Mirial

Wonto Sluuk

Blauer Elefant
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Mirial
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[ Infos zum Planeten: Mirial (engl.) | Mirial (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Neue Republik ]​



Lage: Illisurevimurasi-Sektor (I-Sektor), Outer Rim

Landschaft: Kältewüsten, Ebenen, Tundra; überwiegend Landmasse

Bevölkerung: überwiegend Mirialaner

 
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[Mirial-System | Weltraum | Anflug auf Mirial] Beleny Phoss mit dem 114. Bombergeschwader und anderen

Mirial verfügte nicht über die technische Ausrüstung, um Schiffe, die sich im Hyperraum näherten, aus großer Entfernung zu orten. Deshalb gab es nur eine sehr knappe Vorwarnung, bevor die Flotte nahe am Nachbarplaneten auftauchte. Die Schiffe waren in enger Formation eingetroffen, so dass die Sensoren sie nur als eine einzige riesige Masse registrierten. Die Transpondersignale halfen dabei, sie in eine Vielzahl einzelner Objekte zu entwirren. Schließlich hatte die Raumüberwachung der Mirialaner fast hundert Schiffe auf dem Schirm. Die meisten waren sehr klein, aber es waren auch zwei in Fregatten- und Kreuzergröße darunter. Das Auftauchen einer solchen Streitmacht, die Kurs auf ihre Heimatwelt setzte, hätte bei den diensthabenden Offizieren unter anderen Umständen Panik ausgelöst. Doch heute nahmen sie das Ereignis nicht nur gelassen, sondern sogar zufrieden zur Kenntnis. Die Aktivität in ihrer Zentrale steigerte sich sprunghaft: Man informierte eine Vielzahl von Stellen über die Ankunft der fremden Schiffe und ließ die eigenen Sternenjäger starten. Aber ein planetenweiter Alarm erfolgte nicht und niemand wurde in Kampfbereitschaft versetzt. Denn diese Flotte war die längst erwartete Verstärkung, die dem mirialanischen Volk mit seinem Beitritt zur Neuen Republik zugesichert worden war.

Das größte der Schiffe war die Flail, eine trutzige Angriffsfregatte der Serie 2. Sie sollte den Kopf und die Faust der neuen Systemverteidigung darstellen. Ihr zur Seite standen drei corellianische Korvetten verschiedener Varianten und eine Fregatte vom Typ Nebulon-B. Dazu kam eine ganze Reihe von Shuttles und Frachtern, die Personal und Gerätschaften lieferten: Auf Mirial sollten moderne Kommunikations- und Sensoranlagen sowie ein paar Abwehrbatterien installiert werden - auch das war Teil der Bündnispflichten, welche die Neue Republik auf sich genommen hatte. Sie gewann im Gegenzug einen Außenposten nahe Ord Radama, Ziost und dem Korporationssektor hinzu. Das Rückgrat der Streitmacht, die dieses erweiterte Territorium schützen und von hier aus operieren sollte, bildeten jedoch die Sternenjäger, zweiundsiebzig an der Zahl und damit die größte Gruppe an Schiffen. Die Hälfte davon waren die Maschinen des 114. Bombergeschwaders der Neuen Republik. Wiederum ein Drittel, also zwölf, waren Y-Wings vom Typ BTL-S3, zusammengefasst als Staffel Gelb. Und in einem davon saß Beleny Phoss. Sie trug die orangefarbene Fliegermontur, die jeder, der sie sah - egal ob in der Republik, dem Imperium oder sonstwo in der Galaxis - mit den Piloten der alten Rebellenallianz sowie der Streitkräfte der Neuen Republik assoziierte, doch steuerte sie den Bomber nicht. Sie hatte auf diesem Flug sowieso recht wenig zu tun. Den Hauptteil der Arbeit verrichtete Adam Mount, der vor ihr saß. Solange nicht ein Gegner auftauchte, wofür die Wahrscheinlichkeit im Moment ungefähr bei Null lag, würde es dabei bleiben. Denn der Mensch war der Pilot des Y-Wing Gelb Acht. Beleny war seine Bordschützin.

Er musste sich darauf konzentrieren, seinen Platz innerhalb der keilförmigen Formation beizubehalten, während die Staffel an den größeren Schiffen des Verbandes vorbeizog. Eben hatten sie die Nebulon-Fregatte Lola Curich an Backbord passiert, jetzt flogen sie an der Flail vorbei. Die Schützin hatte dabei nichts zu tun. Sie hätte sich einfach zurücklehnen und den Ausblick genießen können, aber an den Kriegsschiffen der neuen Systemverteidigungsgruppe hatte sie sich während der Reise bereits sattgesehen. Mirial war noch nicht in Sicht und dessen äußerer Nachbarplanet war bereits aus dem Sichtfeld verschwunden. Nach den Stunden im Hyperraum hatte sie das Bedürfnis, etwas zu tun.


»Dove, zielst du etwa auf die Flail fragte Adam, als er merkte, was seine Kameradin tat.

»Ich übe nur ein wenig«, antwortete Beleny. »Keine Sorge, die Zielerfassung ist aus.«

»Schon, aber wenn nur einer auf dem fetten Kreuzer einigermaßen aufmerksam ist, werden sie sehen, wie unsere Mündungen sich auf ihre Brückenfenster ausrichten. Das werden sie nicht lustig finden und dann haben wir eine Menge Ärger am Hals.«

»Auf die Geschützluken!« korrigierte sie. »Schon gut, ich höre damit auf.«

Sie setzte eine säuerliche Miene auf, als sie ihren Laserturm wieder in Nullstellung ausrichtete. Allerdings hätte Adam das wohl selbst dann nicht bemerkt, wenn er zu ihr nach hinten gesehen hätte. Ihre Mimik unterschied sich viel zu sehr von seiner und nur in ihren roten Augen hätte man sehen können, was in ihr vorging. Dass sie frustriert war, hatte er trotzdem bemerkt. Schon vor einer Stunde, als sie noch im Hyperraum unterwegs gewesen waren.

»Was ist los mit dir?« fragte er.

»Nichts. Kümmere dich um deinen Steuerknüppel, Icy. Du tanzt aus der Reihe!«

Das war nicht der Fall. Er hielt seinen Platz in der Formation einwandfrei. Mit der patzigen Antwort wollte sie nur bezwecken, dass er nicht weiter fragte. Offenbar mit Erfolg. Er kannte sie schon eine Weile und wusste wohl, dass es nicht zieführend war, mit ihr zu diskutieren, wenn sie einen ihrer zickigen Momente hatte. Die Gründe dafür gingen ihn ihrer Meinung nach sowieso nichts an. Sie mochte ihren Piloten und berachtete ihn als Freund, aber über beide Probleme, die ihr auf dem Herzen lagen, konnte sie mit ihm nicht sprechen. Das eine war ein Beziehungsproblem; so etwas erörterte sie, wenn überhaupt, nur mit den weiblichen Staffelmitgliedern. Und das zweite betraf ihn in gewisser Weise persönlich. Es ging darum, dass Beleny viel lieber auf seinem Platz sitzen würde als hier hinten. Sie wollte selbst fliegen, anstatt die Instrumente nur über seine Schulter hinweg zu sehen. Aber sie konnte ihm ja schlecht sagen, dass sie neidisch auf ihn war. Was hätte er auch antworten sollen? Dass er sie verstehen konnte? Das konnte er nicht, schließlich saß er ja auf dem Vordersitz. Dass ihre Aufgabe genauso wichtig war wie seine und sie stolz sein sollte, auf diese Weise der Neuen Republik zu dienen? Als Antwort auf solche billigen Allgemeinplätze hätte sie ihm wahrscheinlich einen Stoß gegen den Helm versetzt. Dass ihre Chance noch kommen würde, weil ein großes Talent in ihr schlummerte, das früher oder später entdeckt werden musste? Träum weiter, Icy! Sie war mit ihrer Rolle ja eigentlich auch nicht unglücklich. Aber nach dem langen, ereignislosen Flug, der von Lianna aus in weitem Bogen über Columex, Botajef und Telos hierher geführt hatte, war sie einfach gelangweilt und nicht im Mindesten ausgelastet. Ihre Zickigkeit gegenüber Adam war vor allem ein Resultat davon, dass das Wenige, was überhaupt zu tun war, in seinem Aufgabenbereich lag. Ja, ein kleiner Piratenüberfall wäre jetzt wirklich eine erfrischende Abwechslung gewesen. Aber da vermutlich selbst der dümmste Freibeuter der Galaxis nicht dumm genug war, einen solchen Verband anzugreifen, blieb ihr doch nichts anderes übrig, als tatenlos aus den Fenstern zu starren.

›Wir sind fast da... es ist gleich geschafft...‹ sagte sie sich im Geiste vor und freute sich auf den Moment, an dem endlich Mirial in Sichtweite kommen würde. Das war allerdings erst zwanzig langweilige Minuten später der Fall. Dann sah sie vor sich einen weißgrauen Halbkreis, der rasch größer wurde. Der Planet sah nicht sehr spektakulär aus, aber er war immerhin interessanter als das leere All, das aufgrund der Tatsache, dass die Sonne vor ihnen alles andere überstrahlte, zu allem Übel noch sternenlos aussah.

Im Comlink knackte es und im nächsten Moment hörte sie die kratzige Stimme des Captains.


»Staffel Gelb, unsere Eskorte ist im Anflug!« sagte er. »Begrüßen Sie sie freundlich. Anschließend folgen wir ihnen zur Planetenoberfläche. Keiner bricht aus oder unternimmt sonst etwas Selbstgefälliges. Denken Sie daran, wir sind hier zu Gast!«

»Wehe, du zielst auf die!« mahnte Adam Mount, sobald der Com-Kanal wieder geschlossen war. Beleny antwortete nur mit einem genervten Zischen. Sie hatte das ohnehin nicht vorgehabt.

Nun tauchten zwei Punkte auf ihren Instrumenten auf.


»Joe, kannst du sie identifizieren?« fragte Dove.

R3-J0 antwortete mit einem Zwitschern und wenige Sekunden später versah er die zwei Kontakte mit schriftlichen Kommentaren.


»Joe sagt, es sind Alpha-3 Nimbus«, sagte sie zu Adam. »Dagegen sind unsere Y-Wings ja regelrecht State-of-the-art. Hast du so einen schonmal in Natura gesehen?«

»Nein, noch nie«, antwortete der Pilot. »Aber die Mirialaner haben wohl noch mehr so alten Kram. Keine Ahnung, wie man damit heute noch einen Planeten verteidigen kann.«

»Wahrscheinlich nur, weil ihre Gegner auch nichts Besseres haben. Aber jetzt sind wir ja da. Gut für Mirial.«

»Aye. Gut für sie.«

Wenig später waren die altmodischen Maschinen in Sicht. Ihre kantige Keilform mit den senkrecht angeordneten Flügeln, die ihnen den Namen V-Wing eingebracht hatten, war unverwechselbar. Dove war nicht sicher, ob sie sie hässlich fand oder sie doch irgendwie etwas Schönes hatten.

Die zwei Jäger näherten sich den Y-Wings von Backbord her und passte dann für einen kurzen Moment ihre Geschwindigkeit und Flugrichtung der von Staffel Gelb an. Sie wackelten zum Gruß mit den Flügeln. Adam bewegte das Steuer, um in gleicher Weise zu antworten, wie es auch der Rest der Staffel tat.


»Staffel Gelb, hier spricht Lieutenant Drema Visz von den mirialanischen Verteidigungskräften«, klang eine weibliche Stimme über den Rufkanal. »Willkommen auf Mirial. Wir sind hier, um Sie zu Ihrem Fliegerhorst zu eskortieren.«

»Hier Captain Eshnich, Staffel Gelb. Danke für Ihr Willkommen, Lieutenant. Wir sind bereit. Übernehmen Sie die Führung.«

»Folgen Sie uns im Abstand von zwei Kilometern.«

»Verstanden.«

Das Pärchen V-Wings beschleunigte und setzte sich an die Spitze der Formation. Als sie den vereinbarten Abstand erreicht hatten, verlangsamten sie wieder. Nun passten die Republikaner ihr Tempo an ihres an. Auch die anderen beiden Bomberstaffeln und die drei Einheiten des Jagdgeschwaders hatten jeweils eine kleine Eskorte bekommen, die sie zu ihrem neuen Stützpunkt dirigierte. So flogen die zwölf einheimischen und 72 als Verstärkung entsandten Maschinen auf einen Punkt auf der nördlichen Hemisphäre zu.

Beleny in einer Textnachricht an Fenten schrieb:
Lieber Fenten,

wir sind gut auf Mirial angekommen. Endlich! Wir sind im Camp Hoar Planes gelandet und wie sich herausgestellt hat, bedeutet ›Hoar‹ hier nicht ›ehrwürdig‹, sondern es steht für den Reif, der die ganze Gegend überzieht. Wir wussten ja dass der Planet frostig ist, aber ich glaube, es wird eine ganze Weile dauern, bis ich mich an die Kälte gewöhnt habe. Den anderen geht es genauso, bis auf den Captain, den vermutlich gar nichts aus der Ruhe bringen kann, und Adam, der auf einem kalten Planeten aufgewachsen ist. Er gibt ziemlich an damit, dass ihm die Kälte überhaupt nichts ausmacht.

Der Stützpunkt ist auch ziemlich gewöhnungsbedürftig. Die Gebäude stehen schon eine Weile leer und wurden noch nicht alle wieder hergerichtet. Unsere Maschinen sind vorerst in unbeheizten Hallen untergebracht. Hier entspricht nichts republikanischer Norm: Meine Datachips passen nicht in die Computer und das Ladegerät für meinen Fön nicht in die Steckdose. Sogar der Laden hat Probleme, unsere Konten abzufragen. Aber das wird schon alles werden, spätestens wenn unsere Techniker ihre ganzen Gadgets und Gimmicks ausgepackt und installiert haben.

Wir haben Einzelquartiere. Tunaci hat schon gesagt, dass sie gerne auch wieder mit mir zusammen gewohnt hätte, aber du weißt ja, wie unordentlich sie ist. Ich bin froh über meine Privatsphäre. Mein Schrank ist schon eingeräumt und wenn der Altar noch eingerichtet ist, sieht es fast wie in meinem Zimmer auf Lianna aus, außer dass es hier ein Fenster nach draußen gibt.

Heute abend wollen wir noch die Bar ausprobieren und vielleicht erste Kontakte mit dem einheimischen Personal des Stützpunkts knüpfen. Irgendwer hat behauptet, sie hätten hier ein gutes Bier. Ich bin gespannt.

Ich habe schon gefragt, wann wir eine Holoverbindung nutzen können. Leider geht das frühestens in zwei Wochen. Viel zu lang!

Bis dahin schreib mir!

Beleny

P.S.: Es tut mir leid, dass wir uns gestritten haben.

[Mirial-System | Mirial | Nordhalbkugel | Fliegerhorst Camp Hoar Planes] Beleny Phoss mit dem 114. Bombergeschwader und anderen
 
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[Mirial-System | Mirial | Hauptstadt | Platz vor dem Regierungsgebäude] Beleny Phoss mit den Soldaten der Systemverteidigungskräfte und Mirialanern

Ein frostiger wind wehte durch Mirials Hauptstadt, doch zum Glück waren die Fliegerkombinationen gut isoliert. Beleny Phoss war froh darüber, dass man die Piloten des 114. Bombergeschwaders in die orangefarbenen Overalls statt in die Dienstuniform gesteckt hatte. Sie standen nun schon seit ungefähr einer Stunde in Reih und Glied auf dem großen Platz vor dem Regierungsgebäude. Zunächst hatten sie dort einfach nur herumgestanden, während die Würdenträger noch in den Vorbereitungen begriffen gewesen waren oder ein paar Interviews gegeben hatten. Nun waren sie Staffage während des Festaktes, in dem die neuen Systemverteidigungseinheiten - also sie - auf dem Planeten willkommengeheißen wurden. Neben ihnen standen auch Jägerpiloten, ebenfalls in Orange, dazu Armeesoldaten im Kampfanzug und Besatzungsmitglieder der Kriegsschiffe in der beigefarbenen Dienstuniform. Auch ein paar der Bodenfahrzeuge, die das Armeeregiment mitgebracht hatte, waren am Rand des Platzes aufgereiht. Es war eine ziemlich martialische Darbietung, aber dem Anlass wohl angemessen, und die Mirialaner schienen es zu mögen. Zumindest hatte sich eine große Schar von Zuschauern versammelt. Außerdem gab es ganze Schwärme von Kameradroiden, die herumschwirrten, immer auf der Suche nach der besten Aufnahme. Beleny hatte den Eindruck, dass die kleinen Flieger besonders oft bei ihr verharrten, um Nahaufnahmen zu machen. Das lag womöglich daran, dass sie zu den Soldaten und Offizieren der neuen Systemverteidigung gehörte, die sich am deutlichsten von den Einheimischen unterschieden. Sie mochte es gar nicht, auf diese Weise als exotische Kreatur zur Schau gestellt zu werden, aber weder konnte noch wollte sie im Moment etwas dagegen tun. Sie behielt ihren Platz in der zweiten Reihe der Bomberpiloten und -schützen bei und schaute starr nach vorn, was dazu führte, dass Icy ihr den Blick auf die Bühne verstellte und sie statt dem, was dort geschah, fast nur seine rot gefärbten Haare sah. Allerdings ließ das, was aus den Lautsprechern kam, vermuten, dass sie wenig verpasste. Die Regierungsoberhäupter Mirials und ein paar einheimische Offiziere befanden sich dort und als Ehrengäste hatte man die Kommandanten der Systemverteidigungskräfte geladen: Die Kapitäne der fünf Kriegsschiffe, die Geschwaderkommandeure der Bomber und Jäger sowie den Befehlshaber des Armeeregiments. Und natürlich den Mann, der den Oberbefehl über sie alle führte: Brigadier General Marcoy. Doch gesprochen hatten bisher nur Mirialaner. Soeben beendete das Regierungsoberhaupt seine Ansprache, in der es um Mirials Geschichte der letzten Jahrzehnte und die Hürden des Beitrittsverfahrens zur Republik gegangen war.

»...und deshalb ist es uns eine Freude und Ehre, nun, am Ende dieser langen Reise in den Schoß der Neuen Republik, diejenigen auf Mirial begrüßen zu dürfen, die im Namen des Völkerbundes hierher gekommen sind, um gemeinsam mit uns unsere Heimat zu schützen. Ich übergebe das Wort an Brigardier General Pacs Marcoy

Die Zuschauer applaudierten. Beleny konnte nur ahnen, dass der Phindianer nun an das Rednerpult trat. Kurz darauf war eine heisere, männliche Stimme zu vernehmen.

»Danke, Mr. President.

Das mirialanische Volk hat sich entschieden, der Neuen Republik beizutreten, einem Staat, der weit mehr ist als ein Militärbündnis. Er verschreibt sich der Solidarität unter den Völkern, dem wissenschaftlichen und kulturellen Austausch, dem freien Handel, der Wahrung von unveräußerlichen Grundrechten der Freiheit und Gleichheit. Das Ziel ist ein friedliches und vertrauensvolles Miteinander der unterschiedlichen Wesen und Kulturen. Aber eine Grundvoraussetzung dafür, dass all diese Ziele erreicht werden können, ist Sicherheit. Nur wenn gewährleistet ist, dass niemand um sein Eigentum, sein Heim und sein Leben fürchten muss, kann die Neue Republik und mit ihr Mirial zu dem aufblühen, als das sie von weisen Frauen und Männern erdacht wurde. Leider leben wir in einer gefährlichen Galaxis und trotzdes Friedensvertrages von Umbara, der dem langen Krieg gegen das Imperium ein Ende bereitete, in unruhigen Zeiten. Die Unverletztheit unserer Grenzen und die Sicherheit unserer Handelsrouten kann nur durch ständige Wachsamkeit und Bereitschaft gewährleistet werden.

Bisher waren Sie allein mit dieser schwierigen Aufgabe. Doch als neues Mitglied der Republik haben Sie Anspruch auf die Solidarität und Unterstützung des Völkerbundes, auch in militärischer Hinsicht. Deshalb entsendet die Regierung auf Mon Calamari zu Ihrem Schutz fünf Schiffe der republikanischen Flotte, ein Regiment der Armee sowie zwei Geschwader des Sternenjägercorps und beauftragte mich, diese zu befehligen. Ich sehe meine vorrangige Aufgabe jedoch nicht nur in der Führung der Truppen. Mein wichtigstes Anliegen ist es, einen guten Kontakt und fruchtbaren Austausch zu Ihnen - dem Volk, der Regierung und den Sicherheitskräften von Mirial - zu pflegen. Denn dies ist Ihre Welt, Ihr Zuhause. Wir betrachten uns als Ihre Gäste und verpflichten uns, Ihre Gesetze, Bräuche und Traditionen zu achten. Nur wenn wir einträchtig auf das gemeinsame Ziel hinarbeiten, können wir dieses im Geiste der Neuen Republik erreichen.

Vielen Dank!«


Lauter Applaus brandete auf. Beleny musste sich zusammenreißen, um ihre starre Körperhaltung beizubehalten und nicht selbst zu klatschen. Dass schon wieder ein Droide vor ihr schwebte und sie mit seinem dreifachen Kameraobjektiv beobachtete, half ihr dabei. Nun bloß nichts Falsches machen: Es würde aufgezeichnet und mit etwas Pech auch ausgestrahlt werden!

Als der Beifall abklang, hörte man wieder die Stimme des Regierungsoberhaupts.


»Ich danke Ihnen für Ihre wohlgesetzten Worte, Brigadier General. Ich bin zuversichtlich, dass ein fruchtbares Miteinander gelingen wird: Der Grundstein dafür ist heute bereits gelegt worden. Um die Zusammenarbeit zwischen den Mirialanischen Verteidigungskräften und den Streitkräften der Neuen Republik zu stärken, sollen in den vergangenen Wochen mehrere gemeinsame Übungen und Manöver durchgeführt werden. Wir werden mit Spannung die Ergebnisse erwarten.«

Nach Doves Ansicht wäre das der richtige Moment gewesen, um die Veranstaltung zu beenden. Doch leider ließ man noch mehrere Personen zu Wort kommen, vielleicht in dem Bemühen, niemanden zu vernachlässigen oder vor den Kopf zu stoßen. Sie merkte sich weder die Namen noch die Funktionen der grün- oder gelbhäutigen Humanoiden, die nun nacheinander das Rednerpult besetzten, und was sie erzählten, behielt sie ebenfalls nicht im Gedächtnis. Die zweite Stunde näherte sich bereits ihrem Ende, als man schließlich doch zum Punkt kam. Nach ein paar abschließenden Worten des Regierungschefs wurden die Hymnen von Mirial und der Neuen Republik gespielt. Und dann kündigte das Geräusch zahlreicher Triebwerke die X-Wings der Crossbow-Staffel an.

Crossbow war eine von nur zwei Staffeln des 69. Jagdgeschwaders, die einen richtigen Namen hatten. Die anderen waren die Racers. Das lag vielleicht daran, dass ihre Piloten die meiste Kampferfahrung hatten und sie schon die eine oder andere wichtige Mission erfolgreich abgeschlossen hatten. Es konnte aber vielleicht auch damit zusammenhängen, dass sie X-Wings flogen. Es handelte sich nicht um die neuesten Modelle, dennoch neigte man gerne dazu, ihnen eine besondere Bedeutung und Größe anzudichten. Die Howlrunners ihrer Kollegen wurden ebenso wie die Bomber des 114. nur mit Farben benannt. Und die Piloten standen hier neben Beleny und ihren Gefährten, während man natürlich die beliebten, werbeträchtigen X-Wings dafür ausgewählt hatte, die Veranstaltung mit einer kleinen Vorführung zu würzen.

