Lianna

Jedi Basis ~ Bibliothek ~ mit Nackl

Dankend nahm Nei das Angebot Meister Nackls zur Kenntnis und Lächelte. Was auch immer ihre Mutter ihr bisher verschwiegen hatte oder wonach sie selbst nicht fragen wollte - sicher wäre es eine interessante Geschichte zu erfahren, was die Jedi-Datenbank eines Tages hergeben würde. Trotzdem konnte die Ruusanerin nicht abstreiten, dass sie auch etwas das Gefühl hatte ihre Mutter dadurch zu hintergehen. Doch im Prinzip hatte sie ein Recht Daten über Dione zu erfragen, wenn auch um sie zu schützen. Wer konnte schon sagen was zu Tage käme. So hatte Nei auf jeden Fall auch die Chance ihre Mutter zu informieren, eventuell zu beantragen die Daten zu löschen oder sonst was

Auf die Frage des kleinen Jedi Meisters nach ihrem Vater wusste Nei nicht viel zu sagen. Distanziert versuchte sie eine bündige Antwort zu geben:


"An meinen Vater kann ich mich kaum erinnern. Mama und ich sind nach Ruusan zurückgekehrt kurz nachdem er uns verlassen hat. Ich war damals noch sehr jung und würde ihn wahrscheinlich nichtmal wiedererkennen."

Während sie eine kurze Pause machte ließ Nei ihren Blick durch die Bibliothek schweifen und biss sich dabei nachdenklich auf die Unterlippe.

"Mama meinte es gäbe nicht viel über ihn zu sagen. Sie selbst kannte ihn wohl nicht besonders lange... Wir kamen gut ohne ihn zurecht - das hat mir bisher eigentlich gereicht."

Im Grunde war es ihr egal wer ihr Vater war. Bisher hatte sie sich keine Gedanken über ihn gemacht und auch jetzt wo sie über ihn nachdachte, konnte sie wenig mehr als eine gewisse Gleichgültigkeit empfinden. Was derartige Gefühlsduseleien anging war Nei eine regelrechte Eisprinzessin. Das mussten die ein oder anderen Anwärter auf Ruusan oder Tatooine erfahren und bei Familienangehörigen, die sie bereits in ihrer frühen Kindheit zurückließen machte sie keine Ausnahme.

"Vergessen wir's einfach, aber 'Pause und Essen' klingt ganz gut.", erwiderte Nei auf den Vorschlag des pummeligen Jedi die Kantine aufzusuchen. Bei dem Gedanken an das Essen schien ihm schon das Wasser im Mund zusammenzulaufen, während Nei selbst eher mit ihrer Müdigkeit zu kämpfen hatte. Mit leerem Magen schlafen zu gehen war allerdings auch keine gute Idee. Davon bekam sie nur Alpträume.
Lächelnd schaute sie Nackl in die Glubsch-Augen und deutete ihm mit einer einladenden Geste gemeinsam die Kantine aufzusuchen. Es war schon komisch wie sich schon an Neis erstem Tag im Orden eine derartige Beziehung entwickelte, obgleich sie immernoch nicht genau wusste was sie von diesem eigenwilligen Kauz halten sollte.


Jedi Basis ~ Bibliothek ~ mit Nackl
 
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[Lianna-System | Lianna City | Jedibasis] Nen-Axa

Nen-Axas Weg führte ihn zuerst ins Untergeschoss der Basis und dort zu einem der Lagerräume. Wie überall in der Basis, war auch hier der Platz sehr knapp bemessen. Dicht an dicht stapelten sich die Behälter auf Regalen, die bis unter die Decke reichten. Jeder verfügbare Quadratzentimeter an Fläche schien ausgenutzt.

In diesem Raum lagerte technisches Gerät, das für die verschiedenen Missionen der Jedi benötigt wurde: Datapads, Scanner, Atemgeräte, Seilwerfer und dergleichen mehr. Ein Droide kümmerte sich um die Lagerlogistik und die Instandhaltung der Gerätschaften. Auf Nen-Axas Wunsch hin händigte er ein kleines, rundes Holokomlink aus und half dabei, eine Rufidentität für Lerameé einzurichten und in das Computersystem der Basis einzuspeichern.

Anschließend ging Nen-Axa noch nicht sofort zu Lerameé. Er suchte zunächst noch einen weiteren Lagerraum auf, in dem Möbelstücke aufbewahrt wurden. Zwar war jeder Raum der Basis voll möbliert, aber die besonderen Bedürfnisse vieler im Orden vertretener Spezies machten es nötig, zusätzlich einige ungewöhnliche Einrichtungsgegenstände in Reserve zu halten. Nen-Axa wählte einen Stuhl und einen kleinen Klapptisch in Lerameés Größe aus, sowie eine faltbare Trittleiter, die es ihr erleichtern sollte, die oberen Regale ihres Spindes, das Fenster oder das Waschbecken zu erreichen. Mit dem zu großen Bett würde sie leben müssen: Hierfür war kein Ersatz verfügbar, denn solch sperrige Gegenstände bereitzuhalten, überstieg die Kapazitäten der Lagerräume bei weitem.

Nun hatte der Jediritter alles was er holen wollte. Die Möbel gehörten natürlich in Lerameés Quartier. Aber um ihr das Komlink geben zu können, musste er sie zunächst finden. Dass er keinen Treffpunkt mit ihr vereinbart hatte, war jedoch keineswegs ein Versehen, sondern eine Übung, die er sich selbst auferlegte: Er wollte versuchen, sie mit Hilfe der Macht aufzuspüren.

Nen-Axa stellte sich an den Rand des belebten Korridors und schloss die Augen, sich trotz der nun eingeschränkten Sinneswahrnehmung voll auf seine Umgebung konzentrierend. Mit Hilfe der Macht tastete er zunächst nur diesen Gang, dann die umliegenden Räume ab, und dehnte seinen Spürsinn dann immer weiter aus, bis er die gesamte Basis umfasste. Deutlich nahm er die vielen Präsenzen wahr. Da die meisten von ihnen machtsensitiv und manche sogar überaus mächtig waren, konnte es nicht schwer sein, sich ihrer Gegenwart bewusst zu werden. Allerdings war der Arconier nicht in der Lage, die Identität eines jeden einzelnen Wesens in der Basis, seinen Aufenthaltsort und seine derzeitige Aktivität zu bestimmen: Das hätte er auch gar nicht gewollt, denn es hätte einen Eingriff in ihre Privatsphäre dargestellt. Nach seinem derzeitigen Ausbildungsstand war er aber in der Lage, zu erspüren, wo ungefähr sich Personen befanden, zu denen er eine persönlche Bindung hatte. Meisterin Eleonore könnte er auf diese Weise jedenfalls finden, Mya ebenfalls, sowie einige Jedi, mit denen ihn Erinnerungen und Gefühle verbanden. Doch diese suchte er nicht. Mit Lerameé hatte er bisher nur wenig Zeit verbracht, doch fühlte er sich ihr bereits in gewisser Weise nahe: Das Band zwischen einem Padawan und seinem Lehrmeister war naturgemäß sehr stark. Nen-Axa konzentrierte sich also auf die Eindrücke, die er von der Lurmen bisher gewonnen hatte. Während er sich ihre Gesichtszüge in Erinnerung rief, ebenso wie den Klang ihrer hohen, hellen Stimme, ihren seitlichen Gang, die Worte die sie gewechselt hatten, die zurückhaltende Neugier und auch die Unsicherheit, die er in ihr gespürt hatte, gewann er einen Eindruck davon, wo sie sich aufhielt. Er hätte den Ort nun nicht benennen können, doch war er in der Lage, ihn zu finden. Noch immer auf das Leben der Basis und auf Lerameé im Besonderen konzentriert, wandelte er mit den kleinen Möbelstücken beladen durch die Gänge, stieg die Treppen hinauf und stand schließlich vor der Tür ihres Quartiers. Der Jedi war sicher, dass seine Schülerin sich hier befand.

Er betätigte den Türmelder und wartete darauf, eingelassen zu werden.


[Lianna-System | Lianna City | Jedibasis] Nen-Axa
 
[Lianna - Lianna City - Jedibasis - Eingangshalle] Visas mit Steven, Skyan & Nalini

Skyan lehnte das Angebot der Miraluka ab. Die beiden hatten wohl andere Pläne. Wie sich herausstellte, wollten sie zuerst ihre Quartiere beziehen. Apropos Quartier, Visas war noch gar nicht dazu gekommen auszupacken. Ihr altes Quartier, wurde nach ihrer Abreise, ja leider neu vergeben. Sie hatte nun ein neues bekommen, war aber bisher nur kurz darin gewesen, nur, um die Sachen in eine Ecke zu pfeffern, um sich dann so schnell wie es ging auf die Krankenstation zu begeben.

Als die blinde Padawan ihre Idee zuende gedacht hatte, waren Skyan und Nalini verschwunden und Steven und sie standen alleine in der Halle. Das war zwar jetzt vielleicht etwas doof, wenn sie ihn hier alleine stehen ließ, aber sie wollte unbedingt ihrer Idee nachgehen und die freie Zeit in diesem Moment nutzen.

"Steven, tut mir leid, dass ich dich auch verlassen muss. Ich wollte, bevor ich zu Rätin Elenore gehe noch einmal in meinem Quartier vorbeischauen und vielleicht noch etwas auspacken. Dazu bin ich bisher noch nicht gekommen. Vielleicht laufen wir uns ja nochmal über den Weg. Hat mich übrigens gefreut, deine Bekanntschaft gemacht zu haben.", Verabschiedete sich winkend von dem jungen Jedi-Ritter.

Die Miraluka folgte den Gängen und wirkte etwas verloren. Sie hatte immer noch den gewohnten Weg zu ihrem alten Quartier im Kopf. Jetzt wohnte sie in Quartier Nr. 4 und damals hatte sie in Quartier Nr. 13 gewohnt. Auch wenn die Zahlen nicht ganz soweit auseinanderlagen, konnte das in der Basis ganz anders sein. Das alte Zimmer war in der Nähe der Cantina und das neue hatte ein Fenster zum Innenhof hin und lag mehr in der Nähe der alten provisorischen Bibliothek, aber hier wurde ja alles umgeräumt beziehungsweise die Basis befand sich gerade in der Erweiterungsphase.

Nach zweimaligem Landen in irgendwelchen Sackgassen von Korridoren und einer Viertelstunde später stand Visas endlich vor der Tür ihres Quartiers und betätigte den Knopf, um die Tür zu öffnen.

Nanu? Aus dem Zimmer tönten Geräusche, als sich die Tür öffnete. Ein melodisches Zirpen war zu vernehmen. Es war nur ganz leise, doch die Miraluka konnte es mit ihren ausgezeichneten Ohren hören. Sie folgte dem Geräusch und stieß mitten im Zimmer auf ein kleines Wesen (Lerameé), von deren Schulter das Geräusch kam.

