Militärgeschichte

Heute vor genau 69 brach im Rahmen der Schlacht um Moskau die sowjetische Winteroffensive vor Moskau los.
Moskau gehörte zunächst zu den Hauptangriffszielen der Wehrmacht im Feldzug gegen die Sowjet-Union., Hitler aber verschob nach der Einnahme von Smolensk im Juli 41 die Eroberung zugunsten der Einschließung der sowjetischen Armeen in der Ukraine und der Wegnahme des dortigen Industriereviers. Nach Abschluss dieser Operationen gab er mit Weisung Nr. 35 die Offensive Richtung Moskau, das am 21./22.07.1941 erstmals von der deutschen Luftwaffe bombardiert worden war, der Heeresgruppe Mitte unter Generalfeldmarschall Fedor von Bock wieder frei. Für dieses Unternehmen "Taifun" verfügte sie über die Panzergruppen 2, 3 und 4 sowie die 2., 4. und 9. Armee mit 14 Panzer-, 8 mot. und 56 Infanteriedivisionen, unterstützt durch die Luftflotte 2 unter Generalfeldmarschall Albert Kesselring. Nachdem die Panzergruppe 2 (später 2. Panzerarmee) unter Generaloberst Heinz Guderian schon am 30.09.1941 Richtung Orel - Brjansk vorgestoßen war, folgte am 02.10.1941 der Generalangriff. In einer bis 20.10.1941 andauernden Doppelschlacht bei Brjansk und Wjasma wurden die sowjet. Armeen 30 (Chomenko), 19 (Lukin), 20 (Jerschakow), 24 (Rakutin), 43 (Akimow), 32 (Wischnewski) und 3 (Kreiser) vernichtet, zwei weitere weitgehend aufgerieben; 673 000 Rotarmisten gerieten in Gefangenschaft, die sowjetische Regierung floh am 16.10.1941 aus der Stadt(ausser Josef Stalin der in Moskau verbleib), der Weg nach Moskau schien frei. Kurz darauf aber setzte die Schlammperiode ein, die Offensivbewegungen unmöglich machte, sodass der Angriff erst am 15.11.1941 wieder aufgenommen werden konnte. Er kam erneut rasch voran, und am 27.11.1941 erreichte ein Erkundungstrupp des Panzerpionierbataillons 62 den Ort Chimki 8 km vor Moskau.

Es blieb die größte Annäherung an das Ziel Moskau, denn der sowjetische Widerstand versteifte sich, frische sibirische Truppen trafen aus Fernost ein, wo ein Neutralitätspakt mit Japan (14.4.41) vor Überraschungen sicherte. Am 05.12.1941 trat die sowjetische Kalininfront unter dem damaligen Generaloberst und späteren marschall der Sowjet-Union Iwan Stephanowitsch Konjew und am 06.12.1941 die Westfront unter dem damaligen Armegeneral und späteren marschall der Sowjet-Union Gerogie Konstantinowitsch Schukow mit 14 Armeen vor Moskau zur Gegenoffensive an und zwangen die deutschenTruppen,die von der gewaltigen Gegenoffensive vollkommen überrascht wurden, zu weiträumigen Absetzbewegungen auf kräftesparende Frontlinien, wo Hitler "Halten um jeden Preis" anordnete.Eine der wenigen absolut richtigen Entscheidungen Hitlers. Trotz weiterer Angriffe konnten die Fronten bis zum Ende des Winters stabilisiert, Kessel wie die bei Cholm und Demjansk danach entsetzt werden. Eine neue Offensive gegen Moskau aber war gegen die jetzt unerschütterliche sowjetische Verteidigung nicht mehr möglich, und nach den sowjetischen Siegen im Frühjahr/Sommer 1943 rückte die Stadt auch aus der Reichweite der deutschenLuftwaffe, die zudem mit der Unterstützung der weichenden deutschen Truppen schon überlastet war.
Nach der Niederlage vor Moskau, die die deutschen Truppen bis zu 180 Kilometer weit nach westen zurück warf äusserte Hitler im Fü.H.Qr. "bereits der Anblick von Schnee bereite ihm Qaulen"
Und damals schon sagte er,in einer ersten Ahnung zu Alfred Jodl "Der Krieg ist verloren"

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Sorry für den kurzen und nicht vo ausführlichen Bericht, aber ich habe heute wenig Zeit, weshalb
der bericht jetzt weder qualitativ noch quantitativ gut ist.
Das nächst Mal wird es wieder besser.


Heute vor genau 33 Jahren verstarb mit Marschall der Sowjet-Union Alexandr Michailowitsch Wassilewski einer der besten Militärführer den die Sowjet-Union je hervor gebarcht hat.

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Alexandr Michailowitsch Wassilewski

Marschall der Sowjetunion (16.2.43)geboren 30. September 1895 Nowaja Golschika (Gebiet Kostroma)gestorben 5. Dezember 1977 Moskau
April 19 zur Roten Armee, 1938 Beitritt zur KPdSU. Wassilewski war bei Beginn des dt. Angriffs auf die UdSSR als Generalmajor Chef der Abt. Operative Verwaltung im Generalstab und wurde im August 41 Stellvertreter von Generalstabschef Schaposchnikow, den er, inzwischen Generaloberst, am 26.6.42 ablöste. Auf Planungen Wassilewskis gingen u.a. die sowjet. Gegenoffensive "Uranus" bei Stalingrad und die erfolgr. Abwehr des dt. Unternehmens "Zitadelle" bei Kursk zurück, auch weitere siegreiche Operationen trugen seine Handschrift. Als der OB der 3. Weißruss. Front, Tschernjachowski, im Februar 45 fiel, übernahm Wassilewski selbst die Führung dieser Heeresgruppe und schloss die Eroberung Ostpreußens ab. Im August war er OB in Fernost, 1949-53 Kriegsministerium, 1952-61 Mitglied des ZK; Memoiren 1974.