Zuerst brausten die Crossbows heran. Sie flogen in enger Keilformation und geringer Höhe über die staunenden Zuschauer hinweg. Jeder Jäger versprühte Rauch aus einer Düse, die am Heck angebracht worden war. Jede der Rauchfahnen hatte eine andere Farbe. So bildeten sie einen bunten Regenbogen, der sich über das gesamte sichtbare Spektrum erstreckte und an den Ränern sogar mit infraroten und ultravioletten Streifen gesäumt war, falls Wesen anwesend sein sollten, die in diesen Wellenlängen sahen. Während ringsum noch die Oh!s und Ah!s erklangen, tauchte auch die Racer-Staffel auf. Sie hatte eine Kreisformation eingenommen und flog etwas höher als die Crossbows. Auch bei ihnen waren Vorrichtungen am Heck festgespannt worden, doch diese stießen keinen Rauch aus. Stattdessen warfen sie kleine pyrotechnische Pakete ab, die über der Zuschauermenge mit scharfem Knall in blauem, rotem und goldenem Funkenregen explodierten. Bei Nacht hätte das Feuerwerk sicher noch eindrucksvoller ausgesehen, doch auch so verfehlte es seine Wirkung nicht.

Dann war die Feierlichkeit vorbei und als noch ein paar Hände geschüttelt waren, verließen die Kommandanten die Bühne. Kurz darauf erhielten auch ihre Einheiten den Befehl zum geordneten Abrücken. Die Soldaten, Matrosen und Piloten marschierten vom Platz. Zwei Straßen weiter standen ihre Transporter. Während ein paar höherrangige Offiziere noch zu einem Empfang bleiben durften (oder mussten, je nachdem wie man es sehen wollte), wurden sie zu ihren Stützpunkten oder in den Orbit zu ihren Schiffen zurück gebracht. Die Piloten des 114. drängten sich in ein Shuttle, das rasch abhob, um - eskortiert von den X-Wings - nach Camp Hoar Planes zurückzufliegen.


»Bin ich froh, dass das vorbei ist!« sagte Pale. Der hoch gewachsene Faust, dem seine hagere Statur diesen Spitznamen beigebracht hatte, zog eine leidende Grimasse.

»Ach, ich fand's gar nicht so übel«, erwiderte Adam, dessen Gesichtszüge wesentlich fröhlicher wirkten. »So haben wir zumindest mal was von der Hauptstadt gesehen und uns den Mirialanern ordentlich präsentiert. Ist schon wichtig, dass wir ihnen willkommen sind. Die Reden waren auch nicht schlecht, vor allem die von General Marcoy

Beleny nickte:

»Stimmt schon, aber wäre das Ganze nicht auch etwas kürzer gegangen? Sie haben uns ganz schön lange in der Kälte stehen lassen.«

Von irgendwo ein paar Sitze links von ihr kam ein verächtliches Schnauben und ohne sich dorthin zu wenden, wusste sie, von wem es kam. Diese Reaktion konnte eigentlich nur von Phoebe Honada stammen.

»Du hast wohl immer was zu meckern, Dove sagte sie mit schneidendem Tonfall. Irgendwie schaffte sie es immer wieder, dass Belenys Spitzname aus ihrem Mund wie eine Beleidigung klang. »Zu lang, zu kalt... wieso geht man zum Sternenjägercorps, wenn man so verwöhnt ist?«

»Das kommt ja von der richtigen, Princess erwiderte Beleny nicht weniger zickig. Und auch Phoebes Spitzname klang nun wie ein Schimpfwort. In dieser Hinsicht waren sie ebenbürtig.

Wieder einmal bahnte sich ein handfester Streit zwischen den beiden an. Und wieder war es der Captain, der rechtzeitig dazwischen ging und der Sache ein Ende setzte, bevor sie richtig begonnen hatte.


»Frag dich lieber, was man beim Corps will, wenn man wie du...«

»Honada, Phoss... Schluss jetzt! Ich glaube, es hätte Ihnen beiden gut getan, den Reden etwas ausführlicher zu lauschen! Es ging da um friedliche Kooperation, schon vergessen? Also halten Sie sich wenigstens mal für ein paar Stunden daran, wenn es nicht zuviel verlangt ist! Der Flug nach Hoar Planes ist nicht so weit, dass wir dafür ein besonderes Unterhaltungsprogramm bräuchten! Verstanden?«

»Ja, Sir!« antworteten beide widerwillig.

Daraufhin herrschte eine Weile Stille in dem Shuttle. Keiner der jungen Staffelmitglieder traute sich, etwas zu sagen. Deshalb war es Lieutenant Josh Sinclair, der das Schweigen und die angespannte Stimmung nach einer Weile mit den Worten brach:


»Lang und kalt war's aber trotzdem.«

[Mirial-System | Mirial | Nordhalbkugel | Luftraum | Shuttle] Beleny Phoss mit den Piloten des 114. Bombergeschwaders
 
[Mirial-System | Mirial | Nordhalbkugel | Luftraum | Shuttle] Beleny Phoss mit den Piloten des 114. Bombergeschwaders

Die Politiker machten ernst mit ihrer ›Drohung‹. Schon zwei Tage nach der Begrüßungszeremonie in Mirials Hauptstadt war eine gemeinsame Übung der Sternenjägerkontingente beider Seiten angesetzt. So schnell also, wie es überhaupt nur möglich war. Die Zeit bis dahin wurde genutzt, um den Fliegerhorst überhaupt soweit herzurichten, dass eine ordentliche und vorschriftsmäßige Wartung der Jäger und Bomber möglich war. Solange ihre Maschinen am Boden blieben, wurden die Piloten in die Simulatoren geschickt, um in Übung zu bleiben. Man wollte gegenüber den Mirialanern eine gute Figur machen. Allerdings zeigte sich in den Briefings, dass das keine Kunst sein würde. Angeblich verstanden die einheimischen Piloten etwas vom Fliegen, das behaupteten sie zumindest selbst. Aber ihre Vehikel waren allesamt nicht sehr beeindruckend. Zu den Alpha-3 Nimbus, die Beleny und ihre Kameraden bereits bei ihrer Ankunft gesehen hatten, kamen weitere Jäger derselben Epoche und ein paar eigenwillige Konstruktionen, die sich jeder Kategorisierung hartnäckig widersetzten. Das Modernste waren ein paar Chir'dakis, die irgendwie den Weg vom imperialen Ryloth hierher gefunden hatten. Sie konnten mit X-Wings mithalten, aber da man sie an einer Hand abzählen konnte, fielen sie kaum ins Gewicht. Das bedeutete, dass die Piloten und Schützen der Staffel Gelb sich nicht schämen brauchten, wenn sie mit ihren Y-Wings in das Manöver flogen. In den Angriffsflotten der Neuen Republik wurden diese Maschinen längst ausgemustert, so schnell die Produktion von H- und B-Wings es zuließ, aber hier entsprachen sie mindestens einem guten Durchschnitt.

»Ich wette zwanzig Credits, dass wir den Mirialanern richtig zeigen werden, wo es lang geht«, sagte Nuy Dalvin in einer Pause herausfordernd zu seinen Kameraden. Es war keine Überraschung, dass ausgerechnet er es war, der aus den allgemeinen Mutmaßungen ein Glücksspiel machen wollte. Obwohl er wohl behauptet hätte, dass es kein Glücksspiel wäre, solange es von den Fähigkeiten der Staffel abhing und nicht vom reinen Zufall.

»Die Wette halte ich!« sagte Lieutenant Harrison. Das brachte ihm einige ungläubige Blicke ein, auch von Beleny. Er erklärte sogleich, wie er dazu kam: »Ihre Maschinen sind größtenteils Mist, aber zum Siegen braucht es mehr als die überlegene Technik. Ich weiß nicht wie gut die Mirialaner wirklich sind, aber euch Grünschnäbeln haben sie auf jeden Fall einiges voraus. Und da es mir, Sinclair und dem Captain leider nicht gelingen wird, die Schlacht allein zu gewinnen, stehen die Chancen gut für sie. Leicht verdientes Geld also.«

Dass er sich so abfällig über die Fähigkeiten des Pilotennachwuchses äußerte, war man mittlerweile beinahe gewohnt, aber dass er gegen seine eigene Staffel wettete, kam bei den Leuten nicht gut an. Sie schenkten dem Lieutenant ein paar böse Blicke und unzufriedenes Gemurmel, aber darum kümmerte er sich nicht. Sein höherer Rang und die diversen Abschüsse, die ihm den Beinamen Sniper eingebracht hatten, schienen ihn immun gegen jede Form von Kritik zu machen. Auch das war aber keine Neuigkeit. Den meisten gelang es, rasch darüber hinwegzugehen und sich wieder anderen Dingen zu widmen. Doch Beleny Phoss war heute nicht besonders gut gelaunt und reagierte dementsprechend empfindlich. Nicht Harrison gegenüber - dafür hatte sie sich zu gut unter Kontrolle. Aber sobald er um die nächste Ecke verschwunden war, fluchte sie:

»Verdammt, was glaubt der eigentlich, wer er ist!«

»Er ist Sniper«, antwortete Adam. »Du weißt doch, wie er ist. Er meint's wahrscheinlich gar nicht böse.«

»Mir doch egal! Ich habe jedenfalls keine Lust mehr, mir das anzuhören! Morgen in der Übung wird er was erleben!«

Das Gesicht des Menschen drückte unübersehbar eine große Sorge aus.

»Beleny, was hast du denn vor? Bitte mach nichts, was uns in Schwierigkeiten bringt! Ich erinnere an gewisse Waffenmündungen vor den Brückenfenstern eines gewissen Kreuzers...«

»Ich hab dir schon mal gesagt: Ich habe auf die Geschützluken gezielt! Und wenn du denkst, dass ich dumm genug bin, auf einen Vorgesetzten zu schießen - selbst wenn es nur in einer Simulation ist - dann kennst du mich offenbar nicht halb so gut wie du solltest!«

»Was hast du dann vor?«

»Zu gewinnen natürlich! Er wird seine zwanzig Credits verlieren! Wir werden den Mirialanern so einheizen, dass ihnen schlecht wird, und Harrison ist seinen Einsatz los. Vielleicht hält er dann für eine Weile seinen Mund!«

Doch die Kilmaulsi erhielt keine Gelegenheit, ihr Versprechen einzulösen. Aus der Wette zwischen dem Lieutenant und Nuy wurde nichts. Colonel Noland hatte wohl kommen sehen, dass die unerfahrenen Piloten den Drang entwickeln würden, den Mirialanern ›einzuheizen‹, und fand das nicht förderlich für die Beziehungen mit den Einheimischen. Daher hatte sie sich nicht dafür entschieden, ihre Geschwader gegen die mirialanischen Sicherheitskräfte antreten zu lassen, sondern mit diesen eine andere Vereinbarung getroffen - etwas, das den Fokus mehr auf ›Miteinander‹ setzte. Als die Flieger und Schützen des 114. Bombergeschwaders und der Jägerstaffeln sich am nächsten Morgen zur Einsatzbesprechung einfanden, wurde ihnen eröffnet, dass sie aufgeteilt und zusammen mit den Mirialanern zwei gemischte Gruppen bilden würden, die gegeneinander antraten. Tunaci, die mit der Rolle der ›Bank‹ beauftragt worden war, gab Sniper und Pale daraufhin ihre Einsätze zurück. Der Faust versuchte zwar krampfhaft, wieder ins Spiel zu kommen, indem er andere Wetten vorschlug, aber diesmal ließ sich niemand auf ihn ein.

Eine Stunde später kletterten Beleny Phoss und Adam Mount in das Cockpit ihres Y-Wings. Noch bevor sie sich angeschnallt hatten, wurde auch ihr Astromech an seinen Platz hinter ihnen gehoben. Der orangefarbene Droide trötete ein Hallo und begann dann mit der Überprüfung der Bordsysteme. Mensch, Kilmaulsi und R3 gingen gemeinsam die Checkliste durch und nahmen letzte Anweisungen für den Flug entgegen. Man hatte ihnen eingeschärft, keine unnötigen Risiken einzugehen. Verständlich, dass man bei dieser ersten gemeinsamen Unternehmung mit den Eigentümern dieses Planeten keine Zwischenfälle wünschte. Eigentlich sollte es genauso klar sein, dass die Piloten keine Lust hatten, für eine Übung ihr Leben zu riskieren, aber wahrscheinlich hatte es schon seinen Sinn, sie noch einmal so eindringlich daran zu erinnern. Schließlich waren ein paar von ihnen ziemliche Heißsporne und hatten das Bedürfnis, sich zu beweisen. Auch Dove hätte vielleicht zu dieser Kategorie gezählt, wenn sie am Steuer gesessen hätte, aber sie saß auf dem Platz des Bordschützen. In ihrer Obhut lag nur der Waffenturm, und der war für die Übung präpariert, also konnte sie keinen Schaden damit anrichten.


»Gelb Acht, startbereit«, meldete Icy, als sie mit der Überprüfung der Systeme fertig waren. Auch die anderen Staffelmitglieder hatten das bereits getan oder schossen sich einige Sekunden später an.

»Staffel Gelb, Sie haben Startfreigabe!« klang es aus den Lautsprechern. Die Stimme war so monoton, dass sie auch von einem Droiden hätte stammen können. Vielleicht war das sogar der Fall.

Zwölf Y-Wings hoben sich vom Boden und schoben sich in der Reihenfolge ihrer Numerierung langsam durch das Hangarportal. Draußen auf dem Landefeld bildeten sie ein V, dessen Spitze von Captain Eshnichs Bomber gebildet wurde. Er flog als erster los, die anderen folgten. Als dichter Schwarm schossen sie durch die Wolkendecke und hinauf ins All, wo sie sich mit den Mirialanern treffen sollten. Die Crossbows und eine Staffel Howlrunners erwarteten sie bereits.


[Mirial-System | Orbit über Mirial | Y-Wing Gelb Acht] Beleny Phoss und Adam Mount mit Staffel Gelb
 
[Mirial-System | Orbit über Mirial | Y-Wing Gelb Acht] Beleny Phoss und Adam Mount (NPC) mit Staffel Gelb

Nicht alle auf Mirial stationierten Staffeln waren zu dem Manöver eingeteilt. Manche von ihnen mussten zurückgehalten werden, um die Verteidigungsbereitschaft des Systems nicht zu vernachlässigen. Zwar hatten die Mirialaner im Augenblick keinen Feind, zumindest solange das Imperium sich an den Friedensvertrag und innerhalb seiner eigenen Grenzen hielt, aber man wusste ja nie. Würde nun ein Notfall eintreten und die neue Systemverteidigung könnte nicht reagieren, weil man mit Kriegsspielen beschäftigt war, würde das Manöver nicht dazu beitragen, das gegenseitige Vertrauen zu stärken - im Gegenteil. Deshalb hatte man zwei Jägerstaffeln und einen Teil der mirialanischen Kräfte zurückgehalten, ebenso wie die kleineren Patrouillen- und Kampfschiffe. Lediglich die Flail nahm an der Übung teil. Ihre Geschütze würden nicht wirklich feuern, ebenso wenig wie die der Jäger und Bomber, und Letztere waren nicht einmal mit Bomben und Torpedos bestückt, sondern trugen stattdessen nur schwere Wassertanks. Stattdessen wurde der Kampf mit den Zielerfassungslasern, Sensoren und Kommunikationsgeräten ausgetragen. Computer sollten das Ergebnis berechnen.

Das Szenario war relativ einfach: Ein Teil der Jäger war eingeteilt, um die Flail zu verteidigen. Die anderen sollten die beiden Bomberstaffeln eskortieren, die den Auftrag hatten, den Kreuzer anzugreifen. Es ging dabei offiziell nicht um Sieg und Niederlage; dem Gewinner winkte kein Preis und dem Verlierer drohte keine Rüge. Aber es war schon vor dem Beginn des Gefechtes zu merken, dass alle es ernst nahmen und jeder gern gewinnen wollte. Damit das nicht in ungesundes Konkurrenzdenken ausartete, hatte man Mirialaner und Fremde gemischt; trotzdem ergab sich eine ›mirialanische‹ und eine ›republikanische‹ Seite dadurch, dass jeweils ein hoher Offizier beider Seiten als Befehlshaber fungierte. Pacs Marcoy befand sich an Bord der Angriffsfregatte und koordinierte von dort aus die Verteidigung. Eine Einheimische namens Commodore Corla Preyel führte von einer leichten Korvette aus die Angreifer an, zu denen auch Staffel Gelb gehörte. Beleny Phoss war es eigentlich egal, auf welcher Seite sie kämpfte, aber aussuchen konnte sie sich das ohnehin nicht.

Die Angreifer hatten sich formiert, waren im Schutz eines Mondes an die Flail herangeflogen und hatten den Kampf bereits eröffnet. Über die Funkfrequenzen beider Seiten hörte man zahllose Meldungen, Rufe, Befehle und Flüche und mindestens ein Dutzend Maschinen waren bereits ausgeschieden. Aber die Staffel Gelb hatte noch keinen Schuss abgegeben und war auch noch nicht selbst beschossen worden. Sie hockte noch immer hinter dem Mond, trieb beinahe bewegungslos durchs All und wartete darauf, dass sie endlich den Befehl zum Angriff bekam.


»Ich frage mich, wie lange die uns hier noch warten lassen wollen«, meinte Dove. Sie klang dabei nicht entnervt oder verärgert, aber mittlerweile ziemlich gelangweilt. Ihr Gesicht war wie üblich fast reglos. »Die anderen haben den ganzen Spaß ohne uns!«

»Ich find's auch langweilig«, gab Adam ihr recht. »Die werden uns hoffentlich nicht erst losschicken, wenn es schon fast vorbei ist.«

»Oder noch schlimmer: Sie brauchen uns gar nicht mehr, weil Grün und Blau die Sache zu Ende bringen.«

»Oder sie befehlen den Rückzug, weil die anderen aufgerieben sind und sie meinen, dass wir auch keine Chance mehr haben.«

Dove blickte nach draußen. Die Bomber der Staffel Gelb waren alle so nah, dass man sie mit bloßem Auge sehen konnte. Etwas weiter entfernt, aber immernoch erkennbar, waren die beiden Jägerstaffeln, die ebenso wie sie zur Reserve gehörten. Die Howlrunners der Staffel Braun, die zum 190. Jagdgeschwader gehörte, und eine Gruppe aus zehn seltsam anmutenden Sternenjägern der mirialanischen Verteidigung. Sie folgten alle einem einheitlichen Entwurf, waren also nicht nur aus Resten zusammengeschustert, wie man das bei den so genannten Uglies häufig sah. Trotzdem schien es so, als habe man zu dieser Konstruktion gegriffen, weil es an Originalteilen gefehlt hatte. Man hatte die Zwillingsionentriebwerke von TIE-Jägern an die Rümpfe von Z-95 Headhunters angebaut, die nur über stummelartig verkürzte Flügel verfügten und somit eher wie Raketen als wie Flugzeuge aussahen. Anstelle der sonst üblichen Laserkanonen an den Flügelenden hatte man sie mit einem kleinen Waffenturm hinter dem Cockpit versehen, der nicht viel größer als die Kuppel eines Astromechdroiden war. Sie waren mit unterschiedlichen Waffen bestückt - worum genau es sich im Einzelnen handelte, konnte Beleny nicht erkennen.

»Was meinst du wohl, was diese Pseudo-Headhunters zu leisten in der Lage sind?« fragte Icy, der entweder ihrem Blick gefolgt war oder ihre Gedanken erraten hatte.

»Bei solchen Eigenkreationen schwer zu sagen. Wenn sie die Vorteile vom TIE und dem Z-95 kombinieren, muss man sie ernstnehmen. Sind es die Nachteile, dann gute Nacht. Keine Ahnung, ob sie zum Beispiel Schilde haben oder nicht. Und ich kann zwar nicht erkennen, was da in den Waffenkuppeln steckt, aber groß sieht es nicht aus. Dafür aber ein großer Feuerbereich. Naja, wir werden sehen... vorausgesetzt, sie lassen uns nicht hier bis wir rosten.«

»Reserve, hier spricht Commodore Preyel. Fliegen Sie auf Kurs Zwo-Sieben-Sieben um den Mond herum und greifen Sie ins Gefecht ein. Staffel Braun bildet die Speerspitze; die Knife-Staffel eskortiert die Bomber beim Angriff auf die Flail. Gute Jagd!«

»Gelb Eins an Gelb, Sie haben die Lady gehört«, ließ Eshnich sich über den Staffelkanal vernehmen. »Auf den vorgegebenen Kurs mit maximal 68 MGLT, das ist die Höchstgeschwindigkeit unserer Eskorte. Formation einhalten und kampfbereit machen. Und stellen Sie nochmals sicher, dass alle Waffen deaktiviert sind!«

Adam funkte eine militärisch kurze Bestätigung. »Ah, da haben wir ja schon eine Antwort«, sagte er, während er den Steuerknüppel nach vorne drückte und den Y-Wing damit so rapide beschleunigte, wie dessen alte Technik es zuließ. »Die Uglies sind sogar langsamer als wir. Jetzt bin ich gespannt: Wenn wir sie nicht...«

»Acht, schweigen Sie!«

»Entschuldigung, Sir!« sagte der rothaarige Mann verlegen und deaktivierte die Sprechverbindung.

Beleny in einer Textnachricht an Fenten schrieb:
Geliebter Fenten,

Wie du weißt, haben wir heute ein Manöver mit den mirialanischen Jägern geflogen. Ich hoffe zumindest dass du es weißt, denn dann hast du meine letzte Nachricht bekommen. Ich bin mir nicht sicher, denn ich habe noch keine Antwort von dir. Ich hoffe, das liegt an der schlechten Verbindung und nicht daran, dass wir vor unserer Trennung gestritten hatten... bitte lass mich wissen, dass du mir nicht mehr böse bist!

Wir haben also gemeinsam mit den Mirialanern geprobt. Ein massiver Bomber- und Jägerangriff gegen einen Schweren Kreuzer mit Eskorte. Wir haben verloren, und ich glaube, das liegt an dem mirialanischen Commodore, der uns befehligt hat. Ich hoffe, das liest keiner, der mir einen Strick daraus dreht. Aber immerhin wurden damit die Gerüchte ausgeräumt, dass die Computer zu Gunsten der mirialanischen Seite schönrechnen würden. In dem Fall hätte ›Team Gast‹ uns nicht so vernichtend geschlagen. Es hieß zwar die ganze Zeit, es geht nicht ums Gewinnen oder Verlieren, aber es fühlt sich trotzdem wie eine Niederlage an.

