Militärgeschichte

Das G36 ist laut Hersteller ein selbstreinigendes Gewehr ab 1000 Schuss. Und wenn HK das sagt, dann glaube ich ihnen das auch. In der Bundeswehr gibt es aber eine Reinigungsmentlität die mehr schadet als nutzt. Da werden, ohne flax, die Gaskolben gereinigt, die Verbindung zwischen Rohr und Patronenlager oder der Handschutz. Totaler Schwachsinn. Die Waffe ist dafür ausgelegt das man nach einem Gefechtstag das Rohr kurz durchzieht und Öl in die Verschlusslaufbahn gibt. Selbst damit sollten 10.000 Schuss locker drin sein. Den das sind die Anforderungen der Bundeswehr an HK.

Ich muß ganz ehrlich sagen das ich selten 1000 Schuss gesehen habe ausser beim Mun-Verbrauchsschießen. Und daher kann ich definitiv bestätigen das die Waffe einwandfrei funktioniert, auch wenn die abgegebenen Schusszahl die 1000 weit übersteigt.

Was die Reinigungsmentalität der BW angeht hast du leider recht. Vor allem muß man dazu sehen das man völlig ungeeignete Mittel dafür an die Hand bekommt. Das Öl der BW ist einfach das billigste Zeug was mal jemand für wenig Geld in großen Mengen angeboten hat. Breakfree oder Ballistol sind wenstlich wirksamer als Reinigungsmittel und auch als Schutz. Das einem die Benutzung dieses Materials verboten wird ist ein absoluter Witz, bzw das dieses Material nicht angeschafft wird.

Leider ist in der BW das Waffenreinigen oft entweder als Beschäftigungstherapie oder als Strafe genutzt, was den Waffen allgemein eher schadet. Reinigung und Pflege sind eine feine Sache, aber wie alles liegt das Gift in der Dosis. Richtig dosiert und zur richtigen Zeit ist es absolut notwendig, aber so wie es in der BW durchgezogen wird ist es einfach nur pures Gift für das Gerät(das gilt für alles, nicht nur für Waffen).

Ich frage mich gerade mal wieder wozu wir am Ende der AGA eigentlich 3 Tage lang unsere G36 gewienert haben. :konfus:

Die gleiche Problematik stellt sich mir bei den berühmten Vollzähligkeiten. Wozu muß ich nach einer Woche eine zweite Vollzähligkeit an einem verschlossenen Fahrzeug an dem seit ich die letzte Vollzähligkeit gemacht habe definitiv niemand dran war..... :konfus: Und wozu muß ich 6 Stunden eine Stube reinigen obwohl diese nach einer halben Stunde schon steril ist...... :konfus:

Das M-16 bzw die M-4 sind übrigens wesentlich einfacher zu reinigen als das G36 da man ohne Probleme an das Patronenlager kommt ohne sich dabei die Finger brechen zu müssen.
 
@ Red Guard:

Ich tu mir ein bisschen schwer die Hauptaussage bei dem Ganzen zu finden. Der Krieg wäre ganz leicht gewonnen worden wenn Japan mit eingetreten wäre und man sich auf die Flanken statt auf Moskau konzentriert hätte?

Finde ich ein bisschen sehr spekulativ, allerdings wäre mit Japan zumindest die russische Gegenoffensive vor Moskau weggefallen.
Was das mit den Flanken angeht... Es war ja nicht so, dass Barbarossa nur darauf ausgerichtet war Moskau einzunehmen, sondern die Linie Archangelsk - Astrachan erklärtes Ziel war. Das heißt also möglichst schneller Vormarsch mit allen Heeresgruppen. Da war ein Angriff auf Moskau, wo ja das Gros der russischen Truppen versammelt war schon sinnvoll, im Falle eines Sieges dort wären die wichtigsten Teil der russischen Armee zerschlagen gewesen, zudem hätte sich die Symbolwirkung der eingenommen Hauptstadt mit Sicherheit auf die Moral der Russen ausgewirkt.
Wie es ausgesehen hätte wenn die Heeresgruppen Nord und Süd verstärkt worden wären und zuerst vorgestoßen, wer kann das sagen? Allerdings weiß man, wie sich die Frontausdehnung, die bei einem Vormarsch im Süden entstehen zwangsläufig entstehen musste, sich 1942 ausgewirkt hat. Und statt den Großteil ihre Streitkräfte vor Moskau zu versammeln hätten die Russen wohl ebenfalls ihre Truppenaufstellung abgeändert, wenn die Heeresgruppe Mitte nur "halbherzig" vorgestoßen wäre.

