Lianna

[Lianna - Lianna City - Raumhafen - Landebucht 96, vor der Goodwill] Rilanja, Nei, Steven, Voron, Fiona, Ulo Sammandi, Thal Kore, Gehilfen und Sarid

Voron war die Fahrt zum Raumhafen über still gewesen. Er hatte aus dem Fenster gesehen und kurz mitbekommen, dass Rila und Nei sich über den Lichtschwertkampf unterhalten hatte, war diesem Gespräch aber nicht gefolgt. Er machte sich Gedanken um die bevorstehende Mission und ob es wirklich eine gute Idee war, Neulinge bei einer solch wichtigen Mission dabeizuhaben und ob er nicht einfach nur in den Füßen sein würde.

Als das Shuttle den Boden der Landebucht mit der Nummer 96 berührte, spürte er wie die Nervosität in ihm anstieg. Er wartete bis die anderen ausgestiegen waren und bildete die Nachhut, als er als letzter das Shuttle verließ. Er folgte den anderen Jedi und sah sich auf der Landeplattform um.

Er sah zwischen den Jedi hin und her und wurde von einem Zischen abgelenkt. Er sah zur Goodwill und sah, dass sich eine stählerne Rampe herabgesenkt hatte. Er sah kurz zu Meisterin Horn und dachte für einen kurzen Moment Anspannung in ihren Zügen gesehen zu haben. Dann dachte er an ihre Worte, dass die Beziehungen zwischen den Jedi und dem Senat nicht besonders gut waren und seine eigene Nervosität wurde noch größer.

Er sah, durch die Augenwinkel, eine Bewegung auf der Rampe und schwenkte sein Blick von Meisterin Horn zur Rampe. Er erkannte zwei Gestalten. Sie wirkten männlich. Einer der Männer hatte einen ballonartigen Kopf und der zweite war, großgewachsen, hatte eine grünlich-rote Haut, aber das seltsamste an diesem Mann, war der Schnabel in seinem Gesicht. Voron ertappte sich dabei, dass er bei dem Gedanken an den zweiten Mann, grinste und war froh, dass er eine Maske trug, die dieses Grinsen verbarg. Er wusste nicht um welche Rassen es sich bei den Wesen handelte. Dies schienen jedoch die Botschafter zu sein, da Voron bemerkte, dass ihnen eine Gefolgschaft anhaftete.

Als die Botschafter die Jedigruppe erreichten, neigte das Schnabelwesen den Kopf und stellte sich als Botschafter Ulo Sammandi und den Ballonkopf als Thal Kore vor. Die Gefolgschaft stellte er nicht vor. Voron ging davon aus, dass sie keine größere Rolle spielen würden und man sie deshalb nicht direkt vorstellte. Er hielt Meisterin Horn die ledrige Hand hin.

Meisterin Horn erwiderte den Handschlag und stellte zuerst sich, dann Steven Crant, Rilanja, Nei und anschließend ihn und Fiona vor.

Voron verneigte sich als er seinen Namen hörte. Er empfand die Entschuldigung für eventuelle Fehler seitens Fiona und ihm als überflüssig, da er nicht vorhatte, durch sein Verhalten den Beziehungen zwischen den Jedi und dem Senat zu verschlechtern. Und so wie er Fiona einschätzte, ging es ihr damit genauso.

Er hatte sich rechts hinter Rilanja aufgestellt. Er sah die Grünhäutige an und bemerkte, dass sich ihre Farbe änderte. Dann sah er, dass Nei Rila etwas zu geflüstert hatte. Anspannung lag in der Luft und er fragte sich, ob die anderen Jedi, die selbe Nervosität wie er verspürten.

Er trat näher an Rilanja heran.


"Um was für Wesen handelt es sich bei den Botschaftern, weißt du das?"

Seine Stimme war ein flüstern, aber seine Neugier war nicht mehr zu bändigen und außerdem war das Warten fast unerträglich. Er bemühte sich, seine Stimme trotz des Flüsterns freundlich klingen zu lassen. Er hatte schon bei Fiona bemerkt, dass es scheinbar für andere Lebewesen befremdlich war, dass die Kel'Dor außer auf Dorin Masken trugen und so ihre Mimik verbargen. Er schaute sie nur kurz an, er wollte keine größere Aufmerksamkeit erregen.

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.:: Lianna | Lola-Curich | Jedi-Basis | Trainingsraum | mit Elise ::.


Die Haltung des Jedi-Meisters war entspannt. Er sah keine Gefahr in der jungen Schülerin, die ihm mit gezündetem Trainingsschwert gegenüberstand und scheinbar ihre Fähigkeiten überschätzte. Sie wollte, dass er sie nicht schonte. Was für eine Aufforderung. Natürlich konnte er nicht all seine Fähigkeiten in den Kampf mit einfließen lassen, denn das wäre ihr Todesurteil gewesen. Aber er würde sie bluten lassen, im symbolischen Sinn, denn natürlich wollte er sie nicht verletzen. Sie würde erkennen müssen, dass sie noch nicht so weit war, um einen Trainingskampf mit einem Jedi bestehen zu können, denn so begann eine Ausbildung ganz gewiss nicht.
Als die Brünette auf ihn zugestürmt kam und die ersten Angriffe an ihm vorüberzogen, lenkte er seine Aufmerksamkeit auf ihre Schwertführung und die Bewegungsabläufe, die bereits darauf hinwiesen, dass sie irgendwann einmal einige Grundlagen gelernt hatte. In ihrem Unterbewusstsein waren sie noch vorhanden. Simple Paraden, richtige Fußstellung, Arm- und Handhaltung. Es waren nicht Hopfen und Malz bei ihr verloren. Sie war nur eingerostet und eigentlich war sie nicht einmal selbst von sich überzeugt. Elise bemerkte, dass diese Trainingsrunde nicht so verlief, wie sie es sich vorgestellt hatte und mit einem verschmitzten Lächeln, gab sie es auch offen zu. Mark parierte jeden einzelnen Schlag, ohne sie großartig anstrengen zu müssen. Seine Instinkte und die jahrelange Erfahrung halfen ihm dabei, ihre Angriffs-abfolgen richtig voraussehen zu können.

Während die Anwärterin immer noch gezwungen lächelte, schmunzelte Markus nur kurz, bedachte sie aber nur mit einem Schweigen und setzte nun seinerseits zum Angriff an. Bisher hatte er sich in der Defensive befunden. Jetzt wurde der Spieß umgedreht und die Schülerin wurde in die Verteidigungshaltung gezwungen, während harte Schläge auf sie niederprasselten. Der Jedi-Meister achtete darauf, ihr keine Verletzungen zuzufügen. Seine Waffe war gefährlicher, als die ihre und doch konnte die Trainingswaffe einem richtigen Lichtschwert stand halten. Die Gefahr lag allerdings darin, dass sie einmal falsch abwehrte und einer seiner Angriffe tatsächlich auf ihren zarten Körper treffen konnten. Dies wusste der Jedi jedoch zu vermeiden, indem er mit Hilfe der Macht rechtzeitig abbremste. Mit schwungvollen Drehungen und akrobatischen Sprüngen verwirrte Mark Elise zusätzlich. Besonders, als er einen Salto über sie schlug und dabei das zweite Schwert zog, nur um die beiden Klingen übereinander zu kreuzen und sie mit eleganten Bewegungen aus den Handgelenken wieder erlischen zu lassen, woraufhin die silbernen Zylinder zurück an ihren Platz an seinem Mehrzweckgürtel fanden.


"Beim nächsten Mal erwarte ich mehr Einsatz!"

, sprach der Dunkelhaarige leicht neckisch und rieb sich kurz die Nase. Er begann Elise zu umrunden, betrachtete ihren Körper, ihre Haltung, einfach ihr ganzes Äußeres. Ab und an nickte er nachdenklich und schließlich blieb er ihr gegenüber stehen.

"Du bist nicht ungeschickt!"

Ein unterschwelliges Kompliment, wobei er mit der rechten eine präsentierende Geste andeutete.

"Ich denke, es liegt dir im Blut. Du hast Feuer!"

Ein Feuer, das er selbst in sich trug und welches den Schwertkampf erst interessant machte.

"Du musst die Grundlagen noch einmal wiederholen. Wenn du dich konzentrierst, wird dir alles wieder einfallen. Was er einmal gelernt hat, vergisst der Körper nicht."

Im Folgenden zeigte Markus der meisterlosen Schülerin einige Figuren, verbesserte ihre Haltung, zeigte ihr ihre Fehler in manchen Situationen auf und gab ihr Tipps, sich selbst zu verbessern. Es verging einige Zeit, welche dringend nötig war, um ihrer Erinnerung auf die Sprünge zu helfen, aber Markus war recht zufrieden mit ihrer Lernbereitschaft.


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[Lianna | Lola Curich | Jedibasis | Trainingsraum J2] Nen-Axa, Shana Corini, Tzun Suz, Padme Skywalker-Master

Nen-Axa hatte gar nicht bemerkt, dass eine weitere Person in den Übungsraum gekommen war. Aber nun, da sie auf sich aufmerksam machte, wunderte er sich, wie das passiert sein konnte, denn ihre kraftvolle Ausstrahlung war eigentlich kaum zu übersehen. Natürlich kannte er die Menschenfrau: Sie war Padme Skywalker-Master, Mitglied des Jedirates und somit einer der Lenker des gesamten Ordens. Er war ihr bereits begegnet, allerdings war er bei diesen seltenen und kurzen Treffen stets nur das ›Anhängsel‹ seiner Meisterin Eleonore gewesen; selbst mit ihr gesprochen hatte er noch nicht. Insofern war unklar, ob sie sich an ihn erinnerte. Eine Rätin merkte man sich natürlich leichter als einen x-beliebigen Padawan, von denen man in der Basis täglich Dutzenden über den Weg laufen konnte. Aber die Vorstellung hatten sie nun ja bereits hinter sich.

»Es ist eine Freude, Euch alle kennenzulernen«, sagte er aufrichtig in die Runde. Gegenüber der Rätin verneigte er sich mit der Ehrerbietung, die er trotz ihrer offenen, freundlichen Art für angemessen hielt.

Der Langhalsige - ein Kamijaner? Kominaner? - hieß also Tzun Suz und war also ihr Padawan. Der Arcona wusste aus seiner Erfahrung bei Eleonore, dass es nicht einfach war, den Ansprüchen einer so hochrangigen und erfahrenen Lehrerin zu genügen, dass man aber zugleich unheimlich von ihrem enormen Wissen profitieren konnte. Der Kaminoaner (ja, so hieß die Spezies!) hätte es sicher schlechter treffen können. Zugleich fragte Nen-Axa sich, ob Padmes Werdegang als Ausbilderin mit ähnlich schwerwiegenden Rückschlägen begonnen hatte wie seiner.


»Ihr habt natürlich Recht, Rätin: Ein unbelebter Gegenstand wie eine Waffe kann niemals gut oder böse sein. Es kommt stets auf die Motive und Handlungen des Benutzers an. Dennoch... es kann auch wissenswert sein, wozu ein Gegenstand entworfen und in der Vergangenheit benutzt wurde, nicht wahr? In diesem Fall eine sehr interessante Frage, wie wir finden, aber leider schwer zu beantworten.«

Zwar war es ein fester Bestandteil der Jedi-Philosophie, sich auf den Augenblick, die Gegenwart zu konzentrieren, aber das bedeutete nicht, dass man andere Zeitebenen ignorieren durfte. Visionen, die man durch die Macht empfing, waren ein gutes Beispiel. Und wenn die Vergangenheit nichts zählte, würde der Orden sich nicht um die Erhaltung seiner Traditionen, das Sammeln von Wissen und das Wiederfinden alter Artefakte bemühen.

Zu Padme Masters Aussage, dass die Farbe einer Klinge bedeutungslos war, hatte er allerdings eine etwas andere Meinung. Klar, Farbsymbolik, die sowieso in jeder Kultur anders war, zählte hier nicht und sagte nichts über die Eigenschaften der Waffe oder des Trägers aus. Aber zumindest die Farbe Rot war durch die Anhänger der Dunklen Seite doch sehr einseitig geprägt, so dass er es durchaus gerechtfertigt fand, in einem solchen Fall genauer hinzusehen. Aber das zu sagen, hätte bedeutet, ihr vor den Augen ihres Padawans direkt zu widersprechen, und eine solche Respektlosigkeit erlaubte sich Nen-Axa nicht.