Wenigstens hatten wir Gelegenheit, mal mit unseren Bombern raufzugehen und was vom System zu sehen. Der Mond zum Beispiel ist hübscher als der Planet selbst. Und für die Übung und den Zusammenhalt der Staffel war es natürlich auch nicht schlecht. Ich habe keine Ahnung, ob es auch das Vertrauen der Mirialaner gefördert hat. Aber immerhin konnten wir uns mal ein Bild davon machen, was ihre Jäger und Piloten taugen. Die Leute können was, aber das Material macht nicht viel her. Trotzdem: Unsere Y-Wings sind auch nicht gerade modern. Harrison hat gestern gesagt, sie wären uns überlegen, weil sie mehr Erfahrung haben. Ich glaube mittlerweile, er hatte Recht. Die Euphorie nach den bestandenen Prüfungen lässt langsam nach und ich haben den Eindruck, dass wir noch lange nicht ›fertig‹ sind. Wir stehen noch ganz am Anfang. Ich hoffe, das ändert sich, bevor es das erste Mal ernst wird. Der Captain will morgen nochmal mit uns fliegen und ein paar Zielübungen machen. Ich erzähle dir, wie es ausgegangen ist.

Bitte schreib mir möglichst bald und lang!

Beleny

[Mirial-System | Orbit über Mirial | Y-Wing Gelb Acht] Beleny Phoss und Adam Mount (NPC) mit Staffel Gelb
 
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[Mirial-System | Nordhalbkugel | Fliegerhorst Camp Hoar Planes | Bar] Beleny Phoss mit Staffel Gelb

Den Abend nach dem Manöver verbrachten die Piloten in der Bar des Fliegerhorsts. Der Raum war nicht viel schmuckvoller als einer der Hangars und bot auch kaum eine gemütlichere Ausstrahlung - nur die Tatsache, dass er an diesem Abend ziemlich voll war, schuf eine Kneipenatmosphäre und wirkte dem Gefühl entgegen, in einer Wartungshalle zu sitzen. Zumindest gab es Stühle, Tische und eine Theke. Dahinter befand sich an der ansonsten ziemlich nackten Wand ein Regal mit bunten Spirituosenflaschen: Spezialitäten (sowie billiger Fusel) aus Mirial oder Importware von anderen Welten. Keine einzige der Marken und Sorten kannte Beleny Phoss und vielen ihrer Kollegen ging es genau so. Manche schienen daraufhin den Ehrgeiz zu entwickeln, sich mindestens einmal quer durch das ganze Regal zu kosten. Sie jedoch hatte dieses Verlangen nicht. Theoretisch durften sie nach Dienstschluss Alkohol trinken, auch wenn der Captain ihnen auferlegt hatte, sich zurückzuhalten - schließlich waren für den nächsten Tag weitere Flüge vorgesehen. Aber selbst wenn man der Staffel alle Freiheiten gegeben hätte, sich sinnlos zu betrinken, hätte die Kilmaulsi wohl eher auf etwas Alkoholfreies zurückgegriffen. Nicht, dass sie nie getrunken hätte - manchmal auch deutlich über den Durst - aber sie legte keinen großen Wert darauf und es gehörte zu ihrer Vorstellung einer Feier oder eines angenehmen Abends nicht automatisch mit dazu. Einige ihrer Kameraden hatten eine andere Einstellung zu Bier und Schnaps, was man am Umsatz der einheimischen Barleute auch sah. Und manche wirkten bereits ziemlich enthemmt.

Von ihrem Platz - einem kleinen runden Tisch in einer halbdunklen Ecke des Raumes - aus konnte sie beobachten, wie die Stimmung mit jedem Drink ausgelassener wurde. Mittlerweile hatten sie eine Phase erreicht, in der die Grüppchen sich neu formierten. Während sich die Gäste zuvor überwiegend nach Geschlecht sortiert hatten, begannen sie nun, sich zu mischen. Da sowohl die Piloten der beiden Geschwader als auch das einheimische und mitgebrachte Personal des Fliegerhorsts in der Mehrheit männlich war, gruppierten sich um eine oder zwei Frauen meist doppelt so viele Männer. Manche unterhielten sich angeregt, andere scherzten und lachten, woanders wurde offensichtlich geprahlt. Das alles schien nur einem Zweck zu dienen: Bekanntschaften zu knüpfen, die über kameradschaftliche und kollegiale Beziehungen hinaus gingen. Am meisten Aufmerksamkeit erhielt dabei wie immer Phoebe Honada. Um sie hatte sich eine regelrechte Traube aus Männern gebildet, deren Interesse nicht zu übersehen war. Beleny gewann den Eindruck, dass sie dabei bereits vorsortiert hatte und sich nur mit den attraktivsten Bewerbern umgab, auch wenn sie nicht ganz sicher sein konnte, weil Menschen für sie doch ziemlich ähnlich aussahen und sie keinen Sinn für die Feinheiten hatte, die bei dieser Spezies über Schönheit und sexuelle Attraktivität entschieden. Sie konnte sich zum Beispiel nicht ganz erkären, was all die Männer ausgerechnet an Phoebe so reizvoll fanden, aber dass es so war, stand schon lange außer Zweifel. Auch Princess selbst wusste das und nutzte es gelegentlich recht schamlos aus - ein Charakterzug, der sie in Doves Augen nicht sympathischer machte.

Aber auch Frauen, die nicht so vollkommen dem menschlichen Schönheitsideal entsprachen, mussten den Abend nicht allein verbringen. Zum Beispiel ihre Freundin Tunaci. Obwohl sie mit ihrem gestreiften Fell, den auffälligen Ohren und den nadelspitzen Zähnen nur wenig Ähnlichkeit mit dem grünhäutigen Mirialaner hatte, der neben ihr an der Bar saß, spendierte dieser ihr soeben mindestens den zweiten Drink. Beleny vermutete, dass das auf eine ganz bestimmte anatomische Übereinstimmung zwischen weiblichen Trianii und den Menschenähnlichen zurückzuführen war: Runde Fetteinlagerungen vor dem Brustkorb. Die Frauen von Doves Spezies hingegen hatten überhaupt keine Milchdrüsen - ihre Evolution war anders verlaufen und hatte nie eine Notwendigkeit dafür ergeben. Allerdings war das sicherlich nur einer von mehreren Gründen, warum sie alleine am Tisch saß.

Natürlich hätte sie sich auf keinen Flirt eingelassen. Sie war in einer Beziehung, die ihr sehr wichtig war: Ihre Treue zu Fenten stand nicht zur Disposition. Für flüchtige Affären war sie ohnehin nicht der Typ und hätte sich wohl auch wenn sie Single wäre nicht auf etwas eingelassen, von dem sie nicht glaubte, dass es Bedeutung hatte. Zudem fand sie Humanoide nicht attraktiv und empfand die Vorstellung, einem von ihnen nahezukommen, insgesamt nicht als sehr reizvoll. Gute Gründe also, auf keine dieser Frauen neidisch zu sein. Und doch hätte sie ein klein wenig Interesse vielleicht genossen. Dass sie das einzige weibliche Wesen in der Bar war, dem niemand diese Art von Aufmerksamkeit widmete, versetzte ihr einen leichten Stich.

Zum Glück kam in diesem Moment Tunaci zu ihr hinüber. Der Mirialaner ging zur Tür, doch ihre Blicke und Gesten ließen erkennen, dass er bald zurück sein würde, und in dieser Zeit sah sie dankenswerterweise nach ihrer Freundin - wenn auch vielleicht nur, damit sie ihre Begeisterung mit jemandem teilen konnte.


»Ist er nicht süß?« fragte sie Beleny und lenkte ihren Blick damit noch einmal auf die Rückseite des Mannes, der soeben den Raum verließ.

»Ich kann das nicht wirklich beurteilen, Tunaci. Tut mir leid.«

»Aber du siehst doch, was er für einen tollen Körper hat! Diese Muskeln!«

Natürlich war Dove klar, dass ihre Freundin nicht wirklich ihre Meinung hören, sondern vor allem bestätigt werden wollte.

»Ja, du hast Recht. Er ist gut in Form.«

»Das ist er. Und sympathisch ist er auch. Nur schade, dass Menschenähnliche kein Fell haben.«

»Und leider auch keine Federn.«

»Aber die hat dein Freund doch auch nicht, oder?«

»Fenten hat andere Qualitäten.«

»So, so«, erwiderte die Trianii mit entblößten Eckzähnen. Da ihr neuer Bekannter um die Ecke verschwunden war und es nichts mehr zum Hinterherschauen gab, konzentrierte sie sich nun ganz auf ihre Freundin, die mit der letzten Bemerkung ihr Interesse geweckt hatte. »Das würde mich sowieso schon längst interessieren. Ich kannte bisher noch keinen Mon Calamari - wie ist es denn mit ihnen?«

Beleny verstand natürlich, was Furry mit ›es‹ meinte. Eine Frage, die sie nur ungerne erörtern wollte, vor allem, weil die Trianii schon dem Alkohol zugesprochen hatte - mehr als Captain Eshnich vermutlich gern gesehen hätte. Sie antwortete dennoch, zu ihr hin geneigt, damit andere es nicht hören sollten:

»Großartig! Das solltest du wirklich mal ausprobieren. Weißt du, sie haben nicht einen, sondern zwei, und was sie damit alles machen können... Zwar ist es etwas umständlich und man muss sich an die ungewöhnliche Umgebung erst gewöhnen, denn sie können nur mindestens vierhundert Meter unter dem Meeresspiegel, aber was dann kommt, ist die sechsstündige Dekompression beim Auftauchen wirklich wert!«

Das erwartungsvolle Grinsen war auf Tunacis Gesicht gefroren und sie machte jetzt eher einen entgeisterten Eindruck. Sie starrte Beleny an und blinzelte zweimal, bevor sie erwiderte:

»Du veralberst mich doch?«

»Wer weiß«, antwortete Beleny und verzog dabei keine Miene. Ihr weitgehend unbeweglicher Schnabel machte das erst möglich.

»Na warte!« lachte die Trianii, die ein um so bewegteres Mienenspiel zeigte. »Glaub bloß nicht, dass ich es darauf beruhen lasse! Über das Thema wird noch zu reden sein!«

»Später vielleicht. Aber schau, dein leider fellloser, aber gut trainierter Abendsabschnittsgefährte ist wieder da. Willst du nicht zu ihm gehen, bevor eine andere schneller ist?«

»Glück für dich! Bis später, Beleny

»Viel Spaß!«

[Mirial-System | Nordhalbkugel | Fliegerhorst Camp Hoar Planes | Bar] Beleny Phoss mit Staffel Gelb
 
[Mirial-System | Nordhalbkugel | Fliegerhorst Camp Hoar Planes | Belenys Quartier | vor dem Altar] Beleny Phoss mit Staffel Gelb

»...und beschützt auch meine Eltern und alle anderen Phoss in der Galaxis, meine Freunde auf Mon Calamari... und Fentens Familie. Auch wenn die ruhig etwas toleranter werden dürften.«

Damit beendete Beleny ihr Morgengebet. Sie hatte die Götter angerufen, sich bei ihnen dafür bedankt, dass auch an diesem Tag die Sonne aufgegangen und sie aus der Traumwelt in die Wirklichkeit zurückgekehrt war, und hatte dann ein paar Wünsche geäußert, wie die Götter zum Gelingen dieses Tages beitragen konnten. Die nachfolgenden Fürbitten für ihre Freunde und Verwandten, insbesondere ihren Lebensgefährten, bildeten wie immer den Abschluss. Sie fand es egoistisch, von den Göttern mehr für sich zu erbitten als für alle anderen, deshalb schloss sie diese immer in ihre Gebete mit ein und achtete darauf, niemanden auszulassen. Dann zündete sie eine weitere Kerze an, stellte sie zu den anderen auf den Altar und verbrannte darin die getrockneten Blätter einer Wasserpflanze, die sie von Dac mitgebracht hatte. Das war kein elementarer Bestandteil der Kilmaulsi-Kultur, aber die Mon Calamari sagten diesem Gewächs mystische Kraft nach und sie hatte es in ihre Art, ihren Glauben zu praktizieren, adaptiert. Diese Verknüpfung von kilmaulsianischen und calamarischen Bräuchen spiegelte ihre Identität wieder - sie fand, dass das den Göttern gegenüber sehr ehrlich war, auch wenn sie sich daran vielleicht erst gewöhnen mussten. Sie pustete die Kerzen aus, verneigte sich noch einmal vor dem Altar und wandte sich dann mit zufriedenem Lächeln ab.

Anschließend zog sie den Trainingsanzug aus, mit dem sie zwischen dem Aufstehen und ihrem Gebet ein paar Runden um den Exerzierplatz gejoggt war - weniger als sie sich vorgenommen hatte, aber an diesem nordmirialanischen Herbstmorgen war es so kalt, dass sie es nicht länger ausgehalten hatte. Es wurde Zeit, dass sie Winderausrüstung bekamen. Wenn es nach ihr ging, für das ganze Jahr. Doch jetzt benötigte sie sowieso eine andere Kluft. Sie stieg in ihren orangefarbenen Pilotenanzug und komplettierte diesen dann mit dem weißen Gurtzeug, Stiefeln und Handschuhen. Auf Lianna hatte es einen Raum gegeben, in dem die Piloten jeweils einen Spind gehabt hatten, um sich vor den Einsätzen umzukleiden, doch in Camp Hoar Planes gab es so etwas nicht, die Hangars und Aufenthaltsräume waren zu eng dazu; also bewahrte jeder seine Fliegerausrüstung im eigenen Quartier auf. Sie kontrollierte nochmal alles vor dem Spiegel, griff dann nach dem Helm mit dem gelb-weißen Streifen auf dem Scheitel und verließ ihr Zimmer.

Abermals musste sie über den Platz gehen, der an diesem Tag von einer feinen Schicht aus frischem Pulverschnee bedeckt war. Es gab keine direkte Verbindung zwischen den Wohnbereichen und den Hangars. Aber der Pilotenanzug war gut isoliert.
›Vielleicht sollte ich in Zukunft damit joggen.‹ Sie erreichte das große, kastenförmige, aus Wellblech und Plexiglas bestehende Gebäude, in dem die Bomber der Staffel Gelb sowie die Hälfte von Staffel Weiß untergebracht waren. An Letzteren musste sie vorbei, bevor sie ihre Maschine erreichte. Die Weißen hatten einen anderen Zeitplan: Ihre Bomber erfuhren an diesem Morgen wenig Beachtung. Zwischen allem was eine gelbe Markierung auf dem Rumpf trug, tummelte sich jedoch das kleine Heer von Technikern und Droiden, die für die Einsatzbereitschaft der Maschinen verantwortlich waren. Unter ihnen erkannte Beleny den Mirialaner mit den breiten Schultern und der tiefgrünen Haut, mit dem ihre Freundin Tunaci gestern angebandelt hatte. Sie hatte sich schon gefragt, welche Funktion er wohl in dem Fliegerhorst haben mochte. Aber ihre Aufmerksamkeit galt nun eher ihrem Y-Wing. Nummer Acht war offensichtlich gerade betankt worden, in diesem Moment wurde von einem menschlichen Hangararbeiter der Schlauch gelöst und der kleine Tankwagen fuhr vollautomatisch davon. Ihr Pilot Adam Mount war bereits da, ebenso wie sie trug er die Pilotenkluft und hatte den Helm unter dem Arm.

»Morgen, Beleny!« rief er ihr zu. »Ich habe dich beim Frühstück vermisst.«

»Ich hatte keinen Hunger. Wollte mir lieber noch etwas Bewegung verschaffen vor dem Flug und mir Zeit für mein Gebet nehmen.«

Sie wusste, dass niemand in der Staffel ihre religiöse Auffassung teilte. Überhaupt waren sie alle beunruhigend weltlich eingestellt. Ein paar riefen hin und wieder die Macht oder irgendeine zweifelhafte Gottheit an, aber keiner übte seinen Glauben aktiv aus. Das hielt sie aber nicht davon ab, stolz auf ihre Religion zu sein und darüber zu reden, als wäre es die größte Selbstverständlichkeit des Universums. Für sie war es nämlich genau das. Und das Unverständnis, das sie dafür manchmal erntete, sah sie nicht als ihr Problem an.

Sie war gut gelaunt an diesem Tag und Adam merkte das sofort. Er lächelte vergnügt und sie wechselten noch zwei, drei freundliche Sätze, bevor sie in ihr Cockpit stiegen: Er vorne auf den Pilotensitz, sie hinten an die Waffenkontrollen, wie immer. R3-JO saß bereits hinter ihnen und begrüßte sie mit einem melodischen Trällern, das Beleny an eine bestimmte Fischart von ihrer Heimatwelt erinnerte. Der Pilot und die Schützin hatten eine unausgesprochene Übereinkunft getroffen, das Cockpit vor dem Start so lange wie möglich offen zu lassen; so auch diesen Morgen. Obwohl die Luft im Hangar nicht besonders gut war (es roch nach Schmiermitteln, Kraftstoff, Abgasen, Metall und Weichmachern, wie immer), atmeten sie lieber diese, solange sie sich anschnallten und ihre Systeme checkten.

Die Staffel war schon beinahe vollzählig und fast alle waren in ihre Cockpits gestiegen. Auch die Bodenmannschaft schloss langsam aber sicher ihre Arbeiten ab. Nicht mehr lange bis zu den Bereitschaftsmeldungen und dann einer hoffentlich raschen Startfreigabe. Doch dann sah die Kilmaulsi, dass noch ein Nachzügler in den Hangar hastete. Es war Tunaci, die sich verspätet hatte. Um zu ihrer Maschine zu kommen, musste sie nah an Gelb Acht vorbei und Beleny konnte erkennen, dass sie ziemlich übernächtigt aussah. Trotzdem erwiderte sie ihren Gruß mit einem Lächeln und freundlichem Winken, während sie weiter sauste und den Platz des Bordschützen hinter Josh Sinclair einnahm.


»Da hat wohl jemand verschlafen«, merkte Adam an.

»Ich glaube nicht, dass sie viel geschlafen hat«, erwiderte Dove. Sie kannte die lebenslustige Trianii gut und war sich beinahe sicher, dass diese die Nacht nicht alleine zugebracht hatte. Allerdings war offenbar nicht der mirialanische Techniker der Glückliche gewesen, auch wenn es am Vorabend ganz danach ausgesehen hatte: Er schien schon eine Weile bei der Arbeit und wesentlich ausgeruhter zu sein. Aber Tunaci war länger in der Bar geblieben als Beleny. Vielleicht hatte die Zeit noch für eine andere Bekanntschaft gereicht. Sie wusste aber, dass sie gar nicht fragen musste: Ihre Freundin würde ihr sowieso davon erzählen, ob sie wollte oder nicht.

»Bist du soweit?« fragte der Pilot.

»Ja, alles in Ordnung. Bei dir auch, Joe

Das Quietschen des Astromechs war unmissverständlich ein Ausdruck vergnüglichen Tatendrangs.

»Dann kann es ja losgehen.«

»Gelb Acht startbereit«, meldete Adam an den Staffelführer.

[Mirial-System | Nordhalbkugel | Fliegerhorst Camp Hoar Planes | Hangar | Y-Wing Gelb Acht] Beleny Phoss, Adam Mount (NPC) und R3-J0 mit Staffel Gelb
 
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[Mirial-System | unterwegs zu Mirials Mond | Y-Wing Gelb 8] Beleny Phoss, Adam Mount und R3-J0 mit Staffel Gelb

In Keilformation stiegen die zwölf Bomber vom Typ BTL-S3 in den Himmel Mirials hinauf, durchstießen eine Dichte graue Wolkendecke und steuerten dann auf die schmale Sichel des Mondes zu, den Beleny Phossschon am Vortag bewundert hatte. Er war ein karger, nichts desto trotz in ihren Augen aber schöner Himmelskörper mit einer einzigartigen Zeichnung von Schluchten und Kratern. Verworfene Gesteinsschichten bildeten dazwischen ein graues und rötliches Muster. Sie hatte nichts dagegen, den Mond aus der Nähe zu sehen. Seine Schönheit und die Tatsache, dass die Staffel Gelb gleich Bomben auf seine Oberfläche werfen würde, widersprachen sich nach ihrem Empfinden nicht. Immerhin würden sie nur einen winzigen Teil des Trabanten umgestalten, ein Eingriff, der niemandem schadete und das Gesicht des Mondes nicht tiefgreifend verändern würde. Und für sie und ihre Kameraden war es eine Gelegenheit, ihre Fähigkeiten im Umgang mit den Waffensystemen, die ihnen anvertraut waren, zu verbessern. Dass es da noch einiges zu lernen und üben gab, hatte sie während des gemeinsamen Manövers mit den Mirialanern begriffen.


Bisher war es nicht oft vorgekommen, dass man sie mit scharfer Munition hatte üben lassen. Protonenbomben und -torpedos waren überaus kostspielig und wurden selten zu reinen Übungszwecken vergeudet, während man sie doch an der Front benötigte. Vielleicht waren durch den Friedensvertrag von Umbara und das Ende der Kampfhandlungen mit dem Imperium nun ein paar Sprengköpfe übrig, so dass sie doch in den seltenen Genuss kamen. Vielleicht sollte man die Bomben lieber aufheben, bis der Konflikt aufs Neue ausbrach, denn ebenso wie Dove traute kaum jemand in ihrer Einheit dem Frieden wirklich und alle rechneten damit, dass er nicht von langer Dauer sein würde. Aber keiner von ihnen murrte darüber, dass sie nun die Möglichkeit haben würden, etwas in die Luft zu jagen. Auch wenn es nur ein wenig Mondgestein war. Jeder würde genau eine Gelegenheit bekommen: Jedem Y-Wing standen ein Torpedo und eine Bombe für diese Übung zur Verfügung - also würden sowohl Pilot als auch Bordschütze jeweils einmal auf das rote Knöpfchen drücken dürfen.


»Wir nähern uns dem Zielgebiet«, sagte Captain Eshnich, der die Staffel nun in die kaum vorhandene Atmosphäre des Mondes führte. »Es liegt jetzt hundertzehn Kilometer vor uns. Unser erstes Ziel ist eine Bergflanke, die ungefähr die Form und Größe eines imperialen Sternenzerstörers hat. Wir werden einen Standard-Torpedoangriff auf diese Felsformation fliegen.«


Das bedeutete, sie würden sich dem Ziel in mehr oder weniger gerader Linie nähern - unter normalen Umständen würden Abwehrfeuer und feindliche Jäger sie zu einigen Manövern zwingen, doch das war hier natürlich nicht zu erwarten. Wenn sie einen gewissen Abstand erreichten würden sie alle beinahe zeitgleich ihre Torpedos abfeuern. Je dichter beieinander und in je kürzerem zeitlichen Abstand die Geschosse aufschlugen, um so geringer die Wahrscheinlichkeit, dass die Schilde (über die das Bergmassiv natürlich nicht verfügte) halten würden. In der Vergangenheit waren schon Großkampfschiffe durch solche Angriffe vollkommen zerstört worden, auch wenn sie mittlerweile eher von X-, H-, B- oder K-Wings durchgeführt wurden und nur noch selten von den alten BTLs. Aber wenn man trotz der veralteten Technik und der geringen Geschwindigkeit und Wendigkeit einmal nah genug an ein feindliches Schiff herangekommen war, um seine Torpedos auf Kurs zu bringen, konnte auch ein Y-Wing oder ein noch älteres Modell ausreichend Schaden anrichten. Die Staffel Gelb war gerade erst neu zusammengestellt worden und bis auf den Captain sowie die Lieutenants Sinclair und Harrison hatte bisher niemand einen echten Kampfeinsatz erlebt. Doch sie hatten Angriffe dieser Art, die zum Standardrepertoire der Jäger- und Bomberstaffeln gehörten, vielfach am Simulator und auch schon in Natura, aber mit Übungsmunition geprobt. Gestern waren sie daran gescheitert, eine solche Attacke gegen die Angriffsfregatte Flail durchzuführen. Deren Schild aus Jägern hatte den Versuch schon im Ansatz vereitelt. Diesmal gab es aber keine X-Wings, Torrents und Uglies, die sie von dem Versuch abhalten würden. Und auch keinen Howlrunner der Staffel Braun, der Gelb Acht während eines Ausweichmanövers beinahe rammte und damit die harmlose Übung zu einer wirklich gefährlichen Situation machte. Eine Schrecksekunde, die Beleny und ihr Pilot so schnell nicht noch einmal erleben wollten. Sie hatte es nicht einmal in ihrem Brief an Fenten erwähnt, um ihn nicht zu beunruhigen.