Und ich wage jetzt auch mal zu behaupten, dass ein Heinz Guderian wohl eher die bessere Strategie erkannt hat als ein Adolf Hitler.
 
check ich jetzt nicht so ganz ...
wann hat dein opa denn mit den russen gekämpft dass er in Kontakt mit der AK 47 gekommen ist?
Wie der Name schon sagt, wurde die doch erts 1947 in Dienst gestellt oder irre ich mich da?

Wie Talon schon sagte,ist wohl diese Waffe gemeint,die er in seinem Bild zeigt.
Sie war sehr,sehr einfach und deshalb äusserst robust.
Bei den deutschen Soldaten sehr beleibt,da sie im Gegensatz zum deutschen Modell noch schoß,wenn sie bereits im Schlamm gelegen hat.

So,ich bin aus dem schönen Kroatien zurück.
Wer von euch mal in Istrien ist,der sollte unbedingt,wenn er die Stadt Novigrad
besucht,daß kleine,aber sehr schöne k.u.k. Marinemuseum besuchen :

K.U.K. Marine museum Gallerion muzej Austrougarske mornarice, Novigrad/Cittanova Croatia

Dort sind sehr schöne Modelle und auch original Gegenstände ausgestellt,und auch sehr viele interessante Schautafeln.
U.a. wird auch die Blamage der Italiener von der Nacht des 23.05. 1915 auf den 24.05.1915 sehr genau beschrieben.

Auch über die Seeschlacht von Lissa gibt es eine Abhandlung.

Beides Dinge,die wirklich nur den Italienern pasieren können.

Dort hängt auch ein schönes Bild des,m.W. einzigen Großadmirals der k.u.k Kriegsmarine des I.WK.,Anton Haus

haus.jpg
 
Ich weiß,es ist ein Doppelpost,aber es ändert sich das Thema.

Was glaubt ihr,wie geht es in der Türkei weiter nach dem überragenden Sieg der
AKP von Ministerpräsident Recep Erdogan.
Wird das Militär unter der Führung von Generalstabschef Yasar Büyükanit den Sieg der Fundamentalisten unter Erdogan hinnehmen,oder wird das Militär seinem Verfassungsauftrag nachkommen,und die Trennung von Staat und Religion durch eine Machtübernahme sicherstellen ?
Oder wird das Militär einfach abwarten,wie sich die Sache entwickelt ?
Wird das Militär zusehen,wie Erdogan einen Vertrauten auf den Sessel des Präsidenten setzt,der zumindest formal Oberbefehlshaber der Streitkräft ist.
Oder werden die Generale dem Spuk mit Panzern ein Ende machen ?
Und wie wird der Westen sich verhalten ?

In Algerien nahm er die Niederschlagung einer demokratischen Endscheidung des Volkes für eine islamische Regierung durch das Militär ohne Protest hin.

In der Türkei will der Westen den Einfluss des Militärs,welches seit Ende des I.WK für die Unabhänigkeit und den Fortbestand des türkischen Staates einstand,zurückgedrängt sehen.

Wenn auch die AKP von Erdogan etwas gemäßigter ist,als seinerzeit die FIS in Algerien,so ist sie doch trotz aller gefressenen Kreide ein Wolf im Schafspelz,welche als Endziel einen islamischen Staat im Auge hat.

Meine Fragen also :

Wie wird das Militär reagieren ?
Wie wird der Westen sich im Fall eines Eingreifens der türkischen Streitkräfte(welcher in der türkischen Verfassung vorgeschrieben ist) reagieren ?

Ich hoffe auf ein paar Antworten.
 
