Ord Mantell (Bright-Jewel-System)

|/\/\/|-- Ord Mantell -- auf der Whedon-Farm -- {Lilique} -- mit Jibrielle --|\/\/\|

Vorsichtig fuhr das erdbeerfarbene Handtuch durch ihr Haar, wuschelte es hin und her, nahm die Feuchtigkeit auf, schob immer wieder einzelne Strähne vor die Augen, massierte die Kopfhaut, übte angenehmen Druck aus, roch nach blühenden Wiesen. Zwischen den einzelnen Haarlöckchen gleich schwarzer Seide hindurch blickte das Mädchen in zwei warme, grün leuchtende Augen, die der jungen Frau mit dem haselnussbraunen, welligen Haar gehörte, der Frau, die nach Aprikosen roch, die mit dem gebräunten Teint, dem mal schmalen, mal breiten Lächeln und der kleinen Zahnlücke in der Mitte. Sie war nicht von des Mädchens Seite gewichen, seit sie es aus der dunklen, stickigen Metallkiste geholt und davongetragen hatte. Ob auf ihrem Arm oder später. Das Mädchen hatte sich ganz fest an die Aprikosenfrau gedrückt und sie festgehalten, als alle anderen Befreiten gingen, und die Aprikosenfrau hatte das Mädchen ganz fest gehalten und an sich gedrückt. Und als sie schließlich das Flugschiff verlassen hatten und die Aprikosenfrau flüsterte, dass es loslassen konnte, verschwand sie auch nicht. Sie hatte dem Mädchen ganz viel warme Suppe gegeben, ohne auch nur den Raum zu verlassen. Und immer hatte die Aprikosenfrau leise gesprochen, das Mädchen bei der Hand genommen und schließlich auch gewaschen. Jetzt wo die Haar des Mädchens wieder geschmeidig waren und nicht mehr klumpig und zäh, fuhr die Frau mit der Zahnlücke, die sich wieder auftat, vorsichtig durch das strähnige Haar und lächelte immer breiter. Das Nachthemd war flauschig, langärmlich und weich. Schließlich konnte auch das Mädchen wieder etwas lächeln. Es fühlte sich so allein, hatte sich immer allein gefühlt, nur allein sein gekannt, und deswegen wollte es auch nicht, dass die Aprikosenfrau ging. Denn als diese aufstand, dem Mädchen über die Wange strich und flüsterte, sie müsse jetzt unter die Bettdecke krabeln und ganz lange schlafen, da packte das Mädchen sie am Handgelenk und schüttelte schnell schnell mit dem Kopf, sah in die traurigen grünen Augen und auf den lächelnde Mund, und wurde schließlich an die Hand genommen und kam mit nackigen Fußtapsen raus.

Das große Zimmer war gelb und die Lichter kamen gelb von draußen herein, ließen die Fenster leuchten. Mit der freien Hand griff das Mädchen nach dem Hosenbein der Aprikosenfrau und sah misstrauisch auf die anderen, die auf den Möbeln im Zimmer verteilt waren, auf gemütlichen Stühlen saßen, in einer Ecke hockten oder ungeduldig herumstanden.

"Die Kleine sollte schlafen ..." sagte eine weiche Stimme, die einer blonden Frau gehörte, die ein schönes, rundes Gesicht und große Augen hatte. Sie saß neben einem schwarzhaarigen Mann mit breitem Kiefer und ernstem Gesicht.
"Sie hat bestimmt ein Ewigkeit nicht mehr richtig geschlafen gehabt, Jibrielle. Außerdem muss sie hiervon nichts mitkriegen." sagte er und strich der Blonden über Arme und Schultern, blickte ständig hin und her, während die Blonde bloß auf das Mädchen guckte und es damit nervös machte. Das Mädchen schaute weg, guckte zur Frau mit der Zahnlücke, die sich wieder zeigte.
"Sie ... wollte einfach mitkommen, Jon. Und ich denke, sie ist nicht wirklich bei uns, noch nicht. Sie ist noch an einem anderen Ort." sagte die Aprikosenfrau und blickte das Mädchen zärtlich in die Augen. Dann suchte sie sich den nahe stehenden Sessel aus, setzte sich hin und nahm das Mädchen wieder auf den Schoß. Das seidig schwarze Haar drückte sich fest an sie. Das grüne und das lila Auge beobachteten die anderen Anwesenden heimlich und vorsichtig.
"Was werdet ihr jetzt tun?" fragte eine noch blondere Frau, die sehr sehr dünn war, die an einem kleinen Tisch saß und das Gesicht in den Händen ruhen ließ. Sie schaute von der Aprikosenfrau zu einer Gestalt in der Fensterbank, die sich direkt von der Sonne anstrahlen ließ, den Kopf jedoch tief gesenke hatte und überhaupt keine Reaktion zeigte. Ihr feuerrotes, kurzes Haar war zerzaust und eindeutig ungewaschen. Mit einem Arm umgriff sie ihre Knie, der andere fehlte.

Jemand räusperte sich hörbar. Es war eine große Frau mit dunkelbraunem Haar und spitz zulaufenden Augen.

"Ich glaube, was Robijn sagen wollte, war: Was zum Rancor geht hier eigentlich vor und wie kommen wir da lebend wieder raus?"
Da öffnete sich plötzlich eine Tür und das Mädchen zuckte zusammen, obwohl die sie ganz vorsichtig geöffnet wurden war. Langsam kam ein kleiner Mann herein, der auch rotes Haar hatte - aber nicht ganz so rotes - der überall Stoppeln im Gesicht hatte, der sich so weit weg von der Traube setzte, wie möglich, sich Öl aus dem Gesicht wischte und schwieg.
"Jibrielle? Was ist mit dir?" fragte schließlich wieder die mit den spitzen Augen, diesmal jedoch nicht so laut und grell. Die Aprikosenfrau schüttelt den Kopf und sah zur Fensterbank.

"Was glaubst du, was wir tun sollten, Rin?" fragte sie. Keine Antwort.
"Was hätte Meister Dhii gewollt, dass wir tun?" fragte sie erneut. Da regte sich kaum sichtbar etwas in der Fensterbank.
"Was kann ich schon noch tun? Ich konnte gar nichts tun." sagte die rothaarige Gestalt mit leiser Stimme, sah nicht herüber und schwieg wieder.
Dann wurde ein paar Minuten lang nichts gesprochen. Die grünen Augen der Frau mit der Zahnlücke, die gerade nicht zu sehen war, suchten den Raum ab, fuhren über Wände und Decke, änderten ständig ihren ausdruck, gleichmäßig und doch unstet.

"Ich wünschte ich könnte sagen "Wenn wir den Meister doch nur nicht zu euch geflogen hätten" ..." sagte die dünne Blonde.
"Wenn ihr ihn nicht gebracht hätte, wären Rin und ich schon lange tot. Und alle Sklaven aus den Containern bestimmt auch." sagte die Aprikosenfrau mit trauriger, aber fester Stimme.
"Jetzt wo sie alle in der Botschaft sind, werden sie vielleicht in ihr früheres Leben zurückkehren können. Die, die noch eins haben." sagte der Schwarzhaarige.

"Was also nun? Müssen Jon und Bryce hier irgendwas befürchten? Also ich meine, auch wenn wir hier abhauen?" fragte die mit den spitzen Augen und klang nun gar nicht mehr frech. Die große Blondine schüttelte den Kopf.
"In den Nachrichten haben sie groß und breit klar gemacht, dass diese Militäraktion eigentlich eine Polizei-Aktion gewesen sei und dass nur deshalb keiner von denen aus der Fabrik überlebt hätten, weil sie bis auf den letzten Man gekämpft hätten, Söldner wie sie sind. Das Sklaven befreit wurden und in einem zivilen Schiff geflohen sind haben sie nichtmal verheimlicht. Wahrscheinlich, weil der Sklaven-Faktor die Aktion noch mehr rechtfertigt."

"Es ist auch eindeutig, warum sie das Parlamentsbündnis "Gegen den Schmuggel mit dem Imperium" unbedingt bis zum Zugriff geheim gehalten hatten. Das Venice sowas in die Wege leitet, hätten wir uns auch denken können, nachdem er zuvor unversehens Land gewonnen hatte. Und der ganze Saal stellte sich geschlossen hinter ihn ..." erwiderte die Aprikosenfrau grimmig.
"Was ist mit denen, von denen die Van-Dar behauptet hatte, sie würden mit ihr zusammen an das Imperium schmuggeln ... ? Wie hattest du sie noch gleich genannt?" fragte der Schwarzhaarige verwirrt.
"Die Abgeordneten Nagado, Madarna und Ouschiha ..."
"Dürften die nicht jetzt von den Sith einen Kopf kürzer gemacht werden, für ihren Verrat?"

"Pfff! Das war doch verdammt clever! Sie haben sich demonstrativ offiziell gegen das Imperium gestellt und diejenige vernichten lassen, die sie alle gefährdete. Und bestimmt haben sie längst ein Entschuldigungsschreiben an das Imperium gesandt, Preisnachlässe angeboten und die glorreiche Fortführung ihrer Geschäfte angeboten. Jetzt stehen sie mit weißer Weste da und der dumme Venice ahnt vielleicht noch nichtmal was. Wenn er nicht selber mit drin steckt." meinte die mit den spitzen Augen mit gedehnter Stimme und ließ sich schnaufend in den Schneidersitz nieder. Die dünne Blonde hatte schon eine ganze Weile nicht gesprochen, sondern saß nur da und rieb sich nachdenklich das Kinn.

"Ich glaube nicht, dass Venice da mit drin steckt ... ich habe ihm irgendwie geglaubt. Außerdem: Vielleicht ist diesem Sith-Monster jede Entschuldigung egal, vielleicht lässt er-" sagte die Aprikosenfrau, bis ihr die Worte im Hals stecken blieben und sie auf einmal zu Beben begann. Das Mädchen fühlte, wie sie beinahe augesprungen wäre, wenn sie da nicht was auf dem Schoß gehabt hätte. Mit schneller und konzentrierter Stimme sprach sie weiter.
"Wir müssen sofort wieder los! Dieser Sith-Lord hatte seiner Schülerin aufgetragen, die Verantwortlichen für den Verrat zu töten. Und wenn diese Sith-Furie nicht in den Flammen der Fabrik umgekommen ist, wird sie nun auf dem Weg sein, Venice zu töten. Sein Name als Anführer des Bündnisses flimmert doch durch alle Holowellen!"

Die mit den spitzen Augen riss die Arme in die Luft: "Aber hey, Jib! Hast du sie noch alle? Ich dachte, die hat dir schonmal den Hintern vermöbelt! Und der Venice hat einfach mal so die Fabrik bombardieren lassen, von der er wusste, dass ihr da drin wart. Und warum? Weil er euch da selber hingeschickt hatte! Ich sage-"
"Das Oberkommando über den Angriff hatte aber nicht Venice. Sondern ein Offizier der Regierungspolizei, der unter dem Abgeordneten Madarna dient. Er hatte sicher den Befehl, niemand lebend rauszulassen ..."
sagte die dünne Blonde, ohne von dem Punkt an der Wand wegzusehen, den sie die ganze Zeit fixiert hatte.
"Ich sage trotzdem: Lassen wir Venice und seine Wachen die Sith schaukeln. Wir haben schon genug geblutet."

"Allerdings." kam es leise von der Fensterbank. Da antwortete eine bebende, aber ruhige Stimme von der Frau mit der Zahnlücke, die noch immer nicht wieder zu sehen war.
"Ich werde auf keinen Fall zulassen, dass dieser Mann getötet wird. Und dabei geht es mir nichtmal darum, dass wir gar nicht genau wissen, ob er dahinter steckt oder nicht. Ich werde einfach nicht zulassen, dass diese Sith einen Mord begeht, von dem ich weiß, dass er stattfinden soll. Ich ... ich kann verstehen, wenn du nicht mitkommen willst, Rin. Du solltest endlich zu einem Arzt, statt dich stur zu stellen. Kämpfen solltest du aber auf keinen Fall. Ich aber ... ich muss einfach ..." sagte die Frau mit dem wallenden, haselnussbraunen Haar, dass sich sanft auf die Stirn des Mädchens legte und leicht kitzelte. Aus den Augenwinkeln sah das Mädchen, wie sich auf der Fensterbank etwas leicht bewegte und nun zwei sehr dunkle, aber leuchtende Augen herüber sahen. In diesen Augen schien die ganze, traurige, stille Tiefe des Nachthimmels zu liegen.

"Wir haben da drinnen in die Finsternis gestarrt ... aber es hätte mich zerstört, wenn ich ... ich habe den Unterschied erkannt. Ich weiß jetzt ganz genau, was ich tun muss. Und ich weiß auch, wie ich diese Sith besiegen kann. Leider kann ich meine Meisterin Chesara nicht erreichen, da sie meinen Com haben und er höchstwahrscheinlich mit der Fabrik zerstört wurde. Doch ich kann jetzt nicht warten und auf die Hilfe meiner Meisterin hoffen. Ich muss gehen. Und ich hoffe, dass mich ein paar von euch begleiten ... weil ich ansonsten zu Fuß gehen muss ..." sagte die Aprikosenfrau und blickte in die Runde. Keiner sagte ein Wort, für eine kleine Ewigkeit. Eine ganz kleine. Dann sprach die Gestalt auf der Fensterbank, noch leiser diesmal, doch auch fester im Klang.
"Ich weiß. Ich komme mit dir."
Dann zog plötzlich jemand ganz tief Luft ein, sprang aus der Hocke auf, wischte sich über die spitz zulaufenden Augen und blubberte "Ich lass schonmal die Karre an ..." in sich hinein, bevor sie das Zimmer verließ und der kleine Mann mit dem rotem Haar grinsend folgte.

"Bryce ... Jon ... könnt ihr auf die Kleine aufpassen?" fragte die Frau mit der Zahnlücke, die das Mädchen nun wieder ganz deutlich erkennen konnte, weil es breit angelächelt wurde.
"Natürlich. Dieses Goldstück ist bei uns in besten Händen. Weißt du, wir hatten sowieso mit dem Gedanken gespielt, bald soetwas Ähnliches wie unser eigenes kleines Waisenhaus zu gründen, so im kleinen. Oder eben eine große Adoptivfamilie." sagte die große Blonde und lächelte warm. Der Schwarzhaarige strich ihr über die Schulter, lächelte. Das Mädchen sah, wie der Blick der lächelnden Aprikosenfrau flackerte.
"Nur leider gibt es da ein paar Stolpersteine der Regierung. Der Herr Venice, der zuständig für unserern District ist, stellt sich da etwas quer. Aber das alles soll jetzt nicht eure Sorge sein. Wir passen auf das Mädchen auf. Macht ihr euch auf die Socken!"
Die Aprikosenfrau nickte, grinste wieder das Mädchen an.
"Ich werde sie jetzt ins Bett bringen." sagte die Aprikosenfrau und, für das Mädchen ganz überraschend, stand auf, um das Mädchen wieder in das Zimmer mit den Betten zu bringen. Dort legte sie es ab, schob die Decke darüber und wickelte sie sanft darin ein. Die kleinen Hände ergriffen die schmalen Frauenfinger und wollte sie nicht loslassen. Da flüsterte die Aprikosenfrau mit der Zahnlücke, die gerade nicht mehr zu sehen war, dem Mädchen etwas ins Ohr, das Mädchen nickte, ließ die Finger der Frau los, sah dieser zu, wie sie den Raum verließ, vorher noch einmal winkte, und dann die Tür schloss. Dann wurde das Mädchen sehr müde und schlief ein.

|/\/\/|-- Ord Mantell -- auf der Whedon-Farm -- {Lilique} -- allein --|\/\/\|
 
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Ord Mantell - Flachdach in Sichtung der Landeplattform mit Tulons Hope

Scotis lag auf dem Flachdach Ord Mantells. Mit seinem zoombaren Fernglas hatte er das Schiff des Sith Radan im Auge. Scotis wandte seinen Blick für einige Sekunden ab und rief die Holoaufnahme des Treffens Alisah's mit den Jedi auf. Die Aufnahmen waren gestochen scharf und zeigten unverkennbar die Sith-Schülerin mit mehreren Jedi. Verrat. Scotis wußte was der Imperator davon hielt. Bei der jüngsten Verhaftungswelle hatte man seinen Schwager und seinen jüngeren Bruder des Verrates bezichtigt und festgenommen. Sein Schwager war schon verurteilt worden; Tod durch den Strang und Scotis fürchtete dass seinem Bruder kein besseres Schicksal bevorstand, wenn man die Tatsache außer Acht ließ, dass sich derzeit Verhördroiden um seinen Körper kümmerten. Scotis hatte nicht vor einn Opfer des Imperators zu werden. Insgeheim hatte Scotis Angst, panische Angst. Jeder Kollege konnte ein Spitzel des höchsten Mannes im Imperium sein. Einzelne Funktionäre verdienten sich eine goldene Nase. Überhaupt ging es dem Geheimdienst nie besser. Imperator Allegious hatte den Geheimdienst neu geordnet, reformiert und aufgebaut, sie besaßen nun umfangreichere Rechte und waren stärker besetzt denn je. Es gab sogar eine Abteilung die nur den Geheimdienst selbst überwachte, erzählte man sich zumindest...

Scotis wandte seinen Blick wieder auf Alisah. Den Berichten zufolgen war dem Geheimdienst schon aufgefallen dass Alisah und Radan ungewöhnlich oft miteinander Zeit verbrachten. Ein anderer Agent, dessen Name hier nicht genannt, statt dessen mit einer Nummer beziffert wurde, aus Sicherheitsgründen, suggerierte wohlmöglich eine Verschörung gegen den Imperator ohne dies an wirklichen Beweisen festmachen zu können. Doch Scotis vermutete, dass dies grund genug sei, das Urteil bereits zu fällen. Manche sprachen in dunklen Ecken davon, dass der Imperator wahnsinnig sei. Das Imperium selbst war dunkler geworden, und die Schatten des Imperators waren die mit Abstand längsten. Schon hörte er Andeutungen seiner Vorgesetzten dass sich Schakale- das Codewort für Liquidierungs-Kommandos auf die beiden Sith angesetzt worden waren. Scotis war froh die Drecksarbeit nicht machen zu müssen. Ein Schakal war er wirklich nicht. Aber er war dafür in seiner Tätigkeit als Beobachter und Spion umso besser. Vielleicht war es das was ihn letzten Endes gerettet hatte und vor einem Schicksal wie das seines Bruders bewahrt hatte.


Kalter Stahl in seinem Nacken beschleunigte abrupt den Schlag seines Herzens. Scotis spürte wie seine Schlaghader in Takt zu pulsieren begann. Sofort breitete Adrenalin sich aus. Sein ganzer Körper wurde von unbändiger Stärke erfasst und doch war er vor Angst wie gelähmt. Entweder hatten ihn Radan und Alisah entdeckt, oder er war nun das nächste Opfer des höchsten Sith des Imperiums geworden. Langsam wandte sein Kopf sich zu seinem Kontrahenten um. Vor ihm standen sieben Männer, schwarze Körperpanzerung, imperiale Abzeichen. Storm Commando. Ihm schauerte. Schakale. Elite der Elite. Nur die Royal Guards waren auserlesener als jene die vor ihm standen. Nun würde man ihn auf diesem trostlosen Planeten hinrichten, wahrscheinlich weil ein Kollege neidisch auf seinen Posten war und ihn zu Unrecht angeschwärzt hatte. Scotis biss die Zähne zusammen.

Wenn ihr mich töten wollt, dann tut es jetzt und hier.

Der Führer der Einheit legte den Kopf schief. Dann klappte er das Visier nach oben und gab sein Gesicht zu erkennen. Ein Mensch. Er lächelte und ein Goldzahn schien in der Abenddämmerung zu funkeln. Das konnte nicht sein! Sein Schwager?! Scotis hatte nie verstanden, warum Mansin so eine Prothese gewählt hatte, zu auffällig, zu pompös.

Wenn wir gekommen wären um Sie zu liquidieren, wären Sie schon tot. Agent 354-83-21?