»Das da vorne muss es sein!« sagte Icy.


»Sieht wirklich ein Bisschen wie ein Sternenzerstörer aus«, gab die Kilmaulsi zu.


»Staffel Gelb, Angriffsformation einnehmen. Kein, ich wiederhole, kein Einsatz der Laser- und Ionengeschütze. Jede Maschine macht nur einen Torpedo scharf. Abschuss auf meinen Befehl bei einem Kilometer Abstand zum Ziel.«


Ein Kilometer, das klang viel, aber es war weniger, als das steinerne Dreieck lang und breit war. Es war auf diese Entfernung fast unmöglich, ein Objekt dieser Größe zu verfehlen, solange man nicht aus Versehen den Zielcomputer falsch programmierte und zum Beispiel ein davor oder dahinter liegendes Objekt markierte, ohne es zu merken. Beleny hoffte, dass ihnen so ein Fehler nicht unterlaufen würde. Immerhin hatten sie nicht den Stress eines echten Einsatzes, nicht einmal den einer Prüfung - das Ganze fühlte sich eher wie ein Zeitvertreib an, auch wenn zweifellos Punktstände vergeben und verglichen werden würden.


»Joe, erfasse das Ziel. Dove, mach einen Torpedo scharf«, wies Adam seine Schützin und den Astromech an, während er sich weiter auf die Steuerung des Y-Wings konzentrierte. Der größte Vorteil an der zweisitzigen Version war, dass man sich Aufgaben teilen konnte.


Auf den kleinen Bildschirm des Zielcomputers, die sowohl in Adams als auch in Belenys Sichtfeld angebracht waren, wurde nun die Silhouette des dreieckigen Tafelberges angezeigt und ein Fadenkreuz auf seine Mitte gelegt. R3-J0 zwitscherte die Bestätigung, dass er seine Aufgabe erfüllt hatte.


»Torpedo in Rohr zwei scharf und abschussbereit«, verkündete auch die Kilmaulsi.


Schön. Dann kann das Feuerwerk ja losgehen.

Sie näherten sich dem Ziel mit hoher Geschwindigkeit, so als würden sie sich tatsächlich in einem Gefecht befinden und müssten sich bemühen, ein möglichst schwieriges Ziel für feindliche Kanoniere und Sternenjägerpiloten darzustellen. Der Captain, der den anderen die Flugrichtung vorgab, flog auch zwei oder drei kleine Schlenker, so als müssten sie Hindernissen ausweichen. Dann waren sie auf einen Kilometer heran. Das Fadenkreuz auf dem Zieldisplay änderte seine Farbe.


»Torpedos abfeuern!« befahl der Jenet mit lauter Stimme.


Die Gelben reagierten nicht alle gleich schnell. Manche waren schon etwas voreilig und schossen bereits bei ›Torpedos‹ (was ihnen kein Lob einbringen würde, denn es hätte ja ein ›nicht‹ oder etwas derartiges folgen können), andere erst kurz nach dem zweiten Wort. Dennoch bildeten die Flugkörper einen dichten Haufen und ihre Schweife aus roten und magentafarbenen Funken waren kaum voneinander zu unterscheiden. Sie waren deutlich schneller als die Bomber und überbrückten die Distanz sehr schnell, doch wie meist in solchen Situationen war es den Piloten und Bordschützen nicht vergönnt, sich die Auswirkung ihres Bombardements in Ruhe anzusehen. Sobald sie die Torpedos losgeworden waren, drehten sie scharf bei: Rotte Eins direkt nach oben, Rotte Zwei nach links und Rotte Drei nach rechts. Sie würden eine Schleife fliegen, sich dabei ein Stück vom Ziel entfernen und sich dann wieder vereinigen, um gegebenenfalls einen zweiten Angriff zu starten. Während Adam sich darauf konzentrieren musste, die Formation zu halten und den vorgegebenen Kurs möglichst genau zu verfolgen, konnte Beleny sich den Luxus gönnen, mit den Kameras der Zielvorrichtung die Torpedos weiter zu beobachten. Die ersten veringen in einem weißen Lichtblitz und einem Feuerball, der durch die Detonation der nachfolgenden Geschosse rasch anwuchs. Die Explosion war so hell, dass sie die ganze Umgebung in gelblich weißes Leuchten tauchte, das einige Sekunden lang anhielt. Mit bloßem Auge hätte man sich den Vorgang gar nciht ansehen können, schon gar nicht Dove mit ihren empfindlichen Albino-Augen, aber die Kameras gaben das Bild mit reduzierter Helligkeit wieder. Fasziniert beobachtete Dove, wie ein Teil der Klippe abbrach und als mächtiger Felssturz in die Tiefe polterte. Durch die geringe Fallbeschleunigung des Trabanten sah es wie eine Zeitlupenaufnahme aus.


»Wow!« entfuhr es ihr.


Dann wurden sie von der Schockwelle eingeholt und ein wenig durchgeschüttelt. In der dichten Atmosphäre eines Planeten wäre das ein gefährlicher Moment gewesen, bei dem man Gefahr lief, die Kontrolle über den Bomber zu verlieren. So jedoch war es nicht viel mehr als eine starke Vibration, die aber dennoch deutlich machte, welche immensen Energien freigesetzt worden waren.

»Ziel getroffen«, verkündete der Captain. »Alle Torpedos detoniert. Ein echter Sternenzerstörer würde nach so einem Treffer und ein paar inneren Folgeexplosionen mit etwas Glück in zwei Hälften brechen. Gut gemacht, Staffel. Formation wieder einnehmen.«


Bevor sie Gelegenheit erhielten, auch ihre Protonenbomben abzuwerfen, mussten die Piloten sich zunächst einigen Flugübungen stellen. Sie übten das Einhalten und Wechseln verschiedener Formationen, was teilweise gar nicht so einfach war. Einen Keil aufzulösen und binnen weniger Sekunden eine Linie, eine Kugel oder ein Kreuz zu bilden, ohne sich dabei ins Gehege zu kommen, war eine Herausforderung und konnte gar nicht oft genug trainiert werden. Aber es stellte vor allem die Fähigkeiten der Piloten auf die Probe, die Schützen hatten dabei wenig zu tun. Nach einer Weile begann Beleny sich zu langweilen. Ihre Hoffnung, dass Eshnich vielleicht auch eine Zielübung vorgesehen hatte und gleich ein paar Drohnen oder etwas ähnliches für sie aus dem Hut zaubern würde, erfüllte sich nicht. Aber dann kam endlich der Zeitpunkt, an dem auch sie zum Einsatz kommen durfte.


Staffel Gelb kehrte zu dem steinernen Schlachtschiff zurück, an dessen Seite man nun eine dichte Staubwolke sehen konnte, die fast bewegungslos über der Mondoberfläche schwebte. Dahinter musste sich eine gewaltige Bresche und darunter ein ebenso mächtiger Schutthaufen befinden, die erahnen ließen, wie fatal sich die Explosion der zwölf Torpedos auf einen echten Sternenzerstörer ausgewirkt hätte. Nun jedoch wollten die Y-Wings ihrem simulierten Ziel den Rest geben.


»Überflug von Bug nach Heck in fünfhundert Metern Höhe«, ordnete der Staffelführer an. »Bomben mittschiffs in der Nähe der ersten Einschlagstelle abwerfen und dann sofort nach oben abdrehen. Rotte Drei beginnt!«


Über den Staffelkanal konnten sie nun zuhören, wie Josh Sinclair seinen beiden Untergebenen noch ein paar Anweisungen gab. Während sie in einigen Kilometern Entfernung kreisten, flogen die vier Maschinen eng beieinander auf das Ziel zu. Sie beschrieben einen Bogen, um sich dem Felsplateau von der vorderen Spitze her zu nähern. Aus dieser Distanz waren sie nur kleine weiße Punkte, aber man konnte ihrem Kurs mit dem bloßen Auge folgen. Die Bomben, die sie abwarfen, konnte man nicht beobachten, aber die dreifache Explosion war wirklich nicht zu übersehen. Die Sprengkraft von Protonenbomben war noch größer als die der Torpedos und sie hinterließen sicherlich Krater in der felsigen Oberfläche des Berges. Als Rotte Drei unversehrt zurückkehrte, befal der Captain:


»Nun Rotte Zwei!«


»Bleibt an meinen Flügeln!« Das war Zephram Harrison, der Anführer der Rotte. Sein Bomber schnellte nach vorne und Sechs, Sieben und Acht mussten stark beschleunigen, um ihm zu folgen. Sie flogen den gleichen Kurs wie die dritte Rotte vor ihnen, aber in höherer Geschwindigkeit. Es passte zum Ego des Lieutenant, dass er das Bedürfnis hatte, die Vorgänger in irgendeiner Weise zu übertreffen.


»Zielt genau auf den Bombenkrater der Dritten!« sagte er. »Ich will vier Volltreffer sehen!«


In diesem Fall gab es keine dichte Staubwolke. Die hatte an der Flanke des Berges der Felssturz ausgelöst, den es hier nicht gegeben hatte. Im Gegenteil: Die Druckwelle der Explosionen hatte allen Staub beiseite gefegt und nur nackten, graubraunen Fels hinterlassen, in dem deutlich die Spuren der ersten Protonenbomben zu sehen waren. Während Adam auf diesen Ort zusteuerte, half der Atromech Beleny beim Anvisieren des Ziels.


»Bombe ist bereit«, sagte sie.


»Dann viel Vergnügen!« kommentierte der rothaarige Mensch.

Diesmal gab es keinen Befehl zum Abwurf der Bomben. Jeder Schütze musste für sich selbst den richtigen Zeitpunkt bestimmen, abhängig von Position, Geschwindigkeit und Flugrichtung des jeweiligen Bombers, um das Ziel exakt zu treffen. Beleny drückte auf den Knopf, als der Zielcomputer, ihr Gefühl und das Quäken des R3 ihr mitteilten, dass der richtige Moment gekommen war. Eine spürbare Vibration ging durch den Bomber, als aus dessen Unterseite eine der schweren Bomben ausgeklinkt wurde. Die vier Maschinen der Rotte beschleunigten und zogen steil nach oben, um Distanz zwischen sich und die Geschosse zu bringen, die kurz darauf hinter ihnen explodierten. Wieder wurden sie von einer Welle aus weißem Licht überholt und dann von einer Druckwelle leicht durchgeschüttelt. Nachdem auch Captain Eshnichs Rotte Eins ihre Bombenlast abgeworfen hatte, flog die ganze Staffel noch einmal geschlossen über das Zielgebiet hinweg, um das Trefferbild zu begutachten. Sie konnten mit ihrer Zielgenauigkeit zufrieden sein. Der zerklüftete Mond hatte unterdessen ein paar neue Krater erhalten, die unter den anderen zwar nicht auffielen, mangels Erosion durch Wind und Niederschlag aber vielleicht für Jahrtausende von dieser erfolgreichen Übung künden würden.


Staffel Gelb flog nach Mirial zurück. Dort gab es eine gründliche Nachbesprechung des ganzen Fluges und den Teilnehmern wurden Punktstände zugewiesen. Diese errechneten sich bei den Piloten aus den gezeigten fliegerischen Leistungen sowie Timing und Zielgenauigkeit beim Abschuss der Torpedos, bei den Schützen lediglich aus dem Bombenabwurf, denn viel mehr hatten sie nicht zu tun gehabt. Der Captain kündigte jedoch an, dass auch sie in kommenden Übungen stärker gefordert werden sollten. Anschließend wurden sie in die Hangars geschickt, um ihre Maschinen und Astromechs zu versorgen. Es war Brauch im 114. Bombergeschwader, dass jeder ein gewisses Maß an Verantwortung für die Instandhaltung der Gerätschaften trug, anstatt das lediglich dem Bodenpersonal zu überlassen. Als dann der Dienstschluss näherrückte, blickten sie alle auf einen ereignis- und abwechslungsreichen Tag zurück. Der größte Teil der Staffel - ausgenommen nur diejenigen, die kein sehr geselliges Wesen hatten - verabredete sich auch für diesen Abend wieder in der Kneipe des Stützpunkts. Diesmal freute sich auch Beleny auf ein starkes, kühles Bier.


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Lieber Fenten,

Zu allererst: Mir geht es gut! ich habe keine Ahnung, wann diese Nachricht dich erreicht: Irgendwas stört mal wieder die Verbindung nach Dac. Ich hoffe, dass du nicht vorher schon was aus den Nachrichten gehört und dir unnötig Sorgen gemacht hast. Wie gesagt: Alles in Ordnung!

Auf der Reise nach Mirial gab es eine unfreiwillige Unterbrechung: Die Laqosha City, das Passagierschiff mit dem ich unterwegs war, ist gekidnappt worden! Besatzung und Passagiere mussten in die Rettungskapseln umsteigen und von Bord gehen, dann sind die Piraten mit dem Schiff in den Hyperraum gesprungen. Zum Glück ist das nicht weit von Mirial entfernt gewesen: Sie haben dort schnell auf das Notsignal reagiert, wir waren nicht mal eine dreiviertel Stunde in den Kapseln. Du kannst dir trotzdem denken, wie unheimlich froh ich war, als Hilfe aufgetaucht ist. Und wie ich gestaunt habe, als es meine Staffel war! Sie waren gerade bei einem Übungsflug am Rand des Systems und deshalb die ersten, die reagieren konnten. Sie waren nicht vollzählig, weil außer mir noch drei Leute im Urlaub waren, aber zehn Y-Wings mit unseren Staffelmarkierungen, das war schon ein toller Anblick. Ich habe sie noch nie von draußen gesehen, immer nur selbst vom Bombercockpit aus!


Noch mehr gewundert haben sich natürlich meine Freunde, als ich mich plötzlich aus einer der Kapseln gemeldet habe. Die hatten keine Ahnung, dass der Notruf ausgerechnet von meinem Transporter kommt. Sie haben die Umgebung gesichert, und kurz danach ist die Flail aufgetaucht. Aus dieser winzigen Kapsel zu gucken, während sie in den Hangar von dem riesigen Schiff gezogen wird, war auch ein Erlebnis. Sie haben eine Weile gebraucht um alle einzusammeln, aber bis auf zwei Leichtverletzte haben alle den Überfall heil überstanden; die Sache hat also ein glückliches Ende genommen. Nach der Laqosha City suchen sie aber noch, es kann sein dass sie nie wieder auftaucht.


Ich hab noch einen Tag dienstfrei und darüber bin ich froh. So kann ich heute Abend noch mit den Kollegen in die Bar. Nach dem Erlebnis brauche ich das. Leider sind meine Mitbringsel verloren, zusammen mit dem ganzen Gepäck, das noch auf dem Schiff war. Aber dafür habe ich eine Geschichte zu erzählen. Es kommt mir irgendwie gar nicht richtig real vor, eher wie eine Szene aus einem Holovid oder einem Roman.

Ich hoffe, dir geht es auch gut. Liebe Grüße an meine Eltern und natürlich auch an deine! Und an Rikka, falls du sie triffst. Kannst ihr sagen, dass Piratenentführungen nicht so romantisch sind, wie wir sie uns früher mal ausgemalt haben. Sie weiß dann schon bescheid. Frag lieber nicht genauer nach!


Ich vermisse dich!

Beleny

Beleny Phoss fühlte sich ziemlich gut, gemessen an der Tatsache, dass sie an diesem Tag eine sehr gefährliche Situation durchlebt hatte. Sie hatte Angst gehabt, als sie erkannt hatte, dass es sich um eine Schiffsentführung handelte, und erst recht als die Piraten ihre Blaster gezogen hatten. Auch an Bord der Rettungskapsel hatte sie sich nicht gerade wohl gefühlt: Mitten in der Schwärze des Alls, eine tausendjährige Reise vom nächsten Planeten entfernt und darauf angewiesen, dass jemand kam um sie zu retten. Doch nun war die Sache ausgestanden und starkes mirialanisches Kräuterbier half ihr, den Schreck zu vergessen. Es war ungewöhnlich dass sie Alkohol trank, aber an diesem Tag machte sie eine Ausnahme, und das würzige Getränk entfaltete bald eine anregende Wirkung. Sie saß in der Bar des Fliegerhorsts, gemeinsam mit ihren Staffelkameraden, ausgenommen nur Rage und Icy, die nach ihrem Urlaub noch nicht nach Mirial zurückgekehrt waren. Alle waren gespannt auf ihren Bericht gewesen, sogar Phoebe Honada, obwohl sie und Beleny wirklcih keine Freundinnen waren. Nun hatte sie die Geschichte bereits zum zweiten Mal erzählt; dank des Biers etwas detailreicher und farbenfroher als beim ersten Mal, als sie sich eher kurz gefasst hatte.

»Die Piratenaktivität in der Region nimmt zu«, sagte Zephram Harrison, als sie geendet hatte. »Das war diesen Monat schon der dritte Vorfall in diesem Sektor. Aber der erste im direkten Umfeld von Mirial.«


»Vielleicht heißt das, dass wir bald etwas zu tun bekommen«, warf Belenys Freundin Tunaci ein. Die Trianii wirkte aufgeregt, als freute sie sich darauf, es mit einer Bande Piraten aufzunehmen. Auch sie hatte Bier getrunken, obwohl sie im Gegensatz zu der Kilmaulsi keinen Urlaub hatte. Captain Eshnich hatte es sicher mitbekommen, aber nichts dazu gesagt. Heute nahm es wohl niemand so ganz genau.

»Es wird auch Zeit, dass ihr Grünschnäbel endlich echte Kampferfahrung sammelt«, antwortete Lieutenant Harrison.

»Bereit ist die Staffel jedenfalls«, merkte der Captain an. »Die Trainingsergebnisse können sich sehen lassen.«


»Während du auf Mon Calamari warst, habe ich im Simulator zwei TIE-Interceptors abgeschossen«, erklärte Tunaci ihrer Freundin.


»In einem echten Kampf ist es nochmal was anderes als in einem Simulator«, sagte der Lieutenant. Er schien Freude daran zu haben, den jüngeren Staffelkameraden bei jeder Gelegenheit ihre Unerfahrenheit unter die Nase zu reiben. Beleny war nicht die einzige, die sich manchmal schon deshalb einen echten Kampfeinsatz wünschte, um ihm diesen Spaß zu verderben.


»Werden wir denn irgendwas wegen der Laqosha City unternehmen?« fragte Dove. »Sie kann ja noch nicht unheimlich weit gekommen sein. Wäre es nicht gut, wenn wir uns an der Suche beteiligen?«

»Das ist im Moment nicht unsere Aufgabe«, widersprach Eshnich. »Die Lola Curich sucht mit der Racer-Staffel die nächstgelegenen Systeme ab, mehr Einheiten will General Marcoy nicht dafür abstellen. Wir kümmern uns hier um unsere Routineaufgaben und bereiten uns auf künftige Einsätze dieser Art vor. Wir werden in den nächsten Tagen entsprechende Simulationen durchführen. Sie werden merken, dass ein von Piraten gekapertes Passagierschiff keine leichte Aufgabe ist, weil man die Gefahr für die Zivilisten nicht einfach ignorieren kann. Dove ist sicherlich froh, dass es um ihre Rettungskapsel herum nicht zu einem Feuergefecht gekommen ist.«


Beleny nickte und nahm einen tiefen Schluck aus dem Bierglas. Das wollte sie sich in der Tat nicht ausmalen. Mit dem winzigen Ding durchs Leere All zu fliegen war schon kein Vergnügen gewesen; durch ein Kampfgebiet wäre es der reinste Alptraum. Aber wenn sie tatsächlich wieder in so eine Situation kommen würde, dann wohl als Copilotin ihres Bombers, und das war etwas ganz anderes: Ein verstärkter Rumpf, Schilde und eine Laserkanone waren da zweifellos hilfreich. Sie hätte nichts dagegen, sich bei den Praten zu revanchieren, die sie mit einer Waffe bedroht und im All ausgesetzt hatten. In der Nähe von Mirial zu operieren, wo kürzlich eine schlagkräftige republikanische Garnison eingerichtet worden war, konnte sich für die Verbrecher leicht als Fehler erweisen!


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-Joy Inara Mirian-

[Mirial - Fliegerhorst "Camp Hoar Planes" - Bar] mit vielen Leuten und Beleny Phoss

Bereitschaftsdienst. Gab es denn etwas langweiligeres? Ein Manöver, Flugtraining oder auch eine Patrouille...alles war besser als Bereitschaft. Ihr Jäger stand nur ein paar Meter weit weg und wartete auf sie, allein im Hangar. Und sie...sie schlich in ihrer Pilotenkombi durch die Basis und langweilte sich.
Um sich die Zeit zu vertreiben ging Joy in die Bar. Es war gut was los und sie erkannte einige Leute, die zur Staffel Gelb gehörten. He, dort, war doch diese eine...ach, wie hieß sie? Sie war ebenso wie Joy noch nicht allzu lange auf Mirial, wenn sie sich nicht täuschte.
Sie ging zur Bar und winkte dem Barkeeper.

"Ein Bier!" Bestellte sie.
Der Barkeeper schaute sie nur an, schaute ihre Pilotenkombi an und stellte ihr wortlos ein Bier hin. Ein Alkoholfreies. Und schickte einen Blick mit hochgezogener Augenbraue hinterher.
"Okay, das hab ich wohl verdient." Murmelte sie und nahm sich ihr alkoholfreies. Dann schlenderte sie etwas weiter. Dabei hörte sie das Gespräch mit an, dass die Jungs und Mädels der Staffel Gelb führten. Wenn sie so darüber nachdachte...warum eigentlich waren sie nicht selbst auf der Jagd nach den Piraten?

"Also ich find...Dove, richtig? Ich find Dove hat Recht. Wir sollten mit suchen. Immerhin ist das unser System, sozusagen."

Joy wandte sich direkt an Dove.

"Hey, schön dass du da heil raus gekommen bist. Ich hoffe dir gehts gut...bist ein wenig blass." Sie grinste schelmisch und zwinkerte.
"Nichts für ungut. Aber ganz im Ernst, ich denke Marcoy täte gut daran uns auch rauf zu schicken. Die Gelben und die Crossbows, nicht wahr?"
Wieder ein Zwinkern. Vor allem wäre das toll weil dann endlich was passieren würde. Bei Bereitschaft konnte sie ja noch nichtmal in die Sporthalle oder in den Simulator. Sie musste in ihrer Fliegerkleidung in der Nähe vom Hangar bleiben. Wenigstens war die Bar okay. Joy hatte es ausprobiert, war von hier zum Hangar gerannt. Sie konnte in unter zwei Minuten in ihrem X-Wing sitzen und starten, vorrausgesetzt, dass Peavy die Aggregate schon hatte vorglühen lassen.
Über ihr Bier hinweg betrachtete sie Dove, die eigentlich Beleny hieß, und erinnerte sich daran, dass es hieß, sie habe gar keinen Humor.