Ich denke mal, daß das Militär zunächst abwarten wird, wie sich die Sache entwickelt. Immerhin gibt sich Erdogan ja momentan recht gemäßigt, und hat auchte Vertreter anderer Parteien (sogar Sozialdemokraten) mit ins Boot geholt, um seine Regierung zu bilden.

C.
 
Ich denke mal, daß das Militär zunächst abwarten wird, wie sich die Sache entwickelt. Immerhin gibt sich Erdogan ja momentan recht gemäßigt, und hat auchte Vertreter anderer Parteien (sogar Sozialdemokraten) mit ins Boot geholt, um seine Regierung zu bilden.

C.

Aber wird er mit diesen Maßnahmen das Militär und seine Herren im Westen besänftigen können ?

Er wird sich eines Tages endscheiden müssen zwischen dem Wohl seines Volkes,wofür m.E. auch das türkische Militär,besonderst das Militär steht,oder dem Westen den Arsch zu lecken.

Ich persönlich kann ihm nur wünschen,seine Wahl fällt auf das Militär.
 
Ich denke solange Erdogan sich nicht offen mit dem Militär anlegt (und danach sieht es momentan eher nicht aus) und solange er eine erfolgreiche Wirtschaftpolitik führt und wenn der die Trennung von Staat und Religion nicht angreift solange werden die Militärs auch nicht offen agieren. Sie werden zweifelsohne mit dem "Säbel rasseln", aber aktiv werden sie wohl eher nicht eingreifen.
 
Aber wird er mit diesen Maßnahmen das Militär und seine Herren im Westen besänftigen können ?

Er wird sich eines Tages endscheiden müssen zwischen dem Wohl seines Volkes,wofür m.E. auch das türkische Militär,besonderst das Militär steht,oder dem Westen den Arsch zu lecken.

Ich persönlich kann ihm nur wünschen,seine Wahl fällt auf das Militär.

Zumindest wirtschaftlich gesehen liegt das Wohl des türkischen Volkes wohl eher in einer Aurichtung nach Westen, würde ich mal behaupten.
Und wenn es hart auf hart kommt, wird der Westen ohnehin das Militär unterstützen müssen, da sich wohl weder NATO noch EU einen islamistischen Gottesstaat von der Größe der Türkei an der Südost Flanke erlauben kann.

C.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zumindest wirtschaftlich gesehen liegt das Wohl des türkischen Volkes wohl eher in einer Aurichtung nach Westen, würde ich mal behaupten.
C.


Wirtschaftlich gesehen sicherlich.
Aber Politisch,und das hat m.E. die Vergangenheit mehrmals gezeigt,lag das Wohl der Türkei immer am besten in den Händen des Militärs.

Und wenn es hart auf hart kommt, wird der Westen ohnehin das Militär unterstützen müssen, da sich wohl weder NATO noch EU einen islamistischen Gottesstaat von der Größe der Türkei an der Südost Flanke erlauben kann.

Und genau auch aus diesen Gründen wird auch die jetzige Regierung,und sei ihr Wahlsieg noch so groß,nur von der Gnade des Militärs abhängen.
Wenn General Yasar Büyükanit will,dann ist der Laden morgen dicht.
Das sollten die Herren in Ankara niemals vergessen.
 
Das Problem der Türkei ist schlicht und ergreifend, daß wir quasi über zwei Länder reden. Da ist zum einen der wirtschaftlich, politisch und infrastrukturell rückständige Osten und der europäisch orientierte, moderne und ideologisch offenere Westen. Was die Türkei zur Zeit macht ist nichts weniger als ein Spagat zwischen den erzkonservativen, islamisch orientierten Ansichten der einen Bevölkerungshälfte und den demokratisch-westlich orientierten, sekularen Ansichten der anderen Hälfte. Inwiefern das lange gut geht wage ich weder vorherzusagen noch wage ich einen Ausgang dieses Interessengegensatzes zu prophezeien.