»Ja, natürlich gibt es rote Kristalle wie zum Beispiel Rubine, aber auch Granate, Karneole und andere«, ging er stattdessen auf Shana Corinis Anmerkung ein. »Allerdings ist nicht jeder Kristall geeignet, um ihn in ein Lichtschwert einzubauen. Insbesondere Größe, Form und Lichtbrechung, aber auch die Reinheit spielt eine große Rolle. Das ist allerdings keine präzise Wissenschaft, sondern eine Frage des Gefühls, unserer Erfahrung nach. Ein Experte bin ich aber auch nicht. Im Gegensatz zum Konstrukteur dieser Waffe hier, der offensichtlich genau wusste, was er tat.

Wahrscheinlich sind Verallgemeinerungen in dieser Hinsicht tatsächlich fehl am Platze. Wir werden den Rat beherzigen und über diese Waffe und die Jedi, bei der wir sie fanden, recherchieren, anstatt vorschnelle Schlüsse zu ziehen.«


Wieder zog die rote Klinge seinen Blick auf sich. Wieso ging von dieser Waffe eine solche Faszination auf ihn aus?

»Doch ich bin nicht hierher gekommen, um Euer Training zu unterbrechen, und es tut uns leid, dass Eure Aufmerksamkeit nun doch so abgelenkt wurde. Bitte fahrt fort und lasst Euch nicht stören. Nur eine Frage hätte ich noch:« Er richtete sie an Shana. »Ihr sagt, Eure Ausbildung sei nicht abgeschlossen. Und dennoch seid Ihr niemandes Padawan. Wie kam es dazu?«

Der Arcona hoffte, dass er ihr damit nicht versehentlich zu nahe trat. Mit dieser Frage konnte er durchaus einen wunden Punkt treffen. Es geschah gelegentlich, dass ein Meister einen Schüler abgab, den er für ungeeignet hielt - in diesem Fall ging die Trennung natürlich nicht ohne Kränkung ab. Auch war es nicht auszuschließen, dass sie ihren Meister durch dessen Tod verloren hatte, womit er ebenfalls Salz in eine Wunde zu streuen drohte. Aber sein Interesse fand er dennoch gerechtfertigt - schließlich war es eine ziemlich unübliche Konstellation, dass jemand offensichtlich schon fortgeschritten in der Ausbildung war, aber offiziell unter niemandes Anleitung und Aufsicht stand.

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Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Trainingsraum - Mit Markus

Jeder Schlag gegen das Übungsschwertes der brünetten Anwärterin durchzog ihren Körper wie ein Stromstoß. Sie hatte mehrere Minuten Gänsehaut, und das nicht nur einmal. Die Angst war im Blick der Alderaanerin deutlich zu erkennen, und die Energien in ihrem Körper fühlten sich an, als würde alles um sie herum in bassähnlichen Bewegungen vibrieren. Fest umklammert, war der zylindrische Schaft der Klinge nicht annähernd so groß wie der des Jedi-Meisters. Ein Moment der Unachtsamkeit und nur Millimeter vor dem Fleisch der Menschlichen kam das Lichtschwert ihres Gegenübers zum stoppen. Ungläubig, kreideweiß und voller Überraschung starrte sie Markus an, als er im nächsten Moment sein zweites Lichtschwert zündete und einen Salto über die Anwärterin schlug. Ernste Blicke wurden ausgetauscht und plötzlich deaktivierte Finn seine tödlichen Waffen. Für Elise sah es nun so aus, als wurde das Duell hiermit beendet, doch der Jedi-Meister erklärte, dass er beim nächsten Mal mehr erwartete. Froh über diese fordernde Art und Weise des Trainings saugte Elise jedes Wort ihres Gegenübers auf bis Markus schließlich wie ein Raubtier, der seine Beute umrundte in ovalen Bahnen um die Anwärterin lief. Er musterte sie und machte ihr ein Kompliment über ihr Temperament, meinte außerdem, dass sie nicht ungeschickt sei. Es bedeutete viel für die Brünette das von ihm zu hören. Er schien ihr streng zu sein, und um so stolzer war sie, dass sie einen offensichtlich guten ersten Eindruck hinterlassen konnte und, was noch viel wichtiger war, dass sie endlich, Stück für Stück, wiedererlernte, wie man ein Lichtschwert führte.

"Vielen Dank."

Brachte die Menschliche etwas kratzig hervor und offenbarte ein schiefes Lächeln. Sie hatte einen Frosch im Hals, was nach DEM Training auch nicht verwunderlich war, wie Elise fand. Doch das war noch nicht das Ende, Markus zündete seine Klingen erneut und betonte, dass die Grundlagen auf jeden Fall sitzen müssen. Elise nickte und auch ihre Klinge sprang erneut aus dem Schaft. Sie machte erneut eine Drehbewegung in ihrer Rechten, diesmal weit aus geschickter, und das Training begann von Neuem. Diesmal fundamentaler, Schritte wurden erklärt, Haltungen und Abfolgen von Schwerthieben, die wie Noten einen Takt ergaben, immer und immer wieder. Das Training zehrte an Elise' Kräften, doch gab sie nicht nach, immer wieder konnte sie neue Energie schöpfen, obwohl sie manchmal schon etwas zitterte, als sie nur Basishiebe mit dem Lichtschwert vollzog. Woher das nur kam? Die brünette Alderaanerin lächelte, sie vermutete, dass die Macht wieder Kontakt zu ihr aufnahm, sie berührte, damit Elise die nötige Ausdauer aufbringen konnte, die nötig war, um die Übungen und Kniffe zu meistern. Auch lernte sie eine etwas ausgefallenere Figur, die sie recht flink umsetzen konnte, eine Drehung, die es ihr erlaubte, schnell von einer Seite zur anderen zu wechseln. Noch einige Male sah Elise die blaue Klinge des Jedi-Meisters kurz vor ihrem Körper abrupt abstoppen und bei jedem Mal sagte sie sich eines im Kopf vor. 'Tot' und wieder 'tot'. Die Bewegungen wurden wilder und komplizierter und die Figuren die Markus zusehendes akrobatischer gestaltete verlangten Elise ihr Äußerstes ab. Anderthalb Stunden nach dem der Jedi-Wächter das Training zum ersten Mal unterbrach konnte die Kleinwüchsige nicht mehr. Sie schnaubte und auch der Konditionsschub den sie erneut bekam reichte nicht aus, um ihre schmerzenden Gliedmaßen neue Kraft zu verleihen. Die zahlreichen Stürze, aus Ungeschicktheit heraus hatten ihre Spuren hinterlassen und das Wirbeln der Klinge, die tanzartigen Bewegungen forderten den Grünschnabel doch sehr.

"Wow.." meinte Elise, stützte sich auf ihre Knie und Schweißperlen verzierten ihre Stirn. ".. ich will ja nicht sagen, dass es mir keinen Spaß macht aber.. ich glaube ein Rundgang oder eine Lehrstunde wäre mir jetzt ganz lieb."

Erklärte Elise immernoch keuchend. Sie deaktivierte die Klinge und stützte die Hände in die Seite, während sie ihr Gegenüber musterte. 'Der zeigt ja nicht mal die Anzeichen von Erschöpfung' sprach Elise zu sich selbst. Sie war definitiv erschöpft und fühlte, dass sich flüssiges Blei in ihren Gliedmaßen abgesetzt haben musste. Lange wurde sie nicht mehr so gefordert und die Tatsache, dass dies endlich jemand in vollen Zügen tat bereitete der Menschlichen große Freude.

"Danke für das fordernde Training."

Lächelte sie und trat mit einer dankenden Geste einen Schritt an den Menschlichen heran. Kurz darauf begab sie sich zu dem großen massiven Schrank. Sie nahm ein Handtuch und wischte sich die Stirn ab, trank dann noch einen Schluck und war bereit den Trainingsraum zu verlassen.


"Wohin sollen wir gehen?"


Lianna - Lola Curich - Jedi-Basis - Trainingsraum - Mit Markus
 
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Woah! Hatte sie nicht noch vor wenigen Minuten alleine hier herumgesessen und den Kopf in den Sand gesteckt? Dann war Tzun dazu gekommen, dann der Ritter Nen-Axa und nun noch eine Rätin (Padme) - Meisterin des Ersteingetroffenen - und zu guter letzt eine junge Frau (Alisah). Und schon war der Trainingsraum recht gut gefüllt. Zudem wurde kreuz und quer geredet. Das Lichtschwert, bzw. dessen ungewöhnliche Farbe waren Anlass dazu über den äußeren Schein von Dingen oder deren Bedeutung zu sinnieren. Ähnliches hatte sie auch schon von Markus gehört, der ihr irgendetwas von manipulierten Sinnen erzählen wollte. Ja ja, wenn man Drogen nahm, war die Wahrnehmung ebenso gestört, was war der Punkt? Aber sie war sicher nicht hierher gekommen um sich über die Lehren der Meister aufzuregen; bestimmt würde man ihr eines Tages deutlich machen, was damit eigentlich gemeint war. Eine Rätin zu ignorieren oder nicht mit Respekt zu behandeln wäre reichlich unverschämt, von daher richtete sich der Fokus der Blondine auf die Ranghöchste, deren Präsenz in der angemessenen Art und Weise Körper - beugend honoriert wurde. Dies war also eine der beiden schon erwähnten Meisterinnen aus dem Rat.

"Rätin."
Dem "Mädchen" wurde auch ein kurzes Nicken geschenkt.

Der Jedi mit dem roten Lichtschwert nahm nun Bezug auf die Möglichkeiten die durch die Wahl eines bestimmten Kristalls entstanden. Es ging nicht allein um die Färbung und Art des Steins, sondern um Reinheit, Form und noch andere Kriterien. Hm, na gut, ganz so einfach war der ganze Sachverhalt nun auch wieder nicht. Immerhin wäre es selten dämlich zu glauben die Farbe eines Lichtschwerts würde tatsächlich etwas über die Person aussagen, die es trug. Sonst bräuchte sie ja auch einfach nur die Waffe zu nehmen und damit in den Tempel auf Bastion zu spazieren. Und schon ging sie als Sith durch … nicht!

Während sie überlegte ob es noch etwas zu dem Objekt des Interesses zu sagen gab, wandte sich der Ritter erneut an sie mit der Bitte weiterzumachen, denn er hatte sie effektiv doch unterbrochen bei ihrem Training. Na ja, ganz alleine war er nicht schuld daran, aber darüber zu streiten war wohl hirnrissig. Das was die Unterbrechung mit sich gebracht hatte war immer noch besser als alleine vor sich hin zu schmollen und die eigene Situation griesgrämig zu verteufeln.


"Ach, halb so wild." , winkte sie nur ab. Da kannte sie noch ganz andere Varianten des abgelenkt – werdens. Als nächstes wollte er allerdings mehr über sie wissen, was sie doch ein klein wenig überraschte. Hatte er also zugehört bei ihrer Vorstellung und die Unstimmigkeit bemerkt? Ja, die Sache mit dem Meister. Vielleicht hätte sie nicht auf die Nennung der Meister bei der Vorstellung eingehen sollen. Doch sie hatte es gemacht und nun galt es eine Entgegnung zu finden. Die reine Wahrheit konnte sie nicht sagen, soviel stand mal fest. Was sollte sie schon sagen? Ein gutes Bild würde es kaum abgeben wenn sie zugab sich in ihrer Meister verknallt und ihn geküsst zu haben. Also verwendete sie das Mittel das Politiker allzu gerne nutzten: das Vage - bleiben.

"Ihr habt Recht, ich war schon in der Ausbildung. Doch mein Meister und ich haben uns … einvernehmlich getrennt." Ja, das war doch eine recht passende Erklärung und Erläuterung.

"Von daher bin ich momentan leider wieder allein unterwegs." , schloss sie sinn - schließend ab.

