Mobus (Klasse-Ephemora-System)

J

Jacen Pike

Gast
Mobus
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[ Infos zum Planeten: Mobus (engl.) | Mobus (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Neutral ]​


Region: Outer Rimm
Sektor: Unbekannte Regionen
System: Klasse Ephemora System
Typ: Gasriese
Monde: 17 (M-1 bis M-17)


Mond (M-2)

Atmosphäre: Sauerstoff - Stickstoffgemisch, hoher Kohlenstoffdioxid Anteil
Durchmesser: 6,526 km
Rotationsgeschwindigkeit: 21 h
1 Jahr = 107 Tage

Klima: tropischer Regenwald
Terrain: flache Hügel und Gebirgszüge, Dschungel, relativ kleine Polkappen, kleinere Seen
Besonderheiten von Flora und Fauna: Rancors, Großkatzen, viele giftige Tiere
Wichtige Anlaufpunkte: - / große Lichtung nahe des Äquators

Weitere Besonderheiten: keine ansässige intelligente Spezies, ausgedehnter Regenwald, verzweigte Ströme

Bevölkerung/Eingewanderte Spezies: - / Darrim C'tul (Gen'Dai)
Offizielle Sprache: -
Zugehörigkeit: -


Der Mond ist unbewohnt und verfügt über keine nennenswerten Bodenschätze. Er ist ein wenn auch selten genutztes Versteck für eine Gruppe von Schmugglern die ihre Wahre hier, aufgrund der Abgelegenheit des Systems, zwischenlagern.
 
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Darrim's erster und zweiter Tag auf dem Mobus-Mond M-2

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„Wartet! Last mich nicht hier zurück!“


Darrim schrie dem Aufsteigenden Transporter hinterher. Sie konnten ihn doch nicht einfach hier aussetzen. Ohne Nahrung, ohne die geringste Ausrüstung. Obwohl. Er hätte es auch nicht anders erwartet. Von Menschen. Er wusste, dass sie ihn irgendwann verstoßen hätten. Doch das war wirklich zu viel für sein ohnehin geringes Vertrauen in Menschen.

Jetzt stand er hier. Umgeben von nichts als Dschungel, den Geräuschen von wilden Tieren und einer unglaublich feuchten Luft. Seine Kleidung klebte bereits an seinem großen Körper. Sein helles Hemd lies die athletischen Konturen seines Oberkörpers eindeutig durchschimmern. Seine Hose war glücklicher weise etwas dunkler. Wobei das ehrlich gesagt eigentlich vollkommen egal war. Niemand war hier um ihn zu sehen. Trotzdem ließ er sein Hemd an. Irgendwie gab es ihm Sicherheit. Auch wenn das ein sinnlose Schlussfolgerung war. Das Hemd würde gerade mal Mücken abhalten ihn zu zerstechen. Mehr aber auch nicht.

Er wusste nicht was er jetzt tun sollte. Er hatte keine Waffen, keine Nahrung und auch sonst keinerlei Ausrüstung. Er verfluchte die Menschen. Dann verfluchte er alle anderen Spezies in der Galaxie. Warum hatten sie ihn auch immer hänseln müssen? Wieso konnten sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen. Naja, jetzt taten sie das ja sozusagen. Wenn auch nicht so wie er sich das vorgestellt hatte.

Darrim ging zu einem hohen Baum und versuchte an der groben Rinde empor zu klettern. Er war nicht vollkommen naiv, und wusste, dass er am besten so schnell wie möglich Wasser finden musste. Im Dschungel eigentlich kein Problem sollte man denken. Doch das Wasser versicherte schneller im Boden als man es auffangen konnte. Ein Fluss wäre ideal dachte er. Nur wie sollte er den Finden? Er hatte keine Karte und keinerlei Anhaltspunkte in welche Richtung er gehen sollte. Auf einen Baum zu klettern war wohl die einzige Möglichkeit sich wenigstens etwas zu orientieren. Doch leider war das gar nicht so einfach. Er rutschte immer wieder ab und sein Gewicht war dem Klettern nicht gerade dienlich.

Wieder verfluchte er die Menschen, den Dschungel und diesen verdammten Planeten bedachte er ebenfalls mit ziemlich gemeinen Beleidigungen. Der Planet dankte es ihm mit Sturzbächen aus Wasser, die in dicken Tropfen durch das Blätterdach prasselten. Er blieb so nah wie möglich an den Baum gekauert, um nicht ganz durchnässt zu werden. Doch bereits nach einigen Minuten lief ihm das Wasser wie in Strömen über den ganzen Körper. Er wartete stundenlang bis der Regen aufhörte. Als es soweit war, ging die Sonne bereits unter.

Es wurde nicht viel kälter, wodurch er nachts keine Angst vorm erfrieren haben müsste. Er ging zurück auf die Lichtung, auf der seine Adoptiveltern ihn ausgesetzt hatten. Das Schiff hatte die Vegetation in großem Umkreis platt gewälzt. Es war sowieso hautsächlich Gras und Farn gewesen, sodass es jetzt eine angenehm weiche Unterlage zum schlafen bot. Ohne lange zu zögern legte er sich hin. Er versuchte zu schlafen, doch die Angst vor wilden Tieren machte ihm schwer zu schaffen. Immer wieder glaubte er Äste knacken zu hören und Vögel erschrocken davonfliegen zu sehen.

Es gelang ihm erst morgens, als die Sonne aufging, in einen unruhigen Schlaf zu fallen. Nach wenigen Stunden nicht wirklich erholsamen Schlafes machte er sich erneut daran, auf einen hohen Baum zu klettern. Doch auch dieses Mal hatte er kein Glück. Nach wenigen Metern rutschte er stets wieder ab und fiel einige Male unangenehm auf einige ziemlich harte Wurzeln. Er war einfach kein Kletterer, musste er sich eingestehen. Also war es wohl vorerst nichts mit dem Ausschau halten nach einem Fluss oder ähnlichem. Er würde sich vielleicht erst einmal um etwas zu Essen kümmern müssen. Und ein Feuer wäre vielleicht auch nicht ganz verkehrt. Wobei er bezweifelte das er bei einem Regen wie dem des gestrigen Abends ein Feuer am leben halten konnte. Den er wusste das der heftige Regen kein einmaliges Erlebnis gewesen war. Also musste er sich vielleicht einen Unterschlupf suchen. Eine Höhle wäre etwas viel verlangt dachte er. Denn Gebirgszüge konnte er aufgrund des dichten Dschungels keine ausmachen.

Also blieb vorerst nur die Nahrungsbeschaffung. Das Jagen konnte er von vorn herein vergessen. Er war zwar schnell und hatte Reflexe die jeden Menschen vor Staunen erbleichen ließen, doch wen es darum ging sich anzuschleichen oder sich zu verstecken versagte er kläglich. Also würde er notgedrungen nach anderen essbaren Dingen suchen müssen. Käfer Larven, Pilze, Wurzeln, Beeren und heruntergefallene Früchte. Das würde für die nähere Zukunft alles sein was er zu essen bekam. Er hoffte nur, dass es hier nicht zu viele giftige Dinge gab. Sowohl in Fauna als auch Flora. Er fand es war sehr unangenehm sich zu vergiften.

Also machte er sich auf die Suche nach etwas essbarem. Er ging tiefer in den Wald, um etwas genießbares zu essen finden. Den an der Lichtung, glaubte er, würde sich nichts finden lassen. So streunte er in einiger Entfernung zur Lichtung durch den Wald und fand nichts. Alle Früchte die auf dem Boden lagen waren bereits verschimmelt und am verrotten. Käfer sah er nur wenige, und die verschwanden meist schnell wenn er kam. Im Wald gab es auch kaum kleinere Pflanzen die Früchte trugen. Wahrscheinlich weil sie so weit unten nicht genug Licht bekamen. Das wusste er von seiner Zeit auf der Farm seiner Adoptiveltern. Was kein Licht kriegt geht ein. Nach ein paar Stunden, so kam es ihm wenigstens vor, fand er einen umgeknickten Baum, der bereits morsch und durchlöchert war. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass er dort vielleicht Maden oder ähnliches finden konnte. Er untersuchte den Stamm einige Zeit und beschloss dann es mit etwas Gewalt zu versuchen. Zwei kräftige Schläge später sah er einige halb zerquetschte und jede Menge sich windende fette Maden. Ohne lange über seinen bereits rebellierenden Magen nachzudenken, stopfte er sich eine Hand voll der Tiere in den Mund und zerkaute sie. Sie schmeckten besser als erwartet. Sie waren zwar keinesfalls wohlschmeckend, doch der Geschmack lies sich ertragen. Er stopfte sich solange Maden in den Mund, bis ein leichter Würgreiz ihn darauf hinwies, dass er bis obenhin voll war.


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Darrims dritter Tag

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Darrim’s erste zwei Tage waren gut überstanden. Doch die Maden in dem abgestorbenen Baumstamm waren bereits aufgebraucht. Er musste sich erneut etwas zu Essen suchen. Das war jedoch schwerer als gedacht. Zuerst versuchte er sich erneut mit dem Klettern. Denn egal wie man es drehte, irgendwann musste er ja auf einen dieser Bäume. Sie zu erklimmen war die einzige Orientierungsmöglichkeit die es in diesem Dschungel gab.

Vorsichtig setzte er seine Füße an die raue Rinde des alten, mehrere Meter dicken Baumstammes. Die ersten Meter waren zwar nicht gerade einfach, doch er glaubte es schaffen zu können. Er hatte trotz der nassen und rutschigen Oberfläche einigermaßen guten Halt. Die raue Struktur der Rinde machte es ihm einfach gute Griffmöglichkeiten zu erreichen. Darrim Blickte nach unten. Er war bereits einige Meter über dem Boden. Gerade als er den nächsten Griff ansetzen wollte, rutschte sein rechter Fuß aus seinem Halt. Darrim erschrak. Er hatte Glück. Er konnte sich noch gerade so halten. Genau in diesem Augenblick brach das Stück Rinde, an dem er sich festhielt, ab.

