Militärgeschichte

@Isabella
ich frage jetzt ganz gezielt nach seinen beruflichen Fähigkeiten, nicht nach seiner politischen Überzeugung.
Was hälst Du von David Irving als Historiker ?

Da ich nur vor etlichen Jahren die Rommel-Biografie gelesen habe und sonst kein Buch von David Irving kenne, kann ich über ihn kein objektives Urteil abgeben. Mein subjektiver Eindruck der Biografie war sehr positiv, aber dass der Mann ein fähiger Historiker ist, bezweifle ich stark, denn objektive Geschichtsforschung und -darstellung, Geschichtsrevisionismus und das Leugnen des Holocaust schließen meiner Überzeugung nach einander aus.
 
@ Jedihammer

Danke für deine Einschätzung.
Was hälst du eigentlich von Montgomery?
Für mich ist er der Prototyp des systematisch-planerisch vorgehenden Feldherren. So wie eigentlich alle anglo-amerikanischen Befehlshaber. Die Ausnahme währe für mich Patton, der doch flexibler Reagieren konnte/wollte.
 
"Monty" wurde desöfteren vorgeworfen, daß seine Planungen oft zu starr gewesen seien, und er immer erst dann bereit war loszumarschieren, wenn er sich der zahlenmäßigen Überlegenheit seiner Truppen sicher sein konnte. Daß waghalsige Kommandounternehmen nicht seine Welt waren zeigte sich u.a. in dem Fiasko bei Arnheim.

C.
 
@Moses und Roter.
Jetzt hättet ihr mir beinahe die Show gestohlen(bloß weil ich heute morgen verpennt habe und die Zeit nicht mehr hatte.;)

Heute vor genau 123 Jahren, am 17.11.1887 wurde der spätere Field Marshal Sir Bernard Law Montgomery, Viscount of Alamein and Hindhead geboren.
1907 schloß Montgomery die Militärakademie Sandhurst ab und tat von 1908-11 Kolonialdienst in Indien, Im IWK an der Westfront eingesetzt wurde er im Oktober 14 bei Ypern schwer verwundet, bei Kriegsende Chef des Stabes der britischen 47. Division, danach verschiedene Kommandos in Irland, Palästina, Ägypten und erneut in Indien, wurde er im Jahre 1937 zum Generalmajor befördert.. Montgomery wurde unmittelbar vor Kriegsbeginn am 28.08.1939 Kommandeur der 3. Division, die bei den British Expeditionary Forces im Mai 1940 in Frankreich kämpfte und die er ohne nennenswerte Verluste aus dem Kessel von Dünkirchen nach Großbritannien retten konnte. Dort befehligte Montgomery in der Folgezeit bei drohender deutscher Invasion Korps in Kent und Hampshire und war später Befehlshaber im gesamten SW-Raum bis Sussex. Die Erfolge bei der Reorganisation der Heimatverteidigung machten Churchill auf den energischenTruppenführer (Spitzname "Monty") aufmerksam und führten nach der schweren britischen Niederlage in Tobruk zu seiner Ernennung zum Oberbefehlshaber der britischen 8. Armee, die Rommel bis nach Ägypten zurückgeworfen hatte.Churchill mochte Monty eigendlich nicht und nur ein Zufall ermöglichte ihn die Übernahme des Oberbefehls über die 8.Armee.Der eigendlich vorgesehene Lieutenant General William Gott wurde am 07.08.1942 über Kairo von einem deutschen Aufklärer abgeschossen. Am "13.08.1942 um 14 Uhr" trat Montgomery seinen Posten an und ließ die Verteidigungsstellungen in fieberhafter Eile verstärken. Sein mitreißender Elan und seine Siegesgewissheit richteten die entmutigte Truppe wieder auf, und es gelang, Rommels Vorstoß gegen Alam Halfa Anfang September 1942 abzuwehren. Ein breiter Nachschubstrom floss Montgomery über die Kaproute durch den Suezkanal zu, während die deutsch/italinenische Panzerarmee Afrika mangels Treibstoff festlag. Nach Eintreffen von Verstärkungen und 300 amerikanischen Sherman-Panzern griff Montgomery am 23.10.1942 in Abwesenheit Rommels bei El Alamein an und durchbrach mit weit überlegenen Kräften bei völliger Luftherrschaft über dem Kampfraum die deutsch/italinenischen. Linien bis 04.11.1942 Der Sieg brachte die endgültige Wende in Nord-Afrika und nach Überwinden der Mareth-Linie die Kapitulation der deutsch/italienischen Heeresgruppe Afrika am 13.05.1943 in Tunis. Montgomery führte seine Armee über Sizilien (Operation Husky)aufs italienische Festland im September 1943, nahm Tarent und marschierte an der Ost-Küste bis zum Sangro am rechten Flügel der Front vor Monte Cassino. Am 31.12.1943 zum OB der alliierten 21. Heeresgruppe ernannt, kehrte Montgomery nach London zurück und leitete die britischen Vorbereitungen für das Unternehmen "Overlord", bei dem er im Juni 1944 den Oberbefehl über alle Landstreitkräfte hatte. Er führte in der Folge die britischen und kanadischen Verbände über die Seine nach Belgien wobei er Antwerpen am 04.09.1944 eroberte.Der 01.09.1944 saht jedoch den wohl größten Tag im militärischen Leben Montys, seine Beförderung zu Field Marshal. Während dieser Zeit kam es immer wieder zu Differenzen mit dem alliierten Oberbefehlshaber Eisenhower über Tempo und Richtung des Vormarsches. Eine schwere Schlappe erlitt Montgomery bei seinem überhasteten Versuch, mit Luftlandungen den Rhein bei Arnheim zu überwinden, und musste seinen Widerstand gegen die "Strategie der breiten Front" aufgeben; erst im März 1945 gelang der Sprung über den Strom. Am 02.05.1945 erreichte Montgomery mit seinen Truppen die Ostsee und konnte zwei Tage später die Teilkapitulation der Wehrmacht im NW-Raum entgegennehmen, ein Schritt, der beim sowjetischen Verbündeten tiefen Argwohn über deutsch/angloamerikanischen Absprachen zu Lasten der Roten Armee weckte. Das erschwerte in der Folge die Zusammenarbeit im Alliierten Kontrollrat, in dem Montgomery bis 26.06.1946 als OB der britischen Besatzungstruppen saß. Bis 1948 war er danach Chef des Empire Generalstabs und von März 52 bis August 58 Stellvertretender NATO-OB;
Field Marshal Sir Bernard Law Montgomery, Viscount of Alamein and Hindhead verstarb am
24.03.1976.