Warum fragte das Wesen mit dem merkwürdig geformten Kopf? Sie hatte sich sofort in Erklärungsnot gefühlt, obwohl dies nicht grundsätzlich die Intention der Frage hätte sein müssen. Sei es drum. Der Blick der trainierten Padawan richtete sich auf die andere junge Frau (Alisah). Was war mit ihr? Die andere Schülerin der Rätin? Viel gesagt oder getan hatte sie nicht. Oh, das Training! Sie blickte wieder zum Großen auf, der ja eigentlich ihr Gegner sein sollte, doch einfach die Gespräche beenden wollte sie auch nicht.


"Wollen wir noch weitermachen wenn deine Meisterin zusieht?" , erkundigte sie sich breit grinsend bei Tzun, ohne es wirklich böse zu meinen.

¦¦ Lianna ~ Lola Curich ~ Jedi – Basis ~ Trainingsraum J2 ¦¦ Shana ~ Nen-Axa ~ Alisah ~ Padme & Tzun
 
Lianna City - Raumhafen - Landebucht 96, vor der Goodwill - Sarid, Nei, Fiona, Steven, Voron, Ulo Sammandi, Thal Kore, Gehilfen und Rilanja

Rilanjas erste Reaktion auf Neis Empfehlung sich zu entspannen war ein ziemlich schneller Farbwechsel vom angespannten rosa zum beschämten gelb. Es war nicht unhöflich Farbe zu zeigen, zumindest nicht dort wo sie groß geworden war und im Kreise anderer Falleen. Es galt vielleicht als unpassend wenn einem jeder ansehen konnte, dass man dringend die Erfrischungszelle benutzen musste, aber umgekehrt galt es als verpöhnt und selbstherrlich wenn man keinerlei Gefühlsregung auf der Haut zeigte.
Nicht nur weil von den Anwesenden hier wahrscheinlich niemand in der Lage war seine Hautfarbe in einem so weiten Spektrum zu ändern, sondern auch weil wahrscheinlich niemand wirklich verstand was sie damit zum Ausdruck bringen wollte, riss sich die Padawan zusammen und bemühte sich wieder ihr angestammtes, quasi natürliches Grün anzunehmen.


Danke,

flüsterte die Geschuppte in Richtung ihrer Kollegin, und fragte sich dabei ob es eine Möglichkeit gab deren ohnehin schon kurzen Namen weiter abzukürzen.
Als der Kel Dor sie ansprach zuckte sie beinahe zusammen, hoffte aber, dass man ihr es nicht wirklich anmerkte. Und selbst wenn, wahrscheinlich war die Sache mit den Farben ohnehin anstößig genug wenn es jemand darauf anlegte einen diplomatischen Zwischenfall herbeizureden.


Also ich glaube Senator Kore ist ein Bith, ich meine ich habe schon einige die so aussehen wie er gesehen,

antwortete Rilanja leise, und verschwieg dabei, dass es sich häufig um Chefprogrammierer von Holospielen und Designer für Filme handelte. Immerhin war sie stolz etwas zu wissen und nicht wie üblich diejenige zu sein die fragen musste.

Was Senator Sammandi angeht… Ich glaube er ist ein Caamasi,

meinte sie zögerlich, und betrachtete den Angesandten so genau und unauffällig wie es zur gleichen Zeit ging. Der Schnabel sprach stark dafür, auch wenn er etwas anders aussah, als sie es in Erinnerung hatte. Aber sie konnte sich gut daran erinnern, dass Caamasi nicht dem Bild dessen entsprachen, was sie von dieser Rasse gehabt hatte, und das tat Sammandi auch nicht. Dazu noch der Schnabel…

Ja, ich denke schon… Du bist Kel Dor, oder? Stimmt es, dass ihr ein drittes Auge unter der Maske habt, ich meine eins mit dem man durch Kleidung durch schauen kann, und ihr deshalb meistens die Maske tragt?

platzte es förmlich aus ihr heraus, und es war nur eine der Gerüchte, die sie über diese Rasse gehört hatte, und bei weitem nicht das abstruseste.


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Voron fragte sich, ob die Maske eine Fehlfunktion hatte oder ob Rilanja grade ihre Hautfarbe verändert hatte. Er musste ein leichtes Klugsen unterdrücken als er sah, das sie bei seiner Frage bezüglich der Botschafter zusammenzuckte.

Sie sagte ihm, dass Senator Khore ein Bith sein müsste. Voron überlegte, er hatte schon mal von den Bith gehört, sie sollten gute Musiker sein, aber er hatte noch nie ein Bild von ihnen gesehen und dachte darüber nach, das dieses Volk befremdlich für ihn aussah und fragte sich, wie er für andere aussehen musste.

Senator Sammandi war Rilanjas Meinung nach ein Caamasi, aber ihre zögerliche Antwort verriet ihm, dass sie das nicht genau wusste. Aber das fand er nicht schlimm, denn immerhin kannte sie andere Rassen. Er wusste nichtmal zu welcher Rasse Rilanja gehörte. Er kannte die Kel'Dor und die Menschen, die für ihn alle gleich aussahen, selbst wenn sie von verschiedenen Welten kamen und andere Ursprünge hatten.


"Ja, ich denke schon…" , bestätigte sie ihre Gedanken. Voron wollte grade noch etwas fragen, als eine Frage aus ihr herausschoss.

"Du bist Kel Dor, oder? Stimmt es, dass ihr ein drittes Auge unter der Maske habt, ich meine eins mit dem man durch Kleidung durch schauen kann, und ihr deshalb meistens die Maske tragt?"

Voron war von dieser Frage etwas überrumpelt und stotterte etwas als er leise antwortete.

"Ehm... Nein, wir haben kein drittes Auge unter der Maske, wer erzählt denn sowas? Wir müssen die Maske außerhalb unserer Welt Dorin tragen, da Dorins Atmosphäre stark heliumlastig ist und keinen Sauerstoff enthält. Sauerstoff ist für uns giftig und würden wir keine Maske tragen würden wir auf den meisten anderen Welten schwere Verätzungen erleiden, beziehungsweise sterben."

Er beobachtete Rilanja als er ihr antwortete. Die Fragen der Padawan waren echt schräg.

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Die Sache mit dem Kristall war eine Sache für sich. Und nach den Erfahrungen der vergangenen Tage wußte Padme umso besser, was der Ritter meinte.

“Doch, damit habt ihr Recht. Einerseits ist es wissenswert, die Vergangenheit zu kennen. Man kann viel daraus lernen.“

gab sie dem Arcona recht.

“Anderseits besteht auch immer die Gefahr, daß man sich von seinem Wissen beeinflußen läßt, anstatt sich von der Macht leiten zu lassen. In der Vergangenheit mag man zum Beispiel den rechten Ausgang gewählt haben und es war richtig. Hinter dem linken lauerte Gefahr. Aber nun sagt die Macht, daß man den linken Ausgang nehmen soll. Erfahrung oder Macht? Was wählt ihr?“

fragte sie in die Runde. Es war auch gar keine einfache Entscheidung.

Tzun hatte gerade eine Frage an sich gerichtet, als Alisah ebenfalls den Trainingsraum betrat und sich zu ihnen gesellte und die Anwesenden begrüßte. Dann trat sie ein Stück näher an Padme heran und verkündete leise, daß sie fertig sei.


“Das freut mich.“

antwortete Padme, ehrlich erfreut. Die Tatsache, daß Alisah hier neben ihr stand, bedeutete, daß der Geheimdienst keinen Grund gefunden hatte, warum Alisah nicht im Orden bleiben durfte. Natürlich mußten die Angaben noch überprüft werden, aber Padme hatte keinerlei Zweifel daran, daß Alisah klug genug gewesen war, nicht zu lügen.

“Wir müssen dann sehen, wie wir weiter verfahren.“

erklärte sie Alisah und spielte damit auf die Tatsache an, daß man nun Regeln für den Aufenthalt finden mußte. Nach wie vor galt der Arrest und soweit Padme den Nachrichten des Ordens entnehmen hatte können, war Chesara zu einer Mission aufgebrochen.

“Die Ehre meines Besuches?“

Padmes Augenbraun wölbte sich leicht nach oben. Zugegeben, sie hatten die Räume der Basis nicht gerade mit Leben erfüllt, weil sie meistens abwesend waren, aber das klang schon wieder sehr amüsant. Typisch Tzun.

“Ich dachte, ich schaue mal nach, was du hier treibst, mein Padawan. Und ich bin sehr erfreut, dich beim Training mit dem Lichtschwert zu sehen.“

Das war sie wirklich.
Und er hatte eine freundliche Trainingspartnerin gefunden, die gerade keinen Meister zu haben schien. Einvernehmliche Trennung klang irgendwie nebulös, aber Padme mochte gerade nicht nachhaken.


“Hervorragende Idee, Shana. Es schadet nicht, wenn ihr den kleinen Kampf noch etwas vorsetzt.“

Dumm gelaufen für Tzun, denn Padme fand es praktisch, daß der Padawan endlich einen Lichtschwertkampf bestritt, daß sie ihr eigentliches Anliegen nach hinten verschob.
Padmes Blick fiel auf die Tür zum Trainingsraum, wo eine männliche Person (Leran stand und sich umschaute. Sie hatte bei ihrem Eintritt gedacht, er suche jemanden, aber nun verfestigte sich der Eindruck, daß er neu zu sein schien. Sie hob die Hand und deutete Leran, zu ihnen zu kommen.


“Nun wollt ihr anfangen?“

fragte sie Tzun und Shana.


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[Lianna, Lola Curich, Jedi-Basis, Archiv]- Cris, Lorraine, andere

Nach ungefähr einer Stunde des Durchforstens der zugänglichen Bereiche des Archives rieb Cris sich mit einem Seufzen die Schläfen und stieß sich mit dem Stuhl, auf dem er gesessen hatte, ein Stück weit von dem durch ihn besetzten Terminal ab. Er wusste nicht, ob das Ergebnis seiner Suche das Direktorium zufriedenstellen würde – nach seiner Einschätzung jedenfalls lieferte es einige Anhaltspunkte für sporadisch auftretende Extremistengruppen, die sich Machtnutzer im Allgemeinen oder aber gar den Orden der Jedi im Speziellen richteten, jedoch nichts, was sich mit den Vorfällen hier auf Lianna in Verbindung bringen ließ. Ein Blick auf sein Comlink erinnerte ihn zudem an die Nachricht, die Chesara ihm hinterlassen hatte, und ein kurzes Überfliegen derselben ließ Cris wissen, dass es in seinem Bericht an Major Keffer einen weiteren Punkt geben würde, den er zur Sprache zu bringen hatte – die Organisierung geheimdienstlicher Unterstützung für die Gruppe Jedi, die sich nach Felucia begeben würde. Er bezweifelte, dass man im Geheimdienst der Meinung war, Cris selbst für diese Mission auszuwählen, erst recht nicht, wenn Selbys Bericht die jüngsten Ereignisse um Lorraine beinhaltet hatte.

„Bist du fertig?“

Wie auf Kommando stand dann auch das blonde Mädchen mit den kurzen Zöpfen neben Cris, in der einen Hand ihren Datenblock, und sah ihn aus ihren tiefblauen Augen erwartungsvoll an.


„Ja… wir können los.“


Von dieser Entwicklung sichtlich begeistert schnappte Lorraine sich ihren Rucksack und stopfte den Datenblock unzeremoniell hinein, bevor sie sich mit einem Tempo, das sich nicht im Geringsten an Cris‘ eigenen Schritten zu orientieren schien, aus der Bibliothek in Richtung des Ausgangs des Ordensgebäudes aufmachte, wo Cris sie dann auch ungeduldig neben dem verschlossenen Gleiter wartend vorfand, als er selbst – bedeutend gemächlicher – den Weg zurückgelegt hatte.


„Ich hab Hung-er!“

Cris quittierte ihr Quengeln mit einem schwachen Lächeln, beeilte sich dann allerdings, den Gleiter zu entriegeln, sich hinter das Steuer zu setzen und sie ohne weitere Verzögerungen in Richtung Raumhafen in Bewegung zu bringen.