Die Welt um Darrim herum bewegte sich wie in Zeitlupe. Langsam kippte sein Körper nach hinten. Seine Füße scharrten kurz über die Rinde des Baums und er drückte sich selbst noch weiter vom Stamm weg. Es schien, als fiele er unglaublich langsam. Seine Hände versuchten verzweifelt nach dem Baum und dessen Rinde zu greifen, doch beides war zu weit weg. Darrim bereitete sich auf den Aufschlag vor. Er ahnte, dass es schmerzhaft werden würde. In einem letzten Aufbäumen versuchte er nach der Rinde zu greifen. Doch anstatt der Rinde bekam er etwas anderes zu fassen. Eie Liane, die er vorher nicht bemerkt hatte, legte sich in seine Hand. Ohne groß nachzudenken schloss sich seine Hand wie durch einen Reflex.


„Gerettet“
schoss es Darrim durch den Kopf.
Dann riss die Liane unter der starken Belastung und Darrim setzte seinen Fall ungebremst fort. Dumpf schlug er auf den Dschungelboden auf und verlor das Bewusstsein.

Als Darrim erwachte regnete es. Sein Körper war schlaff und kraftlos. Nachdem er kurz in sich hineingehört hatte und keinen Schmerz wahrnahm, stellte er fest, das alles in Ordnung zu sein schien. Langsam richtete er sich auf. Jetzt merkte er, dass seine linke Hand wie Feuer brannte. Eine knochentiefe Wunde war in seiner Handfläche zu erkennen.

Die Liane, die jetzt neben ihm lag war keine gewöhnliche Liane. Sie besaß Dornen und war äußerst klebrig. Eine Eigenschaft die er im fallen leider nicht bemerkt hatte. An der Liane klebte ein Stück seiner Haut. Er löste es vorsichtig ab und presste es auf die Wunde in seiner Hand. Nach fast einer Stunde lies er das Stück Fleisch los und es blieb von alleine auf seiner Handinnenfläche kleben. Es war wieder angewachsen.

Zwar lies sich seine Hand immer noch nicht richtig und schmerzfrei bewegen, doch das würde sicher bald vergehen. Er machte sich zurück zur Lichtung. Da es bereits aufgehört hatte zu regnen, würde es blad dunkel werden. Zwar spendete Mobus nachts noch ausreichend Licht, doch ehrlich gesagt wollte er nachts nicht all zu tief im Dschungel sein. Irgendwie fühlte er sich nicht ganz sicher. Auf der Lichtung konnte er wenigstens ungehindert sehen.

Als er sich auf der Lichtung endlich hinlegte, schlief er vor Erschöpfung sofort ein. Er schlief das erste Mal seit er auf dem Mond war ruhig. Keine Vögel oder knackendes Geäst störten seinen Schlaf. Es war erholsam endlich einmal wieder richtig zu schlafen. Ein Gefühl von Behaglichkeit stellte sich ein, das Darrim friedliche Träume von einem ruhigen Leben im Dschungel bescherte. Doch diese Träume sollten sich als sehr trügerisch herausstellen.


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Darrim's vierter Tag

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Darrim erwachte. Er verspürte einen tiefen Frieden. So gut und so erholsam hatte er seit langem nicht mehr geschlafen. Langsam stützte er sich auf seine Hände. Dabei merkte er, dass seine Linke immer noch schmerzte. Er konnte sie zwar wieder zur Faust ballen, doch es spannte und war sehr unangenehm.

Er Betrachtete die Wunde. Die Haut sah fast wieder normal aus. Nur eine dicke weiße Linie kennzeichnete die Stelle, and der die Liane ein Stück Fleisch herausgerissen hatte. Er war froh, dass er das Stück Haut an der Liane bemerkt hatte. Ansonsten hätte der Heilungsprozess Wochen oder Monate in Anspruch genommen.

Doch jetzt beschäftigte ihn etwas anderes. Nahrung. Er hatte Hunger. Sein Magen Knurrte wie verrückt und seine Kehle war trocken. Da es noch früh am Morgen war, war die Luft noch feucht und einige größere Blätter waren mit kleinen Seen aus Tau gefüllt. Vorsichtig sammelte er den Tau in einem besonders großen Blatt. Als er mehrere Schlücke gesammelt hatte, trank er das Wasser gierig. Das war keine Art seinen Durst zu löschen. Auf Dauer würde er so im Dschungel verdursten. Im Dschungel verdursten, dass so etwas möglich war, hatte er nie gedacht. Trotz des starken Regens und der anhaltenden Feuchtigkeit war Ertrinken hier sogar einfacher als Verhungern.

Das Brachte ihn auf eine andere Idee. Das Klettern wollte ja nicht so richtig klappen, also musste er sich eine andere Art der Orientierung ausdenken. Doch wie bitte sollte man sich in einem so dichten Dschungel orientieren? Alleine durch markante Baumgruppierungen? Das war wohl kaum möglich. Da die Bäume fast alle gleich weit auseinander standen und gleich groß waren. Darrim stand auf und lief auf der Lichtung auf und ab. Vielleicht brachte etwas Bewegung seine Gedanken in Schwung. E rüberlegte fieberhaft. Mit Hilfe eines Seils aus Lianen? Er könnte es um einen Baum nahe der Lichtung binden und als Sicherheit nutzen, damit er sich im Wald nicht verirrte. Doch das war ihm zu umständlich. Er brauchte etwas Schnelles und Effektives.

In genau diesem Moment trat er auf etwas Hartes. Es drückte sich schmerzhaft gegen die Unterseite seines Fußes. Erschrocken zog er den Fuß zurück. Darunter kam ein Stein zum Vorschein. Er war an der einen Seite rund und lief dann in einem Kegel aus. Es erinnerte leicht an einen Wassertropfen.

Die Spitze des Kegels war ziemlich scharf. Darrim wusste sofort was er damit tun konnte. Schnell lief er zu den ersten Bäumen, und schlug mit der Spitze des Steins in die Rinde. Der Stein bohrte sich tief in das harte Holz. Vorsichtig zog er ihn wieder aus dem Stamm. Die etwas längliche klingenartige Spitze schien zwar instabil, da dünn, jedoch blieb sie heil. Noch ein paar Mal rammte er den Stein mit seiner Spitze in die Rinde. Dem Stein geschah nichts. Mit seiner Hand riss er das Stück der Rinde, das sich zwischen den ovalen Löchern befand heraus. Durch das sichtbar werdende weise Holz war Darrim’s erstes Wegzeichen weithin zu erkennen.

Jetzt konnte Darrim sich fast ungehindert im Wald bewegen und das ohne sich zu verirren. Nur die Bäume waren für ihn unzugänglich. Doch mit etwas Übung sollte er auch das schaffen.

Es war reines Glück, dass er den Stein gefunden hatte. Doch irgendwann musste er ja auch einmal Glück haben. Er ging entschlossen tiefer in den Dschungel. Nach zehn Bäumen hatte er eine gute Technik entdeckt um die Rinde mit gut sichtbaren Zeichen zu versehen. Er ging immer weiter in den Wald. Erst als er hörte, wie es anfing zu regnen, merkte er wie tief er bereits in den Dschungel vorgedrungen war. Der Rückweg dauerte Stunden. Als er zur Lichtung zurückkam stand Mobus bereits hell leuchtend am Himmel und war im Begriff unterzugehen. Ohne lange nachzudenken, legte er sich hin und versuchte zu schlafen. Doch sein immer noch knurrender Magen, und seine trockene Kehle hinderten ihn lange daran. Doch bevor Mobus ganz untergegangen war, schlief er ein.


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Darrim's fünfter bis achter Tag

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Darrim machte sich erneut daran auf dem Baum zu gelangen. Der Stein lag in einer kleinen Mulde am Fuß des Baumes. Er setzte erneut einige Griffe an der Rinde an und zog sich langsam hoch. Dieses Mal kam er Problem los bis auf fast fünf Meter Höhe. Doch dieses Mal gestand er sich gleich ein, dass er es nicht weiter schaffen würde. Langsam und gemächlich kletterte er wieder herunter. Auf dem weg herunter entdeckte er ein kleines Loch in der Rinde des Baums. Er betrachtete das Loch etwas genauer, und stellte fest, dass es mehrere zehn Zentimeter in den Baum hineinreichte. Ihm kam eine Idee. Schnell kletterte er am Baum hinunter und holte den Stein. Sofort machte er sich daran eine kleine stufe in den Baum zu schlagen. Es dauerte einige Zeit, doch schließlich hatte er eine fast vollkommen glatte Stufe in de Stamm geschnitten. Darrim blickte nach oben. Jetzt hate er nur noch napp siebzig Meter vor sich.

Zwei Tage später.

Darrim rammte den Stein in den Baum. Dann blickte er nach unten.

„Ganz schön hoch!“ dachte er, als er die sechzig Meter bis zum Boden unter sich betrachtete.
Endlich griff er nach einem Ast. Das Erfolgsgefühl das ihn erfasste war unglaublich. Er hatte sich selbst eine Leiter in einen Baum geschlagen und dadurch sein Überleben ganz alleine gesichert. Die Affen in der Baumkrone sahen ihm schon seit Tagen bei seiner Arbeit zu. Jetzt saßen sie stil auf den äußeren Ästen und beobachteten ihn wie gebannt. Er kletterte langsam auf den relativ kleinen ast und arbeitete sich Stück für Stück bis zur Krone des Baumes vor. Das War gar nicht so einfach. Die Äste wurden eine zeitlang so dick, das er sie nicht umfassen konnte. Auf der hälfte des Weges kehrte er um und holte den Stein. Damit schuf er noch zusätzliche Stufen zwischen den Ästen.

Einen Tag später

Darrim stand auf dem obersten tragenden Ast des Baumes. Einige Blätter die ihm die Sicht behinderten hatte er bereits abgerissen. Jetzt erstreckte sich unter ihm und vor ihm der Dschungel des Mondes. Fast unendlich erschien ihm das Grün. In der Nähe entdeckte er eine weitere aber weitaus kleinere Lichtung. Dort würde er sich als nächstes hinbegeben. Doch zuerst griff er hinter sich. Dort hingen große rote Früchte. Er griff sich eine der großen Früchte mit beiden Händen und bis zaghaft hinein. Sie schmeckte süß und unglaublich saftig. Seine ausgetrocknete Kehle empfing die Flüssigkeit freudig und sein ganzer Körper wurde von einem Glücksgefühl durchfahren.