[Mirial - Fliegerhorst "Camp Hoar Planes" - Bar] mit vielen Leuten und Beleny Phoss
 
[Mirial-System | Nördliche Hemisphäre | Fliegerhorst Camp Hoar Planes | Bar] Beleny Phoss, Joy Inara Mirian, mit Staffel Gelb und weiteren

Dove war überrascht, dass die X-Wing-Piloten wusste, wer sie war. Zwar lebten die Mitglieder der Jäger- und Bomberstaffeln in Camp Hoar Planes auf recht engem Raum zusammen und von offizieller Seite genoss keiner von ihnen eine Sonderbehandlung, aber es war ein offenes Geheimnis, dass insbesondere die Mitglieder der Crossbow- und Racer-Staffeln oft unter sich blieben. Sie flogen die modernsten Maschinen, hatten einige Kampferfahrung und ihre Staffeln hatten sich bereits einen Namen verdient. Da war es nicht verwunderlich, dass sie etwas abgehoben waren. Zumindest sagte man das von ihnen - selbst einige Piloten der Howlrunner-Staffeln stimmten zu, wenn so etwas geäußert wurde. Beleny hatte ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass es nicht leicht war, mit den X-Wing-Piloten warm zu werden. In der kurzen Zeit, in der das Sternenjägercorps auf der neuen Mitgliedswelt präsent war, hatte sie zwar die Bekanntschaft von vielen Leuten gemacht - Bomber- und Jägerpiloten ebenso wie republikanisches und einheimisches Bodenpersonal - aber bisher hatte sie noch keinen einzigen Racer oder Crossbow persönlich kennengelernt. Aber diese rothaarige Menschenfrau schien zu wissen, wer sie war. Oder, was der Kilmaulsi erst im zweiten Moment einfiel und wesentlich wahrscheinlicher vorkam, sie hatte gehört, dass ihr Name während des Gesprächs gefallen war. Nun schlug die Frau in dieselbe Kerbe wie Beleny zuvor: Sie war der Meinung, dass nicht nur die Racers, sondern auch die anderen Staffeln - oder zumindest ihre eigene - sich an der Suche nach der Laqosha City und den Piraten beteiligen sollten. Es war schön, mit dieser Meinung nicht alleine dazustehen. Aber leider hatte Captain Eshnich bereits angedeutet, dass er nicht die Absicht hatte, Marcoy zu so einem Einsatz zu überreden.


»Ich verstehe Sie, Sub-Lieutenant... Mirian, nicht wahr?« sagte der graupelzige Jenet. Offensichtlich kannte er die Pilotin, zumindest dem Namen nach. »Wir wären alle gern da draußen. Aber was bringt es, wenn wir jetzt alle in unterschiedliche Richtungen fliegen, ohne zu wissen wonach wir eigentlich suchen? Wir würden nur eine Menge Treibstoff abfackeln und dabei die Systemverteidigung schwächen, die dann nicht mehr voll handlungsfähig wäre, wenn es hier zu einer echten Krise kommt. So arbeiten Noland und Marcoy nicht, und das ist gut so.«


In den Zügen der anderen zeigte sich Enttäuschung. In dem von Beleny Phoss nicht, aber das lag nur daran, dass ein großer Teil ihres Gesichtes unbeweglich war und es anderen Wesen deshalb sehr schwer fiel, ihre Emotionen darin zu lesen. Der Captain blickte in die Runde, dann in Richtung des Barpersonals; es war an der anderen Seite des Raums beschäftigt. Er schien einen Moment zu überlegen, dann sagte er:


»Es ist eigentlich nicht die richtige Umgebung, um solche Informationen mit Ihnen zu teilen, aber wenn schon der größte Teil der Staffel versammelt ist, kann ich es Ihnen ja sagen: Die Befragung der Zeugen hat Anhaltspunkte ergeben, wohin die Kerle verschwunden sein könnten. Die Flail und die Racers sind unterwegs, um die Fährte zu überprüfen. Wenn sie Erfolg haben, könnte es bald einen Einsatz gegen sie geben. General Marcoy hat bei der vierten Flotte um Unterstützung gebeten, die morgen schon eintreffen könnte. Ich verspreche Ihnen nichts, weil ich das nicht kann. Aber ich bemühe mich darum, dass Staffel Gelb diesen Einsatz bekommt. Also trinken Sie heute Abend nicht zuviel und gehen Sie rechtzeitig schlafen. Ich starte nur mit einer Staffel, die in Höchstform ist!«


Unter den versammelten Piloten und Bordschützen brach Jubel aus. Sie erhielten nun die erste Chance, sich zu beweisen! Naja, vielleicht, denn noch war nichts entschieden - aber die Einschränkung, die der Captain sicherlich nicht ohne Grund gemacht hatte, schienen sie alle zu überhören. Sie schienen überzeugt zu sein, dass morgen der Tag war, für den sie trainiert hatten und auf den sie alle warteten. Auch Beleny wurde von der Begeisterung erfasst, wenngleich man es ihr kaum ansah; zumindest ihre großen roten Augen blitzten. Sie war nicht scharf darauf zu töten und schon gar nicht darauf, getötet zu werden, aber obwohl sie erst vor einem halben Tag einer brenzligen Situation entgangen war, kam ihr im Moment gar nicht in den Sinn, dass das die möglichen Konsequenzen eines Kampfeinsatzes waren. Die gesamte Staffel verdrängte das erfolgreich und war einfach Feuer und Flamme dafür, endlich das tun zu können, wofür sie zum Sternenjägercorps gegangen waren.

»Wenn wir schon auf Alkoholfreies umsteigen müssen, dann lasst uns mit dem Rest im Glas auf morgen anstoßen!« sagte Tunaci und hob ihren Becher. »Beleny, Joy... Auf einen erfolgreichen Einsatz und eine Menge Abschussmarken auf unseren Rümpfen!«


Dove registrierte durch den Zutrunk ihrer Freundin, dass die rothaarige Menschenfrau noch neben ihr stand. Und wie es schien, wusste auch die Trianii, wer die Crossbow-Pilotin war und wie sie hieß. Joy Mirian, wenn man zusammenpuzzelte, was Tunaci und Captain Eshnich von sich gegeben hatten. Joy konnte ein Vorname, aber auch ein Rufname sein. Beleny fragte sich, ob sie wohl die einzige war, die keinen Kontakt zu den X-Wing-Leuten hatte - und ob das dann deren Fehler oder nicht vielmehr ihr eigener war. Vielleicht hatte sie die Crossbows und Racers zu schnell in eine Schublade gesteckt und dann die Gelegenheit verpasst, ihren ersten Eindruck zu korrigieren. Diese Joy machte jedenfalls keinen arroganten und abgeobenen Eindruck, und sie hatte offensichtlich auch kein Problem damit, sich unter die Bomberpiloten zu mischen. Die drei ungleichen Frauen stießen miteinander an und nahmen jeweils einen tiefen Zug aus ihren Gläsern. Beleny folgte Tunacis Beispiel und leerte ihr Kräuterbier, um demnächst auf etwas Alkoholfreies umzusteigen.


»Ich glaube, wir kennen uns noch nicht persönlich«, sagte die Kilmaulsi, die irgendwie das Gefühl hatte, etwas gutmachen zu müssen. »Ich bin Beleny Phoss, Schützin von Gelb Acht. Aber alle nennen mich Dove - du weißt schon, wegen der Federn.«


Nachdem Joy Inara Mirian (Joy war der Vorname, ihr Rufname war Raven, wie Beleny jetzt erfuhr) sich ebenfalls vorgestellt hatte, sagte die Trianii:

»Ich hoffe, ihr dürft morgen auch mitfliegen. Der Captain hat leider nichts über die Crossbows gesagt.«

»Ich würde fast Wetten darauf abschließen«, merkte Dove an. »Die werden doch nicht darauf verzichten, eine ihrer X-Wing-Staffeln zu schicken. Jemand muss schließlich auf uns Grünschnäbel aufpassen.« Sie bemerkte garnicht, dass sie mit ›Grünschnäbel‹ auch einen selbstironischen Witz hätte machen können. »Und die Racers sind noch im Einsatz, die wird man morgen sicher nicht gleich wieder rausschicken. Sieht also ganz so aus, als würden wir morgen zusammen fliegen. Hattest du schon viele echte Einsätze, Joy

Aus dieser Frage entwickelte sich ein recht interessantes und unterhaltsames Gespräch, in der die Frauen einiges übereinander erfuhren. Joy berichtete vor allem vom bisherigen Verlauf ihrer Karriere, denn Neulinge wie Tunaci und Beleny konnten von den Erlebnisberichten erfahrenerer Piloten nicht genug bekommen. Die Kilmaulsi hingegen beantwortete einige Fragen zu ihrer Spezies und zu ihrer Jugend auf Mon Calamari, während Tunaci, ob die anderen wollten oder nicht, von ihrer jüngsten Eroberung berichtete.

Die anfängliche Sympathie für die rothaarige X-Wing-Pilotin festigte sich und Beleny hatte sogar das Gefühl, vielleicht gerade eine neue Freundschaft zu schließen. Allzu sehr vertiefen konnten sie das Gespräch aber nicht. Es wunderte Beleny sehr, dass ausgerechnet Tunaci diejenige war, die irgendwann als Stimme der Vernunft daran erinnerte, wie wichtig es war, heute ausreichend Schlaf zu bekommen. Sie war auch die erste gewesen, die dem Alkohol entsagt hatte, und vorhin hatte sie sogar einen männlichen Staffelkameraden abblitzen lassen, der sich mit einem etwas abgedroschenen Spruch (›Das könnte unser letzter Abend sein!‹) an sie herangemacht hatte. Die Kilmaulsi lernte eine gänzlich neue Seite ihrer sonst so lebenslustigen, man konnte sagen: ziemlich hemmungslosen Freundin kennen. Offenbar war Tunaci doch in der Lage, Verantwortungsbewusstsein und Selbstdisziplin zu zeigen, wenn die Situation es verlangte. Gut zu wissen.


»Du hast Recht«, nickte Dove. »Für heute sollten wir's gut sein lassen. Joy, hat mich wirklich gefreut. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Und dass wir morgen zusammen fliegen dürfen!«


[Mirial-System | Nördliche Hemisphäre | Fliegerhorst Camp Hoar Planes | Bar] Beleny Phoss, Joy Inara Mirian, mit Staffel Gelb und weiteren

Ich erlaube mir an dieser Stelle einen Zeitsprung zum nächsten Tag zu machen, weil Dove laut oberem Post noch einen Tag dienstfrei hatte und, wie wohl auch der Rest der Staffel, Alkohol getrunken hat. Wir wollen doch verantwortungsvoll bleiben und nicht unter Alkoholeinfluss fliegen oder schwere Waffen abfeuern. ;)

[Mirial-System | Nördliche Hemisphäre | Fliegerhorst Camp Hoar Planes | Landefeld] Beleny Phoss, Joy Inara Mirian, mit Staffel Gelb und Crossbow

Der nächste Morgen war kalt und trüb, selbst gemessen an den Wetterverhältnissen, die üblicherweise auf dem Fliegerhorst herrschten. Die Temperaturen lagen knapp unter dem Gefrierpunkt und Raureif bildete glitzernde Kristalle auf sämtlichen Oberflächen, die nicht durch irgendetwas erwärmt wurden. Der Himmel war grau und die Gebäude jenseits des ausgedehnten Landefelds verschwammen farblos im Dunst. Zudem wehte ein eisiger Wind, der zwar nicht stark genug war um den Flugverkehr ernsthaft zu beeinträchtigen, aber angenehm war er für die meisten Anwesenden nicht. Eine Ausnahme war Icy, der diesen Namen mit Recht trug. Belenys Pilot war auf Andor Prime aufgewachsen und frostige Temperaturen gewohnt. Seine Ohren waren roter als sein gefärbtes Haar, aber sonst merkte man ihm nicht an, dass ihn der schneidende Wind irgendwie beeinträchtigte. Dove hingegen verfluchte das Wetter und wünschte, dass man den Piloten und Bordschützen befohlen hätte, ihre Helme aufzusetzen, um sich gegen die Witterung zu schützen. Wenigstens trugen sie die hervorragend isolierten Pilotenanzüge; dadurch war es noch einigermaßen zumutbar, sie hier draußen herumstehen zu lassen.

Man hatte die Staffel Gelb früh aus den Betten geholt und in Bereitschaft versetzt, und der Captain hatte sie noch vor dem Frühstück in Kenntnis gesetzt, dass der Einsatz bewilligt war. Die Racers und die Angriffsfregatte Flail waren noch in der Nacht zurückgekehrt und hatten offenbar wichtige Informationen mitgebracht. Genaueres hatte er aber noch nicht sagen können, nur dass demnächst die Verstärkung eintraf und Beleny nebst ihren Freunden zu den Staffeln gehörten, die ausgewählt worden waren, um an deren Seite einen Einsatz gegen die zunehmende Piratenbedrohung zu fliegen. Es hatte die Kilmaulsi sehr gefreut, zu hören, dass die Crossbow-Staffel ebenfalls eingeteilt war; ihre Vermutung diesbezüglich hatte sich bewahrheitet. Und noch mehr hatte sie gefreut, dass Icy sich in den frühen Morgenstunden aus dem Urlaub zurückgemeldet hatte. Ihr war am Vorabend gar nicht bewusst gewesen, dass sie ohne ihren Piloten gar nicht starten konnte. Doch mitten in der Nacht war sie mit diesem Gedanken aus dem Schlaf geschreckt und hatte danach fast keine Ruhe mehr gefunden: Nichts wäre schlimmer, als am Boden bleiben zu müssen, während der Rest ihrer Staffel in ihren ersten richtigen Einsatz flog! Den ersten fast-richtigen Einsatz, nämlich die Reaktion auf den Notruf der Laqosha City, hatte sie schließlich schon verpasst: Da hatte sie in einer Fluchtkapsel eben jenes Passagiertransporters gesessen und sich retten lassen müssen. Doch seit Adam wieder auf der Basis war und damit klar war, dass sie mitfliegen durfte, war ihre Stimmung hervorragend und wurde nur von dem miserablen Wetter getrübt.


Man hatte die Piloten von Staffel Gelb und der Crossbow-Staffel am Rand des Landefeldes antreten lassen, sobald die Nebulon-Fregatte Grey Warden den Hyperraum verlassen hatte. Sie waren so etwas wie ein Empfangskomitee. Das Problem war nur, dass es bisher niemanden zu empfangen gab. Wahrscheinlich standen sie hier nicht länger als eine Viertelstunde, aber fünfzehn Minuten Stillstehen in dem trüben, kalten Wetter kam ihr wesentlich länger vor. Sie war sehr erleichtert, als sie das Geräusch von Triebwerken hörte, das rasch lauter wurde.


»Endlich!« seufzte sie.

Lieutenant Harrison stand direkt neben ihr. Normalerweise hätte er diese Gelegenheit genutzt, sie mit irgendeiner Bemerkung zurechtzuweisen, doch diesmal sagte er nur: »Allerdings!«


Wenige Augenblicke später tauchten graue Schemen am Himmel auf, deren Konturen sich rasch schärften, während sie sich auf das Landefeld herunter senkten. Es handelte sich um eine eckige Fähre vom Typ RM-09 und eskortiert wurde sie von einer ganzen Staffel X-Wings. Obwohl die Sichtverhältnisse nicht die besten waren, flogen sie in ordentlicher Formation die Basis an und landeten ohne Komplikationen auf der großen Landefläche. Sofort lief Bodenpersonal des Fliegerhorsts zu ihnen, Humanoide sowie Droiden, um sich um sie Maschinen sowie ihre Piloten zu kümmern. Leitern wurden herangerollt und an die Rümpfe angelehnt, um ihnen das Aussteigen aus ihren Cockpits zu vereinfachen. Die Rampe des Shuttles klappte auf und entließ mehrere Offiziere in Mirials kalte Morgenluft, vermutlich den Kapitän der Fregatte und irgendwelche Berater. Brigadier General Pacs Marcoy, ein breitschultriger Kontaktoffizier der mirialanischen Sicherheitskräfte sowie die Captains der Crossbows und der Staffel Gelb liefen ihnen entgegen, um sie willkommenzuheißen. Auch einer der X-Wing-Piloten sprang sofort aus seinem Cockpit und gesellte sich hinzu; offenbar der Staffelführer der Fremden. Aber Beleny hatte keine Augen für die Offiziere. Sie war viel gespannter auf die Piloten, mit denen sie bald in einen Einsatz fliegen würde, und freute sich auf die Gelegenheit, sie kennenzulernen. Mittlerweile kletterten sie aus ihren Maschinen und versammelten sich in der Nähe.

Als die Offiziere ihre Begrüßung und Vorstellung beendet hatten, machten sie sich auf den Weg zu einem der Gebäude, um sich im Warmen weiter zu unterhalten. Sobald sie die in Reih und Glied angetretenen Piloten passiert hatten und aus deren Blickfeld verschwunden waren, gab Harrison den Befehl zum Wegtreten. Während die hohen Tiere sich berieten, hatten sie nun mindestens eine Stunde Zeit, sich ebenfalls noch einmal aufzuwärmen, etwas zu essen und ein paar neue Bekanntschaften zu knüpfen.


[Mirial-System | Nördliche Hemisphäre | Fliegerhorst Camp Hoar Planes | Landefeld] Beleny Phoss, Joy Inara Mirian, Krasnarske B'trog Odobelsegh, Naz´lise, mit Staffel Gelb, Crossbow und Mosquito
 
[Mirial - Fliegerhorst "Camp Hoar Planes" - Bar] mit vielen Leuten und Beleny Phoss

"Joy Inara Mirian." Stellte Joy sich vor, als Dove das selbe getan hatte. "Crossbow 3, Rifname Raven...wegen nem Brandfleck auf meiner Maschine, der wie ein Rabe aussieht."

Sie grinste wieder schelmisch. Wahrscheinlich dachten die anderen, dass sie damit einen Scherz machte, obwohl genau das der Ursprung ihres Rufnamens war.

"Ach, so viele Einsätze hatte ich noch gar nicht. Ich bin relativ neu, bin nachgerückt als es im ersten Wing der Crossbows einen freien Platz gab. Ich denk mir gern, dass ich den Platz bekommen hab weilnich so süß bin, aber es ist wohl eher glück und ganz gute Flugleistungen. Wobei...ich hab in der Ausbildung mal einen Z95 zerlegt, weil ich ein etwas zu gewagtes Manöver für die alte Kiste geflogen bin. Also wars wohl doch eher Glück."

Joy lachte. Auch das hier klang nach einem Scherz, aber traurigerweise war auch das die Wahrheit. Eigentlich mochte Joy die alten Z95. Sehr sogar, vor allem in der zweimotorigen, etwas gestreckteren Variante, wie sie einen in der Ausbildung geflogen hatte. Einer der Gründe, warum sie X-Wing Pilotin geworden war. Aber eben jener 'Unfall' hatte sie ein volles Jahr auf der Akademie gekostet. Zum einen war es unendlich peinlich gewesen. Zum anderen hatte sie ein zusätzlich ein Jahr gehabt um zu trainieren und ihren Ruf wenigstens ansatzweise zu retten. Alles in allem hatte sie so vor einiger Zeit die Versetzung in ein recht gutes Geschwader bekommen, wenn auch etwas ab vom Schuss.

"Naja, aber da war einmziemlich cooles Manöver, bei dem ich dabei war. Daher hab ich die Brandnarbe an meiner Maschine und meinen Namen. Das war so..."

Und dann erzählte sie die Geschichte, wie sie um Haaresbreite einem Turbolaser Schuss entkommen war.
Der Abend war nett und die Gesellschaft einfach prima. Joy mochte die Leute von der Staffel Gelb, vor allem Dove, die eigentlich Beleny hieß. Doch schließlich war es Zeit auch diesen schönen Abend zu beenden, denn der morgige Tag versprach Action. Hoffentlich jedenfalls, denn Joy hatte noch bis morgen Abend Bereitschaft. Wenn währenddessen was passierte: gut. Wenn erst danach: schlecht, denn danach musste sie eine Ruhezeit einhalten. Also, noch 21 Stunden und 23 Minuten in denen etwas passieren konnte. Nicht das jemand mitzählte...


<Der nächste Morgen>

Es war kalt, aver vielversprechend. Als das Shuttle, eskortiert von einer Staffel X-Wings (Mosquitos) zur Landung ansetzte, regte sich die Hoffnung in Joy, dass nun doch noch ein Einsatz kommen würde.

"Mann, ich hoffe, dass wir echt fliegen heute." Flüsterte Joy zu Butch, dem einzigen Kameraden, den sie von der Akademie kannte, auch wenn er kurz vor dem Abschluss war, als sie noch neu war.

"Versuch diesmal kein Schiff zu schrotten, ja Raven?" Flüsterte dieser zurück. Natürlich kannte er die Story, auch wenn es nach seiner Zeit gewesen war.

"Mutige Töne für jemanden, der seine Torpedos viel zu früh abgefeuert hat." Flüsterte Joy als erwiederung. Butch sagte nichts darauf, wurde aber knallrot.

Schließlich und endlich war die 'Parade' vorbei und die Offiziere zogen sich zurück, was den Piloten der drei versammelten Staffeln noch ein wenig Freizeit gab. Joy lief etwas schneller und schloss zu Beleny auf.

"Hey. Sieht so aus als hättest du Recht gehabt wir fliegen wohl zusammen. Klasse, was?"
Sie grinste wieder. Sie tat das viel.
"Lass uns doch mal schauen, wie die von der Mosquito-Staffel sind. Ich mein, wir zwei beiden sind die Brücke zwischen Gelb und Crossbow. Da müssen wir quasi den Kontakt zu denen aufbauen. Was sagst du? Zum Beispiel...die da."

Joy deutete auf zwei Piloten, die am Rande der Gruppe ihrer Stafgel auf die Gebäude zu liefen (Naz'lise, Odo). Es schadete bestimmt nicht, die neuen Leute kennen zu lernen, bevor die gemeinsam in einen Einsatz starteten.


[Mirial - Fliegerhorst "Camp Hoar Planes" - Bar] mit vielen Leuten, der Mosquito Staffel und Beleny Phoss
 
[Orbit über Mirial- NBF: „Grey Warden“- Hangar]Odo, Oleg Martinez, Mosquito’s, Hangarcrew (Technicker, Piloten usw.)

Im Hangar herrschte ein Heiloses durcheinander, als die letzten Vorbereitungen zum Start der Mosquitos getroffen wurden. Techniker und die Betankungscrews räumten ihre Utensilien weg und huschten von einem Ort zum anderen. Die Piloten hatten sioch bereits postiret um einen gebührenden Anblick zu bieten, wenn sie geschlossen auf ihre Schiffe zugingen.“ Immer dieses ewige geschauspielere von dem Captain.“ seufzte Naz in Richtung ihres Flügelmanns. Sie standen in Zweierreihe hinter dem Schott und warteten darauf, dass Martinez ihnen den Befehl gab den Hangar zu betreten. Naz hasste solche Formalitäten. Sie war eher praktisch veranlagt und scherte sich selten um das was andere dachten. Martinez schien immer nur daran interessiert zu sein, einen guten Eindruck auf andere zu machen. „Achtung! Wir verlassen in wenigen Minuten den Hyperraum!“ Die elektronische Stimme wiederholte diese Warnung noch dreimal und begann dann den Countdown herunter zu zählen. Eine leichte Erschütterung ging durch das Schiff und Martinez gab das Zeichen. Im Gleichschritt Marschierten die Piloten in den Hangar und lösten sich dann Koordiniert auf, um zu ihren Schiffen zu gehen.