Zu Cris‘ Glück fanden sie auf der Empress nicht nur den mit Arbeiten am Äußeren des Schiffes beschäftigten R6, sondern auch Selby an, der scheinbar in eine Dejarik-Partie gegen sich selbst vertieft war, als der ehemalige Sturmtruppler und Lorraine die Gangway ins Innere der Yacht erklommen. Sofort in ihrem Element setzte das Mädchen sich dem Piloten gegenüber und startete mit einem beiläufigen Knopfdruck – und ohne Selby vorher zu fragen – die Partie neu, ehe sie sich kurz zu Cris umwandte.


„Ich spiele mit Selby ein paar Partien, solange kannst du das Essen machen!“

Cris wusste nicht, was schlimmere war – diese plötzliche Wendung der Ereignisse, oder Selbys Gesichtsausdruck, der sich schnell von überrascht in extrem belustigt verändert hatte.


„Äh…“, begann Cris etwas hilflos.

„Ich… ich könnte Selbys Hilfe gebrauchen, weißt du? Einige Dinge kann man nicht alleine machen…“

Der Bluff schien zu funktionieren. Zum Glück.

„Oh. Okay.“

Etwas enttäuscht schaute Lorraine auf das Dejarik-Feld, doch zum Glück war Selby nicht darauf aus, seinen Triumph vollends auszukosten, indem er Cris jedwede Hilfe verweigerte. Stattdessen knuffte er Lorraine leicht und lächelte ihr zu.

„Spiel doch gegen das Trainingsprogramm oder gegen R6, wenn er fertig ist. Wird nicht lange dauern.“

„Na guuuut…“

Erleichtert seufzte Cris auf, während Lorraine besagtes Programm aufrief und Selby sich aus dem Sitz ihr gegenüber erhob, Cris mit einem Wink bedeutend, ihm in Richtung der Kombüse der Empress zu folgen.


„Ich nehme an, Sie wollen nicht nur, dass ich etwas kochen, sondern es auch wirklich lernen, hm?“, fragte er im Gehen mit einem Schmunzeln. Cris presste die Lippen aufeinander, konnte sich dann jedoch zu einem ruckartigen Nicken durchringen.

„Na gut. Fangen wir mit was Leichtem an…“

***

Und Selby behielt Wort. Als das Gericht – gebratene Banthafiletscheibchen mit einer Gemüsevariation auf Lianna heimischer Arten – schließlich auf dem Tisch stand, hatte Cris das Gefühl, vom Arbeitspensum her ungefähr so viel zum Gelingen beigetragen zu haben wie der Pilot und zudem eine ungefähre Ahnung davon zu haben, wie das Rezept zu reproduzieren war. Ein erster, vorsichtiger Bissen verriet ihm zudem, dass das Ergebnis nicht viel weniger schmackhaft war, als die sonstigen Dinge, die Selby alleine in der Küche zauberte, und Lorraine schien so hungrig, dass sie ihre Portion in Rekordtempo verputzte, ohne sich zu beschweren. Trotzdem wusste Cris, dass er noch einiges lernen musste – von Selby oder, wenn dieser erst nach Coruscant zurückgekehrt war, im Selbststudium, bevor er von sich behaupten konnte, in jeder Situation kochen zu können.


„Ich wusste gar nicht, dass Sie kochen können, Lieutenant“, konnte Selby sich natürlich nicht verkneifen zu sagen, als er sich nach Beendigung der Mahlzeit den Mund abwischte.

„Man lernt nie aus“, entgegnete Cris eine Spur weniger souverän als er es sich gewünscht hätte, bevor sein Blick seine Tochter suchte.

„Hat es dir geschmeckt?“


„War okay“, erwiderte sie gelassen, bevor sie, nachdem Selby ihr verschwörerisch zugezwinkert hatte, belustigt kicherte. Cris beschlich das Gefühl, dass er gerade Zeuge eines teuflischen Bündnisses gegen ihn geworden war, und blickte auf sein Chrono.

„Gut. Denn jetzt ist es Zeit fürs Bett.“

„Aber ich wollte doch noch…“

„Nein“, fiel Cris der protestierenden Lorraine ins Wort.

„Du hattest heute einen anstrengenden Tag und solltest jetzt schlafen. Was immer du noch vorhattest, kann auch morgen nachgeholt werden, okay?“

Kurz sah Lorraine ihn trotzig an und für einen Moment befürchtete Cris eine entsprechende Reaktion, doch dann senkte sie ihren Kopf und nickte leicht.


„Okay.“

Mit bemüht strengem Blick verfolgte Cris, wie sie ihre Sachen zusammensammelte und schließlich in Richtung ihrer Kabine verschwand, bevor er schließlich hörbar aufseufzte und in seinem Sitz zusammensackte. In diesem Fall hatte er Glück gehabt – doch wie sollte er sich verhalten, wenn sie sich als rebellisch erwies? Wie konnte er überhaupt wissen, welche Balance zwischen Strenge und Sanftheit man zur Erziehung einer Zwölfjährigen brauchte? Hatte er vielleicht jetzt schon alles falsch gemacht?

„Sie kommen schon noch dahinter“, sagte Selby plötzlich, fast als hätte er Cris‘ Gedanken gelesen.

„Ich nehme an, Sie brauchen noch eine Wohnung für sich und die Kleine?“

Cris nickte, bevor er sich daran machte, das Geschirr abzuräumen und Selby so dazu animierte, es ihm gleichzutun.


„Das Quartier in der Zweigstelle ist wohl kaum geeignet. Wie lange bleiben Sie noch auf Lianna?“

Selby zuckte mit den Schultern.

„Ein paar Tage, mehr nicht. Solange können Sie beide hier übernachten, aber lassen Sie sich mit der Suche nicht zu viel Zeit.“

„Schon klar.“

Also eine Wohnung suchen. Das Verhör Alisah Revens auswerten. Mit Major Keffer über die Ergebnisse seiner Recherche Reden. Und über die Anfrage der Rätin bezüglich der Situation auf Felucia. Plötzlich fühlte Cris sich unheimlich müde.

„Noch einen Whiskey…?“

Mit einer abwehrenden Geste lehnte Cris Selbys Angebot ab.

„Ich bin kathhundemüde…“

Und so verschwendete er keine Zeit mehr, ehe er sich in eine der kleineren Kabinen der Empress zurückzog und nach einer kurzen Abendwäsche in das angenehm weiche Bett fiel. Dummerweise wusste er nicht, dass er diese Nacht kaum Schaf bekommen würde…

[Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht, Empress of Blades, Kabine]- Cris
 
Raumhafen, Landebucht 96 ~ mit Sarid, Fiona, Steven, Voron, Ulo Sammandi, Thal Kore und NPCs

Nei lächelte und nickte Rilanja zu, als wollte sie sagen: "Besser!". Manchmal wunderte sich die Ruusanerin wie leicht Rila nervös wurde, insbesondere nachdem sie schon so lange Schüler von Sarid waren, die Falleen sogar schon länger als Nei.

Die Senatoren schienen sich einen Augenblick mit Sarid oder auch untereinander zu beraten, das war nicht so klar erkennbar. Auf jeden Fall nutzte nun auch der Padawananwärter Voron den unbeobachteten Moment für eine Frage. Auch er war sich scheinbar nicht so sicher, was für Rassen die Senatoren anzugehören schienen. Nei nickte, als Rilanja meinte Kore wohl ein Bith zu sein schien. Sie erinnerte sich jetzt auch. Sie hatte doch schon einmal so einen gelblichen Ballonkopf gesehen. Als Rilanja dann andeutete, dass Sammandi wohl ein Caamasi zu sein schien, erschrak Nei etwas und konnte gerade noch einen Ausruf unterdrücken. Nicht weil ihre Mitschülerin offensichtlich auch nicht genau wusste, welcher Rasse der Senator angehörte, sondern weil sie schon daran dachte, wie jemand aufgrund dieser Fehleinschätzung ins Fettnäpfchen treten würde.


"Nein...",

hauchte die Ruusanerin zu Voron.


"Caamasi haben Federn... ich habe hier eine Caamasi Padawan getroffen. Die sah ganz anders aus."

Nei schaute sich vorsichtig um und hoffte, dass ihre Unterhaltung nicht mitgehört wurde. Es war ihr irgendwie unangenehm.

Was danach kam, war ihr jedoch noch wesentlich unangenehmer. Jetzt musste sich die Ruusanerin doch an den Kopf fassen. Woher hatte Rilanja nur immer diese merkwürdigen Fragen. Nei verschrenkte die Arme vor ihrer Brust und schüttelte den Kopf während sie etwas beschämt auf den Boden schaute. Glücklicherweise war Voron entspannt geblieben und erklärte ganz einfach, wofür Kel'dor tatsächlich eine Maske brauchten. Obwohl man bei ihm nur wenig bis gar keine Mimik ablesen konnte, aufgrund der angesprochenen Maske, war ihm doch deutlich anzusehen, dass auch Voron von dieser Frage überrascht war.

Glücklicherweise wurde die Situation nach einem kurzen, peinlichen Schweigen aufgelöst und die Gruppe wurde endlich aufgefordert die Goodwill zu betreten, damit sie endlich aufbrechen konnten. Nei entfuhr ein tiefer Seufzer, als sie nach ihren Reiserucksack schulterte und die Rampe hinauf in das innere des Raumschiffes ging.


Raumhafen, Landebucht 96 ~ an Bord der Goodwill ~ mit Sarid, Fiona, Steven, Voron, Ulo Sammandi, Thal Kore und NPCs
 
[Lianna | Lola Curich | Raumhafen | Landebucht 96 | Corellianisches Shuttle Goodwill | am unteren Ende der Rampe] Ulo Sammandi, Thal Kore, Sarid Horn, Rilanja Xulian, Nei Sunrider, Steven Crant, Voron Kelen, Fiona Zel

Sarid Horn machte einen sehr freundlichen und intelligenten Eindruck, ganz anders als manche dem angeblich so arroganten und weltfremden Orden nachsagten. Aber Ulo Sammandi hatte dieses Vorurteil sowieso nicht geteilt. Die wenigen Jedi, denen er bisher begegnet war, hatten ebenfalls nicht in das Klischee gepasst. Am allerwenigsten Tako Nori, den er aus einem der unschönsten Kapitel seines Lebens, dem für seine Karriere fast tödlichen Auftritt im Royal Naboo Holonet, kannte. Dass er von diesem keine hohe Meinung hatte, lag an ganz anderen Eigenschaften. Er glaubte aber, dass er mit der Rätin Horn besser zurecht kommen würde. Schon deshalb, weil sie offenbar gewillt war, ihr bestes dazu beizutragen, sofern ihre Versprechen aufrichtig waren.

Sie stellte ihre Gefolgschaft vor. Bei einigen von ihnen handelte es sich nicht um fertig ausgebildete Jedi, womit sie wahrscheinlich nicht die Fähigkeiten mitbrachten, auf die es ankam. Aber sofern sie sich nicht als Last herausstellten, wovon Ulo nicht ausging, hatte er kein Problem damit, sie mitzunehmen. Wenn es der Praxis der Jedi entsprach, ihren Nachwuchs im ›Feld‹ auszubilden, dann hatte er nichts dagegen. Dass er eine Weile brauchen würde, um sich ihre Namen zu merken, war ihm klar; aber er verließ sich da ganz auf Naely und Sigma, die aufgrund ihrer Jugend beziehungsweise der Tatsache, dass ein Computer in ihrem Kopf steckte, ein weit besseres Gedächtnis hatten als er.

Während der Kollege Kore nun ebenfalls die Rätin begrüßte, fragte er sich aber, was es da hinten bei dem Kel'Dor, der Falleen und der Ruusanerin mit so vielsagenden Blicken zu tuscheln gab.


»Dies sind meine Assistentin Naely Darzou«, sagte er nun und deutete auf die junge Artgenossin mit der gelbgrünen Haut, die sich ebenfalls respektvoll vor den Jedi verneigte. »Und Russ Dragson, mein Leibwächter und Sicherheitsexperte, von dem ich natürlich hoffe, dass er wenig zu tun haben wird.« Das Raubfischlächeln des Karkarodon konnte selbst ihm noch immer einen Schauer über den Rücken jagen.
Auch die Begleiter Thal Kores wurden nun mit Namen und Funktion benannt. Lediglich Σ-3PO musste ohne namentliche Nennung auskommen, und Sammandi war wieder einmal froh darüber, dass sie nicht zu den Protokolldroiden gehörte, die sich gerne in den Mittelpunkt rückten und trotz ihrer Kentnisse über die Benimmregeln Hunderter Kulturen selbst gesellschaftliche Trampel waren.


