viel zu Lernen, insbesondere über das Wesen der Macht.


[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - "Tex Hex"] Bru-Th, Angelique
 
[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - "Tex Hex" - Bru-Th, Angelique]

"Wenn ihr meint."


Vielleicht kam ihr Misstrauen auch von daher, dass sie in Läden wie diesem zu oft mit ansehen musste, wie harmlose Streitigkeiten in Gewaltakten ausarteten.

Als sie die beiden Türwächter passierten, blickte Angelique sie nicht an, sondern lief im Gänsemarsch ihrem Meister hinterher.
Das Innere der Bar jedoch stellte jegliche Erwartungen der jungen Frau in den Schatten. Sie warf einen Blick auf die kunstvoll gestaltete Decke und musste sah sofort, dass es sich hierbei nicht um ein billiges Lokal handelte.
Ihr Blick wanderte herüber zu der gigantisch wirkenden Bar, hinter dieser der Barkeeper in einem hohen Tempo am mixen und servieren war. Seine vier Arme schleuderten dabei so schnell durch die Luft, dass sich Angelique wunderte, dass dabei nichts zu Bruch ging.

Die Twi'lek Tänzerinnen beäugte die Padawan mit kritischem Blick. Vor einigen Jahren hatte sie für geraume Zeit für eine Organisation gearbeitet, die sich gegen Sklaverei und Ausbeutung aussprach und diese galaxisweit bekämpfte. Im Zuge dieser Tätigkeit hatte sie viele Fälle von unmöglicher Behandlungsweise von solchen Twi'lek Frauen mitbekommen.
Sicherlich, hier auf Lianna standen sie sicherlich nicht in einem Sklavenverhältniss zu ihrem Arbeitgeber, doch dies bedeutete noch lange nicht, dass man sie gut behandelte.

"Hoffentlich werden die auch gut bezahlt für ihre...künstlerische Darbietung"

Sie wandte den Blick von den Tänzerinnen ab, die auch auf sie eine gewisse hypnotisierende Wirkung entfalteten.
Sie folgte ihrem Meister nach vorne zur Bar.


"Ähm...ihr habt vorhin davon geredet, dass wir zahlungskräftig sind. Leider muss ich aber gestehen, dass ich keine Credits mehr bei mir trage."

Sie wurde leicht rot im Gesicht, wofür es wahrscheinlich keinen Grund gab. Sicherlich verfügte Meister Agoch über eine Art "Essenspauschale", denn selbst ein Jedi musste sich von irgendetwas ernähren.
Als der Jedi sie fragte, warum sie glaubte, dass sie hier waren, musste sie erst einmal nachdenken. Sicherlich war dieser Ausflug nicht als feuchtfröhliche Angelegenheit gedacht, von daher musste es einen tieferen Sinn geben, warum sie hier waren.


"Ihr sagtet, ihr seit auch vor Kurzem erst hier angekommen. Vielleicht wollt ihr die Gegend auskundschaften?"

Aber die Frage konnte doch nicht so einfach zu beantworten sein. Oder etwa doch? Vieleicht war es ja der Sinn der Übung, dass die Antwort ganz simpel war und auf der Hand lag.
Angelique verwarf diesen Gedanken, er erschien ihr zu abwegig. Stattdessen konzentrierte sie sich auf ihre Umgebung. Sie warf noch einmal einen weitschweifenden Blick durch die Menge und nach oben, versuchte aus ihrer Position einen Blick auf die oberen Ebenen zu erhaschen.


"Oder treffen wir vielleicht noch jemanden?"

Ganz abwegig war dieser Gedanke nicht. Vielleicht gab es noch mehr Jedi hier auf Lianna und Meister Agoch wollte seinen neuen Padawan vorstellen.

[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - "Tex Hex" - Bru-Th, Angelique]
 
[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - "Tex Hex"] Bru-Th, Angelique


Der erste der vier offenen Lifte beförderte sie auf die zweite Ebene, wo man ihnen gegen ein entsprechendes Entgeld einen kleinen Tisch überlassen hatte, der sich am inneren Rand der 'ersten Terasse' befand und von dem aus auch die übrigen Ebenen gut einzusehen waren. Bru-Th hatte darauf bestanden. Als seine Schülerin dann auf die Tänzerinnen zu sprechen kam und sich Sorgen um ihre Bezahlung machte, entgegnete der hochgewachsene Corellianer schlicht:

"Ich würde nicht darauf wetten. ... Doch es geht uns auch nichts an. Wir sind nicht wegen der Mädchen hier",

versuchte er eine weitere Diskussion zu diesem Thema abzublocken, denn sie würde zwangsläufig auf einen Punkt hinauslaufen, an dem Pro und Contra einer möglichen Befreiung Diskussionsgegenstand wurden. Und eine solche war unmöglich, wusste Bru-Th. Jedi konnten sich nicht jedem Problem und jeder Ungerechtigkeit annehmen, die ihnen begegnete. Man musste sorgfältig, fast kühl abwägen, was zu tun von wirklicher Bedeutung für eine Majorität war und was nicht. "Keine leichte Aufgabe!"

"Sagte ich eben zahlungskräftig?",

gab er seiner Schülerin dann als Replique zurück und schmunzelte auf die Art und Weise, wie nur Corellianer es vermochten, eine Mischung aus Hochmut und Schelmerei.

"Ich habe vielleicht ein wenig übertrieben, aber gedenke auch nicht die Bar zu kaufen, Angelique."

Ein paar Credits hatte er noch in der Tasche, vielleicht sogar ein paar mehr als er haben durfte, doch störte Bru-Th das nicht so sehr, als dass er sich deswegen Gedanken machte. Den Kodex in Bezug auf die Mittellosigkeit ein wenig zu dehnen, dass ließ er - nicht zuletzt sich selbst - durchgehen. Andere Aspekte des Jedilebens hatten da für ihn eine deutlich höhere Priorität, doch er schweifte gedanklich schon wieder ab.

Angelique nannte zwei potentielle Gründe, weswegen sie hier im 'Tex Hex' waren und warteten. Beide konnte man annehmen, doch richtig lag die zierliche Chandrillianerin damit nicht, denn weder kannte er außerhalb der Basis einzelne Individuen, noch beabsichtigte er durch eine Erkundung der Innenstadt dies heute Abend zu ändern, nein.


"Wir sind hier um zu trainieren",

löste Bru-Th schließlich auf und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, während er tiefer in den schweren Sessel rutschte.

"Der Raum ist voll von Leben, genau wie der Garten der Basis. Nur haben wir hier einen bequemen Sitzplatz und die Umgebung ist ... hm, nun ja ... realitätsnäher. Also warum setzen wir nicht dort an, wo wir aufgehört haben?"

In der Tat war das 'Tex Hex' ein ganz anderes Pflaster, wie der ursprüngliche Garten der Basis, doch der Krieg brachte es mit sich, dass sich Jedis stärker unter Personen begeben mussten, als zu Zeiten des Friedens. Bars wie diese und Städte wie Lianna hier waren in letzter Zeit vielfach zum 'Arbeitsplatz' der Jedi geworden. Und natürlich war es schwieriger, sich hier zu konzentrieren und hier auf die Wogen der allumfassenden Macht zu antworten, als in der Abgeschiedenheit einer Einrichtung der Jedi. Doch desto früher sich Angelique daran gewöhnte, desto besser.