Zur Zeit bleibt die Waage in der Balance, weil die Wirtschaftspolitik der Regierung Erfolge bringt. Aber sobald der Erfolg ausbleibt, wird der unterschwellige Konflikt zwischen Traditionalisten und Kemalisten aufbrechen - intensiviert vor allem durch Zuzug "ostanatolischer Bauern" in den "europäischen Westen" des Landes. Für viele dieser Leute ist die "europäische Lebensweise" vieler Türken (vor allem in Istanbul) ein Affront erster Klasse. Insofern liegt die Sprengkraft der "türkischen Frage" wohl eher im innenpolitischen Bereich. Gelingt es der Regierung den Osten in allen Bereichen zu modernisieren (Infrastruktur, Bildung etc), dann hat der europäische Gedanke eine Chance. Wenn nicht, dann wird es zu einem Konflikt Islamisten gegen Kemalisten kommen. Und in dem Fall ist das Militär wirklich die einzige verläßliche Macht im Lande.
 
Ist Erdogan und seine Partei den wirklichen an einer Aufhebung der säkularen Türkei interessiert? Ich bin nicht sehr gut informiert, konnte aber in letzter Zeit keine Indizien dafür erkennen und hielt die Besorgnis für hysterisch. Wie kann man sich so sicher sein, dass Erdogan den Staat umkrempeln möchte? Die Tatsache, dass seine Frau ein Kopftuch trägt ist für mich z. B. kein Beweis.
 
Das Problem der Türkei ist schlicht und ergreifend, daß wir quasi über zwei Länder reden. Da ist zum einen der wirtschaftlich, politisch und infrastrukturell rückständige Osten und der europäisch orientierte, moderne und ideologisch offenere Westen. Was die Türkei zur Zeit macht ist nichts weniger als ein Spagat zwischen den erzkonservativen, islamisch orientierten Ansichten der einen Bevölkerungshälfte und den demokratisch-westlich orientierten, sekularen Ansichten der anderen Hälfte. Inwiefern das lange gut geht wage ich weder vorherzusagen noch wage ich einen Ausgang dieses Interessengegensatzes zu prophezeien.

Zur Zeit bleibt die Waage in der Balance, weil die Wirtschaftspolitik der Regierung Erfolge bringt. Aber sobald der Erfolg ausbleibt, wird der unterschwellige Konflikt zwischen Traditionalisten und Kemalisten aufbrechen - intensiviert vor allem durch Zuzug "ostanatolischer Bauern" in den "europäischen Westen" des Landes. Für viele dieser Leute ist die "europäische Lebensweise" vieler Türken (vor allem in Istanbul) ein Affront erster Klasse. Insofern liegt die Sprengkraft der "türkischen Frage" wohl eher im innenpolitischen Bereich. Gelingt es der Regierung den Osten in allen Bereichen zu modernisieren (Infrastruktur, Bildung etc), dann hat der europäische Gedanke eine Chance. Wenn nicht, dann wird es zu einem Konflikt Islamisten gegen Kemalisten kommen. Und in dem Fall ist das Militär wirklich die einzige verläßliche Macht im Lande.

Sollte die Sprengkraft dieser Frage tatsächlich entfesselt werden dann kann ich nur hoffen das das türkische Militär mit aller Härte durchgreift und die frauenverachtenden, patriarchalischen Weltanschauungen der, wie du dich ausdrücktest, "ostanatolischen Bauern" ein für allemal dahin zu schicken wo sie hingehoren, nämlich auf den Müllplatz der Geschichte.

Jetzt warte ich natürlich darauf das irgendein "Gutmensch" mir zu erzählen versucht das MEINE Weltanschauung menschenverachtend wäre. Aber hier bitte ich mal um eine differenzierte Betrachtungsweise. Natürlich ist es nicht die feine englische Art Menschen mit millitärischen Mitteln zum Umdenken zu bewegen, aber diese Methode ist mir allemal lieber als die Duldung von mittelalterlichen Ansichten und Wertvorstellungen, insbesondere das von diesen Menschen gelebte Frauenbild.

Was mich immer wieder verwundert ist das dieses Patriarchat immer unter dem Deckmantel des Islams verwurzelt ist, während der Islam eigentlich grundsätzlich nicht Frauenfeindlich eingestellt ist, zumindest nicht frauendfeindlicher als die katholische Kirche(und das ist mir schon frauenfeindlich genug).

Irgendwie beschleicht mich bei einer Vorstellung an einen derartigen Konflikt der Vergleich mit der aktuellen Situation in Israel.
 
