Mon Calamari (Calamari-System)

Calamari System - Dac - Vor Coral City - Yacht „The Promise“ - Deck 1, Zasuna etwas entfernt

Shen war sich im Moment nur über eines im klaren. Nämlich, dass er hier am falschen Platz war und eigentlich gar nicht hier sein sollte. Mal abgesehen davon, dass er mit seiner sehr einfachen Kleidung an sich wahrscheinlich schon ziemlich auffällig war. Auch wenn er es nicht sehen konnte so spürte er doch, dass ihm ab und zu schiefe blicke zugeworfen wurden. Er konnte sich denken, was sich die Leute dabei dachten. Er stellte sich im Moment die gleiche Frage. Warum war er hier? Es war so viel geschehen in der letzten sehr kurzen Zeitspanne. Shen war versehentlich unerlaubt in ein Gebäude eingedrungen, wurde von einem Jedi aufgegabelt. Musste zur Strafe im Krankenhaus helfen. Dann gab es einen Fall um gestohlene Medikamente, der nicht gelöst wurde und im nächsten Moment, nämlich jetzt war er hier. Auf der Yacht The Promise und feierte. Aber was gab es zu feiern? Sie hatten den Fall nicht lösen können auf Denon starben immer noch Menschen an Verletzungen und sie waren hier und feierten anstatt zu helfen? Shen hatte eigentlich nichts gegen Feiern, er hatte mit seinen Freunden damals oft gefeiert, aber immer mit den Menschen, denen sie geholfen hatte zusammen. Doch hier schien sich nur die High society eingefunden zu haben. Das war alles so egozentrisch. Man feierte in einem kleinen Kreis und verschloss die Augen vor dem was in der Galaxie wirklich passierte. Doch er musste sich jetzt auch gut überlegen wie es für ihn weitergehen sollte. Er hatte das Angebot von Eowyn angenommen und würde ein Jedi werden doch was bedeutete das eigentlich wirklich. Auch wenn er mit Yon-Go viel über die Jedi und den Kodex gesprochen hatte, war diese grundlegende Frage nie beantwortete worden. Sie war nur nicht beantwortet worden, weil die Frage danach nie gestellt worden war. Ein Fehler, oder doch nur die logische Folge aus der Situation? Fragen stellte man der Antwort willen und nicht der Frage willen. Vielleicht ein falscher Denkansatz. Vielleicht sollten Fragen gestellt werden der Frage und der Person willen. Fragen deren Antwort nicht zählt sondern einfach nur die Tatsache dass die Frage gestellt wurde. Wenn die Frage in den Vordergrund rücke und die Antwort an Bedeutung verlieren würde, dann würde sie auch ihren Sinn verlieren oder?

Plötzlich erspürte Shen etwas weiter Entfernt eine andere Miraluka. Das war ziemlich ungewöhnlich. er war schon seit Ewigkeiten keinem seiner Spezies mehr begegnet. Sie war offensichtlich in ein Gespräch mit einer Shen unbekannten Person vertieft. Deshalb wollte Shen auch nicht gleich zu ihr gehen und sie unterbrechen. Doch nach einiger Zeit drehte sich der Fremde um und ging. In dem Moment beschloss Shen sie einmal anzusprechen, er hatte ja nichts zu verlieren. Er hob die Hand zum Gruß und ging zu ihr.

Entschuldigung. Es ist selten anderen Miralukas zu treffen. Freut mich.

Er reichte ihr die Hand. Auch wenn es nicht ganz stimmte, dass er sich freute. er wusste zwar, dass es ihn freuen sollte un, dass es ihn auch eigentlich freute, aber er spürte das Gefühl der Freude nicht. Shen spürte nur noch immer die Leere in seine inneren. Eigentlich sollte er sich ja auch darüber freuen, denn nach dem Jedikodex war es ein wichtiger Schritt auf dem Weg der Jedi sich von seinen Gefühlen zu befreien.

"Mein Name ist Shen. Shen Sanak."

stellte er sich vor.

Calamari System - Dac - Vor Coral City - Yacht „The Promise“ - Deck 1, mit Zasuna

Coral City ~ an Bord der Farore ~ mit Anakin

Celine lauschte den Worten von Anakin interessiert und aufmerksam. Also war es wirklich die Macht? Celine wusste, dass die Macht alles umgab und auch, dass die Jedi daraus ihre Stärke zogen und alles, aber dass man dadurch sogar instinktiv handeln und zum Beispiel Schüsse abwehren konnte hatte sie nicht erwartet. Sie dachte immer die Jedi hätten so gute Reflexe, was ihr insgeheim Sorgen machte, da ihre Reflexe wohl durchschnittlich waren.

„Visionen?“

Fragte sie dann verwirrt, als er das ansprach. Was sollte sie sich denn darunter vorstellen, konnte man dann willentlich in die Zukunft sehen? Sie glaubte nicht an so etwas wie Wahrsagerei und daher klang wohl auch etwas Unglaube in der Frage mit. Denn offen gestanden konnte sie sich auch nicht erklären, wie die Macht so etwas wissen konnte um es einen Jedi zu zeigen. Das mit den Blitzen ok, denn in dem Moment da die Person, oder der Gegenstand in diesem Falle, sich entschied konnte die Macht wissen wohin der Schuss ging, aber bei Visionen ging es um die Zukunft, die doch noch gar nicht fest stand. Oder sollte das bedeuten, dass es wirklich so etwas wie Schicksaal gab, oder wie sie Jedi sagen hörte ‚Der Wille der Macht‘? Als Anakin dann meinte, dass sie irgendwann die Welt mit anderen Augen sehen würde, sobald sie lernte ihre Gedanken zum Schweigen zu bringen lauschte sie wieder auf, sah ihn jedoch auch etwas ungläubig an. Wie sollte sie bitte ihre Gedanken zum Schweigen bringen? Ging das überhaupt? Jeder dachte doch nach und das eigentlich auch ständig, selbst im Schlaf arbeitete das Gehirn oder etwa nicht? Als er dann sagte, was sie als nächstes tun konnten und ihr noch die Wahl ließ, sah sie ihren Meister kurz nachdenklich an. War das jetzt eine Art Test? Wollte er wissen, welche Prioritäten sie setzte? Was war wichtiger?

„Also, ich weiß nicht…ich glaube das mit der Sonde bringt nicht viel, wenn ich diesen ‚Zustand‘ nicht hervorrufen kann oder? Und das würde mir sicher auch im Schwertkampf helfen?“

Sie fragte es halb, denn irgendwie war sie sich selbst nicht sicher. Natürlich müsste sie trotzdem den Schwertkampf üben, sowohl die Abläufe als auch das mit der Sonde. Allein schon um ihre Ausdauer zu verbessern, aber brachte es wirklich etwas, wenn sie nur die Ausdauer trainierte? Denn wenn sie wusste, wie sie diesen Zustand erreichte, dann konnte sie zeitgleich das und die Ausdauer üben. Als sie so darüber nachdachte, merkte sie, dass sie sogar schon ziemlich erschöpft war und ließ sich erst einmal auf den Boden gleiten.

„Wobei eine Pause gar nicht schlecht wäre…“

Meinte sie dann leicht verlegen lächelnd. Wieso war sie jetzt so erschöpft und hatte es vorher nicht gemerkt? Immerhin hätte sie doch merken müssen, dass die Erschöpfung zu nahm oder nicht? Irgendwie verstand sie momentan ihren eigenen Körper, ihre Gedanken und Gefühle nicht wirklich.

Coral City ~ an Bord der Farore ~ mit Anakin

<| Calamari System - Dac - Vor Coral City - Yacht „The Promise“ - Deck 1 |> Zasuna und Shen in der Nähe


Ganz so als wollte sie sich versichern, dass von ihm keine Gefahr mehr drohte, sah sie dem Bimm so lange hinter her, bis er hinter einer Ecke verschwunden war. Sie konnte akzeptieren, dass er eine andere Meinung hatte. Aber die Tatsache, dass er diese als einzig richtige Sichtweise und als feststehende Tatsache ansah, verärgerte sie. Zasuna musste zugeben, dass er sie zumindest ein wenig verunsichert hatte. Nicht was ihr Verhältnis zu ihrem Meister anging, sondern eher dass sie gegenüber anderen zu leicht zu beeinflussen war. Es blieb festzuhalten, dass sie diese Prüfung bestanden hatte. Aber sicherlich nicht glanzvoll mit Auszeichnung.

Sie hatte einfach nicht damit gerechnet, dass einige Leute selbst den heutigen feierlichen Anlass nutzen würden, um Unruhe zu stiften. Zasu war es nicht gelungen seine wahren Beweggründe in Erfahrung zu bringen. Warum war es ihr nicht gelungen, ihn mit Hilfe der Macht zu durchschauen? Ihre Fähigkeiten waren dahingehend wohl doch noch nicht so sehr ausgeprägt, wie sie sich das eingebildet hatte.

Die Jedi-Padawan atmete ruhig durch, roch die frische Brise des Ozeans. Immerhin schien sie auch die Problematik mit dem Juma-Saft nun vollkommen überstanden zu haben. Trotzdem ließ ihr das gerade beendete Gespräch noch immer keine Ruhe. Sollte sie mit ihrem Meister darüber sprechen? War er in diesem Zusammenhang, da es schließlich auch ihn betraf, der richtige Ansprechpartner?

