Darrim's erster und zweiter Tag auf dem Mobus-Mond M-2
Outer Rim - Unbekannte Regionen - Klasse Ephemora System - Mobus - Mond „M-2“ - Dschungel - Lichtung in der Nähe des Äquators - Darrim
„Wartet! Last mich nicht hier zurück!“
Darrim schrie dem Aufsteigenden Transporter hinterher. Sie konnten ihn doch nicht einfach hier aussetzen. Ohne Nahrung, ohne die geringste Ausrüstung. Obwohl. Er hätte es auch nicht anders erwartet. Von Menschen. Er wusste, dass sie ihn irgendwann verstoßen hätten. Doch das war wirklich zu viel für sein ohnehin geringes Vertrauen in Menschen.
Jetzt stand er hier. Umgeben von nichts als Dschungel, den Geräuschen von wilden Tieren und einer unglaublich feuchten Luft. Seine Kleidung klebte bereits an seinem großen Körper. Sein helles Hemd lies die athletischen Konturen seines Oberkörpers eindeutig durchschimmern. Seine Hose war glücklicher weise etwas dunkler. Wobei das ehrlich gesagt eigentlich vollkommen egal war. Niemand war hier um ihn zu sehen. Trotzdem ließ er sein Hemd an. Irgendwie gab es ihm Sicherheit. Auch wenn das ein sinnlose Schlussfolgerung war. Das Hemd würde gerade mal Mücken abhalten ihn zu zerstechen. Mehr aber auch nicht.
Er wusste nicht was er jetzt tun sollte. Er hatte keine Waffen, keine Nahrung und auch sonst keinerlei Ausrüstung. Er verfluchte die Menschen. Dann verfluchte er alle anderen Spezies in der Galaxie. Warum hatten sie ihn auch immer hänseln müssen? Wieso konnten sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen. Naja, jetzt taten sie das ja sozusagen. Wenn auch nicht so wie er sich das vorgestellt hatte.
Darrim ging zu einem hohen Baum und versuchte an der groben Rinde empor zu klettern. Er war nicht vollkommen naiv, und wusste, dass er am besten so schnell wie möglich Wasser finden musste. Im Dschungel eigentlich kein Problem sollte man denken. Doch das Wasser versicherte schneller im Boden als man es auffangen konnte. Ein Fluss wäre ideal dachte er. Nur wie sollte er den Finden? Er hatte keine Karte und keinerlei Anhaltspunkte in welche Richtung er gehen sollte. Auf einen Baum zu klettern war wohl die einzige Möglichkeit sich wenigstens etwas zu orientieren. Doch leider war das gar nicht so einfach. Er rutschte immer wieder ab und sein Gewicht war dem Klettern nicht gerade dienlich.
Wieder verfluchte er die Menschen, den Dschungel und diesen verdammten Planeten bedachte er ebenfalls mit ziemlich gemeinen Beleidigungen. Der Planet dankte es ihm mit Sturzbächen aus Wasser, die in dicken Tropfen durch das Blätterdach prasselten. Er blieb so nah wie möglich an den Baum gekauert, um nicht ganz durchnässt zu werden. Doch bereits nach einigen Minuten lief ihm das Wasser wie in Strömen über den ganzen Körper. Er wartete stundenlang bis der Regen aufhörte. Als es soweit war, ging die Sonne bereits unter.
Es wurde nicht viel kälter, wodurch er nachts keine Angst vorm erfrieren haben müsste. Er ging zurück auf die Lichtung, auf der seine Adoptiveltern ihn ausgesetzt hatten. Das Schiff hatte die Vegetation in großem Umkreis platt gewälzt. Es war sowieso hautsächlich Gras und Farn gewesen, sodass es jetzt eine angenehm weiche Unterlage zum schlafen bot. Ohne lange zu zögern legte er sich hin. Er versuchte zu schlafen, doch die Angst vor wilden Tieren machte ihm schwer zu schaffen. Immer wieder glaubte er Äste knacken zu hören und Vögel erschrocken davonfliegen zu sehen.
Es gelang ihm erst morgens, als die Sonne aufging, in einen unruhigen Schlaf zu fallen. Nach wenigen Stunden nicht wirklich erholsamen Schlafes machte er sich erneut daran, auf einen hohen Baum zu klettern. Doch auch dieses Mal hatte er kein Glück. Nach wenigen Metern rutschte er stets wieder ab und fiel einige Male unangenehm auf einige ziemlich harte Wurzeln. Er war einfach kein Kletterer, musste er sich eingestehen. Also war es wohl vorerst nichts mit dem Ausschau halten nach einem Fluss oder ähnlichem. Er würde sich vielleicht erst einmal um etwas zu Essen kümmern müssen. Und ein Feuer wäre vielleicht auch nicht ganz verkehrt. Wobei er bezweifelte das er bei einem Regen wie dem des gestrigen Abends ein Feuer am leben halten konnte. Den er wusste das der heftige Regen kein einmaliges Erlebnis gewesen war. Also musste er sich vielleicht einen Unterschlupf suchen. Eine Höhle wäre etwas viel verlangt dachte er. Denn Gebirgszüge konnte er aufgrund des dichten Dschungels keine ausmachen.
Also blieb vorerst nur die Nahrungsbeschaffung. Das Jagen konnte er von vorn herein vergessen. Er war zwar schnell und hatte Reflexe die jeden Menschen vor Staunen erbleichen ließen, doch wen es darum ging sich anzuschleichen oder sich zu verstecken versagte er kläglich. Also würde er notgedrungen nach anderen essbaren Dingen suchen müssen. Käfer Larven, Pilze, Wurzeln, Beeren und heruntergefallene Früchte. Das würde für die nähere Zukunft alles sein was er zu essen bekam. Er hoffte nur, dass es hier nicht zu viele giftige Dinge gab. Sowohl in Fauna als auch Flora. Er fand es war sehr unangenehm sich zu vergiften.
Also machte er sich auf die Suche nach etwas essbarem. Er ging tiefer in den Wald, um etwas genießbares zu essen finden. Den an der Lichtung, glaubte er, würde sich nichts finden lassen. So streunte er in einiger Entfernung zur Lichtung durch den Wald und fand nichts. Alle Früchte die auf dem Boden lagen waren bereits verschimmelt und am verrotten. Käfer sah er nur wenige, und die verschwanden meist schnell wenn er kam. Im Wald gab es auch kaum kleinere Pflanzen die Früchte trugen. Wahrscheinlich weil sie so weit unten nicht genug Licht bekamen. Das wusste er von seiner Zeit auf der Farm seiner Adoptiveltern. Was kein Licht kriegt geht ein. Nach ein paar Stunden, so kam es ihm wenigstens vor, fand er einen umgeknickten Baum, der bereits morsch und durchlöchert war. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass er dort vielleicht Maden oder ähnliches finden konnte. Er untersuchte den Stamm einige Zeit und beschloss dann es mit etwas Gewalt zu versuchen. Zwei kräftige Schläge später sah er einige halb zerquetschte und jede Menge sich windende fette Maden. Ohne lange über seinen bereits rebellierenden Magen nachzudenken, stopfte er sich eine Hand voll der Tiere in den Mund und zerkaute sie. Sie schmeckten besser als erwartet. Sie waren zwar keinesfalls wohlschmeckend, doch der Geschmack lies sich ertragen. Er stopfte sich solange Maden in den Mund, bis ein leichter Würgreiz ihn darauf hinwies, dass er bis obenhin voll war.
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