Militärgeschichte

Heute vor genau 70 Jahren, am 19.09.1941 wurde die drittgrößte Stadt der Sowjet-Union, die ukrainische Hauptstadt Kiew von Truppen der 6.Armee unter Generalfeldmarschall Walter von Reichenau eingenommen.
Nach den schnellen und großen Erfolgen der deutschen Streitkräfte zu Beginn des Krieges gegen die Sowjet-Union befahl Adolf Hitler zum Entsetzen des Generalstabes des Heeres und des Oberkommandos der Heeresgruppe Mitte im September 1941 die vollständige Eroberung der Ukraine noch vor dem Stoß auf Moskau. Hitler argumentierte, dass das Ziel sei, die Feindkräfte dort zu vernichten, wo sie stehen, und nicht Land zu erobern. Hinzu kamen wirtschaftliche und wehrwirtschaftliche Erwägungen.
Der Befehlshaber der für den Schwenk nach Süden vorgesehenen Panzergruppe 2, Generaloberst Heinz Guderian flog sofort nach bekannt werden der neuen Pläne Hitlers zu diesem in sein Hauptquartier Wolfsschanze und versuchte Hitler von der Notwendigkeit zu überzeugen, erst den Stoß auf Moskau zu unternehmen. Er wurde in dieser Forderung unterstützt vom Oberbefehlshaber des Heeres, Generalfeldmarschall Walther von Brauchtisch sowie dem Chef des Generalstabes des Heeres, Generaloberst Franz Halder.
Obwohl die Ostfront als sogenanntes „OKH-Kriegsgebiet“ unter dem Kommando des OKH stand und vom Generalstab des Heeres operativ geleitet wurde wurden von Brauchitsch und Halder bei der Besprechung zwischen Hitler und Guderian nicht zugelassen, während der Chef des OKW, Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel sowie der Chef des Wehrmachtsführungsstabes, der damalige General der Artillerie und spätere Generaloberst Alfred Jodl zugegen waren. Guderian stand also alleine gegen Hitler und die ihm ergebenen
Militärs. Hitler zeigte sich keiner der Forderungen Guderians zugänglich der mehrfach auf die Wichtigkeit der Eroberung Moskaus hinwies. Am Ende setzte sich jedoch Hitler durch der die Änderung des ursprünglichen Feldzugsplan mit den Worten rechtfertigte „Meine Generale verstehen nicht von der Kriegswirtschaft“.
Das Ende vom Lied :
Generaloberst Guderian fügt sich und führt die neuen Befehle zur Eroberung der Ukraine aus
Dazu schwenkte die damalige Panzergruppe 2 und spätere 2.Panzerarmee aus Sicht der Heeresgruppe Mitte nach Süden ab(was die Stawka zunächst für ein Täuschungsmanöver hielt, da man auch im sowjetischen Oberkommando mit einem Angriff auf Moskau rechnete, welches nach der Einnahme von Smolens nur noch ca. 350 Kilometer entfernt lag)um die zwischen dem Dnepr und Kiew aufgestellten vier sowjetischen Armeen in einer mehrfach bewährten Weise einzuschliessen und eine gewaltigen Kesselschlacht zu vernichten.
Es handelte sich hierbei um die 5. sowjetische Armee unter Generalmajor M. I. Potapow,
die 21.Armee unter Generalleutnant W. F. Gerasimenko, die 26.Armee unter Generalleutnant F. J. Kostenko sowie die 37.Armee unter dem damaligen Generalmajor und späteren Generalleutnant Andrei Andrejewitsch Wlassow. Diese Armeen unterstanden dem Kommando der Südwestfront unter Generaloberst Michail Petrowitsch Kirponos, welcher die
Verteidigung auf dem Südflügel der Ostfront sehr gut organisiert hatte und die Verteidigungsstellung sehr gut ausgebaut hatte. Zu seinem Pech übernahm bald nach dem Beginn der Offensive gegen Kiew der militärische Analphabet Marschall der Sowjet-Union Semjon Michailowitsch Budjonny das Kommando über die Südwestfront und er selber musste ins zweite Glied treten. Dieser ungewöhnlich fähige Offizier ist im Verlauf der Kesselschlacht von Kiew am 20.09.1941 gefallen.
Doch weiter zum Beginn der Schlacht :
Die Panzergruppe 2 eröffnete die Schlacht um Kiew am 25.08.1941 mit dem Angriff in Richtung Süden. Zur gleichen zeit sollten Kräfte der Heeresgruppe Süd unter Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt von Süden her Richtung Mitte der Panzergruppe 2 entgegen stoßen. Dieser Angriff wurde von Krementschuk aus geführt. Als Speerspitze für diesen Angriff war die damalige Panzergruppe 1 und spätere 1.Panzerarmee unter dem damaligen Generaloberst und späteren Generalfeldmarschall Ewald von Kleist vorgesehen.
Auch griffen von Seiten der Heeresgruppe Süd die 17.Armee unter General der Infanterie Carl-Heinrich von Stülpnagel aus nördlicher Richtung und die 6.Armee unter Generalfeldmarschall Walter von Reichenau aus westlicher Richtung in die Schlacht ein. Erleichtert wurde der Kampf den Verbänden der Heersgruppe durch die Tatsache, dass es den deutschen Streitkräften während der Panzerschlacht bei Dubno-Luzk-Riwne gelang große Teile der im Süden der Ostfront stehenden sowjetischen Panzer und motorisierten Kräften zu vernichten, so daß die Südwestfront über zuwenig Panzer verfügte.
Auch wirkte sich die Einmischung Stalins in die Kämpfe verheerend für die Sowjets aus. Stalin hatte befohlen die Stadt Kiew unter allen Umständen zu halten, koste es was es wolle.
Als der damalige Chef des Generalstabes der Roten Armee, der damalige Armeegeneral und spätere Marschall der Sowjet-Union Georgie Konstantinowitsch Schukow verschlug Kiew aufzugeben und dadurch die fünf Armeen zu retten wurde er kurzerhand von Stalin seines Postens enthoben.
Doch weiter zu den Kämpfen :
Die am 25.08.1941 eröffnete Offensive der Panzergruppe 2 kam sehr gut vorran, auch weil man in Nowgorod-Sewerski überraschend eine Desna-Brücke unversehrt erobern konnte.. Der Desna-Brückenkopf wurde von sowjetischen Gegenangriffen hart attackiert, und auch die zur Unterstützung der Panzergruppe 2 angetretene 2.Armee unter dem damaligen Generaloberst und späteren Generalfeldmarschall Maximilian Reichsfreiherr von Weichs kam nur schwer vorran, was denVormarsch verzögerte.
Die Heeresgruppe Süd eröffnete am 04.09.1941 mit dem Angriff der 17. Armee von ihrem Brückenkopf aus in Richtung Mirgorod-Lubny, ihre Offensive um die am mittleren Dnepr und in Kiew stehenden Feindkräfte zu umfassen. Die Panzergruppe 2 setzte am 09.09.1941 über den Sejm und erreichten am 10.09.1941 Romny. Romny war der Punkt an dem man zusammen mit der Panzergruppe 1 den Kessel um Kiew und die Südwest-Front schliessen wollte. Die Panzergruppe kam jedoch wegen nahezu unpassierbarer Schlammwege kaum voran, so dass die Panzergruppe 2 noch bis Lochwiza vorrückte.
Dort schloß sich am 15.09.1941 der eiserne Ring um Budjonnys Armeen.
Das weiße G der Panzergruppe „Guderian“ stand neben dem weißen K der Panzergruppe „Kleist“ Doch noch war die Nahtstelle dünn.
Gleichzeitig setzte die 6.Armee über den Dnepr und schloß die Stadt Kiewzusammen mit der ebenfalls über den Dnepr kommenden 2.Armee ein.
Obwohl die Hauptkräfte der Südwest-Front sowie die Stadt selber eingeschlossen waren und den Truppen die Vernichtung drohte verbot Stalin weiterhin den Ausbruch aus dem Kessel.
Budjonny und Kirponos, unterstützt vom Politoffizier des Bezirks, dem damaligen Generalleutnant und späteren sowjetischen Parteichef Nikita Sergejewisch Chrustschow, setzen sich jedoch am Abend des 15.09.1941 über das verbot hinweg und geben Befehl zum Durchbruch an der noch schwachen Nahtstelle im Osten von Kiew.
Durch diese Durchbruchversuche gelang es einigen sowjetischen Verbänden zu entkommen.
Nach dem der Ring verstärkt wurde begann die Wehrmacht damit den Kessel aufzubreiben.
Im Zuge dieser Kämpfte rückten Truppen der 6.Armee am 19.09.1941 in Kiew ein.
Das alte Kiew, die Wiege des Russentums in Europa war gefallen und in deutscher Hand.
Die Stadt sollte bis zum 06.11.1943 besetzt bleiben.
Allerdings hatten sowjetische Pioniere vor dem Abzug der 37.Armee weite Teil der Stadt vermint was zu großen Verlusten der Deutschen führte.
Die Kesselschlacht bei Kiew ging noch bis zum 26.09.1941 weiter.
Es wurden auf deutscher Seite 665 000 Gefangene eingebracht und fast 900 Panzer und 3700 Geschütze aller Arten und Kaliber wurden erbeutet oder vernichtet.
Im Anschluß an die Eroberung Kiews und die Kesselschlacht kam es zu einem der schrecklichsten Verbrechen in der langen Liste nationalsozialistischer Gräueltaten im Osten :
Dem Massaker von Babi Yar, welches sich bald zum 70.Male jährt.

Nach der Einnahme von Kiew forderte das Einsatzkommando 4a unter SS-Standartenführer Paul Blobel,welches zur Einsatzgruppe C unter SS-Brigadeführer
Dr.Emil Otto Rasch gehörte,die im Rücken der Heeresgruppe Süd ihr Unwesen trieb, alle Juden der Stadt auf, sich Zwecks Umsiedlung an einem Sammelpunkt einzufinden. Von dort wurden sie in die Schlucht geführt und am 29.09.1941 sowie am 30.09.1941 erschossen.
In der Babi-Yar wurden innerhalb von ca. 36 Stunden durch das Einsatzkommando 4a über 33 000 Menschen ermordet.
Die Mordaktion wurde offziell damit begründet, dass die Juden die vielen Sprengfallen gelegt hätten, welche seit der Einnahme der Stadt Kiew große teile der Stadt in Trümmer gelegt hatte und viele deutsche Soldaten getötet hatte.
Der Kommandeur des Einsatzkommandos 4a,SS-Standartenführer Paul Blobel behauptete während seiner Verhandlung allen Ernstes die eigentlich Bedauernswerten seinen ja seine Leute gewesen, denn die mussten ja immerhin Frauen und Kinder erschießen.


SS-Standartenführer Paul Blobel wurde in Nürnberg beim sogenannten "Einsatzgruppenprozess" am 10.04.1948 zum Tode verurteilt und am 07.06.1951 im Kriegsverbrechergefängnis in Landsberg durch den Strang hingerichtet.

Leider muss erwähnt werden, daß das Massaker in der Babi-Yar unter den Augen und mit Duldung der 6.deutschen Armee sowie ihres damaligen Oberbefehlshabers, Generalfeldmarschall Walter von Reichenau stattfand.
Teile der Wehrmacht leisteten leider hier logistische und auch "handwerkliche" Hilfe.
So wurden z.B. Teile der Schluchtwände der Babi-Yar über den Leichen der Erschossenen durch die Wehrmacht gesprengt.
Die gewaltige Niederlage der Roten Armee hatte jedoch einen Vorteil, der m.E.n. zum Sieg der Sowjet-Union im II.WK beitrug.
Die gewaltigen Verluste der Roten Armee und die Niederlage waren die Schuld Stalins der sich wie oben genannt permanent in die Kriegsführung einmischte.
Nach der Niederlage von Kiew war das „militärische Genie“ allerdings geheilt.
Er hielt sich so weit wie möglich aus zukünftigen militärischen Fragen raus.
Er nickte sie nur noch ab.
Während Adolf Hitler den Militärs die Führung des Krieges immer mehr aus der Hand nahm
Überlies Stalin seinen Militärs die Führung des Krieges.
Dies war einer der Gründe für den Sieg der Sowjets.
Eine kurze Anmerkung noch :
Laut Parteidoktrin durfte ein Sowjet-Soldat nicht in Gefangenschaft gehen. Tat er es denoch drohte ihm nach und seiner Familie schwere Repressalien wie Sippenhaft.
Auch wurden viele Sowjet-Soldaten nach dem Krieg in die Gulags verbracht.
So auch der heldenhafte Verteidiger der Zitadelle von Brest. Dieser wurde nach Kriegsende nach Sibirien verfrachtet obwohl er die Zitadelle noch wochenlang gehalten hatte.
Auch mit seiner eigenen Familie verfuhr der Vozd nicht anderst. Als sein Sohn Jakop in deutsche Gefangenschaft geriet wurde seine Frau(Stalins Schwiegertochter) ins Straflager gesteckt und seine Tochter(Stalins Enkelin) kam ihn ein Heim.
Seinen Busenfreund Budjonny aber, den lies der Vozd ausfliegen um ihm die Gefangenschaft zu ersparen. Während Generaloberst Kirponos auf dem Schlachtfeld gefallen ist Budjonny
feige geflohen. Und es geschah ihm gar nichts.
Während Stalin weitaus fähigere Befehlshaber erschiessen lies.(bestes Beispiel wäre da Armeegeneral Dmitri Grigorjewitsch Pawlow) lies er den Versager Budjonny ungeschoren.
Es wäre m.E.n. weitaus besser gewesen man hätte Budjonny, Timoschenko und Woroschilow erschossen und hätte Pawlow am Leben gelassen.
 