Scotis nickte, seine Gedanken peitschten im Kreis in seiner Schädeldecke. Warum diese Förmlichkeit? Matnis schien ihn nicht zu erkennen. Manits ihn auch nicht. Was wurde hier gespielt?

Sie können gehen. Ihr Einsatz ist beendet. Wir übernehmen. Anweisung vom Kommando.

Mantis reichte ihm das Holopad auf dem die Authentifizierung zu lesen war. Mit offenem Mund warf Scotis einen Blick darauf- bestätigte, er er das Pad zerstörte und den Speicher zuvor löschte und danach verbrannte. Schweigend erhob er sich, packte seine Sachen zusammen. Derweil bereiteten sich die Männer auf ihre Mission vor, entledigten sich zunächst ihrer Dienstuniform und kleideten sich zivil. Als Scotis ging, fragte er Mantis.

Mantis? Soll ich deiner Frau etwas ausrichten? Wenn sie erfährt das du lebst...

Meiner Frau? entschuldigen Sie, ich bin unverheiratet.

Erst jetzt begriff Scotis. Mantis war wirklich tot. Alles was Mantis ausgemacht hatte, schien verschwunden, nur der Goldzahn war geblieben...

Ord Mantell - Flachdach in Sichtung der Landeplattform mit Tulons Hope
 
Landeplattform - an Board der Tulons Hope – mit Alisah im privaten Gemach und Crole in seinem Zimmer.

Alisah gab Radan ihren Segen was Crole anging. Einem normalen Sith wäre egal gewesen was ein anderer Sith sagte auch wenn dieser Sith seine Frau war. Bei Radan war es anders. auf seiner Welt vollstreckten Frauen Todesurteile. Sie waren das Gesetzt und es gab nur wenige von ihnen die Kämpften. Alisah war die erste seid Generationen und Radan war sich fast sicher das noch weitere folgen würde. Doch das sich Radan Crole an nahm hatte noch einen weiteren Grund. Crole schien der Typische Außenseiter zu sein. Nachdem Radan zu den Sith über getreten war hatte er die selbe Position ausgefüllt. Auch weil viele Sith ihn immer noch als Feind sahen. Doch Crole war Jung und die Macht schien in der tat Stark in ihm. Ja Radan würde ihn Ausbilden. Vielleicht würde es Crole sein der sie eines Tages vor der Schmach befreite die auf den Thron saß. Selbst wenn nicht würde Radan Klug genug sein alle Spuren zu beseitigen die seine Beteiligung an einem Attentat auf den Imperator verrieten. Doch bis dahin war es ein weiter weg. Es war also keine gute Idee darüber nachzudenken. Den jetzt hatte Radan offenkundiger wichtigeres zu tun. Er kümmerte sich ebenso um Alisahs Kleidung. Sanft erwiederte er ihre Gierigen Küsse. Radan lächelte in den Kuss. Später würde er ihr einiges sagen müssen doch für den Moment schloss er die Galaxie aus. Den sie war nicht existent. Nicht in diesen Moment. Im Moment zählte nur seine Frau und er.

"Ich habe dich so vermisst"

Hauchte er leise. Egal war der Krieg oder das sie Sith waren. Nichtmal wichtig war das sie König und Königin waren. In Moment waren sie nicht mehr als Alisah und Radan. Zwei kleine Lichter im wirken der Galaxie. Unwichtig für das große ganze. Unwichtig für das Imperium oder der Republik. Solange sie lebten und nur sich hatten konnten sie alles überstehen.

"Ich Liebe dich"

Das konnte er zu selten sagen. Sein Orden duldete diese Gefühle sicher nicht. Was radan unsinnig fand. Sicher ihr Orden stürzte sich auf den Hass. Doch ständig zu hassen würde jemanden vernichtet. Es gab keinen Jedi der ewig lebte und auch wenn die Strahlung auf Radans Heimatplaneten ihn ein längeres Leben ermöglichte und das auch Alisah helfen konnte wenn sie regelmäßig auf seinen Planeten war würde auch sie alt werden. Doch fest stand das selbst das nicht die Unsterblichkeit garantierte. Den irgendwann würde die Strahlung aufhören und der Planet unbewohnbar sein. Er seufzte ergeben und küsste Alisah einfach wieder als er sie einfach an sich zog.

Landeplattform - an Board der Tulons Hope – mit Alisah im privaten Gemach und Crole in seinem Zimmer.
 
]Ord Mantell - Worlport - Blue Nightingale - mit Sikiro, Robijn und Rin[

Wieder tauchte der kleine Moloch am Horizont auf - klein im Vergleich zu dem unvergleichlichen Moloch, die die Stadt Coruscant darstellte. Denn immerhin war Worlport nicht uferlos, sondern eben nur ziemlich groß, hässlich, übervölkert und verdreckt. Außerhalb der Stadt traf man immerhin auf ländliches Volk sowie eben verlassene Ödlande - oder eben Großkonzerne die Menschenhandel betrieben. Der Himmel zog sich zu. Den ganzen Tag über schien wunderschönes Wetter gewesen zu sein, sonnig und trocken, doch nun verdichteten sich dunkle Wolken am Firmament. Der Abend war auch nicht mehr weit. Nachdenklich wandte Jibrielle den Blick von der Glasscheibe, während sie über die ersten kleineren Hochhäuser hinweg flogen, und blickte auf den Kristall, den sie in der rechten Hand hielt und mit dem sie schon seit dem Abflug rumgespielt hatte. Es war der hellgelb leuchtende Kristall, den sie in der Van-Dar Fabrik gefunden und für sich mitgenommen hatte. Wenn sie ihn berührte, verspürte sie wie beim ersten Mal immer wieder eine Leidenschaft von ihr Besitz ergreifen, einen Bewegungsdrang, ein Umtreiben, dass ihr gefiel, dass sie reizte, das sie nervös machte, ihr aber zugleich eine gewisse innere Ruhe verlieh. Gerade so, als wäre sie mit dem Stein inmitten eines Wirbels, der ruhende Pol, während sich der Rest der Welt um sie bewegte. Der Kristall half der Padawan, sich auf das vor ihr Liegende zu konzentrieren.

Jibrielle dachte an ihre Lektion. Sie dachte an all das, was sie auf Ord Mantell erlebt und wie es sie verändert hatte. Sie hatte nun alles verstanden. Die Padawan dachte an Meister Dhii und seine Ermordung, sein Opfer. Sie dachte an den Abgeordneten Vince Venice und dass sie vielleicht schon zu spät kamen, um ihn noch zu retten, ob er nun Schuld trug oder nicht. Sie dachte an das kleine Mädchen, dass sie aus dem Container geholt hatte und dessen Namen sie noch gar nicht kannte. Denn bislang hatte die Kleine mit dem einen grünen und dem einen lila Auge noch kein Wort gesprochen. Die Padawan hoffte inständig, dass sie keine bleibenden Schäden von der Gefangenschaft behalten würde. Offenbar waren ihre Eltern nicht unter den Gefangenen gewesen, schließlich hatte man sie allein im Container zurück gelassen und auf dem Fluchtflug schien sie auch niemand gekannt zu haben. So war Jibrielle froh, dass sie vielleicht bei Jon und Bryce eine neue Familie finden konnte.

Die Padawan schaute aus den Augenwinkeln zu Rin hinüber, der noch immer schweigsam auf einem der anderen Co-Pilotensitze saß, immer wieder unwillkürlich über den Armstumpf fuhr - die Schmerzmittel mussten unglaublich gut wirken - und noch immer wie ausgewechselt schien. Doch wie würde sie sich fühlen, fragte sich Jibrielle. Was wenn sie ihre Meisterin gerade erst verloren hatte? Grauenvoll. Noch unvorstellbarer, wenn es Chesara wäre, die sie verlör. Wie Rin das alles verändert haben musste? Was es für ihn bedeutet haben musste? Gewiss nicht das gleiche wie für Jibrielle, immerhin liefen sie alle in ihren eigenen Schuhen. Beide waren zwar doch ähnliche Feuer gelaufen, doch hatten sie sich andere Verbrennungen geholt. Andere Erleuchtungen vielleicht auch. Seufzend fuhr sich die Padawan durch das braune Haar, wischte sich Schlaf aus den Augenwinkeln, blinzelte, und schaute wieder zu Rin herüber, als ihr wieder etwas einfiel.


"Rin? Weißt du ... als Manyu kam und uns vor der Apprentice rettete ... da sagte er, dass ich ihn an jemanden erinnern würde. Weißt du wen er da gemeint haben könnte?" fragte die Padawan, auch wenn sie wenig Hoffnung auf eine Antwort hatte. Doch tatsächlich reagierte Rin, wenn er sie beim sprechen auch nicht ansah
"Keine Ahnung, wen er gemeint haben mochte. Ich wurde vor knapp drei Jahren Padawan und seitdem hat er mich unterrichtet. Er sprach immer gern und viel, aber wenig über die Vergangenheit. Er stand im hier und jetzt ... ich kenne jedenfalls niemandem, dem du sonderlich ähnlich sehen könntest." meinte Rin und schwieg wieder. Jibrielle nickte. Von wem auch immer Manyu gesprochen hatte, erzählen konnte er es ihr nicht mehr. Dieser Umstand war aber noch von allen am ehesten zu verschmerzen. Jibrielle holte das Lichtschwert vom Gürtel hervor, wog es in der Hand. Es war eine recht schöne Waffe, die silbrig blitzte und gut ausbalanciert schien. Sie schien sich geradezu an die Finger zu schmiegen und Jibrielle ahnte, dass sie schon durch viele Hände gegangen sein musste. Durch viele Sith-Hände. Wer wusste schon, wem die Sith diese Waffe abgenommen hatte oder ob sie nicht seit Generationen von dunklen Meister an dunklen Schüler weitergegeben wurde. Jibrielle verabscheute dieses Schwert instinktiv. Doch es war ihre einzige Waffe.

"Ich stell eine Verbindung her ..." flötete Sikiro plötzlich, da sie mittlerweile sehr weit nach Worlport vorgedrungen waren.
"Glaub nicht, dass das nötig sein sollte. Wir landen einfach auf dem Dachlandeplatz und erklären ihnen dann, den Grund für unser kommen. Besser wir machen nicht mehr aufhebens um die Sache als unbedingt nötig." sagte Robijn bestimmt und niemand erhebte Einwände. Ori drückte sich irgendwo im hinteren Bereichs des Schiffes rum und hatte gewiss keine Lust, mit heraus zu kommen. Sikiro wollte auch beim Schiff bleiben. Auch Robijn signalisierte mit einem solidarischen Nicken, dass sie nicht vorhatte den Padawanen hinein zu folgen. Dankbar erwiderte Jibrielle diese Geste. So würden die Geschwister freundlicherweise im Schiff bleiben und die Arbeit den Jedi überlassen. Dass es für niemanden auf der Landeplattform vorläufig richtig gefährlich werden würde, zeigte das quicklebendige Wachpersonal an, dass auf dem Dach rumlief und sich in Position brachte, um die unerwarteten Gäste zu empfangen. Sanft setzte das Schiff auf, die Ladeklappe ging auf und heraus kamen zwei Jedi plus Anhang. Es hatte inzwischen angefangen zu nieseln.

"Identifizieren sie sich!" schallte es über den Lärm der Stadt hinweg. Blaster lagen im Anschlag. Rin, der neben Jibrielle herschritt, wirkte völlig unbeeindruckt, schien auch kein Bedürfnis zu haben zu antworten. Jibrielle hatte das Gefühl, im Moment sowas wie die Anführerin zu sein, also sprach sie.

"Wir ermittelten für den Abgeordneten Venice in der Van-Dar Sache und sind nun mit einem Report zurück. Die Namen sind Dari und Kaioh." antwortete sie kurz und knapp, in der Hoffnung, die Wachen würden auf grund der sicher vorgetragenen, arroganzen Formalität schon kuschen und erstmal fragen gehen, ohne noch renitent das militärische heraushängen zu lassen. Und in der Tat: Kaum hatte Jibrielle ihre Name genannt, bestätigte einer vom Personal, dass sie zum Chef durchgelassen werden sollten. So wurde das Duo von vier Wachbeamten nach unten begleitet.

Geräuschlos hielt der Aufzug in der Etage, in die Jibrielle vor knapp einer Woche noch voller Tatendrang und Unsicherheit getreten war, und gingen direkt bis zum Büro durch, ohne sich mit der Sekretärin und ihrer nervigen Stimme auseinander setzen zu müssen. Die Tür ging auf und Vince Venice saß in seinem Stuhl, das Gesicht undeutbar entrückt. Das Büro war zwar nicht klein, doch da sich nun auf einmal sieben Leute hineinschoben, wurde es doch recht eng, weshalb Venice ohne federlesen alle Wachen rausschickte. Diese zuckten nur mit den Schultern angesichts der Unvorsichtigkeit ihres Arbeitgebers und freuten sich bestimmt schon wieder auf eine weitere Runde Skat im Wachraum. Venice kam hinter seinem Tisch hervor, uns setzte sich vorne auf denselben, sah seine Gäste ernst an. Er fragte:

"Was ist passiert?"
"Das würden wir gerne von ihnen wissen!" schoss Rin sofort zurück, nun wieder kräftiger seinen Stumpf haltend. Beschwichtigend legte Jibrielle ihm eine Hand auf die Schulter. Keinem der beiden schien die Stimmung danach zu sein, sich zu setzen.
"Wir haben, wie sie gewünscht haben, die Einrichtung infiltriert, um die Beweise zu finden. Beweise, die offenbar nicht wirklich gebraucht wurden ..." sagte Jibrielle zu Venice, der für einen Moment vom Anblick des nur mit ein paar Binden umwickelten Stumpfes wie gefesselt schien, bis er bemerkte, wie unangebracht das war. Er schien seinerseits sichtlich uneins mit der Welt zu sein und so einiges nicht zu verstehen.
"Ich hatte keine Ahnung, dass diese öffnetliche Anschuldigung geplant war! Natürlich habe ich mich unglaublich gefreut, aber gewusst habe ich es nicht. Sonst hätte ich ja keinen Grund gehabt. Euch da rein zu schicken. Wart ihr noch ... wie seid ihr da raus gekommen?" fragte Venice und wusste wohl nicht, wo er mit Erklärungen und Fragen beginnen sollte.
"Eins nach dem anderen!" sagte Jibrielle bestimmt. "Ja, wir waren da noch drinnen. Und dass wir es rausgeschafft haben, scheint auch sie zu erstaunen. Denn offenbar schossen ihre Soldaten auf jeden, der raus kam. Sogar auf die Söldner, die sich ergeben hatten."
Darauf entgegnete Venice erstmal nichts, blickte nur auf dem Boden hin und her und ging schließlich eine Runde um den Schreibtisch, bevor er antwortete. Hässliche Sorgenfalten hatten sich auf das hübsche Männergesicht gelegt und der böswillige Beobachter hätte schwören können, dass er sich ein paar neue graue Strähnchen in die makellos gelegte schwarze Haarpracht geschlichen hatten.

"Natürlich hatte ich euch nicht vergessen nur ... es war alles etwas anders geplant. Nachdem Van-Dar fluchtartig das Parlament und die Stadt verlassen hatte, kam unter meinen Beratern und Kollegen die Sorge auf, sie könnte vom Planeten fliehen oder einfach nur Beweise vernichten, oder - oder was weiß ich was. Deshalb schlug Abgeordneter Madarna vor, ein solidarisches Bündnis gegen den Schmuggel zu schließen, sozusagen einen symbolischen Akt der Neutralität und zugleich ein gemeinsames Handeln gegen Van-Dar. Ich erklärte mich als Resolutionsinitiator zur Verfügung und wir bekamen erdrutschartige Zustimmung von allen Seiten. Ehe ich mich versah, wurde diese Polizeiaktion beschlossen und trotz meiner Verweise, vorsichtig vorzugehen, die mutmaßlich dort gefangen gehaltenen Sklaven zu evakuieren und ... auf meine Ermittler acht zu geben, hat die Militärpolizei eher rigoros gehandelt. Wart ... wart also ihr diejenigen, die die Sklaven in Sicherheit gebracht und zur Intergalaktischen Botschaft gebracht hatten?"
"Ja ... aber leider nicht alle."
"Manche wurde von der Polizei aufgelesen. Alle zusammen werden jetzt erstmal medizinisch versorgt und schließlich wird festgestellt werden müssen, aus welchen Leben sie gerissen wurden sind und was die Regierung tun kann, um ihnen zu helfen. Ob jedoch alle entkommen konnten oder ob - oder besser gesagt - wieviel in den Ruinen umgekommen sind, wird wohl noch festgestellt werden müssen. W-wieso wart ihr überhaupt noch in dem Gebäude? Solltet ihr nicht bereits am Vortag da fertig sein? Und wobei kam die Verletzung zustande?" fragte Venice mit sichtlich trockenem Mund, wies dabei ungeniert auf Rins fehlenden linken Arm, und sah aus, als würde er eine Reihe von Antworten befürchten, die ihm alle nicht gefallen würden.

"Das hab ich den Sith zu verdanken. Wir mussten gegen sie kämpfen und wurden schließlich auch von ihnen gefangen genommen. Deshalb waren wir auch am nächsten Morgen noch da drin, als ihre Bomben flogen." sagte Rin bitter, doch nicht mehr mit erhobener Stimme wie zuvor. Jibrielle nickte grimmig, auch wenn sich ein Teil von ihr deutlich bewusst war, dass ihnen ohne das Bombardement womöglich niemals die Flucht gelungen wäre. Venice nickte nur resigniert.
"Das hatte ich befürchtet. Die Raumkontrolle hatte nicht umsonst nach Lichtschwertschwingern gesucht."
"Und wegen eben diesen Sith sind wir jetzt hier, Abgeordneter. Wir hatten eine ihrer Unterhaltungen mitgehört, in der der Meister seiner Schülerin befahl, die Verantwortlichen in der Regierung zu vernichten. Genau wie die Verräter. Um genau zu sein: Die Abgeordneten Ouschiha, Madarna und Nagado haben genau so einen Deal mit dem Imperium, wie Van-Dar es hatte. Der haben die Sith kurzerhand den Kopf abgeschlagen. Und da ihr Name durch das Holonet geistert als Initiator des Bündnisses, werden sie sie als nächsten töten wollen." sagte Jibrielle die unbequeme Wahrheit flüssig und in einem Stück runter, während in Venice Augen zunehmend die Ungläubigkeit stieg. Mit ein paar wilden Gesten, versuchte er seine eigenen Befürchtungen zu verdrängen und zu verneinen. Doch Jibrielle spürte, dass er derartiges längst geahnt hatte.
"So ein Quatsch. Für die Schuld dieser Männer gibt es absolut keine Beweise. Außerdem ... ich möchte erstmal mit Manyu sprechen! Ist er nicht längst mal von seiner Mission zurück? Wollte er nicht nach diesen Sith suchen? Warum ist er dann nicht hier?" fragte Venice erregt und schien sichtlich Angst zu bekommen. Jibrielle wollte gerade antworten, als plötzlich eine weiche, zerbrechliche Stimme neben ihr ertönte. Die Padawan sah zu dem Rotschopf an ihrer Seite, sah das feuchte Rinsaal über die Sommersprossen laufen.
"Manyu ist tot. Er hatte sie gefunden und starb bei dem Versuch, uns vor ihnen zu bewahren. Er liegt noch irgendwo in dem, was von der Fabrik übrig geblieben ist." Rin hatte mit einer zuvor ungekannten Zartheit gesprochen, und keine Vorwürfe, keine Wut lagen in seiner Stimme. Nur Trauer und Liebe für seinen Meister, der ihm vielleicht auch ein Vater gewesen war - so wie es bei den Jedi wohl immer öfter war. Jibrielle wollte Rin in diesem Moment einfach nur in die Arme schließen und drücken, doch konnte sie nicht, traute sich auch nicht, wusste, dass jetzt leider nicht die Zeit dazu war. Jibrielle machte einen Schritt auf den entwaffnet wirkenden Venice zu.