Visas legte den Kopf etwas schief und für jemanden, der nicht wusste, dass sie blind war, sah es aus, als würde sie das Wesen vor sich genaustens mustern. Im Prinzip tat sie genau dies, nur mit Hilfe der Macht. Sie konnte die Silhouette und schwach ein paar Flächen, der ihr unbekannten Spezies erkennen. Eine Minute lang herrschte komplette Stille und es schien, als würde beide sich gegenseitig angucken.

"Hallo!? Wer bist du denn?", fragte sie das kleine Wesen mit dem melodisch zirpenden Haustierchen.

Nun nahm Visas erst den kompletten Raum wahr und stellte fest, dass nicht nur ein Bett hier drin stand, sondern zwei. Wahrscheinlich hatte es eben auch schon hier gestanden und die Miraluka hatte es einfach nicht bemerkt. Dort war das Bett, wo in der Ecke an der Wand ihre Sachen hingepfeffert in einer Tasche lagen und dort an der gegenüberliegenden Wand war das andere Bett.

"Ich hab vorhin gar nicht bemerkt, dass hier noch ein zweites Bett im Raum steht und ich somit eine Mitbewohnerin habe. Übrigens Entschuldigung wegen der Unordnung", Visas deutete auf die Tasche, die in der Ecke lag,"sonst bin ich nie so unordentlich, aber ich war in Eile."

Jetzt hatte sie die kleine schon so zugetextet, aber das allerwichtigste vergessen, ihren Namen. Wie unhöflich von ihr, wo waren ihre Manieren geblieben. Aber wahrscheinlich stand die Padawan einfach nur neben sich. Es war ja auch ein harter Weg hierher mit zwei Verirrungen.

"Ich hab ganz vergessen mich vorzustellen, wie unhöflich von mir. Ich bin Visas.", sagte das blinde Mädchen und lächelte die Kleine an.

"Ich find mich hier im Moment noch gar nicht zurecht, obwohl ich schon etwas länger bei den Jedi bin, aber nachdem ich kurze Zeit auf Sullust war, hatte man mein altes Quartier neu vergeben und das ist jetzt eine ganz schöne Umgewöhnung für mich.", erzählte Visas und hoffte, dass sie ihre Gegenüber nicht allzu sehr eingeschüchtert hatte.


[Lianna - Lianna City - Jedibasis - Quartier Nr. 4] Visas mit Lerameé
 
[Lianna-System | Lianna City | Jedibasis | Quartier Nr. 4] Lerameé Bar'jaraka


Lerameé hatte gerade das zweite Kapitel des Buches zu Ende gelesen da öffnete sich die Tür des Zimmers und ein Mädchen in einer braunen Tunika betrat das Zimmer. Bevor die Lurmen auch nur den Hauch einer Chance hatte irgendwie zu reagieren sprudelte diese drauf los. Jetzt erkannte Lerameé auch das in der Ecke eine Tasche lag, hatte sie vorher gar nicht gesehen. In der kleinen "Pause" wollte Lerameé eigentlich etwas sagen, aber da besann sich das Menschenkind seiner guten Manieren und stellte sich als Visas vor, und wie es aussah würde sie ihre Zimmergenossin sein. Die Lurmen spürte wie sich ein Lächeln auf ihre Lippen stahl.

„Ich bin Lerameé, freut mich deine Bekanntschaft zu machen.“

Erschrocken stellte Lerameé fest das Visas einen Verband um die Augen hatte. Sofort fragte sie sich wie Visas sie hatte erkennen können, nach wenigen Sekunden fiel ihr die Lösung aber selber ein. Visas war eine Padawan, genauso wie sie. Nur schon etwas länger und mit mehr Erfahrung. Das schloss sie zum einen aus dem was sie sagte und zum anderen daraus das ihre „Präsenz“ in der Macht ausgeprägter war als bei den ganzen Anwärtern unten auf dem Hof als sie angekommen war. Wieder lächelte sie, Meister Nen-Axa hatte recht, es war das Machtpotenzial was sie da als „Rauschen“ wahrnahm. Sie konnte zwar bei weitem noch keine Einschätzung abgeben wer mehr Potenzial hatte als andere, aber diejenigen bei denen das „Rauschen“ größer und intensiver wurde waren schon fortgeschritten in ihrer Lehre.

„Wie hast du dich den an den Augen verletzt? Tut es sehr weh? Ich kann mir das gerne mal angucken, auch wenn meine Methoden vielleicht nicht so fortschrittlich sind wie in der Krankenstation.“

Sofort griff die Lurmen zu ihrer Tasche, holte einen kleinen Tonkrug hervor und stand vom Bett auf. In diesem befand sich ein Mischung aus verschiedenen Kräutern und der „Universalzutat“: Öl des Schotenbaums. Es war eine desinfizierende Heilsalbe die ähnlich dem Bacta die Heilung beschleunigte, zwar nicht ganz so schnell aber immerhin. Und sie roch angenehmer als das sterile Bacta, zumindest war das Lerameés Meinung. Durch das Summen des Türmelders kündigte sich der nächste Besuch an und eine kleine Vorahnung entnehmend glaubte die Lurmen zu wissen um wen es sich handelte. Als sie dann die Tür öffnete stand tatsächlich Meister Nen-Axa, beladen mit einigen Sachen, vor ihr.

„Kommt doch rein Meister.“

Lerameé betrachtete neugierig die Möbel die ihr Meister mitgebracht hatte. Einen kleinen Stuhl und Tisch sowie eine Trittleiter. Das sollte alles für sie sein? Es war zwar nur geliehen für die Zeit hier im Orden, aber immerhin.

„Das hier ist Visas, sie ist meine Zimmergenossin. Ich habe sie gerade gefragt ob ich ihr mit der Verletzung an den Augen helfen soll.“

Nun fing Lerameé an zu plappern, sie freute sich das sie eine Zimmergenossin hatte und das ihr Meister ihr solch schöne Sachen mitgebracht hatte. Es war fast zu viel des Guten. Jah’nia schien das genauso zu sehen und flatterte von der Schulter, an die sie sich krampfhaft Versucht hatte festzuhalten, auf einen der Spinde. Etwas unschlüssig stand Lerameé nun zwischen dem gut Doppelt so großen Arconier und Visas. Irgendetwas sagte ihr das sie sich bei irgendetwas furchtbar verrannt hatte. Zögerlich blickte sie erst Nen-Axa und dann Visas in die Augen, beziehungsweise dorthin wo eigentlich die Augen waren, wären sie nicht verbunden.


[Lianna-System | Lianna City | Jedibasis | Quartier Nr. 4] Lerameé Bar'jaraka, Visas und Nen-Axa
 
[Lianna-System | Lianna City | Jedibasis | Quartier Nr. 4] Lerameé Bar'jaraka, Visas und Nen-Axa

Erst als Lerameé ihm die Tür öffnete, bemerkte Nen-Axa, dass sie nicht alleine in dem Zimmer war. Obwohl er sich bewusst auf die Präsenzen in seiner Umgebung konzentriert und Lerameés Gegenwart deutlich gespürt hatte, war ihm diese Präsenz entgangen. Nicht weil sie schwach wäre, sondern einfach deshalb, weil er ihr keine Beachtung geschenkt hatte. Er rügte sich innerlich für seine Ungründlichkeit und nahm sich vor, seine Fähigkeiten in Zukunft bewusster und gewissenhafter einzusetzen.

Als er mit gesenktem Kopf durch die etwas zu niedrige Tür trat, identifizierte er die zweite Person im Quartier sofort als Miraluka. Sein Wärmesinn ließ sich da nicht so leicht täuschen wie die Augen vieler Wesen ohne diesen Sinn, die zwischen dieser Spezies und den Menschen kaum unterscheiden konnten, wie er sich hatte sagen lassen. Von Größe und Statur schloss er auf eine junge Frau. Sie kam ihm vage bekannt vor, wahrscheinlich hatte er sie schon ein paar mal im Tempel gesehen, doch kennen gelernt hatte er sie bisher nicht.

Da er Lerameés Möbel trug, konnte er ihr keinen Händedruck zum Gruß anbieten. Also beschränkte er sich auf ein Lächeln und ein Nicken, als er sich vorstellte:


»Jediritter Nen-Axa. Es freut mich, Deine Bekanntschaft zu machen.«

Das tat es tatsächlich, denn er glaubte, dass eine Mitbewohnerin genau das richtige für seine Schülerin war. Auf diese Weise hatte sie die Möglichkeit, schnell Anschluss zu finden und sich mit jemandem auszutauschen; das sollte ihre Integration beschleunigen und das Heimweh reduzieren. Es hatte den Anschein, als verstünden sich die beiden Padawane auf Anhieb: Lerameé wirkte fröhlich, fast sogar ein wenig quirlig. Welcher Kontrast zu der düsteren Stimmung, die sie während ihres Gespräches befallen hatte!

Während die Lurmen ihre Zimmergenossin namens Visas vorstellte, wurde offensichtlich, dass sie über die ungewöhnliche Anatomie und die damit verbundenen Fähigkeiten der augenlosen Miraluka nicht bescheid wusste. Vielen Leuten erging es so. Doch Nen-Axa dachte gar nicht daran, sie zu berichtigen. Mit diesem Irrtum konnten die beiden Padawane auch ohne seine Beteiligung aufräumen. Also verkniff er sich ein Schmunzeln und tat so, als hätte er den Kommentar gänzlich überhört.


»Ihr sollt gar nicht lange gestört werden. Aber wir hatte ja festgestellt, dass die Möbel alle ein wenig unpraktisch für dich sind. Hier, mehr war leider nicht aufzutreiben. Wenn du sonst noch etwas brauchst, sag bescheid.«

Er stellte Tisch, Stuhl und Trittleiter in dem kleinen Raum ab, der dadurch noch etwas voller wurde, als er ohnehin schon war. Aber wenn Lerameé sich hier eingewöhnen sollte, war es wichtig, dass sie nicht den Eindruck hatte, schon anatomisch überhaupt nicht hierher zu passen. An einem Tisch in der richtigen Höhe sitzen zu können und keine Hilfe zu brauchen, wenn sie etwas aus dem obersten Fach benötigte, würde vieles einfacher für sie machen.