Es ist eine "Sensation"
Die Waffe, die mit dem sowjetischen/russischen Heer sowie den Streitkräften anderer boilschewistischer Staaten verbunden ist wie der Sonnenschein mit dem Licht, die berühmte "Kalschnikow" ist im russischen Heer nicht mehr die erste Wahl.

Veraltete Waffe: Russische Armee verschmäht Kalaschnikows - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft

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Das ist so, als bestelle der Vatikan keinen Weihrauch mehr.:D
 
Es ist eine "Sensation"
Die Waffe, die mit dem sowjetischen/russischen Heer sowie den Streitkräften anderer boilschewistischer Staaten verbunden ist wie der Sonnenschein mit dem Licht, die berühmte "Kalschnikow" ist im russischen Heer nicht mehr die erste Wahl.

Veraltete Waffe: Russische Armee*verschmäht Kalaschnikows - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft

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Das ist so, als bestelle der Vatikan keinen Weihrauch mehr.:D
Nach gut 60 Jahren Dienst muss halt auch mal das Gewehr ausgewechselt werden. Gab es davor überhaupt ein Gewehr das so lange im Einsatz war?
Ich persönlich wusste nichtmal das das AK-47 überhaupt noch produziert wird.
 
Nach gut 60 Jahren Dienst muss halt auch mal das Gewehr ausgewechselt werden. Gab es davor überhaupt ein Gewehr das so lange im Einsatz war?
Ich persönlich wusste nichtmal das das AK-47 überhaupt noch produziert wird.

Zum einen hast Du Recht.
Es muß auch mal ein Schnitt gemacht werden.
Obwohl ich zu wissen glaube daß auch das deutsche Standart-MG noch an die gute alte Hitlersäge angelehnt ist.
Da bin ich abber nicht 100% sicher.
Deshalb gebe ich die Frage weiter an Tom/David oder Sabermaster.

Was die Kalaschnikow angeht so war ich der Meinung das diese in Russland unter der Regiede des Staates produziert wird. Also auch unter Aufsicht des Militäs.
Deshalb ist das Versäumnis der Moderinierung wohl beim Heer selber zu suchen.
 
Obwohl ich zu wissen glaube daß auch das deutsche Standart-MG noch an die gute alte Hitlersäge angelehnt ist.

Vollkommen korrekt. Das MG3 ist eine Weiterentwicklung des MG42. Allerdings benutzt zumindest die Infanterie inzwischen auch das MG4.

Was die Kalaschnikow angeht so war ich der Meinung das diese in Russland unter der Regiede des Staates produziert wird.

Es gibt eine Menge Kopien des AK-47, wie z.B das Typ 56 der chinesischen Streitkräfte. Außerdem basieren viele andere Sturmgewehre auf der (simplen) Technik des AK-47, z.B das israelische Galil (welches allerdings mittlerweile durch das M16 ersetzt wurde).
 
Vollkommen korrekt. Das MG3 ist eine Weiterentwicklung des MG42. Allerdings benutzt zumindest die Infanterie inzwischen auch das MG4.

Stimmt haber nur so halb. Das MG3 IST das MG42, jedoch wurden einige Komponenten wie die Schulterstütze mit Plastik versehn, anstatt Holz. Ach ja, und noch die NATO-Drosselung welche die Kadenz auf 1.500 Schuss/min gesenkt hat. Ansonsten echt 1:1 Übernahme.

Zum MG4: Echtes Sch***teil. Es soll zwar nur ergänzen, jedoch hab ichn schlechtes Gefühl bei der Sache. Null Kadenz, null Durchschlag, n echter Flopp, aber man muss ja nur deutsche Rüstungsgüter kaufen (oder europäische).



Es gibt eine Menge Kopien des AK-47, wie z.B das Typ 56 der chinesischen Streitkräfte. Außerdem basieren viele andere Sturmgewehre auf der (simplen) Technik des AK-47, z.B das israelische Galil (welches allerdings mittlerweile durch das M16 ersetzt wurde).

Aha, echt simpel :braue . Also eins kann ich dir sagen, Waffensysteme sind NIEMALS simpel. Vielleicht leicht zu bedienen, aber niemals simpel.

Ihr müsst übrigens unterscheiden ab AK-47 oder AK-74, unterschiedliches Kaliber, unterschiedliche Fertigungstechnik. Aber egal, es wurde Zeit das die sich was neues hohlen (oder besser doch nicht?^^). Übrigens ist die Dienstälteste Patrone der Welt seit über 100 Jahrenim Einsatz, 7,62mm x 54mm, wurde schon im Mosin-Nagant verwendet. Und ALLE Maschinengewehre basieren auf dem sowjetisch/zaristischen Modell des Maxim-MG.

Alter macht also nicht gleich alt;)
 
Stimmt haber nur so halb. Das MG3 IST das MG42, jedoch wurden einige Komponenten wie die Schulterstütze mit Plastik versehn, anstatt Holz. Ach ja, und noch die NATO-Drosselung welche die Kadenz auf 1.500 Schuss/min gesenkt hat. Ansonsten echt 1:1 Übernahme.

Wie bitte?

Die theoretische Feuergeschwindigkeit wurde von 1.500 Schuss/min auf 1.200 Schuss/min herabgesetzt. Dann verwendet das MG3 anstatt des 7.92 x 57mm Kalibers des MG42, das NATO-Kaliber 7,62 x 51mm. Dazu kommen dann auch noch Veränderungen an Rohr, Gehäuse, Verschluss und Rückstoßverstärker.

Wie du da davon sprechen kannst, dass das MG3 das MG42 ist, mit ein paar Änderungen, ist mir schleierhaft.


Zum MG4: Echtes Sch***teil. Es soll zwar nur ergänzen, jedoch hab ichn schlechtes Gefühl bei der Sache. Null Kadenz, null Durchschlag, n echter Flopp, aber man muss ja nur deutsche Rüstungsgüter kaufen (oder europäische).

Ja, echtes Scheißteil. Jaja. Du vergisst aber, dass man für das MG4 keinen Ladeschützen mehr benötigt und damit über zwei MG-Schützen in einer Infanteriegruppe verfügen kann.


Edit:
Und ALLE Maschinengewehre basieren auf dem sowjetisch/zaristischen Modell des Maxim-MG.

Nein. Viele Maschinengewehre aus dem 20.Jhd (z.B das MG08) basieren auf dem Maxim-MG. Aber nicht auf dem russischen Modell. :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie bitte?

Die theoretische Feuergeschwindigkeit wurde von 1.500 Schuss/min auf 1.200 Schuss/min herabgesetzt. Dann verwendet das MG3 anstatt des 7.92 x 57mm Kalibers des MG42, das NATO-Kaliber 7,62 x 51mm. Dazu kommen dann auch noch Veränderungen an Rohr, Gehäuse, Verschluss und Rückstoßverstärker.

Wie du da davon sprechen kannst, dass das MG3 das MG42 ist, mit ein paar Änderungen, ist mir schleierhaft.

Bazinga, deine Erklärung ist ein Beispiel für ein Paradoxon. Du demontierst dich selber, es ist das MG42 mit ein paar Änderungen, wie oben von dir erwähnt. Gut, bei der Kadenz gestehe ich den Fehler ein, jedoch ist der Test fürsMG beim Bund schon 2 Jahre her, davergisst man einiges:D



Ja, echtes Scheißteil. Jaja. Du vergisst aber, dass man für das MG4 keinen Ladeschützen mehr benötigt und damit über zwei MG-Schützen in einer Infanteriegruppe verfügen kann.

Sag das meinem MG4-Schützen, tröstet ihn wenig. Fazit: Ob man 1 oder 2 MGler pro Gruppe hat, ist im RL egal, aufm Papier sehen 2 besser aus und eröffnen mehrtaktische Möglichkeiten, jedoch wird in meisten Fällen nicht darauf zurückgegriffen.

Nein. Viele Maschinengewehre aus dem 20.Jhd (z.B das MG08) basieren auf dem Maxim-MG. Aber nicht auf dem russischen Modell. :rolleyes:

Verzeihung, Maxim war ja Brite/Ami. Prinzip bleibt aber dasselbe.
 
Es ist eine "Sensation"
Die Waffe, die mit dem sowjetischen/russischen Heer sowie den Streitkräften anderer boilschewistischer Staaten verbunden ist wie der Sonnenschein mit dem Licht, die berühmte "Kalschnikow" ist im russischen Heer nicht mehr die erste Wahl.

Die Russen haben doch schon in den 90ern bereits neue Gewehre getestet um einen Nachfolger für das AK74 zu finden. Das AN-94 wird seit den 90ern konsequent in der russischen Armee eingeführt und ersetzt das AK74. Der Spiegel-Artikel ist wohl aus dem Sommerloch übrig geblieben.
 
Obwohl ich zu wissen glaube daß auch das deutsche Standart-MG noch an die gute alte Hitlersäge angelehnt ist.

Aber sicher. Nun gut es gibt mannigfaltige Änderungen und Bauteile wurden entscheidend verändert. Das MG 3 IST nicht das MG 42, dafür wurde zu viel verändert, das andere Kaliber und die Kadenz sind nur die augenscheinlichsten Änderungen. Insgesamt gab es nach dem MG 42 rund 11 Versionen die sich in unterschiedlichsten Teilen unterscheiden, darunter auch für spezielle Verwendungen wie Blenden-MGs.

Mittlerweile wird das MG 3 aber größtenteils auflaffetiert auf Fahrzeugen benutzt. An seine Stelle rückt das MG 4 in 5,56x45 mm, also wesentlich kleineres Kaliber, was aber durch Hartkernmunition etwas aufgefangen wird. Damit folgt man dem Trend kleinere Kaliber angesichts der Three Block Wars (also Konflikte mit drei Parteien: Freund, Feind und Zivilisten), um Kollateralschäden zu vermeiden und trotzdem dem deckenden Element seine Kadenz zu lassen. ;)
Mittlerweile geht der Trend aber wieder Richtung größerer Kaliber, also ab 7,62 mm und deswegen wird fleißig am Nachfolger des MG 3 gewerkelt: dem Heckler & Koch 121.
 
