Militärgeschichte

@Jedihammer: Gern geschehen. Du weißt ja, mir geht es nur um die historische Wahrheit. Dazu gehört auch, dass die japanische Kriegserklärung eigentlich nur eine diplomatische Note war, in der der Abbruch der Verhandlungen mit den USA angekündigt und das Wort "Krieg" mit keinem Wort erwähnt wurde. Natürlich war darin auch keinerlei Hinweis auf den Angriff auf Pearl Harbor versteckt.

Vielen Dank für deine Klarstellung, dass die USS Indianapolis ein Schwerer Kreuzer war :cool: und auch für deine Info zum Gerichtsbarkeitserlass sowie das schöne Wort Manneszucht. :rolleyes:

Allerdings ist deine Darstellung, die Sowjetunion hätte Japan "überfallen", absolut falsch. Die USA hatten ihren Noch-Bündnispartner mehrfach dazu gedrängt, ungeachtet des Nichtangriffspakts gegen Japan in den Krieg einzutreten. Außerdem hatte die UdSSR Japan den Krieg erklärt. Auch das kann man in jedem Fachbuch nachlesen, dazu bedarf es nicht "Wikiblödia", wie du immer schreibst.
Dazu auch mal eine persönliche Anmerkung: Seriöse Journalisten und Historiker brauchen Wikipedia nicht, aber dieses Internetlexikon ist viel besser als sein Ruf, immerhin ist es deutlich aktueller als jedes gedruckte Lexikon, weil da jeder dran mitarbeiten kann und darf. Das ist natürlich andererseits auch das Problem, dass sich immer wieder Fehler einschleichen. Auf jeden Fall kann man sich per Wikipedia über jedes Thema erstmal informieren, sollte dann aber noch Fachliteratur bzw. Fachartikel konsultieren, von denen es im Internet auch viele gibt. Wobei auch in wissenschaftlichen Werken immer wieder Fehler passieren und es zwischen verschiedenen Darstellungen oft erstaunliche Diskrepanzen gibt :o
Im Übrigen wünsche ich mir, dass du besser auf deine Rechtschreibung achtest, insbesondere bei Personennamen von hochrangigen Militärs :p

@Master Kenobi: Full ACK. Dass die Bombardierung Kyotos überhaupt in Erwägung gezogen wurde, ist wirklich der Gipfel der Überheblichkeit und Verachtung der USA gegenüber Japan. Aber dazu noch was anderes: Deutschland hatte "Glück", dass es früher kapitulierte. Hätten sich die Kämpfe länger hingezogen, dann wäre die erste Atombombe auf Deutschland abgeworfen worden...
 
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und auch für deine Info zum Gerichtsbarkeitserlass sowie das schöne Wort Manneszucht. :rolleyes:

Ist nicht mein Wort sondern das Walther von Brauchitschs;)


Allerdings ist deine Darstellung, die Sowjetunion hätte Japan "überfallen", absolut falsch. Die USA hatten ihren Noch-Bündnispartner mehrfach dazu gedrängt, ungeachtet des Nichtangriffspakts gegen Japan in den Krieg einzutreten. Außerdem hatte die UdSSR Japan den Krieg erklärt.

Das ändert alles nichts an der Tatsache daß zwischen der Sowjet-Union und dem japanischen Kaiserreich ein Nichtangriffsvertrag bestand den die UDSSR gebrochen hat.
Zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich bestand ebenfalls ein(von Frankreich erklärter) Kriegszustand und denoch wird die deutsche Offensive immer als "Frankreichüberfall" bezeichnet.


. Auch das kann man in jedem Fachbuch nachlesen, dazu bedarf es nicht "Wikiblödia", wie du immer schreibst.
Dazu auch mal eine persönliche Anmerkung: Seriöse Journalisten und Historiker brauchen Wikipedia nicht, aber dieses Internetlexikon ist viel besser als sein Ruf,

Über die vielen,vielen,vielen,vielen,vielen,vielen,vielen,veieln Fehler die ich auf diesem Schandwerk schon gefunden habe will ich mich gar nicht auslassen.