Jetzt hatte er Zugang zu fast unbegrenzter Nahrung. Den in den Baumkronen lies es sich sehr einfach von einem Baum zu einem anderen wechseln. Da sein Nahrungsproblem somit gelöst war, beschloss er sich die nächste Lichtung anzusehen. Er riss eine ganze Rebe ab und legte sich das gute Duzend von runden kopfgroßen Früchten über die Schulter.

Gerade als er sich zum abstieg bereitmachen wollte, entdeckte er Lianen, die sich von Baum zu Baum und um die Äste schlängelten. Das Gute an seiner Entdeckung war jedoch, dass die Lianen nicht voller Dornen Waren. Als er sie berührte, waren sie auch nicht klebrig. Vorsichtig testete er die Belastbarkeit der Liane. Sie war robuster als die klebrige Dornenliane. Sehr viel robuster. Er nahm den Stein und hackte die Liane auseinander. Langsam wickelte er die Liane vom Ast. Das war schwierig, da er schließlich immer wieder über fünfzig Meter um den Ast führen musste.

Schließlich zog er die Liane ein letztes Mal herauf und band sie um die Rebe. Dann ließ er die Früchte vorsichtig nach unten. Beim ersten Mal löste sich der Knoten und die Früchte zerplatzten auf dem Waldboden. Beim Zweiten Versuch ließ er sic mehr Zeit und war vorsichtiger. Freudig beobachtete er wie die Früchte sanft auf dem Blätterboden des Dschungels zum liegen kamen. Jetzt konnte er wieder vom Baum steigen.

Wenn er die Entfernung richtig eingeschätzt hatte, sollte die kleine Lichtung nur knapp einen Tagesmarsch von der großen Lichtung entfernt sein. Während er den Stamm Hinab kletterte, Überlegte er was er mit dem Stein och alles anstellen könnte. Er war scharf, das hieß, vielleicht konnte er ihn als provisorisches Messer benutzen. Das war eine gute Idee.

Vielleicht konnte er sich so etwas wie einen Speer schnitzen. Die Klinge an der Spitze des Steins war zwar nicht besonders groß, doch mit etwas Geduld, sollte es ihm möglich sein. Vielleicht sollte er seine Expedition zu der anderen Lichtung verschieben. Den ohne Waffen weiter in den vollkommen unbekannten Dschungel vorzudringen hielt er für viel zu gefährlich. Also erst einen Speer herstellen.

Als Darrim wieder auf festem Boden stand, ging er zum Rand der Lichtung, wo etliche junge Bäume standen. Vorsichtig trennte er einen der Bäume mit dem Stein ab. Da der Stein an seiner Spitze so scharf war, funktionierte das sogar sehr einfach. Einfacher als er gedacht hatte. Nach einigen Minuten hatte er den Baum mit dem Stein abgeschnitten. Dann machte er sich an das fordere Ende. Die dauerte aber etwas länger. Er schnitze langsam eine flache Spitze aus dem harten dünnen Stamm.

Als er Fertig war, schmerzte seine Hand von der Arbeit mit dem Stein. Er beschloss erst am nächsten Tag zu der kleinen Lichtung zu gehen. Er fertigte sich bis es anfing zu regnen noch einen Speer an. Zwei umgedrehte kelchförmige Blätter benutzte er als Schutz für sich und seine Speere. Er hatte keine Lust mehr nass zu werden. Er nahm sich vor etwas wie eine kleine Behausung zu suchen, oder wenn er nichts fand, eine zu bauen. Nass zu werden hatte er satt.


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Darrim's neunter Tag

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Darrim stand früh auf. Der Wald war noch von dichten undurchsichtigen Nebelschwaden durchzogen. Um seinen ersten Durst zu stillen, sammelte er wieder Tau aus den Blättern und trank ihn. Da es noch recht früh war sammelte er sogar mehr als er trinken konnte. Froh, das er endlich Nahrung gefunden hatte, As er erstmal zwei der Früchte. Sofort merkte er, dass man sie nur frisch genießen konnte. Also musste er wohl erst noch einmal auf den Baum bevor er losging. Der Nebel würde sich bis er wieder unten war auch verzogen haben. Dann sah er wenigstens genau wohin er ging. Außerdem konnte er vom Baum aus die Richtung nachprüfen, in die er gehen müsste. Als er oben in der Krone des Baumes stand Pflückte er sich eine frische Rebe und band sie an eine Liane. Gerade als er sie herunterlassen wollte, hielt er inne.

?Wieso gehe ich nicht über die Kronen?? fragte er sich im Geiste. ?Dann kann ich mich auch nicht verlaufen.?

Schnell stieg er vom Baum und holte sich seine beiden Speere. Mit ihnen zu klettern war zwar etwas problematisch, doch er schaffte es ohne abzustürzen. Oben nahm er sich ein Stück Liane, und fertigte sich einen provisorischen Tragegriff für die Speere und die Rebe. Beides hängte er sich über die Schulter und machte sich auf den Weg über die Äste zur kleinen Lichtung. Er war äußerst gespannt was es dort zu finden gäbe.

Die Äste waren glücklicher weise dick genug, um vollkommen ungefährlich auf ihnen zu laufen. Die meisten Äste waren sogar miteinander verwachsen. So bildeten die Äste ein hochgelegenes Verkehrsnetz für Affen und andere Tiere. Und jetzt auch für Darrim. Es dauerte nicht lange und er erreichte einen Gigantischen Mammutbaum. Aus der Ferne hatte er ihn nicht gesehen, aber jetzt stand er auf den untersten Ästen und blickte nach oben. Fast hundertdreißig Meter war der Baum hoch. Den würde er sich später noch genauer ansehen, beschloss er. Jetzt ging er erst einmal zu der kleinen Lichtung. Unterwegs begegnete er vielen kleinen und größeren Affen. Vielleicht sollte er wenn er sich etwas sicherer in den Baumkronen bewegte mal versuchen einen von ihnen zu Jagen und zu erlegen. Aber das war nichts das er überstürzen sollte.

Als er die kleine Lichtung erreichte, war er erstaunt. Die Lichtung war nicht natürlich entstanden. Ein kleiner Jäger, von dem was er erkennen konnte ein Z-95, war in den Dschungel gestürzt. Die Teile waren vollkommen verbogen, doch trotzdem war der Jäger noch gut zu erkennen. Von sehr weit oben konnte er nicht abgestürzt sein. Darrim Schnappte sich wieder Einige Lianen, und machte sich daran die vom Ast zu wickeln. Mit den entstandenen Seilen lies er sich langsam nach unten herab. Bereits bevor er den Boden erreichte, erkannte er, dass der Pilot tot war. Als er mit den Füßen auf dem weichen Farn landete, blickte er nach oben und versicherte sich das er wieder hinauf kommen würde. Als er sich davon überzeugt hatte, ging er durch die Trümmer zum Hauptwrack.

Vorsichtig untersuchte er die Überreste. Der Leichnam war vollkommen skelettiert. Darrim durchsuchte die noch erhaltene Kleidung des Piloten nach brauchbarem. Ein zerstörter und stark oxidierter Blaster, der zu absolut nichts mehr nutze war. Immerhin war der Gürtel des Piloten, an dem sich einige kleine und größere Taschen befanden noch intakt und fast wie neu. Dazu fand er noch einen flachen Vibrodolch, der in einer Halterung am Arm des Toten steckte. Er zog den Dolch und aktivierte den Ultraschallgenerator. Er funktionierte ebenfalls noch. Vorsichtig entfernte er den Gürtel und die Armhalterung und legte beides an. Dann steckte er seinen Stein in eine der Gürteltaschen und den Dolch zurück in die Halterung. Hetzt war sein Streben nach überleben noch einfacher geworden. Langsam ging er die übrigen Überreste des Schiffes durch. Zuerst fand er eine Com. Es war noch intakt, doch mit wem sollte er schon reden. Trotzdem steckte er es in eine der kleineren Taschen des Gürtels. Im lädierten Vorratsbehälter entdeckte er ein belastbares Seil. Es war sehr lang, und ohne zu zögern klemmte er es sich hinter den Gürtel. Nach dem Seil fand er nichts mehr. Sein Glück musste er ja irgendwann enden.

Langsam machte er sich wieder nach oben in die Baumkronen. Er kletterte die Lianen hinauf und machte sich zurück zur großen Lichtung. Denn hier würde er wohl nichts interessantes oder nützliches mehr finden. Oben gönnte er sich erstmal ein ausgiebiges Mittagessen. Die Sonne stand bereits im Zenit. Er saß auf einem breiten Ast und überlegte. Was sollte er als nächstes tun? Eine schwierige Frage. Zunächst sollte er zur großen Lichtung zurückkehren. Schließlich war dort sein Leiterbaum. Nur dort konnte er wirklich sicher in die Bäume gelangen. Also machte er sich auf zurück zur großen Lichtung. Als er ankam war es bereits am regnen. Er legte sich ins nasse Gras und erholte sich von der durchaus anstrengenden Kletterei. Das er Nass wurde störte ihn, trotz seiner Wut vom vergangenen Abend, überhaupt nicht mehr. Langsam gewöhnte er sich daran nass zu sein.


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Darrim's sechzehnter Tag, Morgen bis früher Mittag

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Darrim erwachte. Seine Entdeckungen auf der kleinen Lichtung waren schon mehrere Tage her. Inzwischen hatte er sich hauptsächlich mit Klettern und Essen beschäftigt. Er war in den ersten paar Tagen etwas abgemagert. Langsam spürte er wie er wieder zu Kräften kam, aber sein Körper verblieb in seiner sehnigen Verfassung. Er fühlte sich nicht schwach, doch ehrlich gesagt brauchte er mal wieder etwas Richtiges zwischen die Zähne. Damit war natürlich Fleisch gemeint, doch Jagen und alles was dazugehörte, stellte er vorerst hinten an.

Erst einmal musste er sich einen trockenen Unterschlupf suchen. Bis jetzt waren ihm Keine Berge aufgefallen. Er hatte mehrmals von den Bäumen aus danach Ausschau gehalten. Aus Holz oder Blättern etwas zu bauen war erstens zu auffällig und zweitens konnte man praktisch zusehen wie alles Tote im Dschungel rapide verwertet wurde. Als Adoptivsohn eines Farmers kannte er sich mit so etwas aus. Eine Humusschicht wie es sie hier gab sorgte für äußerst schnelle Zersetzung. Das hieß, er musste sich etwas wie eine natürliche Höhle oder einen möglichst lebenden, hohlen Baum suchen.