Heute jährt sich zum 70.Mal das abscheuliche Verbrechen von Babi Ya, in dessen Verlauf innerhalb von 36 Stunden fast 32 000 Menschen ermordet wurden.
Ort der Morde war eine Schlucht bei Kiew mit dem Namen Babi Ya, was übersetzt etwa "Großmutters Schlucht" bedeutet.
Nach der Einnahme Kiews durch Truppen der 6.Armee unter Generalfeldmarschall Walter von Reichenau folgte dem XXIX.Armeekorps unter General der Infanterie Hans von Obstfelder, welches Kiew besetzte, die Einsatzgruppe C unter dem Befehl des damailgen SS-Brigadeführers und späteren SS-Gruppenführers Dr.Dr. Otto Rasch welche die Aufgabe hjatte die in Kiew verbliebenen Juden zu ermorden.
Obwohl viele Juden vor der Einnahme der Stadt geflohen waren befanden sich nach der Einnahme Kiews noch immer ca. 50 000 Juden in der Stadt.
Wenige Tage nach der Eroberung kam es im Kiewer Stadtzentrum zu Explosionen und Bränden, bei denen mehrere hundert Wehrmachtsangehörige und Einwohner ums Leben kamen.Dies wurden durch Minen verursacht die die Rote Armee vor ihrem Abzug gelegt hatte.
Daraufhin kam es zu einer Konferenz von Offizeiren der Wehrmacht und der SS. Diese fand im Hauptquartier des Stadtkommandanten von Kiew, Generalmajor Kurt Eberhard statt.
Eberhard war neben seinem Rang in der Wehrmacht damals noch SS-Oberführer und stieg im Verlauf des Krieges noch zum SS-Brigadeführer aus, was seinem Wehrmachtsrabg entsprach.
Auf dieser Konferenz wurde auf Betreiben Eberhards und auf Druck von GFM von Reichenau die "Evakuierungsaktion der Juden" beschlossen.Diese "Evakuierungsaktion" wurde damit begründet daß die Juden die Minenleger von Kiew gewesen sein sollen.
Durch Anschlag wurden die Juden Kiews aufgefordert sich am 29.09.1941 um 08.00.Uhr an der Kreuzung der Melikow und der Dotorowostarße einzufinden.Wer sich weigere werde erschossen.
Die Juden sollten umgesiedelt werden.
Dazu meldete die Einsatzgruppe C in ihrer "Ergeignismeldung UDSSR Nr. 128" folgenden Wortlaut :
Obwohl man zunächst nur mit einer Beteiligung von etwa 5000 bis 6000 Juden gerechnet hatte, fanden sich über 30 000 Juden ein, die infolge einer überaus geschickten Organisation bis unmittelbar vor der Exekution noch an ihre Umsiedlung glaubten.
Ausgeführt wurden die Morde in der Babi Yar vom Sonderkommandos 4a unter SS-Standartenführer Paul Blobel.
Beteiligt waren neben der Einsatzgruppe auch Einheiten der Wehrmacht die den Ort der Morde absperrte und später die Schlaucht sprengte sowie Einheiten der ukrainischen Militz.
Die insgesamt 33 771 Opfer wurden durch Maschinengewehre erschossen.
Babi Yar gilt heute als das größte Einzelmassaker welches deutschland während des Krieges zu verantworten hat.
Leider war auch nach diesem Tag die Leidenszeit der Juden Kiews nicht voerbei.
Bis zum 13.10.1941 wurde aucgh der letzte in Kiew verbliebene Jude der aufgegriffen wurde ermordet.
Man Ende waren es ca. 51 000 Menschen.
Männer,Frauen,Kinder .Greise.
Hier einige der Verantwortlichen :

SS-Standartenführer Paul Blobel :
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Generalmajor Kurt Eberhard :

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SS-Gruppenführer Dr.Dr.Otto Rasch :
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Bilder der Babi Yar :

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Am 19.09.2011 wurde in Kiew der Morde in der Babi Yar gedacht.
Pervers daran finde ich, daß der Deutsche Bundestag ausgerechnet Petra Pau zu dieser Gedenkfeier gesand hat.
Ausgerechnet eine Frau die selber überzeugte Anhängerin einer Massenmordideologie ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute vor genau 70 Jahrenam 02.10.1941 begann das Unternehmen "Taifun".
Taifun war die Bezeichnung für die Offensive gegen Moskau mit der auf Befehl Hitlers die sowjetische Hauptstadt noch vor Einbruch des Winters eingenommen werden sollte und der Krieg im Osten damit nach Hitlers Meinung beendet werden könnte.
Zum Angriff auf Moskau traten am 02.10.1941 im Verband der Heeresgruppe Mitte unter Generalfeldmarschall Fedor von Bock folgende Verbände an :

Die Panzergruppe 2(später 2.Panzerarmee) unter Generaloberst Heinz Guderian
Die Panzergruppe 3(später 3.Panzerarmee) unter dem damaligen Generaloberst und späteren Schützen Erich Hoeppner.
Die Panzergruppe 4(später 4.Panzerarmee) unter Generaloberst Hermann Hoth.

Die 2.Armee unter dem damaligen Generaloberst und späteren Generalfeldmarschall Maximilian Reichsfreiherr von Weichs.
Die 4.Armee unter Generalfeldmarschall Günther von Kluge.
Die 9.Armee unter Generaloberst Adolf Strauß.

Die Wehrmacht setzte für den Vorstoß auf Moskau, welcher aus dem Raum nordöstlich von Smolensk erfolgte insgesamt 78 Divisionen ein.14 Panzerdivisionen,8 motorisierte Infanteriedivisionen und 56 Infanteriedivisionen.
Unterstützt wurde der Angriff der Heeregruppe Mitte durch die Luftflote 2 unter Generalfeldmarschall Albert Kesselring mit dem II. Fliegerkorps unter dem damaligen General der Flieger und späteren Generaloberst Bruno Loerzer und dem VIII. Fliegerkorps unter dem damaligen General der Flieger und späteren Generalfeldmarschall Wolfram Freiherr von Richthofen.
Im Verlauf der Operation Taifun kam es u.a. zur Doppelschlacht von Wjasma und Brjansk(auf diese Schlacht gehe ich zu gegebener Zeit näher ein)und bis zum Vorstoß bis vor die Tore Moskaus.
Das Unternehmen flankierten Angriffe der Heeresgruppe Süd unter Generalfeldmarschall Gerd von Runstedt in Richtung Donez sowie Charkow und Kursk,während die Heeresgruppe Nord unter Generalfeldmarschall Wilhelm Ritter von Leeb sich abwartend verhielt.
 
Heute vor genau 38 Jahren, am 06.10.1973, zu Beginn des höchsten jüdischen Festes, dem Versöhnungsfest Jom Kippur begann der sogenannte Jom Kippur Krieg.
Dieser Krieg war der nach dem Unaabhänigkeitskrieg, den Suez-Krieg soewie dem Sechstagekrieg der vierte israelisch/arabische Krieg im Rahmen des durch die Gründung des Staates Israel ausgelösten Nahostkonfliktes. Während des Sechstagekrieges hatten die Israelis den Sinai bis zum Sueskanal erobert, welcher die Waffenstillstandslinie wurde. Auch hatte Israel etwa die Hälfte der Golan-Höhen erobert. Durch den Bau von Befestigungsanlagen entlang der Waffenstillstandslinien verstärke Israel in den kommen den Jahren die militärische Abschirmung gegen die arabischen Staaten. Besonderst zu erwähnen wäre hier die sogenannte Bar-Lew Linie am Suez-Kanal.
Der totale militärische Sieg im Sechstagekrieg, sowie die Ereignisse im sogenannten Abnutzungskrieg ließen die Israelis in eine gewisse Arroganz verfallen, die sie zu dem Glauben kommen lies, man sein militärisch nicht angreifbar für die Araber.
Diese Arroganz verleitete Israel auch dazu, mit Ägypten oder Syrien nicht um die Rückgabe der eroberten Gebiete zu verhandeln. Im Jahre 1970 verstarb dann mit dem ägyptischen Staatspräsidenten der letzte große panarabische Führer, Gamal Adel Nasser.
Dessen Nachfolger, Anwar al Saddat war der Überzeugung, dass nur ein neuer Krieg, welcher
Auch Israel schwre Verluste abnötigt, die Situation im Nahen Osten verändern könne, und die Israelis zu Verhandlungen zwingen würde.Auch hatte Saddat in den ersten drei Jahren seiner Regierungszeit mit schweren innenpolitischen Schwierigkeiten zu kämpfen, was seinen Entschluss zum Krieg eher noch verstärkte. Die verheerende Lage der Wirtschaft sowie die Stimmung in der Bevölkerung waren sehr starke Probleme und führten zu einer Unbeliebtheit Saddats. Der syrische Präsident Hafiz el Assad hingegen war jedoch lediglich an der militärischen Rückeroberung der Golan-Höhen interessiert.Verhandlungen mit Israel sollten erst dann aufgenommen werden, wenn der Golan wieder in syrischer Hand sei.Mit der Zurückeroberung des Golan wollte Syrien wieder eine Vormachtsstellung im Nahen Osten erreichen. Die übrigen arabischen Staaten verhielten sich eher ablehnend den ägyptisch/syrischen Kriegsplänen gegenüber. Jordanien hatte seine Lektion aus dem Sechstagekrieg, welcher dem Land große Gebietsverluste und die Halbierung seiner Bevölkerungszahl gebracht hatte, gelernt. Ausserdem war König Hussein verärgert, weil Saddat den Palestinensern im Falle eines Sieges die Westbank versprochen hatte.
Und über Syrien war der König ebenfalls verärgert, weil Syrien während des sogenannten Schwarzen Septembers 1972 im Konflikt zwischen Jordanien und der PLO die PLO militärisch unterstützt hatte.Der Irak verweigerte sich auch zunächst wegen Unstimmigkeiten mit Syrien, und der Libanon war militärisch zu schwach, um auf Seiten der Araber in den Krieg ein zu treten. Daher lag die Eröffnung des Krieges einzig und alleine b ei Ägypten und Syrien.
Vor dem Beginn der Kampfhandlungen versuchte Saddat noch einmal, diplomatische Unterstützung zu bekommen. Er erzielte dabei beachtenswerte Erfolge. Neben der Arabischen Liga, der Bewegung der Blockfreien Staaten, der Organisation für Afrikanische Einheit konnte er auch mehrere westeuropäische Staaten für sich gewinnen.
So stimmen im UN-Sicherheitsrat erstmals Großbritanien und Frankreich, bisher treue Unterstützer Israels in drei Nahostkriegen, zusammen mit den arabischen Staaten gegen Israel.Doch all dies verhinderte nicht den von Saddat und Assad gewollten und in ihren Augen notwendigen Krieg.
Nachdem Saddat bereits im Jahre 1972 in aller Offenheit erklärt hatte, dass Ägypten zum Krieg mit Israel verpflichtet sei, und bereits sei, wenn nötih 1 Mio. Soldaten zu opfern, begann er Äögypten mit Hilfe der Sowjets aufzurüsten.
Die Sowjets schickten MIG-23 Flugzeuge, Flugabwehrraketen vom Typ 2K12, RPG-7 Panzerfäuste sowie Maljunka Panzerabwehrraketten(9M14).
Auch hier ist jedoch zu erkennen, dass die UDSSR ihrer Linie treu bleib, und Ägypten nur mit Defensivwaffen versorgte, während Israel aus dem westen mit allem beliefet wurde, was es militärsch benötigte.
Auch begann eine Reform der ägyptischen Streitkräfte.General, die unter Nasser ihren Rang aus politischen Gründen erhielten wurden durch militärische Fachleute ersetzt.