[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - "Tex Hex"] Bru-Th, Angelique
 
Jedibasis - Meditationsraum - Qui-Gon und Visas

Der Jedi ging zu seiner Padawan und fragte sie ob sie etwas essen wolle nach einer kurzen Pause bekam er ein ja und die beiden machten sich auf den Weg in die Cantine, dort angelangt sah er wie nicht anders erwartend Satrek, allerdings allein. Der Jedi ging zur Essensausgabe und ließ sich eine Portion geben, er wartete auf Visas und begab sich dann zum Tisch an dem Satrek saß.

Können wir uns dazu setzten?

Fragte der Ritter den Meister und watete auf eine Antwort.

Jedibasis - Cantine - Satrek - Visas - Qui-Gon
 
Jedibasis - Gandine - Qui-Gon, Satrek

Satrek seufzte, als Qui-Gon die Kantine betrat. Der Advisor war immer noch etwas verstimmt, nachdem der andere Jedi ihn um Rat in einer wichtigen Angelegenheit gebeten, ihn sogar aufgefordert hatte, die Sache unter weniger Augen besprechen zu können, und ihn dann damit abgespeist hatte, im Moment nicht darüber reden zu wollen.

Ich wollte grade gehen, aber wenn du willst kann ich euch Gesellschaft leisten.

antwortete er, und versuchte seinen Unwillen zu verdrängen und durch Pflichtbewusstsein als Jedi zu ersetzen. Immerhin bestand die Möglichkeit, dass der jüngere Mann tatsächlich seine Hilfe brauchte, und wenn es etwas länger dauerte, auch ernsthaft danach zu fragen, dann musste er ihm diese Zeit geben. Falls er das Thema allerdings wieder abblockte würde sich Satrek ernsthaft einen dritten Versuch überlegen.
Allerdings müsste er so oder so ein gesondertes Auge auf die junge Frau in Begleitung des Ritters werfen. Wenn ihr Meister tatsächlich ein Problem mit der dunklen Seite hatte, so wäre schließlich auch sie in Gefahr, davon betroffen zu werden.


Ich muss mich entschuldigen, ich weiß nicht mehr, ob wir uns bereits vorgestellt wurden. Das Alter... Ich bin Satrek,

meinte er zu der ihrer Kleidung nach blinden Padawan. Er hatte von Rassen gehört, die andere Sinne zur Orientierung einsetzten als das, was die Menschen zumeist als das Maß aller Dinge wahrnahmen. Ob sie dadurch allerdings einen Vorteil hatten lag wohl wie bei allem am Standpunkt.

Und was kann ich diesmal für dich tun, Qui-Gon?

Jedibasis - Gandine - Qui-Gon, Satrek
 
[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - "Tex Hex" - Bru-Th, Angelique]

Es ging sie nichts an? Aber wen sollte es denn sonst etwas angehen. Irgendjemand musste doch dafür sorgen, dass solche Arten von "Arbeitsverhältnissen" endlich aufhören zu exestieren.
Angelique seufzte und lies sich an ihrem Tisch nieder. Bedrückt blickte sie herab zu den Gästen, die wie erstarrt vor den Tänzerinnen standen.
Meister Agoch riss sie abrupt aus ihren Gedanken, als er mit schelmischem Blick zugab, dass das Wort "zahlungskräftig" wohl etwas übertrieben war.


"Das hätte ich auch nicht erwartet. Ich denke, es gibt durchaus ... seriösere Immobilien, die man erwerben kann"

Sicherlich, der Laden schien gut zu laufen. Bestimmt war eine Menge Geld damit zu machen, doch das Publikum war nicht wirklich nach ihrem Geschmack.
Sie warf abermals einen Blick an die hochsitzende Decke. Architektonisch war dies ein sehr schönes Gebäude. Jedoch entfaltete es seine Wirkung vor allem nach Innen, von Außen betrachtet war es doch ein recht unscheinbares Gebäude.


Die Chandrilianerin erfuhr, das sie mit ihren Vermutungen falsch lag, als ihr der Jedi-Meister eröffnete, dass sie hier waren, um zu trainieren.
Sofort hatte Meister Agoch die Aufmerksamkeit der jungen Frau gewonnen. Sie lauschte begierig, als er davon sprach, dass dieser Raum mit dem Garten der Jedi-Basis zu verlgleichen war, denn beide stecken voller Leben, wenn auch diese Lebensformen zumindest äußerlich betrachtet unterschiedlicher nicht sein könnten.
Angelique nickte. Ihre Aufgabe war klar. Doch würde es sicherlich schwieriger werden als im botanischen Garten der Jedi-Basis. Dort hatte sie es mit Pflanzen zu tun gehabt, die sich außer durch einen Windhauch nicht bewegten. Das höchste der Gefühle waren vielleicht noch ein paar kleine Käfer, die im Gras umherkrabbelten.
Hier jedoch war es laut, stickig und voll von sich bewegenden und fühlenden Lebewesen unterschiedlichster Art.

In Anbetracht ihrer Aufgabe schaute sie mit hilflosem Blick zu ihrem Meister herüber.


"Wie ihr wünscht, Meister!"

Sie hatte zwar keinen blassen Dunst, wie sie sich hier richtig konzentrieren sollte, doch führte kein Weg daran vorbei. Meister Agoch hatte es ihr von Anfang an deutlich gemacht. Es werden Höchstleistungen verlangt und Versagen ist unverzeihlich.
Angelique begann ruhig zu atmen. Sie durfte jetzt nicht hektisch werden. Es würde schon schwer genug sein, all die äußeren Ablenkungen zu ignorieren, da musste sie es sich nicht auch noch durch übermäßige Aufregung erschweren.
Sie schloss ihre Augen und versuchte Kontakt mit dem Energiefeld aufzubauen, das Macht genannt wurde.
Wie hatte sie es im Garten nur gemacht? Es war, als wäre diese Erfahrung wie weggeblasen. Sie war eine Anwärterin gewesen und hatte ohne irgendwelchen Druck an die Sache herangehen können. Doch jetzt war dies anders.


"Ruhig, Angelique, ruhig..."

murmelte die einstige Köchin vor sich hin. Der Bass dröhnte in ihren Ohren und die stickige Luft trocknete ihre Atemwege aus. Alles war in Bewegung und zirkulierte um sie herum, so dass sie nichts wirklich zu fassen bekam.

Ein stechender Schmerz in ihrer Stirnhöhle lies sie aufschrecken. Diese Umgebung bereitete ihr Kopfschmerzen. Sie blickte Meister Agoch mit entschuldigendem Blick an.


"Verzeiht, Meister, ich werde es noch einmal vers..."

Sie stockte mitten im Wort. Natürlich, das war der Fehler gewesen. Sie hatte es versucht. Man konnte nicht versuchen, man konnte nur tun oder nicht tun. Sie musste an sich glauben, nur so würde sie es schaffen können.