Doch bis jetzt hielt er sich hauptsächlich im oberen Teil des Waldes auf. Das Klettern war zu seiner Hauptfortbewegungsart geworden. Er beherrschte es mittlerweile ganz gut. Es war nicht viel anders als auf ganz normalem Boden zu gehen. Zwar musste man erst einmal hinaufkommen, um die Äste als Gehwege zu nutzen, doch auch hier war er inzwischen nicht mehr auf seinen Leiterbaum angewiesen. Er hatte das Klettern so gut verinnerlicht, dass er kaum länger als fünf Minuten bis an die Spitze eines Baumes brauchte. Er war schon seit längerem nicht mehr beim Klettern heruntergefallen.

Darrim Setzte sich auf und sah sich um. Er betrachtete die bereits vor einiger Zeit in die Rinde einiger Bäume geschlagenen Markierungen.


„Ich sollte mich noch weiter umsehen.“ dachte er. „Vor allem sollte ich mehr Markierungen anbringen. Ein Weg am Boden kann auch ganz nützlich sein. Besonders wenn ich mich irgendwann einmal am Jagen versuchen sollte. Denn verlaufen will ich mich im Dschungel wirklich nicht.“

Er stand auf. Zum ersten Mal fiel ihm auf, das sei Hemd und seine Hose nicht mehr wirklich ganz waren. Das Hemd war am Rücken fast ganz durchgerissen und die Hose reichte ihm noch zu den Knien. Darum müsste er sich auch kümmern. Neue Kleidung. Was man nicht alles vermisste wenn man die Zivilisation verlassen hatte. Außer der Kleidung fehlte ihm, besonders Nachts, Licht und Wärme. Denn bis jetzt hatte er es nicht geschafft ein Feuer zu entzünden.

Feuer war aber auch eine schwierige Sache bei diesen Witterungsverhältnissen. Feuchte Luft und regelmäßiger Regen ließen jeden Versuch im Ansatz scheitern. Er hatte zwar einige Felsen gefunden, die beim Aneinanderschlagen mit seinem Stein Funken schlugen, doch feuchtes Holz brannte eben nicht sehr gut. Also war es wirklich wichtig einen trockenen Unterschlupf zu finden.

Darrim Macht sich auf. Er lief schnurstracks in eine bestimmte Richtung in den Wald. Ab und zu hielt er kurz an und ritzte Markierungen in die Bäume. Er benutzte absichtlich andere Symbole als bei seiner ersten Erkundung des Dschungels. Er erinnerte sich an den Riesigen Baum, den er während seiner Wipfelwanderung zum Wrack der Z-95 entdeckt hatte. Seine Intuition sagte ihm, dass er sich dort unbedingt umsehen sollte.

Er ging schnell. Die Hoffnung auf eine Unterkunft machte ihn unruhig. Seine äußeren Unterkiefer klappten nervös und erwartungsvoll auf und zu.

Plötzlich raschelte es hinter ihm in einem hoch reichenden Bambusfeld. Erschrocken drehte er sich um. Hastig griff er nach seinen Speeren und beobachtete die undurchdringliche Masse aus langen, braunen Stangen. Etwas bewegte sich zwischen den Bambusstangen. Ein Wildes Tier? Etwas bedrohliches? Darrim’s Atem beschleunigte sich. Er sah kurzzeitig etwas gelbes aufblitzen. Er konzentrierte sich auf die Bewegungen der kurzen, schemenhaften Erscheinungen.

Kurz erblickte er das Tier, das sich im Bambus versteckte. Es war eine riesige Raubkatze. Fast so lang wie er selbst groß, und sie reichte ihm fast bis zur Brust. Sie hatte eine Art Mähne aus Stacheln, die anscheinend seinen Nacken schützen sollten. Das Tier sah äußerst bedrohlich aus. Darrim’s äußere Unterkiefer klapperten unkontrollierbar auf und zu.
Das Fell des Tieres War gelb mit braunen Flecken. Im Bambus und wenn es sich nicht bewegte, war es fast nicht zu erkennen.

Die Katze Kam immer Näher. Zwar nur sehr langsam, doch immer noch stetig. Er bereitete sich vor. Die Reben mit Früchten, die er sich als Wegzehrung mitgenommen hatte, lies er vorsichtig auf den Boden gleiten.

Gerade als er seinen Speer, er hatte sich mit dem flachen Vibrodolch bereits neue gefertigt, in die Hand nahm und seinen Griff um das Holz verstärkte, griff die Katze an.
Mit einem Satz sprang die große Raubkatze aus dem Bambus und knickte dabei etliche Bambusstangen um. Mir lautem Fauchen versuchte sie ihn zu umkreisen. Durch ungezielte Schläge mit seinem Speer konnte Darrim die Katze auf Abstand halten.

Seine Gedanken und sein Herz rasten. Er schwitzte wie noch nie zuvor in seinem Leben. Das war das erste Mal, dass er sein Leben so direkt bedroht sah. Er fragte sich was das Tier wohl als nächstes tun würde.


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Darrim's sechzehnter Tag, früher Mittag

Outer Rim - Unbekannte Regionen - Klasse Ephemora System - Mobus - Mond „M-2“ - Dschungel - Darrim

Seine Hand schmerzte vom festen umklammern des Speeres. Die Raubkatze richtete ihre Stachelmähne auf. Kurz schien es so als zöge die Katze sich zurück, dann Sprang sie ihn, mit einem lauten Fauchen und weit geöffnetem Maul an. Gerade noch schaffte Darrim es den Speer zur Verteidigung hoch zu reißen. Das Holz bog sich unter der Wucht des auftreffenden Kiefers der Raubkatze. Darrim hatte es in einem lebenserhaltenden Reflex geschafft den Speer quer in das auf ihn zukommende Maul der Katze zu halten. Seine Muskeln spannten sich während er verzweifelt versuchte die Katze an ihrem Werk zu hindern.

Darrim kämpfte mit all seinen Kräften gegen die Katze an. Doch er merkte, das er über kurz oder lang, aber wohl ehr über kurz, verlieren würde. Er schaffte es seine Knie unter den Brustkorb der Katze zu stemmen und so seine Arme zu entlasten. Die Katze verlor mit ihren Vorderpfoten den Halt. Sie schwebte mit ihren Vorderläufen im Laub.

Jetzt wurde auch die Katze nervös. Das Wesen wehrte sich auf seltsame Weise. Ihre normalen Instinkte halfen ihr bei dise Beute nicht. Sie erlebte zum ersten Mal in ihrem Leben eine Situation die nicht mit ihrem Instinkt zu bewältigen war. Sie Biss fest auf den Speer, i dem Versuch die hinderliche Holzbarriere zu beseitigen.

Darrim hörte wie das Holz unter den schweren Kiefern der Bestie barst. Ohne groß nachzudenken stemmte er seine Beine mit ganzer Kraft in den Brustkorb der Raubkatze und griff nach seinem zweiten Speer. Diesmal platzierte er den Speer unter dem Hals der Katze. Sie Drang weiter auf ihn ein. Vollkommen triebgesteuert würgte sich die Katze an dem Speer. Sie schien nicht zu bemerken, dass sie sich selbst die Luft abschnürte.

Das Gesicht der Katze kam dem seinen immer näher. Die riesigen Zähne waren vollkommen entblößt. Er fühlte seine Kraft endgültig schwinden. Da hatte er plötzlich wieder einmal Glück. Die Augen der Katze drehten sich nach hinten und ein letzter tropfen Sabber landete auf Darrim’s Gesicht. Das ganze Gewischt der Katze senkte sich langsam auf Darrim’s Körper. Er hatte Angst zu ersticken. Doch die Katze rollte zur Seite und blieb bewusstlos neben ihm liegen.

Darrim versuchte aufzustehen. Doch seine Beine waren wie Pudding. Sie wollten ihm keinen Halt geben. Es dauerte einige Minuten, bis er es schaffte sich aufzurichten. Die Katze durchlebte gerade die Situation die er kurz zuvor erlebt hatte. Ihre Beine versagten ihr den Dienst. Er sah zu, dass er auf einen Baum kam. Mit so einer Katze zusammenzustoßen wollte er am besten vermeiden. Nur reines Glück hatte ihn vor dem lebendig-verspeist-werden gerettet. Sein Glück war erstaunlich. Vielleicht war es nicht nur Glück. Vielleicht steckte mehr dahinter. Er kletterte wieder vom Baum. Die Katze war immer noch dabei die Kontrolle über ihre Beine zurück zu gewinnen.

Darrim näherte sich der großen Bestie. Vorsichtig legte er seine Hand auf ihre Schnauze. Die Katze starrte schielend auf seinen Arm und versuchte kurz danach zu schnappen. Ein Schlag auf ihre Nase lies sie aufheulen und zur Ruhe kommen. Beruhigend redete er auf die Katze ein. Sie schien langsam wieder auf die Beine zu kommen.
Als Darrim realisierte was er gerade tat und das er eine tödliche Bestie vor sich hatte, rannte er was das Zeug hielt, und kletterte auf einen stark zur Seite geneigten Baum.


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Darrim's sechzehnter Tag, früher Mittag

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Die Stachelmähnenkatze erhob sich endgültig und kam fauchend und knurrend auf den Baum zu. Darrim hatte unglaubliche Angst, dass die Katze klettern konnte. Doch diesmal rettete ihn nicht sein Glück, sondern sein Instinkt. Er nahm einen seiner Speere und warf ihn nach der Katze. Zwar verfehlte er das Raubtier, doch er verschreckte das immer noch unter der kurzzeitigen Ohnmacht leidende Tier.

Als die Katze sich im Sprint wieder in den Bambus zurückgezogen hatte, stieg Darrim vom Baum um seinen Speer einzusammeln. Nachdem er ihn aus dem weichen Boden gezogen hatte wollte er sich gerade wieder auf den Weg machen. Er drehte sich um und blickte genau auf die Wurzeln des gigantischen Mammutbaums, den er gesucht hatte. Die Wurzeln bildeten ein durchgehendes Dach und mit etwas Phantasie konnte man eine große halbkugelförmige Behausung darin sehen.