Doch plötzlich wechselte Saddat übernacht das Hemd.
Als die Sowjet-Union 1972 während eines Treffens mit den USA in Oslo erklärte, man wolle an den momentan herrschenden Verhältnissen festhalten, und nachdem die Angriffspläne Ägyptens durchsickerten, warf Saddat übernacht alle 20 000 sowjetischen Militärberater aus dem Land, und versuchte eine langsame Annäherung an die USA.
Die Sowjet-Union, welche ohnehin immer an einem Abkühlen des Nahostkonflikts gelegen war(daher die Ausrüstung Ägypten und Syriens lediglich mit Defensivwaffen) und die an einer Satbiliesierung der Lage im Nahen Osten interessiert waren(aus Angst vor einer Konfrontation mit den USA) wurden von diesem Schritt Saddat nahzu völlig überrascht.
Im Übrigen glaubte man in Moskau auch nicht an einen militärischen Sieg der Araber.
Vorallem vor einem versuch, den stak befestigten Suez-Kanal zu überschreiten warnten Moskaus Militärs die Ägypter nachdrücklich.
Um den verlorenen Einfluss im Nahen Osten zurück zu erhalten, forderte der sowjetische
Staat und Parteichel Leonid Iljtisch Brechenew im Juni 1973 nach einem Treffen mit dem US-Präsidenten Richard Milhous Nixon, Israel müsse sich auf die Positionen vor dem Sechstagekrieg zurückziehen, ansonsten könne die UDSSR nichts mehr für die Stabilität in der Region tun.
Im Verlauf des Jahres 1973 führte die äyptischen Streitkräfte mehrere größere Manöver durch, welche Israel zwar immer veranlassten, seine Streitkräfte in Alarmbereitschaft zu versetzen, Israel aber in seinem Glauben bestärkte, einen Angriff Ägypten zurückschlagen zu können. Verstärkte Truppenverlegungen Ägyptens an die Grenze wurden vom israelischen Geheimdienst als nicht bedrohlich eingestuft..Saddat versuchte seine Angriffspläne übrigens dermaßen geheim zu halten, dass die vorgesehenen Kommandeure erst eine Woche vor dem Angriff unterrichtet wurden, die unteren Kommandeure und Soldaten sogar erst eine Stunde vor dem Angriff.
Am 06.10.1973 eröffnete die ägyptische Artillerie aus über 1600 Rohren die Operation „Vollmond“, die als der Jom Kippur Krieg in die Geschichte eingehen sollte, und die Israel
An den Rand der Niederlage führen sollte.
Der Feuerschlag der Artillerie ging auf die israelischen Stellungen am Suez-Kanal nieder.
Über 50 äyptische Transporthubschrauber vom Typ MI-8 brachten Soldaten an Ostende
Des Kanals an dessen Südausgang, während Pioniereinheiten bei Gabasat mit Flammenwerfern und Sprengladungen die Verteidigungsstellungen der Israelis durchbrachen.
An fünf Stellen gelang es den Truppen Ägyptens, den Kanal zu überqueren.Was die Sowjets, wie oben erwähnt, für unmöglich hielten. Bei al-Qantara, al-Firdan, Ismailia, bei den Bitterseen sowie nördlich der Stadt die dem Kanal den Namen gab, Suez, gelang der Übergang. Mit übergesetzten Amphipienpanzer vom Typ PT-76 wurden israelische Bunker vernichtet und die Brückenköpfe gesichert.Nachnach wurden Pontonbrücken über den Kanal geschlagen und T 54 und T 55 Panzer auf das Ostufer gebracht.
Gleichzeitig griff über 200 ägyptische Kampfflugzeuge die Flugplätze al-Mulaiz Bir Thanada und as-Sur , sowie israelische Hawksützpunkte, Artilleriestellungen sowie
Radarstellungen und Kommunikationszentren im Hinterland an.Mit FROG-Raketen wurden die isralelischen Stützpunkte Bir Gifgafa und Tasa angegriffen. Danach erfolgte ein Angriff der ägyptischen Luftwaffe auf Umm Kuschaiba sowie auf Kommunikationszentren zwischen al-Qantara und Abu Aghaila.. Weiter östlich gelegene Ziele wurden mit Kelt-Raketen angegriffen, die von Tupolew Tu-16 abgeschossen wurden. Die israelische Luftwaffe mit ihren Mirage- und Phantom-Kampfflugzeugen wurde von den Ägyptern erfolgreich durch die mobilen Flugabwehrraketensysteme S-75, die bereits zuvor erwähnten 2K12und S-125 Newa bekämpft und verzeichneten bis zum 5. Kriegstag rund 85 Abschüsse, darunter 50 Phantoms.
Zur gleichen Zeit griff die syrische Luftwaffe mit etwa 30 Maschinen im Bereich des Berges Hermon an. Hubschrauber beförderten am 06.10.1973 eine Kommandoeinheit des 82. syrischen Fallschirmjägeregiments auf den 2.800 m hohen schneebedeckten Berg, auf dem sich ein Horchposten des israelischen Militärgeheimdienstes Aman mit 41 Militärtechnikern befand, der nur von 13 Infanteristen geschützt wurde. Der Sturm gelang, wobei 18 israelische Soldaten fielen und 31 verwundet wurden. Ein Rückeroberungsversuch Israels am 8. Oktober scheiterte mit Verlusten von 25 Toten und 51 Verwundeten. Erst am 22..10.1973 gelang der Golanibrigade die Rückeroberung, wobei 55 Soldaten der Brigade getötet und 79 verletzt wurden..
Der Angriff überraschte die unvorbereiteten Israelis,die damit nicht gerechnet hatten und brachte den Angreifern zunächst militärische Anfangserfolge; aus israelischer Sicht wirkte sich der Überraschungsangriff auf die Einberufung, anders als die arabischen Strategen gedacht hatten, nicht negativ aus. Im Gegenteil verlief die Einberufung der Reservisten außergewöhnlich schnell, und das trotz der anfänglichen Überraschung und einiger Verwirrung in den Mobilmachungsdepots. Während des höchsten jüdischen Feiertags Jom Kippur ruhte das öffentliche Leben fast vollständig, wodurch kein Straßenverkehr die Militärtransporte behinderte und die Reservisten in ihren Häusern und Synagogen schnell ausfindig gemacht werden konnten.Dies waren Tatsachen, die die arabischen Planer nicht bedacht hatten. Weniger als 24 Stunden nach Beginn der Kampfhandlungen erreichten die ersten Teile zweier Reservedivisionen unter Generalmajor Awraham Adan und Generalmajor Ariel Scharon die Orte Baluza und Tasa, jeweils 250 Kilometer von ihren Heimatbasen entfernt.
Die syrischen Streitkräfte drangen mit über 1400 Panzern in die Golanhöhen ein, die Ägypter durchbrachen die israelischen Verteidigungsstellungen und überquerten den Sueskanal. Mit Ausnahme eines kleinen Gebietes um Port Said an der Mittelmeerküste gelang den Ägyptern die Einnahme der Bar-Lev-Linie und die Besetzung eines Streifens parallel zum Sueskanal.
In diesen Momenten stand das Schicksal Israels auf des Messers Schneide.Zu dieser Zeit soll die israelische Ministerpräsidentin Golda Meir, eine fanatiscke Hsserin der Araber, den Einsatz von Atomwaffen erlaubt haben. Diese sollen bereits an israliscihe Luftwaffeneinheiten ausgeliefet worden sein.
Den Israelis gelang es jedoch relativ bald, die Angreifer zurückzuschlagen. Im Golan führte die Gegenoffensive zu einer Niederlage für die syrische Armee, die in wenigen Tagen ,währedn der seit dem Ende des II.WK größten Panzerschlacht, bereits besiegt war und 870 Panzer sowie tausende Fahrzeuge und Geschütze zurücklassen musste. Die Syrer wurden bis 32 Kilometer vor Damaskus zurückgedrängt, die syrische Hauptstadt massiv bombardiert, was viele zivile Opfer forderte. Ein Durchbruch durch die syrische Front gelang den israelischen Truppen jedoch nicht, da die syrischen Streitkräfte, unterstützt durch irakische Truppen die israelische Bodenoffensive an der Straße nach Damaskus aufhalten konnten.
Auf der Sinai-Halbinsel drängten israelische Truppen die Ägypter ebenfalls zurück und überquerten am 16. Oktober den Sueskanal. Südlich der Bitterseen gelang es den Israelis unter Führung von Generalmajor Ariel Scharon, die auf dem Ostufer verbliebene 3. Ägyptische Armee einzukesseln.Er tat dies, obwohl er dies von Moshe Dajan ausdrücklich verboten bekam.Sharon verweigerte den befehl, stieß in die Lück zwischen der 2.und 3. ägyptischen Armee und setzte über den Suez-Kanal. Die israelische Armee stand nun jenseits des Sueskanals, 120 km vor Kairo.
Am 22.10.1973 wurde für die Nordfront, am 24.10.1973 für die Südfront ein Waffenstillstand geschlossen

Dieser Krieg brachte der israelischen Bevölkerung die Erkenntnis, dass man eben doch nicht so unbesiegbar ist, wie man dies auf israelischer Seite glaubte, und er kostete Golda Meir das Amt.. Anwar al Saddat nutzte die militärischen Erfolge geschickt in den Verhandlungen mit Israel, was dazu führte, dass er als ersten arabischer Staatsführer nach Israel reiste, vor der Knesset sprach, und mit Israel im Jahre 1979 den Friedenvertrag von Camp David schloß.
Dies kostete ihn allerdings das Leben,.
Saddat wurde ausgerechnet bei einer Militärparade zum Sieg über Israel am 6.10.1981 von Moslemextremisten ermordet.

Die biologischen Verluste waren relativ gering.
Während Israel gerade einmal 2500 Tote zu beklagen hatte, lagen die arabischen Verluste mit ca. 20000 Toten fast um ein 10faches höher, waren aber immer noch im unteren und vertretbaren Rahmen.
 
Heute vor genau 70 Jahren, am 20.10.1941 endete im Mittelabschnitt der Ostfront die Doppelschlacht von Wjasma und Brjansk.

Die Doppelschlacht von Wjasma un Brjansk begann am 02.10.1941 mit mit dem Angriff der deutschen Heeresgruppe Mitte unter Generalfeldmarschall Fedor von Bock gegen die sowjetische Westfront unter dem damaligen Generaloberst und späteren Marschall der Sowjet-Union Iwan Stephanowitsch Konjew, die Reservefront unter Marschall der Sowjet-Union Semjon Michailowitsch Budjonny und der Brjansker Front unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Marschall der Sowjet-Union Andrei Iwanowitsch Jeremenko. Das Ziel der deutschen Offensive mit dem Namen „Taifun“ war die Zerschlagung der sowjetischen Truppen vor Moskau und anschließend die Einahme der Stadt selbst als Regierungssitz des Sowjet-Union und Sitz des Bolschewismus.

Die Heeresgruppe Mitte verfügte über folgende Verbände für die Operation „Taifun“ in deren Verlauf sich die Doppelschalcht von Wjasma und Brjansk entwickelte :
Die Panzergruppe 2(später 2.Panzerarmee)unter Generaloberst Heinz Guderian
Die Panzergruppe 3(später 3.Panzerarmee) unter dem damaligen Generaloberst und späteren Schützen Erich Hoeppner.
Die Panzergruppe 4(später 4.Panzerarmee) unter Generaloberst Hermann Hoth.
Die 2.Armee unter dem damaligen Generaloberst und späteren Generalfeldmarschall Maximilian Reichsfreiherr von Weichs.
Die 4.Armee unter Generalfeldmarschall Günther von Kluge.
Die 9.Armee unter Generaloberst Adolf Strauß.

Alles in allem bot die Heeresgruppe Mitte 14 Panzerdivisionen,8 motorisierte Infanteriedivisionen und 56 Infanteriedivisionen auf.


Die sowjetischen Verbände waren wie folgt gegliedert :

Die Westfront :
Diese Heeresgruppe verfügte über die 16, Armee unter Generalleutnant K.K.Rokossowski,19.Armee unter Generalleutnant M. F. Lukin, die 20,Armee unter Generalmajor F.N. Remezow, die 22.Armee unter Generalleutnant F. A. Erschakow , die 29.Armee unter Generalleutnant A..G. Schwezow und 30.Armee unter Generalmajor W.A. Chomenko. Sie sollte sollte den Raum vom Seeligersee bis nach Jelnija verteidigen.

Die Reservefront :
Diese Front verfügte über die 24.Armee unter Generalmajor K.R.Rakutin, die 31.Armee unter Generalleutnant P.P. Juschkewitsch, die 32.Armee unter Generalmajor A.I. Wischnewskij, 33. Armee unter Generalleutnant M.G.Jefremow,43.Armee unter Generalmajor P.A. Kurotschkin und die 49.Armee unter Generalleutnant I.G.Sacharkin.
Die 24.und 43.Armee sollten die Desnaj an der linken Flanke der Westfront halten während
Die 31.32.33. und 49 Armee im Raum Wjasma eine zweite Verteidigungslinie bildeten.
Diese sollte im Falle eines deutschen Durchbruches den Vorstoß auffangen und auch zurückweichende Truppen der eigenen Verbände aufnehmen.


Die Brjanskerfront :
Diese Front verfügte über die 3.Armee unter Generalmajor J.G. Kreiser, die 13.Armee unter Generalmajor L.M. Gorodnjanskij sowie die 50.Armee unter Generalmajor M.P. Petrow
Sie sollte den Raum zwischen Schukowka und Woroschba decken.

Alles in Allem waren auf sowjetischer Seite 86 Schützen(infatnerie)divisionen,1.Schützenbrigade, 9 Kavaleriedivisionen,3 mechanisierte Schützendivisionen sowie 13 Panzerbrigaden konzentriert. Zum damaligen Zeitpunkt ca. 43.% des sowjetischen Feldheeres.