"...nein, ich werde es tun!"

Sie atmete noch einmal tief durch und schloss zum wiederholten Mal die Augen. Sie konnte es, das musste sie sich immer wieder Bewusst machen. Sie hatte es schon einmal gespürt. Und ob ein Garten voller unterschiedlichster Pflanzen oder ein Raum voller unterschiedlichster andere Lebewesen...was machte das eigentlich für einen Unterschied?
Es machte nur einen, wenn sie es sich einredete. Und jetzt wusste Angelique, was zu tun war:
Sie leerte ihren Kopf von allen Gedanken. Tiefe Atemzüge von stickiger Luft erfüllten ihre Lunge. Ihre Nase nahm die verschiedensten Gerüche auf, von Schweiß bis hin zu exotischen Gerüchen von den Cocktails der Gäste.
Der Bass hämmerte nach wie vor in ihren Gehörgängen, doch nun gab es keine Gedanken mehr, die er stören konnte.
Und jetzt fühlte sie es; Sie nahm ihr Umgebung auf die Art und Weise war, wie man sie nur mit der Macht wahrnehmen konnte. Es war eine ganz bewusste Art der Wahrnehmung, eine Art, wie sie unvergleichlich war mit allem Anderen.


Sie "tastete" sich voran. Sie konnte den Tisch vor sich wahrnehmen, erspürte die gelassene Präsenz Meister Agochs und von einem der Nachbartische konnte sie etwas wahrnehmen, das ihr sehr bekannt vorkam. Es war eine Art Kälte, die sich in dieser Person breit machte, eine panische Angst schien die Präsenz dieses Lebewesens zu beherrschen.
Angelique öffnete die Augen wieder und blickte herüber. Am Tisch zu ihrer rechten saßen mehrer Männer und spielten Karten. Die Aura des Vordersten war die ängstliche gewesen. Wahrscheinlich hatte er einen Haufen Spielschulden.

"Ich glaube, der Vordere hat ein schlechtes Blatt"

Erst jetzt merkte sie, dass ihr Gespür wieder abgeklungen war. Sobald sie nachdachte, litt ihre Konzentration darunter.

"Meister, ich konnte eine Art Kälte in ihm spüren. Er hat unglaubliche Angst!"


Das es mit der Macht möglich war, die Gefühle anderer so leicht zu durchschauen, beeindruckte Angelique. Ihr wurde wieder einmal die Tragweite der Macht bewusst, die Fähigkeiten, die man durch sie erlangen konnte.
Fast erfüllte sie dieser Gedanke selbst mit etwas Angst.


[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - "Tex Hex" - Bru-Th, Angelique]
 
[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - "Tex Hex"] Bru-Th, Angelique


Angelique war wissbegierig, ja sogar mehr noch als dies, denn sie sog die Lektionen, die Bru-Th der jungen Chandrillianerin verabreichte, förmlich in sich auf. Sofort erinnerte sie sich zurück an den Garten, den Stein und die erste Lektion auf dem Boden des wilden 'Hinterzimmers'. Das erste Mal vergaß man nie, hieß es im Volksmund und ebenso verhielt es sich auch mit dem ersten aktiven Eintauchen in die Macht. Sie zu nutzen oder mit allen Sinnen fast physisch wahrzunehmen, war nämlich etwas gänzlich anderes und schloss letztlich die Lücke zwischen dem, was der besagte Volksmund vielleicht als Glück bezeichnete und dem ersten Schritt auf dem Pfad eines Jedi.

"Sieh dich um, aber mit geschlossenen Augen",

forderte Bru-Th Angelique nun auf und beobachtete, wie die Padawanschülerin dem nachkam. Es ging darum, die Macht zu spüren und zu fühlen, ja sie als etwas zu begreifen, das immer präsent war, selbst an Orten, die so garnicht dazu einluden. Das 'Tex Hex' war so ein Ort, was Angelique auch alsbald erkannte. Sie tat sich noch ein wenig schwer damit, das Maß an Konzentration aufzubauen, das nötig war, um auf seine eigenen Sinne zu hören. Bru-Th wusste, dass dies für Anfänger schwierig war und auch noch bleiben würde. Ziel des Ganzen war jedoch, Angelique zu sensibilisieren und schrittweise dafür zu befähigen, selbst in äußersten Situationen, wie beispielsweise einem Kampf, die Ruhe zu behalten und auf sich und seine Fähigkeiten im Umgang mit der Macht zu vertrauen.

Von alleine funktionierte es in der Cantina noch nicht, doch hatte Bru-Th dies auch nicht erwartet. Es war laut, stickig und auch abseits der Tänzerinnen drangen Reize mannigfaltig in Form von bunten Farben und allerhand Bewegungen auf sie und einen jeden, der sich hier aufhielt, ein. Angelique verzettelte sich zunächst und fand nicht ihre Mitte. Bru-Th nickte milde und lächelte sanft, als seine Schülerin sich selbst zur Ruhe zwang und gelobte, es nun wirklich zu tun. Es war erstaunenswert, fand der hochgewachsene Corellianer, wie zielstrebig und exakt die frühere Köchin seinen Worte folgte, nein, diese bereits jetzt verinnerlicht hatte. Es blieb zu hoffen, dass sie diesen Elan behalten würde.

Als sich Angelique an den zweiten Versuch wagte, griff Bru-Th ihr dann auch unbemerkt unter die Arme. Wie von einer unsichtbaren Blase umgeben, hüllte er seine Schülerin in eine Art Dämpfungsfeld ein, dass alle physischen Sinneseindrücke abmilderte und es der jungen Frau erleichterte, alle störenden Gedanken und ablenkenden Dinge zu vergessen. Das 'Tex Hex' war schon ein ziemlicher Brocken, gestand Bru-Th sich selbst ein und war deshalb sehr zufrieden, als Angelique sich auf eine Runde von Kartenspielern konzentrierte und erkannte, dass einer der Spieler nahe der Panik war.


"Gut gemacht",

lobte Bru-Th über den kleinen Tisch hinweg und nahm einen vorsichtigen Schluck von dem Getränk, dass ihnen von einer sehr attraktiven Kellnerin ungefragt hingestellt wurde. Es war stark alkoholisch und sehr süß, weswegen Bru-Th es zunächst bei einem kleinen Schluck bleiben ließ. Grob deutete er in die Richtung des Kartentisches, dann meinte er nur lapidar:

"Erkennst du auch, was der Grund dafür ist, dass der arme Kerl fast jedes Spiel verliert?"

Neben dem etwas abgehalfterten Mann, der gerade dabei war sein letztes Geld zu verspielen, saßen noch ein jüngerer Mann in sehr extravaganter Kleidung, ein grünhäutiger Falleen sowie zwei blasse Bith am Tisch, die sich nur flötend zu unterhalten pflegten, während ihre Blicke immer wieder zwischen ihrem Blatt und den Mienen ihrer Mitspieler wechselten. Wer die letzte Runde gewinnen würde, war noch offen, doch wurde man sich darüber im Klaren, wer einen Großteil des Geldes vor sich liegen hatte, würde wohl auch die letzte Partie das Ruder nicht herum reißen. So oder so sah die Situation für Angeliques unglücklichen Spieler nicht gut aus und der Mann konnte absolut nichts dafür, außer, dass er sich die falschen Spielgefährten gesucht hatte.