Ich hatte, habe und werde für dieses "Lexikon" für alle Zeiten nur ein Wort übrig haben.
Und das beginnt mit D und hört mit K auf.
Stell Dir als Marineexpertin bloß einmal vor, die hatten auf Wiki....... den Alfred Graf Tirpitz zum Generaladmiral "degradiert".
Einen Rang den er niemals hätte bekleiden können.


: Seriöse Journalisten und Historiker brauchen Wikipedia nicht, aber dieses Internetlexikon ist viel besser als sein Ruf, immerhin ist es deutlich aktueller als jedes gedruckte Lexikon, weil da jeder dran mitarbeiten kann und darf. Das ist natürlich andererseits auch das Problem, dass sich immer wieder Fehler einschleichen.

Ja, wir hatten mal einen solchen überzeugten Wiki-Jünger hier.
Was der vom Stapel gelassen hat war dermaßen erbärmlich daß ich es verstehe daß dieses Werk so schlecht ist.
Wenn alle User dort so ahnungslos sind(und der war ahnungslos wie ein Eimer Wasser), dann gute Nacht.
Und über die "Verbesserungen" welcher dieser an dem von mir beanstandeten Artikel vorgenommen hatte hätte nicht einmal ausgereicht um die Note von 6- auf 6 zu senken.

Im Übrigen wünsche ich mir, dass du besser auf deine Rechtschreibung achtest, insbesondere bei Personennamen von hochrangigen Militärs :p
.

Liegt weniger an meiner Rechtschreibung als an meiner mangelhaften Beherrschung der Tastatur.;)

Aber welchen hohen Militärführer habe ich falsch geschrieben ?
 
@Jedihammer: Ach so - du hast Probleme mit der Tastatur, dann solltest du dir vielleicht eine andere zulegen ;)

Naja - mir ist eben aufgefallen, dass du Walther von Brauchitschs schriebst, das "s" muss weg. Auch kam mal GFM von Runstedt vor, natürlich meintest du Rundstedt. Aber okay, jetzt weiß ich warum...

Der Begriff "Frankreichüberfall" ist natürlich Quatsch - schließlich hatten Großbritannien und Frankreich dem Deutschen Reich am 3.9.1939 den Krieg erklärt.

Zu Wikipedia (ich bleibe beim korrekten Namen): Rein interessehalber hab ich schon einige Themen nachgeschaut, die mich interessieren, und kaum Fehler gefunden. Aber wie gesagt, ich brauche das nicht, ich habe bessere, seriösere Quellen zur Hand.

Meines Wissens wurde Alfred Tirpitz von Kaiser Wilhelm II. 1900 in den Adelsstand erhoben, war aber kein Graf - hast du da vielleicht an Vizeadmiral Maximilian Maria Reichsgraf von Spee gedacht? Aber Tirpitz besaß (seit 1911) nur Rang und Titel, nicht das Patent des Großadmirals, durfte also auch keinen Großadmiralsstab tragen - komisch eigentlich :rolleyes:

Der Rang "Generaladmiral" wurde 1936 von Adolf Hitler eingeführt - damals für Erich Raeder - als Äquivalent zum Generaloberst und war bis 1945 regulärer Flaggoffiziersrang zwischen Admiral und Großadmiral.
 
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Jedihammer schrieb:
@Lord Sol
Mein Lor, mein Lord.
Die USS Indianapolis war doch kein Transportschiff
Das war ein schwerer Kreuzer der Portland-Klasse.

Ein schwerer Kreuzer, der eine Bombe transportiert hat. Ergo = Transportschiff. :p

Isabella Piett schrieb:
@Master Kenobi: Full ACK. Dass die Bombardierung Kyotos überhaupt in Erwägung gezogen wurde, ist wirklich der Gipfel der Überheblichkeit und Verachtung der USA gegenüber Japan. Aber dazu noch was anderes: Deutschland hatte "Glück", dass es früher kapitulierte. Hätten sich die Kämpfe länger hingezogen, dann wäre die erste Atombombe auf Deutschland abgeworfen worden...