„Entschuldigung. Es ist selten anderen Miralukas zu treffen. Freut mich.“

Die Worte rissen sie so sehr aus ihren Gedanken, dass sie fast zusammen gezuckt wäre. Ein junger Miraluka stand auf einmal vor ihr. Sie musste wirklich lernen, auch wenn sie nachdachte mehr auf ihre Umgebung zu achten. Schließlich hatte er sich mit Sicherheit nicht absichtlich an sie heran geschlichen.

Dass ihr nun ein Mitglied ihres eigenen Volkes gegenüberstand, erinnerte sie sofort an ihre Heimat. Er stellte sich vor und reichte ihr die Hand. Von den Sene Seekern her war sie bei den Miraluka zwar eine andere Begrüßung gewohnt, aber mittlerweile hatte sie sich auch an diese, in der Galaxis offenbar verbreitetere Art des Kennenlernens gewöhnt. Sie erhob sich von ihrem Stuhl, um ihm ebenfalls die Hand zu reichen.

„Zasuna Zahary. Freut mich ebenfalls. Ihr habt Recht, wir Miraluka sind fernab von Alpheridies eher selten anzutreffen. Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass ich im Orden der Jedi aufgrund unserer Gabe doch häufiger auf Miraluka treffe, als ich das erwartet hatte. Ich nehme an, Ihr seid auch ein Padawan?“

Seine Aura in der Macht wirkte nicht wie ein ausgebildeter Jedi auf sie. Natürlich konnte man das auch verschleiern, insofern hoffte sie, dass sie sich damit nicht zu sehr aus dem Fenster gelehnt hatte. Dennoch, sofern sie das beurteilen konnte, schien seine Verbindung zur Macht deutlich stärker ausgeprägt zu sein, als bei vielen anderen Miraluka. Daher auch ihre Schlussfolgerung.

„Sofern Ihr mir nicht ebenfalls ein paar seltsame Theorien über meinen Meister mitteilen möchtet, würde es mich freuen, wenn Ihr mir Gesellschaft leistet.“

Sie deutete auf den Stuhl neben dem ihren und setzte sich dann ebenfalls wieder hin. Sie redete für ihre Verhältnisse mehr als üblich, was aber auch daran lag, dass sie sich ablenken wollte, um die Gedanken aus dem letzten Gespräch zu verdrängen. Außerdem sorgte das Mitglied der großen Miralukafamilie von Alpheridies dafür, dass sie sich deutlich wohler fühlte.

„Nun, was ist eure Geschichte?“

Sie hätte genauso gut fragen können, was er hier auf dem Ball machte, wie er zu den Jedi gekommen war oder warum er Alpheridies verlassen hatte. Zasuna beließ es aber bei dieser offenen Frage. Dann wirkte sie nicht zu neugierig und er war frei in seiner Antwort.


<| Calamari System - Dac - Vor Coral City - Yacht „The Promise“ - Deck 1 |> Shen und Zasuna

Coral City ~ an Bord der Farore ~ mit Celine

Anakin musste leicht schmunzeln, als Celine etwas ungläubig die Visionen ansprach. Er hoffte, dass er dabei nicht überheblich wirkte, denn das war nicht der Fall. Viel mehr spürte er tief in ihr einen unbändigen Wissensdurst, der wohl heute nicht gestillt werden würde. Dennoch wollte er ihr natürlich, so weit es mit ihrem bisherigen Wissen und dem was er ihr innerhalb eines Tages beibringen konnte, erklären, was es damit auf sich hatte. Dazu ließ er sich neben Celine ebenfalls auf dem Boden nieder.

"Das mit den Visionen und der Hellseherei ist so eine Sache.",

begann er, seinen Blick nachdenklich an die Decke gerichtet.

"Visionen können alles mögliche umfassen. Sie können dir die Zukunft wie auch die Vergangenheit zeigen. Vielleicht siehst du dein eigenes Schicksal oder das einer dir nahestehenden Person. Das bedeutet jedoch nicht das dein Schicksal festgeschrieben ist. Du bist immer deines eigenen Glückes Schmied und ein Blick in die Zukunft zeigt immer nur eine von vielen Möglichkeiten."

Sein Blick wanderte neben sich zu Celine.

"Aber nicht jeder Jedi oder jedes machtsensitive Wesen sieht die Welt mit den gleichen Augen oder erlebt die gleichen Visionen. Sie können unterschiedlich ausgeprägt sein. Für den einen ist es nur eine Vorahnung oder bestenfalls ein Traum, während es für den anderen ein klares, vorgezeichnetes Bild ergibt mit vielen Details und oft auch wenig Spielraum für alternative Szenarios bietet."

Dann fügte er hinzu.

"Je mehr du dich der Macht öffnest, umso mehr wirst derartige Erfahrungen machen. Aber auch Visionen zu deuten muss man üben, wenn man das will. Es ist ein intensives mentales Training, für das nicht jeder geeignet ist. Du wirst feststellen, ob du geeignet bist oder nicht und ob du diesen Weg gehen möchtest oder nicht."

Er beobachtete wie Celine seine Worte aufnahm und nickte zustimmend, als sie anmerkte, dass eine Pause nicht schlecht wäre und auch, dass etwas Meditationstraining wohl geeigneter wäre.

Coral City ~ an Bord der Farore ~ mit Celine

- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 – Großer Ballsaal – Mit Akemi, Cris, Richard, Selby -

Langeweile war der Tod jeder Party. Die meisten Leute schienen, wenn Noa sich so umsah, nicht darunter zu leisen, doch sie tat es. Neben Cris zu stehen, nicht mit ihm zu reden, weil die Stimmung zwischen ihnen komisch war, und zuzuhören, wie er sich mit seiner berühmten Ex-Freundin unterhielt, langweilte sie fast zu Tode. Sie hatte keine Lust, ihm zuzuhören, wie er Akemi Akanato versicherte, dass er ihre Kampagnenfotos toll gefunden hatte, oder wie die Schauspielerin von ihrem Fotoshooting berichtete und so tat, als sei es harte Arbeit, sich fotographieren zu lassen. Das bisschen Posieren vor der Kamera sollte abstrengend sein? Pah, so ein Schwachsinn. Ihr mochten vom ständigen Rumlaufen in hohen Hacken vielleicht die Füße weh tun, aber das war ja wohl ein Luxusproblem. Noa hielt sich raus. Sie hatte beschlossen, nicht auch nur einen Ton mehr zu sagen, so lange sie sich mit Cris' Verflossener unterhielten. Was hätte sie zu der auch schon zu sagen gehabt?

Und dann kam Selby und Noa merkte, dass sie sich zum ersten Mal wirklich freute, ihn zu sehen – allerdings auch nur so lange, bis Amazone Akanato ihm um den Hals fiel. Musste die eigentlich jeden Mann direkt für sich einnehmen? Reichte es nicht, dass sie mit ihrem Freund (der noch dazu ein erfolgreicher Schriftsteller war!) hier war und sich außerdem noch mit ihrem Ex unterhielt? Noa kräuselte missbilligend die Lippen. Na schön, sie selbst und Selby waren nicht unbedingt Freunde, aber sie hatte für eine Sekunde gehofft, einen Verbündeten in ihm zu finden. Es täte gut zu wissen, dass sie nicht die einzige in der Runde war, die nicht mit Akemi Akanato in der Kiste gewesen war. Selby jedenfalls mimte genau den weltgewandten Frauenhelden, den er immer so gerne darstellte. Er nannte Akemi „Süße“ - was dieser auch noch zu gefallen schien – zwinkerte ihr zweideutig zu und überhäufte sogar Richard Cohn mit Komplimenten, als könne er diesem die Schauspielerin mit ein paar schmeichelnden Worten für die Nacht abschwatzen. Bah, das war ja wie auf einem Basar! Jeder mit jedem!

Noa klammerte sich an ihrem Bierglas fest. So hatte sie sich diesen Abend bestimmt nicht vorgestellt. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem Cris' Ex aufgetaucht war, war alles super gewesen, doch seitdem ging es nur noch bergab. Nun, es gab eine Sache, von der sie nicht genau wusste, wo sie sie einordnen sollte. Cris' plötzliches... Liebesgeständnis hatte sie ziemlich überrumpelt und wenn sie ehrlich war, hatte sie nicht besonders toll reagiert. Aber was erwartete er auch, wenn er sie so überfuhr? Hätte er sie nicht vorher warnen können? Dann hätte sie sich wenigstens darauf vorbereiten können! Andererseits, hätte das einen Unterschied gemacht? Vermutlich nicht. Es war einfach noch viel zu früh um von so riesigen Gefühlen zu sprechen oder auch nur daran zu denken. Das brachte bloß Unglück. Am besten war, man sprach überhaupt nicht darüber, sondern machte einfach.

- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 – Großer Ballsaal – Mit Akemi, Cris, Richard, Selby -

- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 – Restaurant – Mit War -

Wie es aussah, wusste War auch nicht mehr über Tionne als Chesara. Wenn sie die Ereignisse in eine richtige Zeitfolge setzte, so schienen selbst ihre letzten Informationen über ihre ehemalige Schülerin sogar noch aktueller zu sein als die des Admirals. Das überraschte sie dann doch sehr, ebenso wie es sie ein klein wenig enttäuschte, denn sie hatte leise Hoffnungen gehabt, dass er ihr etwas über Tionne hätte erzählen können.

“Sie sind damals in der Basis auf Corellia angekommen, von Dantooine aus.“

Bestätigte Chesara, die dafür nicht in den Logs nachsehen musste, denn es war nich das erste Mal, dass sie sich mit der Frage, was aus Tionne geworden war, auseinander setzte. Sie wusste es ebenso wenig, wie sie etwas über den Verbleib von Aydin wusste. Auch sie war einfach eines Tages verschwunden. Die Galaxis war riesengroß und die Gefahren vielseitig und allgegenwärtig, nicht nur für die normalen Bürger, sondern auch für Jedi und manchmal sogar gerade für Jedi.

“Leider blieben sie aber auch nicht lange.“

Chesara seufzte. Tionnes Spur verlor sich genau dort.

“Sie war noch immer mit ihren Schülern Tylaar und Aayla unterwegs, aber alles was ich weiß ist, dass sie Corellia schon nach wenigen Tagen wieder verließen um einen Informanten zu treffen. Das ist alles. Danach hat der Rat nie wieder etwas von ihr gehört.“

Sie hatte ihr Glas mit einer Hand umschlossen. Was gäbe sie, um zu wissen, dass es Tionne gut ging? Eine Last im Leben von Jedi war, dass so viele Schicksale einstiger Kameraden ungewiss blieben.

“Tylaar habe ich später auf Coruscant wieder getroffen, allerdings nur kurz.“

Fuhr Chesara fort.

“Wir trafen uns in einem geheimen Stützpunkt der Jedi, wo ich ihn zum Ritter ernannt habe. Tionne hatte dies offenbar bis zu diesem Zeitpunkt versäumt, oder nicht die Gelegenheit dazu gehabt. Es blieb leider kaum Zeit für ein Gespräch und ich konnte Tylaar nie nach ihr fragen. Er gilt inzwischen als genau so verschollen wie sie. Ich fürchte, dass er auf Coruscant in den Unteren Ebenen umgekommen ist.“

Das war alles, das sie wusste. Es war nichts, mit dem man arbeiten konnte. Einzig die Information über den Schiffsnamen, den War ihr genannt hatte, konnte eventuell weiter helfen.

“Cold Zero... ich wüsste nicht, dass das ein Schiff des Ordens gewesen ist.“

Überlegte Chesara laut.

“Aber ich werde nachsehen und mich vergewissern. Danke für den Tipp. Es ist mehr, als ich selbst in Erfahrung habe bringen können.“

Sie machte ein nachdenkliches Gesicht.

“Weißt du was? Ich werde einen Mann vom Geheimdienst darauf ansetzen. Dem Orden wurde ein Agent an die Seite gestellt, der uns in unserer Arbeit unterstützen soll: Lieutenant Cris Sheldon. Ich werde ihn fragen, ob es ihm möglich ist, anhand des Schiffsnamens weitere Nachforschungen anzustellen. Wenn auch nur die geringste Möglichkeit besteht, Tionne wieder zu finden, müssen wir sie nutzen.“

Chesara lächelte entschuldigend.

“Sie war meine erste Padawan.“

Sagte sie, ihre Stimme sanft.

“Es ist ewig her, aber ich fühle mich noch immer für sie verantwortlich und außerdem vermisse ich sie. Ich kann mir nicht helfen, aber so geht es mir mit allen meinen Schülern.“

Jetzt lachte sie.

“Ich fürchte, ich bin eine schreckliche Glucke.“

Und ganz ehrlich, dachte sie im Stillen bei sich, hätte sich Tionne nicht längst gemeldet, wenn es ihr gut ginge?

- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 – Restaurant – Mit War -

Coral City ~ an Bord der Farore ~ mit Anakin

Celine sah Anakin verwundert an. Er sprach wirklich von Hellsehen, das war merkwürdig und Celine wusste nicht recht, ob sie ihm glauben konnte, denn eigentlich wiedersprach dies allem, wovon sie dachte, dass es Fakten seien. Doch als er dann weiter sprach nickte sie leicht, denn das passte schon eher, dass es mögliche Versionen der Zukunft wären. Doch auch das war merkwürdig.

„Woher soll die Macht denn wissen, was passiert? Das geht doch gar nicht oder?“

Sie verstand die Logik dahinter irgendwie nicht. Denn selbst wenn es eine mögliche Zukunft war, so musste die Macht doch irgendwie in die Zukunft blicken können und diese hing von so vielen Faktoren ab, dass das eigentlich unmöglich sein müsste. Sie dachte noch darüber nach, dass jeder diese anders war nahm, manche als Traum, manche als wirkliche Vision und so weiter und dabei rutschte ihr etwas heraus.

„Ich hoffe, ich sehe soetwas nie…“

Denn das war auch so. Sie wollte gar nicht wissen, was in der Zukunft geschah, denn sonst würde sie versuchen es zu ändern oder herbeizuführen und dabei andere Sachen vernachlässigen und das wollte sie wirklich nicht. Erstrecht nicht jetzt, da sie endlich eine Padawan war und als Jedi, nein da müsste sie sich auch um wichtige andere Sachen kümmern. Als er dann noch sagte, dass sie mehr derartige Erfahrungen machen würde, wenn sie sich der Macht öffnete, sah sie ihn nachdenklich an.

„Kann man sich auch der Macht öffnen ohne Visionen oder so zu haben? Also ich meine nicht einige Sekunden sondern weitreichendere?“

Denn irgendwie machte es ihr Angst, allein schon die Möglichkeit war…erschreckend.

„Gibt es denn soetwas wie Media, welche solche Visionen abrufen können oder so?“

Fragte sie dann noch. Ja, es machte ihr Angst, aber das hieß nicht, dass ihre Neugierde dadurch gebremst würde. Immerhin wollte sie lernen und dazu gehörten halt auch Dinge, die nicht unbedingt angenehm waren.

„Und was ermöglicht einen die Macht noch alles? Ich weiß das man durch sie schneller und stärker werden kann und Dinge bewegen, aber wenn Visionen möglich sind…hat sie überhaupt Grenzen?“

Celine wusste einfach nicht, wie sie es anders ausdrücken sollte, denn wenn man soetwas wie Visionen hörte, dann musste man ja davon ausgehen, dass jemand der sich der Macht vollkommen geöffnet hatte fast schon Gottähnliche Kräfte besaß.

Coral City ~ an Bord der Farore ~ mit Anakin

[Mon Calamari | Meer | Yacht „The Promise“ | Deck 2 | Buffet] Vorin,Allison,Mara,Emerald,in der Nähe noch andere

Emerald musste ein wenig schmunzeln bei der Ausführung Vorin's über die Vergleichbarkeiten beim Schwimmen im Wasser oder in der Schwerelosigkeit.Darüber,dass er überlegte wie man See- oder Raumkrankheit mit Hilfe der Macht verhindern könne,konnte sie nur die Stirn runzeln.Wie konnte man von dem Einen auf den Anderen Gedanken kommen?Aber vielleicht waren die Möglichkeiten der Machtnutzung für sie immer noch viel zu nebulös,als dass sie auch solche Gedanken kommen könnte.Als er sich die Idee aus dem Kopf schlug und sie angrinste quittierte sie das mit hochgezogenen Aufenbrauen und einem darauffolgenden Schmunzeln.

Dann war langsam Musik über dem Lärm der Gespräche zu hören und schon nach kurzem forderte Vorin sie zum Tanz auf,zusammen mit einer angedeuteten Verbeugung.Sie erwiederte die Höflichkeit mit einem angedeuteten Knicks und nahm seine Hand.Sie grinste.

"Dann wollen wir mal etwas Unruhe zwischen den geübten Tänzern stiften."

meinte sie scherzhaft,während sie die Tanzfläche betraten.Ihr war es ganz recht,dass Vorin eine etwas freiere Stelle aussuchte.Sie wollte nicht in andere hineinstolpern,falls sie sich in den Schritten zu schlimm vertat.Vorin gab ihr ein paar Anweisungen,die Grundschritte sozusagen.Als sie anfingen,war Emerald abgelenkt denn sie schaute sich gerade ein anderes Tanzpaar an.Er stieß gegen einen ihrer Füße und sie konnte sich ein entschuldigendes Lächeln nicht verkneifen.Danach ging es etwas besser,wenn auch ein wenig stockend,aber mit der Zeit bekam sie den Dreh' etwas raus und es sah schon mehr nach einem Tanz aus.Auch wenn sie hin und wieder auf Vorin's Zehen trat oder er an ihren Fuß staß.Und nur zweimal mussten sie kurz anhalten und sich wieder in Ausgangsposition gehen,weil Emerald den Faden verloren hatte.Aber irgentwann klappte es dann mehr oder weniger flüssig.Und es war ganz spaßig schloss Emerald.Es würde sicherlich noch mehr Spaß machen,wenn sie die Tänze richtig beherrschen würde.Erst nach einiger Zeit sagte sie wieder etwas.