Erwartungsvoll sah Bru-Th zu Angelique herüber. Ob sie es herausfinden würde?



[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - "Tex Hex"] Bru-Th, Angelique
 
[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - "Tex Hex" - Bru-Th, Angelique]

Angelique freute sich darüber, das sie es richtig gemacht hatte. Es war schön zu sehen, das sie eine zufrieden stellende Leistung abliefern konnte. Ihre schlimmste Befürchtung im Vorfeld war es gewesen, sie würde vielleicht schon bei den einfachsten Aufgaben total versagen.

Die junge Frau hatte im Nachhinein betrachtet daraus gelernt, dass es keinen Sinn macht, sich bereits im Vorfeld verrückt zu machen.
Sie griff nach einem der Gläser, welches ihnen von einer sehr aufreizend gekleideten Twi'lek Kellnerin hingestellt wurde und beäugte es vorsichtig. Ein beißender, süßlicher Geruch ging davon aus und sie entschied sich im Gegensatz zu ihrem Meister dafür, lieber darauf zu verzichten.

Stattdessen schenkte sie ihre Aufmerksamkeit wieder den Kartenspielern am Nachbartisch. Warum er jedes Spiel verliert sollte sie herausfinden.
Angelique schätze, dass er wohl einfach kein besonders begabter Spieler sein musste. Doch wie immer beschlich sie der Gedanke, dass Meister Agoch bestimmt ihre Trainingszeit nicht für solch lächerliche Fragestellungen draufgehen lassen würde.
Es musste einen plausiblen, begründbaren Faktor geben, der den Ausschlag für die Misere des armen Kerls gab.
Sie lenkte ihr Augenmerk auf die Mitspieler. Der Mann zu seiner Linken wirkte in seinen Klamotten, als wäre er gerade vom Karneval gekommen. Auch er hatte einen recht nervösen Blick und Angelique meinte, so weit dies aus der vorhandenen Entfernung zu erkennen war, dass er zitterte.
Ihr Blick wanderte zu den beiden Bith auf der rechten Seite des vermeintlichen Verlierers dieser Partie. Sie waren fast permanent in eine leise, flötende Unterhaltung vertieft.
Die Padawan wusste, das Bith ein extrem feines Gehör hatten. Vielleicht war ihr spezieller Kandidat vor Aufregung ins Murmeln geraten und lieferte den beiden Bith jede Runde aufs Neue seine Karten.
Doch den größten Haufen an Credits hatte im Moment der Falleen vor sich liegen. Seine Mine war steinernd und verriet absolut gar nichts über seine Karten.

Als sie ihn so anschaute, stieg ihr ein weiterer süßlicher Geruch in die Nase. Doch es war ein komplett anderer, als die üblichen im "Tex Hex" vorhandenen Düfte. Er war weich, frisch und absolut betörend.
Angelique musste sich sehr konzentrieren, damit sie nicht ihre Gedanken sausen lies und sich alleine auf das Riechen konzentrierte. Es hatte etwas mit diesem Falleen zu tun, dessen nichts sagende Mimik auf seine Karten gerichtet war.


"Meister...irgendetwas liegt in der Luft...es...es richt wunderbar, unbeschreiblich..."

Die junge Frau schüttelte den Kopf. Sie musste sich zusammenreisen. Was auch immer diesen Duft verursachte, es vernebelte ihre Sinne und das durfte sie nicht zulassen, auch wenn es ihr sehr schwer fiel.

"Sondern Falleen irgendwelche Duftstoffe ab? Ich kann kaum an mich halten..."

Sie nahm nun doch einen Schluck von dem dubiosen Getränk, um sich abzulenken. Der zuckersüße Geschmack stach ihr in die Nebenhöhlen und ein Brennen und wohlige Wärme machten sich in ihrem Brustkorb breit.
Sie versuchte, ihre Gedanken wieder zu ordnen und zur Konzentration zurückzufinden. Sie schloss die Augen und versuchte, mit der Macht Klarheit in ihre Vermutungen zu bringen.
Doch es gelang ihr nicht, sich richtig zu konzentrieren. Zur permanent war der wohlriechende Duft geworden. Sie zerstreute sich andauernd und so war es ihr nicht möglich, ihren Verdacht zu bestätigen.


"Es tut mir Leid, Meister. Dieser Duft lässt mir einfach keine Ruhe."


[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - "Tex Hex" - Bru-Th, Angelique]
 
- Lianna - Lianna City - Jedibasis - Meditationsraum - Visas mit anderen Jedi und Padawanen

Sie wartete vor dem Separé während sich Qui-Gon mit Meister Taphon unterhalten hatte. Sie wusste nicht genau, was für persönliche Probleme ihr Meister hatte, nur würde er wohl wissen, wann der richtige Zeitpunkt ist, sie der Padawan zu offenbaren. Als er zurückkehrte, wirkte er äußert verschlossen und Visas wollte auch nicht näher nachfragen. Sie verhielt sich so, wie sich eine junge Padawan zu verhalten hatte - respektvoll und loyal ihrem Meister gegenüber.

Nachdem er wiedergekommen war, machte er den Vorschlag, sich eine Pause zu gönnen und wieder etwas zu essen. Die Miraluka willigte ein und beide machten sich quer durch die Basis auf zur Cantine. Was stand wohl heute für ein Fraß auf dem Speiseplan der Droidenküche. Manchmal war das Essen ungenießbar, aber wenn man von Hunger gequält wird, isst man einfach alles und gewöhnt sich an den Ekel. Bevor sie sich irgendetwas zu Essen geben ließ, fragte die junge Padawan den Droiden an der Essensausgabe, was es gab. Es roch auf jeden Fall genießbar, also probierte sie etwas.

Sie folgte ihrem Meister zu einem der Tische, dort saß ein Jedi. Er musste von höherem Rang sein, den seine Präsenz war äußerst groß. Der Jediritter fragte den anderen Jedi, höchstwahrscheinlich ein Meister, ob sie sich dazu setzen könnten. Der Sitzende hatte keine Einwände, allerdings erwähnte er, dass er wohl gerade gehen wollte, aber wenn wir auf seine Gesellschaft bestünden, er bleiben würde. Sie hatte nicht bemerkt, ob Qui-Gon ihm eine Antwort gegeben hatte, aber der Jedimeister schien zu bleiben.

Dann wandte sich dieser an Visas und stellte sich kurz vor.
"Ich muss mich entschuldigen, ich weiß nicht mehr, ob wir uns bereits vorgestellt wurden. Das Alter... Ich bin Satrek.", erzählte er. Jetzt leuchtete es der Miraluka ein, das war Meister Taphon. Kein Wunder seine Präsenz war unglaublich. Sie stellte sich auch noch kurz vor, der Höflichkeit halber.

