Militärgeschichte

Also zur Sache mit der Kapitulation: England dachte über Kapitulation nach,nach Deutschlands Sieg in Frankreich, aber es waren Neuwahlen und Winston Churchill hat die Kapitulation verhindert. Sonst sähe es heute vlt. ganz anders aus. Außerdem werde ich nie verstehen, warum bei Dünkirchen der Halt-Befehl gegeben worden ist. Ohne diesen Schwachsinn hätte England ohne Heer dagestanden und Deutschland hätte bloß Fallschirmjäger einsetzten müssen um England zu besetzten.
 
Also zur Sache mit der Kapitulation: England dachte über Kapitulation nach,...

Das Grossbritannien kapitulieren wollte währe mir neu

Außerdem werde ich nie verstehen, warum bei Dünkirchen der Halt-Befehl gegeben worden ist. Ohne diesen Schwachsinn hätte England ohne Heer dagestanden und Deutschland hätte bloß Fallschirmjäger einsetzten müssen um England zu besetzten.

Dann hätte Deutschland aber gleich Juni 40 angreifen müssen.
Und ob die Wehrmacht dazu wirklich in der Lage gewesen währe?
 
Also zur Sache mit der Kapitulation: England dachte über Kapitulation nach,nach Deutschlands Sieg in Frankreich, aber es waren Neuwahlen und Winston Churchill hat die Kapitulation verhindert. Sonst sähe es heute vlt. ganz anders aus. Außerdem werde ich nie verstehen, warum bei Dünkirchen der Halt-Befehl gegeben worden ist. Ohne diesen Schwachsinn hätte England ohne Heer dagestanden und Deutschland hätte bloß Fallschirmjäger einsetzten müssen um England zu besetzten.

Genau so wenig wie Deutschalnd im II.Weltkrieg mit Russland im Krieg stand stand es mit England im Krieg.Wir reden hier von Großbritannien:D;):D.
Deweiteren fanden in Großbritannien im Jahre 1940 keine Unterhauswahlen statt.
Lediglich der Premierminister wechselte am 10.06.1940.
Auch dachte Großbritannien nicht über eine Kapitualtion nach, sondern über einen Friedensschluß.
Zwar sind sich viele Historiker einig daß man die britischen Inseln hätte einnehmen können wäre das Expeditionsheer in Dünkirchen vernichtet worde.
Aber alleine mit Fallschirmjäger wäre es wohl nicht gegangen.
Es hätte schon einer Landung bedurft.

England ist nicht Kreta!

Auch auf Kreta erfolgte die Landung nicht bloß per Fallschirmjäger.

@Crimson und Moses
Sicher wäre es einen siegenden Militär schwerer gefalllen im Augenblick des größten Sieges Hitler in den Arm zu fallen. Aber trotzdem hätte da bei den nüchtern denkenden Militärs ein Nachdenken einsetzen müssen.
Zumal sehr viele hohe Militärs die Angriffspläne gegen die UDSSR abgelehnt haben.
 
@ Jedihammer

Eigentlich bei den nüchtern denkenden Militärs schon spätestens 1934 ein Nachdenken einsetzen müssen.
Der Punkt ist nur das sie ja mit vielem was Hitler wollte einverstanden waren.
1940 war man dann aber schon mit Beförderungen, Orden etc überhäuft und stand somit in Hitlers schuld. Zumal ja alle einen persönlichen Eid auf den GröFaZ geleistet hatten.
 
@ Jedihammer

Eigentlich bei den nüchtern denkenden Militärs schon spätestens 1934 ein Nachdenken einsetzen müssen.
Der Punkt ist nur das sie ja mit vielem was Hitler wollte einverstanden waren.
1940 war man dann aber schon mit Beförderungen, Orden etc überhäuft und stand somit in Hitlers schuld. Zumal ja alle einen persönlichen Eid auf den GröFaZ geleistet hatten.
Hm.
Im Jahre 1934 war das deutsche Reich noch in den Augen der Militärs schwach und wehrlos.
Hitler versprach eine große Wiederaufrüstung und die Wiederherstellung der Wehrhoheit.
Dies hat den Militärs natürlich gefallen.
Auch mus erwähnt werden daß viele der hohen Militärs des Jahres 1934 spätestens beim "großen Generalschub" im Jahre 1938 abgesetzt wurden. Einige schon früher.
 