Darrim ging langsam um die Wurzeln herum. Sie waren fast zehn Meter hoch. Es war beeindruckend. Man konnte fast glauben, dass es ein von intelligenten Wesen errichtetes Gebäude war. Es gab genau drei
Eingänge in das Wurzelhaus. Der Boden unter den Wurzeln war trocken. Fast kein Laub lag dort. Er stellte sich vor, wie er sich hier einrichten könnte. Ein trockener Unterschlupf, geschützt vor Regen und wilden Tieren. Vielleicht könnte er hier sogar ein Feuer dauerhaft am Leben erhalten.

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Darrim's siebzehnter Tag

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Darrim war schon länger wach. Er hatte auf einem kurzen Erkundungstrip den Wald noch ein Stückchen weiter erforscht und einen schnellen Weg zu der Kleinen Lichtung mit der abgestürzten Z-95 gefunden. Jetzt hatte er den Weg von der großen Lichtung auf der er ausgesetzt worden war bis zur kleinen Lichtung mit dem Wrack markiert.

Auf dem Weg hatte er sogar einige Steine aufgelesen. Damit wollte er jetzt versuchen ein Feuer zu machen. Er hatte bereits seinen Stein, den tropfenförmigen, den er benutzt hatte um sich seine ersten Speere zu fertigen, an die gefundenen geschlagen und einige beeindruckende Funkenflüge erzeugt. Damit sollte er ein Feuer entfachen können. Den zu seinem Glück lag in den Eingängen zu seinem Wurzelhaus etwas trockenes Laub. Das sollte gut genug brennen, um auch feuchtes Holz zu entzünden.

Doch im Moment war er noch dabei einigermaßen trockenes Holz zu beschaffen. Das war im Regenwald gar nicht so einfach. Doch in einigen toten Bäumen und von Wurzeln gebildeten Hohlräumen fand er was er brauchte. Insgesamt hatte er eine ansehnliche Menge an Holz aufgehäuft. Dazu hatte er auch etliches an feuchten Ästen frisch geschnitten und sie innen am Rand des Wurzelhauses gelagert. Das Holz sollte dort trocknen und ihm so später als Brennholz zur Verfügung stehen.

Er häufte das Trockene Laub auf und schuf aus einigen größeren Steinen, die überall im Dschungel zu finden waren, einen Ring um die geplante Feuerstelle. Jetzt nahm er seinen Stein und einige der kleinen Feuersteine und schlug Funken. Die Funken Sprühten nur so, doch Flammen zeigten sich keine. Darrim versuchte die Feuersteine näher an das Laub zu bringen, um so den Funkenregen auf das trockene Material zu verstärken. Doch außer kleinen schnell verlöschenden Glutstellen ergab sich nichts. Nach einigen Stunden gab er erschöpft vom ständigen Aneinanderschlagen der Steine auf.

Er würde wohl etwas anderes ausprobieren müssen. Vielleicht war das Laub ja immer noch zu feucht. Vielleicht würde er nie ein Feuer entfachen können. Vielleicht war auch die Luft zu feucht um ein Feuer zuzulassen.

Erschöpft und der Verzweiflung nahe legte der sich unendlich einsam fühlende Gen’Dai auf den Trockenen Erdboden und schlief vor Müdigkeit augenblicklich ein.

Einige stunden später erwachte er durch ein leises Geräusch. Etwas schlich um seine Behausung. Vorsichtig und ohne einen Mucks zu verursachen stand er auf und griff nach seinen zwei Speeren, die griffbereit neben seiner Ruhestädte lagen. Er ging langsam auf den Ausgang zu und bereits bevor er ihn erreichte sprang ihm etwas an. Er reagierte zu langsam und scharfe Klauen bohrten sich in seine Schultern. Seine Speere fielen ihm aus der Hand und sein erster Gedanke war, dass das sein Ende sein würde.

Erst jetzt realisierte das die Stachelmähnenkatze wieder über ihm war. Sie hatte ihre Krallen tief in seine Schultermuskeln gegraben und nur sein langsam schwächer werdender rechter Arm hielt sie davon ab, ihm in den Hals zu beißen. Jetzt erst dachte er an seinen Vibrodolch, der in der Scheide an seinem rechten Arm steckte. Langsam und vorsichtig griff er danach und rammte den Dolch in einer fliesenden Bewegung in den Vorderlauf der Bestie. Er spürte wie die Bestie einknickte. Er musste wohl ausreichend schaden verursacht haben. Ohne lange zu überlegen rammte er den Dolch auch in den anderen Vorderlauf der Katze. Es wunderte ihn, dass fast kein Blut floss.

Doch als die Katze über ihm zusammenbrach und ihre Krallen sich schmerzhaft aus seinem Fleisch rissen wurden seine Gedanken jäh unterbrochen. Darrim wurde die Luft aus den Lungen gepresst und ihm wurde schwummrig. Die Katze versuchte verzweifelt ihre Vorderläufe zu nutzen, doch diese wollten ihr Gewicht nicht halten. Darrim schaffte es mir großer Anstrengung die Katze von sich herunter zu rollen. Seine Armmuskeln brannten von dem Kräfte zehrenden Kampf. Die Katze schrie verzweifelt.

Darrim verspürte Mitleid mit der Kreatur, die ihn soeben angegriffen hatte. Langsam und auf das mit scharfen Reißzähnen bestücke Maul der Katze achtend näherte er sich dem Tier. Er griff nach dem Hals der Katze und würgte sie kurz. Anscheinend an die Ohnmacht des gestrigen Tages erinnert wurde die Katze sofort ruhig. Darrim betrachtete die Wunden sorgfältig, und entschied, dass er anscheinend einige Muskeln durchtrennt hatte. Er wollte die Katze nicht elendig verhungern lassen, als müsste er ihr wohl etwas zu essen besorgen, bis sie wieder zu Kräften gekommen war um wieder alleine zu jagen.


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Darrim's achtzehnter Tag

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Er hatte heute seinen ersten kleineren Jagderfolg verzeichnen können. Drei ausgewachsene Affen waren ihm vor den Speer gekommen. Sie waren anscheinend vertrauensselig genug um ihn nicht als Bedrohung einzustufen. Das hatte ihm das Jagen erleichtert. Zwar hatte er immer noch äußerst leise und vorsichtig vorgehen müssen, doch wenn das Jagen war, sollte er keine Probleme damit haben.

Über zwei der Affe machte sich die verletzte Raubkatze gerade her. Darrim hatte sie mit dem Seil, das er in der Z-95 gefunden hatte an, den Mammutbaum gefesselt. Sie hatte sich anfänglich gegen die Fessel gewehrt, doch jetzt störte es sie anscheinend nicht mehr, dass sie angeleint war. Sie schnurrte sogar zufrieden, während sie sich über die Affen hermachte.

Nur das mit dem Feuer wollte nicht ganz klappen. Er hatte es erneut versucht, doch irgendwie war es ihm nicht vergönnt das trockene Laub zu entzünden.

Er startete einen neuen Versuch. Erneut sprühte Funken regen von den Feuersteinen, auf die er mit seinem tropfenförmigen Stein, dem von der großen Lichtung, schlug. Diesmal bildeten sich kleine Glutherde. Sie fraßen sich langsam durch das trockene Material, doch Flammen bildeten sich nicht. Darrim versuchte etwas. Er pustete leicht auf die glimmenden stellen und hoffte das es etwas nützen würde. Nach einiger zeit züngelte eine kleine Flamme über das Laub und es begann zu knistern.

Schnell holte Darrim etwas mehr von dem trockenen Material und versuchte so viel wie möglich von den frisch geschnittenen, dünnen Ästen an dem kleinen Feuer zu entzünden.
Es klappte sogar. Obwohl es stark qualmte, und die sich Äste nur schwer entzünden ließen, brannte nach einer guten halben Stunde ein ansehnliches Feuer.

Darrim legte ständig weiter kleine Äste auf die langsam wachsenden Flammen. Immer schneller wurden die Äste vom heißer werdenden Feuer entzündet. Es bildete sich bereits eine Glutschicht, die merklich Hitze abstrahlte. Darrim legte eine Hand voll Äste nach, und machte sich schnell auf größeres Material für das Feuer zu besorgen.

Als er aus den Baumkronen zurückkehrte, war das Feuer bis auf einige kleine Flammen erloschen. Doch unter etwas Asche schien die noch heiße Glut durch. Darrim legte die dickeren Äste auf die Glut, und obwohl sie Nass waren brannten sie vorzüglich. Er besah sich die äste näher. An den Schnittstellen, an denen er sein Vibrodolch angesetzt hatte, zeigte sich eine klebrige und zähe Flüssigkeit.

Harz! Die Bäume waren anscheinend stark Harzhaltig. Obwohl er das nur von anderen Baumarten als Dschungelbäumen kannte, freute es ihn, dass die Bäume des Dschungels dadurch extrem brennbar wurden. Das erleichterte ihm das Leben unheimlich. Er nahm sich seinen Holzvorrat vor und schnitt die Äste der Länge nach durch. Sofort trat an den Schnittstellen Harz aus. Er legte einen der aufgeschnittenen Äste auf das Feuer und sah zu, wie er schnell Feuer fing.

Freudig rammte er den Speer mit dem darauf aufgespießten Affen - er hatte ihn vorher bereits gehäutet und ausgenommen - in den Boden neben dem Feuer. Mit einem Ast, der eine Astgabel an einem Ende hatte, stützte er seine provisorische Grillkonstruktion. Er freute sich unglaublich auf das erste richtige Fleisch seit über zwei Wochen.


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Darrim's vierundzwanzigster Tag

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Kein Geräusch war zu hören. Selbst das normale Schreien der Affen und Kreischen der Vögel war verstummt. Die Meute von Großaffen [OP] sehen Gorillas ähnlich [END OP], die sich gerade an den Früchten mehrerer Bäume gütlich tat, sah sich verwirrt um. Normalerweise war immer irgendetwas zu hören. Dass es einmal so Still war, hatten sie noch nie erlebt. Einem der Affen steckte noch die halbe Frucht im Maul. Irgendetwas war falsch. Sie wussten nur nicht was. Es schien etwas mit dem großen lilanen Ding zu tun zu haben, das hinter einigen Blättern im Schatten der Baumkrone kniete. Es beobachtete sie und sie beobachteten es.