Zur Doppelschlacht :
Bereits am 30.09.1941, noch vor Beginn des Unternehmens Taifun, startet die Panzergruppe 2 unter Generaloberst Guderian am Südflügel der Heeresgruppe Mitte aus dem Raum Putiwl-Gluchow mit Stoßrichtung Orel ihren Angriff auf Moskau.Der erste Stoß richtet sich gegen Orel,ca. 100 Kilometer östlich von Bjransk, welches bereits am 03.10.1941 durch die 3.Panzerdivision unter dem damaligen generalleutnant und späteren Generalfeldmarschall Walter Model erobert wird. Dann richtet sich der Stoß der Panzergruppe 2 gegen die um Brjansk versammelten Verbände der Brjansker Front
Bereits nach kurzer Zeit ist die Schutzstellung um Brjansk durchbrochen und die 17.Panzerdivision unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Generaloberst Hans-Jürgen von Arnim sowie der 18.Panzerdivision unter dem damaligen Generalmajor und späteren General der Panzertruppe Walther K. Nehring drehen im Rücken der sowjetischen Verbände nach Norden ein.
Zugleich beginnt am 02.10.1941 aus dem Raum nordöstlich von Smolensk bis westlich von Orel das Unternehmen Taifun. Während die 2.Armee unter dem damaligen Generaloberst und späteren Generalfeldmarschall Maximilian Reichsfreiiherr von Weichs mit starken panzerverbänden aus nordöstlicher Richtung nach Süden auf Brjank vorstößt um zusammen mit der 2.Panzerarmee den Kessel zu schliessen brechen die Panzergruppe 3 unter Generaloberst Hermann Hoth sowie die Panzergruppe 4 unter dem damaligen Generaloberst und späteren Schützen Erich Hoeppner beiderseits von Rosawl und nordöstlich von Smolenks durch die sowjetischen Linien und schliessen die 6.sowjetischen Armee unter Generalleutnant I. N. Muzitschenko ein.
Zur gleichen Zeit eröffnen Truppen der Heeresgruppe Süd unter Generalfeldmarschall Gerd von Rundstedt eine Offensive zur Einnahme von Donezk,Charkow und Kursk.
Am 05.10.1941 erfolgte dann endlich die Aufwertung der vier Panzergruppen in Panzerarmeen und die Erhebung derer Befehlshaber in Oberbefehlshaber.
Gleichzeitig wurde bei der 3.Panzerarmee ein Kommandowechsel vollzogen.
Der bisherige Befehlshaber Generaloberst Hermann Hoth wurde als Oberbefehlshaber der 17.Armee zur Heeresgruppe Süd versetzt. Den Oberbefehl über die 3.Panzerarmee erhielt jetzt der damalige General der Panzertruppe und spätere Generaloberst Hans-Georg Reinhardt, einer der fähigsten deutschen Panzerführer.
Am 06.10.1941 wird die Stadt Brjansk von der 17.Panzerdivision erobert.
Am 07.10.1941 fällt, früher als erwartet, an der Ostfront der erste Schnee. Obwohl jetzt im gesamten Osten die sogenannte Rasputiza, die Schlammperiode hereinbricht kann die Heersgruppe Mitte ihren Angriff, wenn auch mit äussersten Schwierigkeiten, noch fortsetzen.
Zur gleichen Zeit als der Kessel von Brjansk geschlossen und die Stadt selber erobert wurde
Durchbrachen Truppen der 4.Panzerarmee(damals noch Panzergruppe 4) die Linien derr 43. sowjetischen Armee unter Generalmajor P.P. Sobjennikow an der Desna.
Bereits am 04.10.1941 wurden durch die 10.Panzerdivision unter Generalleutnant Wolfgang Fischer die Städte Kirow und Mossalsk eroberten, am 05.10.1941 fiel Juchnow.
Jetzt drehte Hoeppner starke Truppen seiner Panzergruppe nach Nordwesten Richtung Wjasma ab um sich dort mit der Panzergruppe 3 zu vereinen und den Kessel zu schliessen.
Auf dem linken Flügel ging das motorisierte XXXXVI. Armeekorps gegen Spas-Demensk vor welches am 04.10.1941 genommen wurde. Nach der Einnahme der Stadt befahl der Oberbefehlshaber der 4.Armee, Generalfeldmarschall Hans-Günther von Kluge dem Korps den Schwenk nach Süden um den südlichen Teil des Kessels um Wjasma zu bilden..
Jetzt wartet alles auf das Eintreffen der Panzergruppe 3. Diese hat nach der Vernichtung der 6.sowjetischen Armee einen Brückenkopf über den Dnpr gebildet, nachdem sie an der Nahstelle zwischen der 19.sowjetischen Armee und der 30.sowjetischen Armee durchgebrochen war, doch Generaloberst Konew griff die Panzergruppe mit starken Verbänden unter Generalleutnant I.W. Boldin an und versuchte den Bruchbruch abzuriegeln. Zwischen dem 03.10.1941 und dem 04.10.1941 kam es beim Ort Cholm-Schirkowski zu einer wechselhaften Schlacht bei der die Panzergruppe 3 am Ende obsiegte. Sie verbrauchte jedoch in dieser Schlacht den größten teil ihrer bezinvorräte und musste auf zuführung durch die Luftwaffe warten. So ging der Vormarsch erst am 05.10.1941 weiter. Am 07.10.1941 war der Kessel von Wjasma geschlossen. Die Stadt selber wurde am 07.10.1941 von der 7.Panzerdivision unter dem damaligen Generalmajor und späteren General der Panzertruppe Generalmajor Hans Freiherr von Funck erobert. Die 4.Armee unter Generalfeldmarschall Hans Günther von Kluge sowie die 9.Armee unter Generaloberst Adolf Strauß gingen jetzt hinter den Panzergruppen 3 und 4 zum Angriff auf die sowjetischen Verbände über. Zum einen sollten sie die Panzergruppen an der Kesselfront ablösen zum anderen den kessel selber durch Frontalangriffe verstärken bzw. diesen einzudrücken.
Hinter fünf sowjetischen Armeen war im Kessel von Wjasma der eiserne Vorhang gefallen.
Die 19.Armee, die 20.Armee, die 24.Armee, die 32. Armee, Teile der 16.Armee sowie die der Gruppe Boldin waren in der Falle und gingen der Vernichtung entgegen.
Es handelte sich dabei um Truppen der Westfront sowie der Reservefront. Die Reservefront wurde am 10.10.1941 aufgelöst und mit der Westfront vereinigt. Stalin sah endlich ein dass der militärische Analphabet Budjonny mehr Schaden als Nutzen bringt .Ebenso wurde an diesem tag die Brjansker Front aufgelöst. Deren Oberbefehlshaber Jeremenko entkam übrigens den deutschen Truppen schwer verletzt nur knapp. Man sollte im Verlauf des Krieges noch viel von ihm hören.


Während der Schlacht um die Einschliessung der Truppen bei Wjasma schlug die Heeresgruppe Süd die Schlacht am Asowschen Meer, welche am 05.10.1941 begann und am 10.10.1941 endete. In ihrem Verlauf vernichtete die 1.Panzerarmee unter dem damaligen Generaloberst und späteren Generalfeldmarschall Ewald von Kleist im Raum Tschernigowka
Die 18. sowjetische Armee unter Generalleutnant Smirnow. 100 00 Gefangene werden eingebracht sowie 672 Geschütze und 212 Panzer werden vernichtet oder erbeutet.
Generalleutnant Smirnow selber ist am 06.10.1941 im Kampf gefallen.

Währenddessen gingen Truppen gingen die 3.Panzeramee die 4.Armee, sowie die 9.Armee
weiter Richtung Moskau vor wobei sie durch die Lücken zwischen den Kesseln von Wjasma und Brjansk stiessen. Bei Kessel selber wurden von der 2.Panzerarmee, der 4.Panzerarmee und der 2.Armee gehalten bzw. aufgebrieben.
Die deutschen Truppen gingen zur Verfolgung der sowjetischen Truppen über während die Sowjets verzweifelt versuchten vor Moskau einen Speerriegel zu erichten.
Am 11.10.1941 erreichte die 3.Panzerarmee nach schweren Kämpfen bei Pogoreloje-Gorodischtsche die Wolga.
Am 12.10.1941 eroberte das XIII.Armeekorps unter General der Infanterie Hans-Gustav Felber Kaluga.
Am 13.10.1941 eroberte die 3.Panzerarmee Kalinin. . Die sowjetische 31. Armee unter Generalleutnant Juschkewitsch wurde dabei schwer getroffen.
Am 14.10.1941 erobern Truppen der 9.Armee Reshw.
Dann kam die Schlammperiode und die Operationen versanken im Schlamm.
In den sowjetischen Stäben herrschte großes Aufatme. In den deutschen Stäben Entsetzen.
Die Raputzia rettete Moskau zunächst.
Davon weiter bei der Schilderung der Schlacht um Moskau.

Die Doppelschlacht von Wjasma und Brjansk wurde offiziel am 20.10.1941 beendet.
Es war ein gewaltiger Sieg der deutschen Waffen. Nach Biyalistok/Minsk, Uman und Kiew wurde eine erneute gewaltige Kesselschlacht geführt und gewonnen.
Die Verluste der Sowjets waren gewaltgt :
67 sowjetischen Schützendivisionen, 6. Kavalleriedivisionen und 7 Panzerdivisionen waren vernichtet. Ca. 1200 Panzer und 5500 Geschütze wurden erbeutet oder vernichtet.
665 000 Gefangene wurden eingebracht.
Die Zahl der Gefallenen ist unbekannt.
Mitte Oktober 1941 standen gerade einmal noch 90 000 Rotarmisten zur Verteidigung Moskaus bereit.
Hitler und sein Generalstab, die in mitteleuropäischen Maßstäben dachten glaubten nach den neuerlichen gewaltigen Verlusten dass die Rote Armee zerschlagen sei. Jede andere Armee der Welt wäre es wohl auch gewesen
Doch die Rote Armee war nach mitteleuropäischen Maßstäben nicht zu messen.
Der Winter, das gewaltige Potenzial an Menschenmaterial der Sowjet-Union, das Feldherrngeschick Georgie Schukows sowie der Verrat eines deutschen Journalisten
Sollten Hitler schon bald zeigen dass die Rote Armee allesa andere als am Ende war.
Dazu später mehr.
 
Heute mal wieder eine -hoffentlich- interessante Episode aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg.

Am 10. November 1865 wurde Captain Henry Wirz in Washington D.C. durch den Strang hingerichtet. Bemerkenswert dabei ist, daß Wirz der einzige Südstaatler war, der jemals im Zusammenhang mit Kriegsverbrechen im Sezessionskrieg von einem ordentlichen Gericht verurteilt und dessen Urteil auch vollstreckt wurde.

Henry Wirz wurde am 25. November 1823 als Heinrich Hartmann Wirz in Zürich, Schweiz geboren. Dort besuchte er einige Jahre die Universität. Ob er einen Abschluss erwarb ist nicht bekannt. Allerdings praktizierte er ebenfalls in Zürich einige Zeit als Arzt, was diesen Schluss nahelegt. 1849 emmigrierte Wirz, vermutlich als Folge der Nachwehen des Sonderbundskrieges (1847) in die USA.
Dorz lies er sich zunächst in Kentucky nieder, wo er widerum als Mediziner praktizierte. Dort heiratete er eine Witwe, die bereits zwei Töchter in die Ehe mitbrachte und zog mit ihr nach Louisiana, wo 1855 seine eigene Tochter - Cora - zur Welt kam.

Als 1861 der Bürgerkrieg ausbrach meldete sich Wirz freiwillig und kam zunächst als Gefreiter zur A Kompanie des 4. Battalions der Louisiana Volunteers. Mit dieser Einheit nahm er im Mai 1862 an der Schlacht bei Seven Pines teil, wo er schwer verwundet wurde und die Bewegungsfähigkeit seines rechten Armes weitgehend einbüßte. Er verblieb jedoch in der Armee und wurde in der Folge zur Bewachung von Kriegsgefangenen eingesetzt, zunächst in Alabama, dann in Richmond/Virginia. Zum Captain aufgestiegen kam er schließlich zum Stab von General John H. Winder, dem sämtliche konföderierten Gefangenenlager unterstanden.
Als die Südstaatler im Februar 1864 das Gefangenenlager "Camp Sumter" nahe des Eisenbahndepots Andersonville in Georgia errichteten wurde Wirz dessen Kommandant.
Die Zustände in dem Lager spoteten jeder Beschreibung. Ursprünglich für 10.000 Gefangene ausgelegt war das Camp stets dreifach überbelegt. Es gab weder Behausungen noch eine ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln oder Trinkwasser. Einzige Wasserversorgung war ein kleiner Bachlauf, welcher gleichzeitig als Trinkwasserquelle und als Latrine herhalten musste. Besonders in der schwülen Hitze des Südens der USA konnten sich so Infektionskrankheiten und Seuchen in dem überbelegten Lager rasend schnell ausbreiten. Als die Unionstruppen General Sherman's im Herbst 1864 Atlanta, die Hauptstadt Georgias, eingenommen hatten, wurde das Lager weitgehend aufgelöst und die Gefangenen in andere Lager in Georgia und South Carolina verbracht. In den wenigen Monaten seiner Existenz bezahlten von ca. 45.000 dort inhaftierten Unionssoldaten fast 13.000 den Aufenthalt in Camp Sumter (oder Andersonville, wie es fälschlicherweise oft genannt wird) mit dem Leben.

Im Mai 1865 wurde Wirz schließlich von einer US-Kavallerieeinheit verhaftet, und mit dem Zug nach Washington D.C. gebracht, wo ihm der Prozess gemacht wurde. Nachdem die Aussagen von vielen ehemaligen Lagerinsassen, Aufsehern und Anwohnern aus der Nähe des Lagers gehört worden waren, war das Gericht schließlich von der Schuld Wirz’ überzeugt und verurteilte ihn Anfang November wegen Verschwörung und Mord in 11 Fällen zum Tode durch den Strang. Ein Gnadengesuch bei Präsident Andrew Johnson blieb ohne Erfolg und so wurde das Urteil am 10.11.1865 vollstreckt.