@ Jedihammer

Das deutsche Militär war sich halt im Vorfeld des WK1 + WK2 halt nicht bewusst welche politischen Konsequenzen die Erfüllung und Umsetzung seiner Vorstellungen haben wird.
Handwerklich waren die Militärs sicher top, aber alles was darüber hinausging lag ausserhalb ihres Denkvermögens oder -wollens.
 
@ Jedihammer

Das deutsche Militär war sich halt im Vorfeld des WK1 + WK2 halt nicht bewusst welche politischen Konsequenzen die Erfüllung und Umsetzung seiner Vorstellungen haben wird.
Handwerklich waren die Militärs sicher top, aber alles was darüber hinausging lag ausserhalb ihres Denkvermögens oder -wollens.

Das ist sicher nicht falsch.
Aber Militärs sind im Allgemeinen, nun nichts anderes als Militärs.
Das ist in anderen Staaten nicht viel anderst gewesen.

Und doch haben viele Generale vor der Expanisonspolitik Hitlers gewarnt ohne allerdings dagegen einzuschreiten.
Hier waren die preussischen Militärs wohl eher verstockt als ihre Kollegen in anderen Staaten.
Hier ging der Gehorsam wahrscheinlich zu weit.
Obwohl ja gerade die preussiche Militärtradition etwas anderes vorgibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ende des Ersten Weltkrieges 1918, Angriff auf Tarent 1940

Heute möchte ich an zwei völlig unterschiedliche militärhistorische Ereignisse erinnern.

Vor 92 Jahren, am 11. November 1918, endete der Erste Weltkrieg mit der Unterzeichnung des Waffenstillstandes von Compiègne zwischen dem deutschen Reich und der Entente (Frankreich, Großbritannien, Italien, die USA waren nur assoziiert).

Bereits am 29. September 1918 hatte die Oberste Heeresleitung (OHL) wegen der aussichtslosen Lage an der Westfront und des Zusammenbruchs des verbündeten Bulgarien die deutsche Regierung aufgefordert, sofort Waffenstillstandsverhandlungen einzuleiten. Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg, der Ende Oktober entlassene General Erich Ludendorff und dessen Nachfolger als Erster Generalquartiermeister, Generalleutnant Wilhelm Groener, der den Rückzug und die Demobilisierung der Armee organisierte, wollten die Verantwortung der Militärs und der Armee für die Niederlage abweisen und schufen so die Grundlage für die Dolchstoßlegende. Um vor der Öffentlichkeit die Politiker für den Waffenstillstand verantwortlich zu machen, forderte die OHL bewusst die Entsendung einer zivilen Waffenstillstandsdelegation.

Der deutsche Rückzug an der Westfront vollziehe sich noch insgesamt geordnet und die Entente sei noch nicht auf deutsches Gebiet vorgedrungen, betonte Ludendorff und versuchte damit die militärische Niederlage der Mittelmächte zu verschleiern. Doch erst nach wochenlangen Vorverhandlungen zwischen der Reichsregierung und US-Präsident Woodrow Wilson und der Verabschiedung der Oktoberreformen begann am 8. November 1918 eine zivile Waffenstillstandsdelegation unter der Führung von Matthias Erzberger, Reichstagsabgeordneter der Zentrumspartei, die Verhandlungen mit dem alliierten Oberbefehlshaber, Marschall von Frankreich Ferdinand Foch.

Die Entente forderte die bedingungslose Annahme ihrer Waffenstillstandsbedingungen, welche den Deutschen ein Weiterkämpfen unmöglich machen sollten. Hauptpunkte waren der komplette deutsche Rückzug aus den besetzten Gebieten im Westen innerhalb von 15 Tagen und die Besetzung der linksrheinischen Gebiete durch die Alliierten sowie die Annullierung des Friedensschlusses von Brest-Litowsk, der am 3. März 1918 zwischen Deutschland und Sowjetrussland erfolgt war. Foch lehnte es ab, über diese Bedingungen zu verhandeln, deren Erfüllung einer offenen Kapitulation gleichkam. Erzberger bemühte sich um Rücksprache mit der Regierung in Berlin, erhielt jedoch nur Kontakt zu Hindenburg, der eine Annahme des Waffenstillstands forderte, wenn nötig unter allen Bedingungen. Am 11. November 1918 unterzeichneten Erzberger und Foch in einem Eisenbahnwaggon im Wald von Compiègne den Waffenstillstand, der noch am selben Tag in Kraft trat.