»Wie ich sehe, haben Sie Ihr Gepäck schon bei sich«, fuhr der Senator von Tibrin fort. »Wenn Sie bereit zum Abflug sind, könnten wir zeitnah weiterreisen. Dürfen wir Sie an Bord bitten? Naely wird Ihnen zeigen, welche Räume für Sie vorbereitet wurden.«

Er trat beiseite und lud die Gäste mit einer Geste ein, an ihm vorbei auf die Rampe zu treten. Hinter den Jedi stieg er ebenfalls wieder zur Goodwill hinauf.

»Meine Spezies heißt übrigens Ishi Tib«, sagte er plötzlich mit reichlich Schalk in den roten Augen. Er konnte sich diese Antwort auf eine Frage, die nicht gestellt worden war, einfach nicht verkneifen. »Und meine Heimatwelt ist Tibrin im Cal-System. Wenn Sie Fragen dazu haben, werde ich sicherlich ein wenig Zeit erübrigen können, um sie zu beantworten. ...Nunja, man kommt als Politiker nicht weit, wenn man nicht in der Lage ist, Geflüstertes zu belauschen. Darin stecken meist die interessantesten Informationen.«

Ein wenig bedauerte er, dass er die Gesichter der jungen Jedi nicht sehen konnte, weil sie vor ihm gingen. Aber Naely warf ihm einen halb entsetzten, halb belustigten Blick zu und auch er amüsierte sich innerlich prächtig. Sie würden es ihm schon nicht übel nehmen.

»Naely wird Ihnen die Quartiere und Aufenthaltsräume zeigen, die für Sie vorbereitet wurden. Anschließend würde es Senator Kore und mich freuen, wenn wir die Zeit für eine kleine Besprechung der Lage hätten.«

[Lianna | Lola Curich | Raumhafen | Landebucht 96 | Corellianisches Shuttle Goodwill] Ulo Sammandi, Thal Kore, Sarid Horn, Rilanja Xulian, Nei Sunrider, Steven Crant, Voron Kelen, Fiona Zel
 
[Lianna | Lola Curich | Jedibasis | Trainingsraum J2] Nen-Axa, Shana Corini, Tzun Suz, Padme Skywalker-Master, Alisah Reven, Leran Amitey

Nen-Axa freute sich darüber, dass die Rätin seine Meinung grundsätzlich teilte. Gespräche über weltanschauliche Fragen, auch dann wenn sie so kurz und nebensächlich abliefen wie hier, waren immer eine Gelegenheit, die eigenen Ansichten und Argumente zu prüfen und somit die eigene Philosophie weiterzuentwickeln. Denn darin war der Arcona sicher: Es gab keine einheitliche Philosophie des Jediordens; nur sehr wenige Ansichten waren allgemeiner Konsens, darüber hinaus musste jeder sein eigenes Weltbild finden und leben. Somit beantwortete er die Frage nicht direkt, die Skywalker-Master in die Runde gerichtet hatte, sondern benutzte sie für das, wofür sie vermutlich gedacht war: Als Anlass, darüber nachzudenken.

Eine einfache Antwort gab es auf die Frage nicht. Sie beschrieb eine Situation, in der es zwei Lösungen gab, die beide richtig schienen, doch man konnte sich nur für eine entscheiden. Erfahrungen waren wichtig, aber nicht hundertprozentig verlässlich, da sie sich nicht 1:1 auf ähnliche, aber dennoch nicht identische Situationen anwenden ließen. Dasselbe galt aber für Instinkte. Auch sie konnten täuschen - denn wer konnte schon von sich behaupten, stets genau erkennen zu können, ob und wohin die Macht ihn leitete? Blinder Gehorsam an die eigenen Gefühle brachte nichts, war sogar höchst gefährlich; man sollte ihnen zwar vertrauen, doch erforschen und hinterfragen musste man sie dennoch, und hier kam unter anderem wieder der Verstand ins Spiel. Noch vor kurzem hätte Nen-Axa unter dem Strich dem Gefühl den Vorzug gegeben. Wer sich von der Macht leiten ließ und auf sie vertraute, der konnte nicht völlig falsch liegen, hätte er gesagt. Aber die Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit hatten daran einiges geändert. Zu viele Zufälle hatten darauf hingedeutet, dass es Bestimmung war, die ihn und seinen letzten Padawan Krazark Shaat zusammengeführt hatte. Aber nun, im Rückblick auf eine kurze, wenig fruchtbare und erfolglos abgebrochene Ausbildungszeit, stellten die Dinge sich anders dar. Der Jediritter hatte in diesem Fall vielleicht seiner Eingebung zu sehr vertraut und sich zu sehr darauf verlassen, dass es schon irgendwie gutgehen würde, weil es das sollte. Wäre er mit mehr Intelligenz herangegangen, hätte er vielleicht ein anderes Ergebnis herbeiführen können (und vielleicht auch nicht). Seine unausgesprochene Antwort lautete also:
›Instinkt und Vernunft darf man nicht gegeneinander ausspielen, sie müssen koexistieren, um die richtigen Entscheidungen zu fällen. Das richtige Gleichgewicht zu finden, setzt vor allem voraus, sich selbst zu kennen.‹ Und hier hatte er selbst noch die größten Defizite, an denen er dringend arbeiten musste.

Doch zurück zum Hier und Jetzt. Shana antwortete auf seine Frage, dass sie und ihr Meister sich ›einvernehmlich getrennt‹ hatten - was auch immer das bedeutete. Er hatte den Eindruck, dass diese Aussage der Wahrheit entsprach, aber möglicherweise dennoch ein Euphemismus war. Natürlich blieb dennoch eine Menge Raum für Spekulation darüber, was Schwerwiegendes zwischen den beiden vorgefallen war, denn ohne triftigen Grund und unüberbrückbare Differenzen trennten sich die Wege von Meister und Schüler normalerweise nicht. Allerdings hatte die Art ihrer Antwort klargemacht, dass sie es damit gut sein lassen und nicht weiter darüber diskutieren wollte, und das akzeptierte Nen-Axa natürlich. Er nickte und ließ das Thema auf sich beruhen, was der Padawan sehr recht zu sein schien. Sie wandte sich wieder dem Kaminoaner Tzun zu, um das gemeinsame Training fortzusetzen, was dessen Meisterin auch ausdrücklich befürwortete. Der Jediritter hatte nicht vor, die Übung weiter zu stören, nutzte aber gerne die Gelegenheit, weiterhin zuzusehen.

Unterdessen wandte er sich den beiden Personen zu, die er noch nicht gegrüßt hatte. Der Körperkontur und dem Wärmebild nach waren beide offenbar menschlich, jeweils ein Vertreter beider Geschlechter. Die Gesichtszüge konnte er mit seinen Facettenaugen kaum erkennen, womit es auch schwierig war, ihr Alter einzuschätzen. Die mittelgroße braunhaarige Frau (Alisah) war offensichtlich hier, um mit Padme zu sprechen, und raunte ihr etwas zu, das Nen-Axa nicht verstand. Sie machte auf ihn einen etwas unruhigen, distanzierten Eindruck. Ähnliches galt auch für den dunkelblonden Mann (Leran), der in der Tür stand. Er schien nicht wirklich ein Ziel zu haben, sondern unschlüssig zu sein, ob er hereinkommen sollte oder nicht, bis die Rätin ihn heranwinkte. Seine Kleidung entsprach nicht der Tracht des Ordens und der Seesack war ein weiteres untrügliches Zeichen dafür, dass er gerade erst angekommen und somit wohl ein neuer Anwärter auf Schülerschaft war. Auch er würde nun in den Genuss kommen, einen Übungs-Lichtschwertkampf zu sehen - vermutlich den ersten seines Lebens.


»Jediritter Nen-Axa«, stellte er sich den beiden vor. »Ihr seid wohl gerade erst eingetroffen?« fragte er Leran. Und an Alisah richtete er die Frage: »Und Ihr seid ebenfalls ein Padawan von Rätin Skywalker-Master

[Lianna | Lola Curich | Jedibasis | Trainingsraum J2] Nen-Axa, Shana Corini, Tzun Suz, Padme Skywalker-Master, Alisah Reven, Leran Amitey
 
[Lianna - Lianna City - Raumhafen - Landebucht 96, vor der Goodwill] Rilanja, Nei, Steven, Voron, Fiona, Ulo Sammandi, Thal Kore, Gehilfen und Sarid

Voron sah Nei an, als diese leise erklärte, dass der Senator kein Caamasi sein konnte. Sie sah aus, als wäre ihr seine Frage und die Antwort von Rilanja peinlich, beließ es aber bei seinen Gedanken, als Senator Sammandi seine Assistentin und seinen Leibwächter vorstellte.

Voron hatte das Gefühl der Senator hatte sie bei ihrer kleinen Tuschelei beobachtet, was ihm etwas Unwohlsein einbrachte. Er sah das Lächeln des Leibwächters und ein Schauer durchlief ihn. Er hatte ein Raubfischgebiss. Er sah, dass sich die gelbgrünhäutige Assistentin verbeugt hatte.
Er fragte sich trotzdem, ob ihr Gespräch zu laut gewesen war.

Senator Sammandi lud sie ein, ins innere des Schiffes zu kommen, damit sie abreisen konnten. Voron schulterte sich seine Tragetasche und sie gingen alle zusammen die Rampe hinauf.

Beim gehen hörte er die Stimme von Senator Sammandi.


"Meine Spezies heißt übrigens Ishi Tib und meine Heimatwelt ist Tibrin im Cal-System. Wenn Sie Fragen dazu haben, werde ich sicherlich ein wenig Zeit erübrigen können, um sie zu beantworten. ...Nunja, man kommt als Politiker nicht weit, wenn man nicht in der Lage ist, Geflüstertes zu belauschen. Darin stecken meist die interessantesten Informationen."

Nun war es offensichtlich... Der Senator hatte das Gespräch zwischen den Padawan und ihm gehört. Er spürte Hitze in sein Gesicht steigen und war froh, dass seine Maske die Rötung seines Gesichts größtenteils verbarg. Er hatte das Gefühl, Schalk in der Stimme des Senators gehört zu haben, traute sich jedoch nicht, sich zu ihm umzudrehen.

Er dachte noch darüber nach, als man ihm sein Quartier zeigte und er es bezog. Er stellte seine Tasche ab. Er kam nicht drum rum, darüber nachzudenken, ob es der Spezies des Senators zu verdanken war, dass er ihr Getuschel gehört hatte, oder ob es, wie er es selbst behauptet hatte zu seiner Arbeit gehört. Aber er würde sicherlich noch die Zeit bekommen, über das Abreitswesen der Senatoren, sowie der Jedi genug in Erfahrung zu bringen.

Nachdem er die Tasche ausgeräumt hatte, begab er sich zum Treffpunkt mit den anderen Jedi. Er war immer noch Erschöpft vom Training und hätte lieber geschlafen, aber er verstand die Dringlichkeit der Mission. Der Treffpunkt war die Tischsammlung vor den Quartieren. Er war der erste, musste aber nicht lange warten bis die anderen dazukamen.