Das macht schon Spaß...auch wenn ich eigentlich etwas flottere Musik bevorzuge.Vielleicht kann man mir das irgentwann mal richtig beibringen.

Es war schon eine ganze Weile her,dass sie das letzte Mal mit jemanden auf einer Tanzfläche stand.Und dann schon gar nicht bei Tänzen dieser Art.

[Mon Calamari | Meer | Yacht „The Promise“ | Deck 2 | Tanzfläche] Vorin,Emerald,in der Nähe noch andere (Mara, Allison)

~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Yacht "The Promise" ~ Deck 2 ~ Bar ~ mit Adrian unter Leuten ~~~

Leise, aber hoch und vibrierend erklang das Sektglas, als Jibrielle ihren Finger über dessen Rand fahren ließ und ein bisschen verloren in die Menge starrte, die sich offenbar gut amüsierte und es tatsächlich schaffte, für einen Abend mal alle Sorgen fallen zu lassen. Oder sah das nur so aus? Gehörte sie zu den wenigen, die trotz besserer Intentionen doch immer wieder in aufwühlende, Sorgen oder Traurigkeit bringende Situationen geriet. Sie schloss für einen Moment die Augen, um durchzuatmen und sich wieder auf Miranda zu konzentrieren, auf ihre weiche Stimme und die Gutherzigkeit in ihren Augen. Sie durfte nicht vergessen: Dieser Abend war dazu bestimmt, wunderschön zu werden. Das durfte sie sich einfach nicht versauen lassen - auch nicht von einem Adrian, der vermutlich gleich erbost oder genervt von dannen marschieren würde. Dass er sie jedoch auf einmal ansprach und mit jedem Wort dabei weniger nach dem Wutbrocken von eben klang, überrasche die Jedi-Ritterin. Vorsichtig hob sie den Blick und schaute zu ihrem ehemaligen Padawankollegen hinüber, der sie nicht so recht anschauen mochte.

"Glaubst du wirklich, dass ich keine Angst habe der dunklen Seite zu verfallen? Bei meiner Familie?"

fragte Adrian, ohne jedoch offenkundig eine Antwort zu erwarten. Ein bisschen fassungslos sah Jibrielle den Jedi-Ritter neben sich an, der davon erzählte, dass er sogar eine PunktPunktPunkt-Angst habe, der dunklen Seite zu verfallen. Und dass er wusste, dass allein schon dieser Gedanke gefährlich war, dass dieser Gedanke allein schon eine Bedrohung durch die Dunkle Seite bedeuten konnte. Die Vorstellung von sich als "legendärer Adrian" fand er offenbar bestenfalls absurd-komisch, war es schließlich wenig überraschend, dass er sich selbst nie so sah. Nein, der Gedanke schien geradezu widersinnig zu sein. Jibrielle schluckte, hielt Adrians einmal aufgebauten Blickkontakt stand, bis er wieder wegsah. Dass Adrian starke Selbstzweifel hegte überraschte Jibrielle nicht allzu sehr, hatte er doch immerschon einen relativ melancholischen bis deprimierte Grundstimmung versprüht, die manchmal auch nur wie Verkrampftheit und Ernsthaftigkeit gewirkt hatte. Doch irritierender Weise war Jibrielle total überrascht, dass er vor allem wegen seiner Familiengeschichte, wegen seiner Abstimmung soviele Sorgen hatte. Klar, als Chesara damals von Adrian erzählt hatte, da hatte sie seinen Sith-Vater und seine Schwester und die ganze komplizierte Sippenproblematik angerissen, doch so ziemlich alles, was die damalige Padawan damals daraus mitgenommen hatte, war das Bild dieses beeindruckend klingenden Padawan Adrian, den Chesara so sehr mochte und bewunderte. Und selbst bei der Sache mit dem Lichtschwert, als Jibrielle die ganze Wingston-Reven-Sithclan Sache ins Gedächtnis gerufen bekommen hatte, waren ihre Gedanken irgendwie nie weit genug gereißt, um Adrian mal in einem anderen Licht zu sehen, wirklich zu versuchen, sie in seine Lage zu versetzen. Und wenn sie es mal getan hatte - die Geschehnisse von damals lagen einfach zu weit zurück, um sie verlässlich zu erinnern - hatte es offenbar nicht gereicht, um ihr Bild von Adrian grundlegend zu verändern. Jibrielle erkannte, dass sie einer allzu typischen Grausamkeit ihrerseits aufgesessen war, als sie Adrian nie wirklich als volle Person, sondern eher immer unter der Folie des legendären Adrian angesehen hatte. War daran irgendetwas Gutes?

"Du erinnerst mich manchmal an sie. An Alisah."

sagte Adrian schließlich und schwieg ein schweres, sehr sehr geräuschloses Schweigen. Als seine Worte in Jibrielles Geist drangen, sah sie langsam wieder an Adrian vorbei hinein in die Menge. So so. Während sie noch mit dem vorherigen Gedanken beschäftigt war, versuchte sie ihren Mund nicht allzu trocken werden zu lassen, bei der Vorstellung, sie würde Adrian an seine Schwester erinnern. Ein mächtiger Schluck Sekt fand seinen Weg in ihren Rachen. Jibrielle hatte sie noch nie gesehen, kannte sie gar nicht. Sie wusste nur, dass diese Alisah eine Sith war. Und eben Adrians Schwester. Vielleicht war es das Richtige, gar nicht genau versuchen zu wollen, was dies für Adrian bedeuten mochte. Dafür wusste Jibrielle einfach über die ganzen Umstände, über so ziemlich alles, zu wenig. Es schien zumindest irgendwie zu bedeuten, dass sie immerhin eine Gemeinsamkeit teilten. Und vielleicht war da doch wenigstens eine gute Sache an Jibrielles Ignoranz. Sie räusperte sich leise, räusperte den Frosch davon und sah Adrian vorsichtig und möglichst milde lächelnd an.

"Für mich war der legendäre Adrian nie legendär, weil er ein Wingston oder Reven oder so war. Im Guten wie im Schlechten war ich da irgendwie blind. Von Anfang an war da eigentlich nur dieses Bild, dass Chesara mir gab. Das Bild eines Padawan, für den sie unendlich viel Zuversicht und Hoffnung hatte ... und das sag ich nicht nur, weil mir der Sekt die Zunge lockert."

sagte Jibrielle und lachte leicht auf, hoffte sie doch, dass Adrian vielleicht ein bisschen weg kam von den finstren Gedanken. War das nicht seltsam? Egal welches Schicksal man in dieser Hinsicht zugeteilt bekam: Familienprobleme gab es anscheinend immer.

"Vielleicht kenne ich dich einfach noch nicht gut genug, Adrian Reven. Und vielleicht kennst du mich auch nicht gut genug. So kann das ja nichts werden."

Aber wenn für irgendetwas im Universum gelten mochte, dass man sich seine wahre Familie selbst sucht, dann doch wohl für den Jedi-Orden. Oder nicht? Und sollte man dann nicht wenigstens bemüht seine, seine Brüder und Schwestern wirklich kennen zu lernen? Und komischer sowie unpassenderweise musste sie an einen alten Holofilm denken - und stahl sie prompt eine seiner abgedroschenen Ideen.

"Ich habe eine Einfall und ich hoffe, du machst mit. Lass uns nochmal von vorne anfangen. Bei Null."

sagte sie, drehte sich auf ihrem Barhocker herum, bis sie Adrian frontal gegenüber saß, und stellte das Glas auf den Tresen. Dann nahm sie eine betont aufgeschlossene und entgegenkommende Haltung ein und lächelte Adrian entgegenkommend an.

"Hi, ich bin Jibrielle, Jibrielle Dari. Freut mich, dich kennen zu lernen. Ich darf dich doch duzen, oder? Ich glaub einfach, dass du ein netter Kerl bist und es ist so eine tolle Stimmung hier heute Abend, du weißt schon."

sagte sie und zwinkerte Adrian aufmunternd zu.

"Ich bin eine Jedi-Ritterin. Ich nehme meinen Job sehr sehr ernst, auch wenn man mir das nicht immer ansehen mag. Mancheiner hat sogar schonmal gemeint, ich sei irgendwie zu albern und aufgekratz, als dass man mich ernst nehmen könnte. Naja, ich versuch da irgendwo die Mitte zu finden. Und weißt du was?"

meinte Jibrielle und schaute betont mysteriös.

"Was viele nicht wissen, ist, dass ich in einem Waisenhaus auf Coruscant aufgewachsen bin. Dort hat mich die Macht dann irgendwann zum Jedi-Orden geführt. Warum ich dir das verrate? Du scheinst mir einfach ein sehr vertrauenswürdiger Typ zu sein. Das ist alles."

sagte Jibrielle und zog einmal kurz die Augenbrauen hoch und atmete durch.

"Soviel erstmal zu mir. Und wer bist du, wenn ich fragen darf? Hab ich schon gesagt wie ich heiße? Jibrielle heiß ich. Freut mich dich kennen zu lernen!"

meinte Jibrielle mit selbstbewusster Stimme und streckte Adrian erwartungsvoll die Hand aus.