Dazu noch eine Fußnote: Im Zweiten Weltkrieg, nach dem siegreichen Westfeldzug, ließ der „Führer“ und Reichskanzler Adolf Hitler für die Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich am 22. Juni 1940 diesen historischen Eisenbahnwaggon wieder aus dem Museum holen, um an derselben Stelle im Wald von Compiègne die Kapitulationsurkunde durch die französische Delegation unterzeichnen zu lassen. (Quellen: Internet-Info des Deutschen Historischen Museums Berlin (dhm), Kurt Zentner, Illustrierte Geschichte des Zweiten Weltkriegs)

Weltkrieg_Waffenstillstand_Compiegne_dpa.jpg

Während den Waffenstillstandsverhandlungen

***

Vor 70 Jahren, in der Nacht vom 11. auf 12. November 1940, griffen britische Swordfish-Flugzeuge vom Flugzeugträger HMS Illustrious aus überraschend den italienischen Marinestützpunkt Tarent an. Diese Operation „Judgment“ (Urteil) wurde zum Vorbild für den japanischen Überraschungsangriff auf den US-Flottenstützpunkt Pearl Harbor am 7. Dezember 1941.

Warum der Angriff auf Tarent erfolgte, was sein Ziel war und welche Auswirkungen er hatte, dazu habe ich wieder aus verschiedenen Marinefachbüchern und (englischsprachigen) Internetseiten das Wichtigste zusammengestellt.

Zuerst ein kurzer Überblick über die strategische Situation im Mittelmeer:

Als Italien am 11. Juli 1940 an der Seite des Deutschen Reiches in den Zweiten Weltkrieg eintrat, wurde das Mittelmeer zu einem strategisch bedeutenden Kriegsschauplatz. Nach Frankreichs Niederlage ging die französische Kontrolle des westlichen Mittelmeeres verloren, und die starke italienische Marine mit 6 Schlachtschiffen, 7 Schweren und 11 Leichten Kreuzern sowie über 100 U-Booten übernahm die Seeherrschaft.

Denn die britische Mittelmeerflotte unter dem Befehl von Admiral Sir Andrew Cunningham, deren Hauptstützpunkt Alexandria (Ägypten) war, bestand nur aus 4 alten Schlachtschiffen, darunter ein modernisiertes, dem alten Flugzeugträger Eagle, 6 Leichten Kreuzern und 20 Zerstörern und konnte lediglich die östliche Mittelmeerhälfte beherrschen. Daher wurde rasch ein als „Force H“ bekannt gewordener Flottenverband aus einem Schlachtkreuzer, 2 alten Schlachtschiffen, einem Flugzeugträger, 2 Leichten Kreuzern und 11 Zerstörern unter dem Befehl von Admiral Sir James Somerville zusammengestellt, der am 3. Juli die französische Flotte in Oran-Mers-el-Kébir durch ein Bombardement außer Gefecht setzte.

In der Folgezeit entwickelten sich immer wieder Gefechte um die beiden Hauptnachschublinien der Achsenmächte von Italien nach Libyen zur Versorgung ihrer Truppen und der Briten von Gibraltar nach Alexandria. Für Großbritannien war es ebenso wichtig, die Insel Malta zu halten, da sie direkt auf der Route von Italien nach Tripolis lag und mit ihren Flugplätzen eine Bedrohung der italienischen und deutschen Nachschubkonvois darstellte. Deshalb versuchten die Briten, die Route durch das Mittelmeer um jeden Preis offen zu halten und gleichzeitig den italienischen und deutschen Nachschub zu stören. die italienische Flotte versuchte dagegen, die eigenen Nachschublinien zu sichern und die britischen zu bedrohen.

Die italienische Marine verfügte dabei über einen bedeutenden strategischen Vorteil gegenüber den Briten: Sie konnte vor allem vom süditalienischen großen Marinestützpunkt Tarent aus jederzeit sowohl nach Westen als auch nach Osten angreifen. Die Briten konnten dagegen von ihren am Rande gelegenen Stützpunkten in Gibraltar und Alexandria jeweils nur eine Hälfte des Mittelmeers abdecken. Dies zwang sie dazu, an jeder der beiden Seiten starke Kampfverbände zu stationieren, was für die Royal Navy eine gewaltige Belastung darstellte. Die Briten versuchten daher, die Italiener um jeden Preis zu schwächen, damit britische Schiffe im Mittelmeer für andere Aufgaben frei wurden.