Wie viele Atombomben wären aber wohl nötig gewesen, um Nazi-Deutschland in die Knie zu zwingen?
Dass ein Adolf Hitler kapituliert hätte, nur weil die ein oder andere Stadt ausgelöscht wurde, kann ich mir nicht vorstellen.*


*gesetzt dem Fall, die Atombombe wäre vor Hitlers Selbstmord fertiggestellt worden
 
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Nur noch als Ergänzung: Die USS Indianapolis war ein sogenannter "Washington-Kreuzer", weil bei der Abrüstungskonferenz von Washington 1921-22 die Maximaltonnage von Schweren Kreuzern auf 10000 Tonnen und ein Höchstkaliber von 20,3 cm für die Schwere Artillerie begrenzt wurde.

@Lord Sol: Richtig, ich ging vom Fall aus, Deutschland hätte weitergekämpft und Hitler nicht Selbstmord begangen. Eine Atombombe hätte wohl nicht gereicht, da bin ich mir sicher.
 
Diese Tragödie könnte man als eine makabre Ironie der Geschichte bezeichnen, die durch eine verhängnisvolle Kombination aus Dummheit, Trägheit und Missverständnissen passierte. Die USS Indianapolis sank nach 5 Torpedotreffern (Fächer-Volltreffer) eines japanischen U-Bootes, u.a. direkt in die Munitionskammern mit folgender Explosion, innerhalb weniger Minuten, sodass nur ein einziger Notruf möglich war, der aber nur von wenigen Schiffen gehört und nicht richtig zugeordnet wurde.

*korrigiert*: Die B3 Serie zu dem die I-58 gehörte,hatte vorne 6 Torpedoluken. Demnach wurde ein Fächer aus 6 Torpedos abgefeuert von denen 2 trafen.

hier das zitat von Cleatus A. Lebow. Einen Überlebenden der USS Indianapolis:

At 14 minutes past midnight, on 30 July 1945, midway between Guam and Leyte Gulf, she was hit by two torpedoes out of six fired by the I-58, a Japanese submarine. The first blew away the bow, the second struck near midship on the starboard side adjacent to a fuel tank and a powder magazine.


Wie kommst du auf einen Fächer-Volltreffer?
 
@Jedihammer: Ach so - du hast Probleme mit der Tastatur, dann solltest du dir vielleicht eine andere zulegen ;)
.

Das würde auch nicht viel ändern.
Ich habe keine Probleme mit meiner jetzigenTastaur sondern generell mit den Tastaturen.
Ich beherrsche nur die Zweifingersuchtechnik.:D

Meines Wissens wurde Alfred Tirpitz von Kaiser Wilhelm II. 1900 in den Adelsstand erhoben, war aber kein Graf - hast du da vielleicht an Vizeadmiral Maximilian Maria Reichsgraf von Spee gedacht? .

Nee.
Ich war da wohl in Gedanken bei Generalfeldmarschall Alfred Graf von Schlieffen.

Aber Tirpitz besaß (seit 1911) nur Rang und Titel, nicht das Patent des Großadmirals, durfte also auch keinen Großadmiralsstab tragen - komisch eigentlich :rolleyes:

Ja, da war er ein Novum in der Reihe der 6 Großadmirale, welche die preussisch/deutsche Marinegeschichte kennt.
Könnte man Tirpitz dann als Charackter Großadmiral bezeichen ?
Ähnlich z.B. eines Ludwig Beck, der zwar Uniform und Titel eines Generalobersten führen durfte, die Pension nur eines General der Artillerie erheit ?

Der Rang "Generaladmiral" wurde 1936 von Adolf Hitler eingeführt - damals für Erich Raeder - als Äquivalent zum Generaloberst und war bis 1945 regulärer Flaggoffiziersrang zwischen Admiral und Großadmiral.