~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Yacht "The Promise" ~ Deck 2 ~ Bar ~ mit Adrian unter Leuten ~~~

- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 – Buffet - Mit Cris, Selby, Richard, Noa -

Das passierte Cris öfter, verloren zu gehen und den Kontakt zu seinen Vorgesetzten zu verlieren, dachte Akemi, als eine solche Andeutung gemacht wurde. Zu der Zeit als sie zusammen gekommen waren, war dies ebenfalls der Fall gewesen und auch später auf Coruscant hatte er etwas in der Richtung erwähnt. Sie nippte an ihrem Wein.

“Rätin Chesara soll heute Abend ebenfalls hier sein.“

Knüpfte sie an Cris' Bemerkung an.

“Ich habe sie vor ein paar Wochen zuletzt getroffen.“

Sie sah zu Richard, der, obgleich er einen galaxisweit erfolgreichen Roman über den Jedi-Orden geschrieben hatte, noch nie persönlich einen Jedi getroffen hatte.

“Ich würde mich gerne nachher zu ihr durch fragen und ihr Guten Abend sagen.“

Bei der Gelegenheit würde sie dann Richard vorstellen, der sich zwar nicht entsprechend äußerte, sich insgeheim aber auf eine solche Begegnung freute. Noch standen sie jedoch bei Selby, Cris und dessen neuer Freundin, die aussah, als wäre sie gerade am liebsten ganz woanders. Es war nicht Akemis Stil, jemanden schon nach kurzer Zeit zu beurteilen, erst recht nicht wenn man bisher kaum miteinander gesprochen hatte, doch sie konnte nicht umhin sich zu fragen, ob Noa auch so unfreundlich war, wenn sie mit Cris alleine war. Sie hatte kein Wort mehr gesprochen, auch nicht als Akemi versucht hatte, sie in das Gespräch mit einzubeziehen und sie schien es zu vermeiden,überhaupt irgendjemanden direkt anzusehen.

„Vielen Dank für das Lob, Selby.“

Erwiderte Richard schließlich auf die Worte des Piloten in Bezug auf Richards Roman.

„Zehn Notwendigkeiten einer freien Galaxis habe ich gar nicht erst gelesen. Da habe ich aber wohl auch nicht zu viel verpasst.“

“Nein, hast du nicht.“

Akemi hatte es gelesen, zumindest bis zur Hälfte – fast. Es war eine gute Lektüre gewesen um abends einzuschlafen, so trocken und langweilig war dieses politische Lobeslied auf die Republik. Sie las recht gerne, aber lieber Geschichten oder Gedichte, keine Lehrbücher oder sonstige erzieherische Werke.

“Hey, Selby, wenn du nach Coruscant fliegst... könntest du dann vielleicht etwas für uns mitnehmen?“

Fiel ihr plötzlich ein. Akemi hatte die ganze Zeit schon vorgehabt, Nathaniel ein kleines Paket zu senden, doch bisher hatte sie noch keinen sicheren Transportweg in imperiales Gebiet gefunden. Sie sah zu Richard. Auch er wollte sich gerne eine Nachricht an Ecile übermitteln.

„Gute Idee,“ , bestätigte er nickend, „wenn es nicht zu viele Umstände bereitet.“

"Wir sind beide nicht mehr besonders willkommen auf Corsucant."

Akemi zuckte traurig mit den Schultern.

"Ich hoffe, das ändert sich bald wieder."

Sie übte sich an einem hoffnungsvollen Ausdruck und lächelte. Es wäre schön, wenn sie Ecile, Nathaniel und dessen Freundin Roxanne bald endlich wieder ungehindert sehen konnten, wann immer sie wollten. Ob es Zufall war, oder sie mit ihren Worten über Coruscant einen Schalter bei Cris' Freundin umgelegt hatte, wusste Akemi nicht, doch plötzlich kam Bewegung in die Journalistin.

"Ich bin gleich zurück."

Sagte sie unbestimmt in die Runde, eine eher gemurmelte Entschuldigung, bevor sie sich abwandte und in Richtung der Damentoiletten verschwand. Für eine Nanosekunde sah Akemi ihr hinterher und in ihrem Kopf wogen sich Für- und Wider gegeneinaner auf. Sollte sie ihr folgen, oder nicht? Was erhoffte sie sich davon?

"Ich entschuldige mich ebenfalls kurz."

Verkündete sie lächelnd, Richard ihr Glas überreichend. Ihr Blick traf den seinen. Es war nicht nur einfach nicht Akemis Art, Fremde zu verurteilen, sie hatte von kleinauf gelernt, dass sich dies unter keinen Umständen gehörte. Miu Akanato hatte ihre Kinder gelehrt, höflich und respektvoll zu sein und jedem eine Chance zu geben und genau das versuchte Akemi immer zu tun. Manchmal funktionierte es, manchmal nicht, doch sie fühlte sich besser, wenn sie wusste, dass sie ihr Bestes gegeben hatte. Aus diesem Grund folgte sie Noa. Sie hatte kein Interesse an Cris und sie hatte das Zusammentreffen mit ihm nicht geplant. So zickig seine Freundin auch schien, sie sollte genau das wissen. Akemi war glücklich mit Richard. Er war der einzige Mann, der ihr etwas bedeutete.

- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 -

Calamari System - Dac - Vor Coral City - Yacht „The Promise“ - Deck 1, Shen und Zasuna

Die Mirakula reichte ihm die Hand und stellte sich ebenfalls vor. Sie hieß also Zasuna Zahary. Der Name sagte Shen nichts und deshalb war es sehr unwahrscheinlich, dass sie in dem gleichen Dorf/Kleinstadt gelebt hatte wie er. Das bedeutete aber auch gleichzeitig, dass sie von der Tragödie, die dort stattgefunden hatte wohl auch nichts mitbekommen hatte. Da konnte sie sich glücklich schätzen.

Shen hatte keine Ahnung, ob viele Miraluka bei den Jedi waren, oder ob das nur ein Gerücht war. Er musste leider zugeben, dass er den Jediorden nicht kannte und die einzigen Jedi, die er bisher kennen gelernt hatte waren seine Meisterin und Brianna gewesen. Aus seinem Dorf war auch noch nie jemand zu den Jedi gegangen. Oder jedenfalls nicht ind den letzten paar Jahrzehnten. So wie jeder andere hatte Shen oft seine Eltern danach gefragt, aber die konnten nur sagen, dass es nicht während ihrer Zeit passiert war.

"Ja theoretisch bin ich ein Padawan. Aber ich habe noch kein Training oder so was erhalten. Um genau zu sein bin ich erst seit heute Padawan.

Es war gut geraten, dass er ein Padawan war aber was sollte er sonst sein? Shen war ja noch ziemlich jung und was sollte jemand wie er hier verloren haben wenn er nicht ein Padawan war, der seinen Meister oder seine Meisterin begleiten musste. Eigentlich hätte er darauf kommen können, dass sie auch ein Padawan war. Jetzt wo er darüber nachdachte merkte er auch, dass er es an ihrer Aura hätte leicht erkennen können müssen.

"Nein ich kennen nicht einmal euren Meister. Deshalb kann ich nur die Theorie aufstellen, dass er ein weißer Mann sein muss und es sich lohnt ihn kennen zu lernen.

Shen nahm ihre Einladung an und setzte sich auf den Stuhl neben ihr. Wenigstens war er hier nicht mehr so fehl am Platz. hier war eine andere Padawan die noch dazu auch eine Mirakula war. So konnte er sich vielleicht ein wenig mit ihr austauschen und es könnte sogar ganz nett werden. Da fragte sie ihn auch schon nach seiner Geschichte. Shen war sich jetzt nicht sicher welchen Teil seiner Geschichte sie hören wollte und deshalb beschloss er eine Kurzfassung der ganze zu geben. auch wenn es nicht seine Art war so viel über sich zu erzählen, war es doch etwas besonderes die Geschichte mit einer Mirakula zu teilen.

Mein Dorf wurde von Piraten angegriffen meine Eltern umgebracht und ich als Sklave verschleppt, konnte aber mit zwei fliehen. Wir haben dann begonnen einen Kampf ums Überleben und für das Leben der vom Imperium unterdrückten zu führen. Doch dann gab es einen Unfall wo meine beiden Freunde drauf gegangen sind. dann bin ich ein paar Monate alleine herum und wusste nicht wohin bis mich meine Meisterin eher zufällig aufgegabelt hatte.

Er erzählte die Geschichte wie immer neutral und Emotionslos. Deshalb fiel es ihm auch ziemlich leicht sie zu erzählen. Für ihn war seine Geschichte fast nur ein Bericht. Ein Bericht, der nicht einmal aus seinem Leben stammen musste. Es war einfach eine reihe von Fakten, die nicht mehr mit Gefühlen verknüpft waren.

"Und eure Geschichte?"

Es war fragwürdig ob sie nach seiner Geschichte ihre noch so einfach erzählen konnte. aber das spielte in dem Fall keine Rolle. Er wollte auch ihre Geschichte hören. Was hatte sie dazu gebracht ihren Heimatplaneten zu verlassen. War es ein Wunder gewesen und waren die Jedi auf der suche nach Padawanen gekommen, oder war etwas ähnlich schreckliches passiert?