Dann kehrten die Geräusche in den Dschungel zurück und die Großaffen widmeten sich wieder ihrem Mahl.

Darrim wartete darauf, dass der Dschungel wieder sein normales Treiben aufnahm. Die Affen merkten, dass etwas faul war. Doch genau das sollten sie eigentlich nicht tun. Er duckte sich in den Schatten der Blätter. Nach einigen Minuten normalisierte sich die Situation. Die Affen aßen weiter und beachteten ihn nicht mehr. Langsam bewegte er sich durch den Blättervorhang, der sich vor ihm auftat. Seine Speere in den Händen schlich er über die Äste.

Bei jedem Rascheln der Blätter zuckte er zusammen. Stets kontrollierte er die Reaktionen der Affen. Hatten sie ihn oder das Rascheln bemerkt? Jedes Mal war er leise genug. Er erregte ihre Aufmerksamkeit nicht. Als er die Blätter fast verlassen hatte, holte er mit seinem Rechten arm aus und zielte auf einen Affen, der sich auf den Ästen unter ihm aufhielt. Er ließ sich Zeit. Mit einer fliesenden Bewegung schleuderte er den Speer genau in Richtung des Affen.

Die Spitze des Speeres bohrte sich genau zwischen die Füße des großen haarigen Tieres. Doch der Zweite Speer war bereits unterwegs. Nur diesmal flog er etwas höher. Der Affe starrte immer noch wie gebannt auf die Holzstange die urplötzlich zwischen seinen Füßen steckte, als ihn der zweite Speer traf. Er durchdrang den Affen und nagelte ihn an den Ast.

Die Affen, die den Tod ihres Sippenmitgliedes bemerkten, Schrieen wie verrückt und rannten hysterisch auf den Ästen entlang. Viele flüchteten. Nur einige blieben und versuchten den Toten durch Anstupsen zu neuem Leben zu erwecken. Als das nichts half, verlies die gesamte Sippe den Baum und zog weiter.

Darrim zog sich langsam weiter in das Dickicht der Blätter zurück. Die dummen Tiere sollten ihn nicht mit dem Tod von einem der Ihren in Verbindung bringen. Als der durch den Tod des Affen entstandne Tumult vorüber war, ging er schnell zu dem Affen hinüber, und band ihn an eine mitgebrachte Liane. Dann zog Darrim mit einem Ruck den Speer aus der Brust des Tieres und Lies den Leichnam langsam vom Baum. Als der Affe cirka zwei Meter über dem Boden schwebte, band er die Liane fest, und Kletterte vom Baum.

Darrim hatte aus seinen ersten Jagderfahrungen gelernt. Man legte seine Nahrung im Dschungel am besten nie auf den Boden. Zumindest wenn man sie noch essen wollte. Langsam stieg er vom Baum. Das schaffte er mittlerweile nicht nur ohne in den Baum eingeschnittene Leiterstufen, sondern auch weitaus flinker und sicherer als anfangs. Unten angekommen schob er seine Schulter unter den Bauch des schlaffen Affen und schnitt die Liane mit seinem Vibrodolch durch.

Jetzt musste er nur noch den Heimweg antreten. Den Markierungen in der Rinde von diversen Bäumen folgend erreichte er bald sein bescheidenes Domizil. Zwei der drei Eingänge hatte er mit schräg in den Boden gerammten Speeren gesichert. Das sollte ihn vor noch mehr übereifrigen Stachelmähnenkatzen schützen.

Darrim lies den Affenleichnam auf einige aufgeschichtete Holzscheite fallen und kümmerte sich erst einmal um etwas Wichtigeres.

Das Feuer, das er strategischer Weise nahe dem letzten freien Eingang platziert hatte, war bis auf eine kleine Glut heruntergebrannt. Einige sogar schon etwas getrockneten Scheite des harzigen Dschungelholzes ließen nach wenigen Minuten ein wohliges Prasseln ertönen. In seiner wurzelüberdachten Behausung wurde es Hell. In einer der Ecken wurde die schlafende Stachelmähnenkatze erkennbar. Sie war immer noch angekettet. Jetzt erwachte sie. Den harzigen Rauch des Feuers schien sie nicht zu mögen. In den Letzten zwei Tagen war sie bereits mehrmals aufgestanden. Doch Darrim wollte auf Nummer sicher gehen und sie noch den heutigen Tag hier behalten. Damit sie auch mit vollem Magen in die Wildnis entlassen wurde.

Darrim Nahm den Affen aus, und warf alles was er nicht essen wollte der Katze zu. Diese machte sich gierig über das Fleisch her. Noch bevor Darrim das Fell des Affen abgezogen hatte, war die Katze mit ihrem Mahl fertig und schlief tief und fest.
Darrim rammte den Affen auf einen Speer und platzierte ihn über dem Feuer. Dann ging er sich aus den Bäumen Früchte holen. Als er wiederkam war der Affe bereit um von der anderen Seite Gebrutzelt zu werden.

Nachdem Darrim sein üppiges Mahl verzehrt hatte legte er sich zufrieden neben das Feuer. Es war eigentlich gar nicht so schlimm hier. Wenn man nichts dagegen hatte zerstochen zu werden und niemals wirklich trocken zu sein. Wenn man mit dem Klettern und dem Jagen zurechtkam so wie er mittlerweile. Dann war es hier sogar schön. Es war ruhig, abgeschieden und niemand hänselte oder verspottete einen.
Wenn er jetzt plötzlich Menschen um sich gehabt hätte, er hätte sie wohl umgebracht.


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Darrim?s sechsundzwanzigster Tag, morgens

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Darrim stand auf.

Die Raubkatze hatte er am vorherigen Tag freigelassen. Sie hätte ihn fast umgebracht. Trotzdem war er sich sicher, dass sie nicht noch einmal hierher kommen würde oder ihn angreifen würde. Sie hatte ihre Lektion gelernt. Und Darrim auch.

Man konnte niemanden verändern. Alle Lebewesen waren Tiere. Ihr animalischer Instinkt trieb sie zu dem was sie taten. Das entschuldigte nicht was ein Wesen tat, nur zeigte es, dass es eben nicht zu ändern war.

Darrim hasste Menschen. Natürlich nicht grundlegend alle Menschen. Seine ?Schwester? zum Beispiel war immer nett zu ihm gewesen. Doch sie war wohl eine Ausnahme gewesen. Betonung auf gewesen. Nachdem er sie verletzt hatte nannte sie ihn ein Monster und gab ihm noch grausamere Namen.

Seine ?Eltern? hatten ihn immer geliebt. Wenn er ehrlich mit sich selbst war, waren sie die einzigen Menschen denen er je auch nur ansatzweise vertraut hatte. Er haste sie trotzdem dafür, dass sie ihn hier ausgesetzt hatten. Er konnte doch nichts dafür, dass man ihn nicht akzeptiert hatte.

Das war jetzt sowieso unwichtig. Da er auf einem einsamen und anscheinend unbewohnten Dschungelplaneten festsaß, war seine Einstellung gegenüber Menschen nichts worüber er länger grübeln musste.

Viel mehr interessierte ihn ob es hier auch noch andere Tiere gab, die man jagen und essen konnte. Inzwischen hatte ihn sein Ehrgeiz gepackt. Er wollte sich an etwas größerem versuchen. Nicht gleich eine Stachelmähnenkatze, aber vielleicht ein etwas kleineres Raubtier. Etwas das sich wehrte oder sogar zum Angriff überging. Etwas woran er seine Jagdfähigkeiten testen konnte, ohne ein zu großes Risiko einzugehen. Affen waren ihm etwas zu einfach.

Darrim stand auf und warf noch etwas Holz auf das Feuer. Er griff nach seinen zwei neuen Speeren, die er im Feuer gehärtet hatte und machte sich auf zur Jagd.


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Darrim’s siebenhundertachtundzwanzigster Tag

[op] … etwas Zeit ist vergangen … viel verändert hat sich nicht … Darrim hat nichts besonders gefährliches gelernt … keine tollen Kampftricks, keine Überlegenen Kräfte entwickelt … Darrim ist immer noch der Selbe wie im letzten Post … nur hat er ein zwei Fähigkeiten dazugelernt … wem das übertrieben vorkommt der kann gerne beim nächsten Mod die Löschung dieses Posts beantragen … [/end op]

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Darrim kniete über dem toten Eber. Zwei Speere steckten im Körper des Tieres. Einer hatte den Brustkorb durchschlagen und ein Speer ragte aus der linken Augenhöhle des Ebers.
Darrim stand auf. Er klopfte sich den Dreck von der Hose. Seine Hose war aus weichem grauem Fell gefertigt. Dem Fell eines eben solchen Tieres, das tot vor ihm lag. Auch seine Weste war aus solchem Fell. Er hatte lange gebraucht, um herauszufinden, wie man das Fell richtig gerbte, und aus Sehnen Fäden herstellte.

Jetzt leistete es ihm gute dienste. Es ließ Regen abperln und hielt warm und sogar etwas trocken. Es war mühsam solche Kleidung zu produzieren, doch es lohnte sich. Alleine herauszufinden welches Fell am besten geeignet war hatte seine Zeit gedauert. Auch das finden der besten Sehnen war schwierig gewesen. Doch jetzt war er darin bereits geübt. Er wusste wo die Eber normalerweise ihre Nachtlager hatten und wie man die Tiere am besten Jagte.

In letzter Zeit hatte er versucht, einen Bogen zu fertigen. Denn seine Speere waren ihm zu ineffektiv geworden. Außerdem musste er zu nah an seine Beute heran. Bögen waren eben bessere Distanzwaffen.

Er hatte solche martialischen Waffen Im Geschichtsunterricht während seiner Kindheit gesehen. Sie herzustellen war jedoch komplizierter als es den Anschein hatte. Das richtige Holz zu finden hatte fast ein ganzes Jahr [op]Standartjahr[/end op] gedauert. Es musste flexibel und gleichzeitig von einer gewissen Starrheit sein. Zweimal hatte er sich mit einer reisenden Sehne fast die Finger abgeschnitten. Und um eine stabile Bogensehne aus Sehnen zu fertigen war wohl das komplizierteste an der ganzen Arbeit. Sie mussten gedreht werden und bearbeitet, damit sie nicht verrotteten.