ICH weiß das:D
Aber einige bei Wiki...... wußten es seiner Zeit leider nicht.:D
 
@Lord Crudelito: Sorry :o und danke für den Hinweis, da habe ich Ursache (Sechserfächer) und Wirkung (Volltreffer in Munitionskammer) verwechselt, der Text ist entsprechend korrigiert :konfus:

@Jedihammer: Aha, jetzt ist mir alles klar... Na, da lob ich mir doch den weisen Rat meines Vaters, schon in der Schule Zehnfinger-Schreibmaschinenschreiben zu lernen, das habe ich auch getan, und das hat echt viele Vorteile, solltest du auch machen ;)

Siehste? So passieren solche Fehler... Da hatte wohl jemand einfach Generaladmiral und Großadmiral verwechselt :D
Aber weißt du was? In Fernseh-Dokus kommen noch viel schlimmere Fehler vor! Da werden manchmal Admirale als General und umgekehrt bezeichnet! Also da hört's bei mir echt auf!

So ganz klar ist mir das bei Tirpitz ehrlich gesagt nicht. Er wird überall als regulärer Großadmiral genannt, war aber quasi nur ein "halber" Großadmiral mit Titel und Uniform. Obwohl ich die Biografie von Franz Uhle-Wettler gelesen habe, weiß ich aber nicht, welche Pension er bekam. Da dürfte auch sein Rücktritt wegen des uneingeschränkten U-Boot-Krieges eine Rolle gespielt haben.
 
So, nachdem mein Acc nun endlich freigeschaltet wurde, lege ich gleich bei meinem Lieblingstheme los, dem WWII!

@Schlechte Dokus: Ja, das mit den Generälen und Admiralen nervt extremst, denn beide würden die Einheiten des anderen auf seinem Schlachtfeld verheizen.

Um mal was neues in die Runde zu werfen: Warum dachte Göhring, dass Marineflieger für ein schlechtes Image der Luftwaffe sorgen würden, bzw. zu kostspielig wären?

Schließlich hat sich doch gezeigt, dass Lufthoheit und die sich daraus resultierenden Möglichkeiten des Angriffskriegs in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen, warum lehnte Göhring selbst nach dem versenken der Bismarck Marineflieger ab?
 
So, nachdem mein Acc nun endlich freigeschaltet wurde, lege ich gleich bei meinem Lieblingstheme los, dem WWII!

@Schlechte Dokus: Ja, das mit den Generälen und Admiralen nervt extremst, denn beide würden die Einheiten des anderen auf seinem Schlachtfeld verheizen.

Um mal was neues in die Runde zu werfen: Warum dachte Göhring, dass Marineflieger für ein schlechtes Image der Luftwaffe sorgen würden, bzw. zu kostspielig wären?

Schließlich hat sich doch gezeigt, dass Lufthoheit und die sich daraus resultierenden Möglichkeiten des Angriffskriegs in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen, warum lehnte Göhring selbst nach dem versenken der Bismarck Marineflieger ab?


Was schwant mir da nur,was schwant mir da nur
 
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Willkommen bei uns!

@ARCordo: Erstmal herzlich willkommen im PSW-Forum und im erlauchten Kreis der Militärgeschichte-Experten! Das freut alle hier und mich als Profi (ich habe Geschichte studiert) besonders, dass der Zweite Weltkrieg dein Lieblingsthema ist (wie meines auch)!

Mir ist das bei Fernsehdokus leider schon oft aufgefallen, dass da wohl nicht immer mit der gebotenen Sorgfalt gearbeitet wird und offensichtlich auch Leute mitwirken, die nicht so den vollen Durchblick haben:konfus:

So, jetzt zu deinem Thema: Also erstmal heißt der Herr Reichsmarschall Hermann GÖRING ohne "h". Und neu ist das ja nicht - etwas weiter vorne haben wir schon mal kurz über die Einstellung des OBs der deutschen Luftwaffe diskutiert.
Sein Prinzip war einfach: "Alles, was fliegt, gehört mir" - er duldete keine anderen fliegenden Einheiten außerhalb "seiner" Luftwaffe - und hatte dafür auch volle Rückendeckung seitens des "Führers" Adolf Hitler.
Wenn es nach Göring gegangen wäre, hätte es wahrscheinlich überhaupt keine Kriegsmarine gegeben.:mad:
Und zum Schaden aller arbeiteten beide Waffengattungen eben wegen Görings Alleinherrschaftsanspruch über die Fliegerei mehr schlecht als recht zusammen - obwohl es auf niedriger Kommandoebene hier und da auch mal gut funktionierte.
Daraus folgt: Natürlich fürchtete Göring jedwede Konkurrenz und hätte es nie ertragen, wenn Marineflieger besser als die Piloten der Luftwaffe gewesen wären! Und natürlich war für ihn eine eigenständige Marineluftwaffe viel zu teuer und völlig überflüssig etc.
Du hast recht: Eigentlich hätte es Göring nach den Erfahrungen der ersten Kriegszeit besser wissen müssen - aber seine Eitelkeit ließ es nicht zu, eigene Fehler zuzugeben und der Kriegsmarine auch nur ein Minimum an Eigenständigkeit im Bereich Fliegerei zuzugestehen.
 
Heute vor 65 Jahren klingte der B29-Bomber "Bockscar" unter dem Kommando des damaligen Major und späteren Brigadier General Charles W. Sweeney über der japanischen Stadt Nagasaki die Atombombe "Fat Man" aus.

FatMan.jpg




"Fat Man"

(engl. Dicker Mann), angebl. in Anspielung auf den korpulenten Churchill gewählter Spitzname der rundl. Atombombe, die am 9.8.45 von US-Major Charles W. Sweeny mit einer B-29 Superfortress über Nagasaki ins Ziel gebracht wurde. "Fat Man" war 4 m lang, wog 5 t und arbeitete nach dem Implosionsprinzip: 64 ringförmig angeordnete Zünder sprengten die Stützen weg, die beide Bombenhälften trennten. Sie wurden dadurch zusammengeführt und erreichten so die überkrit. Masse, die zur Auslösung der Kernkettenreaktion erforderl. ist. Mit 22 Kilotonnen (kt) Sprengwirkung war "Fat Man" zwar deutl. stärker als die Hiroshima-Bombe "Little Boy", erzielte aber wegen der örtl. Gegebenheiten (trennende Hügelkette) nicht die gleichen Verwüstungen. Ursprüngl. für Korkura auf Kiuschu vorgesehen, das aber unter dichten Wolken lag, vernichtete "Fat Man" Nagasaki und besiegelte Japans Niederlage. Eine Bombe vom Typ "Fat Man" war auch beim ersten erfolgreichen Test bei Alamogordo am 16.7.45 verwendet worden.


Der Vollständikeit zuliebe hier noch kurz ein Bild und ein paar Daten zur Hiroshimabombe "Little Boy"

Little_boy.jpg


"Little Boy"

(Kleiner Junge), Beiname der Atombombe, die am 6.8.45 von US-Oberst Paul Tibbets mit der B-29 Superfortress "Enola Gay" über Hiroshima ins Ziel gebracht wurde. Ursprüngl. parallel zur Nagasaki-Bombe "Fat Man" in Anspielung auf den hageren US-Präsident Roosevelt "Thin Man" genannt, erhielt die Uranbombe den Namen "Little Boy" wegen der geringeren Ausmaße und der schlankeren Form als ihre Plutonium-Schwesterbombe. "Little Boy" wog bei 3,50 m Länge und 0,75 m Durchmesser 4,5 t und entwickelte eine Sprengkraft von 12,5 Kilotonnen (kt). Die zur Auslösung der Kernkettenreaktion erforderl. überkrit. Masse wurde durch Vereinigung zweier unterkrit. Massen von Uran 235 durch Zusammenschießen erreicht.

Obwohl weder dieser Zündmechanismus noch der Kernsprengstoff zuvor getestet worden waren, erfolgte die Detonation wie geplant 45 Sekunden nach dem Abwurf am Fallschirm in 570 m Höhe und vernichtete innerhalb weniger Augenblicke alles Leben in weitem Umkreis im Zielgebiet. Die Strahlenwirkung forderte noch Tage und Monate, ja Jahre später zahlr. Opfer.
 