Und noch eine kleine Randbemerkung :

Heute vor genau 65 Jahren, am 05.12.1945 verschwand Schwarm 19.
Das Verschwinden des Schwarms löste die unmöglichsten Theorien bis hin zur Entführung durch Ausserirdische aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor 69 Jahren: Japanischer Angriff auf Pearl Harbor

Heute vor 69 Jahren, am 7 Dezember 1941, griffen japanische Trägerflugzeuge den US-Flottenstützpunkt Pearl Harbor an. Damit begann der Pazifikkrieg zwischen Japan und den USA. Zum 70. Jahrestag 2011 werde ich eine ausführliche Darstellung zu Vorgeschichte und Verlauf posten, heute nur einige Hintergrund-Infos.

Der die Amerikaner völlig überraschende (Luft-)Angriff auf Pearl Harbor am Morgen des 7.12.1941, eines Sonntags („Hawaii Sakusen“ - Operation Hawaii, durchgeführt von der mobilen Angriffsflotte „Kido Butai“ mit sechs Flugzeugträgern unter dem Befehl von Vizeadmiral Nagumo Chuichi), die spektakulärste Aktion Japans, war ursprünglich nicht Bestandteil der Kriegsplanungen (nur „Südoperation“ und Angriff auf Philippinen) und beruht auf der persönlichen Initiative von Admiral Yamamoto Isoroku.
Der Überfall begann ohne vorherige Kriegserklärung, jedoch unbeabsichtigt wegen einer Panne in der japanischen Botschaft in Washington. Dies und die Tatsache, dass die Überraschung vollendet gelang, sind seit 1941 Gegenstand von Spekulationen und zum Teil heftigen Kontroversen. Vorwürfe aus isolationistischen Kreisen geben Präsident F.D.Roosevelt eine Mitschuld. Die US-Regierung habe aufgrund der Dechiffrierung des „Purple“-Codes und verschiedener Hinweise gewusst, dass ein Angriff bevorstand, habe aber bewusst die Armee- und Marinebefehlshaber in Pearl Harbor, General Walter Short und Admiral Husband E. Kimmel, nicht gewarnt. Diese These vertritt John Toland in seinem Buch „Infamy“ (1982).
Ein vernichtendes Urteil fällte Rear Admiral Samuel Eliot Morison, Verfasser der offiziellen US-Darstellung („History of the US Naval Operations in World War II): Seiner Auffassung nach sei der Angriff auf Pearl Harbor „taktisch falsch, strategisch idiotisch und politisch katastrophal“ gewesen.
Die Verluste der USA betrugen rund 2400 Tote und 1200 Verwundete, insgesamt wurden 19 Schiffe versenkt oder schwer beschädigt. Das waren 60 Prozent des Gesamtbestandes an Schlachtschiffen, doch bis auf zwei konnten alle wieder repariert werden, hinzu kamen 188 zerstörte Flugzeuge.
Nach heutiger Beurteilung war der Angriff taktisch und strategisch ein Erfolg – zumindest für die Durchführung der Südoperation durch die japanischen Streitkräfte, da die Bedrohung durch die US-Pazifikflotte für eine gewisse Zeit ausgeschaltet war. Die wichtigsten Ziele wurden aber nicht erreicht: Die US-Flugzeugträger (Yorktown, Enterprise, Saratoga, Lexington) entgingen dem Angriff, weder Werft- und Reparaturanlagen noch das Treibstofflager wurden beschädigt, somit blieb Pearl Harbor als Flottenstützpunkt intakt. Die US Navy war gezwungen, eine neue Seekriegsstrategie zu entwickeln. So führte sie von Kriegsbeginn an einen uneingeschränkten U-Boot-Krieg gegen Japan, und die Flugzeugträger wurden als Kern der „Task Forces“, schnelle Einsatzverbände, zum kriegsentscheidenden Instrument des Pazifikkrieges. Politisch wirkte sich der Angriff positiv für Präsident Roosevelt und seine Regierung aus: Mit der „Battleship Row“ zerschlugen die japanischen Bomben auch die isolationistische Opposition gegen einen Kriegseintritt der USA. „Remember Pearl Harbor!“ wurde zur Parole, den Kampf gegen Japan mit aller Kraft bis zum Sieg zu führen.

Alles Wissenswerte gibt's hier nachzulesen: The Pearl Harbor Attack, 7 December 1941

Dieses Foto vermittelt einen guten Eindruck vom Ausmaß der Zerstörungen an den Schiffen:

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Zuletzt bearbeitet:
Am gleichen Tag wie der Schlag gegen die US-Pazifikflotte durchgeführt wurde erlies Adolf Hitler den berüchtigten Nacht -und- Nebel -Erlass