[Lianna - Lianna City - Raumhafen - Landebucht 96, an Bord der Goodwill] Rilanja, Nei, Steven, Voron, Fiona, Ulo Sammandi, Thal Kore, Gehilfen und Sarid
 
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[Lianna, Raumhafen, Landebucht, vor Corellianischem Shuttle Goodwill]- Ulo Sammandi, Rilanja, Nei, Steven, Voron, Fiona, Sarid, Thal Kore, Gehilfen u. Leibwächter

Die Gruppe Jedi erwies sich als bunter Haufen, doch natürlich – wie Thal fast ein wenig zynisch notierte – war das ranghöchste Mitglied der Gruppe ein Mensch, Rätin Sarid Horn, die dann auch den Rest ihrer illustren Gesellschaft sogleich vorstellte. Sich der Tatsache durchaus bewusst, dass sein Gesichtsausdruck für die meisten Nichtangehörigen seiner Spezies ohnehin kaum zu deuten sein würde, studierte der Bith die Gruppe mit unverhohlener Skepsis. Ein Kel'dor, eine… Falleen, Menschen. Zwei Padawananwärter, die gerade erst mit ihrer Ausbildung begonnen hatten? Welchen Wert mochten diese als Begleiter einer delikaten Senatsmission wohl haben, sowohl im diplomatischen, als auch im Sicherheitsaspekt? Mittlerweile bereute er es immer weniger, dass sein Sicherheitsberater die Dienste der Nova Force arrangiert hatte – allem Anschein nach sahen die Jedi die Reise nach Chalacta eher als Ausbildungsfahrt für ihre Frischlinge, denn als ernsthaftes Engagement. Nun. Immerhin hatte sich eine Rätin dazu herabgelassen, sie zu begleiten.

Nachdem auch Thal die seiner Meinung nach angemessenen Höflichkeitsfloskeln abgespult hatte und sich ein kurzes Intermezzo zwischen Sammandi und einigen der Jedi entwickelte – offenbar hatten diese hörbar für den Senator über seine Spezies spekuliert, wenngleich der Ishi Tib diesen Fauxpas weitaus gelassener hinnahm als Thal es an seiner Stelle getan hätte – folgte er der Prozession als eine Art Nachhut, eine Position, die ihm als Beobachter im Grunde ganz gelegen kam und wartete dann, bis sich die Assistentin des anderen Senators mit den Jedi in Richtung der für sie vorgesehenen Unterkünfte begab, nicht ohne dass Sammandi noch den Wunsch formulierte, man möge möglichst bald die Lage besprechen. Erst, als er mit dem anderen Senator alleine im Korridor stand und auch der Pulk an Unterstützungspersonal sich aufgelöst hatte, ergriff er das Wort:


„Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich dieses Aufgebot des Ordens interpretieren soll, Senator“, setzte er den anderen Politiker über seine leichte Skepsis in Kenntnis.

„Ein Mitglied des Rates hin oder her, wie es mir erscheint, wird Rätin Horn die gesamte Reise über damit beschäftigt sein, diese… Anwärter im Auge zu behalten. Ich bin mir nicht ganz im Klaren über die Ausbildungspraktiken des Ordens, aber absolute Neulinge sofort ins kalte Wasser zu werfen erscheint mir doch ein zumindest potentiell problematisches Vorgehen.“

Besonders dann, wenn es seine eigene Sicherheit war, die auf dem Spiel stand, noch dazu im Rahmen einer Mission aus deren Ergebnis er sich keinerlei persönlichen Vorteil versprach. Irgendwann würde er es Jeesh heimzahlen…

Um einen lockeren Ausklang dieser Worte bemüht – er vermutete recht stark, dass Sammandi den Jedi nach wie vor mehr zugetan war als er – zuckte der Bith schließlich gespielt gelassen mit den Schultern.


„Aber möglicherweise täusche ich mich auch. Schließlich ist dies meine erste persönliche Erfahrung mit dem Orden.“


Er schickte sich an, den Weg in Richtung des Besprechungsraums an Bord der Goodwill anzusteuern, in dem der nächste Tagesordnungspunkt abgehakt werden sollte.

„Wollen wir?“


[Lianna, Lianna City, Raumhafen, corellianisches Shuttle Goodwill]- Ulo Sammandi, Thal Kore (Sarid, Nei, Voron, Fiona, Steven, Rilanja)
 
[Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht, Empress of Blades, Kabine]- Cris

Cris konnte noch nicht lange geschlafen haben, als er plötzlich – vielleicht aus einer Eingebung heraus – die Augen öffnete und sich halb in seinem Bett aufrichtete, den Blick in Richtung der geöffneten Tür seiner Kabine, durch die das zur Nacht gedämpfte Licht der Korridore der Empress hineinfiel und in deren Rahmen er nach kurzem Blinzeln Lorraine erkannte, gekleidet in eine Art blassrosa Schlafanzug und ihr Plüschtortapo fest an sich gedrückt. Erst bei genauerem Hinsehen erkannte er die im Dämmerlicht leicht glitzernde Flüssigkeit auf ihren Wangen. Tränen.


„Hey…“


Mühsam richtete er sich auf, das Rebellieren seines auf Schlaf ausgerichteten Körpers ignorierend.


„Was ist denn los?“


„Ich hab Bauchweh.“

In Lorraines Stimme lag kein Stück mehr von der Heiterkeit und Lebhaftigkeit des vergangenen tages, vielmehr klangen ihre Worte so kläglich, dass es Cris automatisch das Herz zu verkrampfen schien. Unverzüglich erhob er sich aus dem Bett und kniete sich vor das Mädchen.

„Sehr schlimm?“


„Ja.“

Nun erkannte er auch, wie blass sie geworden war, und Panik machte sich in ihm breit. Hatte er am Ende so schlecht gekocht, vielleicht mit verdorbenen Lebensmitteln, dass er seiner Tochter jetzt eine Lebensmittelvergiftung beschert hatte? Aber nein, Selby hatte doch jeden Schritt beaufsichtigt… oder hatte er vertraut darauf, dass Cris die offensichtlichen Dinge schon beachten würde? Was sollte er jetzt tun? Wertvolle Sekunden, in denen sich Cris‘ Gedanken panisch im Kreis drehten, verstrichen, bevor ihm endlich klar wurde, dass nicht entscheiden war, wie diese Entwicklung hätte passieren können, sondern was er jetzt sofort tun musste.

„Ich bring dich ins Krankenhaus!“

Für eine Sekunde orientierungslos sah Cris sich um und griff dann nach seiner Uniform, dem erstbesten Kleidungsstück in Reichweite, und zog sie sich hastig und folglich sehr unordentlich über.

„Kannst du laufen?“


An Stelle einer Antwort schüttelte Lorraine nur den Kopf und gab ein herzzerreißendes Schluchzen von sich, das die Panik in Cris nicht unbedingt abklingen ließ.

Selby!“, rief er aus dem Zimmer heraus, in der Hoffnung, dass zumindest die stoische Anwesenheit des Piloten ihm die nötige Ruhe geben würde, jetzt das Richtige zu tun.

„Er ist nicht da“, flüsterte Lorraine schwach.

Da war wieder dieser Stich. Also war sie zuerst zu dem Anderen gegangen, als sie gemerkt hatte, dass es ihr schlecht ging. Hatte ihm vertraut, nicht ihrem Vater, den sie kaum kannte. Mühsam schluckte Cris den Kloß in seinem Hals herunter, der sich dort gebildet hatte. Das war jetzt nicht wichtig.

„Komm, ich trag dich.“


Durch das Adrenalin in seinen Adern anscheinend trotz seiner Müdigkeit mit erstaunlichen Kräften ausgestattet nahm Cris Lorraine auf den Arm, erinnerte sich jedoch zum Glück, bevor er zum Gleiter hinausstürmte, daran, dass es nachts durchaus kühl in Lianna City sein konnte, sodass er sich die Zeit nahm, Lorraine seine Uniformjacke überzuziehen und aus ihrer Kabine dicke Socken zur Bedeckung ihrer bloßen Füße zu organisieren.

„Es wird alles wieder gut!“

Er hoffte, dass in seiner Stimme mehr Selbstsicherheit lag als er in diesem Moment empfand, als er die Zwölfjährige vorsichtig auf dem Beifahrersitz des Gleiters ablegte und sich hinter das Steuer schwang. Die Aggregate des Gleiters heulten ob der plötzlichen Energiezufuhr protestierend auf, während Cris im Fahren dem Navigationscomputer Anweisungen erteilte und dabei um ein Haar einen Wachmann des Raumhafens über den Haufen gefahren hätte, der offenbar gerade seine Rune in diesem weniger frequentierten Bereich der privaten Landebuchten machte. Er wusste von einem Krankenhaus, dass das Militär der Republik hier in Lianna City primär für seine Angehörigen unterhielt und das somit ebenso Angehörigen des Geheimdienstes offen stand. Glücklicherweise war es nicht weit – aber unglücklicherweise lag trotzdem eine gewisse Strecke potentiell dichten Verkehrs zwischen Raumhaufen und Krankenhaus.

Cris raste. Das erste gleiterverkehrsregelnde Zeichen ignorierte er, ohne dass es ihm überhaupt bewusst war, während das Gefährt mit einem vermutlich Vielfachen der empfohlenen Geschwindigkeit durch die Häuserschluchten jagte, das nächste nicht zu beachten war schließlich eine bewusste Entschiedung seinerseits. Das war der Moment, in dem die beiden Speeder Bikes in den Farben des Lianna City Police Departments mit heulenden Sirenen hinter ihm auftauchten.


„Verflucht!“

Anstatt langsamer zu werden, wie ihm eine gelangweilte Stimme über Lautsprecher empfahl, beschleunigte er den Gleiter weiter, so sehr, dass es all seiner Fahrkünste – die nicht unbedingt beträchtlich waren – bedurfte, um in der nächsten Kurve nicht in eine Leuchtreklame für irgendeine neue Mujasaftschorle zu krachen. Das Herz blieb ihm allerdings erst fast stehen, als er bemerkte, dass Lorraine sich neben ihm überhaupt nicht mehr bewegte, die Augen geschlossen hatte und dass ihr Plüschtortapo aus ihren kraftlosen Händen gekullert war. Ob sie noch atmete konnte er bei der intensiven Belastung, welcher der Gleiter ausgesetzt war, nicht erkennen. Die Lautsprecherstimme der Patrouille hinter ihm wurde lauter, drängender.

Der Eingang zum Militärkrankenhaus wurde von einer Kontrollstation abgeriegelt, zwar keine Hochsicherheitsanlage wie bei sensiblen militärischen Einrichtungen – in Notfällen stand das Krankenhaus auch Zivilisten offen – doch zumindest mit einem Posten bemannt, der, als er das Nahen des Gleiters und der ihn verfolgenden Polizeieinheiten bemerkte, mit hektischen Armbewegungen versuchte, Cris aufzuhalten. Vergeblich. Zum Glück hatte der Soldat sich in sein Wachhäuschen in Sicherheit gebracht, als der Gleiter durch den Eingang raste und Cris, jetzt endlich abbremsend, den Bereich ansteuerte, vor dem er eine Reihe Ambulanzgleiter erkannte. Das musste der Eingang für Notfälle sein.

Zwei offenbar ihre Pause genießende Sanitäter staunten nicht schlecht, als der Gleiter schließlich ruckartig neben ihnen zum Stehen kam und ein Mann in einer sehr schlecht sitzenden Uniform ohne Uniformjacke aus der Fahrerkabine hetzte, während sich mit weiterhin schrillenden Sirenen auch die Speeder Bikes des LCPD näherten.


„Helfen Sie ihr! Ein Notfall!“, brachte Cris heraus und hatte Glück – die beiden Sanitäter, ein Mensch und ein Devaronianer, reagierten sofort, öffneten die Beifahrertür und nahmen Lorraine an sich, kurz bevor der Kegel eines Scheinwerfers von einem der Bikes Cris erfasste.

„LCPD, keine Bewegung! Hände dahin, wo ich Sie sehen kann!“

Jetzt, da er sein Ziel erreicht hatte und alles, was weiterhin geschah, außerhalb seiner Macht stand, fühlte Cris sich, als wäre er dem Zusammenbruch nahe. Mit zitternden Beinen hob er gehorsam seine Hände und stellte sich, kaum dass die Anweisung kam, breitbeinig an das Fahrzeug. Die Wucht, mit der einer der Polizisten ihn dann gegen das Metall presste und ihm Lähmhandschellen anlegte, war wohl etwas heftiger als nötig, doch als er aus dem Augenwinkel einen Trupp bewaffneter Soldaten heraneilen sah, wurde Cris erst klar, was für eine Aufregung er mit seiner Hochgeschwindigkeitsfahrt hierher, auf eine Militäranlage der Neuen Republik, verursacht haben musste.

„Lieutenant Cris Sheldon…“, sagte er schwach.