Bernard_Law_Montgomery.jpg


Heute vor genau 69 Jahren, am 17.11.1941 verstarb der damalige Generalluftzeugmeister der deutschen Luftwaffe, Generaloberst Ernst Udet, ein bekannter Jagdflieger des I.WK. Nach Manfred von Richthofen mit 62 Abschüssen der zweiterfolgreichste deutsche Jagdflieger des I.WK.

Hier eine kurze Biographie Ernst Udets :

Ernst Udet

dt. Generaloberst (19.7.40)geboren 24. Juni 1896 Frankfurt am Maingestorben 17. November 1941 Berlin
im 1. Weltkrieg Führer einer Jagdstaffel (62 Abschüsse), Pour le mérite, in den 20er Jahren Kunstflieger, 1935 Oberst im Reichsluftfahrtmin., Februar 36 Inspekteur der Jagd- und Sturzkampfflieger, Juni 36 Chef des Techn. Amtes der Luftwaffe. Udet wurde am 1.12.39 zum Generalluftzeugmeister ernannt und war damit für das Konzept der Luftrüstung verantwortl. Es bewährte sich zwar in der ersten Kriegsphase, als v.a. takt. Aufgaben zu lösen waren, zeigte aber schon während der Luftschlacht um England 1940/41 entscheidende Schwächen. Als auch in Russland die Probleme der Luftwaffe offenkundig wurden, nahm sich Udet das Leben.

Ritterkreuz (4.7.40).

Quelle:Lexikon des II.WK

ernst_udet_01.jpg



@Moses.
So, nun zu deiner Frage was ich von Monty halte.
Zum einen halte ich ihn um bei weitem fähiger als Eisenbauer es jemals gewesen ist.
Zum anderen stimme ich Dir in soweit zu, daß er typisch britisch war was die systematisch-planerische Vorgehensweise angeht.Obwohl Monty etwas beweglicher war als viele andere britische Befehlshaber alter Schule.Wenn er es denn wollte. Er war,wie Crimson zurecht schreibt, zuweilen recht sturr bis zur Verleugnung der wirklichen Tatsachen.Auch das ist bei ihm vorgekommen.
Und er war ein großer Befürworter der materiellen Überlegenheit. Sowohl was Kriegsmaterial als auch was das Menschenmaterial betraf.
Er war eher ein Mann des Wägens, nicht des Wagens(Paulus war da ähnlich).
Und er war über Gebühr Selbstherrlich.
Selbsherrlichkeit findet man sehr sehr oft bei höheren Offizieren.
Monty aber brachte es da zu Meisterschaft.
Ich habe im letzten Jahr seinen Marschallsstab gesehen.
In Großbritannien nennen sie ihn noch heute liebevoll "Master of the Battlefield"
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Jedihammer

Zu Montgomery:
Danke für deine Einschätzung.
Ich habe mal über ihn gelesen das er zwar tlw pedantisch war, aber es auch Sachen gab die ihn vollkommen egal wahren. So hat es ihn wohl wenig gestört wenn Soldaten nicht Vorschriftsmässig gekleidet waren.

Zu Udet:
Der Mann war sicher ein guter Jagdflieger, aber für seine Posten im RLM mMn nicht geeignet.
Dort hätte eher ein Flugzeugbürokrat hingehört. Währe Göring nicht sein Freund gewesen, währe er auch nie Generalluftzeugmeister zB geworden. Zumal er ja auch noch Alkoholiker war.
 
Zu Montgomery:
Danke für deine Einschätzung.
Ich habe mal über ihn gelesen das er zwar tlw pedantisch war, aber es auch Sachen gab die ihn vollkommen egal wahren. So hat es ihn wohl wenig gestört wenn Soldaten nicht Vorschriftsmässig gekleidet waren.

Einer seiner ersten Befehle nach der Übernahme der 8.Armee war eine Anweisung zur sexuellen Enthaltsamkeit.:D

Zu Udet:
Der Mann war sicher ein guter Jagdflieger, aber für seine Posten im RLM mMn nicht geeignet.
Dort hätte eher ein Flugzeugbürokrat hingehört. Währe Göring nicht sein Freund gewesen, währe er auch nie Generalluftzeugmeister zB geworden. Zumal er ja auch noch Alkoholiker war.

Da stimme ich Dir zu.
Udet wäre wohl ohne Göring nie ins RLM gekommen und es hätte ihm auch gut getan.
Er war weder fachlich noch als Person dafür geeignet.
Er war einfach kein Milch.
Es war menschlich einfach zu schwach für diesen Posten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute vor genau 68 Jahren, am 1911.1942 um 05:15 Uhr morgens begann der Angriff im Norden von Stalingrad mit einem 90 minütigen Artilleriefeuerschlag aus 3500 Rohren auf die Stellungen der 3. rumänischen Armee die sowjetische Operation Uranus, welche zur Einschliessung und zur Vernicchtung der deutschen 6.Armee und von Teilen der 4.Panzer-Armee führen sollte und die um ein Haar das Schicksal der gesamten Ostfront entschieden hätte. Stalingrad spielte in der ursprünglichen Planung der deutschen Sommeroffensive "Blau" im Jahre 1942, die eigentlich auf den Kaukasus zielte, zunächst eine Nebenrolle: Bei der geplanten Vernichtung der sowjetischen Kräfte im weit nach Osten schwingenden Großen Don-Bogen war "Stalingrad selbst zu erreichen oder zumindest so unter Wirkung unserer schweren Waffen zu bringen, dass es als weiteres Rüstungs- und Verkehrszentrum ausfällt" (Weisung Nr. 41 vom 05.04.1942). In der Annahme jedoch, der Gegner sei bereits in den Eröffnungsschlachten der Sommeroffensive entscheidend geschlagen worden, Teilte Adolf Hitler die Heersgruppe Süd in die Heeresgruppen A und B und drehte den unteren Angriffsflügel, die Heeresgruppe A, nach Süden ab (Weisung Nr. 45 vom 23.07.1942), während der obere, die Heeresgruppe B, großenteils im Raum Woronesch gefesselt blieb. Die ursprünglich sehr wichtigen Stoßgruppen reduzierten sich auf die 6. Armee unter dem damaligen General der Panzertruppe und späteren Generalfeldmarschall Friedrich Paulus aus Nordwesten und die 4. Panzerarmee unter Generaloberst Hermann Hoth aus Südwesten. Zugleich erweiterte sich ihr Auftrag dahin, durch Gewinnen der Linie Stalingrad - Astrachan die Kaukasus-Offensive zu decken, wofür die Kräfte fehlten. Die Luftunterstützung übernahm das VIII. Fliegerkorps unter dem damaligen Generalleutnant und späteren General der Flieger Martin Fiebig.