Calamari System - Dac - Vor Coral City - Yacht „The Promise“ - Deck 1, Shen und Zasuna

Mon Calamari - Coral City - Promise - Deck 3, Sektion C -Nei, Sarid und Rilanja

Die Falleen tat sich etwas schwer ihrer Padawankollegin irgendwie zu helfen. Sie kannte die Mechanismen und die grundsätzliche Idee von so etwas wie “Seekrankheit” war ihr durchaus vertraut. Auf Falleen gab es Wälder die manche Leute nicht betreten konnten, weil sie Pflanzen dort einen schweren, unerträglich süßen Duft abgaben. Man nannte das dann Müffelsausen. Ihr war bisher nur nicht begegnet, dass ein Anblick für so etwas reichte.
Glücklicherweise stieß Sarid bald zu ihnen - die Menschin war sicherlich besser dazu in der Lage Nei zu helfen, und der Plan der Meisterin diese Feierlichkeit zu verlassen erschien der Falleen alles andere als ungeschickt.

Nein, ich komme mit, keine Sorge, ich meine solange es dir nicht lieber wäre das ich hier bleibe und irgendwas infiltriere oder so, also einen Botschafter aushorche und versuche die Jedi in einem besseren Licht erscheinen zu lassen, ich meine ich hätte Zweifel das ich dafür die Richtige wäre aber immerhin würde ich mich deinem Urteil dahingehend beugen, also... wegen mir können wir.

führte die Geschuppte aus und folgte ihrer Meisterin zum Abflugbereich der Rettungsspeeder - zumindest ließ das Echo der Androhung von Gesellschaftstänzen die Gefährte in Rilanjas Augen als solche erscheinen.
Die Fahrt mit dem Speeder erschien ihr recht kurz, gab es doch genug Dinge die sie mental abklären konnte - Parallelen und um einiges Mehr an Tangenten zu verschiedenen Filmen, und Widersprüche die sie mental als Winkelhalbierende ablegte.
Beispielsweise hatte es weder Blutopfer oder Jungfrauenversteigerungen gegeben, zwei der am häufigsten verbreiteten Traditionen im Senat der Republik - wohingegen Angehörige der imperialen Verwaltung häufig Blut tranken und Jungfrauen verschlissen. Die Falleen hatte sich schon oft über die denkbaren Synergieeffekte der beiden Organe ausgelassen, aber wie es schien entsprangen sie zumeist wohl nur der Fantasie der Holoschaffenden.
Nicht zuletzt wegen über alle Maßen aufgeplusterter Gedankengänge verging die Flugzeit wie im, nun, wie im Flug.

Was für Schiffe hat der Jedi-Orden denn hier stationiert? Schnittige Kurier-Korvetten oder wehrhafte Brachial-Bomber? Diplomatische Depeschen-Dschunken oder unsichtbare Tarn-Transporter? Ich habe mich schon immer gefragt wie viele Jedi daran beteiligt sind, ich meine dafür arbeiten, dass immer genug Schiffe von jeder Sorte auf jedem Planeten vorhanden sind, ich meine da müssen doch unzählige Leerflüge absolviert werden, also wahrscheinlich mittels Sammeltaxis die die Piloten dann woanders hin bringen, ich meine der logistische Aufwand der dahinter steht... Mit was davon fliegen wir nach Lianna?

fragte die grüne Padawan neugierig als sie die Landeplattform am Raumhafen verließen.

Mon Calamari - Coral City - Raumhafen - Nei, Sarid und Rilanja

- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 – Buffet - Mit Cris, Selby -

Mit einem Weinglas in jeder Hand blieb Richard allein mit den beiden Männern zurück, die er im Grunde nicht kannte. Akemi kam nicht damit zurecht, wenn ihr jemand Antipathie entgegen brachte. Sie war ein gefeierter Star in der Filmbranche, jemand der die meiste Zeit über nur Lob zu hören bekam und mit Freundschaftsanfragen überhäuft wurde. Fast jedes junge Mädchen auf Naboo wollte so sein wie Akemi Akanato, jeder Regisseur wollte sie in seinem Film. Auf ihren Erfolg bildete Akemi sich nichts ein. Sie war bodenständig, normal und der völlige Gegensatz zu einer Diva, doch es gab eine Eigenschaft, die die meisten Prominenten teilten und dieser unterlag sie auch: sie mochte die Anerkennung und sie wollte, dass jeder sie mochte. War dies einmal nicht der Fall, machte sie sich Gedanken und versuchte alles, um den anderen von sich zu überzeugen. Akemi wollte nur Freunde in dieser Galaxis, keine Feinde, auch wenn Richard ziemlich sicher war, dass mindestens der gesamte imperiale Raum sie hasste. Er selbst hatte damit weniger Probleme. Er mochte selbst nur wenige Leute wirklich gern, hatte sein ganzes Leben nur wenige Freunde gehabt und erwartete daher auch nicht, dass es andersherum anders war. Was andere dachten war ihm, in den meisten Fälle, ziemlich gleichgültig. Richard trank einen Schluck aus seinem Glas.

“Ah, der ist sehr gut.“

Sagte er, mehr als zufrieden mit seiner Wahl.

“Akemi erzählte mir, Sie sind ebenfalls ein großer Weintrinker?“

Wandte er sich fragend an Selby, mit dem er – wer verübelte es ihm? - mehr Gesprächsstoff witterte als mit dem Mann, der Akemi lange Zeit bevor er sie gekannt hatte, sitzen gelassen hatte.

“Das hier ist ein sechsjähriger Rioja Balas von Raxus. Einer der Droiden hat ihn mir als einen der begehrtesten Weine heute Abend empfohlen. Ich kannte die Sorte bislang noch nicht.“

Richard betrachtete die dunkle, rubin-rote Flüssigkeit in seinem Glas, die fast schwarze Reflexe aufzuweisen schien und deren Rand leicht violett schimmerte. Er roch noch einmal daran.

“Sehr wuchtig, schon allein der Duft, aber trotzdem sehr filigran und voller Finesse.“

Beurteilte er. Allein dafür hatte sich die Reise bis an den äußersten Rand der bekannten Galaxis bereits gelohnt.

“In diesem Teil der Galaxis gibt es Sorten, von denen man auf Corsucant noch nie gehört hat.“

Richard lächelte schwach.

“Die imperialen Handelsrouten durchkreuzen äußerst ungerne republikanisches Gebiet. Aber wir haben auf Naboo kürzlich einen ganz ähnlichen Wein probiert. Akemis zukünftige Schwägerin servierte uns einen sehr vollmundigen Roten aus der Gegend um Moenia. Wenn ich mich recht erinnere, war es ebenfalls ein sehr junger Jahrgang. Ich muss Akemi fragen, ob der Rioja Balas sie auch an diese Sorte von Naboo erinnert.“

Sagte Richard, der bereits beschlossen hatte, vor ihrer Abreise noch ein paar Flaschen seiner neuen Entdeckung zu kaufen.

- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 – Buffet - Mit Cris, Selby -

- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 -

Noa hatte genug. Zumindest für ein paar Minuten brauchte sie Ruhe. Konnte ihr das jemand verübeln? Sie steckte in einer Unterhaltung mit ihrem Freund und dessen Ex-Freundin fest, die sie nie im Leben hätte kennen lernen wollen, hätte sie gewusst, dass sie seine Ex-Freundin war! Und zu allem Überfluss nagte ihr Schuldgefühl an ihr, weil sie Cris' Liebeserklärung an sie nicht unbedingt angemessen gewürdigt hatte, wobei daran vermutlich das Schlimme war, dass sie sie nicht nur nicht gewürdigt, sondern auch nicht erwidert hatte. Aber wie konnte sie? Sie waren erst seit ein paar Tagen zusammen, noch nicht einmal seit einer Woche! Davon mal ganz abgesehen war der Zeitpunkt, an dem er gemeint hatte, sie damit überfallen zu müssen, absolut daneben gewesen. Was hatte er sich dabei nur gedacht? Noa schnaubte leise, als sie die Türe zum Waschraum der Damentoiletten öffnete und energisch an zwei Frauen vorbei stürmten, die den von oben bis unten mit Marmor gefliesten Raum gerade verließen. Riesige, in Gold gerahmte Spiegel zierten die komplette Wand oberhalb der modern geschwungenen Waschbecken, die auf hohen, ebenfalls goldenen Stelzen in einer Reihe standen. Es war nur ein einziges Waschbecken frei und Noa nutzte dieses, um sich – eigentlich nur aus dem Grund, um irgendetwas zu tun – die Hände zu waschen. Als sich die Tür schräg hinter ihr erneut öffnete, sah sie in dem Spiegel vor ihr, dass Akemi Akanato den Raum betrat. Auch das noch. Ihre Blicke begegneten sich im Spiegel. Was sollte das jetzt, ein Herzensgespräch unter Frauen? Nein danke, darauf konnte Noa verzichten.

Als das Waschbecken neben ihr frei wurde, trat Akemi an den Wasserhahn und gab sich ebenfalls beschäftigt, indem sie sich die Hände wusch. Sie waren nicht allein. Ein Blick in den Spiegel zeigte, dass die Kabinentüren hinter ihnen allesamt geschlossen waren.