"Wir werden jetzt folgendes tun: Sie nehmen ein paar ihrer treusten Angestellten und Wachen mit und schicken alle anderen nach Hause. Und dann hauen wir hier ab, bevor die Sith hier auftauchen. Wenn sie leben wollen, tun sie besser, was ich ihnen sage." sagte Jibrielle ruhig. Der Abgeordnete machte keine Anstalten weiter zu diskutieren. Innerhalb weniger Minuten hatte er die Order an alle seine Leute gegeben und marschierte auch schon mit den Jedi zurück aufs Dach. Lediglich drei Menschen begleiteten ihn, eine Beraterin und zwei Soldaten.

Die Tür zischte auf und der kleine Trupp erreichte die Dachplattform. Zielstrebig gingen sie auf die bereits geöffnete Landeklappe der Blue Nightingale zu. Es regnete nun große Krokodilstränen, die immer rascher vom Himmel fielen und beim abprallen nochmals in viele kleine Tropfen zerplatzen. Der Himmel war finster und der Abend verschlang den Tag.


"Lasst ihn hier ..." tönte es plötzlich vom großen Wasserspeicher des Nachbardaches, dass nur von einer fünf oder sechs Meter großen Häuserschlucht entfernt war. Rin und Jibrielle fuhren herum, entdeckten sofort den Urheber dieser kalten, emotionslosen, herrischen Worte. Sie erblickten die langen, schlanken Beine, den knappen lila Kampfanzug, die bleibe Haut und das wehende, Rabenschwarze Strubelhaar. Und das nun gierig brummende rote Lichtschwert.
"Ich habe gesagt, "Lasst ihn hier"!"
Jibrielle spürte, wie in Rin die Wut und Angst zu explodieren schien. Sie spürte, wie sie sich in dem Padawan, der gerade noch zu verletztlich wie nie zuvor gewirkt hatte, der ganze Hass und die Furcht auf diese eine Person hochschwoll und - auch wenn sie persönlich den Meister nicht getötet hatte - Rin danach verlangte, diese Sith für das Verbrechen zu richten, dass sie ihnen allen angetan hatte. Da griff der Rotschopf auch schon nach der Waffe an Jibrielle Gürtel, doch die brünette Padawan packte im selben Moment zu und so standen sich beide gegenüber, beide eine Hand an der Waffe.
"Gib es mir. Lass mich dieses Miststück vernichten." hauchte Rin mit fast tonloser Stimme, schaute zu Boden, die Augen lagen im Schatten des sterbenden Tages. Seine Tränen hatten sich mit dem nun ströhmenden Regen vermischt.
"Das kann ich nicht ..." keuchte Jibrielle und hielt mit eiserenem Griff an dem Schwert fest. "Ich kann nicht zulassen, dass du dich selbst vernichtest. Und dich töten, darf sie erst recht nicht."
"Jibrielle ..." sagte Rin, klang wütend, klang verzweifelt, klang bittend und liebevoll zugleich. Doch Jibrielle ließ nicht los. Sie legte stattdessen ihre andere Hand auf sein Handgelenk, ganz sanft.
"Lass mich gegen sie antreten. Ich werde für dich und deinen Meister kämpfen, ich verspreche es. Sie kann mich nicht töten. Nimm Venice und fliegt weit weg, wo nur ich euch wiederfinden kann."
sagte Jibrielle, strich weiter über das Handgelenk, bis Rin schließlich losließ, sich umdrehte und Venice in die Blue Nightingale nachfolgte. Laute Rufe ertönten, Rufe des Protests, Rufe, dass man sie doch nicht zurücklassen könne, doch auch andere Rufe. So schloss sich schließlich die Ladelucke und verschluckte Rins Silouette, bevor die Blue Nightigale abhob und davon flog. Jibrielle wandte sich wieder zu der Sith, die noch immer auf dem anderen Dach stand, ungerührt und unbewegt.
"Ich werde sie überall finden." sagte Darth Noirceur. Jibrielle versuchte den Blick der Sith durch die Dämmerung und den immer heftiger werdenden Regen hindurch zu erkennen, fand auch die zwei so furchtbar dunkel scheinenden grünen Augen, versuchte in ihnen zu lesen. Dann hielt sie das Schwert seitlich vor den Körper und eine blutrote Klinge holte erneut kreischend Atem.

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Alisah‘s Atem ging noch immer etwas schneller, obwohl sie nun wieder ganz entspannt an Radan gekuschelt im Bett lag und sich einfach unendlich wohl fühlte!
So, so lange hatte sie sich nach diesen Momenten gesehnt. Nach seiner Liebe und seiner Nähe, die sie Beide nicht nur atemlos machte sondern sie auch immer wieder auf jene unvergleichliche Art und Weise verband, dass Alisah in diesem kostbaren Momenten fast glaubte ganz mit ihrem geliebten Radan zu verschmelzen.
Alisah konnte nicht sagen wie viel Zeit vergangen war, seit sie ihren Mann in die Kissen des Bettes gezogen hatte und es war ihr auch egal! Wenn es nach ihr ging könnten diese Stunden unendlich sein!
Aber das Leben war nicht so wie sie es sich wünschte und während ein nicht zu definierenden Schauer ihr Rücken hinab rieselte, seufzte Alisah leise und schmiegte sich dann nur noch enger an den Körper Radan’s


Warum kann das eigentlich nicht immer so bleiben wie jetzt!

Sinnierte sie, seufzte wieder und schwieg eine ganze Bevor sie leise zu erzählen begann.

Ich hab meinen Bruder getroffen!

Platzte es jetzt beinahe aus ihr heraus! Sie musste es jemandem erzählen. Und wem, wenn nicht ihrem Mann, würde sie sonst alles erzählen können.

Irgendwie muss ich Adrian gerufen haben und dann stand er einfach vor mir! Er ist wirklich ein Jedi geworden! Und …

Erneut seufzte sie.

…und er … na ja, ich hab ihm von uns erzählt! Das wir verheiratet sind. Da ist er ausgerastet!
Ich hab echt gedacht er freut sich wenigstens ein bisschen für mich! Aber nein! Er hat nur gemeckert. Als wenn ich noch ein Kind wär!
Ich hab mir so gewünscht dass er mich versteht aber er wollte nur seine kleine Schwester von damals zurück! Und weil er sie nicht bekommen hat ist er einfach wieder gegangen.


Einen kurzen Moment trat wieder Stille ein, dann schmiegte sich Alisah beinahe noch ein bisschen dichter an ihren Radan.

Aber ich hab dich! Ich hab eine Familie! Ich liebe dich so sehr!

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Radan musste zugeben das er diese Zweisamkeit längst überfällig fand. Natürlich störte es ihm ebenso wie jeden aufrichtigen Mann das sie ihre Beziehung geheim halten mussten. Doch das letzte mal als der Imperator sie hatte stören lassen, bewies ihm auch das er ziemlich sicher davon wusste was Alisah und er taten. Sanft fuhr der Sith durch ihr Haar und genoss es nur mit ihr hier zu liegen. Warum es nicht immer so sein konnte? Weil sie ihre Verpflichtungen hatten. Verpflichtungen denen sie sich kaum verweigern konnten. Den immerhin dienten sie dem Imperium. Den Imperium nicht den Imperator. Da machte Radan einen Unterschied. Er seufzte ergeben.

" Weil wir nicht einfach König und Königin oder Alisah und Radan sein können. Eine Flucht von allem hast du schon vor langer Zeit ausgeschlossen. Das dein Bruder mich nicht mag liegt wohl daran das ich nicht da war. Er sollte mich kennenlernen und nicht für einen daher gelaufen Sith hält""

Hauchte Radan und blickte Alisah ruhig an. Er schmiegte sich sanft an Alisah und schüttelte den Kopf. Er war sich sicher das es daran lag. Er konnte Alisahs Bruder dahingehend verstehen. Immerhin war er ein Sith und nur als sein Namen durften Alisahs Bruder kaum kennen.

"Nimm es ihn nicht übel"


Sanft küsste er Alisah und streichelte sie sanft. Er lächelte ruhig.

"Ich bin gern deine Familie und wäre froh wenn wir eine Sein konnten ohne Tod und Verrat"

Hauchte er leise und strich über Alisahs Seiten er konnte nicht anders. Den er liebte sie und radan wusste wie lange ihr nächstes treffen dauern konnte.
"Und weil ich mich bereiterklärt habe den Jungen auszubilden der mich eines tages umbringen wird"

Begann radan leise. Sith sollten einander Töten so war es immer gewesen. Unglaublicher weise wenn Radans Ausbildung funktionierte würde er sterben.Er würde Crole zum Meister des Todes machen. Ohne erbarmen würde dieser Frauen und Kinder die Bäuche aufschlitzen. er würde anderen Siths sein Schwert in den Rücken stoßen. Ob das wirklich der richtige Weg war? Das Zittern kehrte zurück. Radan versuchte es zu unterdrücken. Er blickte ALisah ruhig an und schloss kurz die Augen.

"Ich werde mich dem Imperator..."

Das Wort Imperator sprach Radan abfällig aus und sah Alisah ruhig und entschieden an.


"widersetzten ihm habe ich meine Treue sicher nicht geschworen und er will mich Tod sehen fürchte ich und ich ihn. Warum sollte ich einen Mann Pardon einen Schrotthaufen wie ihm folgen?"

Das hier würde eine Diskussion starten die lange überfällig war die radan jedoch nicht bereute. Er hatte nie gesagt das er offen gegen den Imperator rebellieren würde. Doch er würde ihm sicher nicht treudoof folgen. Es wurde Zeit für einen neuen obersten Sith. Einen der diesen Posten verdient hatte.

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Licht flammte auf, blitzte über den Dächern, über Durostahl, Gestein und Holz. Der Himmel entleerte alle Weltenmeere in langen Bindfäden über die ganze Stadt, der Wasserspiegel stieg. Bald würde alles versunken sein, so schien es. Die Kämpfenden sprangen, völlig durchnässt, von Dachvorsprung zu Dachvorsprung, von Giebel zu Giebel, die summenden Klingen aneinander donnernd, immer einen Zentimeter zu kurz, immer eine Millisekunde zu langsam. Ihre Füße stampften in große, breite Pfützen, spritzten Dreck umher, knirschten rau. Das Pulsieren ihrer Schwerter ging in dem Getöse gänzlich unter, die Welt bestand nur aus dem Zischen des Regens, dem Gebrüll des Sturms, der die Häuser verschlang.
Darth Noirceurs rote Klinge, eine Kaskade hellsten Lichts, zischte durch die Luft, zerschnitt Antennen, stach Kerben in das Holz, zerfurchte den Stahl, ließ das fallende Wasser an seiner Oberfläche mit einem leisen fauchen verdampfen und zeichnete so Muster in den Regen. Und immer wieder prallte sie an der anderen roten Schneide ab, kam nicht weiter, traf nicht das Ziel. Jibrielles Atem raste. Ohrenbetäubend rauschte das Blut in ihrem Kopf, pochte so dass es schmerzte, doch war sie ganz ruhig, in ihrem Innerem. Mit jedem weiterem Hieb, jeder weiteren Attacke trachtete ihr die Sith und das Monströse in ihrem Herzen immer und immer wieder danach, sie zu vernichten. Und obwohl ihre Angriffe furchtbar waren, schnell und kraftvoll wie der Sturm über ihren Köpfen, drang sie nicht hindurch, traf sie die Padawan nicht. Jibrielle schwang die Sith-Waffe mit der gleichen Sicherheit, mit der sie zuvor die Jedischwerter geführt hatte, ja vielleicht sogar sicherer. Denn sie wusste, dass sie nicht verlieren würde. Sie kämpfte auch nicht mehr länger in Ataru oder Soresu, sondern beide zugleich. Es war keine wirklich bewusste Entscheidung gewesen. Aber es hatte wohl gereicht Manyu Dhii beim Kämpfen zuzuschauen, wie er sich Ataru zu eigen gemacht hatte. Jibrielle liebte Ataru und Soresu gleichermaßen, vermittelten sie der Padawan doch so angenehme, wenn auch sehr unterschiedliche Gefühle. Mitten im Kampf von einer Form in die andere überzugehen war von ganz alleine gekommen. So schlug sie nun furiose Räder, machte ausladende Salti und geschmeidige Pirouetten, nur im im nächsten Moment wieder den schützenden Mantel von Soresu überzuwerfen. Und Darth Noirceur drang wieder nicht hindurch.

Einzelne Blitze zuckten in der Ferne über den Himmel, beleuchteten die finstere, vom Regen verzerrte Szenerie, erhellten für Jibrielle ab und zu die Miene ihrer Kontrahentin, die unermüdlich ihre tödlichen Schläge führte. Eine neue Kaskade an kurzen, stichartigen Hieben prasselten auf Jibrielle nieder, die ihr Schwert gleich einem Schild vor ihren Körper haltend jede Attacke abprallen ließ. Als sich wieder einmal eine Dachkante bedrohlich näherte, fand die Padawan den richten Augenblick für einen Sprung auf und davon. Sie landete auf dem Nachbardach, verharrte mit rasendem Herzen in ruhiger, neue Angriffe erwartender Haltung. Ihr Augen waren auf die Sith-Mörderin geheftet, die noch immer auf der anderen Seite stand und ihr hasserfüllt entgegen sah. Die Padawan empfand so viel - Angst war jedoch nicht darunter.
Die Sith war auch sichtlich außer Atem, doch schien ihre Mordlust ungebrochen. Als sie sprach, trug der Sturm viel von Lautstärke und Klang davon, sodass ihre Rufe wie ein Flüstern ertönte.


"Warum willst du nicht endlich verrecken?" rief die Sith, das Gesicht verzerrt. Jibrielle blinzelte langsam, atmete tief durch.
"Du wirst mich nicht töten." rief Jibrielle zurück.
"Achja? Das werden wir ja noch sehen!" brüllte die Sith und schoss wie mit der Kanone abgefeuert auf Jibrielle zu. Die Padawan rollte sich unter Darth Noirceur weg, wehrte einen diagonalen Hieb ab und ließ sie über sich hinwegfliegen. Bevor Jibrielle wieder auf die Beine kam, feurte die Sith einen Machtstoß ab, den die brünette Padawan jedoch hatte kommen sehen und so schirmte sie sich rechtzeitig mit der Macht dagegen ab. So langsam schien Noirceur die Puste Kräfte zu verlassen, doch auch Jibrielle spürte allmählich, wie sie nachließ. Aber sie musste weiter angreifen, ja so richtig zum angriff übergehen.
"Wie kommt es, dass dich dein Meister nicht getötet hat? Immerhin solltest du doch alle Sklaven ermorden und hast es nicht getan."
"Halts Maul!" kreischte die Sith, preschte auf Jibrielle vor, doch die Padawan antwortete mit einem Sturm aus Pirouetten, die nun mal wieder die Sith in Bedrängnis brachten."Wenn ich dich vernichtet habe und auch alle diese Abgeordnetenschweine, wird mir mein Meister mein Versagen vergeben!" rief Darth Noirceur und war nun wieder in der Offensive.

"Du hast nicht versagt. Ich habe dich dort stehen sehen ..." rief Jibrielle.
"Halts Maul! Du hast gar nichts gesehen! Du weißt gar nichts über mich!" kreischte die Sith und versetzte Jibrielle einen heftigen Machtstoß, den die Padawan nicht hatte kommen sehen. Er schleuderte sie gegen einen Giebel, doch bevor sie von der blutroten Klinge der Sith durchbohrt werden konnte, fang sich Jibrielle wieder und warf den Mantel von Soresu erneut über. Sie war nass bis auf die Knochen, ihre Gelenke schmerzten, der Regen stach in ihre Augen, das Herz schmerzte vor Anstrengung, doch sie hielt durch, musste weiter machen.
"Das stimmt nicht! Ich habe dich dort gesehen ... und ich habe auch mich gesehen. Und ich habe alles verstanden." sagte Jibrielle in einer weiteren kurzen Pause, in der die Laserschneiden nicht gegeneinander donnerten. Langsam ließ der Regen nach, war nicht mehr ohrenbetäubend, wandelte sich von langen Bindfäden in ein leichtes Nieseln.
"Nichts verstehst du!" knurrte die Sith, griff jedoch nicht sofort wieder an, sammelte sich, versuchte Luft zu holen und mit sicherheit die Schmerzen, die durch ihre Glieder fuhren, zu unterdrücken. Jibrielle aber machte weiter.
"Die dunkle Seite ist nur eine Illusion, Darth. Sie ist nur ein Hirngespinst. So etwas wie die helle und dunkle Seite der Macht gibt es nicht. Die Finsternis in dir ist nur die Leere in deinem Herzen!" drang Jibrielle weiter auf die Sith ein, die jedoch nur mit einem wortlosen Brüllen und einem wilden Sturm aus Hieben antwortete. Doch während Jibrielle die Sith-Waffe um ihr Leben schwang, hörte sie nicht auf.

"Du musst nichts hiervon tun, dass weißt du, oder? Nichts hiervon."
"Was redest du denn da? Ich hatte nie eine Wahl! Nur wenn ich immer weiter mache, werde ich irgendwann frei sein!" entgegnete die Sith mit dem rabenschwarzen haar und dem grün leuchtenden Augen, doch ihre Angriffe wurden immer langsamer und immer schwächer, bis Jibrielle erneut aus ihrer Reichweite sprang. Die Wut und der Hass in Noirceurs Gesicht vermischten sich allmählich zu rasender Verzweiflung. Die letzten Tropfen des Himmels fielen auf ihr Gesicht und die Sith schien wieder angreifen zu wollen, doch irgendwas hinderte sie. Ihre Hände und Knie zitterten.
"Ich habe dort unten in dein Herz blicken können." sagte Jibrielle ruhig, machte keine Anstalten zu attackieren. Die Sith knurrte nur.
"Halt endlich dein Maul und stirb ..."
"Ich habe dich durch die Macht gesehen und gefühlt, ob ich es wollte oder nicht. Und ich habe zum allerersten Mal etwas gehört: Deinen Namen. Deinen richtigen Namen. Und ich höre und fühle ihn auch jetzt."
"Halt dein Maul, du Jedimiststück. Halt dein Maul oder ich werde alle töten, die dir je etwas bedeutet haben!"
"Nein, das wirst du nicht tun, Ijelinn."

Die Sith keuchte, zitterte noch heftiger. Und ließ das Schwert aus der kraftlosen Hand fallen. Erlischend klapperte es auf den Betonboden. Ihre Augen leerten sich. Starr blickte sie zu Boden, sank in die Hocke, der Atem wandelte sich in ein ruckhaftes Schnaufen. Das Gesicht spiegelte all das wieder, was Augen und Mund nicht mehr zu sagen vermochten. Langsam kam Jibrielle näher. Sie kickte das Sithschwert weg, als sie die Gelegenheit sah, und als sie auf die vor ihr kniende Sith sah, deaktivierte sie auch ihre eigene Waffe. Jibrielle hockte sich zu ihr, strich ihr behutsam über den Arm, suchte ihren Blick, doch die Sith schien wie abwesend. Sie fühlte all ihren Schmerz, all das Leid und die grenzenlose Wut, die aus der Sith herausfloss. Jibrielle zögerte einen Augenblick, sprach dann jedoch weiter vorsichtig auf sie ein, sprach mit sicherer und weicher Stimme.
"Als du diese armen Wesen frei ließest anstatt sie zu töten ... da hast du bewiesen, dass dieses kleine Mädchen noch immer in dir steckt, Ijelinn." Jibrielle verging fast bei all dem Kummer, den sie aufnahm und fühlte. Doch sie musste stark bleiben.
"Als du dich selbst in den kleinen Kinder wiedererkanntest ... nicht nur an sich selbst zu denken ... Mitgefühl mit ihnen zu haben ... das ist der einzige Unterschied zwischen Hell und Dunkel ..." hauchte Jibrielle, suchte erneut ein Glimmen in den leeren Augen der Sith. Und dann trafen sie Höllenqualen. Einen Moment, so lang wie die Ewigkeit, brauchte Jibrielle um zu begreifen, dass sie zum zweiten Mal von den fürchterlichen Machtblitzen der Sith erfasst wurden war. Augenblick zuckten alle Muskeln ihres Körpers in infernalischem Chaos. Die Padawan krachte ungebremst zu Boden, nur einen Meter von dem Fleck, auf dem auch ihre nun nutzlose Sith-Waffe fiel. Die Gedanken setzten aus, versagten den Dienst, die Sinne schossen nur noch einzelne Fetzen durch ihren Verstand, ließen sie erkennen, dass Darth Noirceur wieder stand, das Gesicht eines Monsters, das totenblaue Blitze aus den Fingern feuerte. Die Worte, die das Ungeheuer rief, drangen kaum zu Jibrielle hindurch, um die sich allmählich die Welt aufzulösen schien. Als die Sith aufbrüllte, klang sie wie das letzte Gericht.