Stalingrad wurde damit zum Angelpunkt der Gesamtoffensive, was Stalin erkannte und mit dem Ausbau dieser Zone zum Verteidigungsschwerpunkt beantwortete. Unter dem damaligen Generaloberst und späteren Marschall der Sowjet-Union Andrei Iwanowitsch Jeremenko und dessen Polit-Kommissar Generalleutnant Nikita Sergejewisch Chruschtschow wurden vor Stalingrad 4 Stellungsbögen ausgebaut und 6 Armeen, 2 Panzerarmeen sowie 1 Luftarmee konzentriert. Diese Massierung konnte den deutschen Einbruch in das Vorfeld von Stalingrad, den die sehr starke 6. Armee bei Kalatsch am Don zwischen 07-14..081942.) erkämpfte, empfindlich hemmen, aber nicht verhindern; immerhin gelang es den sowjetischen Armeen, die 4. Panzerarmee bei Tinguta zu stoppen und den größeren Teil der 6. Armee in ihrer linken Flanke durch Brückenköpfe zu binden. Das deutsche XIV. Panzerkorps unter General der Infanterie Gustav von Wietersheim, das am 23.08.1942 die Wolga und Stalingrad erreichte, wurde sogar vorübergehend in zwei Teile zerbrochen und z.T. eingeschlossen. Die sowjetischen Gegenstöße aus den Don-Brückenköpfen nahmen der 6. Armee die Kraft, im Verein mit der 4. Panzerarmee, die am 30.08.1942 eingebrochen war, die sowjetische 62. und 64. Armee vor Stalingrad zu fassen. Die Verteidiger mussten im frontalen Angriff verdrängt oder vernichtet werden. Diese Aufgabe übernahm das LI. AK unter General der Artillerie Walther von Seydlitz, das, wie die gegenüberstehende sowjetische 62. Armee unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Marschall der Sowjet-Union , Wassili Iwanowitsch Tschuikow laufend - aber im Gegensatz zu ihr nur aus dem Armeebestand - verstärkt und erneuert wurde; nach Osten deckten deutsche und rumänische Korps der 4. Panzerarmee seine rechte Flanke, nach Norden 3 Korps der 6. Armee seine linke. Von Ende August bis Mitte November kämpfte sich das LI. AK in mehreren Angriffen durch die Trümmer des zerbombten Stalingrad zur Wolga durch, an der die sowjetische 62. Armee zuletzt nur noch wenige Brückenköpfe hielt, aber insgesamt die deutschen. Hauptkräfte band und verschliss.
Nach dem damals gültigen Standart galt die Stadt als eingenommen, aber noch nicht gesäubert.Noch immer leisteten die Sowjets erbitterten Widerstand. Die 17 Divisionen der 6. Armee sanken von 254 421 auf 138 823 Mann ab, die 51 780 russischen Hilfswillige ergänzten. An den Vorstoß wolgaabwärts war nicht mehr zu denken.

Spätestens seit dem 12.09.11942 bereitete Stalin die Einschließung der 6. Armee ("Uranus") und den Durchbruch bis Rostow ("Saturn") vor; zu diesem Zweck optimierte er die Kampfkraft der Südwestfront unter Armeegeneral Nikolai Fjodorowitsch Watutin mit dreieinhalb Armeen und 2 Luftarmeen, der Donfront unter dem damaligen Generaloberst und späteren Marschall der Sowjet-Union Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski mit 3 Armeen und 1 Luftarmee, der Stalingradfront unter dem damaligen Generaloberst und späteren Marschall der Sowjet-Union Andrei Iwanowitsch Jeremenko mit 4 Armeen und 1 Luftarmee.Die Planungsleiter dieser Operation waren die damaligen Armeegenerale und spätere Marschälle der Swjet-Union Georgie Konstantinowisch Schukow und Alexander Michailowitsch Wassilewski. Hitler rechnete mit einer Wiederholung der bolschewistischen Präzedenzoperationen bei Zarizyn im Bürgerkrieg (1918 und 1919/20) und verstärkte die Donlinie im Oktober mit der rumänischen 4.Armee unter Generaloberst Constantin Constantinescu, die 8.italienische Armee unter Generaloberst Italo Gariboldi und dem XXXXVIII. Panzerkorps unter Generalleutnant Ferdinand Heim als Rückhalt. Doch dank überlegter Schwerpunktbildung durchbrachen oder vertrieben die sowjetischen Truppen am 19./20.11. die rumänischen Verbände an beiden deutschen Flanken überraschend schnell. Auch das XXXXVIII. Panzerkorps konnte die Massen an Truppen und Panzern nicht aufhalten. Generalleutnant Ferdinand Heim wurde zum Sündenbock gestempelt, am 20.11.1942 seines Kommandos enthoben und zum Tode verurteilt.Das Urteil wurde jedoch nicht vollstreckt. Die wegen ungenügender Zufuhr in der Beweglichkeit sehr eingeschränkte 6. Armee - die meisten Pferde waren in Fütterungsdepots abgegeben - vermochte noch ihre Aufrollung, aber nicht mehr ihre Einschließung zu verhindern.

Bereits früher hatte Hitler Anträge u.a. von Paulus, die zur Abnützungsschlacht degenerierte Operation abzubrechen und die exponierte Armee aus Stalingrad zurückzuziehen, schon aus Prestigegründen kategorisch abgelehnt. So verbot er auch jetzt den Ausbruch, den Paulus vorschlug und Seydlitz für sein AK selbständig einleitete. Paulus bat Hitler um Entscheidungsfreieheit. Und wer das tat war bei Hitler nahe am Hochverrat. Hitler rechnete mit ausreichender Luftversorgung und baldigem Entsatz durch die neugebildete Heeresgruppe Don unter Generalfeldmarschall Erich von Manstein nach dem Vorbild von Demjansk und wollte das ihm als unabdingbarer Ausgangspunkt für die Offensive des nächsten Jahres geltende Stalingrad halten. Zu diesem Zweck ließ er Seydlitz, dessen eigenmächtigen Ausbruchsversuch Paulus vertuschte, mit 13 der 23 eingeschlossenen Divisionen der 6. Armee und eines Korps der 4. Panzerarmee den Angriff wolgawärts fortsetzen. Wegen dieser Bindung ihrer mot. und Panzerkräfte und infolge des struktur-, wetter- und feindbedingten Ungenügens der Luftbrücke von den Basen der Luftflotte 4 nach Pitomnik wurde die 6. Armee weitgehend bewegungsunfähig und konnte nach zu später Umgruppierung Mitte Dezember nicht zur Entsatzoperation der 4. Panzerarmee ("Wintergewitter") beitragen.