„Noa, können wir miteinander sprechen?“

Fragte die Schauspielerin schließlich gedämpft. Innerlich rollte die Journalistin mit den Augen.

“Worüber?“

Gab sie sich kurz angebunden. Akemi zögerte.

„Über die Situation.“

Antwortete sie schließlich wage. Noa atmete schwer aus, ihre Genervtheit deutlich spürbar.

“Fein, wenn es Ihnen dann besser geht.“

Sagte sie schnippisch. Wirklich, sie hatte diesem Mädel nichts zu sagen und sie glaubte auch nicht, dass sie irgendetwas von dem hören wollte, das Akemi ihr erzählen könnte.

“Hier?“

Sie hob eine Augenbraue. Akemi schüttelte den Kopf. Natürlich, zu viele Mithörer. Die Togruta neben ihr hatte bereits große Ohren gemacht. Bei so vielen Gästen an Bord konnte man nicht darauf hoffen, auf der Toilette seine Ruhe zu haben.

„Ich weiß, wo.“

Sagte Akemi. Sie trocknete ihre Hände an einem Heizlüfter und sah Noa fragend an. Ja, schön, sie würde mitkommen. Noch immer genervt deutete sie der Schauspielerin an, sie solle vor gehen. Bei jedem von Akemis Schritten brach sich das Licht in einem etwas anderen Winkel in ihrem glitzernden Prinzessinenkleid. Im Grunde fehlte nur die Tiara auf ihrem Kopf und jeder würde sie anbeten. Ein Grund mehr, sie nicht leiden zu können.

- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 - Damentoilette – mit Akemi -

~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Hotel ~ Steven & Tenia ~​

Der Jedi-Ritter musste immernoch Lachen, wenn er daran dachte, wie Tenia die Jedi-Rätin Padme Master vor wenigen Minuten vor dem Polizeirevier fast perfekt nachgeahmt hatte.
Nun wartete der junge Mann darauf, das seine ehemalige Ballbegleitung sich umgezogen hatte. Vor der verschlossenen Hotelzimmertür lehnte sich Steven gegen die Wand und ließ den vergangenen Abend vor seinem inneren Auge vorbeiziehen.

Auch wenn der Abschluss des Abends besser gewesene sein könnte, würde Steven wohl immer mit einem Lächeln an den Ball zurückdenken, nicht zuletzt wegen seiner Begleitung und den Spaß, den er mit ihr hatte, bis sie erwischt worden waren.

Nun aber waren der Abend und die Nacht vorbei. Beides kein kompletter Reinfall, doch es hätte wie gesagt besser laufen können. Der kleine Lauf vom Revier zum Hotel tat da ganz gut um den Kopf frei zu bekommen. Tenia und Steven entschieden sich zu einem schnelleren Gang, da der Meister der Nullianerin sie bereits erwartete. Steven konnte nur für die junge Frau hoffen, dass Anakin noch nichts von dem Vorfall gehört hatte und wenn doch es zumindest mit einem Lächeln sah.

Nachdem Tenia sich lockerere Kleidung angezogen und ihr Zimmer verlassen hatte, verabschiedete sie sich sogleich auch von ihrer Ballbekanntschaft. Sie musste tatsächlich zu ihrem Meister, jedenfalls interpretierte Steven die "Farore" als Schiff Anakins.

"Ich hoffe wir sehen uns bald mal wieder."

sagte Steven zur Nullianerin und ging einen kleinen Schritt auf sie zu. Sie wollte es ihm heimzahlen und der Ritter hoffte inständig das die Padawan bald dazu Gelegenheit bekam.

"Viel Spaß noch in deiner Padawanzeit und Möge die Macht mit dir sein."

Wie sagte man jemanden mit dem man in so kurzer Zeit vergleichsweise ungewöhnliche Dinge erlebt hatte "auf Wiedersehen"? Mit einem Händedruck? Einer Umarmung? Steven war sich unsicher, fast schon schüchterne Gefühle spürte der Ritter in seiner Magenregion. Und dennoch drückte Steven die Nullianerin zum Abschied, egal ob sie es nun mochte oder nicht, immerhin würden sie sich für längere Zeit nicht wiedersehen.
Steven ging den Gang in Richtung seines Zimmers, er musste noch die Tasche packen für die Abreise zurück nach Lianna, immerhin gab es dort einen Padawan der auf ihn wartete.
Kurz vor der Tür die zu den Treppen führte drehte sich Steven noch einmal zu Tenia um.

"Danke für den schönen Abend, du nicht mehr nasse Padawan."

grinsend ging der Ritter die Treppen hoch und öffnete mit der Schlüsselkarte die Tür zu seinem Zimmer. Nachdem auch Steven seinen Anzug ordentlich aufgehangen hatte, und sein Koffer soweit gepackt war, blickte der Jedi ein letztes mal durch sein Hotelzimmerfenster auf den Ozean vor Coral City.

Den Comlink zückend, tippte der Ritter sogleich eine Nachricht ein.

~ Comnachricht an Michael Aeren ~
Hallo Michael,
ich bereite mich gerade auf die Abreise vor, wenn ich zurück auf Lianna bin, hol' ich dich von deinem Zimmer ab.
S.
~ Comnachricht ENDE ~​

Michael sollte sich auf seinen Meister vorbereiten können, zumindest mental. Sobald Steven zurück war, waren die Ferien für den Padawan aber auch für den Ritter vorbei, dann hieß es wieder Training, Training, Training. Doch bevor Steven abreisen konnte, war da noch eine Sache zu erledigen, er musste die Entschuldigungsbriefe loswerden.

~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Hotel ~ Stevens Zimmer ~ alleine ~​

- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 - Ruheraum – Mit Akemi -

Auf einem Luxusschiff wie der „Promise“ gab es nicht nur geräumige, mit Marmor gefliesten Waschräume, sondern auch gesonderte Ruheräume für die Damen an Bord. Wer sich unwohl fühlte, von Kopfschmerzen oder Stress geplagt war, warten musste bis eine der fleißigen Helferinnen ein gerissenes Kleid geflickt hatte oder einfach nur ein paar Minuten Stille genießen wollte, konnte sich in einen der warm und komfortabel eingerichteten Ruheräume zurück ziehen, zu denen Männer keinen Zutritt hatten. Als sie den mit dicken Teppichen ausgelegten Raum betraten und Noas Blick über die kleinen Beistelltische glitt, auf denen duftende Blumen in hohen Vasen standen und süße Naschereien in gläsernen Schalen auslagen, fragte sie sich automatisch, ob für die männlichen Gäste ähnliche Räume zur Verfügung standen und wie diese wohl eingerichtet waren.

„Ich möchte mich entschuldigen.“

Akemi Akanato kam ohne Umschweife zum Punkt.

„Für die ganze unangenehme Situation.“

Ja, das sollte sie wohl besser, dachte Noa. Ohne sie wäre die Stimmung noch immer toll. Ohne sie würde Noa fröhlich mit Cris Bier trinken und interessante, neue Leute treffen, statt sich mit seinen ehemaligen Geliebten herum zu schlagen. Die Journalistin verschränkte die Arme vor der Brust und ließ sich auf eine weich gepolsterte Chaiselongue plumpsen. In den roten Samt des Überzugs konnte sie mit dem Finger Muster malen.

„Das war so wirklich nicht geplant. Ich hatte keine Ahnung, dass Cris hier sein würde. Woher auch? Wir haben keinen Kontakt miteinander.“

“Beruhigend zu wissen.“

Noa hob eine Augenbraue, ohne die andere Frau anzusehen. Dieses Gespräch ging ihr auf den Keks.

„Ich war sogar ziemlich geschockt, als er plötzlich vor mir stand.“

Oh, war das ein leichtes Zittern in der Stimme der Schauspielerin? Noa hob ihren Blick. Ja, jetzt wo sie genau hin sah, wirkte Akemi tatsächlich ein wenig unsicher. Sie trat näher an die Chaiselongue heran und setzte sich neben Noa, nicht ohne jedoch genügend Abstand zwischen ihnen zu lassen.

„Das zwischen ihm und mir ist lange her, und.... ehrlich gesagt, ich habe auch nicht geglaubt, dass wir uns jemals wieder sehen würden. Ich wollte es auch nie.“

“Sie wollten es nicht? Warum?“

Gegen ihren Willen stieg Noa jetzt doch auf das Gespräch ein. Nicht, dass sie wusste, was es bringen sollte, aber da sie ja ohnehin nichts besseres zu tun zu haben schien...

„Ich weiß nicht. Er hat mir vor langer Zeit eine Nummer genannt, auf der ich ihn kontaktieren könnte, wenn ich mal Hilfe bräuchte, aber ich habe es nie getan.“

Akemi wirkte nachdenklich.

„Ich schätze, ich brauchte ihn einfach nicht.“

“Macht Sinn.“

Noa hielt sich nach wie vor knapp. Sie hatte nicht vor, Akemi Akanatos beste Freundin zu werden, ganz gleich was diese ihr hier erzählte.