Er sammelte gerade wieder Material für eine Sehne. Der relativ große Eber der tot vor ihm lag, sollte genug Material dafür bieten. Er schnitt die Speere mit seinem Vibromesser aus dem Fleisch, und lies das Tier erst einmal ausbluten. Danach warf er sich das Tier über die Schulter und machte sich auf den Heimweg.

Als er zu hause ankam, schob er den Pelzvorhang am Eingang zur Seite. Er schmiss den Eber auf seinem Tisch.
Nachdem er sich etwas um sein Feuer gekümmert hatte, machte er sich daran das Tier auszunehmen.

Dabei betrachtete er die Markierungen die deutlich sichtbar von innen in die Wurzeln gekerbt waren, welche sein Heim bildeten. Jeder Strich stand für eine Woche. Mittlerweile waren es hundertvier Striche. Mehr als Siebenhundert Tage. Fast zwei Jahre.

Er war erstaunt wie gut er sich inzwischen zu Recht fand. Das Klettern, so kam es ihm vor, hatte er schon vor langer Zeit erlernt. Die Kleine Lichtung mit der abgestürzten Z-95 diente ihm als Metalllieferant. Aus den Blechresten hämmerte er sich mit seinem Stein, den er vor so vielen Tagen auf der großen Lichtung gefunden hatte, Spitzen für seine Pfeile. Davon hatte er schon etliche Dutzend. Die frühen Regenstunden verbrachte er oft mit dem Bau von Pfeilen. Es war entspannend etwas anderes zu tun, außer im Dschungel hin und her zu laufen und Vögel Eber und Affen zu jagen.

Ab und zu griff er auch eine Stachelnackenkatze an, um seine Jagdfähigkeiten weiter auszubauen. Es waren selbst nach zwei Jahren immer noch äußerst gefährliche Tiere. Sie konnten ihm mit einem Biss einen Arm oder ein Bein abreisen. Darauf hatte er keine wirkliche Lust. Zumal es ihm einmal fast passiert wäre. Die hellen Stellen, an denen die Katze ihre Zähne in seinen Oberarm gerammt hatte waren noch da. Es würde noch dauern bis sie ganz verschwunden wären. Er schämte sich fast für sich selbst, dass er es nicht schaffte mit den großen Raubkatzen fertig zu werden.

Den sie waren nicht das Größte was im diesem Dschungel rum lief. Einmal hatte er aus den Bäumen einen Rancor beobachtet, der eine ganze Familie von Stachelnackenkatzen ausgelöscht hatte. Das war die größte Gefahr im Dschungel. Der Rancor. Einmal wäre er fast einem dieser Ungetüme in die Hände gelaufen. Nur Glück hatte ihn mal wieder gerettet.

Darrim wusste, das er noch oft Glück brauchen würde um im Dschungel zu überleben.

Der Eber war fertig präpariert. Die Sehnen waren entfernt und das Fell abgezogen. Jetzt hang der ausgenommene Eber brutzelnd über dem Feuer.



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Darrim’s siebenhundertneunundzwanzigster Tag

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Es war still im Dschungel. Bis auf das Kreischen der Affen und der Vögel, war es ruhig. Darrim stand mit einem Fuß in einer klebrigen Masse. Er war tief in den Wald vorgedrungen, und hatte eine seltsame Pflanze gefunden. Als er mit seinem Fuß gegen die Pflanze getreten hatte, war er kleben geblieben. Jetzt zog ihn die Pflanze langsam in ihre Mitte. Die Pflanze bestand aus vier großen Blättern und aus vier kleineren klebrigen Blättern. Eines davon zerrte jetzt an seinem Bein. Er hatte versucht sich von der Pflanze zu befreien, doch es funktionierte nicht. Selbst sein Vibromesser konnte nicht durch das dicke und zähe Material schneiden. Er kämpfte verzweifelt gegen die Kraft der Pflanze an.

Selbst seine zwei Speere, die er tief in den Boden gerammt hatte und an denen er sich festhielt, konnten sein Rutschen in die Mitte der Pflanze nicht verhindern.

Als sein Fuß Fast in der Mitte der Pflanze war, begannen die großen Blätter sich zu schließen. Aus der Mitte der Pflanze wurde ein seltsamer Staub gepustet. Pollen? Er war doch keine Pflanze. Dann verlor er die Besinnung.

Unerträgliche Schmerzen ließen Darrim aus seiner polleninduzierten Ohnmacht erwachen. Er konnte nichts sehen. Doch sein ganzer Körper brannte in einem höllischen Feuer. Etwas drückte gegen seinen Körper. Seine Arme waren flach an ihn gepresst. Langsam erinnerte er sich an die Pflanze. Was sollte er tun. Es musste eine Fleisch fressende Pflanze sein. Wieso er nichts mehr sehen konnte, konnte er sich denken, aber der Gedanke daran ließ in erschaudern. Er suchte mit seiner Hand nach seinem Gürtel. Der Gürtel war intakt. In einer anstrengenden Aktion schaffte er es seinen Stein aus einer der Taschen am Gürtel zu fischen.
Er drehte den Stein in seiner schwachen Hand und hielt ihn gegen die Pflanze. Die scharfe Kante des Steins schnitt sich augenblicklich durch das zähe Material. Darrim hörte wie Flüssigkeit aus der Pflanze lief. Dann fiel er nach vorne. Hart schlug er auf den Boden. Ohne lange nachzudenken kroch er langsam vorwärts. Nach einigen Metern fiel er erschöpft zu Boden.


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Darrim öffnete seine Augen und konnte wieder sehen. Nur gedämpftes Licht, aber er konnte sehen. Etwas lag auf ihm. Es fühlte sich weich und feucht an. Er schob es mit seinen Händen zur Seite und merkte, dass es Laub war. Jede menge Laub. Sogar etwas Erde lag auf seinem Körper. Seine Kleidung war verschwunden. Nur sein Gürtel und sein Vibromeser samt Halterung waren noch dort wo sie hingehörten. Unter seinem Kopf lag sein Stein. Mit einer fließenden Handbewegung ließ er ihn in einer der Gürteltaschen verschwinden.

Er stand auf. Seine Beine waren noch ein bisschen wacklig. Er sah sich um. Er suchte nach den Markierungen, die er in den Bäumen hinterlassen hatte. Keine davon war mehr da. Als er nahe an einen Der Bäume herantrat sah er, dass seine Markierung wohl noch da war. Sie war nur wieder zugewachsen. Hatte er so lange geschlafen?

Nach den zugewachsenen Markierungen in den Bäumen suchend machte er sich langsam auf den Weg nach Hause.


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Sein Heim war verfallen. Nicht das der Baum nichtmehr stand, er war noch immer genauso groß wie er ihn in erinnerung hatte. Aber alles, was er sich mühsam erschaffen hatte, von seinem Holzvorrat, bis hin zu seiner Feuerstelle, war verschwunden. In einer Ecke lag noch das Seil, das er in der abgestürzten Z-95 gefunden hatte. Ansonsten war alles zu erde zerfallen. Er muste mehrere Jahre geschlafen haben. Ein Holzvorrat wie der seine verschwand nicht einfach so über Nacht. Seine Augen waren volkommen neu gewachsen. Wahrscheinlich auch seine Haut und etliche Muskeln. Die Erinnerung an die Pflanze lies im klate Schauer den Rücken hinunter wandern. Er musste wieder von vorne anfangen. Dieses Mal kannte er sich wenigstens aus mit dem was er tat. Jagen und Kletern waren schwer zu erlernende Fähigkeiten für einen zwei-Meter-fünfzig großes Wesen. Er hate Monate für das erlernen von Schleichen und Verstecken gebraucht. Das Härten eines Speers und das Hestellen eines Bogens hate ihn auch nicht gerade wenig Zeit gekostet. Doch wenn er davon ausging, dass er noch ein paar Jahre hier verbringen würde, dann sollte er sich wohl damit abfinden, dass er Etliches mehr als nur einmal anfertigen musste. Er begann das hereingewehte Laub und die verrotteten Überbleibsel seines Heimes durch die Öffnungen im Wurzeldach hinauszubefürdern. Aufräumen war angesagt. Danach würde er erstmal seinen Hunger und seinen Durst stillen. In den Bäumen gab es schließlich immer etwas zu essen.

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Darrim verdrehte die drei Sehen so lange, bis sie nur noch drei Viertel der Bogenlänge innehatten. Dann Befestigte er die Sehnen mit der einen Schlaufe an den zwei unteren Kerben des Bogens. Mit aller Kraft zog er die obere Schlinge der Sehne an die oberen Kerben des Bogens. Sein ganzer Körper vibrierte vor Anspannung. Langsam, wie in Zeitlupe, näherten sich Kerben und Schlinge einander an. Zweimal musste er eine Pause machen, um seine Muskeln auszuruhen. Der dritte Versuch brachte den Gewünschten erfolg. Sein erster eigener Bogen war fertig. Sofort nahm er eine Hand voll Pfeile ohne Spitze, und ging nach draußen um zu üben. Er Suchte sich einen dünnen Baum und schnitt mit seinem Messer eine Markierung in den Stamm. Er entfernte sich etliche dutzend Meter von dem Baum. Die Markierung war klein und sah äußerst schwer zu treffen aus. Doch Darrim beschloss sie noch am selben Tag mindestens dreimal hintereinander zu treffen. Alles andere wäre Glück.

Darrim hatte mindestens hundert oder mehr Pfeile ohne Spitze gefertigt. Die Spitzen seiner Alten Pfeile, waren jetzt an neuen Schäften befestigt. Er hatte sogar schon einen Köcher aus Holz für sie gefertigt. Es hatte fast ein Halbes Jahr gedauert alles wieder herzurichten. Den Bogen, die Pfeile und die Feuerstelle. Er hatte sich zwar beeilt, doch den richtigen Baum für den Bogen zu finden war auch wenn man die Baumart kannte nicht leicht. Die Länge und die Dicke mussten stimmen. Sonst brach der Bogen oder war nicht flexibel genug. Die Pfeile Herzustellen war hingegen einfach. Ein Paar Vögel jagen, für die federn, ein paar Wildschweine für die sehnen, um die Federn zu befestigen, und dann nur noch die angespitzte Spitze des Bogens härten. So einfach stelle man sich einen Pfeil her. Natürlich nur mit den Richtigen Schäften, die nicht ganz einfach zu finden waren, aber immer noch leichter als den richtigen Baum für den Bogen zu finden.