»Und hier ist das Holokomlink.« Der Arconier reichte seiner Schülerin die kleine glänzende Scheibe. Um zu verdeutlichen, wie es funktionierte, holte er auch sein eigenes Kom hervor und stellte die Verbindung her; nun schwebte über seiner Hand ein schimmerndes Abbild der Lurmen, über ihrer eines von Nen-Axa. »Bist du mit solchen Geräten vertraut?«

[Lianna-System | Lianna City | Jedibasis | Quartier Nr. 4] Lerameé Bar'jaraka, Visas und Nen-Axa
 
Lianna - Jedi-Basis - Neues Gebäude - Eowyn, Imperatrice, Rinson, Jack und Talery

Schön, lächelte Eowyn Talery zu und gab vor, ihre Unsicherheit nicht wahrzunehmen. Ich werde deine Grenzen respektieren, keine Sorge. Aber weißt du, es wird am Einfachsten sein, wenn du dich neben mich setzt... Sie wartete die Reaktion der Caamasi erst gar nicht ab und sprach nach wenigen Momenten weiter. Bloß nicht zu sehr zum Nachdenken kommen lassen! Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie Imperatrice sich den anderen Padawanen angeschlossen hatte. Sie überlegte, kurz ob sie sie zu sich bitten sollte... vielleicht später. Okay. Wo fangen wir am Besten an... Ich nehme an, du weißt nicht sonderlich viel über die Macht? Nun, Jedi zaubern nicht einfach durch die Gegend, es gibt einen Grund, weshalb wir diese ganzen Sachen anstellen können, die Macht...

Wie oft hatte sie jungen Padawanen diese Sache eigentlich schon erklärt? Unzählbar oft. Das war klar, und je älter sie wurde, desto öfter fragte sie sich, ob sie eigentlich noch wusste wie es sich anfühlte, nicht zu wissen, wie sie die Macht nutzen sollte. Sicher, bisher hatte noch jeder Padawan kapiert, worauf sie hinauswollte. Früher oder später wussten sie es alle, denn die Macht war wie ein Instinkt, den man nur zu nutzen lernen musste. Man konnte es eigentlich gar nicht nicht lernen, sie zu fühlen. Dennoch, sie war interessiert daran, wie andere, jüngere Leute die Sache fühlten. Sie blickte sich erneut nach Imperatrice um, die über eine kleine Säuberungspause sicher dankbar sein würde und winkte ihr zu, sich zu ihnen zu gesellen, während sie ohne Pause weitersprach.

Die Macht hilft uns, diese ganzen Dinge zu tun. Sie hilft uns, Sachen mit der Kraft unseres Geistes zu bewegen, sie kann dabei helfen, mögliche Zukünfte vorherzusagen. Oder uns die Möglichkeit geben schneller zu reagieren als es einem normalen Wesen unserer Spezies möglich wäre. Und das sind nur wenige Sachen bei denen uns die Macht unterstützen kann. Sie kann auf allen möglichen Wegen helfen, manchmal sogar ohne, dass wir es merken. Das mag jetzt ein wenig verwirrend und seltsam klingen, aber du wirst dich schon daran gewöhnen.
Probier es einfach mal aus. Schließe deine Augen und sage mir, was du hörst. Und fühlst. Und spürst. Und riechst. Und dann versuche zu fühlen, ob da noch etwas ist. Etwas, das du auf andere Weise spüren kannst...


Lianna - Jedi-Basis - Neues Gebäude - Eowyn, Imperatrice, Rinson, Jack und Talery
 
[Lianna – Lianna City - Raumhafen] – Kadajj, mit Kssor und Levon

Nur von ihrer Vision geleitet, war Kadajj mit dem Skipray erst nach Tatooine geflogen, wo sie das Blastboat in Mos Espa zu einem ziemlich guten Preis an eine Zabrak-Söldnerin weiterverkaufte und eine Passage für sich, Levon und Kssor auf einem Verpinenfrachter in das Roche-Asteroidenfeld fand. Die Reise hätte um einiges verkürzt werden können, wenn sie durch den Weg imperialen Raum über den Corellian Run und den Perlemian genommen hätte, aber sie nahm an, dass sie nun auf diversen Kopfgeldlisten zu finden wurde, da sie zu den Jedi gezählt wurde. Sie fühlte sich, als ob sie ein Stück ihrer Freiheit verloren hatte und aus völlig abstrusen Gründen in ein Gefängnis gesperrt worden war. Der Weg, den sie zunächst euphorisch eingeschlagen hatte, schien in einer Sackgasse zu münden.

Während der Reise über Roon, Bothawui, Nal Hutta, Chalacta und Bimmisaari war sie hauptsächlich damit beschäftigt zu schlafen und sich von zahllosen Unterhaltungssendungen berieseln zu lassen. Der Kapitän des Frachters hatte ihr erlaubt, dass sie ihren Droiden mit diversen Ersatzteilen aus dem Lager des Schiffes aufrüsten konnte, nachdem sie einen entsprechenden Aufpreis gezahlt hatte. Die Verpinen achteten peinlich genau darauf, was sie an Technik benutzte und wo sie es entnahm – sie befürchteten, dass die Rattataki mehr als vereinbart aneignete. Kadajj ließ die Überwachung klaglos über sich ergehen und hielt sich an die Abmachungen, so dass sie den Insektoiden keinen Grund zur Sorge gab und diese ihr schließlich sogar bei den Reparaturen halfen.

In ihren Träumen war der Schattenmann nicht mehr erschienen, jedoch war sie überzeugt, dass sie den richtigen Weg einschlug – auf Nickel One entschied sie sich, bei einem Barabel mitzureisen, der nach Concord Dawn wollte. In den diversen Kopfgeldjäger-Kanälen dieses Sektors hatte sie in den Listen weder sich noch die anderen Jedi gefunden, so dass sie hoffte, dass die Ausschreibungen sich noch auf die Sektoren um Alzoc III beschränkten. Dennoch musste sie sich schnell bewegen. Da sie nicht alleine reiste, fühlte sie sich sicherer, aber blieb vorsichtig. Der Reptiloid war Waffenhändler, und verkaufte Verpinengewehre, so dass Kadajj mit ihm während des gesamten Fluges um eines aus seinem Bestand feilschte, so dass sie zwar die Hälfte des Erlöses für das Blastboat ausgeben musste, aber es fühlte sich richtig an, dass sie eines hatte. Kaum, dass sie Waffe in den Händen hielt, musste sie an die Rayshe’ade denken – Coss besaß ein Verpinengewehr. Sie fragte sich, wie es den fünf Mandalorianern ging, von denen sie nichts mehr gehört hatte, seit sie mit den Jedi nach Alzoc III aufgebrochen war. Allerdings hatte sie sich auch nicht mehr gemeldet – so wie Josea. Mit aller Wucht kehrten ihre Sorgen und Ängste zurück, und sie versuchte sie genauso hart zu verdrängen. Der Barabel, an sich ein Angehöriger einer furchtlosen und aggressiven Spezies, wich einen Schritt von ihr zurück, und auch Kssor zeigte sich unangenehm berührt.

Auf Concord Dawn schließlich machte sie sich auf die Suche nach den Clans der beiden getöteten mando’ade, von denen sich der Clan von Masut Davin sogar auf Concord Dawn selbst befand, während sich ein Großteil der Familie von Cal Netr'ad auf Shogun aufhielt.
Keony Davin, Masuts Schwester, versprach Kadajj, die verschwieg, dass sie eigentlich zu den Jedi gehörte, Cals Helm und Habseligkeiten den Netr'ade zukommen zu lassen. Damit war ihre Aufgabe erfüllt, und Keony brachte Kadajj sogar nach The Wheel, von wo aus sie mit einem Reisetransporter ins Lianna-System einreiste. Als sie sich bei ihrer Ankunft über die Hauptstadt informierte, realisierte sie, dass es dort ein Hauptquartier des Jedi-Ordens gab, welches sich im Industriegebiet von Lianna-City befand. Die Ansichten des Industriegebäudes waren nicht sehr berauschend, und Kadajj entschied, dass sie etwas mehr Bequemlichkeit verdient hatte. Sie konnte immer noch dorthin gehen, wenn ihr danach war, und zum gegenwärtigen Zeitpunkt war ihr überhaupt nicht danach, zumal sich wieder der quälende Druck in ihren Hinterkopf zu schleichen drohte. Nachdem sie den ohnehin schon nervenaufreibenden und creditlastigen Aufwand hinter sich hatte, den liannischen Behörden klarzumachen, weshalb sie mit einem derartigen Waffenarsenal auf Lianna einreisen wollte, suchte sie im örtlichen Holonet nach einem ruhigen und günstigen, aber dennoch recht komfortablen Hotel. Sie entschied sich für das Cron’s Starlodge, das sie unter anderem deshalb auswählte, weil dort Pau’anische Küche angeboten wurde, was vor allem rohes Fleisch bedeutete.

Das Hotel lag am Rand der Innenstadt und war gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die Einrichtung war sauber und versuchte gegen die Gesichtslosigkeit von Hotelketten mit etwas Lokalkolorit anzukämpfen und bot den Gästen sogar einen Wellnessbereich, den man gegen Aufpreis nutzen konnte. Die Zimmer, das sie für sich und Kssor gebucht hatte, lag im 29. Stock und ihres hatte einen Balkon, der einen guten Ausblick über die Skyline von Lianna City bot, die zwar mit Coruscant wohl kaum mithalten konnte, aber dennoch nett anzuschauen war.

Jetzt hatte sie endlich das Gefühl, sich wirklich ausruhen und entspannen zu können – Alzoc III und alles, was sie dort mitgemacht hatte, lagen so weit hinter ihr, als ob es ein ferner Traum gewesen wäre. Jetzt musste sie warten, was die Zukunft brachte.

[Lianna – Lianna City – Cron’s Starlodge] – Kadajj
 
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[Lianna-System | Lianna City | Jedibasis | Quartier Nr. 4] Lerameé Bar'jaraka, Visas und Nen-Axa


„Das ist freundlich von euch, Meister Nen-Axa. Ich werde sehr pfleglich mit den Möbeln umgehen, versprochen.“

Lerameé hatte die Ahnung das Nen-Axa mehr wusste als er sagte. Ihr Meister ging auch nicht weiter darauf ein, sondern stellte die Möbel ab die er mitgebracht hatte. Vorher stellte er sich Visas gewohnt respektvoll vor. Zu zuletzt zeigte und reichte er ihr ein Holokomlink, die Lurmen vergaß für einen Moment die Anwesenheit ihre Mitbewohnerin und widmete sich dem kleinen Gerät.

"Ich kenne solche Geräte, ja. Allerdings sind die die wir hatten sehr viel älter und funktionieren teilweise nicht mehr richtig. Gebt mir ein bisschen Zeit dann hab ich es raus wie man mit ihnen umgeht.“

Während sie das sagte betrachtete sie das Komlink eingehend. Schnell hatte sie die grundlegenden Funktionen heraus gefunden und deaktivierte es um es anschließend wieder zu aktivieren und eine Verbindung mit Nen-Axas Kom herzustellen. Stolz lächelte sie ihren Meister an, vielleicht war Maridun doch nicht so rückständig, zumindest nicht was Technologie betraf.