"Ich hätte sie alle töten sollen! Bis auf den Letzten! Vor allem die Kinder! Jedes einzelne! Sie verdienen es nicht zu leben! Sie sind so schwach! Keiner kann sich schützen! Niemand! Sie sind Abschaum, schwächlicher Abschaum! Sie verdienen es nicht zu leben! Sie verdienen es nicht nach Hause zu gehen! Sie verdienen es nicht glücklich zu werden! Keiner! Warum sollten sie das dürfen? Warum sollten sie zu Mami und Papi zurücklaufen! Warum sollte ich sie nicht aufschlitzten, von einer Wange zur anderen? Warum sollte ich sie nicht jagen und jagen und ihnen die Schädel einschlagen, einem nach dem anderen? Warum sollten nur sie glücklich werden? Warum sollte man sie nicht schlagen und treten, anspucken und foltern und immer wieder foltern? Warum sollte man sie nicht schänden und vergewaltigen, in ein Loch schmeißen und brechen und immer wieder brechen, bis nichts mehr von ihren übrig ist, bis sie nur noch leere Gefäße sind? Warum sollten sie je mehr sein dürfen als leere Gefäße? Warum sollten sie je wieder lachen und sich freuen und einander in die Arme schließen dürfen und nicht bluten und schreien und sterben?"
Jibrielles Leib zuckte und warf sich unter dem nicht enden wollenden Strom aus Qualen hin und her, verrenkte sich, ließ die Pupillen sich beinahe bis ins Schädel innere drehen, bog Gelenke auseinander, ließ Fingernägel auf dem Beton zersplittern, ließ Blut aus der zerbissenen Mundhöhle laufen, schlug ihr Prellungen und Schürfwunden überall, mit jedem Mal, dass sie auf den steinharten Boden traf. Die letzten Gedanken, die ihr noch einigermaßen deutlich in den Sinn kamen, baten darum, dass alles zu beenden, es einfach alles vorbei sein zu lassen, alles zu beenden, bloß diese hilflosen Qualen zu beenden, und dann war es auf einmal vorbei.

Und Jibrielle lebte noch. Und Jibrielle schnappte wieder nach Atem. Wild hustend rollte sie sich auf die Seite, ignorierte die abebbenden Schmerzen, rang um Besinnung, um Luft, um ihren Verstand. Und als es ihr schließlich gelang, wieder sie selbst zu werden und leicht aufzusehen, sah sie die Ijelinn vor sich knien, die Schultern hängend, bebend, sich schüttelnd. Ein Fluß an Tränen aus einer anderen Welt liefen ihr vom Kinn, benässten ihre Knie und den unnachgiebigen, ungerührten Boden. Mit protestierenden Muskeln und steifen Gliedern kämpfte sich Jibrielle auf den Bauch, kämpfte, sich mit den Armen Stück für Stück rum zu robben, das Gesicht nicht von Ijelinn abwendend, erreichte ihr Lichtschwert, ergriff es, nahm alle Kraft die sie in den Arm bekam zusammen, hob ihn an ... und schleuderte das Schwert beiseite. Das sie eine ganze Minute brauchte, um selber in die Hocke zu kommen, war egal, denn Ijelinn ging nirgendwo hin. Die Padawan, die langsam wieder Kontrolle über ihre Gliedmaßen bekam, schob sich ohne zu zögern an die Sith mit dem rabenschwarzen Haar heran, schloß die Arme um ihre Schultern und drückte sie fest an sich. Die letzten Wolken brachen auseinander und gewährten den Blick auf einen sternenklaren Himmel.
"Du kannst nichts dafür ... du kannst nichts dafür ... du kannst nichts dafür ..." hauchte Jibrielle der Weinenden ins Ohr, wiegte sie in der Umarmung vor und zurück und fühlte all das, was in Ijelinn flammte und ihre Seele verzehrte. Doch es war nicht an der Padawan, zu weinen, so sehr sich auch der Schmerz durch ihre Augen bahn zu brechen versuchte. Es war an ihr, all den Schmerz aufzunehmen und zu ertragen. "Du kannst nichts dafür ... du kannst nichts dafür ... du kannst nichts dafür ..."

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Alisah verzog kurz ihren Mund. Ja, sie hatte schon vor einiger Zeit ausgeschlossen, dass sie Beide einfach vor der Realität flohen. Natürlich wäre sie glücklich wenn sie einfach nur sie beide sein könnten. Ohne die Sith aber auch ohne Eriador. Einfach nur Radan und Alisah! Aber sie beide waren nicht die Personen für so etwas. Es wäre eine Flucht und über kurz oder lang würde das ihr Glück doch überschatten. Und dann nachhaltiger als jede Drangsal durch den Orden oder die Intriganten auf Eriador es je schaffen könnten! Nein, sie konnten nicht davon laufen. Eine Tatsache die erneut ein Seufzen bei Alisah erzeugte und sie Radan melancholisch ansehen ließ. Im nächsten Augenblick allerdings stand ihr doch recht überrascht der Mund offen. Nahm Radan Adrian da gerade in Schutz?
Klar, Adrian sollte Radan kennen lernen! Aber Alisah war sich sicher, dass er das gar nicht wollen würde, selbst wenn es ging.
Es Adrian nicht übel nehmen?


Du hast nicht erlebt wie der ausgetickt is!

Maulte Alisah kurz, wusste aber irgendwie, dass ein bisschen von dem was Radan sagte, doch wahr war. Wenn Adrian Radan, ganz unabhängig von Sith oder Jedi, kennen würde… . Ach, es war müßig sich darüber Gedanken zu machen.
Viel lieber hörte Alisah was Radan dann sagte und so schenkte sie ihm ein glückliches Lächeln und legte entspannt ihren Kopf wieder auf seine Brust.
Doch gleich erhob sie wieder ihren Kopf und sie blickte Radan grimmig in die Augen.


Wenn Crole das auch nur versucht, stirbt er einen langsamen, qualvollen Tod.

Erklärte sie entschlossen nur um sich gleich darauf erschrocken auf zu setzen und sich mit einer Hand auf Radan‘s Brust ab stützte und eindringlich erklärte.

Das darfst du nicht! Er ist... er wird… du weißt gar nicht wozu er fähig ist. Du sollst ihm ja nicht folgen aber… Oh Radan reize ihn nicht! Ich bin froh, dass er Wichtigeres zu tun hat als sich auf uns zu konzentrieren! Gib ihm nicht noch einen Grund!

Alisah hatte sich nun ganz aufgesetzt, ihre Beine dicht an ihren Oberkörper gezogen und sie mit ihren Armen fest umschlungen während sie, wie abwesend, auf einen Punkt einige Zentimeter vor ihren Zehen starrte und somit Radan ihren Rücken zu wandte. Er durfte das nicht! Er durfte nicht offen gegen Allegious auftreten!

Ach Radan, du hast nicht gesehen was ich sah! Wozu ER fähig ist. Ich will dich nicht auch verlieren!

Ja, es hatte an ein Wunder gegrenzt, das Alisah nach Ian’s Tod noch einmal Liebe gefunden hatte. Ein weiteres Mal würde sie diesen Schmerz aber nicht überleben!

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Radan verzog das Gesicht. Er wollte Alisah nicht verängstigen. Andererseits war dies eines dieser Dinge die er tun musste. Er war ein Krieger und zudem ein Ehrenmann und doch sollte er seine eigene Frau nicht verteidigen dürfen Das wäre radans Untergang. Diesen Zorn unterdrückend ballte er eine Hand zur Faust was die Unterarmklinge hervorbrachte. Er löste diese verkrampfe Haltung nach einer weile und sah zu Boden.

"Du hast recht ich weiß nicht wozu er fähig ist"

sagte Radan ruhig und blickte seine Frau an. Ob Alisah diesen inneren Kampf mitbekam? Er schüttelte den Kopf.

"Ich würde niemals offen Rebellieren wenn ich nicht eine Möglichkeit sehen würde ihn abzusetzen. Aber ich kann nicht akzeptieren das er sich in unserem Leben einmischt weil wir beide Angst haben. Angst vor einem überdimensionalen unwürdigen Schrotthaufen der bestenfalls die Imitation eines protokolldroiden sein dürfte"

Radan murrte fast kindlich. In Anbetracht das er in den Jahren der Galaxie über hindert Jahre alt war bewies das allerdings nicht mehr als das manche Männer einfach nie erwachsen wurden. Er blickte Alisah [/COLOR ]an.

"Ich bin ein Krieger und darf nicht mal meine eigene Frau vor dem Wesen verteidigen das sie bedroht"

Radan hatte keinen zweifel an ihre Beziehung doch Alisah nicht beschützen zu dürfen nahm ihn etwas und sperrte den Eridorianer ein. Er hatte es nie ausgesprochen. Er wusste das Alisah keinen Schutz benötigte. Er sah Alisah an.

"Verlange nicht von mir das ich die Füße Stillhalte wenn du das nächste mal beim Imperator bist"

sagte Radan fast schon demütig und strich sich über die Stirn. Sanft griff er nach Alisahs Hand und hoffte das dies nicht in einen streit ausartete,

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Unzählige Minuten harrte die jungen Frauen auf dem Boden aus. Noch immer versuchte Jibrielle der aufgelösten Ijelinn Trost zu spenden und strich ihr dann und wann über Schulter oder Arm, sagte ein paar Worte der Beruhigung, doch nur langsam ging ihr haltloses Weinen in ein bloß noch keuchendes Schluchzen über. Noch immer brannten Jibrielles Muskeln wie Feuer, doch der ganze Schmerz, den sie von der Sith entgegennahm, war viel umgreifender, eindringlicher und quälender, weshalb auch die Padawan mit jeder Minute an Seelenfrieden zurück gewann, die die Apprentice sich nach und nach beruhigte. Wie Jibrielle es gehofft und erwartet hatte, wechselte die Trauer nicht erneut mit Wut und Hass die Plätze. Sondern die Trauer blieb, intensiv wie die ganze Zeit schon, nur gefasster, akzeptierter. So sprang die Sith die Jedi nicht sofort wieder an ... sondern blieb einfach kraftlos sitzen. Jibrielle versuchte durch das strähnige, schwarze Haar ihre grünen, blutunterlaufenen Augen zu sehen, Kontakt mit ihr aufzunehmen, doch bislang kam kaum eine richtige Reaktion. Was nun? Was um Himmels willen machte sie jetzt mit dieser zusammengebrochenen Sith, einer Sith, in der die dunkle Seite soeben implodiert war? Was ...

"Töte mich ..." krächzte Ijelinn hervor, ohne aufzublicken oder sich sonst zu rühren. Sie saß einfach weiter da, schluchzte, und krächzte diese undeutlichen Worte.
"Töte mich. Bitte Jedi."
"Wa- was?" stammelte Jibrielle und wich sogar vor Schreck ein paar Zentimeter von der Sith weg.
"Töte mich einfach, Jedi. Ich bin Abschaum. Bitte töte mich, bevor mein Meister es tut. Bitte Jib."
Jib. So hatte Rin sie in der Fabrik genannt gehabt. So hatte die Sith sie genannt gehabt, um sie zu provozieren. Und nun nannte sie sie wieder so, weil es der Name war, mit dem sie zu ihr durchzudringen hoffte. Mit der sie um Gnade bat. Um Erlösung. Um das Ende.
"Das ... kommt gar nicht in Frage. Ich werde dich auf keinen Fall töten, Ijelinn."
"Nenn mich nicht so. Ijelinn ist tot. Und jetzt töte bitte auch mich." Völlig kraftlos hing sie da, Schultern gesengt, Kopf nach unten, Tropfen auf dem Beton, und nur das Krächzen.

"Tu es."
"Nein ..."
"Tu es, bitte."
"Nein, ich - Niemals!" Plötzlich brach wieder die Wut hervor, schoss der Kopf hoch, blitzten die grünen Augen, sprang Ijelinn auf, packte Jibrielle an den Handgelenken und warf sie um. Und sie schrie.
"Warum kannst du mich nicht einfach umbringen? Hmmm? Ich dachte ihr Jedi währt voller Gnade? Voller ... voller ..." rief sie, bevor sie den Blick aufwandte und einfach loshumpelte. Die eine Sekunde, die Jibrielle brauchte, um zu registrieren was geschah, wäre beinahe zuviel gewesen. Wie vom Donner gerührt wuchtete sich Jibrielle auf die Beine und setzte Ijelinn nach, konnte trotz protestierender Muskeln, die sich noch immer nicht richtig von den Stromschocks erholt hatten, schnell genug laufen und warf sich auf die Apprentice, bevor sie von der Dachkante in die Tiefe springen konnte. Jibrielle schlang ihre Arme mit aller Kraft um die Sith, hielt somit von hinten ihre Arme fest, und stürzte mit ihr zusammen wieder auf den harten, dreckigen Boden. Kreischend versuchte sich die bleiche Sith zu befreien, doch hatte sie keinen Kampfgeist mehr und erneut wandelte sich das Kreischen in ein Weinen, ein flehendes, bittendes Weinen diesmal.
"Lass mich einfach sterben ... ich hab es doch nicht anders verdient ... warum tust du mir das an ..."
"Nein! Das verdienst du nicht! Niemand verdient das! Du wirst wieder ... du wirst wieder gesund werden ... du kannst ... das alles wieder gutmachen ..."
"Ich bin leer ... wie du gesagt hast." schluchzte Ijelinn, wandt sich noch immer, doch ohne echte Hoffnung darauf, dass Jibrielle von ihr abließ. "Nichts kann ich gutmachen ... diese Sklaven sind alle tot. Alle Kinder. Sie werden alle sterben und ich habe keines retten können."
"Was?" keuchte Jibrielle, löste Jibrielle ihre Umklammerung, drehte die Sith auf den Rücken und packte sie bei den Schultern. "Was soll das heißen?" rief sie in Panik. Ijelinn ertrug es jedoch nicht, ihr in die Augen zu sehen, weinte nun wieder ungehalten und schluchzte nur Unverständliches hervor.
"Der Meister wusste bereits, dass ich versagt hatte. Er versprach mit eine ... harte Strafe und dass meine Tat vergebens gewesen sei ... er wird alle töten ... wenn er sie nicht haben kann ..." brachte die Apprentice gerade noch hervor, wandt sich auf dem Boden.
... dann soll sie niemand haben.

In Jibrielles Kopf hämmerte es. Bei der Macht! Was sollte sie nur tun? Was jetzt? Darth Devour wollte sie alle ermorden! Ein Sturm an Gedanken durchfeuerte Jibrielles Verstand, während sich jedes Zeichen des verzogenen Unwetters verflüchtigt hatte und nun helles Mond- und Sternenlicht auf die noch immer ganz durchnässten Machtnutzer schien. Was jetzt? Was jetzt? Sie musste ihn aufhalten! Sie musste sie wenigstens warnen! Die Botschaft! Er würde zur Botschaft kommen. Sie musste hin und sie warnen, sie schützen bevor alles zu spät war!
"Ijelinn!" rief Jibrielle, doch die Apprentice reagierte nicht darauf, weinte und wandt sich nur weiter.
"Ijelinn! Wir müssen sie retten, Ijelinn!" versuchte es die Padawan erneut, doch vergeblich. Dann zögerte sie nur noch eine Sekunde, bevor sie der Sith eine schallende Ohrfeige gab. Und sicherheitshalber gleich noch zweie hinterher, bevor sie Ijelinn nicht sonderlich grob am Kinn packte und ihr Tief in die Augen sah, hatte sie doch auf einmal wieder ihre volle Aufmerksamkeit.
"Ijelinn! Wir müssen diese Leute retten! Hast du verstanden! Wir müssen sie in Sicherheit bringen!"
"Nein ..." keuchte die Sith. In ihren Augen lag nichts als Verzweiflung. "Nein ... ihnen kann keiner mehr helfen. Er wird uns alle verschlingen."
"Dann ... dann sterben wir eben bei dem Versuch. Das ist deine Chance, es wieder ein Stück weit gutzumachen. Hilf mir! Lass nicht zu, dass er sich die Kinder mitnimmt. Du weißt, dass er sich die Kinder nehmen wird, wenn er sie zu fassen bekommt! Hilf mir!"
Eine Legion verschiedenster Gefühle durchfuhren Ijelinns Blick, der nicht von Jibrielles Augen abließ. Die Apprentice war geradezu in dem Griff der Padawan erstarrte, als deren Worte in ihr manifest wurden. Jibrielle ließ schließlich los und stand auf, verbannte ein ums andere mal den Schmerz in ihren Knochen, griff soweit in die Macht hinaus wie sie konnte, versuchte sie durch jede Faser ihres Körpers strömen zu lassen, sie zu betäuben und Kraft schöpfen zu lassen. Mit zwei kurzen Blicken erfasste sie die Lichtschwerter, die wild auf dem Dacht verteilt lagen, streckte ihre Arme nach ihnen aus, und ließ beide Sith-Waffen in ihre Hände fliegen, bevor sie sie an den Gürtel steckte. Dann sah sie wieder zu Ijelinn, die mit undeutbarer Miene zu ihr aufsah, und reichte ihr eine Hand. Und Ijelinn griff zu.

]Ord Mantell - Worlport - auf Hochhausdächern - mit Ijelinn[
 
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Landeplattform - an Board der Tulons Hope – mit Radan im privaten Gemach und Crole in seinem Zimmer

Nicht akzeptieren, dass Allegious sich in ihr Leben einmischte? Erneut entrang ein tiefer Seufzer sich Alisah‘s Kehle. Auch sie wollte nicht, dass Allegious sich in ihr Leben und vor allen in ihr Liebesleben einmischte! Aber er war viel zu stark um sich gegen ihn auf zu lehnen. Am besten war es immer noch, jede Aufmerksamkeit seinerseits zu vermeiden, auch wenn das, zugegebener Maßen, sehr schwierig war als seine Schülerin. Sicher gab es unzählige Sith von deren einzelnen Existenz Allegious nicht unbedingt wusste, da sie im Orden einfach sehr weit unter ihm standen und er sie eher wie lästige Ameisen betrachtete. Sie allerdings war eine der Ameisen, die er zu seiner Erheiterung unter ein Vergrößerungsglas getan hatte. Nur leider konnte jeder Schritt unter so einem Glas auch mitten in den Brennpunkt führen und im Endeffekt zu einer knusprig gebratenen Ameise führen.
Erneut seufzte Alisah und wandte sich Radan wieder direkt zu, da sie deutlich fühlen konnte wie sehr ihn dieses Thema aufwühlte. Sie verstand ihn ja, Sie wusste wie stolz er war und wie wenig er ertragen konnte sie nicht schützen zu können oder viel mehr zu dürfen. Das sie sich selbst schützen konnte, hatte sie ihm schon oft genug gesagt und trotzdem wusste sie nur zu gut, das sein ganzes Sein von einem Ehrenkodex bestimmt wurde, der ihm in seiner Heimat eingeimpft wurde. Im Großen und Ganzen konnte sie, trotz aller geforderter Eigenständigkeit, seiner Fürsorge durchaus Einiges abgewinnen und solange er nicht anfing sie zu bevormunden genoss sie es sogar ein gutes Stück, das er so um sie besorgt war. Allerdings, war sie auch um ihn besorgt und jedes Wort, das er in der Form aussprach, das er sich, ihretwegen, Allegious entgegenstellen wollte, war wie ein Stich in ihr Herz.