„Ein Notfall… Ausweis… in der Tasche…“

… seiner Uniformjacke, die bei Lorraine war… Langsam ließ Cris seinen Kopf auf das kalte Dach des Gleiters sinken. Ein Teil von ihm wollte einfach in Ohnmacht fallen und erst in einem weichen Bett wieder aufwachen…


***

„Ich muss sagen, es gab schon erfreulichere Anlässe, zu denen ich aus dem Bett geholt wurde.“

Major Warren Keffer saß Cris gegenüber in der Stube des wachhabenden Offiziers der Abteilung Soldaten, die für die Sicherung des Militärkrankenhauses verantwortlich waren, und schüttelte leicht mit dem Kopf.


„Ich kann Ihnen sagen, dass es einige Mühe kosten wird, die Wogen beim LCPD und beim hiesigen Basiskommandanten zu glätten. Unbefugter Zutritt zu einer zugegebenermaßen nicht hochgradig gesicherten Militäreinrichtung, Verstoß gegen ein gutes Dutzend an Verkehrsregeln…“

„Es war ein Notfall“, erwiderte Cris leise, den Blick kurz auf den Boden gerichtet, bevor er sich zwang, seinen Vorgesetzten anzusehen. Keffers strenge Gesichtszüge wurden weicher.

„Und das ist auch der einzige Grund, aus dem ich bereit bin, mich für Sie in dieser Angelegenheit zu verwenden, Lieutenant. Ich habe Lieutenant Selbys Bericht über die… Entdeckung auf Coruscant gelesen. Ich kann mir vorstellen, dass das erst einmal etwas viel für Sie ist.“

Cris nickte benommen.


„Wie geht es ihr?“

„Soweit ich weiß auf dem Weg der Besserung. Die Ärzte werden Ihnen genaueres sagen können.“

„Darf ich zu ihr?“

„Ja.“

Keffer erhob sich, schien gehen zu wollen, blieb dann aber für einen kurzen Moment noch stehen.


„Ach, noch was, Sheldon… zurück zum Raumhafen nehmen Sie ein Robotaxi, in Ordnung?“

Dann war er aus dem Raum.

Da niemand ihn hinderte – die einzige Reaktion auf ihn war der finstere Blick des Soldaten, der vor der Stube scheinbar Wache stand – verließ auch Cris kurz darauf und immer noch wie im Trance die Wachbarracke und orientierte sich am eigentlichen Krankenhauskomplex, in dessen Inneren er sich an die erstbeste Gestalt, eine weibliche Togruta, wandte, die auf ihn wie eine Ärztin wirkte.


„Entschuldigen Sie, ich suche…“

Er zögerte kurz. Es war immer noch seltsam, das zu sagen.

„Ich suche Lorraine Sheldon.“


Die Togruta schenkte ihm ein warmes Lächeln.

„Sie sind der Vater?“

Als er schwach nickte, bedeutete sie ihm, ihr zu folgen, hielt dann jedoch kurz an einer Art Sammelbox inne und fischte seine Uniformjacke sowie das Plüschtortapo heraus, um es ihm zu reichen.


„Das haben wir im Gleiter gefunden“, kommentierte sie den zweiten Gegenstand.

„Ich vermute mal, sie möchte es zurückhaben, hm?“

„Geht es ihr wieder gut? Sie muss wohl etwas Schlechtes gegessen haben…“

Abwehrend hob die Ärztin eine Hand.

„Oh nein, Nahrung hat nichts damit zu tun. Sie hat sich ein auf Lianna heimisches Virus eingefangen. Das passiert besonders Menschen von anderen Planeten manchmal, die anders als die Einheimischen keine natürliche Immunität entwickelt haben. Leicht behandelbar. Sie sollte jetzt keine Probleme mehr haben, auch wenn die Symptome wohl eine Woche brauchen, um abzuklingen.“

Cris spürte, wie ihm ein Stein vom Herzen fiel. Also war es nicht seine Schuld – zumindest nicht so, wie er es befürchtet hatte, schließlich konnte man argumentieren, dass Lorraine nur seinetwegen nach Lianna gekommen war.

„Gehen Sie ruhig rein.“

Mittlerweile standen sie vor der Tür eines Krankenzimmers und nach kurzem Zögern öffnete Cris diese und trat ein.

Lorraine lag alleine auf einem Krankenbett inmitten des steril wirkenden Raumes und schien zu schlafen, doch kaum dass Cris eingetreten war öffnete sie ihre Augen. Fast ein wenig schüchtern hob er das Plüschtortapo an.


„Hey… guck mal, wer hier ist.“

Er überbrückte die letzten Meter zum Bett und legte Lorraine ihren kuscheligen Gefährten in die Arme.

„Geht’s dir wieder besser?“

„Ja.“

Lorraine nickte, wieder bedeutend lebhafter, doch dann schien es, als würde ein Schatten der Sorge über ihr Gesicht fallen.


„Bekommst du jetzt Ärger… von der Polizei?“

Lächelnd schüttelte Cris mit dem Kopf.

„Nein… die wissen, dass das ein Notfall war.“


Er nahm sich den einzigen bereitstehenden Besucherstuhl und schob ihn sich an das Bett heran.

„Außerdem ist das Wichtigste, dass es dir wieder besser geht.“

Lorraine lächelte ihn an und für einen Moment schienen die sorgen, Fragen und Zweifel in ihm dahin zu schmelzen wie der letzte Schnee in den Strahlen der ersten Frühlingssonne.


„Danke.“

Es war nur ein Wort. Doch es war mehr, als er sich zu hören erhofft hätte.

[Lianna, Lianna City, Militärkrankenhaus, Krankenzimmer]- Cris, Lorraine
 
- Lianna - Lianna City - Künstlerviertel - Musical Dome - mit Akemi (Bone und Venecia weiter entfernt) –

Es tat Akemi Leid, dass Robbie bereits davon sprach, dass der Musical Dome wohl schon bal einen neuen Besitzer haben würde. Er hatte so viel in dieses Gebäude investiert, so viel Arbeit in die Renovierung und Gestaltung gesteckt, dass man es förmlich fühlen könnte. Akemi hatte Robbie lange nicht gesehen und wusste nur die Dinge über ihn, die sie damals auf Corellia innrhalb eines einzigen Abends über ihn erfahren hatte, doch ein Blick in sein Gesicht genügte um zu sehen, wie viel ihm dieses Projekt hier bedeutete.[/i[

“Sag' so etwas nicht. Noch ist ja nichts verloren, oder?“

Versuchte sie es positiv zu sehen, auch wenn sie nicht die leiseste Ahnung hatte, ob es wirklich noch Hoffnung für Robbie gab, das Theater zu halten. Was die Presse geschrieben hatte, hatte wahrhaftig nicht gut geklungen und auch wenn Akemi aus Erfahrung wusste, dass man nicht alles glauben durfte das in der Zeitung stand – sie selbst war lebendes Beispiel dafür – so war es doch leider eine Tatsache, dass Robbie nicht dementiert hatte, dass er sich in einer schwierigen Lage befand. Mehr noch, er hatte es sogar direkt zugegeben.

“Ich würde mir den Rest gerne ansehen.“

Betont munter, in der Hoffnung ihn irgendwie aufzuheitern, hakte sich Akemi bei ihm unter. Doch so ganz verließ das, was er zuvor gesagt hatte, auch sie nicht.

“Dein Sponsor hat dich also einfach sitzen lassen?“

Hakte sie also doch wieder nach.

“Vermutlich kurz vor der Unterzeichnung eines Vertrages, nehm' ich an?“

Sie seufzte. Es war oft ein langwieriger Weg, bis ein Vertrag zu stande kam. Das war bei vielen Geschäften so und Akemi kannte das von ihren eigenen Angelegenheiten, auch wenn sie mit dieser Seite ihres Berufs nur wenig in Berührung kam. Sie führte Verhandlungen nicht selbst. Alles kommerzielle regelte ihr Manager, doch dann und wann bekam sie mit, wie es zuging, wenn man sich nicht über Gagen oder Bedingungen einig wurde und es wochenlang hin- und her ging, bis die Unterschriften unter dem Vertrag endlich saßen. Sie sah zu Robbie auf.

“Möglicherweise ist es ja noch nicht endgültig.“

Jetzt lächelte sie.

“Weißt du, wenn ich dir irgendwie helfen könnte, würde ich es tun.“

- Lianna - Lianna City - Künstlerviertel - Musical Dome - mit Akemi (Bone und Venecia weiter entfernt) –
 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum J2- mit Padme, Tzun Suz, Nen-Axa und Shana

Alisah war hier definitiv nicht der Mittelpunkt. Irgendwie schön, denn auch keiner hier sah sie abschätzend und vorsichtig von der Seite an. Sie bekam „nur“ ein freundliches Willkommensnicken von der jungen Frau (Shana), mit der Tzun geübt hatte, von ihm natürlich ein nettes Lächeln und Padme erklärte kurz, das es sie freute, das die Befragung beendet war.
Dann war Alisah wieder mehr am Rande. Außer Tzun und Padme wusste hier keiner, das sie eine Sith gewesen war. Ja, für sich selbst empfand Alisah nun diese Zeit als vergangen, auch wenn sie gleichzeitig wusste, dass es sie immer prägen würde.
Sie mussten nun sehen, wie sie weiter verfuhren.
Ja, die Aussage von Padme hatte Alisah bereits erwartet, bis der Rat sich dann einig wurde, was mit ihr würde, war sie, rein Faktisch, noch immer eine Art Gefangene. Eine mit vielen Freiheiten. Aber die Arrestzelle im Keller trug ganz sicher noch ihren Namen. Ein bisschen drückte diese Erkenntnis Alisahs Stimmung, doch andererseits gab es Schlimmeres.
Gerade blickte sich Alisah um, damit sie sich irgendwo einen Sitzplatz suchen und einfach zusehen konnte, da füllte sich der Raum weiter. Nur wenige Moment nach ihrem Eintreffen trat ein junger Mann (Leran) in die Tür und blieb dort stehen. Hm, er war sicher gerade erst eingetroffen. Der Seesack in seiner Hand sprach, dies betreffend, Bände. Oh man, der erste Tag bei den Jedi! Es musste unwahrscheinlich aufregend für ihn sein. Kurz grinste Alisah ihn an, dann fiel ihr auf, dass sie da jemand an sprach. Sie und auch den Neuzugang.
Als Jediritter Nen-Axa stelle er sich vor und auf seiner Frage hin schüttelte Alisah vehement ihren Kopf.


Ich? Ne!

Erst als Alisah das so vehement verneint hatte, merkte sie, das man ihre Worte absolut falsch verstehen konnte und das wollte sie nun wirklich nicht.

Also, nicht dass das nich echt ne Ehre wäre, aber ich bin … also, ich bin keine Padawan.

Alisah schnaufte leise. Was jetzt? Einfach nichts weiter sagen und damit irgendwie nicht ganz ehrlich sein, oder mit total offenen Karten spielen. Wenn sie es tat, war klar, dass das worüber sie sich eben noch gefreut hatte, wieder mit einem Schlag weg sein würde, sie würden sie wieder misstrauisch von der Seite her mustern. Sie war dann wieder ein Eindringling, die Sith, das Risiko.
Aber lügen war ein Weg der dunklen Seite und es war nun einmal so, sie musste zu ihren Taten stehen.
Ein wenig missmutig verzog Alisah ihre Mundwinkel, straffte dann aber ihre Schultern und erklärte.


Ich war eine Sith. Jetzt stehe ich unter Arrest! Rätin Master achtet auf mich und der Rat muss sich noch entscheiden was aus mir wird.

So, jetzt war es raus! Jetzt würden die schrägen Blicke kommen, das betretene Schweigen, eventuell entsetzte Blicke und das vorsichtige Abtasten, ob sie nicht doch gefährlich war.
Und mit der Erwartung war eine Rückkehr in die Arrestzelle schon beinahe wieder verführerisch.


Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum J2- mit Padme, TzunSuz, Nen-Axa, Shana und Leran Amitey
 
Lianna - Lianna City - Raumhafen - Landebucht 96, vor der Goodwill - Rilanja, Nei, Steven, Voron, Fiona, Ulo Sammandi, Thal Kore, Gehilfen und Sarid

Sarid ließ sich nicht von ihren Gespräch mit Senator Sammandi ablenken, aber auch sie bekam mit, dass Voron, Nei und Rilanja irgendetwas miteinander tuschelten. Das war nicht gerade ein geeigneter Augenblick dafür befand sie, aber da ihr Gesprächspartner, der Ishi Tib vorerst darüber hinweg sah tat sie dies auch. Er stellte ihr der Reihe nach ihre Begleiter vor.