"Wollen wir für Morgen schon eine Uhrzeit aus machen? Oder treffen wir uns einfach nachdem Frühstück?“

Wo Nen-Axa schon mal hier war konnten sie genauso gut jetzt ein Treffen vereinbaren um ihr Wissen zu erweitern. Wenn sie Glück hatte würde sie sogar den direkten Umgang mit der macht lernen, wenn Nen-Axa aber entschied es wäre noch zu früh dafür dann würde sie auch warten können. Trotzdem freute sie sich diebisch auf die Praxis, sie war um so Vieles interessanter als Theorie.

Aber erstmal würde sie sich heute eine der Roben zu legen um den Arconier zu überraschen, außerdem würde sie sich diesen Zopf flechten der im ersten Kapitel des Buches beschrieben stand. Vielleicht würde Visas ihr dabei helfen. Eine Frage diese auf jeden Fall stellen würde, sobald ihr Meister wieder gegangen war.



[Lianna-System | Lianna City | Jedibasis | Quartier Nr. 4] Lerameé Bar'jaraka, Visas und Nen-Axa
 
[Lianna-System | Lianna City | Jedibasis | 1. OG | Quartier Nr. 4] Lerameé Bar'jaraka, Visas und Nen-Axa

Wieder bewies Lerameé, dass sie zumindest ein grundsätzliches Verständnis für die Bedienung technischer Geräte hatte, indem sie ohne Anleitung schon nach wenigen Augenblicken herausfand, wie man das Holokom ein- und ausschaltete. Ob dies auf Erfahrung im Umgang mit solchen Geräten basierte oder auf einem grundsätzlichen Gespür für Technik, musste sich noch herausstellen. In Kurzform erläuterte der Arconier seiner Schülerin noch, wie man Kontaktdaten einspeicherte und was in Bezug auf Sendereichweiten und Akkuladung zu beachten war. Mehr war zum jetztigen Zeitpunkt nicht nötig.

Nachdem das erledigt war, fragte die Lurmen nach den Plänen für den nächsten Tag, woraufhin Nen-Axa antwortete:


»Wir treffen uns bei Sonnenaufgang draußen am Vorplatz. Wie auch immer wir den morgigen Tag gestalten werden: Der richtige Einstieg ist Frühsport.«

Da es noch hellichter Tag war, hatte Lerameé noch genug Gelegenheit, sich vorher auszuruhen. Er vermutete auch, dass sie durchaus gewohnt war, früh aufzustehen. Wie groß natürlich die Zeitverschiebung zu ihrer Heimatkolonie und der damit verbundene Jetlag war, und wie sich die Tageszeiten Liannas überhaupt mit ihrem Biorhythmus vertrugen, wusste er nicht.

»Du wirst mich noch einige Stunden in der Basis finden. Doch wir wohnen nicht hier. Über Nacht kannst du das Komlink benutzen. Jederzeit.

Einen schönen Tag noch, Lerameé und Visas, und eine gute Nacht. Bis bald.«


Mit diesem Gruß wandte er sich ab und schritt aus dem Zimmer. Sein nächster Weg führte ihn hinunter in die Bibliothek. Er wollte Informationen über Lerameés Volk suchen. Wenn der Medidroide in der Lage gewesen war, Berichte über die Biologie der Lurmen zu finden, dann sollte es auch möglich sein, etwas über ihre Geschichte, Lebensweise und Kultur auf Mygeeto in Erfahrung zu bringen. Und vielleicht sogar über den Planeten Maridun und seine Bewohner. Die Archive waren zwar bei weitem nicht so lückenlos, wie sie früher auf Coruscant gewesen sein mochten, aber Meister Nackl nahm seine Aufgabe sehr ernst und führte die Bestände überaus gewissenhaft. Gemeinsam mit den öffentlichen Datennetzen, boten sie eine fundierte Quelle an Wissen, und auch wenn man in der Bibliothek nicht immer genau die Antwort fand die man gesucht hatte, bot sie doch stets Lehrreiches und Wissenswertes.

[Lianna-System | Lianna City | Jedibasis | UG | Bibliothek] Nen-Axa
 
~ | Lianna | Lianna City | Gänge | Gun Laosi & Ly'fe, Tzun Suz | ~


Mit einiger besorgter Skepsis blickte der junge Nautolaner hoch zu dem ewig lang wirkenden Hals des anderen Anwärters und lauschte dessen Worte über DNA und Kloning. Etwas tief in Gun Laosi regte sich. Er war beileibe kein ungebildeter Bursche, aber konnte natürlich nicht mit jedweder wissenschaftlichen Errungenschaft auf Anhieb etwas anfangen. Mühseelig versuchte er, während dem Vortrag des Langhalses, die notwendigen Stücke zusammenzufügen. Es ging um Aufzucht, um Nachzucht, um Codes. Alles keine einfache Thematik. Auch gewisse Aussagen des scheinbar ehemaligen Genetikers waren mehr als fragwürdig. 'Sterbehilfe' war es kaum noch zu nennen, sondern eher explizite Auswahl und vorsätzliche Selektion. Ein leichter Schauder überkam den Amphiboiden, weshalb sich direkt die Kopftentakel in einem putzigen Tanz räkelten. Gun war sich unschlüssig darüber, wie genau er auf diese Situation reagieren sollte. Seine Eltern hatten ihn Toleranz gelehrt, allerdings auch entsprechende Werte und Respekt dem Leben als solchem gegenüber. Eine empfindliche Kombination, wie der junge Fischmensch an dieser Stelle anmerken musste. Zumindest für eine solch brisante Szenerie, wie die jetzige.

"Ist es möglich, jede Form organischen Seins zu klonen?"

Der junge Nautolaner wollte, trotz diverser Vorbehalte, etwas mehr darüber erfahren. Vielleicht bluffte der langhalse Padawananwärter bloß. Oder er wollte sich mit Halbwissen in den Vordergrund spielen, um an Bedeutung zu gewinnen. Im Laufe seines - zugegebenermaßen noch kurzen - Lebens hatte Gun schon so manchen Aufschneider getroffen. Daheim auf Glee Anselm, gleichwohl wie auch auf Reisen mit seinem Vater. Überall gab es Existenzen und Wesen, die sich gern damit brüsteten verschiedenste Dinge zu kennen oder die bizarrsten Situationen erlebt zu haben. Und oftmals war der Wahrheitsgehalt dieser Aussagen mehr als zweifelhaft. Trotzdem wollte der Amphiboid dem Langhals nicht direkt eine faustdicke Lüge unterstellen. Ausserdem konnte man vielleicht einiges Lernen. Denn sollte die Genetik samt der Klonforschung wirklich ohne echte Grenze sein, könnte dies bedeutende Neuerungen mit sich bringen. Oder schreckliche Fährnisse. Der Blauhäutige schluckte schwer und seine ölig schwarzen Augen hafteten schier an der hochgewachsenen Gestalt mit den zartgliedrigen Extremitäten.

"Wäre es möglich einen Jedi mit all seinen Fähigkeiten zu klonen?"

Langsam näherte sich der Nautolaner mit seinen Fragen dem Eingemachten. Denn sollte es keine Hürden für die Kloner geben, sollten sie wirklich Soldaten klonen können, wie leicht wäre es dann, machtvollere Krieger zu züchten. Und welche Bedrohung wäre dies in den falschen Händen? Wieder schauderte es den jungen Sportler, während er etwas fragend zu Jedi-Ritter Ly'fe blickte. Doch der Bith schien ihm spontan keine Antwort geben zu können. Oder er wartete eine Reaktion des Kloners ab. Fragen über Fragen, die sich dem jungen Amphiboiden aufdrängten.


~ | Lianna | Lianna City | Gänge | Gun Laosi & Ly'fe, Tzun Suz | ~
 
{Lianna City/Jedibasis/Gänge}Tzun,Ly´fe,Gun,Skyan

Die Frage des Nautolaner verwirrte Tzun einige Sekunden doch schaffte er sich zu fassen und dem Nautolaner die sehr einfache Frage zu beantworten.
Ja Theoretisch lässt sich sämtliches Genetisches Material analisieren, reproduzieren und beeinflussen. Es ist möglich das jeweilige Produkt bereits im 4 Zellen Stadium soweit zu beeinflussen das es die gewünschten Veränderungen aufweist sollte es voll ausgereift sein. Beispielsweise erhöhte Reflexe, schnelleres Wachstum oder ähnliches.
Bei der Frage nach dem einen Jedi zu klonen musste Tzun ehrlich nachdenken, einige Fakten gab es aber einige Sachen waren auch nur Theorien, nach einigem Hin und her entschloss sich der Kaminoaner dazu dem Nautolaner zu antworten.
Wenn ihr mit ,,vollen Fähigkeiten´´ meint das er alles weis was der Spender weis so ist dies möglich ja, ob sein Körper sich an das training erinnert und er somit Training umgehen kann ist jedoch zweifelhaft. Auch gibt es einige Theorien welche bisher auf eine Genauere Untersuchung warten, welche besagen das es Unmöglich ist Individuen mit einem Hohem Anteil an Midiclorianern zu klonen, andere behauptendies wäre unfug. Ich gebe zu in dieser Hinsicht kann ich selber keinerlei Forschungen vorweisen, ich hoffe das irgendwann mir der Rat erlauben wird solcherlei Experimente durchzuführen. Diese Informationen wären wahrlich sehr interessant
sagte der Kaminoaner zu dem Nautolaner namens Gun und erwartete dessen Reaktion


{Lianna City/Jedibasis/Gänge}Tzun,Ly´fe,Gun,Skyan
 
|| Lianna-System || im Anflug auf Lianna || an Bord der 'Steel Slicer' || Cockpit || Krizz ||


Die 'Steel Slicer', ein R-41 Starchaser der Hoersch Kessel Drive Inc., schob sich mit fast beängstigend langsamer Fahrt in Richtung von Lianna. Nicht aufgrund von technischer Mängel oder wegen etwaiger geringer Triebwerkskapazitäten. Nein, schlichtweg deshalb, weil der Pilot des Raumgefährts, Krizzlain Frost, mit Lianna sehr viele schlechte Erinnerungen in Verbindung brachte. Und deshalb war es nicht verwunderlich, das er sich entsprechend viel Zeit ließ. Eigentlich überraschend, war der junge Mann mit dem kurzgeschorenen Haar doch im Grunde ein ziemlich mutiger, ja waghalsiger Zeitgenosse. Aber die Konfrontation mit seiner Vergangenheit war nichts, was er alltäglich erlebte. Und so entstand da dieser unschöne Kloß in seinem Hals, der nur schwerlich zu bändigen war. Mit einem Kopfschütteln befreite sich der Kopfgeldjäger von den schwermütigen Gedanken und fokussierte seine Aufmerksamkeit wieder auf die Anzeigen, Kontrollen und die eigentliche Steuerung seines Raumjägers. Lianna - diese eigentlich bezaubernde Welt, war jedoch leider auch Heimstatt und Anlaufpunkt für all jene machtbegabten Wesen, die gemeinhin als Jedi bezeichnet wurden. Wesen also, die zum bevorzugten Arbeitsbereich des Kopfjägers zählten. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Bountyhunter seiner Zunft, war es Krizz eine wahre Freude, diese machtbesessenen Esotheriker zu fangen. Das er eine große Gemeinsamkeit mit ihnen hatte, verschwieg er jedoch bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Nein, mit dem Wald- und Wiesen-Lichtschwertschwinger hatte er nichts, aber auch gar nichts gemein. Und das sollte auch schön so bleiben. Plötzlich ertönte eine leicht blechern wirkende Stimme in den Lautsprechern der 'Steel Slicer'. Entweder hatte die Systemsicherheit Droiden an den Kommunikations-Anlagen oder irgendetwas stimmte mit der Übertragung nicht.