Nach weiteren "Saturn"-Operationen der Roten Armee, die seit 16.12.1842 die italienische 8. Armee und seit 24.12.1942 die deutsche 4. Panzerarmee trafen, fand die deutscheFront erst nahe der Ausgangslinie vom Juli wieder Halt. Das Kaukasusgebiet musste geräumt werden. Dennoch beharrte Hitler auf dem Halten des Stalingrad-Kessels und des Kuban-Brückenkopfes im Kaukasusvorland mit der17. Armee unter Generaloberst Richard Ruoff als vorgeschobene Offensivbasen für 1943. Das Verlöschen der 6. Armee - deren hohe Moral seit der Jahreswende ins Wanken geriet - durch Kälte, Hunger, Krankheit und Kampf (Gefechtsverluste durchschnittlich bis 10.011943 ca 650 Mann pro Tag) nahm der Oberste Befehlshaber nicht zur Kenntnis und übertrieb die sowjetische taktische Fehler und logistische Unzulänglichkeiten (Versorgungsmängel bei Winterbekleidung, Munition, Treibstoff). Nach Ablehnung einer Kapitulationsaufforderung Rokossowskis drückte die Donfront seit 10.01.1943 den Kessel von Westen her ein. Am 31.1./2.2.43 ergaben sich dessen letzte Reste. Die sowjetische Verluste beim Unternehmen "Uranus" sind unbekannt, auf dt. Seite fielen 58 000 Mann; nur 6000 der in Stalingrad in Gefangenschaft geratenen 201 000 Soldaten kehrten später heim.
Lange Zeit wurde der deutschen Führung vorgeworfen die 6.Armee nach dem Scheitern des Entsatzversuches sinnlos verheizt zu haben. Hinweise auf die wichtige Truppenbindung des Feindes wurden als unwahre deutesche Rechtfertigungsversuche abgetan. Heute wissen wir es besser.
Noch um den Jahreswechsel 1942/43 band die 6.Armee in und um Stalingrad 69 Großverbände der Roten Armee. Hätte die 6.Armee um den Jahreswechsel kapitiliert so wären diese Verbände frei geworden. Und zwischen Stalingrad und Rostow am Don stand kein größerer deutscher Truppenverband der diesen Verbänden hätte entgegen treten können.
Dann wäre wohl nicht nur die 6.Armee verloren gewesen sondern die gesamte Heeresgruppe A im Nordkaukasus. Die Sowjet-Marschälle Rokkosowski und Jeremenko haben diese Auffassung in ihren Büchern bestätigt.
Das Weiterkämpfen der 6.Armee in und um Stalingrad war bis Mitte Januar 1943 militärisch notwendig und richtig. Die letzten 14 Tage hätte man der Armee ersparen können.
Erich von Manstein hat mehrmals versucht, Hitler die Erlaubnis zur Kapitulation abzuringen, doch Hitler lehnte jedes Mal kategorisch ab. Auch Paulus konnte sich nicht zur eigenmächtigen Kapitulation überwinden. Ähnlich wie bei dem Entsatzversuch, als er Generalfeldmarschall von Mansteins Befehl zum Ausbruch verweigerte erwies er sich
hier als äußerst schwache Führungspersönlichkeit.
Seine Verhalten in Stalingrad und vor allem sein Verhalten nach seiner Gefangennahme machen Friedrich Paulus zur erbämlichsten Figur neben Wilhelm Keitel, die jemals den Rang eines deutschen Generalfeldmarschalls tragen durften.
Nicht nur dass Paulus die große „Ehre“ hatte als erster preußisch/deutscher Generalfeldmarschall in Gefangenschaft zu gehen, noch dazu bei den Bolschewisten.,
so arbeitet er in der Gefangenschaft noch dem Feind zu.
Sein Brief an Stalin, in dem er um seine Freiheit bettelte zeugte ebenso von seiner Speichelleckerei wie er sie zuvor Hitler gegenüber gezeigt hatte.
Doch zurück zu Stalingrad.

Die deutsche Niederlage in der Schlacht um Stalingrad beendete den Vormarsch der Wehrmacht im Russlandfeldzug und wurde allgemein als Wendepunkt des Krieges empfunden, was aber so nicht ganz richtig ist. Am Wolgaufer stoppte der deutsche Vormarsch im Osten. Hier brach sich entgültig die Angriffswelle .Doch auch nach Stalingrad wäre im Osten noch ein Remis möglich gewesen. Erst nach der Schlacht im Kursker Bogen war der Krieg für Deutschland im Osten verloren. Kursk war die Wende im II.Wk.Nicht Stalingrad. Dem Feldherrngenie Erich von Manstein gelang es, die komplette Abschnürung des Südflügels zu verhindern und die meisten Gebiete zurück zu erobern die durch die sowjetische Winteroffensive verloren gegangen waren, einschliesslich Charkows.

Goebbels nutzte die Katastrophe für seine Durchhalte-Propaganda und rief am 18.02.1943 im Berliner Sportpalast unter dem Jubel des sorgsam ausgesuchten Publikums zum Totalen Krieg auf. In Stalingrad richteten die Sowjets noch während der Kämpfe Sammellager für Gefangene ein, aus denen sich die Uprawlenijen 7108, 7361 und 7362 entwickelten, insgesamt 40 Lager. Bereits auf den Märschen dorthin starben bei den harten Witterungsbedingungen zahlreiche der entkräfteten deutsche Soldaten(viele wurden von den Wachsoldaten einfach erschossen), und auch in den Lagern von Stalingrad häuften sich anfangs die Todesfälle. Die Russen versuchten das Massensterben durch Einweisung der Kranken in Erholungslager einzudämmen(hier zumindest zeigten die Sowjets eine gewisse Menschlichkeit die sowjetischen Gefangenen in deutscher Hand leider niemals zuteil wurde) , doch wurden die Gefangenen dort meist zur Landarbeit eingesetzt, die viele bei der schlechten Ernährung das Leben kostete. Auch in den immer wieder aufgefüllten Lagern von Stalingrad blieb die Sterblichkeit hoch. Insgesamt kamen dort bis 1948 ca. 13 000 Mann um; die letzten Lager wurden 1954 aufgelöst.
Ich möchte diese Schilderung über die Schlacht um Stalingrad mit zwei Zitaten des Generalfeldmarschall Erich von Manstein ausklingen lassen, welcher der geniale Feldherr in seinem Buch „Verlorene Siege“ im bezug auf Stalingrad verfasst hat.
Und mit einem Zitat des Hauptverantwortlichen der Tragödie von Stalingrad, Adolf Hitler.