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Ergänzung: Nagasaki, eine Stadt mit bedeutender Rüstungsindustrie (Mitsubishi u.a.) war Ausweichziel für Kokura. Der Abwurf der Plutoniumbombe forderte insgesamt etwa 140000 Todesopfer, wobei die Zahlenangaben jedoch stark schwanken.
 
Ergänzung: Nagasaki, eine Stadt mit bedeutender Rüstungsindustrie (Mitsubishi u.a.) war Ausweichziel für Kokura. Der Abwurf der Plutoniumbombe forderte insgesamt etwa 140000 Todesopfer, wobei die Zahlenangaben jedoch stark schwanken.

Als wirkliche Demonstration für die
Vernichtungskraft einer Atombombe war Nagasaki allerdings eher schlecht gewählt.
Durch die umgebenden berge verpuffte ein Teil der Zerstörungskraft "ungenutzt".

Interessant ist übrigens die Tatsache, daß man von US-Seite aus die Städte Ludwigshafen und Mannheim als mögliche Atombombenziele ins Auge gefaßt hatte.
 
Interessant ist übrigens die Tatsache, daß man von US-Seite aus die Städte Ludwigshafen und Mannheim als mögliche Atombombenziele ins Auge gefaßt hatte.

Allerdings frage ich mich, was man dort Mitte 1945 noch groß hätte zerstören wollen. So weit ich weiß waren beide Städte durch die dort befindliche BASF ein recht häufiges Angriffsziel alliierter Bomber und am Kriegsende zu ca. 90% zerstört.

C.
 
Als wirkliche Demonstration für die
Vernichtungskraft einer Atombombe war Nagasaki allerdings eher schlecht gewählt.
Durch die umgebenden Berge verpuffte ein Teil der Zerstörungskraft "ungenutzt".

Richtig, aber in Japan gibt es nur wenige Städte ohne umgebende Berge.
Tokio wäre allerdings auch nicht gut geeignet gewesen, da es bereits durch viele konventionelle Bombenangriffe stark zerstört war, ebenso viele andere Großstädte mit Militäreinrichtungen und / oder Rüstungsindustrieanlagen.

Interessant ist übrigens die Tatsache, daß man von US-Seite aus die Städte Ludwigshafen und Mannheim als mögliche Atombombenziele ins Auge gefaßt hatte.

Ja, das ist klar, wegen BASF, aber das war ja auch schon vorher Angriffsziel für Bomber, wie alle bedeutenden Industriestädte Deutschlands. Ich dachte, das Ruhrgebiet wäre auch ein mögliches Ziel gewesen, aber wahrscheinlich waren dessen Städte ebenfalls schon zum größten Teil zerstört. Konkret weiß ich das indes nur von Essen als Hauptsitz von Krupp.
 
Allerdings frage ich mich, was man dort Mitte 1945 noch groß hätte zerstören wollen. So weit ich weiß waren beide Städte durch die dort befindliche BASF ein recht häufiges Angriffsziel alliierter Bomber und am Kriegsende zu ca. 90% zerstört.
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Ich bin nicht sicher ob es da noch um Zerstörung als solche gegangen wäre oder lediglich um eine Demonstration der Fähigkeiten die man mit dem Besitz der Atombombe inne hatte.
Adolf Hitler hatte übrigens die Atombombe einmal als "jüdisches Hirngespinst" bezeichnet.
Hätte der Krieg in Europa ein paar Monate länger getobt,hätte Deutschland wohl dieses "jüdische Hirngespinst" auf das Hirn bekommen.


Tokio wäre allerdings auch nicht gut geeignet gewesen, da es bereits durch viele konventionelle Bombenangriffe stark zerstört war, ebenso viele andere Großstädte mit Militäreinrichtungen und / oder Rüstungsindustrieanlagen.


Es wundert mich doch, daß man Tokio nicht als Ziel gewählt hatte.
Neben Ludigsghafen und Mannheim war bei den Amerikanern in Deutschland auch Berlin auf der Liste.
Obwohl der Bombenangriff auf Tokio vom 09.03.1945 wahrscheinlich mehr Schaden angerichtet hat als es selbst die Atombombe vermocht hätte .
 