"Achtung ankommendes Schiff. Identifizieren Sie sich."

Keine große Überraschung eigentlich, immerhin war Lianna nicht nur wegen der bezaubernden Architektur seiner Städte oder der permanenten Jedi-Präsenz bekannt. Nein, in erster Linie wurden hier Raumjäger für die Flotte der Neuen Republik produziert. Schiffen also, die dem von Frost nicht unähnlich waren. Dennoch schüttelte der Kopfgeldjäger mit geschürzten Lippen in einem Akt der Häme den Kopf. Sie alle waren ignorante Versager. Das beschloß er hier und jetzt. Mit geübten Fingern übermittelte er eine entsprechende Identifikation seines Schiffes. Als lizensierter Spürhund war es ihm natürlich gestattet, System der Neuen Republik anzusteuern. Wenngleich seine eigentliche, seine echte Identität nicht offenbart wurde. Niemand hier auf Lianna musste wissen, das Krizzlain Frost Jedijäger war. Zumindest noch nicht.

"Daten übermittelt und bestätigt. Nennen Sie Anliegen und Ziel auf Lianna."

Auch das noch. Neugierige Bastardé. Was wollten sie als nächstes Wissen? Konfektionsgröße? Sexuelle Vorlieben? Würden sicher alles brav und fein dokumentieren. Krizz schnaubte verächtlich aus und attestierte dem typischen Lianna-Bewohner noch garstigere Prädikate. Dann - nach entsprechender Zeit um wirklich wichtig zu wirken - antwortete er.

"Ziel ist Lianna City. Neben einem kleinen kulturellen Ausflug, möchte ich einige Ersatzteile für meine alte Maschine kaufen. Und vielleicht finde ich noch den einen oder anderen leckeren Kerl. Haben Sie heute Abend dienstfrei?"

Haha - das hatte gesessen. Entweder würden die lokalen Verteidigungsplattformen im Orbit von Lianna demnächst einige tödliche Salven in seine Richtung speien - oder er würde mit dieser dummdreisten Art durchkommen. Wieder knackte es nur wenige Augenblicke später im geöffneten Kanal.

"Äh, viel Spaß in Lianna City. Landeerlaubnis erteilt."

Na also. Wieder so ein verweichlichter Hosenscheísser. Kurzerhand lachte sich der Jedijäger ins Fäustchen und beschleunigte nun endlich sein Raumgeschoss. Nun, mit diesem kleinen Erfolg auf der Habenseite, ließ sich das Projekt 'Heimkehr nach Lianna' doch viel einfacher angehen. In wenigen Minuten würde er seinen Jäger landen und dann schon konnte er über die strahlende weißen Promenaden Liannas lustwandeln.

Seine präzisen Analyse entsprechend, sank der R-41 einige Minuten später durch die obere Stratosphäre, auf den zentralen Raumhafen von Lianna City zusteuernd. Während des Sinkfluges kontrollierte er mehrfach die diversen Angaben seiner Konsolen, stets darum bemüht keine allzu gravierenden Abfälle registrieren zu müssen. Die 'Steel Slicer' war zwar recht robust, aber bisweilen etwas anfällig. Und die Aussage, hier Ersatzteile kaufen zu wollen, war nicht allzu abwegig. Wahrhaftig nicht. Als der Raumjäger durch die Wolkendecke sank, entdeckte der Kopfgeldjäger recht schnell die ausladenden Formen vom Raumhafen, inklusive dessen Positionsbeleuchtungen. Schnell steuerte er seinen Flieger dorthin und wurde mit Hilfe einiger übermittelter Daten, zu einer Landebucht gewiesen.

Als das Schiff zum Stehen gekommen war, letzte hydraulische Geräusche fabrizierend, schnallte sich Krizzlain ab. Schnell wurde das Cockpit geöffnet und er glitt aus dem R-41 Starchaser. In den Frachträumen fand sich ein Großteil seiner Ausrüstung. Er klaubte sich das nötigste zusammen. Auch sein zerlegbarer Körperpanzer. Das Duo seiner Vibroklingen, in einem länglichen Koffer verstaut, nahm er ebenfalls mit. Man konnte niemals bewaffnet genug sein. Der simple Skiff-Blaster an seiner linken Hüfte sollte abschreckend genug wirken.

Einige weitere Augenblicke später, mit zwei ausladenden Koffern bestückt, traf er auf einen der zahlreichen Mitarbeiter des Raumhafens. Bei selbigem erkundigte er sich nach einem entsprechenden Etablissement - mit passigem Ruf, akkurater Qualität und bezahlbaren Preisen. 'Cron’s Starlodge' wurde ihm genannt. Am Rand der Innenstadt liegend. Für diese großartige Auskunft verdiente sich der Raumhafenangestellte einen schnippischen Spruch - Krizz' Lieblings-Obulus - und dann bediente er sich der hiesigen Personenbeförderungs-Branche, um sein Ziel zu erreichen.



|| Lianna-System || im Anflug auf Lianna || an Bord der 'Steel Slicer' || Cockpit || Krizz ||
 
Lianna - Jedibasis - Bibliothek - Nei und Meister Nackl

Meister Nackl erwiderte Neis Lächeln als sie sein Angebot gemeinsam zur Kantine zu gehen angenommen hatte. Der alte Sullustaner wunderte sich dabei schon ein bisschen darüber wie schnell ihm gelungen war sich mit dem jungen rothaarigen Hitzköpfchen zusammen zu raufen, ohne dass sie sich mit irgendeiner Entschuldigung eilig entfernt hätte. Er war ja definitiv mehr ein Bücherwurm, der das geschriebene Wort mehr schätzte als viele blumige Reden. Dennoch, er musste auch zugeben, dass er gewisse Defizite hatte, wenn es darum ging Einfühlungsvermögen zu zeigen. Das war auch mit ein Grund, warum Meister Nackl es vorzog keinen Padawan auszubilden, obwohl er dies als Jedi dürfte.

Was den Sullustaner noch ein bisschen erstaunte war die Regungslosigkeit der jungen Frau als er nach ihrem Vater gefragt hatte. Dieses distanzierte Verhalten, möglicherweise aus Selbstschutz, erschien dem alten Jedi-Meister als passende Antwort, um emotionale Wirrungen von sich fern zu halten. Auch wenn die junge Frau dafür an sich fast noch zu jung war. Dennoch, zuviel Zuneigung und Sorge brachten genauso viele Probleme mit sich. Allerdings hatte es Nei trotz den Vorbehalten der Jedi-Meisters geschafft, dass der Sullustaner sich für sie irgenwo verantwortlich fühlte, sie in die richtige Richtung weisen wollte. Immerhin wollte sie ja lernen.


Na, dann komm.

Riss er sich von seinen eigenen Gedanken los und rutschte von seinem Sessel hinab. Seinen Gehstock ergreifend schlurfte er langsam in Richtung Tür.

Marvin, sieh zu, dass du die Regale E und F über Nacht in das Inhaltsverzeichnis einpflegst. Wir brauchen hier unbedingt mehr Ordnung. So findet man ja kaum etwas. Hoodah, du kannst für heute auch Schluss machen. Aber komm morgen Früh zeitig wieder. Es gibt noch immer so viel einzusortieren.

Gab der Jedibibliothekar noch letzte Anweisungen, bevor er diese für den heutigen Tag endgültig verließ und den Weg zur Kantine einschlug.

Weißt du, Nei, wenn ich dir einen Rat geben darf, so behalte deine emotionale Distanz wie du sie deinem Vater gegenüber fähig bist zu zeigen. Das heißt nicht, dass ein Jedi nicht anderen helfen sollte. Aber als Jedi erlebt man soviel Unheil, Unfälle, Anschläge, Todesfälle und sonstige Katastrophen. Jene Wesen, die mit einer starken empathischen Neigung geboren werden müssen sich erst hart erarbeiten bis sie lernen ihre eigenen Gefühle außer Acht zu lassen, trotz solcher Krisen weiterarbeiten können und den Blick für größere Ganze nicht mehr verlieren.

Dies war eine Lektion, die der Sullustaner ziemlich am Anfang seiner Jedikarriere sehr schwer hatte erkaufen müssen.

Glaube mir, egal wie sehr du dich bemühst, wie sehr du dich anstrengst und verausgabst. Es ist schlichtweg nicht möglich allen Wesen zu helfen. Es scheitert oftmal an der Zeit, den eigenen Fähigkeiten, den fehlenden finanziellen Mitteln, politischen Gegebenheiten, fehlenden Helfern usw. Wenn du einmal in so eine Gelegenheit kommst, dann halte dir immer vor Augen, was du wirklich tun kannst. Was wirklich in deiner Macht steht. Wenn du genau dies tust, so kann niemand mehr von dir verlangen. Verstehst du, was ich meine?

Fragte der kleine Jedi mit seiner typisch tiefen Stimme, während seine kurzsichtigen Augen Neis jugendliches Gesicht musterten. Den Gängen brauchte der Sullustaner kaum Aufmerksamkeit zu widmen, er kannte den Weg in- und auswendig und hätte ihn aufgrund seinen angeborenen Orientierungssinns auch blind entlang wandern können ohne auch nur einen Fehltritt zu tun. Außerdem trug sein Hunger ein übriges dazu bei, dass Meister Nackl seine Schritte beschleunigte je näher er der Kantine kam. Hoffentlich gab es wieder dieses leckere Pilzragout, welches ihn vom Geschmack her an Sullust erinnerte.

Lianna - Jedibasis - auf dem Weg zur Kantine - Nei und Meister Nackl
 
[Lianna - Lianna City - Jedibasis - Quartier Nr. 4] Visas mit Lerameé

Das kleine Wesen, von dem eine leichte Präsenz ausging, stellte sich als Lerameé vor. Es war nur ein Hauch, Visas konnte ja auch gerade mal nur relativ starke Präsenzen schon gut spüren. Lerameé, was für ein schöner melodischer Name, wie die Miraluka fand. Passend für ein Mädchen oder eine junge Frau. Die blinde Padawan ging einfach mal davon aus, dass es ein weibliches Wesen war. Sie kannte nämlich weder die Spezies, noch wusste sie über deren Biologie bescheid, aber man würde ihr wohl kaum ein männliches Wesen als Mitbewohner zuteilen, dachte sie sich.