Das Militär wird sich wohlweißlich hüten gegen irgendwelche Lebenseinstellungen, Ideologien oder Religionen vorzugehen. Sie werden ganz knallhart den von Attatürk festgelegten status quo ante (d.h. sekulärer Staat) verteidigen bzw wiederherstellen, aber sie werden keine Säuberungskampagne großen Stils durchführen. Sie haben schon genug mit den kurdischen Rebellen zu tun und werden eine Ausweitung des Konflikts durch islamistische Solidarisierung nicht riskieren.

@ Gandalf - Unter der Herrschaft der AKP haben vor allem Übergriffe auf christliche Minderheiten (vor allem die griechisch-orthodoxe Gemeinde) stark zugenommen. Türkische Stellen - d.h. auch Polizei und Staatsanwaltschaft - schauen in zunehmendem Maße weg, ja prozessieren gegen nicht-islamische Minderheiten wegen obskurer Gesetze und geradezu lachhafter Anschuldigungen. Meines Erachtens geschieht hier eine versteckte, schleichende aber nicht weniger drastische ethnisch-religiöse Säuberung. Erste Morde hat es ja bereits gegeben.
 
Sollte die Sprengkraft dieser Frage tatsächlich entfesselt werden dann kann ich nur hoffen das das türkische Militär mit aller Härte durchgreift und die frauenverachtenden, patriarchalischen Weltanschauungen der, wie du dich ausdrücktest, "ostanatolischen Bauern" ein für allemal dahin zu schicken wo sie hingehoren, nämlich auf den Müllplatz der Geschichte.

Jetzt warte ich natürlich darauf das irgendein "Gutmensch" mir zu erzählen versucht das MEINE Weltanschauung menschenverachtend wäre. Aber hier bitte ich mal um eine differenzierte Betrachtungsweise. Natürlich ist es nicht die feine englische Art Menschen mit millitärischen Mitteln zum Umdenken zu bewegen, aber diese Methode ist mir allemal lieber als die Duldung von mittelalterlichen Ansichten und Wertvorstellungen, insbesondere das von diesen Menschen gelebte Frauenbild.

Was mich immer wieder verwundert ist das dieses Patriarchat immer unter dem Deckmantel des Islams verwurzelt ist, während der Islam eigentlich grundsätzlich nicht Frauenfeindlich eingestellt ist, zumindest nicht frauendfeindlicher als die katholische Kirche(und das ist mir schon frauenfeindlich genug).

Solche Dinge müssen sich m.E. so ändern, daß sie in den Köpfen der Menschen ankommen, und das erreicht man eher selten mit Panzern und Granaten.
In unseren Breiten ist es noch garnicht solange her, daß das Frauenbild ähnlich und das Patriarchat ebenso stark ausgeprägt war, von der Macht der Kirche garnicht zu reden. Dies änderte sich erst, als das Volk weitestgehend alphabetisiert war und freien Zugang zu Wissen und Bildung hatte.
Die Menschen in Ostanatolien leben vermutlich schon sein tausenden von Jahren so, wie sie es tun, und ihre patriarchalische Gesellschaft wird vermutlich älter sein, als der Islam, der sich wie jede Religion so oder so auslegen lässt, besonders wenn die Frau vielleicht nichtmal lesen kann, um sich von was anderem zu überzeugen.
Was den meisten islamischen Ländern fehlt, ist das, was man bei uns das Zeitalter der Aufklärung nennt.
Mit Gewalt erreicht man aber für Gewöhnlich gar nichts, bzw. in dem Fall nur das genaue Gegenteil dessen, was man möchte.

C.
 