“Sie haben ja auch jetzt einen andern.“

„Ja, das stimmt.“

Ein wages Lächeln zeichnete sich auf Akemis Lippen ab. Es war das berühmte Lächeln, das man von ihr kannte: in Filmen, von Interviews oder auf Plakaten. Sie wirkte sehr sympathisch, wenn sie nicht gerade die Ex des eigenen Partners verkörperte. Ob Noa über dieses Detail hinweg sehen konnte?

„Aber auch wenn ich Richard nicht hätte, wäre das zwischen Cris und mir längst vorbei. Er gehörte zu einer anderen Phase meines Lebens, zu einer anderen Akemi.“

Ihr Lächeln veränderte sich ein bisschen.

„Cris kennt mich nur von früher. Ich glaube, die neue Akemi würde heute gar nicht mehr zu ihm passen.“

Es waren ehrliche Worte, die Noa da hörte und trotz der Tatsache, dass eine Schauspielerin vor ihr saß, zweifelte sie nicht daran, dass alles an Akemis Verhalten echt war. Noa hatte sich nicht bewusst Sorgen darum gemacht, dass alte Gefühle in Cris hoch kommen und er sich wieder in seine frühere Freundin, diese bezaubernde junge Künstlerin und Botschafterin der Republik, würde verlieben können, doch vielleicht war dieser Gedanke unbewusst vorhanden gewesen. Jede Frau, die schlanker, hübscher und netter war als Noa selbst, war eine potentielle Konkurrentin. Wie es schien, brauchte sie sich aber zumindest bei Akemi Akanato keine Sorgen zu machen.

- Mon Calamari – Yacht „The Promise“ - Deck 2 - Ruheraum – Mit Akemi -

Coral City ~ an Bord der Farore ~ mit Celine

"Du darfst dir die Macht nicht wie eine Person vorstellen.",

reagierte Anakin auf die Frage seiner Padawan, wie die Macht die Zukunft kennen sollte.

"Die Macht ist kein Gott, keine Ansammlung von Göttern oder sonst irgendeine das Schicksal bestimmende Entität."

Anakin lehnte sich auf dem Boden sitzen zurück, wobei er sich mit den Ellenbogen abstützte.

"Sie ist eine allgegenwertige Kraft, ein Energiefeld, wenn man so will. Sie verbindet dich mit allem und jedem in diesem Raum, an Bord des Schiffes, auf diesem Planeten und sogar in der gesamten Galaxis... sogar darüber hinaus. Es bedarf Training... viel Training um den Radius, durch den du deine Umgebung wahrnimmst, zu erweitern. Aber je mehr Informationen du mithilfe der Macht verarbeiten kannst, umso eher kannst du mögliche Richtungen erkennen, in die sich die Zukunft entwickeln kann. Im Grunde sind Visionen nichts anderes."

Anakin schaute sich im Raum um. Dann wandte er sich wieder Celine zu.

"Bis es Visionen von großer Bedeutung werden, wird viel Zeit vergehen, aber gegen Träume, die mit Informationen, welche dir durch die Macht offenbart werden, wirst du nur selten etwas unternehmen können. Letztlich erweitert die Macht unser Bewusstsein. Diese Bewusstseinsöffnung kannst du wie alles andere trainieren und steuern lernen."

Dann ging er näher auf ihre Frage zu Media oder Hellsehern ein.

"Nicht nur Jedi sind machtsensitiv. Es gibt Kulte, in denen machtsensitive Wesen angebetet werden, als wären sie Götter. Meist skrupellose religiöse Führer, die gewisse Fertigkeiten im Umgang mit der Macht besitzen. Es gibt Völker wie die Miraluka, die blind geboren werden, aber mithilfe der Macht ihre Umwelt wahrnehmen. Selbst in der Natur kommen Tiere vor, die mit der Macht verbunden sind oder Pflanzen, die auf die Macht reagieren."

Anakin lehnte sich wieder vor, zog seine Knie an, um seinen Kopf darauf abzulegen.

"So gesehen kann man von Media reden. Viele wissen um die Macht, die meisten gehen wohl davon aus, sie wären von einer göttlichen Macht auserwählt, was nicht dem Wesen unserer Macht entspricht. Sie haben durchaus die Möglichkeit die Zukunft zu deuten, aber ohne Training oder Anleitung eines geschulten Machtnutzers, bleibt es auch dabei. Genügend Media sind sicherlich auch einfach nur Scharlatane."

Nach seinem langen Vortrag zur Macht, schien Celine nachdenklich, aber noch nicht ganz gesättigt. Während Anakin wieder aufstand und ein Stück an das Fenster der Messer herantrat, fragte ihn die wissensdurstige Vahla nach weiteren Fertigkeiten, die einem durch die Macht verliehen wurden.

"Die Möglichkeiten sind schier unendlich... so vielfältig wie das Leben selbst.",

und der Tod, dachte Anakin, sprach es aber nicht laut aus. Seine Stimme wurde noch etwas ruhiger, während er etwas gedankenverloren wirken musste.

"Die Macht verbindet jedes Lebewesen mit einander, aber auch alle leblosen Gegenstände. Sie umgibt uns stetig. Telekinetische Fähigkeiten scheitern höchstens an unserer Vorstellungskraft, nicht an der Macht. Ich habe einmal von einem Jedi gehört, der angeblich einen ganzen Sternenzerstörer nur mithilfe der Macht zum schweben gebracht haben soll - sicher eine Legende, aber durchaus möglich.",

erklärte er, während sein Tonfall ruhig blieb, sich aber ein Grinsen in sein Gesicht geschlichen hatte.

"Seine Umgebung manipulieren, tierische, humanoide, mechanische Körper zu steuern, ihnen Schmerz zuzufügen oder diesen zu heilen, sich mental oder sogar physisch vor äußeren Einflüssen abschotten oder diese anzuziehen, sich einverleiben, die besagten Visionen... Es gibt Jedi, die die Elemente selbst manipulieren können, Elektrizität scheinbar aus der Luft zu Blitzen werden lassen oder ein Leuchten entstehen lassen, dass heller scheint als die Sonnen mancher Welten. Das alles ist möglich und noch viel mehr."

Anakin atmete einmal tief durch.

"Aber das alles sind nur nette Vorstellungen, wenn man nicht eins mit der Macht ist. Sie gibt dir Kraft, hilft dir ausdauernder zu sein, stärkt deinen Körper, aber auch deinen Geist, wenn du es zulässt. Bevor du große Sternzerstörer bewegen kannst, musst du lernen einen Kiesel zu bewegen... und dich selbst."

Sein Blick blieb weiterhin hinaus aus dem Fenster in den Hangar und durch den Schild hinaus auf den Ozean gerichtet.

Coral City ~ an Bord der Farore ~ mit Celine

Calamari System - Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 2 - Restaurant - zahlreiche Gäste, Matthew, Summer (in der unmittelbaren Umgebung), Joseline und Marana


Anscheinend schien Joseline Cerians Liebe zu Literatur zu teilen. Und auch Marana fand Lesen sehr wichtig, bereits in ihrer Kindheit hatte man sie damit vertraut gemacht. Es war eine liebgewonnene Tradition, die sie gerne weitergab. Nur bei ihrer Tochter hatte sie lediglich einen leidlichen Erfolg zu verbuchen, denn diese las selten. Padme witzelte immer, daß sie niemals über die ersten fünfzig Seiten hinauskam, denn es dauere immer, bis eine Lektüre wiederaufnehmen könne und dann müsse sie immer wieder von vorne anfangen.

"Nun, ich habe meine Zweifel, daß Cerian triefende Seifenoper zu schätzen wüßte."

amüsierte sich Marana bei dem Gedanken an das Gesicht ihres Enkels.

"Welche Vorstellungen hatten sie denn von den Jedi, Joseline, wenn sie der Schlag hätte treffen müssen, als sie Padawan wurden?"

Interessiert blickte Marana Joseline an. Das versprach amüsant zu werden.

"Mein Bild von den Jedi war immer enervierend."

gab Marana direkt zu. Sie hielt es hier wie ihr Enkel, der die einzelnen Jedi zwar mochte, aber nicht weil sie Jedi waren, sondern weil es ihre Persönlichkeiten bedingten.

"Mit "Jedi- typischen" Dingen meinte ich nicht die Macht, sondern vielmehr die Einzelheiten der Ausbildung zum Beispiel. Aber das ist im Endeffekt wie bei jedem Beruf. Man beurteilt das Gesamte, weil für die Einzelheiten sehr oft das Wissen fehlt."

erklärte Marana.

"Wie zum Beispiel bei einem Bild, das man sieht. Aber die wenigstens sind in der Lage die Einzelschritte darin zu erkennen, geschweige denn zu bewerten."

bemühte sie sich um eine Verdeutlichung.

"Ich sage doch, wie ein Maler mit Talent."

stimmte sie Joselines Ausführungen zu.

"Nun, das mag sein, aber anderseits ist es mit Sicherheit nicht sehr höflich, den armen Mann deswegen anzusprechen. Es ist irgendwie aufdringlich, finde ich."

meinte Marana, in einer wirklichen Zwickmühle steckend.


Calamari System - Dac - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 2 - Restaurant - zahlreiche Gäste, Matthew, Summer (in der unmittelbaren Umgebung), Joseline und Marana