Die erste Begegnung in der Seeschlacht bei Punta Stilo am 9. Juli führte jedoch zu keinem nennenswerten Ergebnis, da die überlegene italienische Flotte das Weite suchte. Denn die Italiener waren entschlossen, eine Schlacht zu verweigern, sofern sie keine starke Überlegenheit hatten. Sie wollten durch die bloße Existenz ihrer Flotte, also mit dem Fleet-in-being-Konzept, und ihrer starken Luftwaffe die britischen Schiffe bedrohen. Deshalb musste auch die britische Luftwaffe verstärkt werden, daher kam Anfang September der neue Flugzeugträger HMS Illustrious mit 12 Fulmar-Jägern und 22 Swordfish-Torpedoflugzeugen als Verstärkung zu Cunninghams Flottenverband.

Da die Italiener nicht zu einer Schlacht gezwungen werden konnten, entwickelten die Briten unter der Leitung von Admiral Cunningham und Konteradmiral Lumley Lyster den Plan, die italienische Flotte in ihrem Stützpunkt Tarent anzugreifen, wo deren wichtigste Kriegsschiffe stationiert waren. Die Operation „Judgement“ sah einen von Flugzeugträgern gestarteten nächtlichen Überraschungsangriff auf den Hafen mit Swordfish-Torpedoflugzeugen vor. Dies sah man als einzige Möglichkeit an, um die gewünschten Erfolge zu erzielen, also die wichtigsten italienischen Kriegsschiffe zu versenken oder schwer zu beschädigen.

Cunningham und Lyster hatten eigentlich geplant, Tarent mit Flugzeugen der Träger HMS Illustrious und HMS Eagle am 21. Oktober anzugreifen, dem Jahrestag der Schlacht von Trafalgar. Doch wegen Beschädigungen durch Feuer auf der Illustrious und durch Feindeinwirkung auf der Eagle war dies nicht möglich. Während die Schäden auf der Eagle behoben wurden, beschlossen die Admirale, den Angriff allein mithilfe der Illustrious durchzuführen. Dazu wurden einige der Flugzeuge, die auf der Eagle stationiert waren, auf die Illustrious verlegt, um deren Staffeln zu verstärken, und der Flugzeugträger ging am 6. November in See.

Bei diesem Angriff waren große Schwierigkeiten zu überwinden, denn Flugzeugoperationen bei Nacht waren für Flugzeugträger etwas völlig Neues. So gab es z.B. keine erprobten Verfahren für Nachtlandungen. Die Flugzeugbesatzungen gingen also ein großes Risiko ein. Dazu kamen die Schwierigkeiten, die richtigen Ziele bei Dunkelheit zu finden und anzugreifen. Ein weiteres Problem war die geringe Hafentiefe von nur 15 Metern, da die von Flugzeugen abgeworfenen Torpedos zuerst in größere Tiefen sanken, bevor ihre eingebaute Tiefensteuerung sie wieder nach oben brachte. Da die Schlachtschiffe für die verfügbaren Bomben (eine Swordfish konnte drei 500 kg-Bomben oder sechs 250 kg-Bomben tragen) jedoch zu stark gepanzert waren, waren Torpedos die einzige Möglichkeit, die Schlachtschiffe auszuschalten.

Die Torpedos wurden deshalb mit hölzernen Stabilisierungsflossen versehen. Damit sollten sie nach dem Abwurf länger in der horizontalen Lage blieben und nicht wie sonst in einem mit der Abwurfhöhe zunehmenden Winkel ins Wasser eintauchen. Zusätzlich wurden die Piloten angewiesen, für den Abwurf möglichst niedrig und langsam zu fliegen. Um das Problem des Zielfindens bei Nacht zu lösen, sollten einige der Swordfish Leuchtbomben abwerfen, um die Ziele für die anderen Maschinen auszuleuchten. Damit würde zwar auch die italienische Flak bessere Sicht erhalten, aber dies musste man hinnehmen.