Solche Dinge müssen sich m.E. so ändern, daß sie in den Köpfen der Menschen ankommen, und das erreicht man eher selten mit Panzern und Granaten.
In unseren Breiten ist es noch garnicht solange her, daß das Frauenbild ähnlich und das Patriarchat ebenso stark ausgeprägt war, von der Macht der Kirche garnicht zu reden. Dies änderte sich erst, als das Volk weitestgehend alphabetisiert war und freien Zugang zu Wissen und Bildung hatte.
Die Menschen in Ostanatolien leben vermutlich schon sein tausenden von Jahren so, wie sie es tun, und ihre patriarchalische Gesellschaft wird vermutlich älter sein, als der Islam, der sich wie jede Religion so oder so auslegen lässt, besonders wenn die Frau vielleicht nichtmal lesen kann, um sich von was anderem zu überzeugen.
Was den meisten islamischen Ländern fehlt, ist das, was man bei uns das Zeitalter der Aufklärung nennt.
Mit Gewalt erreicht man aber für Gewöhnlich gar nichts, bzw. in dem Fall nur das genaue Gegenteil dessen, was man möchte.

C.



Man kann aber durch Gewalt(bzw deren Androhung) dafür sorgen das ein Alphabetisierungsprozess und eine Aufklärung stattfindet. Die Kehrseite der Medallie ist das was momentan im Irak und in Afghanistan abgeht, nur das dort leider auch keine Aufklärung betrieben wird da man sich als Befreier versteht. Um eine Aufklärung durchzusetzen ist eine grundlegend andere Strategie von Nöten.

Wobei auch hier die Frage der Wirksamkeit bestehen bleibt, vor allem die der Nachhaltigkeit der Maßnahmen.
Mir ist sonst nicht ganz klar wie ich eine Aufklärung durchsetzen wollte oder auch nur in Gang setzen wollte wenn die örtlichen Machthaber diese gleich wieder blockieren.

Die andere Alternative ist aussitzen und hoffen, wovon ich kein Freund bin, denn dadurch kommen solche Typen wie Mohamed Atta zum Zug und werfen die Türmchen anderer Leute um um weltweite Konflikte zu entfesseln.

Ich lese gerade ein hervorragendes Buch, Patrick Robinsons "tödliche Flut". Darin geht es genau um dieses Thema das es ein ewiges hin und her zwischen Terror und Antiterror gibt wodurch alles hochgeschaukelt wird bis eine Seite zu Maßnehmen greift wo Atombomben Spielzeuge gegen sind weil die Energien der Erde entfesselt werden. Und sowas gibt einem dann schon zu denken und bestärkt mich in meiner "keinesfalls-hinnehmen-mentalität".
 
Die hier anzutreffende militaristische Begeisterung lässt mich entgeistern. Wir sollten mit unserem unilateralistischen Ansatz endlich aufhören. Aufklärung, Modernisierung in den Köpfen entsteht endogen in einer Gesellschaft, nicht durch Panzer, Handy oder BigMäc. Die Türkei ist in der heutigen Form für uns ein seltsames Gebilde, äußerst heterogen. Mir ist nicht wohl dabei, dass ausgerechnet das Militär die Gewaltenteilung bereichert und sich zum Verteidiger der säkularen Demokratie erklärt. Erdogan kann nicht das Interesse haben, das Land noch mehr zu spalten. Die Massendemonstrationen sprechen eine eindeutige Sprache. Dennoch wird es spannend sein zu sehen, wohin er das Land manövriert.
 
Die hier anzutreffende militaristische Begeisterung lässt mich entgeistern. Wir sollten mit unserem unilateralistischen Ansatz endlich aufhören. Aufklärung, Modernisierung in den Köpfen entsteht endogen in einer Gesellschaft, nicht durch Panzer, Handy oder BigMäc. Die Türkei ist in der heutigen Form für uns ein seltsames Gebilde, äußerst heterogen. Mir ist nicht wohl dabei, dass ausgerechnet das Militär die Gewaltenteilung bereichert und sich zum Verteidiger der säkularen Demokratie erklärt. Erdogan kann nicht das Interesse haben, das Land noch mehr zu spalten. Die Massendemonstrationen sprechen eine eindeutige Sprache. Dennoch wird es spannend sein zu sehen, wohin er das Land manövriert.

Gesprochen wie ein wahrer Grünenwähler..... oder alternativ dazu die Linke oder die SPD.

Modernisierung kommt bestimmt nicht duch den BigMac oder durch das Handy, aber manche Leute muß mal leider durch Androhung von Gewalt oder deren tatsächliche Ausübung dazu zwingen andere Menschen in Ruhe zu lassen. Das ist das gleiche Prinzip auf dem unsere Polizei beruht. Nicht umsonst besitzt der Staat das Gewaltmonopol.