Nacht-und-Nebel-Erlass

am 7.12.41 von OKW-Chef Keitel auf Befehl Hitlers herausgegebene Anordnung. Nach dem Nacht-und-Nebel-Erlass sollten in den dt. besetzten Gebieten Personen, denen "Straftaten gegen das Dt. Reich" vorgeworfen wurden, "bei Nacht und Nebel" nach Deutschland verbracht werden, sofern die Todesstrafe durch Kriegsgerichte nicht sichergestellt war (2.2.42 verschärft: nicht 8 Tage nach Festnahme verhängt war). Der Nacht-und-Nebel-Erlass sollte durch die Ungewissheit über das Schicksal der "spurlos" Verschwundenen zur Abschreckung von Widerstandskämpfern dienen und wurde v.a. im Westen angewandt. In Deutschland entschieden Sondergerichte über die Strafen für die sog. NN-Häftlinge, was meist wiederum Todesurteil bedeutete. Bei Freispruch oder nach Verbüßung von Zeitstrafen wurden sie in KZ-Haft genommen, meist in Natzweiler oder Groß Rosen. Dort war den mit rotem Winkel und NN gekennzeichneten Gefangenen der Kontakt mit der Heimat, aber auch der Umgang mit den anderen Häftlingen untersagt, ehe auch sie im August 43 zum Arbeitseinsatz herangezogen wurden. Rd. 7000 Personen, mehrheitl. Franzosen, wurden nach dem Nacht-und-Nebel-Erlass verschleppt.

Quelle : Lexikon des II.WK
 
Genau einen Tag nach dem Schlag der japanischen Marineluftwaffe gegen die US-Pazifikflotte erklärten die USA am 08.12.1941 dem japanischen Kaiserreich den Krieg.
Gleichzeitig eröffneten die kaiserliche-japanischen Streitkkräfte eine Offfensive im Asien.
Hier eine kurze Übersicht über den Krieg im Pazifik :
Der am 01.09.1939 ausgebrochene Krieg weitete sich in den Jahren 1939-41 in den Atlantik, ins Nordpolarmeer und nach Nord- und Ostafrika aus, blieb aber auch nach dem deutschen vorbeugenden Angriff auf die Sowjetunion vom 22.06.1941 - wie der japanisch-chinesische Krieg - noch ein regionaler, wenn auch umfassender Konflikt. Erst mit dem japanischen Schlag gegen Pearl Harbor am 07.12.1941 und dem Kriegseintritt der USA verbanden sich beide zu einem globalen Kampf, zum 2. Weltkrieg um Machtpositionen, Märkte und Rohstoffressourcen. Letztere bildeten vor allem den Hintergrund der seit Mitte der 1930er Jahre anwachsenden Spannungen zwischen Japan und den USA , das dem japanischen Hegemonialstreben in Südostasien mit immer restriktiverer Handelspolitik und Unterstützung Chinas begegnete. Japan hatte sich nämlich, unter dem Druck forcierter Industrialisierung und wachsender Bevölkerung, mit der Annexion Mandschukuos im Jahre1931 eine Basis für weiteres Vorgehen auf dem asiatischen Kontinent geschaffen, wobei Ziel nur das krisengeschüttelte China sein konnte, das Japan schon 1918 - vergeblich - beansprucht hatte.

Dahinter stand ein "Lebensraum"-Programm, das durch Züge rassistischen Sendungsbewusstseins ("Volk der Götter") dem nationalsozialistischen Modell ähnelte. Auch die innere Situation Japans bot Parallelen zu Deutschland: Eine nach preußischem Vorbild aufgebaute Armee propagierte revisionistische Ziele und "nationale Wiedergeburt" und beeinflusste zunehmend die Politik, die einen autoritären und antikapitalistischen Kurs nach nationalsozialistischen Muster einschlug. Die konservative Oberschicht, allen voran der Tenno Hirohito, wurde zum Gefangenen der dadurch erzeugten dynamischen Massenmobilisierung und Radikalisierung, sodass die gemäßigteren Politiker zunehmend an Boden verloren.Die Militärkabinette des Heeres und der Marine gewannen immer mehr an Einfluss.

Als 1937 die japanische Offensive gegen China begann, konnte die direkte Konfrontation mit den USA noch vermieden werden. Krieg kam erst in Sicht, als die Japaner im September 1940 dem durch die Niederlage gegen die Wehrmacht ohnmächtigen Frankreich Indochina abnahmen. Jetzt nämlich verfügte ihre Luftwaffe über Absprungbasen für Angriffe gegen die amerikanische Position auf den Philippinen und die britisch-niederländischen Stützpunkte von Singapur bis Borneo. Diplomatisch flankiert wurde der japanische Vorstoß durch einen Nichtangriffsvertrag mit der Sowjetunion vom April 1941, mit der sich auch Hitler unter Missachtung des Antikominternpakts 1939 vorübergehend verständigt hatte. Die strategischen Voraussetzungen für die Schaffung des von Japan gegen die Kolonialmächte gerichteten Programms einer "Großostasiatischen Wohlstandssphäre" waren damit gegeben, zumal Großbritannien schwer angeschlagen war und als Bundesgenosse für die USA in Fernost weitgehend ausfiel.Jetzt wendete sich die Politik des US-Präsidenten Roosevelt. der unbedingt in den II.WK eingreifen wollte, dessen "Werben" jedoch von Adolf Hitler nicht erhört wurde, ganz gegen Japan

Die amerikanische Antwort auf die japanischen Maßnahmen bestand in weiterer wirtschaftlicher Strangulierung und nationaler demütigung: Am 26.07.1941 froren die USA, Großbritannien und Niederländisch-Indien auf Drängen Roosevelts alle japanischen Guthaben ein und verhängten ein Öl- und Schrottembargo, das die japanische Stahlindustrie im Lebensnerv traf. Auch Kautschuk, Zinn und Nahrungsmittel wurden von den Lieferlisten gestrichen; ultimativ forderten die USA zudem die Räumung Indochinas und Chinas, was der japanischen Kriegspartei Auftrieb gab und zum Scheitern letzter Ausgleichsverhandlungen in Washington führte. Ein japanischer Angriff konnte also für die USA nicht überraschend kommen, wurde von Roosevelt angeblich aber an der "Rohstoff-Flanke", also im Malaiischen Archipel mit seinen reichen Ölvorkommen oder gegen die Philippinen erwartet.