Ich habe nicht Angst vor ihm!

Erklärte Alisah leise aber eindringlich und legte Radan zärtlich einen Hand auf die Wange.

Ich habe Angst um dich! ...um uns!
Ach Radan, ich weiß, dass du ein stolzer Krieger bist und ich…ich will doch auch nur das Wesen schützen, dass mir das Wichtigste ist! Ich würde sterben wenn dir etwas geschehen würde! Aber ich würde tausend Tode sterben, wenn es auch noch meine Schuld währe wenn dies geschieht.
Ich kann und werde nichts von dir verlangen.


Ihre Lippen näherten sich wieder den Seinen und sie küsste ihn eindringlich während er ihre Hand ergriff und ihre Finger mit den Seinen verschränkte.

Bitte! Bei unsere Liebe. Tu nichts Unüberlegtes!
Ich werde vermeiden zu ihm zu gehen! Ich bin nun Apprentice und nicht mehr ganz so eng an ihn gebunden. Ich bleibe ihm einfach fern! Sicher hat er mittlerweile neue Spielzeuge und solange ich unauffällig bleibe ignoriert er uns vielleicht.


Sachte strich sie über seine Stirn, die er gerade selbst noch gerieben hatte, dann schlang sie beide Arme sie um Radan‘s Oberkörper und schmiegte sich ganz dicht an seine Brust.

Ich brauche dich Radan!
Bitte, wenn du mich beschützen willst, dann schütze dich auch und bring dich nicht unbedacht in Gefahr!
Er mag ein Schrotthaufen sein! Aber er ist ein unendlich mächtiger Schrotthaufen, der uns so tief unter sich begraben kann, das man sich nicht einmal mehr an unsere Namen erinnern wird!


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|/\/\/|-- Ord Mantell -- Worlport -- City -- {Peterle} --|\/\/\|

Peter furzte genüsslich und setzte den Taxameter wieder auf Null. Er hatte sich die letzten fünf Minuten ganz schön zusammenreißen müssen, solange die heiße Bankangestellte noch auf seiner Rückbank ruhte. Wer weißt schon, ob sie sich nicht noch mal begegnen würden und er ihren Safe knacken würde. Der Devaronianer kicherte erwartungsvoll und reihte sich wieder mit seinem Gelb-Schwarzen Gleiter in den Verkehr ein. Die Luftstraßen waren heute recht leer und auch sonst schien es verhältnismäßig wenig Leute zu dieser Stunde noch aus den Häusern zu treiben. Peters Nachtschicht hatte gerade erst begonnen und er freute sich schon auf ein paar ruhige Stunde – immerhin wurde er ja nach Tarif bezahlt. Bloß kein Stress. Solange sich niemand über ihn beschwerte, weil er jemanden trotz eindeutigem Zeichen stehen ließ oder weil seit Wochen irgendwas die linke Seite der Rückbank verklebte, war alles okay. Peter drehte ein bisschen am Radioempfänger und landete bei seinem Lieblingssender „Worlport Player – Voll Laser!“, denn der hatte die geilste Moderatoren und Sketche. Wirklich voll laser der Sender! Gerade lief wieder diese alltägliche, immer neue Comedyteil, in dem irgendeiner so ein Comedian die Stimmen der Politiker nachahmte, die sich immer am Kaffeeautomaten trafen. Heute war dieser Abgeordnetenknilch dran, der sich so für die Rechte dieser Tiere, dieser Savrip, einsetzte, und er bekam deshalb ein bescheuertes Nuscheln verpasst, dass sich anhörte, als hätte er einen Schlaganfall gehabt, und er sprach über das Recht auf breitere Sitze in der Achterbahn. Zum Totlachen! Nein wirklich, Peter musste so lachen, dass er beinahe ungebremst in einen Gefahrenguttransporter gedonnert wäre. Der Devaronianer wischte sich gerade ein paar Tränen aus den Augen, als er an einem der erhöhten Haltestellen zwei süße Schnitten wild die Arme rudern sah. Na wer wollte den da beim Peterle mitfahren, hmm? Kichernd fuhr Peter rechts ran, hielt vor den Granaten an und öffnete die Fahrgasttüren hinten. Eilig sprangen beide Frauen hinein und die eine rief nur:
"Zur Intergalaktischen Botschaft."

Langsam fuhr Peter wieder los, reihte sich ein und hustete kurz aber wild. Boah wäre es jetzt wieder Zeit für ne ordentliche Pfeife Schwarzkraut.
"Zur Botschaft? Habt ihr was ausgefressen und braucht Asyl oder so was?" fragte Peter und lachte so laut über seinen eigenen Witz, wie die Moderatoren dies gerade taten. Oh ja, beim Radio würde er die Bude rocken, das könne er auch.
"Bitte fahren sie einfach hin! Und Beeilen sie sich! Bitte! Wir zahlen auch … das Doppelte." Sagte die Brünette der beiden Schnitten und sah ernsthaft bedröppelt aus. Na gut, dass ließ sich Peterle nicht zweimal sagen. Doppelte Bezahlung bedeutete krasses Trinkgeld für ihn.
"Wenn das so ist. Dady bringt euch in Windeseile dahin, wo ihr es braucht." Hihi! Sofort schaltete der Devaronianer einen Gang runter und düste los. Verkehrsregeln waren was für Angepasste, so hieß es doch, und so schoss Peter links und rechts an gesetzestreuen Trödlern vorbei. Zum Glück hatte er trotz seines Düsenflugs genug Muße, durch den Rückspiegel in den Ausschnitt seiner beiden Kundinnen zu schauen. Top. Naja, viel war bei beiden zwar jetzt nicht drin, aber wer brauchte auch schon solche Riesenknubbel. Mehr als n Mund voll war Luxus, lautete ein Sprichwort unter Devaronianischen Raumfahrern. Und dass sie nicht behaart waren im Gegensatz zu den weiblichen Angehörigen seiner Spezies, war sowieso immer ein ordentliches Plus. Leider war die Brünette nicht ganz so offenherzig wie die mit der pechschwarze Luderfrisur. Peter stutzte, jetzt wo er genau hinsah, wirkte sie ziemlich verheult. Oh nein, wohl doch kein Partygirl … nur sonne Heulsuse, die vermutlich gerade gemerkt hatte, dass es nicht reichte, sich nur wie ein Flittchen zu verkleiden. Und die andere brachte sie wohl gerade nach Hause, oder wie? Komisch. Beide wirkten sehr irgendwie durch den Wind. Die Zugeknöpfte wirkte ganz gehetzt, während die Weinerliche beinahe abwesend, ja apathisch dreinsah. Apatisch? Was hieß das noch gleich? Egal, aber so ein Gesicht sah apatisch aus, eindeutig. Oder apatabatisch? Ach egal. Moment mal … jetzt wo er genau hinsah, schienen sie beide auch irgendwie verletzt zu sein, hatten Schürfwunden und Blutergüsse hier und da. Was war denn da gelaufen?

"Wasn mit euern Gesichtern passiert? Gabs was zu ketchen?"
"Bitte fahren sie einfach und stellen uns keine Fragen …" sagte die Brünette. Na denn nich. Die beiden Damen, bei denen Peterle immer mehr das Gefühl bekam, dass er denen heute wohl nicht Klein-Peterle vorstellen würde, konnten ihre Probleme gerne für sich behalten. Doch was bequatschen konnte man immer noch, und so versuchte sich der Devaronianer mit dem einem Taxifahrer gebührenden Smalltalk, während er immer noch wie irre an der die Straßen verstopfenden Konkurrenz vorbeidüste. Im Radio liefen gerade die Nachrichten. Irgendwas von wegen Korruption und Sklavenhandel und einer Razzia und so. Öde. Obwohl es doch so interessante Themen in der Politik gab.

"Habt ihr schon davon gehört, dass der Bürgermeister ein Bild von seinem Ihr-Wisst-Schon-Was ins Holonet gestellt haben soll? Versehentlich natürlich. Pff, wers glaubt wird seelig. Der hat das an irgend so eine Studentin geschickt, über son Holoportal wo man sich anmelden muss und dann von überall schreiben kann wo man ist und was man macht und so. Auf jeden Fall hat er das Bild diesem Mädel geschickt, auf die er geil war, und nun wird er seit Tagen in den Medien durch den Wolf gedreht. Klasse! Heute bringen sie aber den ganzen Tag nur was von irgend so einer korrupten Abgeordneten, die noch gar keine war, und der Bürgermeister ist erstmal von der Leine. So ei Mist. Ich sage euch, wenn ich-"
"Bitte! Bitte einfach nur fahren … nicht ... reden …" sagte die Verklemmte und wirkte voll angepisst, sah immer wieder auch zur verheulten Gothicbraut rüber, wie sie dasaß mit ihren schwarzen, verwischten Lidschatten. Mist, Klein-Peterles Chancen wichen weiter.

Boah das gab es doch wohl nicht. Wild hupend kam Peter zum stehen, weil vor ihm nichts mehr ging. Fluchend steckte er den Kopf aus dem Fenster und entdeckte ein paar hundert Meter weiter vorne, dass die Hauptstraße ab dem Regierungsviertel dichtgemacht war und das Polizeidroiden den Verkehr umleiteten. Aus irgendeinem Grund, kam keiner mehr in den Regierungsstadtteil. Der Devaronianer schielte auf den Taxameter. Ausgezeichnet. Peter streckte sich und gähnte, sprach gedehnt.

"Aaaaaaaaalso wies aussieht geht hier nix mehr. Sorry Mädels. Und so wie wir hier gerade schweben, kann ich euch auch leider nicht rauslassen. Aber wir werden die Zeit schon schön miteinander vertreiben können, oder? Erzählt mir doch erstmal, was der Kleinen mit den traurigen Augen auf dem Herzen liegt. Peterle ist ein guter Tröster."
Die Brünette blickte nun noch gehetzter und schaute in allen Richtungen wie wild aus dem Fenster. Der mit dem strubbeligen Haar und dem dankbar eng anliegenden Latexklamotten - oder woraus dieser SM-Kram bestand - rollten ein paar neue Tränen aus den Augen. Hmmm wer weiß. Klein-Peterle hatte schon so manchesmal von dem ein oder anderen gebrochenen Prinzessininherzen profitiert.

"Wir gehen. Danke für die Fahrt."
"Wie ihr geht? Ich sag, doch, hier bewegt sich nichts, Schätzchen."
"Danke für die Fahrt." sagte die Brünette noch einmal, fasste ihrer Freundin am Arm, nickte dieser zu, die nur weiter apathetisch oder apatabetisch drein sah. Und auf einmal konnte der sagenhafte Peter, der so manchen krassen, ursten Shice auf den Straßen Worlports gesehen hatte – ****** die Tauben fressen und son Kram – nicht glauben, was er da sah. Die Brünette riss doch tatsächlich die Fahrertür auf und sprang hinaus. Und als wären Karneval und Emanzentag zusammengefallen, sprang auch noch die andere hinterher. Bums, weg wahren sie. Sofort schwang Peter seinen Kopf aus dem Fenster, um auch ja nicht den Aufprall zu verpassen, doch die Weiber fielen nicht in den verschwenderischen Jungfrauentod, sondern landeten elegant wie Tigerinnen auf einem anderen Gleiter, der wild zu schwanken begann, als sie auftrafen. Und so ging es weiter. Die sprangen einfach weiter von Gleiter zu Gleiter immer weiter Richtung Stadtmitte, Richtung Regierungsviertel. Peter schnaufte. Da briet ihm doch einer nen Kattamaran. Solch beweglichen, jungen Dinger waren ihm nichtmal unter die Hörner gekommen, als er damals mit nem Faß Met die Verbindungsparty der Sportstudentinnen gesprengt hatte. Peter rieb sich noch einmal die Augen und seufzte. Krasser Shice. Dann blickte Peter auf den Taxameter und begann ein paar schlimme Phrasen herauszubrüllen, die kleine devaronianische Kinder nie zu hören bekommen sollten, und wenn sie doch in ihrer Gegenwart gesagt wurden, dann immer hinter vorgehaltener Hand, wenn Mama und Papa sich stritten und mit Bratpfannen nacheinander warfen.

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Landeplattform - an Board der Tulons Hope – Alisha mit Radan im privaten Gemach und Crole in seinem Zimmer

Eine ganze zeitlang hatte Crole nun schon das Messerwerfen geübt und mittlerweile ein gewisses Feingefühl für die tödlichen Waffen entwickelt. Danach hatte sich der Adept auf sein Bett gesetzt und versucht zu meditieren, er hatte einst gehört die Sith würden das tun um ihre Gefühle zu festigen und über die verschiedensten Sachen nachzusinnen.

Seine Gedanken kreisten von seinem verräterischem Stiefvater an dem er sich noch rächen würde, von seiner ersten Begegnung mit den Sith und den aufgeblasenen Celegianer Lo, über die Untersuchung bei Dr. Crane und dem Tortium das in seinem Körper wuchs, bis hin zu Radan, Alisha und seiner Ausbildung.

Er hatte noch so unglaublich viel zu lernen. Langsam schlich sich Ungeduld in seine Gedanken. Der junge Cursarous wollte die dunkle Seite der Macht zu beherrschen lernen und sein Potential entfalten. Ihm war es vorausbestimmt ein großer Sith zu werden, dessen war er sich mehr als sicher. Es wurde Zeit, dass er endlich den langen Pfad der dunklen Seite beschritt.

Hätte man ihm wenigstens etwas zum lesen dagelassen, mit dem er selbstständig lernen konnte. Doch Crole wollte andererseits auch etwas tun und deshalb stand er auf und begann ein paar Trainingsübungen zu absolvieren, um sich fit zu halten. Denn er wusste, dass er für die harte Ausbildung all seine Kräfte benötigen würde.

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Radan sah Alisah und und seufzte etwas. Er wusste gar nicht wie er es definieren sollte. Doch er wusste auch nicht wie sein Planet über das Imperium dachte. Doch er wusste das zwischen ihm und Allegious würde es irgendwann in einen Kampf enden würde. Er war sich sicher das sich auch Alisah dieser Tatsache bewusst war. Er fragte sich nur wie lange es dauern würde. Er blickte Alisah an.

"Wenn es darum geht wann ich gegen Allegious kämpfe dann sagt mein Kriegerherz das jetzt der richtige Moment wäre"

sagte radan ruhig und hob die Hand. Er seufzte als er sich langsam anzog. Sie sollten bald wieder nach Crole sehen.

"Aber ich habe dir versprochen auf mich anzupassen auch wenn es mir widerstrebt die Hände still zu halten"

sagte Radan und ganz konnte er seinen Zorn nicht verbergen. Diese Maschine hatte es verdient auf den Schrotthaufen geworfen zu werden. Doch er konnte schlecht nun einfach anfangen einen Krieg anzufachen. Er war gesundheitlich nicht auf der Höhe. Er seufzte. Diesmal unterdrückte er das Zittern nicht das stärker zurück kam.

"Ich hätte mich niemals mit der Lochjohl einlassen sollen. Die zeit läuft ab"

Sagte er leise. Er wusste nicht ob Alisah sich an alles erinnerte. Auch daran das ihnen das Spinnenwesen eine Zeit genannt hatte. Das Limit lief ab und wenn Radan nicht bald etwas einfiel würde das Zittern vielleicht seinen Tod bedeuten. Der Gedanke kam ihn. Zornig über diese Tatsache schlug er mit der Faust gegen eine der Wände. Den Schmerz in seinem Arm ignorierte er. Jedoch konnte er nicht ignorieren das aus einer kleinen Wunde an seiner Hand nun Blut austrat. Das lief Perfekt. Wirklich Perfekt. Er seufzte und sah Alisah einen Moment ruhig an.

" Das könnte alles zu einem Problem werden."

sagte er mit seinem typischen lächeln.

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ooc: sorry der nächste wird wieder besser
 
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Jetzt der Moment um mit Allegious zu kämpfen? Zu kämpfen? Alisah wollte einfach nicht glauben, dass das was Radan da gerade wiederholt sagte wirklich sein Ernst war. Er konnte doch nicht wirklich… Doch! Sie kannte ihn gut genug um zu wissen, das es sein absoluter Ernst war. Würde sich ihm die Chance bieten, Radan würde Allegious fordern …
Und untergehen, auch das wusste Alisah auch wenn sie es nicht wahr haben wollte. Sie waren nun einmal nicht die machtvollsten unter den Sith. Es gab einige Sith die viel machtvoller waren als Radan und all die hätten schon keine wirkliche Chance gegen Allegious!
Es wäre also ein Selbstmordkommando, wenn Radan sich Allegious direkt stellen würde. Allerdings war sie sich auch im Klaren, das Radan’s Hass auf den Imperator so groß war, das es über kurz oder lang zu einer Auseinandersetzung kommen würde. Um so mehr musste sie aber dafür sorgen, dass Beide sich fern blieben und das Allegious Aufmerksamkeit sich nicht auf sie beide fokussierte.
Ein wenig erleichtert atmete Alisah auf als Radan dann aber einräumte er habe ihr ja versprochen still zu halten. Und während er dies sagte blickte Alisah, die noch immer auf dem Bett lag, zu Radan auf, der seinerseits aufgestanden war und begann sie wieder an zu ziehen, eine klein, enttäuschte Schnute begleitete Alisahs bedauernden Blick, weil ihre Zweisamkeit nun wohl schon enden würde.
Aber was sah sie da? Vorhin hatte sie noch gedacht, das jenes Zittern, das durch Radan’s Körper gelaufen war, andere Gründe gehabt hatte, doch jetzt zitterte er schon wieder. Dazu dann noch seine Worte.
Mit einem Satz sprang Alisah auf und trat dicht zu Radan


Die Zeit läuft ab?

Doch noch während sie fragte fand seine Faust die Wand und Alisah blickte ihren Radan erschrocken an! Was…
Wieso tat er das? Die Lochjohl? Dieses mistige Spinnenvieh! Ein Problem werden?
Vorsichtig griff Alisah nach Radan’s Händen und blickte ihm fragend in die Augen. Bevor sie nach einem Tuch griff, das kleine Blutrinnsal an seiner Hand weg wischte und dann zärtlich einen Kuss auf die verletzte Stelle setzte.


Niemand darf meinem Mann weh tun, nicht einmal er selbst.

Dicht schmiegte sie sich an ihn und hielt seine Hände immer noch ganz fest.

Was ist mit dir Radan, ich fühle genau das etwas ist. Und dann deine Worte und dein Versuch die Wand zu verprügeln. Was ist mit der Lochjohl? Und was ist das für ein Problem!
Bitte, sag mir alles! Ich bin deine Frau! Du kannst alles mit mir teilen! Wir finden für jedes Problem eine Lösung! Wir! Zusammen!


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]Ord Mantell - Worlport - City - Regierungsdistrikt - auf Hochhausdächern - mit Ijelinn[

Wer war diese Jibrielle, die hier von Gleiterdach zu Gleiterdach sprang, bald auf der Ballustrade eines nahegelegenen Hochhauses landete und weiterrannte, bald wieder die Gleiterdächer als Fußweg benutzte, dabei stets gefolgt von der Sith Ijelinn? Wer war diese Jibrielle, die so voller Entschlossenheit vorwärts trieb. Wer war dieses Mädchen, fragte sich die Padawan selbst. War sie noch die verschüchterte Waise, hilflos in einer kaltherzigen Welt gestrandet, deren einziger Hoffnungsschimmer in der Textillieferung an ein Bordell bestand, ohne zu wissen warum? Sie erreichten nun den engeren Regierungsdistrikt. Nun ging es nur noch über Häuserdächer weiter. Sie drückten sich an Wänden vorbei und huschten unter den neugierigen Augen der Polizei vorbei, die den Distrikt offenbar weiträumig abgesperrt hatte und deshalb den Verkehr umleitete. Es musste bereits angefangen haben.