"Danke, Meister Taphon, oder soll ich Satrek sagen? Ich heiße Visas und bin Qui-Gon's Padawan."

Kurz darauf wandte er sich wieder an den Ritter, der das blinde Mädchen ausbildete, um auf sein Problem zurückzukommen. War jetzt vielleicht der Zeitpunkt die beiden wieder alleine zu lassen. Sie würde besser nachfragen, als einfach so sitzen zu bleiben.

"Meister? Soll ich vielleicht gehen, sodass ihr beide euch in Ruhe unterhalten könnt?", fragte sie, da sie sich unsicher war, ob sie erwünscht war, denn bei dem vorigen Gespräch war sie auch nicht anwesend gewesen.


- Lianna - Lianna City - Jedibasis- Cantine - Visas mit Qui-Gon und Satrek
 
[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - "Tex Hex"] Bru-Th, Angelique


Ein wenig irritiert schaute Bru-Th daher, als Angelique begann von einem Duft zu schwärmen, der eine gewisse Wirkung auf sie hatte und drohte, ihr die Sinne zu nehmen. Irritiert war er deshalb, weil er - auch nach mehreren Anstrengungen - nichts Dergleichen roch, was sich dermaßen von den 'normalen' Gerüchen eines solchen Etablissements unterschied. Rauch, Schweiß und gelegentliche die Note eines teuren Parfums, mehr war da nicht.

"Merkwürdig, ... ich rieche nichts",

erklärte der hochgewachsene Jedi Meister nichts desto trotz gelassen, wenngleich er dem Falleen, der Angeliques Vermutung nach für diesen 'Duft' verantwortlich war, nicht mehr aus den Augen ließ. Ob Falleen wirklich in der Lage dazu waren, durch irgendwelche Drüsten ähnlich den Schweißdrüsten beim Menschen Düfte oder Pheromone auszusondern, wusste Bru-Th nicht wirklich. Seine wenigen Kontakte zu dieser grünhäutigen Spezies beschränkten sich auf Kopfgeldjäger und diese meist männlichen Exemplare hatten kein Interesse daran, ihn zu betören. ... Betören! Das konnte es sein, flammte plötzlich ein Gedanke in Bru-Th Hirnwindungen auf.

"Vielleicht hast du Recht, aber der Duft wirkt nur auf ... nun ja, Weibchen. Das würde Sinn ergeben insbesondere, da es nicht dieser Duftstoff ist, mit dem der Falleen die Kartenrunde hinters Licht führt",

korrigierte er die Annahme seiner Schülerin, die Angesichts der umwerfenden Wirkung des Falleen nun gänzlich hingeschmissen hatte und bereitwillig nun auch doch von dem Getränk kostete, obwohl sie sich eigentlich dagegen an sah. Bru-Th schmunzelte leicht, sagte aber nichts dazu. Gegen das Pheromon - wenn es denn eines war - konnte er nichts machen, doch den Geist seiner Padawanschülerin schärfen, das vermochte er durchaus:

"Wenn du dich konzentrierst, bemerkst du, dass es dieser Grünhäutige ist, der schummelt. Genau, wie die Aura des Mannes dort, der gerade verliert, verrät auch den Betrüger seine Aura. Er hat etwas zu verbergen und zwar mehr, als nur seine durchschnittlichen Karten. Sieh dir mal den Tisch an, Angelique",

verlangte er nun und nickte beiläufig in die Richtung des Kartentisches, wo sich auch die Runde langsam dem Ende neigte. Noch einmal nahm Bru-Th einen Schluck von seinem Getränk, und wenn er ganz ehrlich war, schmeckte es ihm sehr, obwohl man es natürlich nicht mit einem Glas ordentlichem corellianischen Whiskey vergleichen konnte.

Die Frage, wie es Angelique ging, stellte Bru-Th nicht, denn die Lektion, die seine Schülerin von hier mitnehmen sollte, bestand eben genau darin, nicht die äußeren Einflüsse zu unterschätzen und davon auszugehen, dass das einmal Gelernte überall und immer abrufbar war. Die behütete Atmosphäre eines Jedi Tempels war im Vergleich zur Realität leider etwas ganz Anderes. Er wollte Angelique dies von Anfang an deutlich machen, vielleicht auch, um spätere Enttäuschungen zu verhindern.



[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - "Tex Hex"] Bru-Th, Angelique
 
Jedibasis - Fresstempel - Visas, Qui-Gon und Satrek

Satrek war froh, dass sich die junge Schülerin Qui-Gons zu Wort meldete, während ihr Meister sich scheinbar noch zurechtlegte, was er dem Advisor anvertrauen wollte. Vielleicht war es positiv, dass Visas bei diesem Versuch anwesend war, schließlich betraf sie das Schicksal und Befinden ihres Meisters mindestens genauso stark wie es Auswirkungen auf ihn selbst hatte. Früher oder später würde er mit ihr darüber sprechen müssen, und auch wenn es es vielleicht im Moment aus welchen Gründen auch immer anders sah, in Satreks Erfahrung war 'früher' immer besser als 'später'.
Vielleicht hatte die junge Frau ja auch miterlebt, was ihrem Ausbilder widerfahren war, und in dem Fall wäre ihre Meinung für den dunkelhäutigen Jedi ebenfalls nur von Vorteil wenn es darum ging, sich ein umfassendes Bild von der Lage zu machen.


Ich denke nicht, dass Qui-Gon etwas dagegen hätte, wenn du bleibst, Visas. Bleib sitzen. Was auch immer dein Meister mir zu sagen hat ist genauso sein Problem wie deines, und schließlich sollst du von ihm lernen.

Von einem gewissen Standpunkt aus ließ Satrek dem anderen Jedi kaum eine Wahl, als zu akzeptieren, dass seine Schülerin bei diesem Gespräch zugegen war. Und vielleicht nutzte er dafür auch seine Position als Advisor aus, um sich über die Wünsche Qui-Gons hinweg zu setzen. Aber nachdem der ihn zuvor durch deinen spontanen Rückzieher etwas vor den Kopf gestoßen hatte sah Satrek kein Problem damit, ihn jetzt im gegenzug etwas zu seinem Glück zu zwingen.
Schließlich war er für Visas die wichtigste Quelle für das richtige Verhalten gegenüber und den richtigen Umgang mit den Verführungen der dunklen Seite und der Sith, und unabhängig von etwaigen philosophischen Differenzen schuldete er es ihr, auch seine schwächeren Momente mit ihr zu teilen und sie daraus lernen zu lassen.
Der Advisor sah den anderen Jedi einen Moment lang an und wartete, dass er von dem betreffenden Vorfall berichten würde - ausführlich und wenn möglich ohne etwas zurückzuhalten.