Der Angriff der japanischen Marineluftwaffe auf die US-Pazifikflotte in Pearl Harbor brachte daher das amerikanische Oberkommando für Monate aus dem strategischen Konzept und lähmte die Gegenwehr bei der fast gleichzeitig losbrechenden eigentlichen japanischen Offensive im Süden, wo in rascher Folge Malaya inklusive Singapur, Sumatra, Borneo, Hongkong und die Philippinen fielen. Die Niederlage in der Schlacht in der Java-See 27.02.1942 besiegelte das Schicksal Niederländisch-Indiens, Burma wurde von den Japanern überrannt, im Pazifik gingen Guam, Wake, Gilbertinseln, Bismarck-Archipel und der Norden von Neuguinea verloren. Günstig für Japan wirkte sich dabei vor allem in den britischen und niederländischen Gebieten der Hass der einheimischen Bevölkerungen auf die europäischen Kolonialherren aus. Die relativ leichten Siege führten jedoch andererseits zu einer verhängnisvollen Überschätzung des eigenen Potenzials, die sich in überdimensionierten Planungen niederschlug. Dies korrespondierte mit Hitlers Verachtung für seine Verbündeten(abwqertend "Die Gelben"genannt), sodass es nie zu einer mit der Wehrmacht koordinierten globalen Kriegführung kam. Das Kaiserliche Hauptquartier schuf nun den "erweiterten Plan" zur Eroberung von strategisch wichtigen Punkten: Port Moresby an der Südostküste Neuguineas, von wo aus Ziele in Australien angreifbar waren; Tulagi, eine Insel der Salomonen, den Midway-Archipel und Inseln der Alëuten. Neu-Kaledonien, die Fidschi-Inseln und Samoa sollten gleichzeitig, Ceylon im Anschluss daran genommen werden. Die dafür erforderlichen exzentrischen Operationen zersplitterten jedoch die Kräfte, sodass die noch geschwächte US-Pazifikflotte Vorkehrungen treffen konnte. Der damalige Admiral und spätere Fleet-Admiral Chester Wiliam Nimitz, bestens unterrichtet durch seine Dechiffrierexperten, die den japanischen Code geknackt hatten, stellte im Mai 1942 in der Korallensee den japanischen Angriffsverband für Port Moresby unter dem damaligen Vize-Admiral und späteren Admiral Baron Inouye und vereitelte durch geschickten Einsatz seiner Träger - mangels Schlachtschiffen - den japanischen Raid. Auch der japanische Vorstoß nach Westen scheiterte in der Träger-Luftschlacht bei Midway Anfang Juni 1942.

Sie war der Wendepunkt des Seekriegs im Pazifik, denn Japan konnte die Verluste an Trägern nie mehr ausgleichen, die besten Marineflieger waren gefallen. Die Offensivkraft der Kaiserlichen Marine war gebrochen, und die aufgebauschten Erfolge gegen die Alëuten-Inseln Kiska und Attu konnten nicht verdecken, dass die Initiative allmählich an die Amerikaner verloren ging, obwohl die auf der Casablanca-Konferenz festgelegte "Germany first"-Strategie keinen vollen Einsatz im Pazifik erlaubte. US-Generalstabschef George Catlett Marshall teilte den Kriegsschauplatz in zwei Kommadobereiche längs des 159. Grad östlicher Länge: Zentralpazifik unter Nimitz (Hauptquartier Hawaii), Südwest-Pazifik unter dem damaligen General und späteren General of the Army Douglas MacArthur (Sitz in Australien), und gab den Plan "Elkton" in Auftrag, der eine Zangenoffensive von Südosten Richtung Japan vorsah.

Erstes Ziel des daraus resultierenden Inselspringens war die südöstlichste der größeren Salomon-Inseln, Guadalcanal, wo koreanische Zwangsarbeiter einen Flugplatz aus dem Dschungel gerodet hatten. Beim amerikanischen Angriff am 07.08.1942 gelang die Erstürmung dieser Henderson Field genannten Luftbasis, und alle erbitterten japanischen Gegenangriffe zu Land scheiterten ebenso wie Flottenattacken, da die US-Maschinen dank der Landepiste den Kampfraum über der Insel beherrschten und bis Anfang 1943 die letzten 12 000 japanischen Verteidiger zum Rückzug zwingen konnten.

Es folgten die Rückeroberung der Alëuten-Inseln von Mai bis August 1943 und der weitere Vormarsch auf den Salomonen und auf Neuguinea. Systematisch zertrümmerten die Amerikaner und die allmählich erstarkenden britischen Streitkräfte die Außenwerke des japanischen Imperiums und durchtrennten seine Versorgungslinien zur See. Dank Radar, wachsender Waffenarsenale, neuen Landungstaktiken und -techniken und der Code-Entschlüsselung gelangen rasche und spektakuläre Erfolge wie unter anderem der Abschuss des japanischen Oberbefehlshabers, des damaligen Admirals und späteren Groß-Admirals(posthum) Isokoku Yamamoto auf einem Inspektionsflug, sodass bald die nächsten Sprünge in Richtung japanisches Mutterland unternommen werden konnten.