In andere Ländern ist es leider nicht so das das schlagen der Ehefrau verboten ist und Kinder in die Schule müssen. Ich habe kein Problem damit wenn man derartigen Patriarchaten ein wenig auf die Finger haut.

EDIT:

Noch ein kleiner Nachtrag:

Die Idee des Gewaltmonopols sieht vor, dass die Angehörigen eines Gemeinwesens darauf verzichten, Gewalt (z.B. Selbstjustiz) auszuüben, d.h. tatsächliche oder vermeintliche Rechte und Ansprüche durch individuelle Ausübung von Zwang durchzusetzen. Vielmehr übertragen sie deren Schutz und Durchsetzung ganz auf die staatlichen Justiz- und Exekutivorgane; also an Gerichte, Polizei und Verwaltung. Diese wiederum sind in einem demokratischen Staat an das von der Legislative sanktionierte Recht und Gesetz gebunden.

Die allmähliche Herausbildung des staatlichen Gewaltmonopols im Rahmen der Gewaltenteilung seit der frühen Neuzeit gilt allgemein als großer zivilisatorischer Fortschritt. Ziel ist die Wahrung und der Schutz der Rechte und Freiheiten der Gesamtheit aller Staatsbürger und die Beseitigung willkürlicher Machtausübung (Diktatur), sowie der gewaltsamen Durchsetzung von Partikularinteressen einzelner Personen oder Interessengruppen. Das Gewaltmonopol bedeutet auch die Absage an Fehde und Blutrache als Mittel der Rechtsdurchsetzung.

Das ist die Definition des Gewaltmonopols, was ganz definitiv in den betreffenden Staaten teilweise oder gar nicht anzutreffen ist.

Die allmähliche Herausbildung ist eine Frage der Zeit. Und in meinen Augen ist die Menschenunwürdige Behandlung von Volksgruppen wesentlich höherwertig als die Lebensweisen von ein Paar unterentwickelten Typen mit überentwickeltem Ego.

Gewaltmonopol des Staates - Wikipedia <--- da ist noch der Gesamtartikel aus dem mein Zitat kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gesprochen wie ein wahrer Grünenwähler..... oder alternativ dazu die Linke oder die SPD.

Modernisierung kommt bestimmt nicht duch den BigMac oder durch das Handy, aber manche Leute muß mal leider durch Androhung von Gewalt oder deren tatsächliche Ausübung dazu zwingen andere Menschen in Ruhe zu lassen. Das ist das gleiche Prinzip auf dem unsere Polizei beruht. Nicht umsonst besitzt der Staat das Gewaltmonopol.

In andere Ländern ist es leider nicht so das das schlagen der Ehefrau verboten ist und Kinder in die Schule müssen. Ich habe kein Problem damit wenn man derartigen Patriarchaten ein wenig auf die Finger haut.

Was soll diese Etikettierung? Tut das was zur Sache? Es ändert doch nichts am Problem. Du hast doch in Deinem vorigen Beitrag zugegeben, dass sich bei Deiner "Lösung" das Problem der Nachhaltigkeit stellt.
Nochmal: langfristige Veränderungen und Entwicklungen kommen -wenn sie denn Erfolg haben sollen- von unten und werden nicht von einem Regime aufoktroyiert.
Dortige Zustände gefallen mir auch beileibe nicht, aber ich hüte mich davor, jemanden mit einer "Aufräumaktion" zu beauftragen. Man kann nur progressive, reformatorische Kräfte unterstützen und auf die Türken in der Diaspora hoffen, dass sie die Moderne in ihre Heimat tragen...
 
Was soll diese Etikettierung? Tut das was zur Sache? Es ändert doch nichts am Problem. Du hast doch in Deinem vorigen Beitrag zugegeben, dass sich bei Deiner "Lösung" das Problem der Nachhaltigkeit stellt.
Nochmal: langfristige Veränderungen und Entwicklungen kommen -wenn sie denn Erfolg haben sollen- von unten und werden nicht von einem Regime aufoktroyiert.
Dortige Zustände gefallen mir auch beileibe nicht, aber ich hüte mich davor, jemanden mit einer "Aufräumaktion" zu beauftragen. Man kann nur progressive, reformatorische Kräfte unterstützen und auf die Türken in der Diaspora hoffen, dass sie die Moderne in ihre Heimat tragen...