Das erste was Lerameé dann auffiel war die Augenbinde, die Visas um den Kopf gebunden hatte, um die leeren Augenhöhlen zu bedecken. Die kleine Padawan fragte, wie sich die Miraluka an den Augen verletzt habe und ob es sehr schmerzhaft sei. Sie bot auch direkt ihre Heilkünste an, schob jedoch ein, dass diese Methoden nicht ganz so fortschrittlich wie die der Krankenstation seien. Anscheinend war Lerameé dort, wo sie ursprünglich herkam eine Art Heilerin gewesen. Visas legte einen ernsten Gesichtsausdruck auf, obwohl sie innerlich schmunzelte. Denn ihre Mitbewohnerin wusste genauso wenig über ihre Spezies, wie die blinde Padawan über die Lerameés. Sie kannten beide noch nicht einmal den Namen der jeweilig anderen Spezies.

Visas wollte gerade beginnen ihre Zimmergenossin aufzuklären über ihre Augen, als der Jedi mit dem dreieckigen Kopf in ihr Quartier kam. Lerameé sprach ihn mit Meister an. Die Kleine hatte also schon einen Meister. Da war sie für den Moment weiter als die Miraluka, die nun auf ihren vierten und hoffentlich letzten Meister wartete. Ihre Mitbewohnerin stellte Visas kurzerhand ihrem Meister vor, der sich sehr erfreut über die Bekanntschaft zeigte und sich als Nen-Axa vorstellte.

Der hochgewachsene Jedi mit dem dreieckigen Kopf brachte ein paar passendere Möbel für seine, im Gegensatz zu ihm winzig erscheinende, Padawan mit. Außerdem gab er ihr etwas in die Hand, es war wohl ein Holokomlink. So ein Gerät würde Visas niemals nutzen können.

Die beiden unterhielten sich nur noch kurz, weil der Jedi die beiden nicht lange stören wollte und machte mit Lerameé noch einen Termin für das morgendliche Training aus. Danach verabschiedete sich Nen-Axa und wünschte den Padwanen noch einen schönen Tag.

Als der Meister ihrer Mitbewohnerin gegangen war, wollte sie die Kleine über ihre Augen aufklären.

"Nun, zurück zu meinen 'Augen', Lerameé. Ich gehöre einer Spezies an, die den Menschen sehr ähnelt. Jedoch unterscheiden wir und zu sehr von den Menschen, als dass wir noch zu ihnen gehören. Ich gehöre der Spezies der Miraluka an. Wir werden ohne Augen geboren. Es ist also normal für unsere Spezies und tut auch gar nicht weh, aber danke für deine Mühe. Und, um die leeren Augenhöhlen zu verdecken, tragen die meisten von Uns Augenbinden, oder bedecken die Augenhöhlen anders wie. Wenn du magst, zeig ich sie dir irgendwann einmal.", schlug die Miraluka vor, obwohl ihr es eigentlich nicht so angenehm war, wenn man die Augenhöhlen sah.

"Ich kann sogar sehen, Lerameé, ob du es glaubst oder nicht Aufgrundessen, dass wir ohne Augenlich geboren werden, sind wir besonders stark mit der Macht verbunden. Und mit ihrer Hilfe ist es mir möglich zu sehen. Es ist zwar nicht so wie das Sehen, was du kennst, ich sehe dich nur als eine detaillose Gestalt, die von der Macht umgeben ist. Lebewesen, die mit der Macht verbunden sind, sind für mich leichter wahrnehmbar, sofern sie sich nicht verschleiern.", weitete sie ihre Erklärung aus.

"Und welcher Spezies gehörst du an?", wollte Visas von ihrer Zimmergenossin wissen, so neugierig, wie sie nun mal war.


[Lianna - Lianna City - Jedibasis - Quartier Nr. 4] Visas mit Lerameé
 
[Lianna-System | Lianna City | Jedibasis | Quartier Nr. 4] Lerameé Bar'jaraka, Visas und Nen-Axa


„Euch ebenfalls einen schönen Tag.“

Damit verabschiedete sich Lerameé von Nen-Axa, der dann auch als bald das Zimmer verließ. Kaum das sich die Tür zu ihrem und Visas Quartier geschlossen hatte begann Visas zu erzählen. Wie die Lurmen schon vermutet hatte, hatte sie sich verrannt. Visas war kein Mensch sondern eine Miraluka an die ohne Augen auf die Welt kommen. Ein klein bisschen frustriert darüber das sie falsch gelegen hatte mit ihrer Annahme packte sie die Salbe wieder weg. Aber eigentlich hatte sie es auch gar nicht wissen können. Also beschloss Lerameé es nicht weiter zu beachten, sie fand es faszinierend und erschreckend zugleich, nicht zu sehen muss unangenehm sein. Da Visas aber sehen nicht kannte konnte sie damit vermutlich sehr gut leben, dachte sie. Die Frage nach ihrer eigenen Spezies beantwortete sie mit einem kleinen Lächeln, das Angebot sich die Augenhöhlen mal irgendwann anzusehen überging sie einfach, es erschien ihr nicht schicklich so etwas zu machen.

„Man nennt uns Lurmen…“

Kurz musste sie überlegen, gab es etwas Besonderes an ihrer Spezies? Eigentlich nicht, sie waren ganz normale Landbewohner, die im Gegensatz zu den Menschen mit Fell bedeckt waren. Sie wollte schon weiter sprechen da viel ihr ein das sie doch etwas Besonderes konnten, und zwar ihre rollende Fortbewegung und das sie sich seitlich fortbewegten.

„…das einzige was vielleicht an uns besonders ist, ist das wir uns für größere Distanzen zusammenrollen und dann rollend fortbewegen. Unser seitlicher Gang ist für weite Strecken etwas Mühsam.“

Es war tatsächlich etwas besonderes, denn soweit Lerameé es beurteilen konnte war sie derzeit die einzige die sich so fortbewegte. Kurz stellte sie Die Möbel die Nen-Axa mitgebracht hatte ordentlich an ihre Zukünftigen Plätze, den kleinen Tisch und Stuhl zu der Sitzecke und die Trittleiter neben ihren Spind. Danach setzte sie sich auf ihr Bett und überlegte ob sie Visas jetzt schon fragen sollte wegen der Robe. Warum nicht, was du heute kannst besorgen verschiebe nicht auf Morgen! Vorher aber bot er dem Mädchen noch Kirschen an die nach wie vor neben dem aufgeschlagenen Buch lagen.

„Möchtest du ein paar Kirschen? Ich hab‘ sie vorhin in der Stadt gekauft.“

Siedend heiß viel ihr das Gespräch mit Nen-Axa ein das manche Spezies einige Nahrungsmittel nicht vertrugen, deshalb schob sie schnell einen Satz nach um sicher zu gehen das sie nicht den selben Fehler machte wie bei Nen-Axa.

„Oder verträgst du keine Kirschen? Ich habe sie erst von einem Labordroiden untersuchen lassen, um heraus zu finden ob Lurmen diese Früchte vertragen. Vertragen Miraluka Kirschen? Du musst entschuldigen, aber für mich ist das auch alles sehr neu, ich bin erst heute auf Lianna angekommen, und ich hab schon einen Meister.“

Den letzten Teil sagte sie nicht ohne Stolz, es hätte ja auch Wochen oder Monate dauern können bis sie einen gefunden hatte. Aber Nen-Axa hatte sich ihrer angenommen, obwohl er selbst gerade erst zum Ritter ernannt wurde.

„Wer ist denn dein Meister? Ich merke bei dir, dass du schon länger bei den Jedi bist als einige andere die ich getroffen habe.“

Mittlerweile merkte sie es noch besser als noch zu Beginn ihres Gesprächs, weil sich Lerameé mehr auf die Miraluka konzentrierte als am Anfang. Nun war sie doch wieder über ihre eigentliche Frage hinaus geschossen. Das ärgerte sie ein wenig, denn diese Sache sollte eigentlich Vorrang haben.

„Kannst du mir sagen wo ich Roben für Padawane finde? Nen-Axa hat mich darüber aufgeklärt das dies die traditionelle Kleidung der Jedi ist und ich hab sie dummer Weise abgelehnt.“

Sie seufzte kurz und kaute auf einer der Kirschen rum, wo sollte sie nur mit den ganzen Kernen hin?

„Ich würde ihn gerne überraschen Morgenfrüh in dem ich mir die Kleidung doch noch hole, ich weiß bloß nicht wo.“

Entschuldigend blickte sie zu Visas, es kam ihr töricht vor, aber Fehler konnte man meistens korrigieren. Auch wenn dann das Ergebnis nicht ganz so schön war wie wen man es gleich richtig machte.


[Lianna-System | Lianna City | Jedibasis | Quartier Nr. 4] Lerameé Bar'jaraka und Visas
 
OP@Nen-Axa: Ich hoffe wir sind dir jetzt nicht weggerannt :D

Jedi Basis ~ Gänge ~ mit Nackl

Nickend erwiderte Nei die Ausführungen des kleinen Jedi Meisters: "Ich verstehe was ihr meint."

Erst dann dachte sie genauer über die Aussage Nackls nach und stellte die Verbindung zu ihrem Vater, auch den Emotionen ihm gegenüber, her. Sie überlegte sich, dass der Sullustaner wohl mehr in ihr distanziertes Tochter-Vater-Verhältnis interpretierte als nötig. Die Erläuterung hingegen machte durchaus Sinn und die Ruusanerin war froh, dass sie zumindest was ihre Voraussetzungen im Bereich Empathie anging, vorbereitet zu sein schien.

Als sie die Kantine betraten ergriff Nei das Wort:
"Wisst ihr, ich habe vielleicht ein abgeschiedenes Leben geführt, aber die Galaxie ist keine große Unbekannte für mich."

Im Vorbeigehen nahmen sich beide jeweils ein Tablett und checkten zunächst das Angebot an der Essensausgabe, bevor sie sich in die recht kurze Schlange einreihten. Dabei kreisten ihre Gedanken einen Augenblick um die widrigen Umstände, die sie von ihrem ersten Versuch den Jedi Orden zu erreichen an den Rand der Galaxis und wieder zurück geführt hatten.

"Ich weiß euren Rat deshalb wirklich zu schätzen."