Erich von Manstein schrieb:
Wanderer kommst Du nach Sparta verkündige dorten, Du habest uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl



Niemals werden diese Verse, durch die uns die Kunde von dem Heldenmut der Verteidiger der Termopylen überliefert worden ist und die seither als das Hohelied der Tapferkeit, der Treue und des Gehorsams gegolten haben, in Stein gemeißelt werden zu Stalingrad, in der Stadt an der Wolga, zum Gedenken an den Opfergang der dort untergegangenen deutschen 6.Armee.
Über den verwehten Spuren der dort gefallenen, verhungerten, erfrorenen deutschen Soldaten wird sich wohl nie ein Kreuz, ein Gedenkstein erheben.
De Erinnerung aber an ihr unsagbares Leiden und Sterben, an ihre beispiellose Tapferkeit, Treue und Pflichterfüllung wird die Zeiten überdauern, wenn längst das Triumphgeschrei der Sieger verhallt, wenn die Klagen des Leides, der Zorn der Enttäuschten und Verbitterten verstummt sein werden.
Mag diese Tapferkeit vergeblich gewesen sein, mag diese Treue einem Mann gehalten worden sein, der sie weder verstand noch erwiderte und darum auch nicht verdiente, hat diese Pflichterfüllung auch in den Tod oder in die Gefangenschaft geführt, so bleibt doch diese Tapferkeit, diese Treue, diese Pflichterfüllung ein Hohelied deutschen Soldatentums, das heute zwar untergegangen ist, und das in einem Zeitalter überlebt erscheint, in dem man aus sicherer Entfernung alles Leben auslöschende Atombomben zu versenden vermag.

Erich von Manstein schrieb:
Der Kampf der 6.Armee war zu Ende !

Was härtester Kampf und die Erbarmungslosigkeit des Hungers und der eisigen Kälte der russischen Steppe begonnen hatten, sollte sowjetischen Gefangenschaft an Soldaten vollenden, die sich erst ergeben hatten , als ihre kraftlos gewordenen Arme die Waffen nicht mehr führen, der erstarrten Hände sie nicht mehr bedienen konnten, alssie ohne Munition wehrlos einem übermächtigen Feinde gegenüberstanden.

Am 05.02.1943 sagte Hitler in einer seltenen Anwandlung von Selbsterkenntnis zu Erich von Manstein folgende Worte :

Adolf Hitler schrieb:
Für Stalingrad trage ich alleine die Verantwortung.
Ich könnte vielleicht sagen, dass Göring mir ein unzutreffendes Bild über die Möglichkeiten der Luftversorgung gegeben hat, und damit zum mindestens einen der Verantwortung auf ihn abwälzen. Aber er sit mein von mir selbst bestimmter Nachfolger und deshalb kann ich ihn nicht mit der Verantwortung für Stalingrad belasten

Hier noch ein paar Bilder der Operation Uranus :

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Heute vor 147 Jahren, am 19.11.1863, wurde auf dem Schlachtfeld von Gettysburg im Amerikanischen Sezessionskrieg, ein Soldatenfriedhof eingeweiht. Die Schlacht von Gettysburg vom 1. - 3. Juli 1863 war eine der größten Kampfhandlungen dieses Konflikts und gilt gemeinhin als Wendepunkt des Krieges zugunsten der Union.
Im Zuge der Einweihungsfeierlichkeiten hielt der damalige 16. US-Präsident Abraham Lincoln ein nur ca. zweieinhalb minütiges Grußwort, welches als "Gettysburg Adress" in die Geschichte eingehen sollte. Die kurze Ansprache ist eine rethorische Meisterleistung, in der Lincoln knapp und präzise die Gründe des Konflikts darlegt und das Selbstverständnis eines demokratischen Staates formuliert, und ob - damals keine Selbstverständlichkeit - ein demokratisch verfasster Flächenstaat wie die USA überhaupt überlebensfähig sei.
Auf der Veranstaltung selbst waren die Anwesenden jedoch zunächst enttäuscht, da der Präsident nur so kurz gesprochen hatte. Zudem hatten viele Leute den Text garnicht richtig verstanden, da es damals noch keine Möglichkeit gab, Vorträge elektronisch zu verstärken. Erst als die Rede in verschiedenen Tageszeitungen abgedruckt wurde erschloss dich die Brillanz des Textes.
In den Folgejahren grub sich die "Gettysburg Adress" in das kollektive Gedächtnis der USA ein. Bis heute lernen Schulkinder den Text auswändig; ebeso ist er in die Südwand des zwischen 1915 und 1922 erbauten Lincoln Memorial in Washington D.C. eingraviert.
Auch außerhalb der USA wurde in späteren Jahren oftmals Bezug auf die Rede genommen oder einzelne Passagen aus ihr zitiert. So benutzte z.B. Philipp Scheidemann bei der Ausrufung der Republik am 9.11.1918 die Fromulierung "Regierung des Volkes, durch das Volk und für das Volk".

Hier der Wortlaut:

Four score and seven years ago our fathers brought forth on this continent a new nation, conceived in liberty, and dedicated to the proposition that all men are created equal. Now we are engaged in a great civil war, testing whether that nation, or any nation, so conceived and so dedicated, can long endure. We are met on a great battle-field of that war. We have come to dedicate a portion of that field, as a final resting place for those who here gave their lives that that nation might live. It is altogether fitting and proper that we should do this. But, in a larger sense, we can not dedicate...we can not consecrate...we can not hallow this ground. The brave men, living and dead, who struggled here, have consecrated it, far above our poor power to add or detract. The world will little note, nor long remember what we say here, but it can never forget what they did here. It is for us the living, rather, to be dedicated here to the unfinished work which they who fought here have thus far so nobly advanced. It is rather for us to be here dedicated to the great task remaining before us—that from these honored dead we take increased devotion to that cause for which they gave the last full measure of devotion—that we here highly resolve that these dead shall not have died in vain—that this nation, under God, shall have a new birth of freedom—and that government of the people, by the people, for the people, shall not perish from the earth.