Der Gegner war schwer getroffen, aber noch längst nicht am Boden. Das zeigten der Kampf um die Gilbertinseln im November 1943 und die "Blutmühle" von Tarawa ebenso wie der zähe japanischen Widerstand auf den Marshall-Inseln, die im Februar 1944 von US-Landungstruppen genommen wurden. "Nach Art eines Boxers", der "abwechselnd mit der Rechten und mit der Linken zuschlägt" wie General Marschall es ausdrückte, folgten Angriffe MacArthurs, der Neuguinea endgültig den Japanern entriss, dann wieder Landungsoperationen im Bereich von Nimitz, der die Marianen-Inseln Saipan, Tinian und Guam zwischen Juli und August 1944 eroberte und die japanischen Hauptinseln in die Reichweite der amerikanischen Langstreckenbomber vom Typ B-29 Superfortress brachte.

Auch zur See zeigte sich, dass die Alliierten nicht mehr zu schlagen waren: In der Philippinen-See südwestlich Guam entbrannte die letzte Träger-Luftschlacht des Krieges, als die Japaner unter Einsatz der gesamten "Beweglichen Flotte" den Griff der Amerikaner nach den Marianen abwehren wollten. Schon in der San-Bernardino-Straße von der US-Aufklärung erfasst, büßten sie vier Träger und 402 Trägermaschinen ein, während die Marineluftwaffe der USA nach dem zynisch "Truthahnschießen" genannten Gefecht nur 100 Ausfälle meldete. Die Katastrophe setzte sich fort beim folgenden Kampf um die Philippinen-Insel Leyte, als im gleichnamigen Golf zwischen 218 alliierten und 64 japanischen Schiffen die größte Seeschlacht der Geschichte tobte ( im Oktober 1944) und das Ende der japanischen Seemacht einleitete, woran auch das hier erstmals in Erscheinung tretende Kamikaze-Korps nichts zu ändern vermochte. Gegen die weiteren Landungen MacArthurs auf den nächsten Inseln des Archipels, Mindoro und Luzon, gab es daher kaum noch Widerstand zur See, die Verteidiger an Land jedoch brachten den Amerikanern schwere Verluste bei, so dass Manila erst Anfang März 1945 wieder in amerikanischer Hand war und allein auf Corregidor über 500 GIs fielen. Auch in Burma blieb den Japanern 1944/45 nur noch die Defensive gegen die von Westen angreifende britische 14. Armee unter dem damaligen Lieutenant-General und späteren Field Marshall Sir William Slim und die im Norden operierenden, von US-General Joseph Warren Stilwell beratenen und über die Luftbrücke "The Hump" versorgten chinesischen Truppen, zumal hier wie überall, wo die brutale japanische Militärverwaltung die besetzten Länder im Griff hielt, der "Befreiungseffekt" der Anfangsjahre längst verpufft war. Zu Jahresende gelang den Alliierten die Wiederöffnung der Burma-Straße und die Besetzung des gesamten Arakan, sodass die japanische Burma-Armee unter General Heitaro Kimura auf Mandalay zurückgeworfen wurde, das am 20.03.1945 fiel. Dem weiteren Vormarsch nach Süden kam Anfang Mai 1945 von Akyab aus das Landeunternehmen "Dracula" des britischen XV. Korps unter dem damaligen Lieutenant-General und späteren General Sir Philip Christison entgegen, das am 03.05.1945 Rangun kampflos zurückerobern und die japanischen Truppen im Südwesten des Landes neutralisieren konnte.

Den nächsten Schlag gegen das japanische Inselreich führte wieder Nimitz: Am 19.02.1945 landeten US-Marines auf Iwo Jima, das im Nahkampf gegen 22 000 Japaner unter Generalleutnant Tadamichi Kuribayashi bis Mitte März 1945 unter akzeptablen Verlusten von nur ca. 6 800 Gefallenen genommen wurde. Wesendlich härter wurde der Kampf um Okinawa, wo erst am 21.06.1945 der Widerstand erlosch und Kamikaze-Piloten zum Alptraum der amerikanischen Schiffsbesatzungen wurden. Noch immer aber hielten die Hartliner im japanischen Kriegskabinett das Heft in der Hand und wandten sich gegen alle Friedensfühler. Erst der von den nahen - nun von den Amerikanern eroberten Inseln - verschärft weitergeführte Bombenkrieg zwang zu Sondierungen, die über Moskau eingefädelt wurden. Sie scheiterten an dilatorischer Behandlung der Vermittlungsbitten durch Stalin, der im April 1945 den Nichtangriffsvertrag mit Japan gekündigt hatte und sich auf ein Eingreifen in Fernost vorbereitete, und an der rigiden amerikanischen Forderung nach Bedingungsloser Kapitulation.
So brachte erst die Atombombe die Entscheidung. US-Präsident Truman, der die neue Waffe, die ursprünglich gegen Hitler-Deutschland entwickelt werden sollte, aber nicht rechtzeitig fertig geworden war, von seinem am 12.04.1945 verstorbenen Vorgänger "geerbt" hatte, entschloss sich nach dem erfolgreichen Test am 16.07.1945 zum Einsatz des Massenvernichtungsmittels. Er wollte damit den Endkampf abkürzen, vor allem aber der UdSSR die amerikanische Überlegenheit demonstrieren, um Stalin kompromissbereiter zu stimmen und die zähen Verhandlungen über die politische Nachkriegsordnung in Potsdam in seinem Sinn zu beschleunigen. Als die ersten nuklearen Sprengsätze der Kriegsgeschichte über Hiroshima und Nagasaki Anfang August 1945 detonierten, beschleunigten sie jedoch nur den sowjetischen Kriegseintritt und schädigten nachhaltig die Glaubwürdigkeit der amerikanischen Politik, die für einen zweifelhaften militärischen und diplomatischen Gewinn den Tod Hunderttausender in Kauf nahm.
Stalin danke den Japanern das Stlillhalten der Kwantung-Armee im Jahre 1941 schlecht und erklärte Japan am 08.08.1945 den Krieg uns leitete militärische Operationen gegen Japan ein.
 