Die letzten Jahre hatten Nei nicht gerade zu einer Person gemacht, die umherzog und ihre Nächstenliebe zelebrierte. Im Gegenteil - sie war eigentlich eher zielgerichtet. Die Belange anderer Passanten zum Beispiel hatte sie stets versucht zu ignorieren. Sicher, es war etwas vermessen die Probleme die ein Planet wie Ruusan haben mochte, mit denen die man vielleicht auf Coruscant vorfand zu vergleichen. Trotzdem war sie der Ansicht, dass man, wollte man Gutes tun, nicht im untersten Glied der Kette anfangen durfte. Ein warmes Gericht für einen Bettler löste nicht dessen Problem der Armut. Nein, ihrer Meinung nach machte so eine Art der Hilfe nur faul.
Das waren jedoch Gedanken, die sie sich für eine andere Diskussion aufsparen wollte. Jetzt wurde erstmal gegessen.

Aus Trägheitsgründen entschied Nei sich für einen vegetarischen Eintopf. Da musste sie nicht viel Eigeninitiative bei der Nahrungsaufnahme zeigen und sie war auch zu müde, um als abzuwägen, welches der anderen, etwas komplizierteren Gerichte sie stattdessen nehmen sollte. Sie griff nach einem Löffel und einem Stück Brot und ging hinüber zum Getränkeautomaten.
Während ihr Becher automatisch mit einem Softgetränk aufgefüllt wurde schaute sie hinüber zu Nackl, der offensichtlich Schwierigkeiten bei seiner Entscheidung in Bezug auf das Essen hatte. Gab es sein Pilzgericht etwa nicht? Oder konnte er sich über eine der Beilagen nicht entscheiden? Vielleicht hatten die Droiden an der Ausgabe auch ein Verfahrensprotokoll ignoriert, auf das der Jedi Meister Wert gelegt hatte?

Einen Moment später folgte er jedoch - sein Gesichtausdruck weitesgehend unflexibel wie immer - und Nei schlug den letzten freien Tisch am Fenster vor.


"Darf ich euch fragen, warum ihr keinen Padawan habt?", fragte die junge Frau während beide im Begriff waren sich zu setzen.

Jedi Basis ~ Gänge ~ mit Nackl
 
[Lianna – Lianna City – Cron’s Starlodge] – Kadajj

Zum ersten Mal seit vielen Wochen fühlte sich Kadajj, als ob sie Urlaub machen würde – der schlichte Komfort ihres Zimmers mit einem großen Bett, Klimaanlage, HoloNet-Anschluss und einem Badezimmer erschien ihr nach der Zeit auf dem eisigen Schneehaufen in primitiven Hütten aus Holz, Fell und Leder mit seltsam naiven Eingeborenen und dreckigen Piraten nicht minder luxuriös als der Palast der Königin von Naboo. Ganz zu schweigen davon, dass sie ihre Ruhe vor moraltriefenden Jedi-Ermahnungen hatte und das beklommene Gefühl, von dem sie fast die ganze Zeit auf Alzoc III befallen war, war verschwunden. Das einzige, was sie an diese Zeit hätte erinnern können, waren die Thermoanzüge, die sie und Kssor getragen hatte, aber sie hatte sie erst einmal in einem Schrank gesteckt und wollte irgendwann später darüber nachdenken, was sie damit tun sollte.

Noch am selben Abend ihrer Ankunft war das Erste, was sie tat, ein langes heißes Bad zu nehmen. Verpinische Schallduschen sorgten zwar für ausreichende Hygiene, aber es war etwas anderes, in wohlriechendes und angenehm temperiertes Wasser einzutauchen, auf dem schier meterhohe Schaumkronen thronten. Die Badeessenzen ließen das Wasser sich in einem leuchtenden Violett färben und leise vor sich hin zischen, und dampfende Hitze sorgte dafür, dass die Rattataki in dem warmen Wasser rasch schläfrig wurde, und ihr Kopf sank auf das gummierte Nackenpolster der Badewanne. Der Wasserdampf schien sich zu verdichten, bis er eine nebelartige Konsistenz annahm und pulsierte im Rhythmus ihres eigenen Herzschlags. An einer Stelle verdichtete sich der Nebel noch stärker, bis er eine beinahe konkrete, etwas wolkige Form annahm – und jemand starrte sie mit Augen aus Stein an.

Als sich ihr Mund zu einem Schrei öffnete, schluckte Kadajj Wasser – noch gerade rechtzeitig spie sie es wieder aus und richtete sich aufwärts. Der Wasserdampf war nicht dichter als bevor sie eingenickt sein musste, außer ihr war niemand im Badezimmer. Wenn jemand hätte hinein gehen wollen, wäre er von Levon aufgehalten worden, welcher sich durch die Tür danach erkundigte, ob sie Hilfe benötigte.

„Nein, Lev’ika. Ich bin eingeschlafen und habe nur schlecht geträumt….“

„Ihr habt zu lange und zu heiß gebadet, Miss,“

drang die blecherne Stimme leicht vorwurfsvoll ins Badezimmer, so dass Kadajj schmunzeln musste und der Schreck sich verflüchtigte. Dennoch hatte sich der steinerne Blick in ihr Gedächtnis gebohrt, und sie konnte ihn nicht so leicht abschütteln. Obwohl sie eigentlich immer noch müde war, konnte sie nicht sofort einschlafen, weshalb sie fast die ganze Wiederholung der ersten Staffel von ‚Corusca and the City – Aldera Edition’ im Holo-Vid ansah.

Erst am späten Vormittag wachte Kadajj wieder auf – soweit sie sich erinnern konnte, hatte sie nichts Besonderes geträumt, doch dann glaubte sie einen Nachhall des bohrenden Blicks aus Stein zu spüren. Sie war einigermaßen erholt, aber noch nicht ganz so entspannt, wie sie es gerne gehabt hätte und hoffte, dass das dieser Zustand nach ein paar Tagen Ruhe einkehrte. Da sie keine Lust hatte, unten im Hotelrestaurant zu essen, ließ sie für sich und Kssor eine erkleckliche Auswahl an rohem Fleisch auf ihr Zimmer bringen. Sie erzählte ihm, was auf Rattatak geschehen war, nachdem ihr ehemaliger Söldnerführer bei einem Überfall verschleppt worden, und was sie bewegt hatte, ihre Heimatwelt zu verlassen, bis zu dem Zeitpunkt, als sie ihm auf Alzoc III wieder begegnet war. Ihrem Gefolgsmann war sie keinerlei Rechenschaft schuldig, doch es fühlte sich gut an, jemandem davon zu erzählen, der nichts mit den Wegen der Macht und höheren Werten zu schaffen hatte.

Der Trandoshaner hörte geduldig zu – ihm gefielen die Stellen, als sie gegen die Kidnapper von Theed und die Gangster in Mos Eisley gekämpft hatte, was er mit einem begeisterten Zischen kommentierte, aber besonders amüsierte er sich bei der Schilderung ihres Streits mit Brianna, wurde dann aber wieder ernster.

„Warum seid Ihr dann nicht gegangen? Diese Jedi geben Euch nichts – Ihr seid eine Kriegerin und solltet mit Eurem Mann kämpfen, wenn Ihr nicht nach Rattatak zurückkehren wollt. Stattdessen habt Ihr Euch gängeln lassen und musstet Eure Natur unterdrücken. Ich verstehe nicht, weshalb Ihr ausgerechnet hier nach Lianna gegangen seid – dort, wo es so viele von ihnen gibt,“

teilte er ihr mit missbilligenden Zischlauten völlig unverhohlen seine Ansichten mit. Nachdenklich sah sie in sein verbliebenes Auge, und horchte erst in sich hinein, bevor sie etwas sagte.

„Ich bin hierher gerufen worden, Kssor. Es hat wahrscheinlich etwas mit der Macht zu tun, und ich kann sie nicht mehr unterdrücken, seit ich meine ersten Unterweisungen hatte, wie man mit ihr umgeht. Ich muss herausfinden, worum es bei diesem Ruf geht – erst dann kann ich den nächsten Schritt tun.“

Ihrem Gefolgsmann schien diese Erklärung zu genügen, so dass sie nicht mehr darüber sprachen. Die Rattataki würde warten müssen, bis sich klärte, was sie auf diesen Planeten gezogen hatte.

„Aber weißt du was – du hast eine Belohnung verdient. Ich suche dir eine Klinik, wo man dir dein blindes Auge ersetzen kann. Du sollst wieder wie früher sehen können!“,

beschloss sie, nachdem sie fertig gegessen hatten.

***​

Kurz nach Mittag machte sie sich mit Kssor und Levon auf den Weg in die Stadt – Lianna City war keine imposante Mega-City wie Coruscant oder bestach durch die architektonische Schönheit Theeds, jedoch zeichnete sie sich durch eine angenehme Abwechslung von modernen und älteren Gebäuden, weiten Plätzen und Grünanlagen aus – es war die Normalität, die die Haupststadt des Lianna-Systems für Kadajj anziehend machte. Sie hatte für Kssor eine Klinik gefunden, die leistungsfähige Augenimplantate herstellte und einpflanzte, und darüber hinaus einen guten Ruf besaß, ohne dass man übertriebene Preise für eine solche Operation bezahlen musste. Falls die Ärzte jedoch nicht halten könnten, was sie versprachen, wollte Kadajj ausprobieren, ob sie diesmal bewusst die Macht ihrer Stimme einsetzen konnte.

So konnte sie den Trandoshaner guten Gewissens in der Klinik lassen, und begab sich mit Levon ohne Eile zurück zum Hotel. Wie eine gewöhnliche Touristin schlenderte sie durch Einkaufspassagen und überprüfte hin und wieder ihr Spiegelbild in den Schaufenstern und spiegelnden Wänden, wo sie sich am Glanz ihrer Hals- und Armringe freute, und wie der dunkle Rock um ihre Beine schwang. Sie spürte die Blicke der Passanten, die noch eine Rattataki gesehen hatten, und solcher, die ihre Erscheinung wohl als angenehm oder aufregend empfanden.

Aus diesem Grund betrat sie das Hotel mit schmerzenden Füßen, weil sie fast den kompletten Weg zurück gelaufen war, aber mit einem hoch zufriedenen Gesichtsausdruck. Vielleicht würde sie sich später einen Besuch im Wellnessbereich gönnen und ging in Richtung Rezeption, um sich an den Displays nach den Angeboten zu erkundigen. An diesem Nachmittag war kaum Betrieb im Eingangsbereich, weshalb ihr der Mann mit den zwei großen Koffern wohl auch auffiel, der gerade das Hotel betrat. Zunächst konnte sie kaum Einzelheiten erkennen, da er als Schatten im Gegenlicht der Eingangsfront aus Transpariglas auf sie zukam. Woher kannte sie ihn, obwohl sie nicht einmal genau erkennen konnte, wie er aussah?