Da nachts keine Bedrohung durch Jäger zu erwarten war, wurden auf dem Platz des Bordschützen der Swordfish Treibstofftanks eingebaut, um die Reichweite zu vergrößern. Die Operation leitete Admiral Cunningham vom damals modernsten britischen Flugzeugträger aus, der HMS Illustrious. An den Tagen vor dem Angriff stellten mehrere Aufklärungsflüge von Malta aus fest, dass sich die italienische Flotte im Hafen von Tarent befand. Diese Information wurde kurz vor Beginn des Angriffs am 11. November noch einmal bestätigt durch ein Short Sunderland-Flugboot. Die Italiener entdeckten den Aufklärer und versetzten ihre Verteidigungsanlagen in Alarmbereitschaft, doch da sie kein Radar besaßen, wussten sie nichts von dem bevorstehenden Angriff.

Im Hafen von Tarent lagen in der Nacht des Angriffs am 11. November alle 6 Schlachtschiffe der italienischen Flotte: Die Littorio, Vittorio Veneto, Conte di Cavour, Giulio Cesare, Caio Duilio und Andrea Doria, die aber noch nicht kampfbereit war, da ihre Besatzung nach einem gerade erst beendeten Umbau des Schiffes neu ausgebildet werden musste. Ferner lagen 7 Schwere Kreuzer, 2 Leichte Kreuzer und 8 Zerstörer in Tarent.

Gegen 21 Uhr startete die erste Angriffswelle mit zwölf Swordfish unter Leitung von Lieutenant Commander Williamson von der HMS Illustrious, die sich etwa 140 Seemeilen südöstlich von Tarent befand. Neun weitere Flugzeuge unter Lieutenant Commander Hale, teils mit Torpedos, teils mit Bomben ausgerüstet, folgten eine Stunde später. Gegen 22.58 Uhr erreichte die erste Welle das Zielgebiet und teilte sich in zwei Gruppen, um sowohl den äußeren Hafen (Mar Grande) als auch den inneren Hafen (Mar Piccolo) anzugreifen. Als die Swordfish mit ihren Angriffen begannen, wurde der Himmel durch Leuchtgeschosse und heftiges, aber ungenaues Flakfeuer erhellt.

Die Flugzeuge durchbrachen die Fesselballonsperre, und sechs mit Torpedos bestückte Maschinen erzielten einen Treffer mittschiffs auf der Conte di Cavour sowie zwei Treffer auf der Littorio – je einen steuerbords an Bug und Heck. Die drei anderen abgeworfenen Torpedos (zwei auf die Andrea Doria und einer auf die Vittorio Veneto gezielt) stießen in den Hafenboden und liefen sich dort fest. Die mit Bomben ausgerüsteten Maschinen flogen einen erfolglosen Angriff auf die Öllager von Tarent sowie auf die Wasserflugzeugbasis, bei dem zwei Flugzeuge zerstört und ein kleines Feuer ausgelöst wurde. Eine Swordfish wurde abgeschossen und die beiden Besatzungsmitglieder gefangengenommen.

Die zweite Welle erreichte Tarent gegen 23.50 Uhr. Die fünf mit Torpedos ausgerüsteten Maschinen griffen die Caio Duilio, Littorio und Vittorio Veneto an. Einer der Bomber wurde abgeschossen, wobei die Besatzung ums Leben kam. Die Angriffe auf die Vittorio Veneto blieben erfolglos, doch die Caio Duilio und die Littorio erhielten je einen Treffer mittschiffs, wobei die Littorio diesmal auf der Backbordseite getroffen wurde. Ein weiterer Bombenangriff auf die Öllager war wieder erfolglos, der Schwere Kreuzer Trento wurde von einer Bombe getroffen, die zwar nicht explodierte, aber beim Aufschlag ein 10-cm-Geschütz zerstörte. Um 01.22 Uhr am 12. November wurde der Luftalarm über Tarent aufgehoben, und die Reparaturarbeiten begannen.

Alle drei getroffenen Schlachtschiffe wurden schwer beschädigt. Daraufhin setzte man die Caio Duilio und die Littorio auf Grund gesetzt, um ein Sinken zu verhindern. Die Littorio war schließlich nach vier, die Caio Duilio nach sechs Monaten wieder einsatzbereit. Die Conte di Cavour schaffte es jedoch nicht rechtzeitig in flacheres Wasser und versank bis zu ihren Aufbauten. Es dauerte bis Ende 1941, das Schiff zu heben und zur Reparatur und Modernisierung nach Triest zu verlegen. Die Reparaturen wurden jedoch bis Kriegsende nicht abgeschlossen.