Wirz Verurteilung ist wegen seiner exponierten Rolle als einziger hingerichteter Kriegsverbrecher bis heute bei Geschichtsforschern und Juristen umstritten. Sicher waren die Zustände in Camp Sumter selbst nach damaligen Maßstäben unhaltbar und ebenso dürfte erwiesen sein, daß Wirz nicht gerade viel getan hat, an diesen Zuständen viel zu ändern. Solche Lager gab es allerdings viele und die Zustände dort waren nicht unbedingt besser. Ebenso wenden Kritiker des Urteils damals wie heute ein, daß die schlechte Lebensmittelversorgung nicht allein Wirz’ Verschulden war, sondern der schlechten wirtschaftlichen Situation des Südens in der Endphase des Krieges geschuldet war, als noch nichtmal die eigenen Soldaten sowie die Zivilbevölkerung genug zu essen hatten. Außerdem gab es immer wieder den Verdacht, daß Wirz’ Vorgesetzter General Winder für die Versorgung der Gefangenen gedachte Lebensmittel unter der Hand auf dem Schwarzmarkt verkaufte, um sich persönlich zu bereichern. Winder überlebte den Krieg jedoch nicht und konnte zu diesen Vorwürfen später keine Stellung mehr beziehen. Was jedoch als eindeutig erwiesen angesehen wird ist die Tatsache, daß Wirz den Bau von Unterkünften ausdrücklich untersagt hatte, und die Gefangenen so unter freiem Himmel Wind und Wetter schutzlos ausgesetzt waren.
Was die Mordvorwürfe gegen Wirz angeht stellte sich einer der Hauptbelastungszeugen für diesen Anklagepunkt einige Zeit nach dem Prozess und der Hinrichtung als sehr unglaubwürdig heraus. Der angebliche Augenzeuge für einen von Wirz direkt an einem Gefangenen begangenen Mord war vor Gericht unter einer falschen Identität aufgetreten und setzte sich später ins Ausland ab, als seine Täuschung aufzufliegen drohte.
Für viele Historiker gilt Wirz daher heute als Sündenbock, an dem ein Exempel statuiert wurde. Offizielle Politik im Norden war es, dem geschlagenen Süden gegenüber gnädig aufzutreten, und die „verlorenen Söhne“ mit sanften Zügeln wieder zurück in die Union zu führen um so die Nation zu einen. Die Hinrichtung Wirz’ sollte dabei wohl als Warnung gelten, daß man im Zweifelsfall auch anders konnte, sollten die abgefallenen Staaten nicht reumütig zurückkehren, sondern weiterhin in Rebellion verharren. Konsequent durchgezogen hätte es in Reihen der konföderierten Militärs sicherlich Männer gegeben, die den Galgen ebenso sehr, wenn nicht noch mehr verdient hätten, als Wirz. So gibt es bis heute eine Initiative, welche um eine Aufhebung des Urteils und eine Rehablitierung Wirz’ kämpft.

Henry Wirz:

Henry_Wirz_photo.jpg


Camp Sumter:

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Ein Überlebender:

Andersonvillesurvivor.jpg


Wirz' Hinrichtung:

737px-Execution_of_Henry_Wirz.jpg


C.
 
Heute mal wieder eine -hoffentlich- interessante Episode aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg.

Am 10. November 1865 wurde Captain Henry Wirz in Washington D.C. durch den Strang hingerichtet. Bemerkenswert dabei ist, daß Wirz der einzige Südstaatler war, der jemals im Zusammenhang mit Kriegsverbrechen im Sezessionskrieg von einem ordentlichen Gericht verurteilt und dessen Urteil auch vollstreckt wurde.

Täusche ich mich, oder wurde Capatin Wirz nicht von einem ordendlichen Gericht sondern von einem Militärgericht unter dem Vorsitz von Major-General Lewis Wallace verurteilt ?
 
Heute vor genau 70 Jahren, am 17.11.1941 begann die Schlacht um Rostow am Don, das Tor zum Kaukassus.
Rostow
Rostow,damals sowjetische Gebietshauptstadt am Don liegt 48 Kilometer oberhalb der Mündung ins Asowsche Meer und zählte 1941 510 000 Einwohner. Das Industriezentrum Rostow war nach der Eroberung der Ukraine Ziel der Heeresgruppe Süd unter Generalfeldmarschall Gerd von Runstedt im Herbst 1941 und konnte am 20.11. von der 1. Panzerarmee unter dem damaligen Generaloberst und späteren Generalfeldmarschall Ewald von Kleist gegen den heftigen Widerstand der sowjetischen 56. Armee unter Generalleutnant Fedor Nikitich Remisow genommen werden. Damit hatte sich am rechten Flügel der Heeresgruppe Süd ein weiter Frontvorsprung gebildet, der von der neuaufgestellten sowjet. 37.Armee unter Generalleutnant Anton Ivanovich Lopatin und der 9. Armee unter Generalleutnant Iwan Pawlowitsch Charitonow bedroht wurde. Rundstedt befahl daher nach den ersten sowjetischen Einbrüchen während der seit 17.11.1941 laufenden Gegenoffensive am 28.11.1941 die Rücknahme der Panzerarmee was sofort von Hitler untersagt wurde.
Doch diesmal kam Hitler an den falschen Mann.
GFM von Runstedt meldete dem Führer daß er diesen Befehl nicht befolgen könne und bat um Änderung des Befehls oder von seiner Abberufung von seiner Stellung.
Darauf hin wurde GFM von Runstedt am 01.12.1941 von Adolf Hitler seiner Stellung enthoben und durch den bisherigen Oberbefehlshaber der 6.Armee, Generalfeldmarschall Walther von Reichenau ersetzt.
GFM von Reichenau, ein überzeugter nationalsozialist stoppe sofort nach seiner Ankunft beim Stab der Heeresgruppe Süd den von Runstedt bereits eingeleiteten Rückzug der 1.Panzerarmee.
Da die sowjetischen Truppen im Zuge ihrer Gegenoffensive bereits den Tuslow erreicht hatten mußte GFM von Reichenau nur 24 Stunden nach der Übernahme des Kommandos na Hitler melden : ""Der Russe bricht in die überbeanspruchte dünne deutsche Frontline ein.Wenn eine Katashtrophe vermieden werde soll,muß sie Front zurück verlagert werden bis hinter den Mius.Es geht nicht anderst, mein Führer"
Was Hitler Runstedt zuvor verweigert hat muß er nun Rechenau erlauben.
Zwar stoßen Verbände der bis zum 02.12.1941 bis zum Mius vor, werden dort jedoch von deutschen Verbänden gestoppt.Rostow am Don bleibt bis zum 23.07.1942 in sowjetischer Hand.
Trotz des rechtzeiten Rückzuges der deutschen Verbände und des Stoppens der Roten Armee am Mius hatte deas deutsche Ostheer bei Rostow seine erste wirklich große Niederlage einstecken müssen.
Generaloberst Heinz Guderian sagte auf seinem Gefechtsstand bei Tula, als er von den Vorfällen bei Rostow hörte die folgenschweren Worte "Dies ist das erste Läuten der Alarmglocken

Und doch war die beinahe Katastrophe von Rostow nur eine Episode im Vergleich zu dem, was ein paar Tage später im Raum Moskau über die Heeresgruppe Mitte hereinbrach.
 
Heute vor genau 70 Jahren, am 19.11.1941 versenkte der deutsche Hilfskreuzer Komoran unter dem Kommando des damaligen Fregattenkaptiäns und späteren Kapitän zur See Theodor Detmers die SHAS Sydney, einen leichten Kreuzer der Ausstralischen Marine.
Dies ist der erste und bisher einzige Fall in dem ein Hilfskreuzer einen regulären Kreuezer versenken konnte. Die Komoran wurde allerdings so schwer beschädigt das sie aufgegeben werden mußte.
Für diese Glanztat wurde Theodor Detmers in der gefangenschaft zum Kapitän zur See befördert und mit dem Ritterkreuz um Eisernen Kreuz ausgezeichnet.

Die Komoran :

HilfskreuzerKormoran.jpg

Kormoran

dt. Hilfskreuzer (Schiff 41), als solcher am 9.10.40 in Dienst gestellt; 8736 BRT, Länge 164 m, Breite 20,2 m, Höchstgeschwindigkeit 18 Knoten, bis 400 Mann Besatzung; Bewaffnung: 6x15 cm, 2x3,7-cm-Pak, 5 Rohre Flak, 6 Torpedorohre, 390 Minen, 2 Bordflugzeuge Arado Ar 196; Kommandant Fregattenkapitän Detmers. Die Kormoran lief am 3.12.40 zum Handelskrieg aus, durchbrach die Dänemarkstraße und operierte im Atlantik, Pazifik und Ind. Ozean. Dem größten dt. Hilfskreuzer fielen dabei 10 Schiffe mit 56 965 BRT zum Opfer, 1 Tanker (11 309 BRT) wurde als Prise nach Bordeaux entlassen. Das Ende für die Kormoran kam, als sie am 19.11.41 vom austral. Kreuzer Sydney angehalten wurde. Kommandant Detmers gelang es durch geschicktes Taktieren, den Kreuzer herankommen zu lassen, sodass die Kormoran bei geeigneter Entfernung das Feuer aus allen Waffen eröffnen konnte. Die Sydney sank - einziger belegter Fall der Versenkung eines regulären Kreuzers durch einen Hilfskreuzer -, doch auch Kormoran hatte 4 schwere Treffer erhalten, 76 Mann waren gefallen. Detmers ließ das Schiff sprengen und ging mit der Besatzung in austral. Gefangenschaft.
Quelle :
Lexikon des II.WK

Kapitän zur See Detmers :

Theodor_Detmers.jpg

Theodor Detmers

dt. Kapitän z.S. (1.4.43) geboren 22. August 1902 Witten an der Ruhr gestorben 4. November 1976
1921 zur Marine, Oktober 38 bis Juni 40 Kommandant des Zerstörers Hermann Schoemann. Detmers stellte am 9.10.40 als Kommandant den Hilfskreuzer Kormoran (Schiff 41) in Dienst und ging mit ihm am 3.12.40 auf Kaperfahrt. 11 Handelsschiffe mit 68 274 BRT fielen ihm zum Opfer, ehe der austral. Kreuzer Sydney die Kormoran am 19.11.41 an der austral. West-Küste stellte. Detmers ließ den Gegner herankommen und eröffnete dann mit allen Waffen das Feuer. Der Kreuzer geriet in Brand und konnte nur noch einige Treffer erzielen, ehe er unterging - einziger Fall der Versenkung eines regulären Kreuzers durch einen Hilfskreuzer. Detmers musste sein Schiff aufgeben und geriet in austral. Gefangenschaft (bis Mai 47).

Ritterkreuz (4.12.41).
Quelle :
Lexikon des II.WK


H.M.A.S. Sidnex :

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Gegenoffensive vor Moskau.

Heute vor genau 70 Jahren, am 05.12.1941 begann im Mittelabschnitt der Ostfront die sowjetische Gegenoffensive vor Moskau.

Nach dem Abschluß der Doppelschlacht von Wjasma und Brjansk unterband
die Schlammperiode an der Ostfront alle größeren Angriffshandlungen.
Die Truppen konnten sich nicht mehr bewegen. Vor allem die motorisierten Verbände versanken im Morast. Und was noch schlimmer war, der Nachschub kam fast zum erliegen. Von täglich benötigten ca. 930 Tonnen für die Angriffsverbände trafen gerade einmal knapp 20 Tonnen ein. Vom 01.11.1941 bis zum 03.11.1941 durfte die Hauptversorgungstrasse der Heeresgruppe Mitte, die Rollbahn Smolenks – Moskau nur mit einer Sondererlaubnis befahren werden um sie nicht noch weiter zu zerstören. Erst mit dem Einsetzen von leichten Frost am 03.11.1941 waren die Rollbahnen wieder befahrbar.
Es vergingen weitere 13 Tage bis die Truppen mit Treibstoff und Munition versorgt wurden. Ab 06.11.1941 herrschte im Mittelabschnitt der Ostfront strenger Frost was zwar die Bewegungen wieder zulies, den deutschen Soldaten fehlte es allerdings an Winterausrüstung.
Erst am 16.11.1941 konnte der Angriff in Richtung Moskau wieder aufgenommen werden.
Was geschah in der Zwischenzeit in Moskau ?
Am 06.11.1941 fand in der Moskauer U-Bahn Station Majakowskaja eine feierliche Sitzung des Moskauer Sowjet statt, in der Josef Stalin in einer leidenschaftlichen Rede die Kampfkraft der Roten Armee, der Roten Flotte und die Widerstandskraft der sowjetischen Bevölkerung beschwor.
Am 07.11.1941 wurde auf dem Roten Platz trotz der Gefahr deutscher Luftangriffe wie jedes Jahr eine militärische Parade zum Gedenken an die Oktoberrevolution abgehalten. Eröffnet wurde die Parade von Marschall der Sowjet-Union Semjon Michailowitsch Budjonny Die teilnehmenden Truppen der Roten Armee marschierten anschließend direkt zur Front.
Es kam zu keinem deutschen Luftangriff auf die Parade.
Zur gleichen Zeit wurden ca. 2 Milionen Mneschen aus Moskau evakuiert und große Teile der Arbeiterschaft wurde mit ihren betriebsmitteln aus der Stadt gebracht oder in Arbeiterbattalionen zusammen gefasst zur Verteidigung Moskaus. Auch wurden Kunstwerke aus den Museen und dem Kreml in Sicherheit gebracht.
Selbst der Kadaver Lenins wurde aus seinem Mausoleum geholt.
In der sowjetischen Hauptstadt kam es zwischen dem 16.10.1941 und dem 18.10.1941 zu Ausschreitungen und Massenpanik, da die Bürger erstmals über die Bedrohung der Hauptstadt informiert wurden. Die Industriebetriebe arbeiteten nicht mehr und es kam zu Plünderungen und zu einer Massenflucht.
Am 19.10.1941 wird die Stadt zur Festung erklärt und damit unter Kriegsrecht gestellt. Die für Moskau zuständigen NKWD-Truppen unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Generaloberst Pavel Artemeevich Artemjew
sorgten mit drakonischen Maßnahmen für Ruhe und Ordnung.
Plünderer wurden ohne großen Aufwand an Ort und Stelle erschossen und Deserteure endeten am Galgen oder Laternenpfahl.
Diese Maßnahmen gelten heute als kriegsnotwendige und damit berechtigte Maßnahmen. Die gleichen Maßnahmen, diesmal in der Schlacht um Berlin von der deutschen Seite ergriffen gelten als Kriegsverbrechen. Ja, so ist die Welt.