Nach drei Zeilen? Ich bin immerhin auf ne Seite gekommen, dann lags bei mir aber in der Ecke. Aus diesem Grund frage ich ja, da mich die historische genauigkeit interessiert und diese oftmals sehr zu wünschen übrig lässt.

Wie gesagt, ich suche gute Romane über den 1 oder 2 WK. Ums euch abermal leichter zu machen, lockere ich meine pingelei in Sachen historische genauigkeit, gute Story langt mir :D.

Ich hoffe mein Beitrag geht unter den Vielzeilern nicht unter aber ein scheinbar sehr lesenswertes Buch ist "Tiger im Schlamm" von Otto Carius.
 
Ich hoffe mein Beitrag geht unter den Vielzeilern nicht unter aber ein scheinbar sehr lesenswertes Buch ist "Tiger im Schlamm" von Otto Carius.

Warum sollte er verloren gehen ?

Das von Dir erwähnte Buch wurde mir bereits mehrfach empfohlen.
Ich selber habe es leider noch nicht gelesen, aber es steht für das Jahr 2011 auf meiner Liste.
 
@Jedihammer: Aus welchen Quellen hast du diese Übersicht über den Pazifikkrieg zusammengestellt?
Meine Infos über Pearl Harbor waren aus verschiedenen Fachbüchern, u.a. aus der Time-Life-Serie über den Zweiten Weltkrieg.
Zur Info für alle: Da der Pazifikkrieg mein ursprüngliches Fachgebiet ist, werde ich ab dem kommenden Jahr zu den wichtigsten Ereignissen ausführliche Darstellungen jeweils an den 70. Jahrestagen posten.
 
@Jedihammer: Aus welchen Quellen hast du diese Übersicht über den Pazifikkrieg zusammengestellt?

Aus verschienden Quellen zusammen geschnitten.
Lexikon des II.WK,Verschiedene Bücher wie z.B. dem Kriegstagebuch des OKW,der Chronik des Seekrieges,Gerd F.Heuer, Berichte über die Kriegsverbrecherprozesse von Nürnberg und Tokio ,mein eigens Archiv usw.usf.

Zur Info für alle: Da der Pazifikkrieg mein ursprüngliches Fachgebiet ist, werde ich ab dem kommenden Jahr zu den wichtigsten Ereignissen ausführliche Darstellungen jeweils an den 70. Jahrestagen posten.

Na dann warte mal ab wenn sich in "meinem Krieg", dem Krieg im Osten die Jahrestage zum 70.ten Male jähren.
 
Wenn wir uns schon so viel Mühe machen mit der Darstellung der Militärgeschichte, vor allem des Zweiten Weltkrieges, wäre es auch wünschenswert, dass unsere jugendlichen User die Beiträge in diesem Thread mehr lesen würden. Ich finde es echt schade, dass hier nur ein kleiner Kreis aus Experten sich austauscht und diskutiert.
 
Wenn wir uns schon so viel Mühe machen mit der Darstellung der Militärgeschichte, vor allem des Zweiten Weltkrieges, wäre es auch wünschenswert, dass unsere jugendlichen User die Beiträge in diesem Thread mehr lesen würden. Ich finde es echt schade, dass hier nur ein kleiner Kreis aus Experten sich austauscht und diskutiert.
Nur weil hier ein kleiner Teil aktiv diskutiert, heisst das noch lange nicht, daß andere hier nicht mitlesen. ;)
Du brauchst nur mal zu schauen, wieviel Hits dieser Thread. Dürften nicht sehr viele sein, die da mithalten können.
 
@Ysanne Isard: Vielen Dank für deinen Post, auf die Hits habe ich noch gar nicht so geachtet, aber das freut mich sehr, dann lohnt sich die Arbeit!
@Jedihammer: Sorry, hab vergessen mich für deine Antwort zu bedanken.
Aber bei aller Anerkennung deines Fachwissens: Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion war kein Präventivschlag, denn die Sowjetarmee war 1941 noch nicht für einen Militärschlag gegen Deutschland gerüstet, sie befand sich noch im Aufbau. Das weiß ich von einigen echten Experten, zu denen ich mich in diesem Fachgebiet nicht zähle.
 
Aber bei aller Anerkennung deines Fachwissens: Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion war kein Präventivschlag, denn die Sowjetarmee war 1941 noch nicht für einen Militärschlag gegen Deutschland gerüstet, sie befand sich noch im Aufbau. Das weiß ich von einigen echten Experten, zu denen ich mich in diesem Fachgebiet nicht zähle.

Ich bin ein überzeugter Anhänder der Präventivschlagsthese.
Der Angriff auf die UDSSR vom 21.06.1941 war zwar kein Präventivschlag gegen eine unmittelbare Bedrohung durch die Sowjet-Union wohl allerdings ein mittelbarer Präventivschlag gegen eine im Aufmarsch befindliche Rote Armee.
Ich habe in diesem Thread mehrfach die Tasachen zitiert welche diese Annahme unterstützen.
So habe ich mehrfach Josef Stalins Worte vor der Frunse Militärakademie, seine Zurechtweisung eines Majors der auf die Friedenspolitik anstoßen wollte, seine Befehl die Truppen im Geiste aktiven Hasses auf den Feind(Deutschland) zu erziehen zitiert.
Auch die Artikel vom 08.05.1991 in der PRAWDA!!!!!!!!!!(immerhin das Sprachrohr der KPDSU) spricht da eine ganz klare Sprache.