Insgesamt gab es bei dem Angriff 52 Tote: 32 auf der Littorio, 17 auf der Conte di Cavour und 3 auf der Caio Duilio. Docks und Öllager waren kaum beschädigt worden, aber mehrere Zivilisten starben durch Bomben, die in ein Wohngebiet fielen. Auf britischer Seite waren 2 Gefallene und 2 Gefangene zu verzeichnen. Da die Andrea Doria noch nicht einsatzbereit war, verblieben der italienischen Flotte nach dem Angriff nur zwei einsatzbereite Schlachtschiffe. Aus Furcht vor weiteren Angriffen wurden die unbeschädigten Schlachtschiffe sowie der größte Teil der restlichen Flotte aus Tarent nach Neapel, Genua und La Spezia verlegt. Dort waren sie zwar sicherer vor Angriffen, aufgrund der größeren Entfernung von den Konvoirouten aber auch weniger gefährlich.

So war es der Royal Navy in einer einzigen Nacht gelungen, die italienische Schlachtflotte zu halbieren, und einen entscheidenden strategischen Vorteil im Mittelmeer zu gewinnen. Der Angriff fand weltweit große Beachtung, da es die erste Versenkung von Schlachtschiffen durch Flugzeuge in einem Krieg war. Admiral Cunningham erklärte dazu: „An Tarent und die Nacht vom 11. auf 12. November 1940 sollte man sich für immer erinnern, denn dabei hat sich ein für allemal gezeigt, dass die Marineluftstreitkräfte die verheerendste Waffe der Marine sind“. Damit wurde auch zum ersten Mal eine Schlachtflotte im eigenen Hafen durch Trägerflugzeuge ausgeschaltet, und im Verlauf des Zweiten Weltkrieges lösten die Flugzeugträger das Schlachtschiff als Hauptwaffe des Seekrieges ab. Die italienische Flotte konnte sich von dem schweren Schlag, den sie beim Angriff auf Tarent erlitt, nie wieder erholen, und die Royal Navy konnte danach ihre Geleitzüge zur Verstärkung Maltas wesentlich leichter durch das zentrale Mittelmeer bringen.

Der erfolgreiche Einsatz von Flugzeugtorpedos in so flachem Wasser wie im Hafen von Tarent erzeugte unter den Militär- und Marineexperten aller Länder einiges Aufsehen, vor allem in den USA und Japan. Vorher glaubten viele, dass Torpedos nur in etwa 30 Meter tiefem Wasser erfolgreich eingesetzt werden könnten. Skeptiker verwiesen allerdings darauf, dass ein Angriff auf nicht kampfbereite, unbeweglich vor Anker liegende Ziele kaum etwas über das Verhältnis von Flugzeugen zu Schlachtschiffen aussagte.

Die US Navy ließ sich von den Briten über alle Details des Angriffs unterrichten. Der japanische Marineattaché studierte genau die Schäden in Tarent und die an einem aus dem Hafenboden geborgenen britischen Torpedo vorgenommen Modifikationen. Denn Admiral Cunningham ahnte nicht, dass die aus seinem Angriff gezogenen Lehren eine wichtige Rolle bei der Planung des japanischen Angriffs auf Pearl Harbor spielten und den Oberbefehlshaber der japanischen Flotte, Admiral Yamamoto Isoroku, in seinem Vorhaben bestätigten.

40-11-2.jpg

Das schwer beschädigte, halb gesunkene Schlachtschiff Conte di Cavour
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigendlich endete der I.WK nicht am 11.11.1918, sondern lediglich die Kampfhandlungen.:klugs:klugs:klugs;):D

Das Ende des Krieges besiegelte der Friedenvertrag von Versailles welcher am 28.06.1919 in Kraft trat.
Es wurde ja auch während der Zeit zwischen dem 11.11.1918 und dem 28.06.1919 mehrmal erwogen die Kampfhandlungen wieder aufzunehmen.
 