Doch weiter zu den militärischen Vorgängen.
Als am 10.10.1941, auf dem Höhepunkt der Doppelschlacht von Wjasma und Brjansk, der damalige Armeegeneral und spätere Marschall der Sowjet-Union
Georgie Konstantinowitsch Schukow die Westfront übernahm zählte diese gerade noch ca. 90.000 Mann. Schukow nutzte die Schlammperiode und reorganisierte die Westfront.
Mitte November 1941 hatte Schukow die Westfront wieder auf 6 Armeen mit 68 Divisionen gebracht. Dieser Armeen waren :

Die 16.Armee unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Marschall der Sowjet-Union Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski.
Die 5.Armee unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Marschall der Sowjet-Union Leonid Alexandrowitsch Goworow.
Die 33.Armee unter Generalleutnant Michail Georgewitsch Jefremow
Die 43.Armee unter Generalleutnant Konstantin Dmitrievich Golubjew.
Die 49.Armee unter Generalleutnant Iwan Gregorewitsch Sacharin
Die 50. Armee unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Generaloberst Iwan Wasilewitsch Boldin.

Am 16.11.1941 wurde der deutsche Angriff in Richtung Moskau wieder aufgenommen. Doch zum einen verteidigte sich die Rotte Armee verbissen und zum anderen wurden zu diesem Zeitpunkt große Teile der Luftflotte 2 unter Generalfeldmarschall Alfred Kesselring vom Mittelabschnitt der Ostfront abgezogen und ans Mittelmeer verlegt. Dies hatte zur Folge dass die sowjetischen Luftwaffe über den wichtigsten Abschnitte die Lufthoheit inne hatte.
Trotzdem schiebt sich die Heeresgruppe Mitte zunächst immer weiter Richtung Moskau vor.
Am 21.11.1941 erobert die 3.Panzerarmee unter dem damaligen General der Panzertruppe und späteren Generaloberst Georg-Hans Reinhardt die Stadt Klin
und hat damit die Bahnlinie Moskau-Leningrad in ihrer Hand.
Am 26.11.1941 wird die Stadt Stalinogorsk von sowjetischen Truppen gesäubert. Ebenso wird die Stadt Istra,35 Kilometer vor Moskau an diesem Tage von deutschen Truppen erobert.
Die 3.Panzerarmee und die 4.Panzerarmee unter dem damaligen Generaloberst und späteren Schützen Erich Höppner erreichen trotz starken Widerstand der Roten Armee den Wolga-Moskwa Kanal und erobern die Städte Krasnaja Poltana und Kriukow. Die Spitzen der beiden Panzerarmeen stehen nur noch 30 Kilometer von Moskau entfernt.
Südlich von Moskua hat die Stadt Tula dem Angriff der 2.Panzerarmee zwar standgehalten, aber Guderian hat die Stadt im Osten umgegangen und die Stadt Kaschira erobert. Damit ist Moskau von einer Zange mit drei Armen bedroht und auch der Westfront droht die Einschliessung.
Doch auch die Deutschen spüren die wachsende Erschöpfung von Truppen und Material. Auch das Fehlen der Luftwaffe macht sich spürbar bemerkbar.
Bereits am 23.11.191 melden der Oberbefehlshaber der Herresgruppe Mitte, Generalfeldmarschall Fedor von Bock und der Oberbefehlshaber der 2.Panzerarmee Generaloberst Heinz Guderian dem OKH die bedrohliche Lage, sowie die Erschöpfung der Truppe. Sie erhielten jedoch Befehl, die Offensive mit einem „letzten Kraftaufgebot“ fortzusetzen. Die deutsche Führung ging davon aus, dass auf beiden Seiten mit letzter Kraft um die Entscheidung gekämpft wird. Währenddessen sinken die Temperaturen immer weiter in den Keller. Bereits am 27.11.1941 es 35 Grad unter Null.Während ie sowjetischen Truppen sehr gute Winterbekleidung haben haben die Deutschen bloß ihre Sommerkleidung.
Trotzdem bilden die Spitzen der 4.Panzerarmee am 28.11.1941 einen Brückenkopf am Ostufer des Wolga-Moskwa Kanals und stoßen bis zum 02.12.1941 bis an den Stadtrand von Moskau vor und erreichen die Endstationen der Moskauer Busse bei Chimiki. Von dort sind es noch 20 Kilometer bis zum Kreml. Die Türme der Basilus-Kathedrale sind bereits in den Feldstechern zu sehen.
Doch immerstärker macht sich der Kräfteverbrauch auf deutscher Seite bemerkbar.Bereits am 01.12.1941 meldet Generalfeldmarschall von Bock an das OKH „Die Armeen der Heersgruppe Mitte sind nur noch im Stande kleine örtliche Erfolge zu erzielen. Der Zeitpunkt ist sehr nahe gerückt in dem die Kraft der Truppe völlig erschöpft sei. Die Heersgruppe Mitte ist an keiner Stelle in der Lage einen geschlossenen russischen Angriff auf zu halten“
Trotzdem versucht die 4.Panzerarmee am 04.12.1941 nochmals den Angriff wieder vorran zu treiben, scheitert aber an den Verteidigern von Moskau. Die bereits in die Moskauer Schutzstellung eingebrochenen Panzer müssen wieder zurück genommen werden. Zwar gelingt es der 2. deutschen Armee unter dem damaligen General der Panzertruppe und späteren Generaloberst Rudolf Schmidt an diesem Tag die Eroberung der Stadt Jelez östlich von Orel.Doch das sollte der letzte Erfolg des Jahres 1941 sein. Einen Tag später sollte die Hölle über das deutsche Ostheer herein brechen.
Wie kam es dazu ? Hier die Ereignisse auf Seiten der Sowjets :
Nach der Wiederaufnahme der deutschen Offensive gegen Moskau
Verstärkte sich der sowjetische Wiederstand vor Moskau immer weiter.
Die im Oktober fast vernichtete Westfront konnte laufend im frischen Truppen verstärkt werden. Der deutsche Spion Richard Sorge hatte Stalin gemeldet das die japanische Kwantung-Armee nicht gegen die Sowjet-Union offensiv werden würde da Japan plane die USA anzugreifen. Damit war der Abzug von Truppen aus dem fernen Osten für Stalin kein Risiko mehr. Die Soldaten aus Sibirien sollten vor Moskau die Wende zugunsten der Sowjets bringen.
Am 25.11.1941 legte der damalige Chef des Generalstabes der Roten Armee, Marschall der Sowjet-Union Boris Michailowitsch Schaposchnikow Stalin einen Plan einer Gegenoffensive vor. Da bereits 21 der insgesamt 34 Fernosteinheiten im Raum Moskau bereit standen konnte Stalin am 27.11.1941 die 1.Stoßarmee unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Generaloberst Wasilie Inwanowitsch Kunezow, die 10 Armee unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Marschall der Sowjet-Union Filipp Iwanowitsch Golikow und die 20.Armee unter Generalleutnant Andrei Andrejewitsch Wlassow aus der strategischen Reserve der Stawka an die Westfront zur Vorbereitung der Gegenoffensive abgeben. Obwohl die Truppenausladungen im Raum um Moskau von der deutschen Luftaufklärung beobachtet wurden tat Hitler diese Meldungen als“Phantastereien“ ab.
Stalin telefonierte in diesen Tagen mehrfach mit Schukow und fragte ihn ob Moskau wirklich zu halten sei. Er solle es ihm als Kommunist ehrlich sagen. Schukow war der festen Überzeugung Moskau halten zu können. Dies schrieb er auch in Briefen an seine Frau.
Obwohl die sowjetische Regierung und der Generalstab evakuriert wurden blieb Stalin selber im Kreml.
Am 01.06.1941 meldete Schukow die Bereitschaft zur Gegenoffensive. Aber Stalin befahl bis zum 06.12.1941 zu warten um die Truppen besser zu koordinieren und auf das Eintreffen weiterer Truppen zu warten.

Der Plan zur Gegenoffensive, die als die „Schukow-Offensive“ in die Geschichte eingehen sollte sah vor die Deutschen in drei Keilen anzugreifen.
Im Zuge dieser Offensive sollten die deutschen Kräfte die Moskau von Süden und Nordwesten her bedrohen zu vernichten und am Ende die gesamte Heeresgruppe Mitte ein zu schliessen und zu vernichten.Dafür waren drei Heersgruppen vorgesehen. Die Westfront unter dem damaligen Armeegeneral und späteren Marschall der Sowjet-Union Georgie Konstantinowitsch Schukow, die Kalininer Front unter dem damaligen Generaloberst und späteren Marschall der Sowjet-Union Iwan Stepahnowitsch Konew und der Südwest Front unter Marschall der Sowjet-Union Semjon Konstantinowitsch Timoschenko.
Die Sowjets konnten über 1400 Flugzeuge, 700 Panzer und 1100 Geschütze einsetzen. An Soldaten wurden ca. 1,2 Milionen Mann aufgeboten.
Am 30.11.1941 nickte Stalin den Plan ab und betraute Schukow mitr der Gesamtleitung.
Auf deutscher Seite konnte oder wollte man die Erstarkung der Roten Armee vor Moskau nicht zur Kenntnis nehmen.Noch man 04.12.1941 meldete die Abteilung Fremde Heers Ost :“ daß die sowjetischen Truppen „zur Zeit“ ohne Zuführungen von nennenswerten Verstärkungen nicht zu einem Großangriff im Abschnitt der Heeresgruppe Mitte in der Lage seien“

Am 05.12.1941 eröffnet die Kalininer Front den Gegenschlag vor Moskau.
Die Offensive eröffnen die 22. Armee unter dem damaligen Generalmajor und späteren Generaloberst Wladimir Iwanowitsch Wostruchow, die 29.Armee unter dem damaligen Generalmajor und späteren Generalleutnant A.I.Schwezow und die 31.Armee unter Generalleutnant P.P. Juschkewitsch.
Der Stoß richtete sich vor allem gegen die 9.Armee unter Generaloberst Adolf Strauss.

Am 06.12.1941 eröffnet auch die Westfront die Offensive.
Folgende Armeen sind hier im Einsatz :

Die 1.Stoßarmee unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Generaloberst Wasilie Inwanowitsch Kunezow.

Die 5.Armee unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Marschall der Sowjet-Union Leonid Alexandrowitsch Goworow.

Die 10 Armee unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Marschall der Sowjet-Union Filipp Iwanowitsch Golikow

Die 16.Armee unter dem damaligen Generalleutnant und späteren Marschall der Sowjet-Union Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski

Die 30.Armee unter dem damaligen Generalmajor und späteren Armeegeneral
Dimitrie Danilowitsch Leljuschenko

Die 33.Armee unter Generalleutnant Michail Georgewitsch Jefremow

Die 43.Armee unter Generalleutnant Konstantin Dmitrievich Golubjew.

Die 49.Armee unter Generalleutnant Iwan Gregorewitsch Sacharin

Die 50. Armee unter dem damaligen Generalleutnant und späteren
Generaloberst Iwan Wasilewitsch Boldin.
Die hier beginende Offensive sollte die deutschen Streitkräfte erstmalig an den Rand der Niederlage bringen und weit zurück werfen.
Zu dem Verlauf der Kämpfe und den Folgen später mehr.


