Ich weiß nicht, ich habe bei der Sache ein ganz mieses Gefühl
Erst bringt Müntefering seinen Kandidaten Wasserhövel nicht durch, dadurch in seinem beinahe schon monströsem Narzismus gekränkt, wirft er die Brocken hin, wie ein Kind, dem man im Sandkasten die Schaufel und Backformen weggenommen hat. Anschließend wird als Nachfolger der Meister des Oder-Hochwassers gekürt, der die designierte General-Sekretärin Andrea Nahles zur Partei-Vize haben will. Diese hat darauf nun auch keine Lust mehr und ... tja, was wird jetzt eigentlich aus der "Wurzel allen Übels"? Flucks wird ein spätpupertärer Jung-Parlamentarier namens Hubertus Heil aus dem Hut gezaubert, der als Generalsekretär seinem Namen für die SPD alle Ehre machen soll. Verjüngungskur nennt man sowas wohl. Gleich nach dem Sturz Münteferings, denn nichts anderes ist es meiner Meinung nach gewesen, steigt auch der bayjuwarische Brunnenvergifter aus dem Boot, nachdem er eine derartige Schmierenkomödie in Berlin abgeliefert hat, dass er warscheinlich bis spätestens 2008 sein politisches Haupt verlieren wird und begründet das in erster Linie damit, dass sein Spielkamerad soeben die Backformen hingeschmissen hat und aus dem politische Sandkasten geklettert ist.
Und uns aller Angie? Hat man eigentlich in den letzten Tagen etwas von ihr über das Berliner Kasperletheater gehört? Null komma nix!
Liebe Leute in Berlin! Rauft euch endlich zusammen und ergeht euch nicht in Personal-Diskussion, Umorientierungen, Entlassungen, Schuldzuweisungen - wir haben wahrlich größere Probleme, als menschliche Eitelkeiten zu befriedigen.
Erstaunlich ist, dass diejenigen, die Lafontaine und Gysi vorgeworfen haben, sich seinerzeit vor der politischen Verantwortung gedrückt zu haben, jetzt selber das Handtuch geschmissen haben. Aber bekanntlicherweise haben politische Aussagen eine sehr geringe Halbwertzeit.