Wo waren die Jahre hin? Nicht nur hatten sich ihre Fähigkeiten so stark gewandelt im Laufe der Zeit. Ihr Bild von der Welt war nun ein völlig anderes. Und die Welt strahlte nun in sie zurück, spiegelt sich in der Padawan, und machte ihr klar, was wichtig war, was es zu lieben galt, was zu tun war. In der ferne erkannte Jibrielle bereits die Umrisse der Intergalaktischen Botschaft, hatte sie doch zuvor eine Abbildung in den Zentraldaten angesehen. Rauch stieg auf.

Die Jibrielle von früher hätte nie gedacht, dass sie einmal ins Gefecht mit einem Sith-Lord stürmen würde, einem Massenmörder und Psychopathen, mit der einzigen Unterstützung an ihrer Seite in Form einer kollabierten Sith, die ihr jeden Moment einen Dolch in den Rücken rammen konnte. Und trotzdem hatte sie keine Angst um sich. Und auch keine Angst um die Armen Kinder, die Sklaven werden sollten, und die armen Erwachsenen, die sterben sollten. Sie wollte nur alles tun, was sie konnte, um dieses Schicksal von ihnen abzuwenden. Das war alles. Allmählich ragte die Botschaft immer weiter vor den beiden Frauen auf, stand da in seiner ganzen Architektonischen Pracht. Es hatte einen breiten Grundbau, der Kuppeartig nach oben zusammenlief, nur um an der Spitze in ein kleinen Stadt aus Gartenflächen und Häuserteilen aufzugehen, wie ein Baum der die verschiedesten Äste trug, ein Beispiel pluralistischer Baukunst, Vielfalt in Durastahl, ein Monument der Intergalaktischen Beziehungen. Der Name des Botschaftsgebäudes war "Chronik-Tower". Es war wunderschön. Jibrielle konnte in der Ferne Feuer erkennen.

Die längliche Stupsnase mochte noch die gleiche sein, ihr Lachen immernoch kindlich klingen, das wellige Haar immernoch haselnussbraun sein, die Augen immernoch unschuldig grün scheinen, doch vielmehr verband sie kaum noch mit dem jungen Ding, dass gerade zum ersten Mal von der Macht erfahren hatte. Einzig der Keim der Hoffnung in ihrem Herzen, die Hoffnung, dass sich alles zum Guten wenden würde, hatte sich in all der Zeit nicht verändert, war höchstens angeschwollen und gewachsen zu einer schönen Pflanze, die dort unten, im Keller der Van-Dar Corporation geblüht hatte. Wohin auch immer sie diese Reise nun führte, wie auch immer die Sache ausgehen würde, sie hatte ihren eigenen Weg gefunden, ihren eigenen Jedi-Weg. Am Horizont, nahe des Chronik-Tower, flog ein Schwebewerbetafel, die den Schriftzug "Besinnen sie sich, was ihnen wichtig ist: Cityfolk Cigarettes - The Worlport Flavour" und mit Leuchtern in verschiedenen Farben angestrahlt wurde.

Jibrielle besann sich der Leute, die für sie in den vergangen Jahren so unglaublich wichtig gewesen waren, sie auf ihrem Jedi-Weg gelenkt und geleitet hatten. Sie dachte an die blinde Jedi, die verzweifelte Prostituierte, die warmherzige Schauspielerin, den verwegenen Raumpiloten, den verliebten Padawankollegen, halsstarrigen Padawankollegen. Sie dachte an den Jedimeister, der sie auf die Probe hatte stellen wollen, an die blondgelockte Exsklavin, der auch nur auf der Suche nach einer neuen Heimat war, und sei sie auch noch so klein. Sie dachte an die Geschwister, die so selbstlos halfen, und an die rothaarige Padawan, die ein er war, die so sehr in ihr selbst ruhte und die doch ganz erschüttert wurden war. Nicht zuletzt dachte sie an ihre engelhafte Meisterin, die ihr Lehrerin, Freundin und Mutter geworden war. Und die ihr nun nicht mehr helfen konnte. Sie dachte an all die Erfahrungen, die Gefühle und Eindrücke, und die Lehren der Jedi, die sie mitgeformt hatten.

"Überquere einen dir unbekannten Fluss, ohne vorher seine Strömung und Tiefe zu ergründen, und du wirst in seiner Flut untergehen, ohne dein Ziel erreicht zu haben. Das Leben als Jedi macht da keinen Unterschied. Erkunde die Gefahren und finde den angemessensten Weg, oder du wirst vor dem Weg des Ordens verfehlen und dein Leben nicht der guten Sache verschreiben."

So lautete eine alte Jedi-Weisheit. Hatte sie sie richtig verstanden? Gab es etwas, dass daran wirklich richtig zu verstehen war?
Der Weg über die Häuser führte sie nicht weiter, zu sehr abgesondert stand der Chronik-Tower vom Rest der Gebäude entfernt. Nun war schon zu erkennen, dass der Tower tatsächlich umstellt war. Es herrschte Hektik und panische Erstarrung zugleich. Hier und da rannte eine Polizeieinheit auf das Gebäude zu und verschwand darin, andere wiederum wusste gar nicht, wie sie reagieren sollten.
War es nicht vielmehr jedem selber zu überlassen, die Lehren der Jedi für sich zu interpretieren? Sicher, Jibrielle überquerte in diesem Moment einen unbekannten Fluss, stürzte sich geradezu in die Tiefe, in der sie der furchtbare Sith erwartete. Und vielleicht würde sie untergehen, ohne ihr Ziel erreicht zu haben. Aber hätte sie dann wirklich als Jedi versagt?
Die beiden Machtnutzerin schlichen sich in einen Transporter ein, der schon in der nächsten Minute zum Tower fuhr, um den Einheiten Ausrüstung zu besorgen. Jibrielle und Ijelinn schlüpften hindurch, wendete mittels der Macht alle Aufmerksamkeit von sich, die sie vielleicht durch Geräusche oder Schatten verursacht hatten, und verschwanden in den Eingeweiden des Towers.
Vielleicht hieß der Spruch aber auch, dass sie eben nicht in Ungewissheit und Zögerlichkeit voranschreiten durfte, dass sie nun die Tiefe der dunklen Seite bemessen konnte, ihre verführerischen, gefährlichen Strömungen, dass sie deshalb als Jedi eben nicht scheitern würde, selbst wenn sie den Tod fand.
Das Feuer war von der ersten oberen Ebene gekommen, der ersten Ebene der Gärten, Villen und Türme, dem Gästeflügel. Dort war es zum Gefecht gekommen, auf diesem Weg liefen die beiden Frauen an leicht Verletzten und Toten vorbei, an Wächtern, die mit Blastern nichts hatten ausrichten können. War nicht der angemessenste Weg immer der, den man für sich selbst wählte? Gab es einen angemesseneren Weg, als den eigenen? So oder so ... sie wollte nie wieder etwas anderes tun, als sich der guten Sache zu verschreiben. Deshalb fühlte sie keine Angst in ihrem Herzen, als sie der dunklen Gestalt von Darth Devour gegenüberstand. In der Luft lag ein schwacher, süßlicher Geruch von Schwefel.


"Ich habe es kommen sehen ..." grollte die tiefe Stimme des Sith zu ihnen herüber, während er sich langsam zu ihnen umwandte. Er trug noch immer den Pechschwarzen Mantell mit der gigantischen Kapuze, die nichts in ihrem Inneren dem Betrachter offenbarte, nur Finsternis. Seine Gestalt schien von Angsicht zu Angsicht noch gewaltiger. Er stand in der Mitte eines niedergestreckten Polizeitrupps, die versucht hatten, das Ungeheuer abzuwehren. In der ferne brannte es heftig. Von den Sklaven fehlte jede Spur.
"Ich wusste, dass der Tag irgendwann kommen würde, an dem einer den anderen erschlagen würde, um entweder der alte Meister zu bleiben oder der neue Meister zu werden. Doch ich hätte es nicht wirklich für möglich gehalten, dass du als gebrochene Sith angekrochen kommen würdest, als Made der Jedi." ächzte Darth Devours Stimme ihnen entgegen, während er nach und nach einen Schritt auf sie zu machte. Jibrielle schaute zu Ijelinn hinüber, die ihren Meister wie paralysiert ansah, das Gesicht voller Wut und Verzweiflung. Die kurze Nacht Ord Mantells hatte bereits ihren Zenit überschritten, doch noch immer war der Nachthimmel, den sie von dieser Etage des Chronik-Towers bereits wieder erblicken konnten, in Dunkelheit getaucht - eine Dunkelheit, die von den üblichen Lichtern einer Millionenstadt überstraht wurde. Ijelinn sah hilfesuchend zu Jibrielle, ratlos, ängstlich. Jibrielle sah ihr fest in die Augen und lächelte.

"Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid."
"Wir dürfen keine Angst vor ihm haben. Denk ... denk einfach nur an die Kinder. Dann hat er keine Macht über uns und wir haben eine Chance." sagte die Padawan, nickte noch einmal, blickte dann wieder ernst und reichte Ijelinn eines der Lichtschwerter. Erstaunt und zögerlich griff Ijelinn zu, blickte wieder auf und ihrem Meister entgegen, bevor ihr Gesicht zu einer emotionslosen Maske gefror und sie nun ihrerseits nickte.

"Du bist eine Enttäuschung. Ich werde euch beide Verschlingen." rief Darth Devour, breitete die Arme aus, holte auf einmal mit seinem fürchterlich röchelnden, saugendem Atem ausgiebig Luft, schien förmlich die Welt in sich aufzusaugen. Eine ekelhafte Regung ergriff Jibrielle, jagte ihr eine Gänsehaut über den ganzen Körper, war ihr doch, als hätte er auch sie eingezogen, als hätte er direkt an ihr Gerochen. Der Duft von süßlichem Schwefel intensivierte sich. Ijelinn aktivierte das Schwert und begab sich in eine Abwehrhaltung, doch sofort fixierte Jibrielle wieder den Sith-Meister. Dieser schien nun immer größer zu werden, ja tatsächlich zu wachsen, bis er die Arme in die Luft warf, und zu hundert schwarzen Raben zerbarst, die in den hellen Nachthimmel flogen. Die Erde begann zu Beben und Jibrielle glaubte, das gleichgewicht zu verlieren. Undeutlich hörte Jibrielle neben sich Ijelinn durch das Dröhnen der Erde etwas rufen.

"Falle nicht auf seine Tricks herein. Er ist ein Meister der Sith Alchemie und Täuschung. Er hatte uns vielleicht schon mit Halluzigenen vergiftet, als wir ankamen. Sei auf der Hut ... er kann in deinen Verstand und in deine Träume schauen." rief Ijelinn und Jibrielle erschauderte, sah aber zu ihr herüber, um zu bestätigen, dass sie verstanden hatte, als sie plötzlich Darth Devour hinter Ijelinn aus dem Boden steigen sah.

"Ijelinn!" brüllte Jibrielle, doch ihre Waffenschwester hatte bereits reagiert und wehrte den ersten mächtigen Hieb des Sithmeisters ab.
Und noch in der Rückwärtsbewegung rief sie:
"Hinter dir!"
Im letzten Augeblick riss Jibrielle in einer Pirouette herum, zündete ihr scharlachrotes Sith-Schwert und parierte gerade noch rechtzeitig den Angriff eines zweiten Darth Devour, der auf sie eindrosch. Jibrielle reagierte mit neu entflammten Kampfeswillen, und stutzte doch.
"Irgendwas stimmt hier nicht. Es können doch nicht beide der echte sein. Einer von beiden ist eine Fälschung."
"Oder beide." hörte Jibrielle die Apprentice rufen, während sie den Klingentanz gegen den furchtbar rasselnd atmenden Sith aufführte. Und dann geschah es. Es gelang ihr eine flinke Parade mit anschließender Reposte, und da traf sie den Sith mit einem diagonalen Schlag von Oben am Hals, riss ihm eine klaffende Schneise in den Torso, der von jetzt auf sofort in einen Schwarm schwarzer Raben zerbarst und davon flog.
"Ich ... Ijel-" wollte Jibrielle zu Rufen ansetzen, doch die Apprentice war nicht mehr da. Plötzlich war sie ganz allein auf dem untersten Plateu der kleinen Stadt des Chronik-Towers. etwas höher schon und es begann die kleinen Rasenflächen und Villen und Türme verschiedenster Formen. Doch sonst war von niemandem eine Spur zu sehen. Und dann erhoben sich zwei weitere Sithmeister mit kapuzenverhangenen Häupter aus dem Boden und nahmen den Kampf mit der Padawan auf. Was sollte sie nur tun? Was war hiervorn wirklich, was bildete sie sich nur ein, wo lag die Täuschung? Um ihr Leben kämpfend schwang die Padawan die Klinge um den Kopf, wehrte den einen um den andere Hieb ab, schlug Räder, machte Pirouetten und parierte ein ums andere Mal, bis sie einen mächtigen Salto mit halbdrehung hinlegte und so beiden Sithgestalten die Flanken aufschlitzte und sie somit zu Rabenschwärmen zerbärsten lieg. Die Schwärme zogen in Reih und glied über dem Plateu ihre Runden, sammelten sich wieder, driftenen wieder auseinander. Und da sah Jibrielle auf einmal Meister Dhii vor ihr stehen, bleich im Gesicht und mit einer klaffenden Wunde an der Seite. Es war genau jene Wunde, die sie gerade zuvor geschlagen hatte. Sein Gesicht war voller Verzweiflung, Überraschung und Angst.


"Jibrielle ... wieso hast du das getan ... wie konntest du"
Erschreckt wich Jibrielle zurück, konnte ihren Augen nicht trauen. Nein! Das konnte nicht sein! Hatte sie etwas gegen Dhii gekämpft, und nicht gegen den Sith? Nein! Nein nein nein! Das war eine Illusion. Dhii war tot. Der Dhii den sie hier vor sich sah, von der Wunde an der Seite abgesehen, war exakt jener Dhii, den sie tot auf dem Boden des Versammlungssaals der Van-Dar Corp. hatte liegen sehen. Das war nicht Dhii, denn Dhii war tot. Und sie hatte ihn auch nicht verletzt, das war der Sith gewesen. Wütend runzelte Jibrielle die Stirn. Wie ekelhaft.

"Das ist nicht Dhii. Netter Versuch, aber auf sowas falle ich nicht rein." rief Jibrielle und blickte nervös um sich. Womit würde er als nächstes aufwahrten? Was sollte sie nur tun? Noch nie war sie mit sowas konfrontiert gewesen. Wie waren die Lektionen über Illusionskräfte noch gleich? Wie konnte man sie brechen? Konnten sie überhaupt gebrochen werden?
Da schossen die Raben, die bis eben noch ihre Kreise gedreht hatten, schließlich auf den Boden, formten sich wieder zu Darth Devour zusammen, der sofort auf Jibrielle lospreschte. Doch zwei Meter vor Jibrielle explodierte der Sith plötzlich, noch bevor Jibrielle eine Chance bekam, seinen Angriff abzuwehren. Da spürte die Padawan eine jähe Gefahr im Nacken, fuhr herum ... und kam zu spät. Darth Devour ragte vor ihr auf, in der Hand das Lichtschwert, dass er der Padawan direkt durch den Brustkorb gestoßen hatte. Sängende Hitze und lähmender Schmerz breitete sich von ihrem Sternum aus, während Jibrielle ungläubig auf den Schwertschaft schaute, der aus ihrem Oberkörper ragte. Die Dunkelheit der Kapuze schwebte direkt vor ihrem Kopf, stieß ihren heißen, übelriechenden Atem in ihr Gesicht, sog beim Einatmen förmlich jede Faser ihrer Haut in sich auf.


"Das ist der Tod. Kannst du ihn schon schmecken, wie er dich verzehrt?" röchelte der Sith ihr zu, als würde er ihr ein Gute-Nacht-Lied singen.
Nein, das passierte nicht! Das durfte nicht passieren! Es war eine Illusion, eine Täuschung, das Schwert steckte nicht wirklich in ihrer Brust und ließ ihre Innereien verglühen, es zerfraß nicht wirklich gerade ihre Lunge. Aber wieso ließ sie der Schmerz beinahe besinnungslos werden, wenn sie nicht gerade starb, wie konnte es eine Täuschung sein, dass sie einfach keine Luft mehr bekam und die Gliedmaßen bereits ihren Geist aufgaben, wenn sie nicht gerade starb? Es durfte nicht wahr sein! Es durfte nicht wahr sein! Es durfte nicht wahr sein.

"Es darf nicht wahr sein ..." hauchte Jibrielle in die rasselnde Finsternis der Kapuze, packte mit all der Kraft, die sie noch spürte, den Schwertarm, schob ihn von ihrem Körper weg, zog so die Klinge aus ihrer Brust heraus, taumelte unter bebenden Schmerzen davon, und sagte sich immer wieder, dass darf nicht sein, das darf nicht sein, das darf nicht sein, bis sie zu Boden fiel.

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Und auf einmal machte es plumps und Jibrielle fiel aus dem Bett.
"Autsch ..." Mit verkniffenem Gesicht rieb sich Jibrielle die Nase, die sie sich auf dem kalten Boden des Schlafzimmers gestoßen hatte. Schnell zog sie das Bettlaken an den splitterfasernackten Leib, stand auf und sah sich in dem Schlafzimmer des Raumschiffes um. Er musste hier irgendwo sein, schließlich war das hier sein Schiff. Immerhin war es sein Zimmer, sein Bett, aus dem sie gefallen war. Doch außer dem noch offensichtlich warmen Stoff, den sie an sich drückte, war der Raum leer und tot, nur kleinere und größere Geräte in den Ecken, deren Funktion Jibrielle nicht bekannt waren. Sie schaute in der Nasszelle nach: Nichts. Sie verließ langsam das Zimmer und schaute in den Flur, durch den ein scharfer Wind schoss und ein süßlicher Schwefelduft wehte. Voller Angst rannte sie los, den langen Flur entlang, der immer länger wurde. Über Lautsprecher erklangen zwei Stimmen, geisterhaft, die eine eher ein Quieken, die andere unnatürlich, nicht lebendig.
Dumpf trafen Jibrielles Füße auf die Bodenplatten, langsam und gemächlich, dabei lief sie doch so schnell sie konnte. Dann war sie plötzlich im Cockpit. Die Sterne flogen in langen Streifen an der Scheibe vorbei, an der Jace lehnte, eng mit Azgeth umschlungen, völlig entflammt in leidenschaftlicher Knutscherei. Azgeths Gesicht war gezeichnet von unzähligen tiefen, blutenden Schnitten, ihre Haar teilweise herausgerissen oder zerfranst. Jace überhäufte sie mit Küssen.


"Ich kenn das irgendwoher ..."
"Oh, hey Jib."
"Du Arsch! Wie konntest du nur?"
"Alles prima. Das klappt schon."
"Aber sie ist eine Sith! Sie ist gefährlich, sie könnte dich töten!"
"Null Problemo! Damit komm ich schon zurecht."
"Aber sie ist doch böse, niederträchtig und verschlagen!"
"Kein Ding. Das krieg ich hin."
"Aber sie ist doch alt und hässlich und guck dir nur mal ihre Haare an!"
"Nicht so schlimm. Sie erfüllt die nötigen Voraussetzungen."
"Du Arsch!"
"Och, komm her Babe!"
"Du bist eklig!"