Ich bin nicht sicher ob es da noch um Zerstörung als solche gegangen wäre oder lediglich um eine Demonstration der Fähigkeiten die man mit dem Besitz der Atombombe inne hatte.

Das auf jeden Fall, aber ich denke daß diese Demonstration an einer weniger zerstörten Stadt um einiges eindrucksvoller gewesen wäre. Naja, im Nachhinein ist es immer müßig, über solche Sachen zu spekulieren.


Es wundert mich doch, daß man Tokio nicht als Ziel gewählt hatte.
Neben Ludigsghafen und Mannheim war bei den Amerikanern in Deutschland auch Berlin auf der Liste.
Obwohl der Bombenangriff auf Tokio vom 09.03.1945 wahrscheinlich mehr Schaden angerichtet hat als es selbst die Atombombe vermocht hätte .

Eben. Tokio war mit seinen vielen Holzbauten bereits einem verheerenden Feuersturm zum Opfer gefallen, während Hiroshima bis dato von größeren Luftschlägen verschont geblieben war. Dies bot den Amerikanern u.a. die Möglichkeit, die Waffe an einer weitgehend intakten Stadt zu testen. Schon ziemlich abartig irgendwie...

C.
 
@Jedihammer: Ja, Deutschland und Europa haben Glück gehabt, dass hier der Krieg bereits im Frühjahr 1945 endete. Darauf habe ich ja bereits in einem meiner vorherigen Posts hingewiesen.

@alle: Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber zu wissen, dass ja deutsche Wissenschaftler auch Atomforschung betrieben.

Kennt ihr den "Atombunker" in Haigerloch? Da war ich schon mal.

Hier ein paar Infos zum Museum:

Haigerloch, 40 km von Tübingen entfernt, war am Ende des Zweiten Weltkriegs von Ende 1944 bis April 1945 Standort für den letzten Großversuch zur Kernspaltung. Eine Forschungsgruppe des Kaiser Wilhelm-Instituts für Physik in Berlin floh vor den starken Bombenangriffen nach Haigerloch und Hechingen. Unter Leitung des Nobelpreisträgers Prof. Werner Heisenberg arbeiteten Prof. Carl Friedrich von Weizsäcker und Prof. Karl Wirtz an der Entwicklung eines Kernreaktors mit Uran und Schwerem Wasser als Moderator.
Heute ist das Höhlenforschungslabor, ein ehemaliger Bierkeller, als Museum eingerichtet. Eine originalgetreue Rekonstruktion des Reaktors, verschiedene Schautafeln und Modelle sowie ein Nachbau des Experimentiertisches von Otto Hahn zeigen den Besuchern den Stand der damaligen Entwicklung.

Die Amerikaner glaubten ja, Deutschland sei auch dabei, eine Atombombe zu entwickeln, und befürchteten, es wäre weiter fortgeschritten als sie. Deshalb kamen US-Truppen gleich nach ihrem Einmarsch in Württemberg nach Haigerloch, nahmen die Wissenschaftler gefangen und beschlagnahmten alles, was dort war, wenn ich mich richtig entsinne:verwirrt:
Aber die Deutschen hatten zu wenig Uran, die "kritische Masse" wurde nicht erreicht. Deshalb gelang es ihnen nicht, die Kettenreaktion auszulösen.

Wie ich ja auch schon schrieb, war Tokio durch viele Luftangriffe schon so zerstört, dass dort die Wirkung der Atombombe nicht mehr gut zu beobachten gewesen wäre.
 
Eben. Tokio war mit seinen vielen Holzbauten bereits einem verheerenden Feuersturm zum Opfer gefallen, während Hiroshima bis dato von größeren Luftschlägen verschont geblieben war. Dies bot den Amerikanern u.a. die Möglichkeit, die Waffe an einer weitgehend intakten Stadt zu testen. Schon ziemlich abartig irgendwie...

C.

Können froh sein. Tokio hatte selbst gegen Kriegsende noch 2,8 Millionen Einwohner im Ballungsgebiet. Nimmt man noch die Metropolregion dazu, waren Millionen im unmittelbaren Gefahrenbereich.
 
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