Jedibasis - Fresstempel - Visas, Qui-Gon und Satrek
 
Lianna - Nähe der Jedi Basis - Jedibasis - Joras, Talon (NPC)

Ich glaube hier sind wir richtig, Kleiner
antwortete Talon zu Joras, als beide vor der Basis auf dem Vorplatz standen. Der Mensch, ein guter Freund seines Vaters, hielt den blinden Jungen an seiner Hand und musterte dabei den Bau des neuen Jediordens. Und du möchtest da rein? fragte er dann nachdenklich und schaute den blinden Jungen an. Talon runzelte seine Stirn und fragte sich wohl, wie das funktionieren sollte. Aber nun gut, Joras hatte ihm von Dhyma und Wes Larsen erzählt und was dabei passiert war. Anscheinend war der Chalactaner doch ein potienzieller Rekrut für diesen Orden gewesen. Aber er konnte das am wenigsten beurteilen. Schließlich war er ja selbst auch keiner dieser Ordenskrieger. Er schaute zu Joras und wartete wohl auf eine Antwort von ihm.

Es würde sich für mich durchaus lohnen

antwortete der blinde Junge dann leise und runzelte bei manchen Geräuschen, welche er vernahm, mehrmals die Stirn. Das eine Mal waren es auftretende Füße, das andere Mal hörte er einige Gesprächsfetzen - auch wenn sie eindeutig in einer anderen Sprache waren. Selbige hörten sich so an, als wären die betreffenden Personen gerade in einer Unterhaltung miteinander. Es war ein komischer Ort und Joras war noch etwas verwirrt. Der Freund seines Vaters, Talon, hatte ihn in einem kleinen Frachter mitgenommen - er war ein Frachtführer. Der blinde Junge hatte fast den ganzen Flug über nur geschlafen. Zu sehr hatten ihn die letzten Tage mitgenommen.

Er bemerkte wie Talon ein wenig an seiner Hand zog. Komm wir gehen mal rein..sagte dieser leise zu Joras und war dabei wohl recht nah an seinem Ohr. Der Junge vermutete sogar dass er sich zu ihm hingebückt hatte, nur so hätte er sich die Lautstärke wirklich erklären können. Langsam setzten sich die beiden in Bewegung....


Jedibasis - Haupthalle - Gänge - Joras, Talon

Kaum in der Halle angekommen bemerkte Joras, das hier weniger Betrieb herrschte. Er hörte das Klingen seiner und Talons Schritten, worauf er daraus schloss, das der Boden offensichtlich etwas höherwertiger war. Talons Schritte waren sehr zielgerichtet, man hätte meinen können, dass er genau wußte wo er den blinden Jungen hinführen wollte. Dann verlangsamte er seine Schritte wieder...


Ein interessanter Ort Joras, dies scheint eine Art zentral gelegene Halle zu sein. Von hier aus gehen mehrere Gänge in die verschiedensten Richtungen ab.


Joras hörte aus der Stimme Talons heraus, dass er wohl ein wenig nachdenklich war. Vielleicht runzelte er sogar die Stirn, das konnte allerdings der blinde Junge weniger beurteilen. In der Umgebung war es recht still, sofern Joras es hören konnte. Um die Uhrzeit waren wohl noch nicht viele unterwegs und er fragte sich, ob sich das über den Tag änderte. Sie waren ja anscheinend immer noch in der Eingangshalle der Basis. Ein wenig unruhig wurde Joras aber dann schon. Dieser Ort kam ihn etwas unheimlich vor und mittlerweile hatte er auch einige Legenden über die Jedi gehört. Irgendwie traute er sich nicht etwas zu sagen, stattdessen spürte er wie seine Hände langsam nass wurden. Aber war dies tatsächlich Angst? Oder war es nur diese Ungewissheit, welche ihn beunruhigte?

Ich bin bei dir Joras, mach dir keine Sorgen

hörte er dann eine Stimme hinter sich sagen, anschließend spürte er einen leichten Händedruck und etwas das sich sanft über seine Schulter legte. Aber der blinde Junge konnte sich nur ein wenig entspannen, ein wenig Ungewissheit blieb noch. Er fragte sich, ob man ihn wohl überhaupt aufnehmen wollte - für viele wäre es sicher einfacher gewesen einen sehenden Schüler zu nehmen.

Jedibasis - Haupthalle - Gänge - Joras, Talon
 
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[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - "Tex Hex" - Bru-Th, Angelique]

Angeliques Sinne waren ganz vernebelt durch den betörenden Duft, der ihre Nase emporkletterte und ihr Gehirn ganz taub machte. Nur entfernt drangen die Worte von Meister Agoch in ihre Ohren. Sie wollte einfach nur einatmen, diesen Geruch in ihren Körper aufnehmen und dort halten und nie wieder gehen lassen.
Angelique starrte mit seichtem Blick herüber zu dem Falleen, der urplötzlich ein hohes Maß an Attraktivität ausstrahlte.
Auch wenn die Padawan eigentlich wusste, dass ihre plötzliche Vorliebe für den Falleen durch diesen Duftstoff kam, kreisten ihre Gedanken nur um ihn. Sein Geruch...dieser unglaubliche Geruch...doch warum verbreitete er ihn?
Schlagartig wurden ihre Sinne klarer. Wen wollte er denn damit beeindrucken? Er spielte doch nur gegen männliche Gegner. Und so wie Meister Agoch sagte, wirkte dieser Duftstoff nur auf Weibchen.
Die junge Frau gab sich selbst eine Ohrfeige, um wieder Klarheit zu bekommen. Sie musste sich beherrschen und durfte nicht ihrer Lust nachgeben.
Irgendjemanden wollte der Falleen wohl damit ablenken; eigentlich gab es da nur eine Möglichkeit:

Er versuchte damit, die Twi'lek Kellnerinnen zu bezirzen, um von seiner Schummelei abzulenken.
Angelique nahm noch einen Schluck von den Getränk, um den Geruch aus ihrer Nase zu bekommen. Dann drehte sie sich weg von dem Falleen und lehnte sich vor zu ihrem Meister.


"Ich vermute, er möchte damit die Kellnerinnen ablenken. Vielleicht hat er etwas versteckt..."

Sie schloss die Augen. Meister Agoch hatte ihr erklärt, dass man, genau wie man die Angst des Verlierenden spüren konnte, man auch die Angst der Betrügers durch die Macht wahrnehmen konnte.
Sie verdrängte ihre Gedanken und versuchte, dass Gefühlsleben des Falleen zu ergründen. Sie wusste, das sie es schaffen konnte. Vorhin hatte es ja auch funktioniert.
Sie gab sich größte Mühe, den süßen Duft zu ignorieren, der wieder drohte ihre Nase hochzusteigen. Stattdessen lenkte sie ihre Konzentration darauf wieder in eine größere Welt eintauchen zu können.
Und tatsächlich, wenn auch nur geringfügig nahm sie wieder die Angst des Menschen war, der anscheinend hoch verschuldet war. Von nebenan hingegen konnte sie nichts wahrnehmen außer Siegessicherheit, die sich in absoluter Ruhe ausstrahlte, sowohl nach Innen, als auch nach Außen.

Doch dann nahm Angelique eine Schwankung in seiner Gemütsruhe war. Eine weitere Person hatte sich genähert und stand nun in direkter Nähe des Falleen.
Plötzlich spürte Angelique große Angst in dem Falleen. Sie riss ihre Augen auf und sah gerade noch, wie seine Augen von einem Blick unter den Tisch in ihre Ausgangslage zurückkehrten und nun wieder ausdruckslos auf die Karten gerichtet war, während die Kellnerin wieder verschwand.