"Angenehm, Ihre Bekanntschaft zu machen",

erwiderte die Jedi-Rätin mit freundlichem Tonfall. Dann wandte sie sich direkt an den von Sammandi benannten Sicherheitschef Dragson.

"Sollte Ihnen während unserer Mission etwas auffallen, bitte zögern Sie nicht mich darüber in Kenntnis zu setzen, damit wir Jedi Sie unterstützen können."

Wesentlich verschlossener und weniger mitteilsam präsentierte sich Senator Kore. Er beschränkte sich lediglich auf die üblichen, verbalen Floskeln. Einer Ahnung nachgehend ließ sie sich in die Macht fallen, um seine Gefühle erkennen zu können, da sie seiner fremdartigen Mimik wenig entnehmen konnte. Tatsächlich bekam sie den Eindruck, dass der Bith ihnen eher kühl und reserviert gegenüber stand. Über seine Motive selbst konnte sie natürlich nur spekulieren. Dennoch vermittelte er insgesamt eher den Eindruck, dass er gewisse Vorurteile ihnen gegenüber hatte. Dafür sprach auch, dass Kore es vorgezogen hatte drei Söldner der Nova Force Security Corporation, drei Menschen in gleichen, hellgrauen Uniformen, mitzubringen. Bei deren Vorstellung verzog die Jedi-Rätin keine Miene, aber sie wusste sehr wohl, was das hieß. Entweder gelang es den Jedi Senator Kore von ihren Fähigkeiten und Vertrauenswürdigkeit zu überzeugen oder die Zusammenarbeit zwischen ihnen würde nicht so reibungslos ablaufen wie Sarid es sich erhofft hatte.

Senator Sammandi lud sie anschließend alle in die
Goodwill ein und seine selbst für Sarids ungeübte Augen um einiges jüngere Assistentin brachte sie gemäß seinen Anweisungen zu ihren Quartieren und zeigte ihnen unterwegs auch den Weg zu den Aufenthaltsräumen der Goodwill. Dabei war die Corellianerin insgeheim froh, dass der Ishi Tib so souverän auf die Spekulationen der Padawane bezüglich seiner Spezies reagierte. Allerdings sah man auch wirklich wenige Angehörige seines Volkes in der Galaxis. Selbst Sarid war in ihrer über 20-jährigen Angehörigkeit bei den Jedi noch keinem anderen Ishi Tib begegnet. Jedoch machte er die Fremdartigkeit seines Aussehens in Sarids Augen durch seine Freundlichkeit mehr als wett. Daher ließ sie ihr einziges Gepäckstück, die schwarze Reisetasche gleich wieder in dem kleinen, aber durchaus passablen Quartier zurück. Als Jedi war sie ohnehin auf keinen Luxus angewiesen und legte darauf auch keinerlei Wert, so dass sie auch mit wesentlich weniger Ausstattung durchaus zufrieden gewesen wäre.

Während Sarid die Gänge des Corellian Star Shuttles in ihrer Jedirobe entlang ging fiel ihr auf, dass das Schiff für wesentlich mehr Passagiere ausgelegt war. Sie hatten als mehr als genug Platz, sowohl für Besprechungen als auch für Lichtschwerttraining wie Nei und Rilanja das planten. Sich den Weg ins Gedächtnis rufend, den Naely ihnen gezeigt hatte steuerte die Jedi-Rätin umgehend den größeren der Aufenthaltsräume an. Dort befanden sich mehrere Tische mit Stühlen rund herum, ein Schränkchen mit Getränken und einige Regale und zimmerhohe Schränke. Da sie ihr Datapad ebenfalls dabei hatte nutzte sie sogleich die Gelegenheit, um sich an einem der Tische sitzend nochmals die Fakten durchzusehen, welche sie bezüglich des verschollenen Botschafters auf Chalacta bisher vorliegen hatten, während sie wartete bis zumindest die beiden Senatoren und ein paar der Jedi sich ihr anschlossen.


Lianna - Lianna City - Raumhafen - Goodwill, Aufenthaltsraum - Sarid
 
Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum J2- mit Padme, Tzun Suz, Nen-Axa, Shana und Leran Amitey

Leran stand in der Tür und schaute sich unschlüssig um. Er spürte ein kribbeln im Bauch, als er hier die Schüler üben sah. Hier schwebten Kugeln in der Luft, an einer anderen stelle Kämpften ein paar Schüler mir Übungsschwertern. Er wünschte sich, das er auch schon ein Padawan wäre und hier mit Trainieren könnte, aber noch war es nicht soweit.
Aus den Augenwinkeln nahm er eine Bewegung war und schaute daraufhin in die Richtung einer kleinen Gruppe. Eine junge Frau, größer als Leran mit dunkelblondem lockigem Haar ( Padme ), schien ihm Aufmunternd zu zuwinken.

Alle größer als ich, das fängt ja gut an, dachte er bei sich. Tiefeinatmend blickte er nach links und rechts, aber als er keine anderen Taschen sah, stellte er seinen Seesack mit einem leichten Achselzucken einfach neben die Tür und ging auf die Gruppe zu. Er registrierte, das fast alle Ähnliches anhatten. Er hatte gelesen, das es keine feste Kleiderordnung im Jediorden gab, aber war sich nun nicht mehr so sicher ob das stimmte. Auf alle Fälle viel er hier auf mit seinen Schnürrstieflen, der grauen Hose, dem grauen Hemd und dem leichten grauen Mantel.

Er begrüßte die Anwesenden mit einem leichten nicken, als auch schon der Arconier sich als Jediritter Nen-Axa vorstellte.

„ Ihr habt Recht Jediritter, ich bin heute erst hier auf Lianna angekommen und erst wenige Minuten hier in der Basis.leider weiß ich nicht wie es für mich weiter geht.“
Er musst zu fast allen aufschauen, ausser zu der Frau ( Alisah ) die Nen-Axa direkt nach ihm ansprach und die ihn Anlächelte. Zwei der Anwesenden hatten Übungsschwerter in der Hand und es schien, das es bald zu einem Kampf kommen würde. Es würde Interessant werden wie der große Kamioaner ( Tzun Suz )sich gegen die kleinere Frau schlagen würde. Er wusste nicht viel über die Rasse, nur das Grundlegende aus der Akademie auf Mirian. Bei dem gedanken an seinen Heimatplaneten verspürte er kein heimweh, weswegen er lächelte.

Lianna - Lola Curich - Jedibasis - Trainingsraum J2- mit Padme, Tzun Suz, Nen-Axa, Shana und Leran Amitey
 
[Lianna | Lola Curich | Jedibasis | Trainingsraum J2] Nen-Axa, Shana Corini, Tzun Suz, Padme Skywalker-Master, Alisah Reven, Leran Amitey

Nen-Axas Vermutung war richtig gewesen: Der männliche Mensch (Leran) war soeben erst angekommen und war in der Hoffnung hier, selbst ein Jedi werden zu können.

»Dann willkommen in der Jedibasis«, grüßte er den Mann abermals. Dass dieser vergessen hatte sich vorzustellen, nahm er nicht übel - er führte es auf die Nervosität zurück. Gut erinnerte er sich an das Gefühl, als er, mit zwei kleinen Kindern auf dem Arm, zum ersten Mal dieses graue Gebäude betreten hatte. Es schien erst gestern und zugleich vor einer Ewigkeit gewesen zu sein. »Wenn Ihr wollt, leistet uns doch ein wenig Gesellschaft und erzählt uns etwas von Euch.«

Die Reaktion der Menschenfrau (Alisah) auf Nen-Axas Frage fiel etwas heftiger aus als erwartet. Es war klar, dass er mit seiner Einschätzung völlig daneben lag. Im ersten Moment fragte er sich, ob er eine fertig ausgebildeten Jediritterin oder gar einer Meisterin unbeabsichtigt zum Padawan degradiert hatte. Doch dann erklärte sie, was es tatsächlich mit ihr auf sich hatte. Nen-Axas grüne Facettenaugen weiteten sich und sein Gesicht nahm einen anderen Ausdruck an. Überrascht, erstaunt, auch ziemlich skeptisch. Diese Eröffnung war völlig überraschend gekommen und hatte ihn unvorbereitet erwischt, so dass es ihm im ersten Moment nicht möglich war, ›cool‹ zu bleiben.

»Eine Sith?« wiederholte er ungläubig.

Er fing sich jedoch schnell wieder und rief sich innerlich zur Ordnung. Dies war nicht, wie er es zuerst empfunden hatte, seine erste Begegnung mit einer Sith. Es war die erste Begegnung mit einer Person, die einmal Sith gewesen war, und das war etwas völlig anderes.


»Dann müsst Ihr Alisah sein«, sagte er. »Wir haben bereits von Euch gehört. Die Leute reden über Euch - nicht nur Gutes, wie Ihr Euch denken könnt, aber auch nicht nur Schlechtes. Wir denken, wenn Ihr es aus eigener Kraft geschafft habt, der Dunklen Seite abzuschwören und den Sith den Rücken zu kehren, verdient Ihr unseren Respekt.«

Er hatte über diese Worte nicht nachgedacht - sie waren in einem Moment der Überrumpelung über seine Lippen gekommen. Doch er meinte es, wie er es sagte. Er hatte die dunkle Seite der Macht nicht erlebt, hatte sie nur gestreift und einen kurzen Blick auf sie erhaschen können, doch das genügte bereits, um ihm in manchen Nächten Alpträume zu bescheren. Diese sehr jung wirkende Frau jedoch war mittendrin gewesen, hatte mit der Finsternis und den Sith gelebt, sie als ein Teil von sich selbst akzeptiert, und war dann wieder davon losgekommen. Er war sicher, dass nicht viele dazu in der Lage waren. Tatsächlich wurde im Orden geredet - das Gerücht hatte er unmittelbar nach seiner Ankunft gehört. Doch er hätte es nicht für möglich gehalten, dass er so rasch vor der ›Gefangenen‹ stehen würde, die sich überraschend frei in der Basis bewegte und auch keineswegs den Eindruck machte, als wäre sie in Ketten und einer Zelle besser aufgehoben.

»Es muss eine schwierige Zeit für Euch sein, die von uns allen kaum einer nachfühlen kann. Ich entschuldige mich für meine erste Reaktion, es war taktlos. Mit Sicherheit sind wir nicht die ersten, die so reagieren. Wir sehen aber, dass Rätin Skywalker-Master Euch viel Vertrauen entgegenbringt, und hoffen, dass auch die anderen Ordensmitglieder dazu bereit sein werden. Wir wollen unser Bestes tun.«

Ihm kam ein Gedanke in den Sinn, als sein Blick zum X-ten Mal auf die rote Klinge in seiner Hand fiel. Konnte er es wagen? War es nicht womöglich etwas taktlos? Aber andererseits, wieso sollte er diese Gelegenheit verstreichen lassen?

»Wenn Ihr erlaubt... wir würden Euch gern nach Eurer Meinung fragen, wenn es Euch nichts ausmacht. Wir haben kürzlich dieses Kurzschwert gefunden und wissen nicht, woher es stammt.«

Er deaktivierte die Waffe, öffnete das mattschwarze Gehäuse mit einer Drehung und nahm die Energiezelle heraus. Erst dann reichte er das Shoto Alisah. Ihr mitten in der Basis, in einem Raum voller Leute, ein intaktes und kampftaugliches Schwert samt der Energiezelle in die Hand zu drücken, wäre für seinen Geschmack doch ein zu großer Vertrauensvorschuss gewesen.

»Seid Ihr in der Lage uns zu sagen, ob es sich hierbei um künstliche Kristalle und um eine Sith-Waffe handelt?«

[Lianna | Lola Curich | Jedibasis | Trainingsraum J2] Nen-Axa, Shana Corini, Tzun Suz, Padme Skywalker-Master, Alisah Reven, Leran Amitey
 
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