Da stieß Jace die hässliche Sith mit einem mal zur Seite und schloss Jibrielle in die Arme.
"Du hast einen bösen Traum gehabt. Erwache nun. Lass mich dir beim erwachen helfen." sagte er und begann ihren Hals zu küssen. Wie angenehm das war. Jibrielle keuchte leicht vor Überraschung, schob ihn jedoch nicht wieder von sich weg, hatte sie sich doch so nach einer Berührung wie der seinen gesehnt. Sie genoß jeden Kuss, wie er sich von ihren Hals bis zu ihrem Mund vorarbeitete beide langsam zu Bode glitten. Langsam erkundeten seine Hände die Regionen jenseits des Lackens und wickelten die Padawan so nach und nach aus. Jibrielle konnte nicht mehr an sich halten, vergaß alles um sich herum und spürte, wie in ihrer Lust und ihrem Verlangen nach ihm und seinen Berührungen sämtliche Kräfte aufgezehrt wurden, während er, seine Lippen noch immer eng mit den ihren Verwoben, begann sie langsam zu verwöhnen und ihr die ersten richtige Stöhnlaute zu entlocken. In diesem Augenblick verspürte sie nur ihn, seine Bartstoppeln, die Bewegungen seiner Hand, und seinen markanten Geruch nach Motoöl. Nein, seinen leckeren Duft nach Erdbeeren. Überrascht öffnete Jibrielle die Augen und blickte in die blinden Puppillen einer Schönheit, wie sie sonst nur Porzelanpuppen zierte. Ein Flut aus hellgoldenem Haar Umfing Jibrielle, als sich die perfekt geformte Gestalt der Jedi-Meisterin über sie bewegte, an Hals, Ohrläppchen und Zunge saugte, und ihr immer neue Freudentöne entlockte, die langsam die Fußspitzen der Padawan taub werden ließen.
"Joseline ..." säuselte Jibrielle und reckelte sich unter den Liebkosungen, bis ihr plötzlich der Moment des Zweifels erschien und sie die Lust zu zügeln versuchte. Das war doch nicht möglich. Nie hatte sie ... nicht mit ihr. Nur gedacht hatte sie daran. Nie und nimmer. War das ein Traum? Träumte sie noch? Sollte sie nicht aufwachen? Fühlte sich das alles nicht viel zu real an, um ein Traum zu sein? Langsam weiteten sich Jibrielles Augen vor Schrecken. Das makellose Gesicht des goldenen Engels schaute ihr gierig ins Gesicht, leckte sich die Lippen und wollte erneut Besitz von Jibrielle Mund ergreifen, als die Padawan plötzlich in Panik die Frau von sich runterzustoßen versuchte, die nie und nimmer hätte so schwer sein können. Tatsächlich bewegte sie sich kaum einen Milimeter, als Jibrielle sie schob und stieß und nun angefangen hatte zu brüllen.
"Runter von mir! Runter von mir du Scheusal!" kreischte Jibrielle und plötzlich verwandelte sich Joseline in die fürchterlich entstellte, blutende und verwesende Azgeth, in deren Augenhöhlen die Pupillen eines Raubtieres ruhten. Mit mörderischer Gier warf sich das Monster auf sie sie und schlug ihren Kiefer in Jibrielles Hals, bis sich daran fest und saugte das Leben aus jeder ihres Körpers.
Ein gellender Schrei entfuhr Jibrielle, als sie sich losstieß, das Monster hinter sich ließ und so schnell rannte, wie sie noch nie gerannt war. Sie rannte durch die vermoderten, Leichengesäumten Gänge des Chronik-Towers, an dessen Wänden nur vergammelte Pflanzen, Blut, Rost und Schimmel tobten. Sie rannte, bis sie einen Ort völliger Stille und Dunkelheit erreicht hatte, auf der sie sich einfach fallen ließ. Dort lag sie, nackt, zerschunden, blutend und am Ende ihrer Kräfte. Sie weinte und versuchte, ihren Verstand wieder zu finden. Was war sie? Wo war sie? Träumte sie noch? Konnte sie bitte endlich aufwachen oder sterben?
Kälte umgab die Padawan, nichts als Kälte, doch langsam kämpfte sich ihr Geist zurück, versuchte der Situation her zu werden, als plötzlich ein warmes Licht auf Jibrielle fiel. Sie spürte ein angenehmes Prickeln auf der Haut, als ihre Wunden verheilten und eine warme Decke über sie gelegt wurde. Ein weiche, blasse Hand strich ihr sanft über die Stirn. Das leuchtende Antlitz von Chesara sah ihr in die Augen.


"Aufwachen Kleines!" sagte eine warme, sanfte Stimme, die Stimme von etwas, dass sie nie besessen hatte. Die Stimme einer wahren Mutter.
Die Decke roch nach Lilien. Es war wirklich Chesara. Sie war gekommen um ihre Jibrielle zu retten.

"Es ist Zeit aufzustehen, Jibrielle." sagte Chesara und lächelte gütig. Die goldblonden Haare gewellt und an ihre Wangen geschmiegt, schien von innen heraus zu leuchten. Die Jedi-Meisterin strich der Padawan liebevoll zwei verloren gegangene Strähnen aus dem Gesicht und hinter die Ohren. Von weitem waren Schritte zu hören und als Jibrielle sich umblickte, sah sie eine kleine Gestalt immer näher kommen, dabei stetig größer werdend. Sonst nur Dunkelheit.

"Wer kommt da? War ich hier schonmal?" fragte sie.
"Pssst. Es ist Zeit aufzustehen. Du musst los. Es ist Zeit." meinte Chesara ruhig und geduldig.
"Wofür ist es Zeit? Wer kommt denn da?"
"Es ist vorüber, wir wissen es jetzt. Jetzt haben wir Klarheit. Du musst los, du musst gehen."
meinte Chesara und strahlte glücklich. Die Padawan rührte sich nicht, konnte nicht aufstehen. Sie war so kraftlos ... und wurde mit jeder Minute kraftloser. Das Geräusch der Schritte kam näher.

"Wir wissen jetzt, dass alles ein Irrtum war, Schatz. Du bist so klein. Es war eine Verwechslung. Ich hatte mich getäuscht, wir haben uns in dir getäuscht. Die Macht war nie mit dir."
"Was? Aber was heißt das? Ich bin nicht klein! Ich kann die Macht nicht erreichen? Ich - ich hab soviel gelernt ... ich habe gegen die Sith gekämpft!"
murmelte Jibrielle erschüttert. Sie war völlig versteinert, Chesaras Wärme erreichte sie nicht.
"Nein, Liebes. Das war alles nur Einbildung. Deshalb musst du jetzt los. Du bist keine von uns. Also musst du jetzt gehen."
"Irgendwas stimmt hier nicht. Aber ich gehöre doch zu euch. Ich gehöre zu dir! Ihr seid doch alles was ich habe, mit oder ohne die Macht."
hauchte Jibrielle und nun weinte sie nicht mehr, sondern blickte sehr ernst. Sie musste jetzt einfach stark sein.

"Du bist keine von uns, nur ganz klein. Du bist nichts, nichts richtig. Also steh jetzt auf, es ist Zeit." erwiderte die Jedi-Rätin beharrlich, erfüllt von Liebe und Güte, doch ihre Wärme erreichte Jibrielle nicht. Ihre Augen wirkten leblos. Nylia, Steven und Rin,Tom und Saahir standen etwas abseits und klatschten.
"Aber ich … Chesara ..."
"Gib mir das Lichtschwert, Jibrielle. Du bist ein kleines Mädchen und dies ist nicht mehr deines. Gib es mir. Andere warten schon darauf. Andere, die es verdienen, die deinen Platz einnehmen wollen. Gib es mir."


Zitternd griff Jibrielle nach dem Schwert an ihrer Seite, wollte es schon Chesara reichen, völlig fassungslos. Und doch hielt sie in der Bewegung inne, ließ das Schwert nicht los. Der Andere war gekommen, der mit den lauten Schritten, und er ragte nun vor der noch immer halb liegenden Jibrielle auf, hielt mit eiskalten Zügen fordernd die Hand ausgestreckt. Es war Adrian, der es an sich nehmen wollte.
"Aber ich bin eine von euch, so wie er. Ich bin wie er. Ich bin ... ich bin eine Jedi."
"Nie warst du so wie ich. Du bist keine von uns."
sagte Adrian mit schneidender Gleichgültigkeit, stampfte auf und nun blickte auch Chesara nicht mehr freundlich.
"Jibrielle! Gib es ihm! Du hast einfach nicht das Zeug dazu, eine Jedi zu sein!"
"NEIN! Ich bin eine Jedi! Ihr habt mich zu einer ausgebildet. Ich weiß das. Ich bin eine Jedi wie, so wie er ein Jedi ist."
rief Jibrielle laut, drückte sich das Schwert und die Decke an den Körper und blickte Meisterin und Mitpadawan kopfschüttelnd an.
"Ich bin kein kleines Mädchen mehr." sagte Jibrielle mit ruhiger Stimme und schloss die Augen.

"Kein Jedi, der pflichtmäßiges Handeln meidet, sollte unterrichtet werden. Doch ein jeder Jedi, der die Pflicht annimmt und erfasst, soll unterrichtet werden."

Sie versuchte die Macht in sich zu sammeln, doch nur wenig erreichte sie. Sie war irgendwie abgestöpselt, nicht wirklich in der Welt. Dann öffnete sie wieder die Augen.
"Ich habe meine Pflichten angenommen und immer getan, was sie von mir verlangten. Deshalb bin ich hier. Das habe ich alles meiner Meisterin zu verdanken. Aber du bist nicht meine Meisterin. Du bist eine Illusion." sagte Jibrielle, warf die Decke von sich und stand in ihrer Padawanuniform da. Sie hob das Schwert zur Verteidigung, doch zu spät. Plötzlich war Adrian hinter ihr, packte sie an den Armen, stemmte ihr das Knie in den Rücken, zog ihre Arme weit nach oben und auseinander, und verwandelte sich in ein stählernden Kreuz, an das Jibrielle gefesselt war. Die Padawan keuchte vor Schmerz, doch bellte sie die vermeintliche Chesara vor ihr an.
"Gib es auf! Ich durchschaue deine Täuschung!" presste Jibrielle hervor, und musste mit ansehen, wie ein unnatürlich breites, raubtierhaftes Grinsen in Chesaras Gesicht trat. Ihre Augen blitzten.

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"Gib es auf! Ich durchschaue deine Täuschung!" presste Jibrielle hervor, und musste mit ansehen, wie ein unnatürlich breites, raubtierhaftes Grinsen in Chesaras Gesicht trat. Ihre Augen blitzten.
"Nichts durchschaust du. Ich bin die einzige Realität, die du noch erleben wirst. Oder ... durchschaust du das hier?" sagte Chesara, hatte auf einmal eine kleine Zange in der Hand, ging auf die gefesselte Padawan zu, zog ihr einen Schuh aus, setzte die Zange am großen Zeh an.
"Nicht! Ich - ich habe keine Angst vor dir." rief die Padawan mit panischer Miene. Doch Chesara blickte nur noch freudiger.
"Nichts durchschaust du." sagte sie, zog einmal kräftig an der Zange und riss der Padawan den großen Zehennagel raus. Jibrielles gellender Schrei erfüllte die große schwarze Leere um sie herum. Neun weitere Schreie, einer entsetzlicher und kraftloser als der vorherige, folgenten, und viele Rinnsale aus Blut befeuchteten die Erde und färbten den Himmel mit jedem Tropfen roter. Keuchend und am ganzen Körper zitternd und schwitzend hing Jibrielle am Kreuz, während Chesara die Zange fallen ließ und einen kleinen Metallhammer nahm. Sanft legte sie die stumpfe Seite des Hammers auf den Mittelknöchel von Jibrielles kleinen Fingen an der linken Hand. Sie wartete, bis Jibrielle ihr wieder in die Augen sah, bevor sie zuschlug und ein Knirschen unter Jibrielles Brüllen unterging.

Das war nicht real! Das war alles nicht real! Aber es fühlte sich so real an! Der Ringfinger! Bei der Macht, wie konnten diese Schmerzen nicht real sein? Fühlten sie sie nicht mit jeder Faser ihres Körpers? Der Mittelfinger! Möge die Macht sie erlösen! Aber nein ... nicht der Tod! Sie dufte nicht aufgeben. Sie musste die Illusion überwinden ... und wenn sie das nicht konnte ... immerhin den Schmerz überwinden! Der Zeigefinger! Zum ersten Mal drang kein Schrei aus der Padawan hervor, nur ein Keuchen. Mit verzerrten Gesicht und zusammengebissenen Zähnen sah sie Chesara herausfordernd an und auch beim Daumen schrie sie nicht, keuchte nicht einmal. Als Chesara gerade zur anderen Hand übergehen wollte, presste Jibrielle ein paar schwache Worte hervor.

"Du ... hast ... keine Macht über mich." sagte die Padawan, doch auf einmal blickte Chesara nur noch bösartig und hielt plötzlich ein Brenneisen in der Hand. Jibrielle sah, wie glühende Hitze von dem Eisen aufstieg, bevor es ihr in die Eingeweide gestoßen wurde. Jibrielles Schrei war laut, aber kurz, sofort presste sie wieder die Lippen zusammen, versuchte an alles andere zu denken, als an das Feuer in ihrem Bauch, saugte an der Macht, nahm was sie kriegen konnte, versuchte ihren Verstand zu kühlen und sich zu erinnern. Sie musste sich selber finden und sich erinnern, dann konnte er nicht gewinnen.

"Lass Aufrichtigkeit, Ehrenhaftigkeit und Redlichkeit zwischen dein Herz und die Macht treten. Alles andere ist vergänglich."
"Ich habe vielen Leuten in meinem Leben unrecht getan, auch ohne es zu wollen. Rin, weil ich sie infrage stellte und noch nicht verständnisvoll genug war. Adrian, weil ich vergessen hatte, dass sein Leiden auch eine Ursache hat. Doch ich ... ich bemühe mich. Und ich habe mich um ... Lilique bemüht." sagte Jibrielle und auf einmal kannte sie den Namen des Mädchens, obwohl sie keinen Ton gesagt hatte. Sie musste ihn in der Macht gelesen haben, so wie den Ijelinns. Und plötzlich war das Brennen in ihren Eingeweiden nur noch ein böses zwicken.
"Ich besitze etwas, das euch fehlt, Meister. Und ohne das wird selbst der größte Foltermeister nie wissen, was Schmerzen sind." sagte Jibrielle und weinte nun, obwohl sie die Qualen nicht mehr erreichten. Chesara riss ihr Maul auf, schien, als wollte sie Jibrielle ganz verschlingen. Doch plötzlich löste sich die ganze Szenerie auf und Jibrielle fiel, fiel einfach nur, während ihre Tränen wieder versiegten.

Sie stand auf einem aufwendig mit Holzdielen ausgelegten Fußboden, der so gründlich gewachst schien, dass man darin neue Kleider anprobieren konnte. Wieder und immer noch trug sie ihre Padawanrobe, Symbol ihres Standes und ihrer Berufung. Doch die war total unpassend auf einem Ball. Überall um sie herum tanzten Leute jeder Spezies in außergewöhnlichen, bauschigen Kleidern und extravaganten Anzügen, die Gesichter hinter den unterschiedlichsten Masken verborgen. Menschliche Masken, manche das ganze, manche das halbe Gesicht verdeckend. Masken an Stielen, Masken mit Schnüren hinter den Ohren festgebunden. Masken mit Schnäbeln, Masken mit Mäulern, Masken mit unbeschreiblichen Gebilden darauf, doch alle durch und durch exquisit. Ein schöner Maskenball und alle tanzten Walzer als sei es der letzte Tanz ihres Lebens. An ihrem Bein war es erneut flauschig und als Jibrielle nach unten sah, konnte sie gerade noch Äugleins blaues Äuglein aufblitzen sehen, bevor sie in der Menge verschwand. Was machte eine Katze auf einem Maskenball? Was machte sie auf einem Maskenball?
Jibrielle aktivierte ihr Lichtschwert und ging vorsichtig durch die um sie herum wabernde Menge, stets auf der Hut. Sie hörte Stimmen, böses Lachen von irgendwo, konnte aber nichts erkennen, nur verzogene künstliche Fratzen überall. Kaum versuchte sie eine der ekstatischen Gestalten genauer zu betrachten, war sie auch schon wieder davongewirbelt und von einer neuen ersetzt, die ganz anders und doch genau gleich aussah. Hier war ich schonmal, dachte sie sich, als sich ihr eine behandschuhte Hand darbot, die sie ohne aufzusehen ergriff. Mit einem Ruck zogen sich beide Körper aneinander, es wurde Haltung angenommen, Hand in Hand, Hand um Hüfte, Hand auf Schulter. Und nun war sie ein Teil der tanzenden Menge.

Sie trug jetzt ein welliges, langes Ballkleid in leuchtendem Silber, über und über mit Rüschen und Spitze besetzt. Ihre Hände zierten lange Handschuh in der gleichen Farbe, aus Seide, wie offenbar alles andere auch. Ein Diadem schmückte ihre Stirn. Lebhaft aber zugleich ordentlich fiel ihr haselnussbraunes Haar über die Schultern und hatte bestimmt noch nie so geglänzt. Jibrielle wurde, Drehung um Drehung, von Jibrielle geführt, die einen schneidigen Tuxedo trug, ebenfalls in Silber. Das Haar war zu einem lässigen Pferdeschwanz gebunden. Wie die vielen anderen Paare wirbelten sie über das Parkett und sahen sich tief in die Augen.


"Das hier ist nicht real." sagte die Jibrielle mit Diadem ganz entspannt und doch mit einem Zweifeln im Gesicht.
"So ein Unsinn. Wir tanzen." meinte Jibrielle mit Pferdeschwanz gelassen und ein klein wenig belustigt.
"Die Illusion ist noch nicht vorbei. Du kannst mich nicht mehr täuschen." sagte Jibrielle mit Diadem und blickte ihrem Tanzpartner ernst in die Augen. "Dies hier hast du wie vieles zuvor aus meinen Träumen gestohlen."
"Bitte mach dich nicht lächerlich." erwiderte Jibrielle mit Pferdeschwanz und drehte ihre Jibrielle im Kleid ein paar Mal um die eigene Achse, bevor sie wieder die Grundstellung einnahmen.
"Tolles Kleid, Jibrielle." rief ihr Akemi herüber und war im nächsten Moment auch schon wieder verschwunden.
"Vielen Dank, A- … so ein Unsinn. Das hier ist nicht echt. Akemi ist nicht echt und du auch nicht. Du bist nicht ich. Und ich trage auch nicht so ein albernes Kleid." sagte die Jibrielle mit Diadem, die plötzlich weder Kleid noch Schmuck mehr trug sondern in ihrer Padawanrobe tanzte.
"Wir sollten uns nicht so von Äußerlichkeiten täuschen lassen, meinst du nicht auch?" sagte Jibrielle mit Pferdeschwanz und wirbelte ihre Partnerin noch einmal herum, was niemand zu stören schien.

"Wie lange willst du noch dieses Spiel spielen? Lass es uns hier und jetzt beenden und in der Realität die Sache zu ende bringen." sagte die Padawan.
"Aber Schatz, ich sagte doch. Das hier ist deine Realität. Unsere Realität. Und hier wird alles zuende gehen."

Dieses Mal nahm jemand anderes die Maske vom Gesicht und rief zu ihnen herüber: "Also ich würds tun, Jib!" Die Jibrielles erkannten Shane gerade noch rechtzeitig, bevor ihn die Menge wieder schluckte. Da begann die Padawan plötzlich laut zu lachen. Die Jibrielle im Tuxedo schaute nicht sehr amüsiert.
"Du bist erbärmlich. Versteckst dich hinter Illusionen und anderer Leute Träume." meinte Jibrielle in der Padawanrobe.Da lächelte nun die Jibrielle im Tuxedo.
"Du hast einen starken Willen. Aber dein Geist verliert immer mehr an Kraft. Du magst die Illusionen durchschauen, aber letzten Endes werde ich deinen Geist so geschwächt haben, dass sich mir nichts mehr entgegenstellen wird. Dann werde ich dich verschlingen, Jedi-Abschaum." sagte die Jibrielle im Tuxedo.
Stimmte das, was der Sith da sagte? Würde sie nie entkommen können? Sie musste wieder Kontakt mit der Macht herstellen. Sie musste sie nutzen, sich von ihr helfen lassen, um aus diesen nicht enden wollenden Albtraum zu entkommen. Und so rebellierte Jibrielle diesmal nicht mehr in der äußerlichen Erscheinung, in der Illusion, sondern trat tief in ihren Geist und spürte dort, wie er nach und nach von Dunkelheit umhüllt wurde. Sie musste raus, ausbrechen, die Macht hineinlassen und die Kräfte des Sith brechen! So tauchte Jibrielle so tief wie noch nie in den Äther ein, sog an der Macht, wo immer sie sie auch fand, griff auch nach den Emotionen um sie herum hinaus ... und fand nur Trostlosigkeit. Die ganze Scharade war leblos, ohne Gefühl. Das einzige emotionale Glimmen war direkt vor ihr: Eine unförmige Gestalt voller Hass, Gier und Angst. Und da wusste Jibrielle plötzlich, was ihre vielleicht einzige Chance war. Sie erinnerte sich daran, wie sie einst mit Akemi zusammengesessen und über die Jedi erzählt hatte. Wie sie der Schauspielerin dann gezeigt hatte, wie sich das Wahrnehmen von Gefühlen durch die Macht anfühlte, wie sie ihr die Hände an die Schläfen gehalten und ihre Emotionen in sie hatte fließen lassen. Nun war Akemi eine starke Persönlichkeit gewesen, mit viel Freude, Schmerz und Liebe im Herzen. Sie hatte diese Gefühle von Jibrielle als angenehm empfunden. Das gleiche hatte sie später noch einmal bei Nylia getan, um sie zu beruhigen. Wie es wohl einem Sith dabei erging?