Und die Übersetzung:

Vor 87 Jahren gründeten unsere Väter auf diesem Kontinent eine neue Nation, in Freiheit gezeugt und dem Grundsatz geweiht, dass alle Menschen gleich geschaffen sind. Nun stehen wir in einem großen Bürgerkrieg, um zu erproben, ob diese oder jede andere so gezeugte und solchen Grundsätzen geweihte Nation, dauerhaft bestehen kann. Wir haben uns auf einem großen Schlachtfeld dieses Krieges versammelt. Wir sind gekommen, einen Teil dieses Feldes jenen als letzte Ruhestätte zu weihen, die hier ihr Leben gaben, damit diese Nation leben möge. Es ist nur recht und billig, dass wir dies tun. Doch in einem höheren Sinne können wir diesen Boden nicht weihen – können wir ihn nicht segnen – können wir ihn nicht heiligen. Die tapferen Männer, Lebende wie Tote, die hier kämpften, haben ihn weit mehr geweiht, als dass unsere schwachen Kräfte dem etwas hinzufügen oder etwas davon wegnehmen könnten. Die Welt wird wenig Notiz davon nehmen, noch sich lange an das erinnern, was wir hier sagen, aber sie kann niemals vergessen, was jene hier taten. Es ist vielmehr an uns, den Lebenden, dem großen Werk geweiht zu werden, das diejenigen, die hier kämpften, so weit und so edelmütig voran gebracht haben. Es ist vielmehr an uns, geweiht zu werden der großen Aufgabe, die noch vor uns liegt – auf dass uns die edlen Toten mit wachsender Hingabe erfüllen für die Sache, der sie das höchste Maß an Hingabe erwiesen haben – auf dass wir hier einen heiligen Eid schwören, dass diese Toten nicht vergebens gefallen sein mögen – auf dass diese Nation, unter Gott, eine Wiedergeburt der Freiheit erleben - und auf dass die Regierung des Volkes durch das Volk und für das Volk nicht von der Erde verschwinden möge.

C.
 
Heute vor genau 40 Jahren, am 19.11.1970 verstarb übrigens mit Marschall der Sowjet-Union Jeremenko einer der sowjetischen Hauptakteure während der Schlacht um Stalingrad.

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Andrei Iwanowitsch Jeremenko

sowjet. Marschall (11.3.55) geboren 14. Oktober 1892 Markowa (Bezirk Woroschilowgrad) gestorben 19. November 1970 Moskau
Eintritt in die Zarenarmee 1913, im Bürgerkrieg zur Roten Armee und 1918 Mitglied der KPdSU. Jeremenko, Absolvent der Militärakademie Frunse, wurde 1938 Kommandierender General des VI. Kosaken-Kavalleriekorps, mit dem er am 22.9.39 in Ost-Polen und am 17.6.40 in Kowno (Kaunas) bei der Annexion der Baltischen Staaten einrückte. Von Dezember 40 bis Juni 41 im Fernen Osten als OB der 1. Rotbannerarmee stationiert, löste Jeremenko nach dem dt. Angriff am 28.6.41 Armeegeneral Pawlow als OB der Westfront ab und übernahm am 12.8.41 die Brjansker Front, die im Oktober von der dt. 2. Panzerarmee (Guderian) zerschlagen wurde, wobei Jeremenko schwere Verwundungen erlitt. Genesen erhielt er am 25.12.41 den Oberbefehl über die 4. Stoßarmee, die am 16.1.42 Andreapol und vier Tage später Toropez nehmen konnte. Im August 42 wurde Jeremenko OB der Stalingrad-Front, die die Hauptlast der Kämpfe um die Wolgametropole trug und maßgebl. Anteil hatte an der Einschließung der dt. 6. Armee (Paulus). Abgelöst von Malinowski, übernahm Jeremenko den Oberbefehl über die selbständig operierende Küstenarmee, stieß über Kertsch vor und sicherte von Süden die Rückeroberung der Krim (Mai 44). Im Juli 44 OB der 2. Balt. Front und Armeegeneral geworden, gelang ihm die Einnahme Rigas im Oktober 44. Im März 45 löste er Armeegeneral Petrow als OB der 4. Ukrain. Front ab und ließ bei Kriegsende einige ihrer Einheiten in Prag einrücken. Nach dem Krieg war der hochdekorierte Jeremenko Befehlshaber in verschiedenen Militärbezirken: Juli 45 Karpaten, Oktober 46 Westsibirien, November 53 Westkaukasien. Im Mai 1958 wurde er Generalinspekteur im Verteidigungsministerium.

Quelle : Lexikon des II.WK
 
Vieleicht waren sie nur am falschen Platz und haben den Wüstenkrieg nicht richtig verstanden.




Wobei man sich fragen muss, ob irgendein britischer Militär je viel vom Wüstenkrieg verstanden hat. Erinnern wir uns zurück an den 1.Weltkrieg, wo man den Wüstenkrieg nur mit massiver Unterstützung der Araber "gewonnen" hat. Individuen wie Allenby oder Maude scheinen aus dieser Zeit hervorzustechen, jedoch muss man bedenken, das ihnen die Erfolge weniger aufgrund ihrer Fähigkeiten, als eher der Tatsache zuzuschreiben sind, das die Gegenseite viele genickbrechende Fehler gemacht hat.
 
Heute ist der 68.Jahrestag der Operation "Lila".

"Lila" war der Deckname für die Besetzung des frzanzösichen Kriegshafens Toulon am 27.11.1942 durch das II. SS-Panzerkorps unter dem damaligen SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS und späteren SS-Oberstgruppenführer und Generaloberst der Waffen-SS Paul Hausser.. Nach dem Einmarsch deutschen Truppen in die unbesetzte französischen Süd-Zone beim Unternehmen "Anton" als Antwort auf die Landung der Angloamerikaner in Marokko,der Operation Torch war Toulon ausgespart worden; die seit 1940 im Hafen liegende französische Mittelmeerflotte sollte zusammen mit der Waffenstillstandsarmee die Verteidigung von Stadt und Küste übernehmen. Die französische Führung hatte diesen deutschen Zusicherungen geglaubt und damit den Zeitpunkt für ein Auslaufen der Flotte nach Nord-Afrika verpasst. Als sich die dortigen frzanzösischen Befehlshaber nach kurzer Gegenwehr mit den Alliierten verständigten(vorallem der Verrat von Admiral François Darlan wog sehr schwer), wuchs das deutsche Misstrauen gegen die französische Admiralität, sodass der Entschluss für "Lila" fiel: Die beiden deutschen Panzerdivisionen, unterstützt von der Luftflotte 3 unter Generalfeldmarschall Huge Sperrle, sollten in raschem Vorstoß die französische Garnison und die Schiffsbesatzungen überrumpeln und Selbstversenkungen verhindern. Das gelang nicht, da die Truppenbewegungen und die häufigen deutschen Aufklärungsflüge die französischen Stellen alarmiert hatten und weil sich der Vormarsch verzögerte. So erreichte den OB der französichen Hochseeflotte, Admiral Jean de Laborde, auf dem Schlachtschiff Strasbourg noch beizeiten eine Warnung, sodass er die oft geübte Selbstversenkung anordnen konnte. Sie gelang fast vollständig, sodass die deutschen Verbände nur noch Ruinen vorfanden: 3 Schlachtschiffe, 4 Schwere und 3 Leichte Kreuzer, 1 Flugzeugmutterschiff, 30 Zerstörer, 16 U-Boote, 11 Kanonen- und 3 Torpedoboote waren im Hafenbecken gesunken, 5 U-Boote hatten ungesehen auslaufen können; gut die Hälfte der französischen Flotte war vernichtet, die nach dem Schock von Mers el-Kebir und Dakar zu lange gezögert hatte, sich den Alliierten anzuschließen. "Lila", dem die Auflösung der französischen Waffenstillstandsarmee folgte, war daher in den Augen der deutschen Führung immerhin ein Teilerfolg.