"Er muss etwas unter dem Tisch versteckt haben. Als die Kellnerin gerade aufgetaucht war, war er erfüllt von Angst. Als ich die Augen aufmachte schielte er gerade unauffällig unter den Tisch."

Die Chandrilianerin rutschte langsam mit ihrem Oberkörper die Lehne herab, so dass sie einen Blick unter den Tisch der Spielgemeinschaft werfen konnte. Und tatsächlich. Auf der Seite des Falleen war eine Gerätschaft unten am Tisch angebracht worden. Sie schien die Karten der anderen Mitspieler orten zu können und so dem Fallen den Sieg zu bescheren.

"Meister, er hat eine Gerätschaft. Ich weiß nicht wie, aber sie kann die Karten der anderen Spieler lesen...glaube ich zumindest!"

[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - "Tex Hex" - Bru-Th, Angelique]
 
[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - "Tex Hex"] Bru-Th, Angelique


Sehr genau beobachtete Bru-Th seine Schülerin dabei, wie sie versuchte die von ihm gestellte Aufgabe zu meistern. Entscheidend war nicht, dass sie dessen mechanisches Helferlein entdeckte, sondern den Gemütszustand des Falleen 'ertastete'. Dass Angelique sich dabei nicht ganz ungeschickt anstellte und es trotz der immensen Ablenkung durch die Pheromone dennoch schaffte, die Macht zu nutzen, imponierte Bru-Th nicht wenig. Es deutete auf eine große Begabung hin oder viel Willenskraft. Beides würde die junge Frau benötigen, wusste der hochgewachsene Corellianer nur zu gut.

"Du überrascht mich ehrlich",

gestand er Angelique und lächelte ihr aufmunternd zu. Diese Lektion war beendet. Den Spielbetrug aufzudecken, war nicht ihre Aufgabe, wenngleich Bru-Th so eine Vermutung hatte, dass seine neue Padawan-Schülerin dies anders sah und mit Vorliebe den betrügenden Falleen 'hochgehen' lassen hätte. Doch ob sie die Konsequenzen eines solchen Aktes auch richtig vorherzusagen wusste, daran hatte Bru-Th Zweifel, weswegen er auch ohne Vorwarnung aufstand und in väterlicher Manier meinte:

"Der morgige Tag wird anstrengend. ... Wir sollten gehen!"

Dass es der Chandrillianerin nicht schmeckte, stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sie verzog missmutig die Schnute und die Frage, warum sie denn nichts zu unternehmen gedachten, stand kurz davor, sich gellend einen Weg zu Bru-Ths Trommelfell freizukämpfen. Die verschränkten Arme unterstrichen ihre Ansicht, doch seine Entscheidung stand.

"Gehen wir!"

Das 'Tex Hex' verließen sie auf dem gleichen Weg, wie sie hinein gelangt waren. Bru-Th hatte die Rechnung kurzerhand von seinem Credit Stick abbuchen lassen und ein ordentliches Trinkgeld sorgte schließlich auch dafür, dass die eisernen Mienen der beiden Türsteher sich für einen kurzen Moment leicht aufhellten. Vor ihnen lag nun wieder die Straßenschluchten von Lianna City bei Nacht, was eine mindestens ebenso beeindruckende Fassade war, wie bei Tage, vorausgesetzt, man hatte noch nie Coruscant gesehen. Ein Taxi - so hoffte Bru-Th - sollte hier schnell zu finden sein.


[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - "Tex Hex"] Bru-Th, Angelique

OCC@Angelique: Mein Plan war, zurück in die Basis. ... Es sei denn, du hast noch ne Idee für nen guten Side-Plot.
 
[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - "Tex Hex" - Bru-Th, Angelique]​

Die Padawan sackte auf ihrem Stuhl zusammen. Es kam ihr vor, als würde die Luft immer stickiger werden. Den Hinweis ihres Meisters, sie würde ihn überraschen, quittierte Angelique mit einem Lächeln.

"Ich überrasche mich selbst, Meister!"


Keuchend richtete sie ihren Blick wieder in Richtung der Kartenrunde. Sie war gespannt, was Meister Agoch zu unternehmen gedachte. Irgendjemand musste dem armen Kerl ja helfen, der hier blindlings um sein Vermögen erleichtert wurde.
Umso überraschter war sie, als der Corellianer verkündete, dass sie jetzt gehen würden.
Angelique stand der Missmut darüber ins Gesicht geschrieben. Sie schürzte die Lippen und warf dem Jedi Meister einen vorwurfsvollen Blick zu. Das konnte er doch nicht im Ernst meinen. Dem Mann musste doch geholfen werden!
Doch Meister Agoch lies sich nicht beirren und machte klar, das sie jetzt gehen würden.
Enttäuscht warf Angelique noch einen letzten Blick herüber zu den Spielern. Der Falleen hatte gerade gewonnen und zählte mit weiterhin emotionsloser Mimik seinen Gewinn.


"Wie ihr meint."

Widerwillig folgte sie ihrem Meister und versuchte, den Spieltisch zu verdrängen.
Sie nahmen den Lift herunter ins Erdgeschoss und verliesen das Etablissement durch die Tür die sie bereits hereingeführt hatte.
Sie standen nun wieder auf der Hauptstraße des Nachtlebens von Lianna City. Von überall her wurden sie von grellen Lichtern geblendet. Angeliques Blick fiel auf eine riesige Leuchtreklame, die eine freizügig gekleidete Twi'lek Tänzerin zeigte, die lasziv auf sie herabblickte.
Die junge Frau kniff die Augen zusammen und schenkte dem Leuchtspektakel ein verächtliches "Tz".
Sie wandte ihren Blick die Straße herab und hielt wie Meister Agoch Ausschau nach einem Taxi, das sie zurück zur Basis befördern sollte.
Bekanntermaßen war es zur Abendszeit nicht sonderlich schwierig in einem belebten Stadtviertel wie diesem ein Taxi ausfindig zu machen; die Kunst bestand darin, eines zu finden, das noch nicht belegt war.
Nach kurzem Suchen stiegen sie in den Speeder eines grimmig wirkenden Ortolaners.
Während der Fahrt Richtung des tristen Industriegebietes konnte Angelique die Frage, die sie beschäftigte nicht mehr unterdrücken.


"Meister, warum konnten wir den Falleen nicht hochgehen lassen? Was er getan hat war Unrecht!"

Die Chandrilianerin blickte den Jedi Meister mit festem Blick an. Es musste doch einen Grund geben. Waren die Jedi nicht dafür da, um der Bevölkerung zu helfen, sie gegen ungerechte Behandlungen zu verteidigen?