Als Naz’lise an ihrem Jäher angekommen war, führte sie wie immer eine kurze überprüfung ihres Jägers vor. Sie ging um die Maschine herum und besah sich die Stabilisatoren und die Treibwerke. Sie hatte kein Vertrauen in die Techniker und überprüfte alle wichtigen Bestandteile kurz, bevor sie die Leiter zum Cockpit erstieg. Sie setzte sich in den Pilotensitz und fühlte sich sogleich behaglich. Sie liebte es in ihrem Jäger zu sitzen und durch die Schwärze des Alls zu fliegen. Naz setzte den Helm auf und kalibrierte ihr Com. Zunächst ging sie auf den Kanal zu Odo. „Na bei dir alles klar?“ fragte sie ihn. Da er keine gegenteiligen Behauptungen aufstellt, nah sie einfach mal an das alles in ordnung war und wechselte auf die Frequenz der Staffel. „Acht meldet alle Systeme im grünen Bereich. Startbereit auf ihren Befehl Cap.“ Nach und nach meldeten sich auch die anderen Piloten der Staffel. Die Hangartore öffneten sich und Naz schloss mit einem Knopfdruck das Cockpit. Zischend rastete es ein und schloss Luftdicht ab. Als sie sich umsah, lächelte sie als ihr auffiel das alle ihre Cockpits gleichzeitig geschlossen hatten. „Wenn ich jemals eine Staffel anführen sollte, dann möchte ich genau solche Piloten wie uns.“ dachte sie bei sich. Die Hangarcrew rollte die Zustiegsleitern weg und einen Augenblick später kam der Befehl. „Mosquitos wir haben Starterlaubnis. Bis zu den auf ihrem Schirm gezeigten Koordinaten vorrücken und dann in Eskortformation gehen! Wir eskortieren ein Landeshuttle! Wehe mir macht hier einer Schande! Also los!“ Mit einem breiten Grinsen schaltete Naz die Hubgeneratoren an und ihr Schiff erhob sich von dem Hangardeck. Als sie zwei Meter über dem Boden verharrte legte sie einen weiteren Schalter um und fuhr das Fahrwerk ein. „Na dann lass uns loslegen.“ sagte sie zu Odo, als sie auf ihren privaten Kanal gewechselt hatte. Einer nach dem Anderen, verließen die X-Flügler den Hangar und flogen hinaus in die Schwärze des Alls.


[45 Standartminuten später. Mirial - Fliegerhorst "Camp Hoar Planes"]

Durchgeschüttelt aber fröhlich sprang Naz aus ihrem Jäger. Alles war glatt abgelaufen und wie immer hatten sie eine perfekte Landung hingelegt. Sie hatte allerdings auch nichts anderes erwartet. Und war die ganze Zeit über entspannt gewesen.

Nachdem sie nun alle kurz angetreten und gelobt worden waren, gingen sie und Odo auf die Gebäude, des Camps zu. Die Staffel hatte, wie Martinez vorher schon angekündigt hatte, Freigang bekommen. Sie sollten sich allerdings zur Verfügung halten da, die Einsatzbesprechung in ein paar Stunden anstehen sollte. Der Rest der Staffel hatte sich noch einmal festgequatscht und Naz und Odo waren relativ unbemerkt davongeschlichen. Naz hatte keine Lust noch einmal, mit allen über das tolle Ergebnis des Fluges zu sprechen und hatte Odo einfach mit sich gezogen. „Meinst du die haben hier ne anständige Bar?“ fragte die blutrote Twi‘lek ihren Freund mit einem breiten Grinsen. Sie nestelte an ihrer Montur herum und zog ein Messer in einer verzierten Scheide aus dem Bereich ihrer Brust und schob es in ein getarntes Fach hinten an ihrem Stiefel. Aus dem Halfter an der rechten Seite ihrer Hüfte zog sie im Gehen die, für die Piloten so charakteristische Blasterpistole heraus und überprüfte die Energiezellen. Sie sicherte die Waffe und steckte sie wieder in das Holster. „Wehe du behauptest wieder ich sein Paranoid!“ fauchte sie Odo zu als sie seinen Blick bemerkte. Sie öffnete noch die geheimklappe an ihrem Durastahlarm und überprüfte ob sich die Klingen in den Fingern der Prothese auch ausfahren ließen. Dann legte sie noch eine Energiezelle für den im Daumen befindlichen Hochenergielaserschneider ein und schloß die klappe wieder. „Ich will nur nicht unvorbereitet in einen Hinterhalt geraten!“ murmelte sie noch und ging dann schweigend weiter neben ihm her.

[ Mirial - Fliegerhorst "Camp Hoar Planes"] mit diversen Anderen.
 
[Mirial-System | Nördliche Hemisphäre | Fliegerhorst Camp Hoar Planes | Landefeld] Beleny Phoss, Joy Inara Mirian, Krasnarske B'trog Odobelsegh, Naz´lise, mit Staffel Gelb, Crossbow und Mosquito

Sobald der Befehl zum Wegtreten kam, löste sich die Gruppe der vierundzwanzig Bomberpiloten und -schützen auf, aber nicht alle gingen sofort zu den Kasernen und Hangars zurück. Manche blieben trotz des schneidenden Eiswinds auf dem Flugfeld, entweder um sich zu unterhalten oder um die Neuankömmlinge zu betrachten. Die meisten taten beides. Andere gingen direkt auf Mitglieder der Mosquito-Staffel zu, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Beleny Phoss war noch unschlüssig, was sie tun sollte. Ihre beiden engsten Freunde in ihrer Staffel - Tunaci und Adam - waren irgendwohin verschwunden. Sie beschloss, in den Hangar zu gehen und ihren X-Wing noch einmal durchzuchecken, was vor dem Einsatz sicherlich nicht schaden konnte. Aber gerade als sie sich abwenden wollte, tauchte neben ihr Joy alias Raven auf.


»Hey. Sieht so aus als hättest du Recht gehabt wir fliegen wohl zusammen. Klasse, was?«

sagte die Crossbow-Pilotin. Die Vorfreude war ihr anzusehen - obwohl das helle Rot ihrer Wangen wahrscheinlich in erster Linie ein Ergebnis der frostigen Witterung war. Beleny antwortete:


»Ja, ich freue mich darauf, endlich meinen ersten richtigen Einsatz zu fliegen! Obwohl ich die Kiste ja nicht wirklich fliege... Mal sehen, ob es auch für die Bordschützen etwas zu tun gibt! Aber man soll ja vorsichtig sein mit dem, was man sich wünscht. Hoffen wir einfach, dass der Einsatz gut verläuft und wir vollzählig und um ein paar gute Kriegsgeschichten reicher wieder hier ankommen.«

Die letzten Worte hätten auch einen unheilvollen Klang haben können, aber die Kilmaulsi sagte sie mit fröhlicher Stimme. Sie fühlte sich unbeschwert und strotzte vor Optimismus. Sie hatte noch keinen echten Kampfeinsatz erlebt und hatte womöglich keine echte Vorstellung davon, was im schlimmsten Fall auf sie zukommen konnte - die hatte wohl niemand, der es noch nicht selbst erlebt hatte. Wie alle Neulinge sah sie den Kampfeinsatz zumindest teilweise als Abenteuer an. Aber es lag wohl in der Natur von Jägerpiloten (meist waren sie abenteuerlustige, manchmal regelrecht verwegene Typen), dass auch die erfahreneren unter ihnen noch immer zuversichtlich und mit einer gewissen Vorfreude auf bevorstehende Missionen schauten. Für Joy war es nicht der erste Einsatz und sie war schon einmal nur knapp dem Tod entgangen, als ein Turbolaser den Raben in ihren X-Wing gebrannt hatte. Trotzdem deutete nichts darauf hin, dass Sorgen und Ängste auf ihr lasteten.

Die rothaarige Menschenfrau schlug vor, dass sie Kontakt zu den Mosquitos suchen sollten. Da sie den beiden hiesigen Staffeln angehörten, die für die Misson ausgewählt worden waren, betrachtete Joy sie offenbar als eine Art inoffizielles Begrüßungskomitee. Sie deutete recht willkürlich auf zwei der fremden Piloten: Eine rothäutige Twi'lek (Naz'lise) und einen ähnlich, aber etwas dunkler gefärbten Humanoiden, dessen Spezies Dove nicht sofort zuordnen konnte (Odo).


»Du meinst die Frau, die offenbar schwer genug bewaffnet ist um Mirial einzunehmen, und ihren Freund? - Warum nicht.«

Dove und Raven (wie gut die Rufnamen zusammenpassten, war der Kilmaulsi noch nicht aufgefallen) gingen hinüber zu den beiden Neuankömmlingen. Eine weitere Bö blies Beleny kleine Eiskristalle auf den Hinterkopf, dessen federlose Haut mittlerweile unangenehm spannte und sich halb taub anfühlte. Hoffentlich ließen sich die beiden Mosquitos überreden, mit rein ins Warme zu kommen; hier draußen wollte sie wirklich nicht mehr länger bleiben als nötig. Nach wenigen Schritten erreichten sie die beiden und Beleny ergriff das Wort:

»Willkommen auf Mirial! Das ist Joy von der Crossbow-Staffel und ich bin Beleny von Staffel Gelb - oder Raven und Dove, wenn ihr mögt. Sieht aus als würden wir heute noch zusammen fliegen. Habt ihr Freizeit bis zur Einsatzbesprechung? Da drüben gibt's eine Bar, und ich brauch' jetzt dringend was Heißes zu trinken. Wollt ihr mitkommen?«

[Mirial-System | Nördliche Hemisphäre | Fliegerhorst Camp Hoar Planes | Landefeld] Beleny Phoss, Joy Inara Mirian, Krasnarske B'trog Odobelsegh, Naz´lise, mit Staffel Gelb, Crossbow und Mosquito
 
[ Weltraum | Hydian Way | Richtung Telos | MC40 Unbreakable Dream | Deck 1 | Brücke ] Gezad Sed, Brückencrew


Es waren nun 8 Stunden vergangen nachdem die "Unbreakable Dream" die Grenze des Raumes der Republik hinter sich gelassen hatte. Und Commander Gezad Sed betrat die Brücke auch bloß um sich die Zeit zu vertreiben. „Commander auf der Brücke !“, rief der Marine an der Tür und nahm haltung an. „Stehen Sie bequem.“, sagte Gezad mit einem grinsen im Gesicht. Militärisches Protokoll... Gezad verstand den Sinn dahinter zwar jedoch empfand er es nach wie vor als übertrieben.

Wie sieht es aus Lieutenant Commander ?“, der Commander wandte sich an seinen XO, eine Mirialanerin die ein wenig zu ihm hochsehen musste. „Alles normal, Sir. In 2 Stunden passieren wir den Kwymar Sektor und 4 Stunden später sind wir bei Mirial.“ Gezad setzte sich auf seinen Stuhl und aktivierte sein Padd. Erneut sah er sich die erhaltenen Daten durch, es war nicht viel. Ein Republikanisches Schiff, ein Personenkreuzer der verschwunden war, die "Laquosha City".

Er war mit seinem neuen Schiff von Bandomeer gestartet. Naja neu war der MC40 Kreuzer nicht aber general überholt, ehe er der 4ten Gefechtsflotte zugeteilt worden war. Die Crew war jung, nicht gänzlich unerfahren aber seit dem Friedensvertrag hatte es keine Gefechte mehr mit dem Imperium gegeben. Nun war der Kreuzer mit neuem Commander und neuen Führungsoffizieren auf seinem ersten Einsatz.

Zunächst hatten sie einen Patroullienflug aufgehalst bekommen, Sie sollten testen ob mit dem Schiff alles in Ordnung war und sich dann bei der Werft bei Bandomeer zurück melden. Doch kurz vor Toprawa hatten Sie eine Hyperraumübertragung erhalten mit der Aufforderung ihre Patroullie bis nach Mirial auszudehnen und an der Suche nach dem Kreuzer teilzunehmen. Bisher waren die Systemtruppen und die NBF „Grey Warden“ mit dem Fall beschäftigt und hatten noch keine Erfolge erzielt. Da die "Laquosha City" unter Republikanischer Flagge geflogen war wollte man ihr verschwinden offensichtlich endlich aufklären.

Geistesabwesend tippte Gezad auf seinem Padd herum. Es gab für eine funktionierende Crew nichts schlimmeres als einen Commander der alles übermäßig kontrollieren wollte, also schickte Gezad sich an die Brücke wieder zu verlassen. Commander Sed an Sel'tur. Haben sie den Bericht zur Bestandsaufnahme bereits abgeschlossen ? Bringen Sie ihn doch bitte in mein Büro.“ „Sir, ja Sir!“ Kam die Antwort des Verpinen übers Komm. Omobvi, Sie haben die Brücke.“

Zurück in seinem Büro machte sich Gezad daran seine Unterlagen zu sortieren, und die Liste der Besatzungsmitglieder durch zu gehen. Die meisten hatten zuvor schon auf dem Schiff gedient und darum wollte er sich einen Überblick verschaffen. Sel'tur lieferte ihm den Bericht mit einer Zusammenfassung über den Zustand des Schiffs. Die Überholung war problemlos über die Bühne gegangen, Sie hatten eine vollzählige Staffel T-65, über 600 Marines und leichtes Kriegsgerät an Board. Klar es gab immer etwas zu reparieren an einem so großen Schiff, aber alle Systeme arbeiteten fehlerfrei.


--***--


Lieutenant Commander Omobvi an Commander Sed. Sir wir haben Mirial erreicht.“ Sed schreckte hoch. „Danke, Nummer Eins.“, murmelte Sed verschlafen ins Komm. Er war am Schreibtisch eingenickt. Verschlafen reckte er sich und rieb sich das Genick. Er verlies auf allen vieren sein Offiziersquartier, richtete sich im Turbolift wieder auf und richtete seine Uniform.

Commander auf der Brücke!“ Gezad ignorierte den Marine und bewegte sich zum Sichtfenster. Dort vor ihm lag Mirial. „Wie ist das nach der ganzen zeit wieder nach hause zu kommen Omobvi ?“ „Es ist keine richtige Rückkehr, Sir. Ich werde den Planeten warscheinlich gar nicht betreten, aber wenn wir vielleicht etwas Zeit haben würde ich gern meine Familie besuchen.“ „Erst suchen wir die Laquosha City, danach können wir sicher ein paar Stunden im Orbit bleiben.“ Lieutenant Manbul bereiten Sie ein Shuttle vor, ich möchte das Lieutenant Colonal Mundi mich begleitet es wird sicher einen Einsatz für seine Marines geben.“ Lieutenant Manbul, ein Mensch von Naboo begann etwas auf seinem PADD zu tippen. „Sir das Shuttle ist bereits vorbereitet es steht im Transporter Hangar 1, ich werde Lieutenant Colonel Mundi informieren.“ Gut vorbereitet. „Dann will ich mal los.“, sagte Gezad und begab sich in den Turbolift.

Im Hangar war ein reges Treiben, von der Tür aus begleiteten zwei Marines den Commander der sich sofort in Richtung des ATR-6 begab. Kurz darauf traf der Lieutenant Colonel ein und betrat das Shuttle um mit dem Piloten zu sprechen. Gezad der sich bisher das Treiben im Hangar angesehen hatte blickte ihm nach, dann fiel sein Blick auf einen der Marines (Kiso Sol). Der Marine der sein verfilztes Haar zuvor unter dem Helm verborgen hatte war ein Cathar, einer der Gezad höchst bekannt vorkam. Gezad betrat den ATR just in dem Moment als der Colonal ihm bedeuten wollte das sie abflugbereit waren. Er setzte sich dem Marine gegenüber.

Kiso Sol du alter Streuner, hast du es doch tatsächlich noch zum Militär geschafft ?“


[ I-Sektor | Orbit von Mirial | MC40 Unbreakable Dream | Deck 5 | Transporter Hangar 1 ] Gezad Sed, Corporal Kiso Sol, Lieutenant Colonel Arslan Mundi (NPC) sowie 1 Marine und Armeeflieger Piloten
 
[ Weltraum | Hydian Way | Richtung Telos | MC40 Unbreakable Dream | Deck 5 | Mannschaftsquartiere ] Kiso Sol u.A. Marines

Einatmen. Ausatmen. FEUER! Eine um die andere Salve verließen die A-295-Blasterrifle des großgewachsenen Cathar's und durchlöcherten das dünne Metall der Zielscheiben, die grob die Form eines Humanoiden nachahmen sollten. Die längliche Halle des Schießstandes war gefüllt mit dem Ton abgefeuerter Energiewaffen, während eine Reihe von Marines, darunter ebenfalls Kiso Sol, ihre Fertigkeiten im schießen verbesserten. Natürlich war ein stehendes Ziel nicht das, was sie in zukünftigen Schlachten erwarten würde, jedoch war es gut genug um inÜbung zu bleiben. Ein lautes klicken machte Kiso klar, dass der Energieclip leer war. Ohne darüber nachzudenken nahm er das kompakte Sturmgewehr in die linke Hand, zog mit der rechten seine Pistole und feuerte weiter. Trotz der hohen Reichweite zum Ziel produzierte die DL-44 ordentliche Löcher und bewies sich weiterhin als sehr zuverlässig. Die Marines auf der Unbreakable Dream waren mehrheitlich entweder direkt von der Akademie oder mit erst wenig Einsatzerfahrung auf das Schiff versetzt worden, entsprechend waren die meisten der 650 Soldatenbesatzung noch sehr jung, Kiso natürlich eingeschlossen. Bisher hatten sie auch nur Patroullienflüge gemacht, jedoch nun schien es wohl doch auf einen richtigen Einsatz zu gehen. Erst vor kurzem war durch die Gänge gehallt, dass der Kurs nach Mirial erweitert wurde, was relativ weit außerhalb der ursprünglichen Route lag. Nun auch ertönte das klicken der DL-44. Kiso senkte die Waffe und lockerte sich ein wenig.

Nun erst schien er seine Umgebung wieder aktiv wahr zu nehmen. Er drückte einen Knopf zu seiner linken und langsam fuhr die Zielscheibe auf ihn zu. Währenddessen beobachtete er die Leistungen seines Fireteams. Direkt neben ihm stand Kurt Vash, ein Mensch, und Veteran der Eroberung von Corellia. Der kräftig gebaute, jedoch relativ kleine Mann Mitte dreißig trug kein Kopfhaar, soweit das Kiso beurteilen konnte. Lediglich im Gesicht trug einen wilden Flaum mit sich, der entfernt an einen Wattebausch erinnerte. Private Vash war einer der ältesten an Bord, jedoch einige im selben Alter gab es. Gezeichnete Männer, die als einziger ihrer Trupps im Angriff auf die imperialen Stellungen überlebt hatten. Die neu eingeordnet werden mussten und deswegen auf einen ruhigen Patrouillienkreuzer verlegt wurden. Der Mensch würde im Einsatz sehr nützlich sein, dachte Kiso. Er hatte viel Erfahrung, die er anbringen konnte. Einen Schießstand weiter stand Rui Falkrowe. Er war ebenfalls ein Mensch, jedoch deutlich jünger, wohl ebenfalls gerade erst von der Akademie. Ausgebildet war er als Sanitäter, jedoch war sich Kiso noch nicht völlig sicher, ob er diese Aufgabe mit so wenig Erfahrung auch erfüllen konnte. Man würde es sehen, wenn es soweit wäre, dachte sich der Cathar. Das letzte Mitglied seines Fireteams war Crix Mahol, eine junge Bothanerin. Sie war ebenfalls frisch von der Akademie, aber hatte zuvor noch eine Informatik Ausbildung genossen, weshalb sie wohl den technischen Kopf der Gruppe ausmachte. Über ihre Loyalität musste sich Kiso keine Sorgen machen. Sie war wie ach so viele Nichtmenschen in Zeit imperialer Besetzung durch die Hölle gegangen und einen Nichtmenschlichen Vorgesetzten zu haben schien sie zu Höchstleistungen anzuspornen. Verständlich wie Kiso empfand. Zwar war es nun besser als während der imperialen Besetzung, jedoch war es auch nicht der Himmel auf Erden für einen Nichtmenschen. Man musste zusammenhalten, und das schien auch Crix so zu empfinden.

Nun war auch endlich die Zielscheibe herangefahren und Kiso betrachtete kritisch die Einschusslöcher. Der Großteil der Treffer waren im Brustbereich zu lokalisieren, während sich einige Schüsse wohl in Richtung Arme verirrt hatten. Einige wenige Schüssen hatten auch den Kopf durchschlagen. Kiso war unzufrieden. Das war der Grund, warum er nie zu den Scharfschützen gekommen ist. Er musste mehr trainieren eindeutig. Nun war auch Vash fertig mit seinem Clip und blickte auf die Zielscheibe des Cathar's. Er wandte sich an den Corporal:


" Wenn ich sprechen dürfte Corporal Sol?."


Kiso, etwas überrascht von der Förmlichkeit des Veterans hob den Kopf und drehte sich leicht nach links.

" Natürlich Private Vash, was haben sie ?"

Es kam ihm etwas komisch vor, so förmlich mit seinen Männern zu sprechen.

" Sie sagten, sie seien frisch aus der Akademie. Warum sind sie so unzufrieden mit dem Ergebnis ? Sie schießen weit besser als meisten hier im Raum."

Der Cathar ließ seinen linken Eckzahn aufblitzen während er ein wenig belustigt aufblickte.

"Was meinen sie warum ich besser schieße als die meisten im Raum ? "

Kurz schaute der Mensch etwas verdutzt, jedoch schien er zu verstehen.

"Ja Sir, daran wird es wohl liegen. "

Ein wenig wie ein verschrecktes Tier schlich er zum Munitionstisch und nahm sich noch einige Clips. Verwirrt blickte der Corporal dem Veteranen hinterher. Inzwischen hatten auch die beiden anderen aufgehört zu feuern und Private Falkrowe meldete sich zu Wort.

"Er ist etwas wunderlich nicht wahr ? "

Unvermittelt antwortete Kiso.

"Nicht wunderlicher als die meisten Veteranen. Der Krieg scheint an niemandem einfach so vorbei zu gehen. "

Kiso warf Falkrowe einen ernsten Blick zu.

" Bereiten sie sich in genüge auf einen Konflikt vor Private Falkrowe."

Der schien nun äußerst eingeschüchtert, während Private Mahol einfach das feuern wieder aufgenommen hatte. Der Cathar schritt nun aus seinem Schießstand und wandte sich noch einmal an sein Fireteam.

" Ich bin im Sportraum, falls mich jemand sucht oder etwas ist. Wir haben in 4 Stunden Patrouillen Dienst in den Hangars. Wir treffen uns eine halbe Stunde zuvor ausgerüstet im Wachraum. "

Ohne auf eine Antwort zu warten drehte er sich in Richtung Ausgang und Schritt vorran. Die restliche Zeit bis es wieder etwas zu tun gab verbrachte er Primär auf Cardio Geräten. Schon während der Akademie hatte es sich ausgezahlt zusätzlich noch Ausdauer zu trainieren. In Notfällen musste man als Marine auf jederlei Umgebung und jederlei Wegdistanz eingestellt sein. Bei einem potenziellen Kampf an Land. Da konnte ein wenig Ausdauer mehr nicht schaden. Anschließend kümmerte er sich um sein Equipment, zog sich Helm und Weste an und machte sich auf den Weg zum Wachraum. Er traf alle seine Soldaten bereits an, die beim Anblick des Corporal ohne zu zögern salutierten.