Der Angriff vom 21.06.1941 war definitiv ein mittelbarer Präventivschlag.
Diese Tatsache rechtfertigt nicht die inhumane Kriegsführung und den Ausrottungswillen der Nationalsozialisten gegenüber den "slawischen Untermenschen"
Aber alles Verbrecherische an dem NS-Regime ändert nichts an der tasache daß das andere Verbrecherregime ebenfalls einen militärischen Angriff auf den gegner plante und dafür schon im Aufmarsch begriffen gewesen ist.
Zwar waren die Panzerkräfte, also die Stoßverbände noch nicht in Grenznähe stationiert, worauf auf eine noch nicht bereite Rote Armee zu schliessen war, was also keinen unmittelbaren sondern einen mittelbaren Präventivschlag beinhaltet.
Aber ein Präventivschlag war es auf alle Fälle.
 
Ob Stalin nun plante, irgendwann mal nach Westen zu marschieren oder nicht spielte allerdings in den Plänen der Nazis keine Rolle. Hitler wollte den "Lebensraum im Osten" und er wollte die "slawischen Untermenschen" versklaven. Diese Ziele hat er bereits in den 20er Jahren formuliert und es war klar, daß er diese irgendwann umsetzen würde, sobald er die Mittel dazu hätte. Selbst wenn Hitler Stalin damit zuvorgekommen ist war das nichts weiter als Zufall.

C.
 
Wenn wir uns schon so viel Mühe machen mit der Darstellung der Militärgeschichte, vor allem des Zweiten Weltkrieges, wäre es auch wünschenswert, dass unsere jugendlichen User die Beiträge in diesem Thread mehr lesen würden. Ich finde es echt schade, dass hier nur ein kleiner Kreis aus Experten sich austauscht und diskutiert.

Keine Sorge, ich zumindest lese eure Beiträge, und das auch mit Interesse. Nur ist es leider eben so, dass mein Interesse doch um einiges größer ist als mein Wissen. Und ich denke mal, dass ich nicht der einzige bin, dem es so ergeht.
 
Keine Sorge, ich zumindest lese eure Beiträge, und das auch mit Interesse. Nur ist es leider eben so, dass mein Interesse doch um einiges größer ist als mein Wissen. Und ich denke mal, dass ich nicht der einzige bin, dem es so ergeht.


dann frag uns :) wir können dir sicher auf viele fragen antworten oder dir etwaige Links zu guter Literatur oder guter Artikel im WWW geben :) INteresse muss gefördert werden
 
Ob Stalin nun plante, irgendwann mal nach Westen zu marschieren oder nicht spielte allerdings in den Plänen der Nazis keine Rolle. Hitler wollte den "Lebensraum im Osten" und er wollte die "slawischen Untermenschen" versklaven. Diese Ziele hat er bereits in den 20er Jahren formuliert und es war klar, daß er diese irgendwann umsetzen würde, sobald er die Mittel dazu hätte.

Ist sicher nicht unrichtig.
Hitler hätte auch ohne sowjetische Angriffsvorbereitungen einen Angriff gegen die Sowjet-Union geführt.
Seine Aussagen zu diesem Thema sind Legion.Obwohl da auch der eine oder andere Satz darunter war dem ich durchaus zustimmen würde. Wie ich immer sage wird eine Wahrheit nicht zur Unwahrheit nur weil sie ein Lump ausspricht.
Und wie ich bereits mehrfach gesagt habe war der Vernichtungswille gegen ganze Ostvölker ein fester Bestandteil seines Krieges gegen die Slawen, siehe den fürchterlichen GPO.
All dies ist als historischer Fakt nicht zu verleugnen.
Aber dies ändert nichts an der tatsache, daß der gute Josef ebenfalls einen Angriff gegen Deutschland plante und dies nicht irgendwann sondern in mittelbarer Zeit.

Selbst wenn Hitler Stalin damit zuvorgekommen ist war das nichts weiter als Zufall.

Ob Zufall oder nicht, es war ein Angriff in einen geplanten Angriff heinein.
Und dies hat selbst das Sprachrohr der Bolschewisten zugegeben.
 
@Darth Stassen: Vielen Dank für dein Interesse, das freut und motiviert uns sehr!

@Jedihammer: Also ich glaube, dann verstehen wir unter Präventivschlag verschiedene Dinge.
Für mich ist ein Präventivschlag eine Militäraktion, die einem unmittelbar bevorstehenden gegnerischen Angriff zuvorkommt. Und das war "Unternehmen Barbarossa" nicht. So haben es mir während meines Studiums alle meine Professoren erklärt.

Die Präventivschlag-Theorie fußt auf einer Propagandalüge der Nazis. Für die Behauptung, Stalin hätte im Herbst 1941 oder im Frühjahr 1942 Deutschland angegriffen, wenn Deutschland nicht am 22. Juni ihm zuvor gekommen wäre, gibt es keinen einzigen Beweis. Zu diesem Thema gab es übrigens sowohl einen deutschen als auch einen russischen Historikerstreit.
Wohlgemerkt: Ich bin mir sicher, Stalin plante einen Angriffskrieg gegen Deutschland - aber erst später, etwa 1943/44. Aber es ist ausgeschlossen, dass Hitler am 22. Juni 1941 den Befehl zum Angriff gab, weil ein sowjetischer Angriff unmittelbar bevorstand. Entsprechende Informationen gab es nicht. Nach allem, was man heute weiß, hatte der deutsche militärische Geheimdienst "Fremde Heere Ost" keinen einzigen Hinweis dafür.