Jetzt Spannte Darrim die Sehne mit dem ersten Pfeil und zielte auf die Markierung in dem Baum vor sich. Er atmete einmal tief durch und lies den Pfeil dann von der Sehne schnellen. Der Pfeil flog und durchschlug die Rinde eines weit von dem Baum mit der Markierung entfernten Stammes. Er würde wohl noch üben müssen. Also legte er den zweiten Pfeil auf, und schoss ihn ab. Etwas enttäuscht beobachtete er, wie der Pfeil weit vom Ziel entfernt im Boden stecken blieb. Vielleicht war etwas ein kleines Bisschen untertrieben.


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Darrim hate den ganzen gestrigen Tag geübt. Er schafte es jetzt immerhin den Pfeil in die richtige Richtung abzuschießen. Er verzog kaum noch. Auch waren seine Arme und seine Hände durch das Schießen ruhiger geworden. Auserdem Fühlte er sich ziemlich entspannt. sein Arm achmerzte zwar vom dauernden Spannen des Bogens, doch das würde sicher bald vergehen.

Das Bogenschießen hatte etwas meditatives. Die Anspannung die Darrim bis jetzt immer verspührt hatte war von ihm gewichen. Er fühlte sich wohl. der Wald roch nach Regen und das Laub unter seinen Füsen fühlte sich wie ein weiches Polster an. Alles war Perfekt. Keine Menschen, keiner der ihn störte.

Er beschloß Holz suchen zu gehen. Für das Feuer und für neue Speere und Pfeile. Er wusste, das er noch lange hier bleiben wprde. doch mitlerweile störte ihn das nichtmehr. Er war fast schon froh das er hier zurückgelassen worden war. Sonst häte er nie diesen Frieden kennengelernt.

Wie lange er bereits auf dem Planeten war wuste er nicht. durhc die Zeit die er nach dem angrif der fleischfressenden Pflanze verschlafen hatte war seine Zählung sinnloß geworden. Er zählte zwar die jahre, aber das war nur um einen gewissen Überblick zu haben.

Er sammelte etliche Äste und junge Bäume om rang der großen lihtung und kehrte dann zu seinem Hausbaum zurück. Er stapelte das holz auf und sortierte es nach Verwendungszweck. Brennholz und Waffenmaterial. Es war nicht viel brauchbares für einen Speer ode reinen Pfeil dabei, aber immerhin. Er fachte das Feuer neu an, und begab sich wieder nach draußen.

Flink wie ein Affe kletterte er einen der Bäume empor und holte sich etwas zu essen herunter. Zum Jagen fühlte er sich mit seinem Muskelkater nicht in der lage, also beschränkte er sich auf Obst. Er setzte sich wieder ans Feuer und genoss sein Mahl. Es schmeckte ihm besser als sonst. Ob das an seier entspannten Einstellung lag?

Er fertigte noch einige Pfeile und einen Speer, bevor er sich hinlegte und einschlief. Sein Schlaf war tief und fest. Kein Traum störte seine Ruhe. Er war hier zu Hause. Der Dschungel war seine Bestimmung.


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Darrim erwachte erholt. Sein Muskelkater war nicht mehr zu spüren. Er beschloss sich auf die Jagd zu begeben. Wo konnte man das Schießen besser trainieren als im echten Gebrauch. Mit beweglichem Ziel und mit nur einer Chance zu treffen. Er legte seinen Gürtel und seinen Vibrodolchhalter an. Dann befestigte er den Köcher am Gürtel, hing sich seinen Bogen über die Schulter und nahm zwei Speere in die Hand.

Darrim’s erster Weg war der in die Baumkronen. Der Köcher behinderte ihn erst etwas beim Klettern, bis er ihn schließlich anstatt an der Seite hinten am Gürtel festmachte. So konnte er ungestört klettern. Oben angekommen lief er mit ziemlicher Geschwindigkeit sicher über die verwachsenen Äste der Baumkronen. Bis er schließlich bei einem Stück Bambuswald ankam. Hier hatte ihn damals die Stachelnackenkatze angefallen. Vielleicht sollte er sich noch mal an einer solchen Bestie versuchen. Er war gut Bewaffnet. Damals, als die Katze ihn das erste Mal angegriffen hatte war er unvorbereitet und unbewaffnet gewesen. Mit dem Überraschungsmoment auf seiner Seite sollte er solch ein Tier besiegen können.

Er kletterte langsam und leise den Baum hinunter. Er war dabei so vorsichtig, wie es ihm nur irgend möglich war. Schließlich versuchte er ein gefährliches Raubtier zu jagen. Und das Raubtier war mindestens so lang wie er und reichte ihm bis fast an die Schultern.
Langsam und vorsichtig schlich er auf den Bambushain zu. Er wusste, dass dort drinnen eine ganze Familie von Katzen lebte. Er hatte sie bereits vor Jahren beobachtet. Doch damals war er zu schwach gewesen, um auch nur ansatzweise mit ihnen fertig werden zu können.

Jetzt war es ein kleines bisschen anders. Sein Speer war aus festem Holz und die Spitze war im Feuer gehärtet. Mittlerweile verstand er sich auf das Härten von Speeren. Es war eine Kunst für sich. Genau so wie das Bogenschießen. Das würde er wohl noch üben müssen.

Jetzt schlich er aufmerksam und bei jedem Geräusch innehaltend durch den Bambus. Es war Nerven aufreibend. Er wusste das die Raubkatzen dort drinnen waren, aber sehen konnte er sei nicht. Seine äußeren Unterkiefer klappten bei jedem Atemzug langsam auf und zu. Seine Hand hatte den Speer fest im Griff. Trotzdem war Darrim ruhig. Nervosität war hier nicht gefragt. Natürlich hatte er Angst. Aber er lies sich davon nicht einfach beherrschen. Er war schon lange genug im Dschungel um die Gefahr die vor ihm lag einschätzen zu können. Es war ein tödliches und unberechenbares Raubtier, das er jagte. Aber welchen Spaß konnte er sich sonst gönnen? Er lächelte still vor sich hin. Im Dickicht hinter ihm hatte es leise geknackt. Seine hand verkrampfte sich um den Speer und er machte sich bereit zur Seite zu springen. Auch wen das im Bambusdickicht nicht all zu leicht werden würde.

Mit lautem Krachen versuchte eine der Raubkatzen ihn von hinten an zu springen. Doch er war vorbereitet. Er machte einen gewaltigen Satz nach links. Die Katze brauche nur Augenblicke um sich auf die unerwartet veränderte Situation einzustellen. Dan bagann der Kampf.

Die Katze stürmte auf Darrim zu und wurde nur durch zwei gezielte Stiche mit dem Speer davon abgehalten ihm zu nahe zu kommen. Mit einem kurzen Spurt brachte Garrim genügend Abstand zwischen die Katze und sich, um den Speer zu werfen. Mehrere laute berstende Geräusche ertönten, als der Speer mehrere Bambusstangen hinter der Katze durchschlug. Die Katze war mit einem kurzen und vollkommen mühelosen Schritt zur Seite ausgewichen. Darrim biss die Zähne zusammen und machte sich für den Nahkampf bereit. Sein zweiter Speer war weitaus schwerer und etwas dicker als der erste.

Er war auch nicht zum werfen gedacht. Die Spitze war auch nicht ‚spitz’, sondern lief nach vorne offen halbmondförmig aus und die vordere Seite war mit einem stück Metall aus dem abgestürzten Z-95 als Schneide versehen. Das Metallstück war geschärft, und so stellte dieser Speer Darrim’s beste Nahkampfwaffe dar.

Die Katze sprang Darrim von vorne an. Den Versuch Darrim’s sie mit dem Speer zu treffen vereitelte die Katze, indem sie den Speer mit ihrer Vordertatze zur Seite schlug. Dann war sie auch schon an Darrim heran. Ihre Pranken bohrten sich schmerzhaft in seine Schultern. Aber er stand noch. Er hatte in den letzten Jahren an masse zugelegt. Und zwar nicht an Fett, sondern Muskelmasse. Er schaffte es sowohl sein eigenes Gewicht als auch das der Katze zu stemmen. Trotzdem war ihm die Raubkatze gefährlich nahe. Nur seine schnelle Reaktion rettete sein Gesicht davor zerfleischt zu werden. Er hatte seine Hand genau auf die Nase der Katze gelegt und drückte jetzt mit aller Kraft gegen selbige. Trotzdem kam die Katze naher. Und das stemmen des Gewichts der Katze lies ihn schnell erschöpfen. Auch wen es nur die Vorderläufe der Katze waren die sich in seine Schultern gruben. Er mobilisierte noch einmal seine letzten Kraftreserven und mit einem lauten schrei drückte er die Katze von sich. Das Tier gab ein lautes fauchen von sich, das von Darrim’s Speer jäh unterbrochen wurde. Der Speer steckte tief im maul der Bestie. Es dauerte eine weile, bis sich die Information des so plötzlichen Todes bis in das Gehirn der Bestie durchgrub. Nach einem letzten heiser anmutenden Krächzen sackte die besiegte Raubkatze in sich zusammen. Und riss Darrim mit sich zu Boden. Den der war nicht gewillt seinen Speer in dem jetzt toten Tier verbleiben zu lasen. Er rappelte sich schnell wieder auf und zog den Speer mit einem gewaltigen Ruck aus dem Maul des Tieres. Es schmatzte laut, als er den Speer herauszog.

Ohne lange in Siegestaumel zu verharren kehrte Darrim wieder in den Zustand der Aufmerksamkeit zurück, in dem er sich vor dem Kampf befunden hatte. Leise hob er die scheinbar tonnenschwere Katze auf und legte sie sich über die Schulter. Er konnte einen Schmerzensschrei nur mühsam unterdrücken, als sich das ganze Gewicht der Katze auf seine verletzte Schulter legte. Sein Gang war durch das Gewicht gebeugt, und er kam nur schwer vorwärts. Trotzdem beeilte er sich wieder aus dem Bambushain heraus zu kommen. Es war ihm hier eindeutig zu gefährlich.


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