O Jedihammer... Natürlich ist ein Krieg offiziell erst zu Ende, wenn ein Friedensvertrag abgeschlossen, unterzeichnet und ratifiziert worden ist, aber ich schrieb ja Waffenstillstandsverhandlungen, und ich denke, es ist jedem klar, wie das gemeint ist, oder?:klugs
Dann hätte ja, wenn man es ganz genau nimmt, der Zweite Weltkrieg auch nicht am 8. Mai bzw. 2. September 1945 aufgehört, sondern erst viele Jahre später ;)
 
Dann hätte ja, wenn man es ganz genau nimmt, der Zweite Weltkrieg auch nicht am 8. Mai bzw. 2. September 1945 aufgehört, sondern erst viele Jahre später ;)

Da gibt es allerdings einen Unterschied.
Deutschland und Japan haben vor ihren Feinden kapituliert was zur Folge hatte das die Eigenständigkeit der Staaten aufgehört haben und sie unter militärische Besetzung und Verwaltung ihrer Feinde fielen und nicht mehr Herr über sich selber waren.Daher kann man in diesen Fällen eher von einem Kriegsende sprechen.
Wobei Japan bereits mit dem "Friedensvertrag" von San Francisco vom 08.09.1951 eine Staatsform und Verfassung aufdiktiert bekommen hat, während Deutschland bis zu dem 2+4 Vertrag vom 12.09.1990 warten mußte bis der es wieder Herr über sich selber war(wobei immer noch einige Besatzungsstatuten in Kraft sind bzw. weiterhin befolgt werden)
Dies war im Falle des I.WK anderst.




P.S. Daß Du mir morgen an die Tirpitz denkst.
Sonst mache ich es :p
 
Rein theoretisch gilt in Deutschland immer noch Besatzungsrecht, es wurde nie offiziell von allen Allierten unterschrieben, dass die Bundesrepublik Deutschland ein eigenstädniger Staat ist. Aber da die BRD ja von UNO, NATO etc. annerkannt wird reicht.
 
Rein theoretisch gilt in Deutschland immer noch Besatzungsrecht, es wurde nie offiziell von allen Allierten unterschrieben, dass die Bundesrepublik Deutschland ein eigenstädniger Staat ist. Aber da die BRD ja von UNO, NATO etc. annerkannt wird reicht.

Das ist so nicht ganz richtig.
Mit dem 2+4 Vertrag den alle vier Siegermächte des II.WK unterzeichnet haben bekam die BRD ihre Eigenständigkeit zurück,wenn auch einige Besatzungsstatuten noch zumindest beachtet werden zb. die Nutzungsrechte der ehemaligen Besatzungsmächte von Luft und Wasserwegen.Und auch daß verbrechen die von Soldaten der Besatzungsmächte nicht von deutschen Gerichten verhandelt werden dürfen wenn die Besatzer es nicht wollen.

Die BRD war auch schon vor dem Abschluss des 2+4 Vertrages Mitglied von NATO,EU usw.
Und doch gab es bis zum 15.03.1990 noch das Borbehaltsrecht der West-Alliierten.
So bedurfte z.B. eine Verfassungsänderung der Zustimmung der Siegermächte ebenso waren die ausssenpolitischen Endscheidungen von der genehmigung der Westmächte abhänig, da diese jederzeit dagegeb Einspruch hätten einlegen können.
Und von der DDR wollen wir gar nicht erst sprechen.


So, heute vor genau 66 Jahren, am 12.11.1944 sank das Schwesternschiff der Bismarck, die Tiroitz.
Da ich es eilig habe nur die Kurzform :

Tirpitz

dt. Schlachtschiff, benannt nach dem Kaiserl. Großadmiral Alfred v. Tirpitz (1849-1930), Stapellauf 1.4.39, in Dienst gestellt 25.2.41, 42 900 t, 251 m lang, 36 m breit, max. 30,8 Knoten, 2600 Mann Besatzung; Bewaffnung: 8x38 cm, 12x15 cm, 16x10,5-, 16x3,7- und bis 58x2-cm-Flak, 8 Torpedorohre, 6 Bordflugzeuge Arado Ar 196. Die Tirpitz wurde im Januar 42 nach Norwegen verlegt und unternahm von dort aus Vorstöße gegen den alliierten Konvoiverkehr im Nordpolarmeer und gegen Landziele wie z.B. im September 43 beim Unternehmen "Sizilien" gegen Spitzbergen. Am 21./22.9.43 drangen brit. Kleinst-U-Boote in den Netzkasten der bei Narvik liegenden Tirpitz ein und beschädigten sie durch Grundminen so schwer, dass sie bis März 44 ausfiel. Danach richteten sich zahlr. brit. Luftangriffe gegen das im Altafjord liegende Schiff, das u.a. am 3.4.44 beschädigt wurde. Am 12.11.44 trafen brit. Maschinen die Tirpitz mit 6-t-Spezialbomben, der Turm flog in die Luft, die Backbordseite wurde völlig eingedrückt, sodass das Schlachtschiff kenterte und 1204 Seeleute mit in die Tiefe riss. Nach dem Krieg wurde das Wrack abgebrochen.