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Danke für den sehr informativen Beitrag, hatte fast nix drüber gewusst.

BTW: Kann mir jemand gute geschichtliche Romane empfehlen, vornehmlich in der Zeit des WK 2 spielend.
 
Heute vor genau 100 Jahren wurde eine der übelsten Kreaturen geboren die jemals die Uniform eines deutschen "Soldaten" tragen durften.
Am 28.11.1910 wurde in Mannheim der spätere Armeegeneral und Verteidigungsminister der DDR Karl-HeinzHoffmann geboren.
Nach seiner Mitgliedschaft im bolschewistischen/kommunistischen Jugendverband Deutschlands trat
Hoffmann im Jahre 1930 der KPD bei.Zu dieser Zeit war er bereits mehrfach wegen Gewalttaten gegen politische Gegner in Haft gewesen.
Nach der Machtübernahme Hitlers ging Hoffman zunächst in den Untergrund und floh im Jahre 1935 über die Schweiz in die Sowjet-Union. Dort besuchte er in Moskau eine bolschewitische Schule und
absolvierte in den Jahren 1936 bis 1937 die Militärschule von Rjasan.
Danach trat er im spanischen Bürgerkrieg den roten Mörderhorden bei und war im Hans Beimler-Bataillon der 11.Internationalen Brigade Batterie-Kommissar.
Im Jahre 1937 wurde Hoffman verwundet und verbrachte eine gewiße Zeit in einem Madrider Lazarett.Nach dem Sieg Francos floh Hoffman nach Frankreich wo er einige Zeit im Internierungslager Eaubone in Frankreich lebte bis er sich wieder in die Sowjet-Union begab wo er es sich vom April 1939 bis November 1940 in einem Erholungsheim gut gehen lies.
Den Krieg verbrachte Hoffmann u.a. als Teilnehmer eines Sonderlehrgangs des Komiterns und Lehrer an Partei-Schulen. Gleichzeitig war er Mitglied des berüchtigten NKWDs.
Diesen soll er angeblich imm Jahre 1944 verlassen haben was allerdings sehr unwahrscheinlich zu bewerten ist.
Bei Kriegsende Leiter einer Parteischule in Moskau.
Im Januar 1946 wurde Hoffmann zunächst persönlicher Sekretär von Wilhelm Pieck und später der von Walter Ulbricht. Hoffmann durchjlief alle politischen Bahnen der DDR und wurde Mitglied der Volkskammer, des Zentralkomitees der DDR und Mitglied des Politbüros der SED.
Ab 1949 war Hoffmann mit dem Aufbau der bewaffneten Macht der DDR beauftragt aus der unter der Führung von Generalleutnant Vincebz Müller die Nationale Volksarmee der DDR hervorging.
Im Jahre 1950 erfolgte seine Berufung zum Chef der Hauptabteilung Ausbildung.Gleichzeitig war er Stellverterter des Innenministers der DDR und Chef der Kasernierten Volkspolizei.
Am 01.10.1952 erfolgte Hoffmanns Beförderung zum Generalleutnant.
Von 1955 bis 1957 war Hoffmann an die Generalstabsakademie der Sowjet-Union in Moskau abkommandiert die er 1957 abschloß.
Nach seiner Rückkehr in die DDR war er von 1957 bis 1960 erster Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung und von 1958 bis 1960 zusätzlich Chef des Hauptstabes.Am 07.10.1959 erfolgte seine Beförderung zum Generaloberst.Im Jahre 1960 löste Generaloberst Hoffmann Willi Stoph als Verteidigungsminister der DDR ab und wurde am 01.03.1961 zum Armeegeneral befördert.
Am 06.10.1961 gab Armeegeneral jenen berüchtigten "Schießbefehl" an der innerdeutschen Grenze, welcher heute noch von DDR-Nostalgiker verleugnet wird.
Armeegeneral Kar-Heinz Hoffmann verstab am 02.12.1985.
Laut Gerüchten soll er sich totgesoffen haben.


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BTW: Kann mir jemand gute geschichtliche Romane empfehlen, vornehmlich in der Zeit des WK 2 spielend.

Ich leider nicht.
Ich halte von diesen Romanen nicht viel da ich zu sehr auf historische Richtigkeit achte(habe deswegen mal einen Landser-Roman nach drei Zeilen auf dem Fenster eines Zuges geworfen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach drei Zeilen? Ich bin immerhin auf ne Seite gekommen, dann lags bei mir aber in der Ecke. Aus diesem Grund frage ich ja, da mich die historische genauigkeit interessiert und diese oftmals sehr zu wünschen übrig lässt.

Wie gesagt, ich suche gute Romane über den 1 oder 2 WK. Ums euch abermal leichter zu machen, lockere ich meine pingelei in Sachen historische genauigkeit, gute Story langt mir :D.
 
Ich kann dir nur einen Roman empfehlen und zwar "Im Westen nichts neues" von Erich Maria Remarque. Der Roman ist sehr realistisch weil er von einem Teilnehmer des 1. Weltkriegs geschrieben wurde. Ich habe sogar die Erstausgabe von 1929 daheim, die den Bücherverbrennungen entgangen ist!
 
Nach drei Zeilen? Ich bin immerhin auf ne Seite gekommen, dann lags bei mir aber in der Ecke. Aus diesem Grund frage ich ja, da mich die historische genauigkeit interessiert und diese oftmals sehr zu wünschen übrig lässt.