"Rühren. Setzt euch, wir haben noch genug Zeit. Warten wir auf die Wachablösung. "

Die drei Marines lockerten sich und setzten sich an einen der Zahlreichen Metalltische, die im Wachraum zwischen den Waffenschränken standen. Kiso blieb an der Tür stehen und horchte seinen Marines beim plaudern zu. Da öffnete sich plötzlich die Tür mit einem scharfen Zischen. Es betrat den Raum ein Chadra-Fan, oder besser gesagt der einzige Chadra-Fan auf dem Schiff. Das kleine Wesen schien zwischen den Tischen unterzugehen, doch auf seinen Blick hin hatte sein Fireteam ebenfalls ihren Sergeant erblickt und salutiert. Sergeant Chimmi war sein Name, nicht um ihn zu verniedlichen, leider brachte es niemand über die Lippen seinen richtigen Namen auszusprechen. Ein wahrer Zungenbrecher. Der Sergeant kam mit der Nachricht einer Veränderung des Plans. Aufgrund einer Sportverletzung sollte nun ihr Squad für den Personenschutz des Shuttles nach Mirial sichern. Der Sergeant hatte sich den Auftrag geschnappt und das neu zusammengestellte Squad mal ein wenig in andere Gewässer zu bringen als nur auf dem Schiff. Der Chadra-Fan hatte bestimmt noch andere Hintergedanken, jedoch war Kiso nicht der Überzeugung, dass ihn das etwas anging. Umgehend machten sie sich auf den Weg in Richtung Hangar 1 und warteten auf den Commander und Leutienant Colonel, samt einigen Offizieren. Er hatte von den beiden Höchstrangigen an Bord noch nicht viel gehört. Er wusste, dass der Commander ebenfalls frisch von der Akademie kam, und das er wohl ein Selonianer war. Als die beiden den Hangar betraten, standen die Marines stramm, bis ihnen signalisiert wurde, dass sie dem Commander auf das Shuttle folgen sollten. Auf dem Shuttle wies Kiso seine Soldaten ein und zog den Helm aus. An Bord würde er ihn erstmal nicht brauchen. Gerade schloss sich das Schott des Shuttles, da hörte eine bekannte Stimme sprechen. Seine Ohren stellten sich interessiert auf, nun zum ersten Mal fiel sein Blick direkt auf den Commander. Der hatte sich direkt vor ihn gesetzt, der Selonianer war im stehen schon fast ein Kopf größer als er und nun selbst in sitzender Haltung waren sie noch auf Augenhöhe. Er trug die Beige Offiziersuniform mit dem zum Commander passenden Rangabzeichen. Das einzige was auffiel war, dass er keine Schuhe trug. Zunächst hatte er den Impuls zu salutieren, doch als er in das Gesicht des pelzigen Wesens erblickte hellte sich seine Miene auf.

" Commander Gezad Sed. Da werde ich ja ganz neidisch hasts ja wirklich zu was gebracht seit Corellia!"

Sie tauschten einen festen Händedruck aus und beide grinsten aufgrund des unerwarteten Wiedersehens. Der Selonianer war ebenfalls teil der Widerstandsbewegung auf Corellia gewesen. Zugegebenermaßen ein wenig unfreiwillig, da er mit seinem Schiff auf Corellia abgestürzt ist, jedoch hatte er sich als sehr guter und loyaler Widerstandskämpfer erwiesen.

"Und ? Bist du immer noch der Überzeugung, dass die Imps dein Schiff aus der Luft geholt haben ? Oder warum bist du mit deinen super Flugkünsten nicht zu den Piloten gegangen."

Ein tiefes bassiges Lachen war im Raum zu hören, als sich Kiso an seinem eigenen Witz ergötzte. War das eine gute Idee? Seinem Vorgesetzten so zu verspotten? Kurzerhand riss er sich zusammen. Jedoch wohl ohne Grund, denn der Commander fing sofort an zu argumentieren warum genau er damals nicht abgestürzt war. Kiso war erleichtert. Währenddessen hatte das Shuttle bereits abgehoben und war auf den Weg nach Mirial. Nachdem Commander Sed fertig mit der Argumentation war antwortete Kiso nur mit einem grinsen.

"Das Universum ist wohl doch winzig. Quer durch die Galaxis für Ausbildung und Dienst und trotzdem findet man überall Corellianer! "

Der Selonianer bestätigte ihn, erwähnte sogar, dass es noch einige mehr auf dem Schiff gäbe, die ehemals auf Corellia Widerstand geleistet hatten. Anscheinend hatten die Führungsstäbe als sinnvoll erachtet die Widerstandskämpfer zusammen zu stationieren.

"Sie hätten das Schiff wohl eher als Rache für Corellia neu taufen sollen oder nicht ?."

Corporal Sol's Mund verzog sich zu einem grimmigen Grinsen. Das war nun einmal der Grund der meisten Nichtmenschen mit der Neuen Republik ins Feld zu ziehen. Rache an jenen, die sie zu Sklaven gemacht hatten. Zu Zwangsarbeitern und Nutzvieh. Zwar herrschte aktuell Frieden mit dem Imperium, aber wer nur die geringste Ahnung von Geschichte hatte wusste, dass dieser Frieden niemals für immer sicher war. Und um die liebsten, die Brüder und Schwestern, die Mütter und Väter in Sicherheit zu wissen vor diesem Übel, deshalb waren wohl die meisten ins Militär gegangen. Viele aus den Slums von Coronet City waren zur Armee oder zur Flotte gegangen. Es gab Perspektive, etwas was die meisten zuvor nicht hatten. Commander Sed wieß ihn hier jedoch in die Schranken. Da wurde der höhere Rang nun wieder eindeutig sichtbar. Das Gesprächsklima war deutlich abgekühlt nach dieser Aussage, also lenkte Kiso das Thema auf dies und das, Familie und Werdegang. Nachdem sie einige Minuten im Small Talk verbracht hatten ertönte die Durchsage des Piloten. Sie würden bald in Atmosphäre von Mirial eintreten.

[ I-Sektor | Orbit von Mirial | ATR-6 | Eintritt in die Atmosphäre ] Gezad Sed, Corporal Kiso Sol samt Fireteam, Lieutenant Colonel Arslan Mundi (NPC), Armeeflieger Pilot
 
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[Mirial | Nördliche Hemisphäre | Camp Hoar Planes | Flugfeld] Brigadier General Pacs Marcoy (Bild), Sergeant Hingis, Sheriff Linduru

Der Brigadier General war im Allgemeinen nicht unglücklich darüber, dass seine jüngste Beförderung ihn auf einen abgelegenen Posten wie Mirial geführt hatte. Manche empfanden eine Versetzung so fern der Heimat nicht unbedingt als wünschenswert, aber er sah durchaus die Vorteile: Hier draußen war man zur Selbständigkeit gezwungen, sein eigener Herr. Alle die ihm ins Handwerk pfuschen oder ihm über die Schulter schauen konnten waren weit, weit weg. Das war Freiheit - in einem Ausmaß, wie es selbst die höchsten Generäle und Admiräle nicht kannten, solange sie 24/7 erreichbar in ihren Hauptquartieren saßen und jeden Moment damit rechnen mussten, dass jemand Rechenschaft von ihnen einforderte. Pacs Marcoy hingegen war sein eigener Herr. Mit seiner Position ging große Verantwortung einher: Ihm oblag die Verteidigung einer frischen Mitgliedswelt, und dazu gehörte die Abstimmung mit der planetaren Regierung und den örtlichen Sicherheitskräften. Er war mindestens genauso Diplomat wie militärischer Befehlshaber; noch vor einigen Jahren hätte er sich das nicht träumen lassen. An Arbeit mangelte es ihm nicht, aber auch nicht an interessanten Erlebnissen und Begegnungen. Und er mochte diese Welt und ihre Bewohner. Auf diesem Posten alt zu werden konnte er sich durchaus vorstellen.


Aber wo es Vorteile gab, da lauerten meist auch Nachteile. Das Hauptproblem eines so abgelegenen Postens war und der damit verbundenen Freiheit war, dass man auch aus dem Blickwinkel derjenigen verschwand, die für die Bewilligung von Personal- und Materialanforderungen nötig waren. Die Schiffe und Bodentruppen, die man ihm zur Verfügung gestellt hatte, empfand Marcoy als unzureichend. Sicher, sie waren ein Vielfaches von dem, was Mirial vor dem Beitritt zur Neuen Republik gehabt hatte. Es mochte genügen, um den Mirialanern ein Gefühl der Sicherheit zu geben und um Freibeutern, kriminellen Banden oder vagabundierenden Warlords zu erschweren. Aber wirklich auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, brauchte es mehr. Jeder wusste, dass der Frieden mit dem Galaktischen Imperium instabil war, und fast alle rechneten damit, dass er nicht ewig währen würde. Mirial war nicht von großer strategischer Bedeutung für eine der beiden Parteien, aber für gut ausgerüstete imperiale Verbände ein leichtes und allein schon deshalb verlockendes Ziel. Von Anfang an hatte der Brigardier General auf dieses Problem hingewiesen und sowohl vor als auch nach seiner Stationierung mehrfach darum gebeten, ihm mehr Schiffe zur Verfügung zu stellen. Doch das war abgelehnt worden. Man hatte darauf verwiesen, dass im Fall größerer Schwierigkeiten ja auch noch die Vierte Flotte mit Sitz auf Bandomeer zur Verfügung stand und binnen kurzer Zeit zu Hilfe kommen könnte. Bandomeer. Das war nicht gerade um die Ecke. Pacs Marcoy war von Anfang an skeptisch gewesen, ob man dort auf seine Rufe hören würde und wie schnell Verstärkung tatsächlich eintraf, wenn er sie anforderte. Er hatte sich im Interesse Mirials vorgenommen, die Haltbarkeit dieser Versprechen bei erster sich bietender Gelegenheit zu testen. Diese war nun gekommen. Die Entführung des Passagierschiffs Laqosha City und die Hinweise auf weitere Piratenaktivitäten in der Region hatte er zum Vorwand genommen, Unterstützung durch die Gefechtsflotte anzufordern - obwohl er sicher war, dass seine eigenen Schiffe und Truppen durchaus in der Lage gewesen wären, das Problem allein zu lösen. Gründe hatten sich gefunden. Marcoy hatte es darauf angelegt, etwas zu beweisen. Und am Ende einsehen müssen, dass er sich geirrt hatte. Man hatte seine Anfrage überraschend schnell bestätigt, bearbeitet und bewilligt und kaum zwei Tage später waren zwei bewaffnete Kriegsschiffe im System, um ihn und die Mirialaner bei der Bewältigung dieser ›Krise‹ zu unterstützen. Der Phindaner war ein stolzer Mann und erkannte nur ungerne an, dass er sich geirrt hatte. Aber in diesem Fall war er sehr froh darüber.


Das erste Schiff, eine Nebulon-B-Fregatte namens Grey Warden, war vor gut einer Stunde im System eingetroffen. Sie stellte eine Staffel X-Wings zur Verfügung, die vor einer Weile auf dem Flugfeld von Camp Hoar Planes gelandet war. Der Fliegerhorst war als Treffpunkt sowie als Einsatzzentrale für die Mission ausgewählt worden, weil hier die Sternenjäger der Systemverteidigung stationiert waren. Vor ein paar Minuten hatte der General den Offizier der Gey Warden nebst seinen Adjutanten an der Rampe ihres Shuttles willkommen geheißen und, da es ein ziemlich kalter und ungemütlicher Tag war, sofort zum Besprechungsraum geleitet. Doch er hatte sich bald wieder entschuldigen müssen, denn er erwartete ja noch weitere Gäste. Nun ging er wieder hinaus in den frostigen Wind - und stellte fest, dass das Empfangskomitee aus zwei schön geordneten Reihen von Sternenjägerpiloten in orangener Fliegermontur sich aufgelöst hatte. Die meisten waren verschwunden, andere standen oder liefen in Grüppchen herum. Der Phindaner drehte sich zu seinen Begleitern um und sagte zu dem jüngeren von beiden:


»Sergeant, haben die Piloten den Befehl zum Wegtreten erhalten? Wir erwarten gleich die Offiziere der Unbreakable Dream! Was für einen Eindruck macht das denn!?«


»Verzeihung, Sir, ich werde sofort herausfinden, was da...« begann Sergeant Hingis, eine junge Menschenfrau mit schwarzer Kurzhaarfrisur.

»Nein, keine Zeit mehr!« unterbrach sie der General. »Lassen Sie sich schnell etwas einfallen!«

Die Frau zückte ein Comlink und erteilte einen raschen Befehl, und sofort liefen mehrere der Wachposten herbei, die an den Zugängen und besonders schützenswerten Einrichtungen des Stützpunktes stationiert waren. Sie trugen Uniformen der republikanischen Armee nebst Wintermänteln und Schutzbrillen gegen den frostigen Wind und über ihren Schultern hingen die Riemen von Blastergewehren. Sieben von ihnen versammelten sich und Hingis ließ sie sofort in einer Reihe antreten, Haltung einnehmen und die Gewehre schultern.


»Das macht doch auch was her«, sagte Sheriff Linduru. Der grünhäutige Mirialaner war Verbindungsoffizier der örtlichen Sicherheitskräfte in Marcoys Stab und der General hatte schon bei mehreren Gelegenheiten festgestellt, dass es sich bei dem breitschultrigen Mann um einen ziemlich unkomplizierten, gemütlichen Charakter handelte, der sich von nichts aus der Ruhe bringen ließ. Gute Voraussetzungen für jemanden, dessen vornehmliche Aufgabe es war, als Schnittstelle zwischen dem republikanischen Militär und dem gesamten, teils etwas unüberschaubaren bürokratischen Apparat dieses Planeten zu fungieren. Marcoy musste ihm beipflichten: Die kleine Schar bewaffneter Soldaten war zwar nicht dasselbe wie die mittlerweile auseinandergestobenen Piloten, aber sie erfüllten denselben Zweck.


»Und keinen Moment zu früh!«


Ein kastenförmiger Angriffstransporter vom Typ ATR6 tauchte in den grauen Wolken auf und setzte direkt neben dem Shuttle der Grey Warden zur Landung an. Der Brigardier General führte sein Gefolge nebst Soldaten zu dem Landeplatz und ließ Letztere sich dort in einer Reihe postieren, wie sie es gerade schon testweise getan hatten. Die Luken des ATR klappten auf und die Passagiere stiegen aus: Mehrere Marinesoldaten eskortierten einen großen, schlanken Selonier in beigefarbener Dienstuniform mit den blauen Elementen und Abzeichen der Flotte. Es war Commander Gezad Sed, Befehlshaber des Kreuzers Unbreakable Dream. Marcoy empfing die Neuankömmlinge mit militärischem Gruß und reichte dann dem Selonier die Hand.


»Commander Sed, ich bin Brigadier General Pacs Marcoy, Befehlshaber der Systemverteidigung von Mirial. Dies sind Sergeant Hingis sowie Sheriff Linduru von den örtlichen Sicherheitskräften, beide sind Mitglieder meines Stabes. Wir heißen Sie auf Mirial willkommen.


Die Einsatzbesprechung findet selbstverständlich im Warmen statt. Bitte folgen Sie mir zum Besprechungsraum. Der Kommandant der Grey Warden und die Captains der Fliegerstaffeln, die für den Einsatz ausgewählt wurden, erwarten uns dort schon.«

[Mirial | Nördliche Hemisphäre | Camp Hoar Planes | Flugfeld] Brigadier General Pacs Marcoy (Bild), Sergeant Hingis, Sheriff Linduru
 
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[ I-Sektor | Orbit von Mirial | MC40 Unbreakable Dream | Deck 5 | Transporter Hangar 1 ] Gezad Sed, Corporal Kiso Sol samt Fireteam, Lieutenant Colonel Arslan Mundi, Armeeflieger Piloten


Die Luken des ATR6 Angriffstransporter schlossen sich mit einem Zischen. Die Ohren des Cathar richteten sich auf als Gezad ihn ansprach. Der Blick des Marine wanderte über die unbeschuhten Füße des Commanders hinauf zu seinem Gesicht, und dann bildete sich ein ebenso breites Grinsen auf dem Gesicht des Corporal.

"Commander Gezad Sed. Da werde ich ja ganz neidisch hasts ja wirklich zu was gebracht seit Corellia!" die zwei Männer reichten sich die Hände. Kiso Sol wiederholte einen alten Witz der auf Kosten des Commanders ging und lachte. Kiso schaltete einen Moment später das er sich gerade über einen Höhergestellten lustig machte und riss sich zusammen. Jetzt war es an Gezad zu lachen, er intonierte seine übliche Reaktion und erklärte dem ganzen Shuttle die Situation.

Damals bevor er Mitglied von Kiso Sols Wiederstandsbewegung gewesen war, war er mit seinem Schiff auf Corellia abgestürzt. Er war in Begleitung von einer TIE/ln Eskorte, die der Planetengarnison angehörten im Anflug auf den Planeten gewesen als plötzlich die Stabilisatoren seines Schiffes versagt hatten, und eine Explosion das Schiff aus der Bahn geworfen hatte. Er war sich bis heute nicht sicher ob nicht vielleicht doch einer der imperialen Piloten etwas damit zu tun hatte.

Der Cathar sprach etwas aus was auch Gezad bereits aufgefallen war, es waren erstaunlich viele Corellianer und Leute die sich nach der Befreiung Corellias dem Militär angeschlossen hatten an Board. „Das ganze Schiff scheint vor Corellianern überzuquellen, und wenn ich mich recht entsinne habe ich auch ein paar andere Namen aus der alten Truppe gesehen.“ Gezad war sich sicher das dies bloß dem Umstand geschuldet war das die Leute von Corellia ungefähr den gleichen Ausbildungsstand hatten und das es im ganzen Militär Neulinge gab die von den letzten befreiten Planeten stammten.

"Sie hätten das Schiff wohl eher als Rache für Corellia neu taufen sollen oder nicht?", Corporal Sol konnte man ansehen was er in diesem Moment dachte. „Corporal, mir gefällt nicht wohin dieser Gedankengang führt. Ich weiß was Sie durchgemacht haben, wie Sie sich erinnern habe ich ähnliches erlebt. Dennoch sind wir nicht keine Rächer für vergangenes unrecht, wir dienen den Bürgern der Republik als Schutz und um unterdrückte Welten wie es die unsrige einst war zu befreien. Vergessen Sie nicht, dass viele imperiale Bürger das gleiche erleben wie wir. Nicht jeder Mensch, der dem Imperium dient oder in ihm lebt verdient den Tot. Wenn wir so zu denken beginnen sind wir nicht besser als sie.“

Es war ihm unangenehm einen alten Mitstreiter so zu rügen, doch als Commander musste er eine gewisse Disziplin auf seinem Schiff wahren. Die Unterhaltung wurde nüchterner, doch schien Corporal Sol verstanden zu haben warum der Commander so reagiert hatte. Gerade der Corporal wusste das Gezad selbst einen nicht zu verachtenden Hass auf die Bürger des Imperiums hatte, waren es doch gerade die Menschen von Corellia gewesen die sich weigerten ihm zu helfen aus den Slums zu entkommen und zu seiner Welt zurück zu kehren.

Die nächsten Minuten verlegten Sie sich auf Small Talk, und bald darauf waren Sie bereits im Landeanflug. Lieutenant Colonel Mundi hatte sich in das Gespräch nicht eingemischt, doch wollte der Commander ihn in einer ruhigen Minute dazu nochmal befragen.

Der Anflug durch die Atmosphäre war holprig, der Pilot entschuldigte sich mit einem Scherz über das hiesige Wetter. Es war ein kalter etwas windiger Tag auf der Nördlichen Hemisphäre und bald setzten sie zur Landung an. Der Transporter setzte sanft auf, dann schaltete der Pilot die Repulsoren ab und mit einem Zischen öffnete sich die Luke. Kalte trockene Luft schlug Gezad entgegen als er ausstieg. Auf dem Flugfeld wurden sie von einer ordentlich angetretenen Reihe Soldaten empfangen, außerdem kamen ihnen drei Offiziere entgegen. Die Marines nahmen Aufstellung um die Flottenoffiziere und die ganze Gruppe erwiderte den Militärischen Gruß ihrer Gastgeber. Der Befehlshaber der Systemverteidigung Brigadier General Pacs Marcoy reichte Gezad die Hand und hieß ihn willkommen. Er stellte seine Begleitung vor, eine schwarzhaarige Menschin, Sergeant Hingis und ein grünhäutiger Mirialaner mit den üblichen Tätowierungen im Gesicht, Sheriff Linduru.

„Vielen Dank für den freundlichen Empfang General. Dies hier ist Lieutenant Colonel Mundi, Befehlshaber der Bodentruppen meines Kreuzers. Wir freuen uns hier zu sein.“

Gezad verfluchte sich innerlich das er keine Stiefel angezogen hatte zu diesem Ausflug. Die Durastahl platten des Flugfeldes waren Eiskalt, und das spürte er in den Füßen, auf seinem Schiff war alles wohl temperiert aber hier unten machte sich keiner die Mühe ein Flugfeld zu beheizen.

Als hätte der Brigadier General seine Gedanken gelesen sagte er: „Die Einsatzbesprechung findet selbstverständlich im Warmen statt. Bitte folgen Sie mir zum Besprechungsraum. Der Kommandant der Grey Warden und die Captains der Fliegerstaffeln, die für den Einsatz ausgewählt wurden, erwarten uns dort schon.“

„Dann beeilen wir uns lieber. Die Flottenuniformen sind nicht gerade all Wetter Kleidung.“, erwiederte der Commander mit einem Grinsen auf den Lippen.

Corporal Sol, begleiten Sie uns doch. Ich würde nur ungern bei der Besprechung auf Ihre Meinung verzichten.“, Gezad erinnerte sich das Kiso auch früher nie ein Blatt vor den Mund genommen hatte, eine Eigenschaft die er wohl nicht verloren hatte.

Und so betraten Sie die Basis und begaben sich sofort in einen Besprechungsraum der auch so schon gut gefüllt war.