[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - Taxi - Bru-Th, Angelique]​
 
[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - Taxi] Bru-Th, Angelique


Das Sky-Taxi gewann schnell an Höhe und fädelte sich routiniert in den Strom der aus Lianna City herausfliegenden Gleiter ein. Der Pilot schien noch recht jung zu sein und hatte in etwa Angeliques Alter, doch schien er diesen Job schon eine Zeit zu machen. Gelegentlich sah er in den Rückspiegel um den 'Straßenverkehr' und seine Gäste nicht aus den Augen zu verlieren, ansonsten verhielt er sich jedoch unauffällig und kaute abwesend auf irgendeiner Art Süßware herum.

Die Frage, die seine Schülerin im stellte, überraschte Bru-Th nicht sonderlich, zumal Angelique schon an anderer Stelle gezeigt hatte, dass ihr Gerechtigkeitsempfinden sehr ausgeprägt war. Bru-Th konnte dem nichts Schlechtes abgewinnen, doch musste die junge Chandrillianerin noch lernen, was zu den Aufgaben der Jedi zählte und was nicht.


"Ja, es war Unrecht. Und aus diesem Grund beabsichtige ich auch die lokale Sicherheit von Lianna City darüber in Kenntnis zu setzen, dass es im 'Tex Hex' nicht fair zugeht und ein gewisser, grühäutiger Dauergast den Tisch manipuliert hat",

hielt Bru-Th seiner Schülerin entgegen und wich ihrem Blick nicht aus. Die Antwort gefiel Angelique auch nicht. Wahrscheinlich, so dachte sich der hochgewachsene Corellianer, war ihr Bild von den Jedi noch sehr stark von Gerüchten und Legendenbildungsprozessen vereinnahmt, doch so war es häufig bei noch sehr jungen Schülerin. Bru-Th hatte Verständnis dafür und erklärte in sachlichem Tonfall weiter:

"Wir Jedi laufen nicht umher, patroullieren auf den Straßen und warten nur darauf, dass sich irgendwo Unrecht ereignet, nur um dann mit rechtschaffender Hand schnell zur Stelle zu sein, Angelique. Der Blick eines Jedi sollte stets zielgerichtet sein, was bedeutet, dass er erstens nie das große Ganze aus dem Blick verlieren sollte, ... den Kampf gegen die Dunkle Seite, und zweitens sich auf die Aufgabe zu konzentrieren, die ihm der Rat überantwortet hat."

Einen Moment hielt Bru-Th inne, dann offenbarte er Angelique:

"Meine Aufgabe besteht darin, dich zu unterweisen, nicht, diesen Kleinkriminellen zur Verantwortung zu ziehen. Es mag für dich vielleicht noch ungewohnt sein, aber ich hielt es für unverantwortlich, dich einer Situation auszusetzen, die sehr leicht hätte ins Unkontrollierbare abgleiten können. Stell dir allein einmal die Frage, ob der Falleen wirklich allein war."

Ein Ritter oder ein Meister war in der Lage, durch die Macht nicht nur den Moment zu sehen, sondern Risiken auch hinsichtlich der daraus möglichweise entstehenden Konsequenzen abzuschätzen. Was vielleicht einfach und unkompliziert wirkte, musste dies nicht unbedingt sein. Zwar ging Bru-Th nicht davon aus, dass es ein zu großes Problem gewesen wäre, diesen Falleen hoch zu nehmen, doch hier ging es ums Prinzip. Und es war eben nicht seine Aufgabe.

Das Taxi brachte sie zielsicher zurück zur Basis. Es war bereits dunkel und Bru-Th wunderte sich, wie unscheinbar die Basis der Jedi des Nachts wirkte. Lediglich einige Symbole, angebracht an den Außenwänden, sowie eine äußerst solide Eingangstür wiesen darauf hin, dass dieser Bau kein natürlicher Teil der umliegenden Industrielandschaft war.


"Ich für meinen Teil werde mich jetzt schlafen legen",

meinte Bru-Th schließlich und freute sich schon auf sein Bett. Der Tag war lang gewesen und hatte die ein oder andere positive sowie negative Überraschung beeinhaltet. Für heute hatte er definitiv genug.


[Lianna City - Jedi Basis - vor dem Eingang] Bru-Th, Angelique
 
[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - Taxi - Bru-Th, Angelique]

Angelique wurde dadurch, dass Meister Agoch dem Sicherheitspersonal Bescheid geben wollte, etwas besänftigt. Jedoch konnte sie die Aussage bezüglich des "großen Ganzen" nicht ganz nachvollziehen.

"Aber setzt sich das große Ganze nicht aus dem kleinen Einzelnen zusammen?"


Eine kleine Aktion konnte oft schon dazu beitragen, die Galaxie besser und gerechter zu machen. Sei es nun, das man ein paar Twi'lek Tänzerinnen aus ihrem Sklavenstand befreit oder einen Betrug beim Glücksspiel aufdecken konnte.
Die Padawan-Schülerin seufzte und schaute aus dem Fenster. Sie hatten die gute Gegend, in der das "Tex Hex" gelegen war, hinter sich gelassen und befanden sich jetzt wieder im industrialisierten Außenbezirk.
Die Basis der Jedi, untergebracht in einem alten Fabrikgelände, lag nicht mehr weit.
Die junge Frau unterdrückte ein Gähnen. Sie merkte erst jetzt, wie müde sie geworden war. Es war ein aufregender Tag für sie gewesen; ein großer Tag, an den sie sich wohl immer erinnern werden kann.
Das Taxi stoppte abrupt vor der Basis. Während Meister Agoch den Fahrer bezahlte, betrachtete Angelique die Basis einmal von außen. Als sie ankam, hatte sie keinen Blick dafür gehabt, stellte aber fest, dass sie nichts verpasst hatte. Das Gebäude lies nicht darauf schließen, dass es eine Niederlassung des alten und berühmten Jedi-Ordens war.
Im Gebäude war es bereits ruhig, die meisten Jedi schienen sich von ihrem Training zu erholen.
Als ihr Meister sich ins Bett verabschiedete, machte sie eine kleine Verbeugung.


"Einen guten Schlaf wünsche ich euch. Und ...ähm... möge die Macht mit euch sein, Meister!"


Sie lächelte müde und lies sich noch kurz erklären, wo sie eine Schlafmöglichkeit finden konnte. Sie machte sich auf zu dem genannten Raum, wo sie zu ihrer Überraschung gerade den sullustanischen Koch vorfand, der wohl ihr spärliches Gepäck auf ihr Zimmer gebracht hatte. Fast war es ihr peinlich, sie glaubte nicht, das dies zu seinen Aufgaben zählte.

"Das ist nett, ich danke euch!"

Sie nickte ihm freundlich zu, wünschte ihm eine gute Nacht und lies sich erschöpft auf das Bett fallen. Das erste Etappenziel hatte sie hiermit erreicht. Sie hatte es tatsächlich durchgezogen. Und wo sie nun auf ihrem Bett lag auf einem Planeten, der ihr fremd war, in einem Gebäude, das ihr fremd war, zusammen mit Leuten, die ihr fremd waren, so hätte sie nicht glücklicher sein können, als sie mit zufriedener Miene einnickte.


[Lianna City - Lianna Zentrum - Amüsiermeile - Taxi - Bru-Th, Angelique]
 
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