Beim Landser steht ja immer der berühmte Satz "ALLE PERSONEN AUSSER PERSONEN DER ZEITGESCHICHTE SIND FREI GESTALTET"

Und dieser Roman begann mit Generaloberst Hans Valentin Hube.
Und dieser ist eine Person der Zeitgeschichte und sollte als Solche also nicht frei gestaltet sein, sondern historisch korrekt.

Doch der Roman über die Schlacht um Sizilien begann mit den Worten "Generaloberst Hube stützte sich mit beiden Armen auf den Kartentisch und studierte die Lagekarte"

Da war es schon zu spät. Da ging das Fenster auf und der Roman flog aus dem Zug.

Zum einen wurde Hans Valentin Hube am 20.04.1944 zum Generaloberst befördert und starb am 21.04.1944 bei einem Flugzeugabsturz. Er kann sich also als Generaloberst auf Sizilien niemals eine Lagekarte studiert haben, da er dort noch im Range eines Generals der Panzertruppe stand.
Und was noch schlimmer ist ist die Tatsache, daß Hans Valentin Hube im I.WK einen Arm verloren hat.
Er kann sich also nicht, ob General oder Generaloberst "mit beiden Armen" auf den Kartentisch gestützt haben
 
Heute vor genau 71.Jahren, am 30.11.1939 began mit dem Überfall der Sowjet-Union auf Finnland der finnsich/sowjetische Winterkrieg.
Der Winterkrieg wurde von der UdSSR provoziert, nachdem Finnland im deuts/Sowjetischen Nichtangriffsvertrag zur Einflusssphäre Moskaus erklärt worden war.
Die Sowjet-Union hatte Finnland ultimativ zu Verhandlungen über eine Veränderung des Grenzverlaufs im Gebiet von Leningrad zugunsten der UdSSR sowie zur Zulassung von sowjetischen Militärstützpunkten auf finnischen Staatsgebiet aufgefordert. Finnland lehnte dieses Ultimatum ab, und am 30.11.1939 entfachte die Sowjet-Union einen Krieg, der bis zum 12.03.1940 dauerte.
Nach dem Abbruch aller diplomatischen Beziehungen zu Finnland und nach von den Sowjets fingierten Grenzverletzungen seitens Finnland, griff die UdSSR Finnland am 30.11.1939 ohne Kriegserklärung an.
Führer der sowjetischen Verbände waren dioe späteren Marschälle der Sowjet-Union Semjon Konstantinowitsch Timoschenko und Kiril Afanasjewitsch Merezkow.
Die sowjetische Luftwaffe bombardierte die Hauptstadt Helsinki und andere finnische Städte, die sowjetische Flotte beschoss finnische Häfen, und die Rote Armee überschritt die Grenze.Die sowjetischen Militärs waren sich sicher, einen schnellen Sieg gegen die Finnen zu erreichen. Sie boten für den Angriff auf das kleine Land 1.500 Panzer und 3.000 Flugzeuge auf.Die Rote Armee setzte etwa 20 Divisionen mit ca.450.000 Soldaten an der 1 537 Kilometer langen Grenze ein.
Später setzte die Rote Armee nochmals 500.000 Soldaten zusätzlich ein. Finnlands stehendes Heer bestand bei Kriegsbeginn aus drei Infanteriedivisionen, einer Kavalleriebrigade, einer Panzerkompanie und Reservisten unter dem damaligen General und späteren Feldmarschall Carl Gustaf Freiherr von Mannerheim. Die erste Offensive der Sowjets erfolgte gegen eine Linie von Befestigungsanlagen und Bunkern, die so genannte Mannerheim-Linie auf der Karelischen Landenge. Die finnischen Streitkräfte hielten die Linie. Vier sowjetische Stoßkeile stießen Anfang Dezember nördlich der Mannerheim-Linie vor, aber bereits im Januar 1940 konnten die Finnen dank der Beweglichkeit ihrer Skitruppen und begünstigt durch die große Kälte die Nachschub- und Nachrichtenverbindungen der Roten Armee abschneiden und deren Vorauskolonnen zum Rückzug zwingen. An einigen Stellen konnten sie die Sowjets sogar über die Grenzen zurückdrängen.
Die finnischen Erfolge gegen die gingen weiter. Die finnische Truppen vernichteten eine ganze sowjetische Infanterei-Division und eine Panzerbrigade sowie Teile weiterer Divisionen der Roten Armee. Aufgrund dieser Niederlagen wurde die sowjetische Militärführung umgebildet. Semjon Konstantinowitsch Timoschenko übernahm das Kommando über alle sowjetischen Operationen gegen Finnland, und sogleich änderte sich der Charakter des Krieges: Timoschenko zog etwa 300 000 Mann gegen die Mannerheim-Linie zusammen und unterstützte die Offensive durch Artillerie und aus der Luft.Er staffelte seine Divisionen in großer Tiefe und lies einen Orkan der Artillerie los.
Vom 01. bis 10.02.1940 lagen die Befestigungen an der Mannerheim-Linie unter heftigem Artilleriebeschuss mit bis zu 300 000 Granaten am Tag. Am 14.02. führten die sowjetischen Truppen einen schweren Angriff gegen Summa und nahmen die Stadt am 16.02. ein. Am 23.02. stießen sie fast bis Viburry vor, der wichtigsten Stadt an der Westflanke der Mannerheim-Linie. Die Finnen wichen nur langsam zurück, doch am 11.03.drangen Vorausabteilungen der Roten Armee in die Stadt ein. Am 12.03.1940 endeten die Kampfhandlungen mit einem Waffenstillstand.
Es war für die Sowjet-Union ein teuer erkaufter Sieg den Stalin aber wegen drohender Intervention der Westmächte nicht wie gewünscht ausnutzen konnte und sich bei 207 000 Gefallenen und Verwundeten im Frieden von Moskau mit Gebietsgewinnen von 35 000 km², einigen Stützpunkten und dem Abschluss eines Nichtangriffsvertrags zufrieden geben musste.
Ein sowjetischer General kommentierte den Sieg so "Wir haben gerade mal soviel Land erobert um unsere Toten begraben zu können".

Übrigens,
Das Versagen der Roten Armee im Winterkrieg führte bei Hitler zu einer fatalen Unterschätzung der militärischen Schlagkraft der Sowjetunion und ihres Kriegs und Menschenmaterials.


Der Überfall auf Finnland wird von Denjenigen gerne übersehen, die noch bis zum Ende der 80er Jahre behaupteten, die friedliebende Sowjet-Union habe nie aus eigenen Stücken ein Land überfallen.
Finnland 1940
Bulgarien 1944
Japan 1945
Afghanistan 1980 wurden da gerne ausgeblendet.





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