[ I-Sektor | Nördliche Hemisphäre | Camp Hoar Planes | Besprechungsraum ] Gezad Sed, Corporal Kiso Sol sowie Lieutenant Colonel Arslan Mundi, Brigadier General Pacs Marcoy, Sergeant Hingis, Sheriff Linduru, Commander der „Grey Warden“, Staffel Captains (NPCs)
 
[Mirial | Nördliche Hemisphäre | Camp Hoar Planes | Flugfeld] Brigadier General Pacs Marcoy, Commander Gezad Sed, Corporal Kiso Sol, Lieutenant Colonel Arslan Mundi, Sergeant Hingis, Sheriff Linduru

Nachdem Commander Gezad Sed seine Begleiter vorgestellt hatte - einen Lieutenant Colonel Arslan Mundi sowie Corporal Kiso Sol, von dem er wünschte, dass er ebenfalls an der Besprechung teilnahm - führte Brigadier General Marcoy die Gäste in einen barackenähnlichen Bau, der von außen nicht viel her machte. Auch von innen war er nicht beeindruckend: Die Republikaner waren noch nicht lange auf Mirial und davor war der Stützpunkt längere Zeit unbenutzt gewesen; es würde noch Monate oder Jahre dauern, alles den Standards des neurepublikanischen Militärs anzupassen. Im Vergleich zu anderen militärischen Einrichtungen waren die Räumlichkeiten ziemlich schlicht und die Ausstattung altmodisch, hier und da zeigte sich Renovierungsbedarf. Aber alles war sauber und funktional, das war die Hauptsache. Die Männer und Frauen gingen einen schmalen Flur entlang und erreichten schließlich den Besprechungsraum, der annähernd quadratisch war und von einem großen, schweren Hartholztisch dominiert wurde, der bestimmt schon vor der Aufgabe der Basis durch die mirialanischen Sicherheitskräfte hier gestanden hatte und wohl auch in hundert Jahren noch stehen würde. Hier saßen schon mehrere Personen in den beigen Dienstanzügen der Streitkräfte. Manche trugen die Farben des Sternenjägercorps, andere der Flotte. Marcoy und Hingis waren die einzigen mit den Abzeichen der Armee. Auch hier, wie in nahezu allen Abteilungen des Militärs, dominierten männliche Wesen und Angehörige der menschlichen Spezies, aber die übrigen repräsentierten all die Vielfalt der Neuen Republik.

»Bleiben Sie sitzen, Herrschaften!« sagte der Phindaner, als er eintrat. »Ich darf Ihnen unsere Gäste vond er Unbreakable Dream vorstellen: Commander Gezad Sed, den Kommandant des Kreuzers; Lieutenant Colonesl Arslan Mundi, Befehlshaber der Bodentruppen; und Corporal Kiso Sol


Im Gegenzug stellte er auch die anderen Anwesenden vor. Es handelte sich um den Kommandanten der Fregatte Grey Warden, der denselben Rang bekleidete wie Gezad Sed und mit einer Adjutantin im Rang eines Lieutenant gekommen war. Neben ihm saßen vier Personen in der Uniform des Sternenjägercorps und mit den Abzeichen eines Captains auf der Brust: Es handelte sich um die Staffelführer der Mosquitos, die mit der Grey Warden gekommen war, und der hiesigen Crossbows; beide waren mit X-Wings ausgestattet. Der dritte befehligte die namenlose Y-Wing-Bomberstaffel Gelb, die ebenso wie die Crossbows hier auf Mirial stationiert war. Die vierte war eine Frau mit grau melierten Locken; sie schien höchstens mitte dreißig und für graues Haar eigentlich noch zu jung zu sein, machte sich aber offensichtlich nichts aus dem Versuch, der Jugend mit Färbemitteln nachzuhelfen. Pacs Marcoy stellte sie als Anführerin der Racers vor, und neben ihr saß ein insektoider Gand, dessen Geschlecht für einen Uneingeweihten kaum zu bestimmen war. Ihn wiesen die Abzeichen wiederum als Mitglied der Flotte aus, und die Gäste erfuhren, dass es sich um den Captain der Mark-II-Angriffsfregatte Flail handelte, des schlagkräftigsten Schiffes im System.

»Nehmen Sie Platz, meine Herren«, sagte der General, als er mit der Vorstellung fertig war, und wies den Männern von der Grey Warden freie Stühle an. Auch er und die Mitglieder seines Stabes setzten sich.


»Da wir nun vollzählig sind, können wir beginnen. Die meisten hier haben bisher nur sehr dürftige Informationen darüber, worum es hier geht. Wir sind hier, um diesen Missstand auszuräumen und Sie vollumfänglich zu informieren, wie die Situation sich darstellt und was auf Sie zukommt.

Sie wissen bereits, dass vor zwei Tagen ein Passagierschiff namens Laqosha City in einem benachbarten System entführt wurde. Kriminelle hatten sich unter die Passagiere gemischt und Waffen an Bord geschmuggelt; wie genau ihnen das gelungen ist, können wir noch nicht sagen. Sie haben während eines der letzten Hyperraumsprünge nach Mirial, einer Endstation auf der Flugroute des Schiffes, die Kontrolle übernommen und die Piloten gezwungen, mitten im leeren Raum zwischen den Systemen aus dem Hyperraum zu gehen. Dann haben sie die Besatzung und die Passagiere gezwungen, in die Rettungskapseln zu steigen und von Bord zu gehen, bevor sie mit dem Schiff samt Fracht und dem Gepäck der Passagiere in den Hyperraum gesprungen sind. Glücklicherweise sind alle Beteiligten ruhig geblieben und niemand ist verletzt worden. Es befand sich übrigens eine Mitarbeiterin dieses Stützpunkts an Bord, eine Bomberschützin aus Captain Eshnichs Staffel.« Der grauhaarige Jenet, der die Y-Wings anführte, nickte mit grimmigem Gesicht.

»Dieser Vorfall hat Bürger der Republik und wie gesagt auch eine Angehörige der Streitkräfte betroffen und natürlich stellt er auch eine Bedrohung für den Schiffsverkehr in der Region dar. Es ist klar, dass wir darauf reagieren, aber die Befugnisse der Systemverteidigung sind begrenzt; da sich der Vorfall außerhalb des Systems ereignet hat, habe ich Unterstützung der Vierten Gefechtsflotte gebeten. Unsere Zuständigkeiten überschneiden sich in dieser Sache, also ist dies eine gemeinsame Operation.

Aber natürlich haben wir bis zum eintreffen der Unbreakable Dream und der Grey Warden nicht die Hände in den Schoß gelegt. Natürlich habe ich sofort zwei Schiffe sowie die Racer-Staffel losgeschickt, um die benachbarten Systeme abzusuchen und die Verkehrsrouten zu patrouillieren. Wir haben außerdem alle Besatzungsmitglieder und Passagiere befragt und so viele Daten wie möglich über die Piraten zusammengetragen: Äußeres Erscheinungsbild, Sprache, Verhalten, Ausrüstung. Diese Daten haben wir an den Militärgeheimdienst geschickt und rasch eine Antwort bekommen. Offenbar handelt es sich bei den Tätern um keine Unbekannten. Es ist eine Gruppe von selbsternannten Freibeutern, die bisher am Rand des Korporationssektors operiert hat, aber wohl vor einer Weile ihre Tätigkeiten dort einstellen musste. Wie es scheint, haben sie nun in dieser Gegend ihre Zelte aufgeschlagen. Da der Geheimdienst einige Informationen über ihre Gewohnheiten hat, konnten wir Rückschlüsse darauf ziehen, wo sie sich möglicherweise versteckt halten. Captain Oolbor, bitte schildern Sie uns, was Sie vorgefunden haben.«

Der Gand erhob sich und begann zu sprechen; seine tiefe Stimme deutete darauf hin, dass es sich bei ihm womöglich um ein männliches Mitglied seiner Spezies handelte.

»Die Flail hatte den Befehl, ein nahegelegenes, unbewohntes System mit der Bezeichnung Shen-Trill 22 zu untersuchen, weil dort der Schlupfwinkel der Piraten vermutet wurde«, sagte er. »Wir sprangen an den Rand des Systems und begannen zunächst mit passiven Scans, um unsere Anwesenheit nicht voreilig preiszugeben. Es dauerte nicht lange, bis wir erste Hinweise auf die Präsenz von Schiffen finden konnten: Ionenrückstände von Antrieben, Hinweise auf Hyperraumsprünge, Funksignale. Eine Auswertung ergab kein vollständiges Bild, deutete aber darauf hin, dass die Basis - sofern es sie gab - in den oberen Atmosphärenschichten eines Gasriesen auf dem sechsten Orbit des Sterns liegen konnte.«

Der Kapitän drückte auf einen Knopf des Holoprojektors, der unweit seines Sitzplatzes auf der hölzernen Tischplatte stand. Sofort erschien eine Abbildung des besagten Sternensystems: Das Zentralgestirn war ein roter Riese und um ihn kreisten sechs Planeten in teils stark exzentrischen Umlaufbahnen. Bei dem innersten handelte es sich um einen Felsplaneten, der in sehr kurzem Abstand um den Stern kreiste, so dass seine überhitzte Oberfläche für die meisten Wesen unbewohnbar war. Die übrigen fünf waren Gasriesen. Wenn nicht zufällig einer ihrer Monde gute Lebensbedingungen bot, war dieses System für eine Kolonialisierung ziemlich uninteressant; für eine Piratenbasis aber gerade deshalb vielleicht eine gute Wahl. Der äußerste Planet, eine wirbelnde grünblaue Gaskugel, wurde herangezoomt und ein blinkender Punkt nahe des südlichen Pols zeigte die Position an, in der die Flail die mögliche Basis geortet hatte.

»Wir wussten, dass die Piraten sich schon früher in der Atmosphäre von Gasriesen verborgen hatten. Genauer untersuchen konnten wir die Lage aber nicht, denn ein Schiff in der Größe der Flail hätte sich nicht unbemerkt nähern können. In den Gaswirbeln des Planeten wären wir auch kaum manövrierfähig und im Fall einer Auseinandersetzung kleineren, wendigeren Schiffen auch nicht gewachsen gewesen. Deshalb riefen wir die Racer-Staffel hinzu, die in einem Nachbarsystem unterwegs war.«

Der General erteilte nun der graugelockten Frau das Wort.

»Nachdem wir im System eingetroffen waren, flog ich mit der ersten Rotte in einem weiten Bogen außerhalb normaler Sensorreichweiten um den vermuteten Stützpunkt herum und näherten uns im Sensorschatten der abgewandten Seite des Gasriesen«, schilderte sie.
»Wir umrundeten ihn dann unmittelbar über der Wolkendecke und passierten die besagte Position in einem Abstand von knapp tausend Kilometern. Dabei zeichneten wir zunächst mit passiven Sensoren auf, und als wir keine Hinweise auf Überwachungs- oder Abwehrstationen oberhalb der Wolkendecke fanden, wagten wir einen zweiten Vorbeiflug und einen aktiven Sensorscan. Wir konnten bestätigen, dass sich mehrere metallische Objekte in der Atmosphäre des Planeten befinden, die definitiv nicht natürlichen Ursprungs sein können, und zeichneten auch Funkwellen und andere Strahlen auf, die von ihnen abgegeben wurden.«

Nun folgte eine recht langatmige Auflistung aller einzelnen Messwerte, die von den Jägern und der Angriffsfregatte empfangen worden waren, und deren möglichen Interpretationen. Alles wurde haarklein erläutert und hinterfragt. Mehrere Anwesende meldeten sich zu Wort, stellten Fragen, äußerten Vermutungen oder meldeten Bedenken an, dass die Daten von verschiedenen Umwelteinflüssen verfälscht worden sein könnten. Erst nach einer Viertelstunde beendete der Brigardier General diese technisch-trockene Debatte und zog das Fazit:

»Alles deutet also darauf hin, dass die Daten von der Racer-Staffel und der Flail die Anwesenheit eines Schiffes oder einer kleinen Raumstation beweisen. Und da es keine Hinweise darauf gibt, dass eine Station oder das Material zum Bau einer solchen in das System geschafft worden wäre, ist eher davon auszugehen, dass es sich um ein Schiff handelt«, ergänzte Marcoy. »Nach unseren Informationen besitzen die Piraten mindestens einen leichten Kreuzer aus Militärbeständen des Korporationssektors. Die Masse des Objekts ist aber zu groß für einen Etti Light Cruiser und auch die Energiemesswerte passten nicht so recht. Wir haben heute Morgen schon lange über die Werte gerätselt, glauben aber, die Ungereimtheiten aufklären zu können. Captain Oolbor hatte den entscheidenden Gedankenblitz: Es ist offenbar nicht ein Schiff, sondern zwei. Die Messwerte passen genau zu dem leichten Kreuzer und der vermissten Laqosha City, wenn diese miteinander zusammengekoppelt wären. Es scheint so, als hätten wir das Schiff gefunden, und das Versteck der Übeltäter gleich dazu.«

Die Anwesenden betrachteten die Daten unter diesem Gesichtspunkt neu und pflichteten schließlich bei, dass diese Interpretation zwar nicht die einzig denkbare, wohl aber die wahrscheinlichste war.

»Diese Information haben wir übrigens erst seit wenigen Stunden. Als Sie von Bandomeer aufgebrochen sind, sah es noch so aus, als würden Sie zu einer großflächigen Suche aufbrechen und langwierig Systeme absuchen. Mittlerweile ist der Stand der Dinge ein anderer. Ich habe mich mit Ihrem Flottenkommando beraten, Commanders, und dieses hat Ihre Befehle neu definiert. Hier habe ich die entsprechenden Dokumente.«

Er reichte den Kommandeuren der Grey Warden und der Unbreakable Dream jeweils ein Datapad und schwieg für einige Sekunden, bis sie ihre persönlichen Codes eingegeben und damit den Inhalt zugänglich gemacht hatten. Dann erläuterte er:

»Sie sind nun angewiesen, in das System Shen-Trill 22 zu fliegen und diese Bedrohung für die Stabilität in der Region zu beseitigen. Bevorzugt wird natürlich eine gewaltfreie Lösung, aber nach dem was wir über diese Gruppierung wissen, ist damit nicht zu rechnen: Sie haben die Espos des Korporationssektors jahrelang auf Trab gehalten und gezeigt, dass sie überaus gefährlich sind. Dass beim Überfall auf die Laqosha City niemand verletzt oder getötet wurde, ist wohl reines Glück gewesen; frühere Überfälle dieser Leute sind nicht so glimpflich verlaufen. Wenn ein Versuch, die Piraten zur Kapitulation zu bewegen, misslingt, müssen sie notfalls mit Waffengewalt unschädlich gemacht werden. Eine Nebulon-B-Fregatte und ein MC40 sollten leicht in der Lage sein, diese Situation zu meistern; außerdem stehen Ihnen mit den Mosquitos, den Crossbows und Staffel Gelb zwei Jäger- und eine Bomberstaffel zur Verfügung.

Das Problem ist, dass unsere Daten nicht vollständig sind und wir nur grob einschätzen können, was uns vor Ort erwartet. Leider fehlt uns aber die Zeit, um genauere Untersuchungen vorzunehmen, denn wir wissen nicht mit Sicherheit, ob die Anwesenheit unserer Schiffe bemerkt wurde. Wenn das der Fall ist, sind die Piraten vielleicht längst über alle Berge. Mit jeder Stunde, die wir verstreichen lassen, steigt die Gefahr, dass sie uns entwischen. Wir stehen also unter Zeitdruck und müssen eine schnelle Entscheidung fällen, wie dieser Zugriff von statten gehen soll. Das wäre der richtige Zeitpunkt für Fragen und Vorschläge von Ihrer Seite, meine Damen und Herren!«


[Mirial | Nördliche Hemisphäre | Camp Hoar Planes | Besprechungsraum] Brigadier General Pacs Marcoy, Commander Gezad Sed, Corporal Kiso Sol, Flotten- und Sternenjägeroffiziere
 
[ I-Sektor | Orbit von Mirial | ATR-6 | Eintritt in die Atmosphäre ] Gezad Sed, Corporal Kiso Sol samt Fireteam, Lieutenant Colonel Arslan Mundi (NPC), Armeeflieger Pilot

Der Einflug auf den Planeten war beeindruckend holprig. Nun, nicht vergleichbar mit den Simulationen eines Landeanfluges auf ein Kapitales Schiff, was nebenbei abhängig vom Piloten und dem Begleitschutz selbst in der Simulation nicht selten zur Vernichtung eben solcher Transporter führte, mit denen sie gerade auf die nördliche Hemisphäre des unter ihnen liegenden Planeten zu flogen. Der Armeepilot entschuldigte sich für die Interferenzen, wohl der hohen Begleitung des Fireteams geschuldet. Kaum war der Transporter gelandet und die wehte den Passagieren eine kalte Böe entgegen. Die Kleidung des Marines war nun wirklich nicht für solche Temperaturen geeignet, jedoch hatte er im Gegensatz zu Commander Sed Stiefel an. Nun wer hätte auch erwarten können, dass es so Arsch kalt hier ist, dachte sich der Cathar.

Mit einem Kopf nicken signalisierte
Corporal Sol seinem Fireteam Aufstellung zu nehmen. In einem streng eintrainierten Muster nahmen die Marines Aufstellung je zu zweit zur einer Seite ihrer Vorgesetzten. Jeder Schritt, jede Bewegung war eingedrillt und hundertfach wiederholt worden, um jederlei Fehler selbst in alltäglichem, wie bei einem Empfang zu vermeiden. Ebenso aufgestellt fanden sie sie die Mirialanischen Bodentruppen vor, nur dass sie den Marines mit der Winterbekleidung vorraus waren. Nachdem sie von einer Delegation empfangen wurden, angeführt von Brigadier General Pacs Marcoy wurden sie auch bereits nach innen gebeten. Zu der Überraschung des Cathars wendete sich Gezad an ihn und bat ihn sie zu begleiten.

"Natürlich Sir."

Vermittelte er mit einem simplen nicken und verbarg mit Erfolg seine Aufregung. Er war noch nie Teil einer Einsatzbesprechung unter Offizieren gewesen, warum auch, im Regelfall gab es ja ein Briefing innerhalb der einzelnen Squads Beziehungsweise große Ansprachen vor der Kompanie. Mit Handzeichen signalisierte
Corporal Sol seiner Mannschaft beim ATR zu bleiben. Schnellen Schrittes betraten sie die Basis, während sich Kiso hinter Commander Sed hielt. Der Weg durch die unzähligen blanken Gänge der Basis kamen Sol wie eine Ewigkeit vor. Immer wieder salutierten Soldaten und Basisangestellte beim Anblick der Offiziere, es wirkte alles sehr verquer. Eigentlich sollte er salutieren und es war schwierig diesem Drang nicht nachzukommen. Endlich am Besprechungsraum angekommen bot sich das typische Bild des Republikanischen Militärs. Die meisten hohen Positionen waren an Menschen vergeben, auch wenn einige wenige nichtmenschliche Wesen ebenfalls den Tisch säumten. Erneut wurden sie vorgestellt und ihnen wurden Plätze angeboten die Gäste, unter anderem auch die Führungsspitze einer Nebulon-B Fregatte namens Grey Warden, setzten sich an einen großen Hartholztisch in der Mitte des Raumes, zu seiner linken des Cathars befand sich nun Sed zu seiner rechten eine Gruppe von Piloten. Der Cathar setzte seine Waffe, die er bis hier hin geschultert hatte, neben dem Stuhl ab, richtete seinen Helm und blickte in die Runde. Kaum war er fertig die diversen Gesichter zu mustern, sie einzuschätzen und ihre Ränge anhand ihrer Uniformen zu ermitteln da begann der Macroy an zu sprechen. Während der Cathar gebannt dem Phindaner lauschte, hatte Lt. Col Mundi bereits eine Datapad gezückt und war drauf und dran mitzuschreiben.

Mundi war ein kleiner Mann, dessen fahles Gesicht ausschließlich von einem kleinen Busch von Haar gesäumt wurde. Bereits in der Akademie hatte sich Kiso erklären lassen, dass man dies unter Menschen "Bart" nannte. Wie immer war das Gesicht des Oberstleutnant ausdruckslos, wenig überrascht von der Ausgangslage. Im Gegensatz zu Corporal Sol hatte er immerhin diese Informationen im Detail schon erhalten. Es handelte sich um die Entführung eines Passagierschiffes, der Laqosha City, jedoch wurde hieraus noch nicht klar, wofür ein solches militärisches Aufgebot gebraucht wurde. Ein MC40 Kreuzer mit einer solchen Besatzung schien etwas übertrieben, um eine Bande Piraten auszuheben. Kalten Blickes folgte er dem Vortrag des Phindaner, kam jedoch nicht umhin hier und da eine kritische Miene aufzulegen Corporal Sol versuchte dies natürlich mit aller Kraft zu vermeiden, aber da dies niemandem aufgefallen war, oder es die Offiziere einfach nicht interessierte, machte er sich im Laufe der Besprechung keine Mühe mehr.

Als der Brigadier General fort fuhr wurde vieles klarer. Neben der Problematik der Zuständigkeit war diese Bande wohl bereits bekannt und weitere Angriffe dieser Art seien zu erwarten. Kaum war dieses Intro zu Ende referiert wurde die Lokalisation des möglichen Schlupfwinkels besprochen. Leider verstand Kiso nicht sonderlich viel von der Ortungstechnik und Sensoren, jedoch so oder so hörte sich die ganze Lokalisation relativ Waage an. Erst recht als die Sternenjägerpiloten zur kleinteiligen Interpretation der Sensordaten kamen. Es schien alles zu Perfekt. Piraten, die sich in einem Gasriesen versteckten und rein zufällig noch das Beutegut dabei hatten. Eine Gruppe, die anscheinend erfahren genug war um problemlos eine Passagierschiff zu unterwandern schafften es nicht unbemerkt mit ihrer Beute zu fliehen. Selbst wenn sie dort wären, hätte die Racer Staffel sie spätestens jetzt aufgeschreckt oder nicht? Eventuell war dieses Versteck im Nebel des Gasriesen auch nur ein Zwischenstopp. Außerdem waren die Espos nicht dafür bekannt glimpflich mit Piraten oder im allgemeinen mit Rechtsbrechern umzugehen. Sollte diese Gruppe sich so einfach finden lassen?
Kiso würde sich dazu nur äußern, wenn er gefragt würde. Er hatte weder die Erfahrung noch die Kompetenzen um sich in solcher Gesellschaft einzumischen. Jedoch war die Mission jetzt klar.

Kaum hatte der Brigadier General zu Ende gesprochen ging gemurmle in den einzelnen Lagern los, dies wurde jedoch von einem simplen Räuspern des
Oberstleutnant Arslan Mundi zum Schweigen gebracht, der sich mit dem Datapad in der Hand erhob:

"Als Oberstleutnant der Bodentruppen der Unbreakable Dream und der Annahme hin, dass die Wahrscheinlichste Vorgehensweise zur Lösung dieses . . Problems ein Boardingmanöver beinhalten würde hätte ich noch einige Fragen. "

Mundi wartete auf eine Bestätigung des Brigadier Generals, während er noch einmal auf seine Notizen auf dem Datapad schaute. Als er diese erhielt fuhr er fort.

"Zum einen wäre es von Vorteil genauere Kenntnis über den Ausmaß dieser "Organisation" von Piraten zu erfahren. Ungefähre Anzahl der Mitglieder, samt Ausrüstung wären von größtem Nutzen. Ebenfalls gibt es doch bestimmt Geheimdienstdaten zu vorherigen Konflikten mit dieser Gruppe. Neben dem Vorgehen auf der Laqosha City natürlich. Und verstehe ich es richtig, dass diese Gruppe einen Etti-light-Cruiser von den Sicherheitskräften des Korporationssektors gekapert hat? "

Dem Cathar erschienen diese Fragen äußerst sinnvoll, jedoch glaubte er keine befriedigenden Antworten zu bekommen. Ansonsten wären diese sehr wahrscheinlich schon gefallen.

[ I-Sektor | Mirial | Nördliche Hemisphäre | Camp Hoar Planes | Besprechungsraum] Brigadier General Pacs Marcoy, Commander Gezad Sed, Corporal Kiso Sol, Flotten- und Sternenjägeroffiziere



 
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