Natürlich tut die politische Überzeugung etwas zur Sache, denn, je nach politischer Überzeugung wird man das ein oder andere niemals akzeptieren, unabhängig davon ob es Argumentativ schlüssig ist oder nicht. Und die Linke gehört leider dazu und durch deinen obigen Kommentar hast du sehr klar dargestellt das du, trotz gegenteiliger Beweise in der Geschichte, militärische Gewaltanwendung für grunsätzlich sinnlos hälst und sie ablehnst.
 
Ist Erdogan und seine Partei den wirklichen an einer Aufhebung der säkularen Türkei interessiert? Ich bin nicht sehr gut informiert, konnte aber in letzter Zeit keine Indizien dafür erkennen und hielt die Besorgnis für hysterisch. Wie kann man sich so sicher sein, dass Erdogan den Staat umkrempeln möchte? Die Tatsache, dass seine Frau ein Kopftuch trägt ist für mich z. B. kein Beweis.

Nun im Falle Erdogans muß man immer im Hinterkopf haben,daß er ein politischer
Ziehsohn von Necmettin Erbakan ist.Dieser prophezeite einst,daß die Islamisten eines Tages in der Türkei an die Macht kommen werden,die Frage sei nur ob blutig oder unblutig.Seine Amtszeit als Ministerpräsident der Türkei wurde nach nur einem Jahr und 2 Tagen vom türkischen Militär beendet.
Abdullah Gül ist übrigens auch ein ehemaliger Gefolgsmann Erbakans.

Das Militär wird sich wohlweißlich hüten gegen irgendwelche Lebenseinstellungen, Ideologien oder Religionen vorzugehen. Sie werden ganz knallhart den von Attatürk festgelegten status quo ante (d.h. sekulärer Staat) verteidigen bzw wiederherstellen, aber sie werden keine Säuberungskampagne großen Stils durchführen. Sie haben schon genug mit den kurdischen Rebellen zu tun und werden eine Ausweitung des Konflikts durch islamistische Solidarisierung nicht riskieren.

Da irrst Du Dich allerdings gewaltig.
Die Militärs haben mehrfach mit eisernem Besen ihre Streitkräfte von islamischen Fundamentalisten gesäubert.
Zuletzt wurde 1997 der oben erwähnte Ministerpäsident der Türkei,Erbakan,gezwungen per Anordnung 4000(!!!!!!!!!!!!!) türkische Offiziere mit islamischen Hintergrund zu entlassen.

Man kann aber durch Gewalt(bzw deren Androhung) dafür sorgen das ein Alphabetisierungsprozess und eine Aufklärung stattfindet.

Sehr richtig.
Und so sogar geschehen im Irak.
Im Irak des Saddam Hussein herschte Schulpflicht,und diese wurde sehr streng vom Staat überwacht.

. Mir ist nicht wohl dabei, dass ausgerechnet das Militär die Gewaltenteilung bereichert und sich zum Verteidiger der säkularen Demokratie erklärt. .

Das türkische Militär erklärt sich nicht von selbst zum Verteidiger,sondern ist durch die Verfassung dafür vorgesehen.
Und in meinen Augen sollte es überall so sein.
Das Militär sollte die Regierungen überwachen,nicht die zivilen Regierungen das Militär.Nur das Militär ist im Ernstfall im Stande,Volk und Staat nach Innen wie nach Außen zu verteidigen.
Deshalb gibt es auch in vielen Staaten militärähnliche Polizei.
Ich glaube sogar in den USA gibt es Polizeieinheiten,die mit leichten Waffen ausgerüstet sind.


Was mich im Bezug auf die Türkei noch sehr interessiert ist die Frage,ob General Büyükanit sich mit seinen Plänen zu einer Intervention im Nord-Irak durchsetzt.
Er drängt da schon länger drauf.
Das wird wohl die nächste Kraftprobe zwischen ihm und Erdogan.
 
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