In der Geschichtswissenschaft hat sich durchgesetzt, dass es kein Präventivkrieg war, erklärt Prof.Dr. Rolf-Dieter Müller, wissenschaftlicher Direktor am Militärgeschichtlichen Forschungsamt der Bundeswehr. Die These gehört im Kontext des "Unternehmens Barbarossa" zu den Hauptelementen des Geschichtsrevisionismus und des deutschen Rechtsextremismus, die auf die Relativierung der Kriegsschuld NS-Deutschlands zielen.
 
Die Präventivschlag-Theorie fußt auf einer Propagandalüge der Nazis. Für die Behauptung, Stalin hätte im Herbst 1941 oder im Frühjahr 1942 Deutschland angegriffen, wenn Deutschland nicht am 22. Juni ihm zuvor gekommen wäre, gibt es keinen einzigen Beweis.

Stalin selber sprach von einem Kriegsbeginn im Frühjahr 1942.
Die Prawda selber hat die Angriffvorbereitungen zugegeben.
Wenn das keine Beweise sind weiß ich es auch nicht.


Aber es ist ausgeschlossen, dass Hitler am 22. Juni 1941 den Befehl zum Angriff gab, weil ein sowjetischer Angriff unmittelbar bevorstand.

Weshalb ich ja auch von einer mittelbaren Gefahr spreche.


Nach allem, was man heute weiß, hatte der deutsche militärische Geheimdienst "Fremde Heere Ost" keinen einzigen Hinweis dafür.

Ja, "Fremde Heere Ost" wußte so einiges nicht was in der Sowjet-Union vor sich ging.
So wußte man selbst über den T 34 vor Kriegsbeginn nichts.

Adolf Hitler wird immer vorgeworfen das er den Nichtangriffspakt mit Josef Stalin brach.
Leider wird da gerne,gerade von linker Seite "übersehen" daß Herr Stalin auch nichts von solchen Verträgen hielt. Er brach auch den Vertrag mit Japan.Und genau so wollte er den Vertrag mit dem Reich brechen.

Ich will Dir mal kurz das Zitat der Prawda hier einstellen :

Infolge Überschätzung eigener Möglichkeiten und Unterschätzung des Gegners schuf man vor dem Krieg unrealistische Pläne offensiven Charakters.In ihrem Sinne begann man, die Gruppierung der sowjetischen Streitkräfte an der Westgrenze zu formieren. Aber der Gegner kam uns zuvor


Ich persönlich bin nach wie vor von der Notwendigkeit eines militärischen Schlages gegen die Bolschewisten überzeugt, wenn ich auch die von Anfang an verfolgten verbrecherischen Ziele Deutschlands nicht befürworten kann. Die Ziele und auch teilweise die Kriegsführung des Reiches waren im Krieg gegen die Sowjet-Union von Seiten des Reiches verbrecherisch.
Der Krieg selber war aus Sicht des Reiches notwendig um die latente Gefahr eines sowjetischen Angriffs zu beseitigen.Zumal die Sowjet-Union auf genau diesen Angriff hingearbeitet hat.

Dies ist meine Sicht der Dinge und dazu stehe ich auch.

Deshalb hat bereits ein User im Verborgenen meine Sperrung bei einem ehemaligen Mod. gefordert.


In der Geschichtswissenschaft hat sich durchgesetzt, dass es kein Präventivkrieg war, erklärt Prof.Dr. Rolf-Dieter Müller, wissenschaftlicher Direktor am Militärgeschichtlichen Forschungsamt der Bundeswehr. .

Du wirst mir verzeihen daß ich auf Professoren in Diensten der "Bundeswehr" nicht viel gebe.


. Die These gehört im Kontext des "Unternehmens Barbarossa" zu den Hauptelementen des Geschichtsrevisionismus und des deutschen Rechtsextremismus, die auf die Relativierung der Kriegsschuld NS-Deutschlands zielen.

Ich habe zwar hier immer auf historische Fakten bestanden und immer eine Geschichtsfälschung abgelehnt was in unzähligen meine Posts
nachzulesen ist.Und was ich von Rechtsextremen halte ist ebenfalls bekannt.
Und es wird keinen Beitrag von mir geben in dem ich die Schuld Deutschlands am Ausbruch des II.WK bestreite.

Aber wenn die Überzeugung es habe sich um einen Präventivschlag gehandelt gleichbedeutend ist mit Geschichtsrevisionismus,Rechtsextremismus und Relativierung der Kriegsschuld, dann bin ich eben ein unverbesserlicher Neo-Nazi.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ysanne Isard schrieb:
Nur weil hier ein kleiner Teil aktiv diskutiert, heisst das noch lange nicht, daß andere hier nicht mitlesen. ;)
Das gilt auch für mich, ich bringe trotz Interesse einfach nicht auch noch die Zeit auf, mich aktiv an der Diskussion zu beteiligen. Ich habe aber für nächstes Jahr geplant einige Ereignisse einzubringen, ich hoffe ich kann das auf angemessenen Niveau auch realisieren. Aber bis dahin hoffe ich noch einiges Interessantes von euch zu lesen. :)
 
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