Das Licht schien sich abzuschwächen, und sie nahm weitere Details an ihm wahr – offensichtlich war er ein Mensch, groß, muskulös gebaut und sehr kurz geschorene Haare. Er bewegte sich mit einer unauffälligen, fast trägen Selbstsicherheit, die viel Körperbeherrschung verriet, wenn man darauf achtete – und für einen Augenblick erinnerte er sie an Gozu, der noch allerdings noch größer und kräftiger gebaut war. Aus diesem Grund konnte und wollte sie nicht den Blick von ihm abwenden – dieser Mann hatte ihr Interesse geweckt – er schien mehr zu sein, als er vorgeben wollte und sie musste wissen, wie seine Augen aussahen.

[Lianna – Lianna City – Cron’s Starlodge, Eingangsbereich] – Kadajj, Krizz
 
[Lianna-System | Lianna City | Jedibasis | UG | Bibliothek] Nen-Axa

In der Bibliothek angekommen, machte sich Nen-Axa sofort an die Recherchen. Es ging ihm darum, mehr über die Lurmen in Erfahrung zu bringen. Denn Wissen über das Volk seiner Schülerin, über seine Biologie und Kultur, konnte ihm und ihr die Ausbildung deutlich erleichtern.

Der Arconier kam häufig in die Bibliothek. Da er schon während seiner eigenen Padawanzeit zu dem Schluss gekommen war, dass Praxis ohne Theorie überhaupt nichts brachte und die Qualitäten eines Jedi mehr von seiner Weisheit als von seinem Können abhingen, hatte er mehr Stunden hier verbracht als oben in den Trainingsräumen. So fand er sich einigermaßen gut in der von Meister Nackl geschaffenen, bisher jedoch unvollkommenen, Ordnung der Archive zurecht.

Nicht viele Jedi und Padawane befanden sich zu diesem Zeitpunkt in der viel zu kleinen Bibliothek. Auch Meister Nackl war gerade nicht hier, ebensowenig wie die Frau, mit der er sich vorhin unterhalten hatte. Aber der Droide Marvin wuselte zwischen den Regalen herum und war Nen-Axa behilflich, die gewünschten Informationen zu finden.

Das Lesen allerdings gestaltete sich, wie üblich, etwas schwierig. Denn die miserable Auflösung der arconischen Facettenaugen machte es selbst aus nächster Nähe beinahe unmöglich, die feinen Buchstaben auf den Computerbildschirmen zu entziffern. Aber es gab Abhilfe von diesem Problem in Form eines Spezialdisplays auf Nen-Axas persönlichem Datapad, denn dieses war in der Lage, den Text nicht als Licht im (für seine Augen) sichtbaren Spektrum, sondern als Infrarotstrahlung abzubilden, und dieser Sinn war wesentlich genauer. Angeschlossen an den Bibliothekscomputer, machte es die Texte für den Arconier sichtbar.

Viele Informationen gab es über die Lurmen nicht. Offenbar hatte niemand sie für wichtig oder interessant genug befunden, um große Werke über sie zu verfassen. Aber die Aufzeichnungen, die es gab - sie stammten aus dem Wissensschatz der Techno-Union, des Imperiums und der Lurmen selbst - waren umfangreich genug, um sich zumindest ein grobes Bild zu verschaffen. Nach der ersten oberflächlichen Sichtung der Daten stellte der Jedi sich eine Leseliste zusammen, die mindestens für die nächsten drei Stunden ausreichen sollte. Neben der Biologie der Lurmen befassten sich die Texte mit ihrer Geschichte, Kultur und Religion sowie mit ihrer Lebensweise unter der Fremdherrschaft. Über die Kolonie auf Maridun, von der Lerameé stammte, existierten leider keinerlei auffindbare Informationen in der Bibliothek, aber zumindest über den Planeten selbst.

Doch bevor er mit dem Lesen begann, zwang Nen-Axa sich zu einer Pause. Zu oft passierte es ihm, dass er über seine Studien das Essen vergaß, daher hatte er sich anzugewöhnen versucht, das immer vorher zu erledigen. So verließ er kurz die Bibliothek (in der Essen nicht so gerne gesehen wurde) und nahm einen auf seine Körperchemie abgestimmten, ammoniumhaltigen Rationsriegel zu sich, bevor er sich an die eigentliche Arbeit machte.


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Lianna - Jedi-Basis - Neues Gebäude - Eowyn, Imperatrice, Rinson, Jack und Talery

Zimtgras gab Talery nochmals klar und deutlich zu verstehen, dass sie wünschte die Caamasi sollte sich neben sie in den Dreck setzen. In der sehr auf ihr Äußeres bedachten jungen Vogelfrau sträubte sich hingegen alles sich in diesen stinkenden Dreckhaufen zu setzen. Es die ganze Zeit über riechen zu müssen war schon schlimm genug. Sich nach einem Ausweg umsehend z. B. in Form eines bereits gereinigten Stuhls fiel ihr das Putzzeug ins hellorange Auge. Ohne zu zögern marschierte Talery mit großen Schritten darauf zu und nahm sich zwei saubere gelbe Putzlappen aus Stoff. Die irritierten Blicke der anderen Padawane ignorierte sie dabei völlig und breitete die sauberen Tücher auf dem Boden neben der Großmeisterin aus. Erst darauf setzte sie sich und achtete peinlich genau darauf jene Putztücher nicht zu überschreiten. Auf Meisterin Eowyns rhetorische Frage, dass Talery wohl nicht viel über die Macht wisse antwortete sie pflichtbewusst.

Nein.

Alles weitere was Zimtgras ihr erklärte klang ja gut und schön. Vor allem bot es auch viele Möglichkeiten, welche bei Talery derzeit überwiegend in dem Licht positiv erschienen, wenn sie ihr eigenes Leben potentiell einfacher machen konnten. Entsprechend der Aufforderung der älteren Jedi schloss die Vogelfrau dann ihre hellorangen Augen und versuchte sich dann in ihr Innerstes hinein zu hören wie die Großmeisterin ihr aufgetragen hatte.

Als Erstes nahm Talery die Gerüche in ihrer Umgebung intensiver wahr, was bei einer Caamasi soviel hieß wie dass sie sämtliche Aromen und Geschmäcker im Raum einzeln benennen konnte, sofern ihr dafür der Name bekannt war. Das Geklappere angestoßener Möbel und die wischenden Geräusche putzender Padawane registierte sie als nächstes. Dann lenkte sie ihre Wahrnehmung auf ihren Körper. Sie fühlte die auf ihrem Schoß ruhenden dreifingrigen Hände, sie spürte den Boden, auf dem sie saß durch die Putzlappen hindurch. Aber danach wusste sie nicht weiter. Talery rief sich ins Gedächtnis, was Zimtgras gesagt hatte. Jedoch wusste sie nicht, nach was sie wirklich Ausschau halten sollte. Das war sonst nichts. Eine Weile verharrte sie noch in der Position und suchte nach etwas was sie auf andere Weise spüren können sollte. Aber sie tat sich schwer. Etwas genervt schüttelte sie schließlich den gefiederten Kopf und öffnete wieder die Augen.


Aber da ist nichts, Großmeisterin. Zumindest konnte ich nichts feststellen, was mir anders oder neu vorgekommen wäre.

Schränkte sie im Nachsatz ein. Salzlachs auf Mon Calamari hatte ja auch festgestellt, dass Talery das seltene Talent zur Benutzung der Macht besaß - oder vielmehr diesen Fluch, weswegen sie ja letztendlich hier war. In Gedanken sah die Caamasi sich bereits in Schimpf und Schande zu ihren Eltern zurückschleichen, weil sie es nicht gelungen war die ominöse Macht zu benutzen und eine Jedi zu werden wie diese sich von ihrer Tochter erhofft hatten. Aber so wollte Talery dann auch nicht enden, dazu war sie zu stolz und sie wollte auch ihre Eltern nicht enttäuschen.

Ich weiß nicht, was ich genau tun soll.

Ratlos blickte sie mit ihren großen Vogelaugen zu der älteren Jedi in der Hoffnung diese könnte ihr den entscheidenden Hinweis geben, wobei sie dabei immer noch irgendwo im Geiste den Schalter suchte, um die Macht in sich zu aktivieren, was ihr natürlich nicht gelingen konnte.

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[Lianna City - Jedi-Basis - Gänge] mit Gun, Tzun, Ly'fe

"Seid gegrüßt! Seid Ihr ebenfalls neu hier?"
„Ja, ich bin erst vor kurzem angekommen. Mein Name ist Skyan Darkus“
, antwortete er dem wohlproportionierten Blauhäutigen,
„Ich stamme aus einer Adelsfamilie, mit der ich auf Sernno, einem Planeten im äußerem Rand, der an der im D'Astan-Sektor liegt. Übrigends bin ich auch euer Zimmergenosse. Doch genug über mich, sagt mir, wer seid ihr?“

Mit halben Ohr hörte der junge Adelige bei dem Gespräch zwischen dem dürren Humanoiden und der Person mit dem immensen Kopf. „doch müssen Schwächere ausgemerzt werden“, hörte er den Langhals sagen. Anschließend verglich er denkende, fühlende, wenn auch geklonte Individuen mit einem Blaster und bezeichnete sie als Produkt. Die Denkweise der fremden Person erschreckte ihn zutiefst. Lebensformen zu verkaufen war Sklavenhandel und Skyan verabscheute diesen im höchsten Grad. Personen, die die Chance auf Liebe, Glück und Zukunft hatten einfach so „auszumerzen“, definierte er eigentlich schon als Mord. Die Frage des Bith nahm er nur Unterbewusst war und bekam nicht richtig mit, dass sie an ihn gerichtet war. Daher verzögerte sich seine Antwort um wenige Sekunden.
„Ja, ich würde gerne mehr über die Jedi und den Gebrauch der Macht wissen. Sehr interressieren tut mich auch der Lichtschwertkampf, ich müsst wissen, ich fechte. Könntet ihr mir etwas darüber beibringen oder kennt ihr jemanden, der mich ein wenig darüber lehren könnte?“

Auf die Antwort des Bith wartend horchte er aufmerksam auf die Unterhaltung der Beiden, die nun in eine noch interessantere Richtung wandelte. Es war eine grässliche Vorstellung: Eine geklonte Armee aus „Super-Jedis“, die auf der Seite des Imperiums Angst und Schrecken verbreitete. Tzuns Antwort beantwortete die Frage des Tentakelkopfes auch nicht hundertprozentig. Also würde die Möglichkeit bestehen Midichlorianer zu klonen und damit wäre es möglich Machtnutzer zu klonen und eine Armada von diesen aufzustellen. Skyan glaubte jedoch sich zu erinnern, dass die Klonanlagen vor längerer Zeit vollständig zerstört worden sind, doch er war sich nicht sicher.

„Existieren noch Klonanlagen auf Kamino? Ich meine gehört zu haben, dass diese zerstört worden sind?“

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