@Holo: Nein, so wie du das schreibst, hat er das nicht gemacht. Das wäre nämlich kein Problem gewesen. Wie oft wird denn inzwischen in den Medien kritisch über die Palästina-Politik von Israel unter Scharon gesprochen. Ziemlich oft.
Es war und ist in Dtl. überhaupt kein Problem, die Politik von Israel zu kritisieren.
Was Möllemann gemacht hat, war etwas ganz anderes: er hat Dinge vermischt, die verdammt nochmal nichts miteinander zu tunn haben. Er hat sich den faschistoiden Scharon genommen, und ihn in einem Flugblatt kritisiert. Und außerdem hat er den zugegebenermaßen ziemlich unsympatischen Fernsehmoderator und Funktionär im Zentralrat der Juden, Michel Friedmann, im selben Flugblat kritisiert. Nun, was um alles in der Welt hat Friedmann mit Scharon zu tun?? GAR NICHTS!! Es sind beide unangenehme Zeitgenossen, und beide sind Juden, mehr nicht. Und durch diese Verbindung, die Möllemann da durch sein Flugblatt konstruiert hat, war das auf einmal nicht mehr berechtigte Kritik, sondern einfach nur noch antisemitische große Scheiße!!
Als Friedmann dann berechtigterweise ziemlich gnatzig auf das Flugblatt reagierte, was hat Möllemann da gemacht? Er hat sich öffentlich so geäußert, das "Friedmann mit seiner gehässigen Art" selbst schuld ist, wenn der Antisemitismus zunimmt. Wo leben wir denn, wenn solche Äußerungen geduldet werden??? Den Juden selbst die Schuld am Antisemitismus zu geben.... halloooo??
Und genau deshalb mußte Möllemann gehen. Nicht wegen einem Anti-Scharon-Flugblatt, sondern wegen braungefärbtem Gedankengut.