Georgie Konstantinowitsch Schukow. Der Sieger von Moskau.Eines der größten militärischen Genies der Neuzeit :

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Heute vor 70 Jahren begann der Pazifikkrieg

Heute vor genau 70 Jahren, am 7. Dezember 1941, begann der Pazifikkrieg mit dem Überraschungsangriff der Kaiserlich-Japanischen Marine auf den US-Flottenstützpunkt Pearl Harbor.

Statt einer Daten-Fakten-Auflistung gibt’s Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema.

Warum kam es überhaupt zum Pazifikkrieg?

Weil Japan schon seit Anfang der 30er Jahre eine immer aggressivere Expansionspolitik in China betrieb und eine sogenannte „Großostasiatische Wohlstandssphäre“ durch Eroberung der Kolonien Großbritanniens (Malaya) und der Niederlande (heute Indonesien) in Südostasien schaffen wollte. Die Eroberung der Mandschurei und Bildung des Marionettenstaats Mandschukuo 1932 und der unerklärten Krieg gegen China ab 1937 brachten das Kaiserreich auf Konfrontationskurs mit den USA. Diese wollten das Prinzip der „offenen Tür“, des uneingeschränkten, freien Handels in China, durchsetzen und verhängten immer schärfere Wirtschaftssanktionen (Ausfuhrverbot für militärisch wichtige Güter) gegen Japan. Zwar führten beide Staaten ab Frühjahr 1941 Verhandlungen, um den Konflikt beizulegen. Aber diese scheiterten, weil beide nicht bereit waren, nachzugeben. Als die USA Ende Juli 1941 ein totales Ölembargo gegen Japan verhängten und dessen sämtliche Guthaben sperrten, gab es für das Kaiserreich nur zwei Alternativen: Aufgabe der geplanten Expansion, was zum Bürgerkrieg geführt hätte, oder Krieg.

Warum griff Japan Pearl Harbor an?

Weil die dort seit 1940 stationierte US-Pazifikflotte eine Gefahr für die geplante japanische Eroberung Südostasiens war. Admiral Yamamoto Isoroku, Oberbefehlshaber der Vereinigten Flotte der Kaiserlich-Japanischen Marine, der die Idee zum Überraschungsangriff hatte und den Plan dazu entwarf, formulierte es so: „Die US-Pazifikflotte ist ein gegen Japans Kehle gerichteter Dolch“.

Warum und wie gelang es Japan, die US-Streitkräfte so vollkommen zu überraschen?

Hauptgründe dafür waren

- Eine minutiöse Planung und Vorbereitung der japanischen Angriffsflotte mit 6 Flugzeugträgern und 460 Flugzeugen als Kern. Ihr gelang es, unbemerkt von der Hitokappu-Bucht auf der Kurileninsel Etorofu über die von Handelsschiffen im Herbst nicht befahrenen Nordroute bis zu einem Punkt 200 Seemeilen nördlich von Hawaii vorzustoßen.
- Eine gefährliche Mischung aus Sorglosigkeit, Nachlässigkeit, Selbstüberschätzung und Unterschätzung der Entschlossenheit Japans zum Krieg und des Potenzials der japanischen Streitkräfte durch die US-Militärs.
Zwar gab es seit Januar 1941 etliche Warnungen von verschiedenen Seiten, dass Japan einen Angriff plante. Auch gingen mehrere Kriegswarnungen an die Befehlshaber von US Army und US Navy auf Oahu. Doch wurden dort fast keine Abwehrmaßnahmen gegen einen drohenden Luftangriff getroffen. Es herrschte die niedrigste Alarmstufe, es durfte nichts unternommen werden, was die Zivilbevölkerung beunruhigte, es gab keine Luftaufklärung nach Norden, keine Torpedoschutznetze für die Schiffe oder Sperrballons über dem Hafengebiet. Stattdessen waren die Flugzeuge von US Army und US Navy auf den verschiedenen Flugplätzen zum Schutz vor Sabotage in dichten Pulks oder aufgereiht abgestellt und wurden dadurch zu idealen Zielen.

- Es gab keine Kriegserklärung im eigentlichen Sinne. Kurz vor Beginn des Angriffs, in der Nacht vom 6. auf 7. und am Morgen des 7. Dezember, erhielt die japanische Botschaft in Washington eine 14-teilige Note, in der lediglich der Abbruch der Verhandlungen angekündigt wurde. Eigentlich sollte diese Note um 13 Uhr Washingtoner Zeit – 7.30 Uhr auf Hawaii – US-Außenminister Cordell Hull übergeben werden. Dann wäre eine halbe Stunde Zeit für einen Alarm geblieben – allerdings keinen wirkungsvollen Alarm. Aber weil die Mitarbeiter der Botschaft am Abend zuvor auf einer Party zu tief ins Glas geschaut hatten, schafften sie es nicht, den Text rechtzeitig fertig zu stellen. Daher übergab der japanische Botschafter Nomura Kichisaburo, der aus Sicherheitsgründen nicht über den Angriff informiert worden war, die Note erst um 14.20 Uhr, als in Pearl Harbor bereits die Schiffe und Flugzeuge brannten und explodierten. Diese verspätete Übergabe erfolgte also nicht absichtlich, wie die Amerikaner glaubten. Sie waren äußerst empört über den heimtückischen Angriff, und der Kongress erklärte am 8.12. Japan den Krieg. „Remember Pearl Harbor!“ wurde zur Parole, unerbittlich gegen Japan zu kämpfen und es zu besiegen.
Genau das hatte Admiral Yamamoto unbedingt vermeiden wollen, denn er wusste: „Wir haben einen schlafenden Riesen geweckt und ihn zu einem schrecklichen Entschluss angestachelt“.

Hat die US-Führung nicht Japans Angriff provoziert – und davon gewusst?

Es gibt Verschwörungstheorien, die behaupten, dass Präsident Franklin Delano Roosevelt und die Militärführung genau gewusst hätten, dass die Japaner Pearl Harbor angreifen werden. Sie hätten den Angriff sogar bewusst durch das Ölembargo provoziert und in Kauf genommen, weil sie davon überzeugt waren, dass die USA früher oder später in den Krieg gegen die miteinander verbündeten Achsenmächte Deutschland, Italien und Japan eintreten mussten. Aber weil die Öffentlichkeit dagegen war, mussten die USA zuerst selbst angegriffen werden. US-Kriegsminister Henry Stimson schrieb nach einem Gespräch mit dem Präsidenten am 25.11.1941 in sein Tagebuch:
„Die Frage war, wie man sie (die Japaner) in eine Position manövrieren könnte, in der sie den ersten Schuss abgeben würden, ohne dass uns zuviel passiert … es war wünschenswert, sicherzustellen, dass die Japaner dies wären (die den ersten Schuss abgeben), so dass niemand auch nur den geringsten Zweifel haben könnte, wer der Aggressor war.“

Weiter war es den USA 1940 gelungen, den wichtigsten diplomatischen Code („Purple“) der Japaner zu brechen. So konnten sie den diplomatischen Nachrichtenverkehr dechiffrieren und mitlesen („Magic“). Aber die hohe Zahl der dechiffrierten Meldungen, der Mangel an qualifizierten Übersetzern sowie verschiedene Kompetenzstreitigkeiten und Rivalitäten zwischen den zuständigen Offizieren und Institutionen führten dazu, dass die Meldungen nur mangelhaft übersetzt und ausgewertet wurden. Dadurch übersah man einige Hinweise oder nahm sie nicht ernst. Auch wurden Admiral Kimmel und General Short kaum darüber informiert.
Es wird auch behauptet, dem Nachrichtendienst der US Navy sei es bereits 1941 gelungen, den wichtigsten japanischen Marinecode JN-25 zu brechen, doch dies trifft nicht zu. Die Kryptoanalytiker hatten vor Kriegsausbruch zu wenige Funksprüche, mit denen sie arbeiten konnten, und steckten praktisch noch mitten in der Entschlüsselung, die ihnen erst im Mai 1942 gelang.

Aber: Niemals hätte die US-Führung alle Militärangehörigen und Mitarbeiter, die von „Magic“ wussten, zum Schweigen bringen können.
Auch waren die USA 1941 militärisch noch erstaunlich schwach, da die massive Aufrüstung erst 1940 begonnen hatte.
Die grobe Fehleinschätzung der japanischen Schlagkraft und die Inkompetenz bei der Auswertung der dechiffrierten Nachrichten sowie die mangelnde Kommunikation und Rivalität der Nachrichtendienste sind die wahren Ursachen für die Katastrophe von Pearl Harbor.

Wurde bei dem Angriff die gesamte US-Pazifikflotte zerstört?

Nein. Insgesamt 18 Schiffe wurden getroffen und zum Teil versenkt, die meisten davon konnten aber wieder repariert und eingesetzt werden.
Totalverluste waren die Schlachtschiffe USS Arizona, USS Oklahoma, das Zielschiff USS Utah, die Zerstörer USS Cassin, USS Downes
Versenkt oder auf Grund, aber wieder instand gesetzt wurden: Die Schlachtschiffe USS West Virginia, USS California, USS Nevada, der Minenleger USS Oglala.
Beschädigt wurden: Die Schlachtschiffe USS Tennessee, USS Maryland, USS Pennsylvania, Kreuzer USS Honolulu, USS Raleigh, Zerstörer USS Shaw, USS Curtiss, Werkstattschiff USS Vestal
Flugzeugverluste: Rund 200 zerstört, (US Army 96, US Navy 92), 160 beschädigt (128 / 31).

Auch befanden sich zum Zeitpunkt des Angriffs keine Flugzeugträger im Hafen, da diese Verstärkungen zu den Inselstützpunkten Wake und Midway brachten. Zudem blieben – entgegen der ursprünglichen japanischen Planung – sowohl die Werfteinrichtungen als auch das große Öllager unbeschädigt, somit der Flottenstützpunkt intakt.

Wie viele Menschen kamen ums Leben?

Über die Zahl der Toten gibt es unterschiedliche Angaben. Auf amerikanischer Seite waren es etwa 2400, hinzu kamen rund 1200 Verletzte.
Auf japanischer Seite fielen etwa 65 Piloten und U-Boot-Besatzungsmitglieder, 29 Flugzeuge wurden abgeschossen, 5 Zwei-Mann-Kleinst-U-Boote wurden versenkt oder gingen wegen technischer Defekte unter.

Vizeadmiral Nagumo Chuichi, Befehlshaber der Angriffsflotte, befahl die sofortige Rückfahrt nach Japan, nachdem die Flugzeuge der beiden Angriffswellen wieder auf den Trägern gelandet waren. Wichtigste Gründe dafür waren, dass die Amerikaner überraschend schnell – etwa 5 Minuten nach Beginn des Angriffs – zurück schossen und es bei der 2. Angriffswelle deutlich höhere Verluste gab. Trotz starker Schäden auf allen Flugplätzen waren mindestens 50 US-Flugzeuge intakt geblieben und damit eine Bedrohung. Auch wusste Nagumo nicht, wo sich die US-Flugzeugträger befanden. Der Admiral, der ursprünglich gegen den Angriff auf Pearl Harbor gewesen war, hielt das Risiko eines weiteren Angriffs für zu hoch. Er befürchtete starke Verluste und einen möglichen Gegenangriff durch die US-Flugzeugträger.

Wer hat Schuld?

Sowohl die beiden örtlichen Befehlshaber Admiral Husband E. Kimmel und General Walter C. Short, die ihre Hauptaufgabe, die US-Pazifikflotte gegen einen Angriff zu schützen, nicht erfüllt hatten und am 17.12.1941 abgelöst wurden, als auch die militärische und politische Führung in Washington, die Japan einfach nicht zutraute, dass es wagen würde, die USA direkt anzugreifen.


Weitere Infos gibt’s im Internet, z.B. auf folgenden Seiten:

Naval History and Heritage Command
Attack on Pearl Harbor: Ships, Heroes and Speeches
Der Angriff auf Pearl Harbor (NZZ Online, Neue Zrcher Zeitung)
Wenn ihr "Angriff auf Pearl Harbor" bei Google eingebt, findet ihr einige aktuelle Infos verschiedener Zeitungen und Fernsehsender. Heute Nachmittag sendet 3Sat um 16.15 Uhr die Doku "Pearl Harbor brennt".

Jetzt noch eine Info in eigener Sache: Leider war es mir aus beruflichen Gründen nicht möglich, die Ursachen und Hintergründe des Pazifikkriegs in der geplanten und begonnenen Serie „Pacific War Countdown“ näher zu erläutern. Auch werde ich aus demselben Grund künftig keine weiteren Beiträge für diesen Thread verfassen können.

Foto: Brennende Schlachtschiffe
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