dietirpitznehr.jpg


tirpitz03.jpg


gallthemetirscrapping08.jpg
 
@Jedihammer: Vielen Dank für deine Infos über das Schlachtschiff Tirpitz und die wunderschönen Fotos, auf denen man sieht, wie ästhetisch die "Einsame Königin" gestaltet war! Ich habe das Buch "Versenkt die Tirpitz" von Léonce Peillard, das ist super geschrieben und nur zu empfehlen :cool:
Übrigens: Wie fandest du denn meine Erzählung über den Angriff auf Tarent?
 
Übrigens: Wie fandest du denn meine Erzählung über den Angriff auf Tarent?

Der war gut. Hat mir sehr gefallen.
Freut mich immer wieder, wenn solche guten Berichte kommen.

Es freut mich übrigens auch immer wenn jemand noch den "Kosenamen" der "Lonley Queen of the North" oder wie die Norweger sagten "ensomme Nordens Dronning" noch kennen. der einsamen Königin des Nordens.
Für mich war ein Schlachtschiff immer eines der schönsten Kriegsgeräte die es je gegeben hat.
Eine Mischung aus majestätischer Schönheit und Tod und Verderben speiender Vernichtungskraft.

Hier zum Beispiel eine Salve aus den Hauptgeschütztürmen der USS Iowa

300px-BB61_USS_Iowa_BB61_broadside_USN.jpg


Das sieht für mich einfach herrlich aus.


Übrigens wurden heute vor 66 Jahren wurden die Urteil im Tokioter Kriegsverbrecherprozeß gesprochen.Die sieben Todesurteile wurden am 23.12.1948, dem damaligen Kronprinzen und heutigen Tenno Akihito in Tokio vollstreckt. Ein Witz der Geschichte sollte es werden, daß Akihito
ebenfalls am 12.11. und zwar heute vor genau 20 Jahren, am 12.11.1990 zum 125.Tenno Japans wurde.
Am 12.11.1948 wurden zum Tode verurteilt :

Generalleutnant Tōjō Hideki
Generalleutnant Muto Akira
General Itagaki Seishirō
General Matsui Iwane
General Kimura Heitarō
General Doihara Kenji
Hirota Kōki
 
Zuletzt bearbeitet:
@Jedihammer: Dankeschön, das freut mich, wenn dir der Beitrag gefallen hat!:)
Und in Sachen Schlachtschiff sprichst du mir aus der Seele! Schon seit meiner Kindheit faszinieren mich diese meiner Meinung nach schönsten und beeindruckendsten Meisterwerke der Schiffbaukunst. Sie dürfen zu Recht als Königinnen der Meere bezeichnet werden! Gerade die deutschen Schlachtschiffe Bismarck und Tirpitz, aber auch die US-Schlachtschiffe der Iowa-Klasse gehören zu den ästhetisch gelungensten ihrer Art.

Das Foto von der Iowa habe ich auch, das ist echt genial:cool:
Nur noch eine kleine Anmerkung dazu: Da feuert die Hauptartillerie eine Breitseite :braue

Hier habe ich auch ein schönes Bild von der USS Missouri:
uss_missouri.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach, Schlachtschiffe, ich finde sie auch sehr beeindruckend, außerdem guter Beitrag Jedihammer!

Neben den Deutschen Kanidaten, Bismarck und Tirpitz, finde ich aber auch gefallen an den Britischen,wobei mir diese Teilweise zu Klobig scheinen, so finde ich die King George V oder die Rodney sehr schön.

Zu meinen Favorites in Sachen Bilder gehört aber dieses
 

Anhänge

  • 20050320231946!Uss_iowa_bb-61_pr.jpg
    20050320231946!Uss_iowa_bb-61_pr.jpg
    172,6 KB · Aufrufe: 284
Zurück
Oben