Mit einem Mal riss Jibrielle in der Padawanrobe die Augen wieder auf, starrte der Jibrielle im Tuxedo fest in die Augen und legte ihr mit einem Mal die Hände an den Kopf, krallte sich in dem Pferdeschwanz fest und tat, was sie damals bei Akemi getan hatte. Sie dachte an das Willkommen durch Chesara, das Glück, dass sie damals empfunden hatte. Sie dachte an ihre Nächte mit Jace, an die Sorglosigkeit die sie dort empfunden hatte. Und sie dachte an Lilique, wie sie sie im Arm gehalten und welche Geborgenheit und Sympatie sie dort empfunden hatte. Und all dies schoss nun in den Schädel der vermeintlichen Jibrielle mit Tuxedo, deren Gesicht sich Augenblicklich zu einer hässlichen Fratze verzog. Mit einem Schlag zerfloss die Illusion um sie herum zu schwarzem Teer: Die Wände, die Kerzenleuchter, die anderen Tanzenden. Und die Jibrielle im Tuxedo verformte sich, zerbarst zu einer Woge aus schwarzem Schleim, der die Padawan an der Taillie umfangen hatte und mit zwei Strängen an ihren Armen zerrte, die einfach nicht diesen einen, nur noch entfernt an einen Kopf erinnernden Teil, loslassen wollten. Ein brummender Schrei mit der Tiefe des Weltraums, der Schrei Darth Devour drang aus dem Kopfstück hervor, dass sich langsam aufzublähen schien, und der ehemalige Mund der Tuxedojibrielle zu einem gewaltigen Schlund heranwuchs, der nur Dunkelheit enthielt, nichts als Dunkelheit. Er beugte sich auf die Padawan hernieder, die ihn gleichzeitg wegzudrücken und weiter mit Gefühlen zu durchströmen versuchte. Immer weiter schwoll das Ungeheuer an, immer weiter näherte sich der finstere Schlund Jibrielles Gesicht, um ihr alles Leben zu entziehen. Doch Jibrielle dachte daran, wie Chesara nicht von Azgeth getötet wurden war, und sich trotzdem um sie gekümmert hatte, dachte an ihren ersten Flug ins Weltall und die Lichter hinter der Scheibe, dachte an den Weg von der Prince zum Honey House, Arm in Arm mit Jace, dachte an daran, wie sie den vielen Obdachlosen Essen gebracht hatte, dachte daran, wie sie Nylia gefunden und befreit hatten, dachte daran, wie sie Adrian den Entschuldigungszettel schrieb, dachte an den kleinen Geburtstagskuchen auf der Blue Nightingale, dachte an die kleine Lilique, mit der sie durch die Flammen dem Ausgang entgegen lief, dachte an Ijelinn, die sich völlig aufgelöst in ihren Armen wiegte, und der Darth Devour stieß einen dröhnenden, bebenden Schrei aus, der so tief war wie die dunkle Seite. Und dann war mit einem Mal wieder alles normal. Jibrielle hockte auf dem Fußboden, schwitzte, doch fühlte sie wieder die Kühle des Windes auf der Haut, das Gewicht ihres Körpers und die Emotionen der großen Welt Ord Mantells, die sie umgab.


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Mit tiefen Atemzügen holte Jibrielle Luft, kostete den Geschmack der Wirklichkeit, in der sie sich nun wiederfand. Sie fühlte sich so so schwach. Ihr Körper drang danach, dass sie sich endlich zur Ruhe legte, endlich erholte, endlich schlief. Es war der längste Tag ihres Lebens. Doch noch konnte sie nicht ruhen. Ihr Leib war zerschunden, ihr Geist geschwächt und diffus, doch noch war es nicht soweit. Noch nicht.

In einer Bewegung richtete sich Jibrielle wieder auf, stand wieder gerade auf beiden Beinen, und blickte ihrem Gegner entgegen. Darth Devour stand noch immer dort zwischen den toten Wachleuten, der gleichen Stelle, an der er sich zum ersten Mal in einen Schwarm Raben verwandelt hatte. Oder so zumindest, hatte es die Illusion aussehen lassen. Jibrielle sah noch immer die große Schwebewerbetafel am Horizont fliegen, so wie sie vor dem Ausflug in die Traumwelt geflogen war. Diese ganze Reise musste innerhalb eines Atemzugs geschehen sein. Sofort schaute Jibrielle herüber zu Ijelinn, die anfänglich noch mit ihr in die Illusionen eingetreten war. Diese stand noch immer ein paar Meter seitlich von ihr, doch kniete sie nun keuchend auf dem Boden. Was sie nur erlebt haben musste? Doch sie war wieder zurück, orientierte sich gerade wieder neu. Offenbar hatte Jibrielles Attacke auf den Sith ihrer beider Irrfahrt beendet.


"Ist alles okay bei dir?" fragte Jibrielle an Ijelinn gewandt. Die Apprentice nickte bloß und erwiderte Jibrielle Blick. Sie schüttelte noch einmal den Kopf, um die Gedanken an das unterbewusst erlebte loszuwerden, und stand auf.

Darth Devour indes stand nicht mehr so da wie zuvor, das Selbstbewusstsein in Person. Er schwankte leicht und ein deutliches Knurren schallte zu den beiden Frauen herüber.

"Das wirst du mir büßen, Jedi!" schrie er und schoss mit einem Mal auf die Padawan zu. Jibrielle ignorierte alle Schmerzen, ließ sich ein ums andere Mal in die Macht fallen, aktivierte die Sith-Klinge mit lautem Fauchen zum Leben und parierte die erste Attacke des Sith-Meisters. Wie eine Kanonenkugel prallte Darth Devour auf die Padawan und hätte sie mit der Wucht seiner Attacke beinahe umgerissen. Nun sah sich Jibrielle dem Ungeheuer zum ersten Mal tatsächlich von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Doch die Finsternis seiner Kapuze war genauso undurchdringlich, wie sie über den Holoschirm gewirkt und wie sie in seiner Illusion erschienen war. Und genauso unheimlich war das Rasseln seinem saugenden Atems. Was, bei der Macht, war diese Kreatur? Doch Jibrielle hatte kaum einen Gedanken für solcherlei Dinge übrig. Sie hatte sich ganz der Macht hingegeben und hatte das Schwert ihre Stimme werden lassen. Ohne Brüche, ohne Zögerein, ging sie von Soresu in Ataru über, von Ataru in Soresu, focht mit der Klinge eng am Körper oder schlug Räder und Pirouetten, um die fürcherlich unberechenbaren Attacken des Sith zu entgehen, der völlig in Rage versetzt wurden war.

"Ich habe schon einige Jedi getötet, doch noch keiner hatte meinen Illusionen auf diese Art entkommen können! Wie konntest du es wagen, mich mit deinen abartigen Gefühlen zu belasten?" fauchte Darth Devour unter all den Schlägen hindurch und kämpfte immer wilder und Jibrielle gelang es immer weniger, sich seiner rechtzeitig genug zu erwähren. Nicht mehr lange und er würde sie zerreißen.
Doch da kam ihr Ijelinn zur Hilfe. Mit beinahe apathischem Blick hatte sie sich dem Kampf angeschlossen und griff nun ihren alten Meister an, der sich nun seinerseits in der Defensive sah. Wie Krähenfeder flog Ijelinns schwarzes, zotteliges Haar, als sie ihr Juyo gegen das ihres Lehrers einsetze. Das Neonlicht des Chronik-Tower spiegelte sich auf ihrer bleichen Haut, die unter dem violetten Kampfsuite hervorschaute.


"Du bist verloren, Jedi. Meine nichtsnutzige Schülerin wird dich nicht retten. Sie kann sich ja nichtmal selber retten. Sie ist Dreck, rückratloser, erbärmlicher Dreck." rief Darth Devour und deckte Jibrielle nun auch mit Machtstößen ein, von denen sie einer einige Meter weit und zu Boden schleuderte. Gerade noch rechtzeitig konnte sie sich mit einem Rückwärtssalto aus der Reichweite eines tödlichen Stoßes retten. Ijelinn setzte sofort hinterher, beschäftigte ihren Meister weiterhin.
"Ich habe sie damals aus den Slums gefischt, weil die Macht geradezu nach ihr lechzte. Nie hatte sich jemand um sie gekümmert, nie wurde sie mit deinerlei Sentimentalitäten belastet. Sie war perfekt. Darüber hinaus gehorchte sie wie reudiger, bettelnder Hund. Sie verzehrte sich nach der Dunkelheit, die ich ihr bot. Aber sie war wohl schon immer schwach, sonst hätte sie sich ja nicht so leicht von dem Jedi-Gesäusel einlullen lassen." knurrte der Sith. Jibrielle nahm den Kampf wieder auf und so bewegten sich die drei Kämpfenden über das große Plateu des Chronik-Towers. Nun brach auch Ijelinn wieder ihr schweigen.
"Ihr wart schon immer Abfall, Meister. Abfall der sich Abfall suchte. Wahrscheinlich habe ich deshalb so gut zu euch gepasst." rief Ijelinn und noch immer zeigte ihr Gesicht keine Spur eines Gefühls, genauso, wie sie anfänglich gegen Rin und Jibrielle gekämpft hatte.

Da begann Darth Devour wie ein kleines Mädchen zu kichern - nur dass er das mit der Stimme eines Seeungeheuers tat. Plötzlich entfachte er eine Machtexplosion um sich herum, die Ijelinn hatte kommen sehen und sich deshalb schützte, Jibrielle jedoch ganz unvorbereitet traf. Die Padawan wurde zurückgeschleudert und verlor ihr Lichtschwert. Es segelte im hohen Bogen in die Luft - und wurde von Darth Noirceur gefangen, die nun mit zwei Klingen gegen ihren Meister vorging. Darth Devour kicherte noch herzhafter, noch dämonischer, und sprang auf einmal mit einem gewaltigen Satz davon und auf einen der erhöhten Gärten, die den Chronik-Tower zierten. Augenblicklich sprang Ijelinn hinterher und verfolgte ihren Meister, der bereits eine Wendeltreppe hochzief, als ihn seine ehemalige Schülerin einholte. Jibrielle sammelte noch einmal ihre Sinne und Knochen, sperrte den Schmerz weg, und lief hinterher. Sie wusste jedoch, dass sie den Machtsprung so weit nach oben nicht schwaffen würde, weshalb sie die nächst gelegene Wendeltreppe nahm, die aus echtem Gestein zu bestehen schien, wie es in alten Filmen immer gezeigt wurde, die eine Welt zeigten, als noch nicht alles elektronisch funktionert hatte. Da bemerkte die Padawan unterbewusst, dass der ganze obere Teil des Chronik-Towers, der aus den Gartenterrassen und Villentürmen bestand, aus diesem glatten Gestein gebaut zu sein schien. Es war, als würde sie in eine andere Zeit entführt, als sie den Kämpfenden nachfolgte. Immer wieder hörte sie es dröhnend, Kichern, dass es einen die Nackenhaare zu berge stehen ließ.


"Das ist ja allerliebst, was du hier versuchst. Hast du wirklich gedacht, du könntest mich töten? Jetzt schon? Du bist doch noch ein Sith-Kücken! Ich habe dir diese Kräfte gegeben - und ich kann sie dir jederzeit wieder nehmen." rauschte es durch die Gänge, in denen Jibrielle mit laut verhallenden Schritten lief, umgeben nur vom glänzenden Gestein und der Dämmerung der unbeleuchteten Stockwerke der Intergalaktischen Botschaft. Jibrielle stürmte gerade auf eine Gartenterrasse, dass aus Blumenbeten verschiedenster Farben bestand, als sie einige hundert Meter entfernt und schon ein paar Stockwerke höher Meister und Schülerin eine lange, mit schweren Säulen spallierte Treppe hochkämpfen sah. Doch inzwischen war es Ijelinn, die sich trotz ihrer beiden Schwerter vor den vernichtenden Hieben Darth Devours ihres Lebens erwehren musste. Immerwieder drang das laute, feuchte Atmen des Siths auch zu Jibrielle herüber, der die ganze Welt in sich aufzusaugen schien. Jibrielle erkannte, dass Ijelinn immer schwächer wurde. Diese Monster saugte ihr tatsächlich irgendwie die Kräfte aus, während sie kämpften. So wie er es bei Dhii getan hatte. Jibrielle ließ die Macht in ihre Beine ströhmen, um schnell den Kämpfenden nachzusetzen.

Treppenstufe um Treppenstufe trieb Darth Devour seine Schülerin Darth Noirceur vor sich her, immer höher. Sie passierten unzählige Türen, fochten sich an angrenzenden Turmsuiten vorbei und traten auf den Stein gewehte Blütenblätter.
"Zum Glück hatte ich dein Versagen schon vor langer Zeit vorhergesehen, auch wenn ich es nicht wirklich glauben konnte. Also schuf ich einen Ersatz ... rette ihn vor dem Tod, dem du ihn hattest bescheren wollen. Nun atmet er noch, dank meiner Alchemie. Er wird deinen Platz einnehmen, schon bald." lachte Darth Devour und mit jedem weiteren Hieb, knickten Ijelinns Arme immer stärker weg, wurden ihre Glieder immer mehr von der Kraft des Sith-Meisers erschüttert.
"Was habe ich je in euch gesehen ... wie hatte ich nur meine Augen verschließen können ..." keuchte Ijelinn, noch immer mit emotionsloser Miene, die höchstens das äußerste Maß ihrer Anstrengung zeigte. Doch Trauer und Selbsthass lagen in ihrer Stimme.
"Du machst dir nur etwas vor. Du hast mir nie wirklich gedient. Du wolltest mich benutzen, so wie ich dich immer benutzt hatte. Und das weißt du. Das ist das einzige Schicksal jeder lebender Kreaturen. Ausnutzen und ausgenutzt werden. Jeder wird sich immer selbst der einzig nahe sein, der einzige, um den es zu kämpfen lohnt. Wer nicht für sich selbst kämpft und tötet, der stirbt. So wie du sterben wirst ... und zwar für den Rest deines Lebens." rief der Sith, als sie das obere Ende der Treppe und damit ein überdachtes, säulenbestelltes Forum erreicht hatten, und lachte noch einmal gellend. Und mit jeder Woge Luft, die er fürs Lachen brauchte, verließ Ijelinn mehr und mehr die Kraft. Jibrielle erreichte gerade den Fuß der Treppe, der ihr noch einen Blick nach oben auf die Kämpfenden gewährte, als sie mitansehen musste, wie Darth Devour eine Lücke in Ijelinns Verteidigung schlug, um ihr die Linke Hand entgegen zu strecken und ihr ein Blitzinferno durch den Leib zu feuern. Unter ersticktem Schreien fielen beide Schwerter zu Boden und Ijelinn sackte auf die Knie. Zufrieden blickte der Sith-Meister auf seine Schülerin hinunter.
"So ists brav. Jetzt werde ich noch einen kurzen Blick auf dein Herz werfen und es dann verschlingen. So habe ich es am liebsten. Vor allem du, sollst es nicht anders haben. Dann kannst du auf den Tag warten, an dem dir mein neuer Zögling den Tod bringen wird. Ist das nicht schön." sagte der Sith, nun ohne die Spur eines Lachens, nur grausame Bosheit in der Stimme. Er ging in die Hocke, hob Ijelinns Kinn an, und als der Schlund seiner Kapuze dirent vor ihrem Gesicht in der Luft verharrte, holte er tief und innig Luft.

]Ord Mantell - Worlport - City - Regierungsdistrikt - Intergalaktische Botschaft "Chronik-Tower" - mit Ijelinn und Darth Devour[
 
]Ord Mantell - Worlport - City - Regierungsdistrikt - Intergalaktische Botschaft "Chronik-Tower" - mit Ijelinn und Darth Devour[

Die Welt schien förmlich vor Jibrielles Augen zu gefrieren. Er tat es wieder! Sie war wieder in einer Illusion gefangen. Bei der Hellen Seite!
Mit der Macht in jeder Zelle ihres Körpers pulsierend, schoss Jibrielle die Treppe hoch, wissend, dass jede Stufe eine Minute, eine Stunde oder ein Tag in dem Traumgefängnis bedeutete. Und am Ende wartete der Tod, so oder so. Was auch immer Darth Devour gerade hatte andeuten wollen.
Wie im Zeitraffer erklomm Jibrielle die Säulenumfangene Treppe, hechte auf den Sith zu, der die Finsternis seiner Kapuze auf das abwesende Gesicht Ijelinns richtete. Sein Umhang bewegte sich für den Bruchteil einer Sekunde, als er sich Jibrielles Anwesenheit gewahr zu werden schien, und so riss er gerade noch seinen Kopf nach hinten, als Jibrielle mit dem augelesenen Lichtschwert nach ihm aushieb und ein Stück der Kapuze aufschlitzte.
Mit flaterndem Umhang sprang der Sith nach hinten und fauchte Jibrielle feindseelig entgegen, die sich wieder mit erhobenen Schwert vor Ijelinn aufgebaut hatte, um sie zu verteidigen. Sie blickte in die Kapuze des Ungeheuers ... und sah zum ersten Mal nicht nur Dunkelheit, sondern ein bisschen leichenblasse, eingefallene Haut und pechschwarze Augen, die wie in Kugeln gegossene Nacht aussahen.

"Du warst ja doch ganz fix ... Jedi. Aber nicht fix genug, fürchte ich." säuselte Darth Devour und plötzlich traf Jibrielle ein harter Schlag im Nacken, der sie beinahe zu Boden schickte. Hilflos warf sich die Padawan um und Ijelinns Faust traf sie direkt ins Gesicht. Klappernd landete das Schwert wieder auf dem Boden, bevor es wieder von der eigentlichen Besitzerin aufgehoben wurde.
"Verabschiede dich von der Welt, Jibrielle Dari. Deine Jedi-Dummheit hat dich alles gekostet."
Vor Jibrielles Augen stoben Sterne aus allen Richtungen. Und zwischen diesen Sternen und den echten Sternen am Firmament schob sich eine schwarzhaarige Frau, die sich mit der blutroten Laserklinge zu ihr hinunterbeugte, ausholte und zuschlug. eine Handbreite von Jibrielles Hals entfernt verharrte die Lichtkaskade vibrierend in der Luft. Noch durfte sie nicht sterben. Noch nicht.
"Ijelinn! Was auch immer er dir gezeigt hat ... das bist nicht du. Das musst du nicht sein. Du bist mehr wert." keuchte Jibrielle, die kaum Kraft zum Sprechen aufbringen konnte, sosehr strengte es sie an, Ijelinns Schwerthand festzuhalten und von sich wegzudrücken. Mit ganzer Kraft stemmte sich die Apprentice in das Schwert, doch ihr Gesicht zeigte dass ihr Geist ganz woander war. Es schien, als kämpfte nur noch der Körper.
"Vergiss es. Da drinnen ist nichts mehr los. Sie ist bereit, verschlungen zu werden. Nachdem das Hündchen brav gehorcht und die Jedi getötet hat, versteht sich." säuselte Darth Devour und lehnte sich, ein paar Meter entfernt, genüßlich zuschauend gegen eine der steinernen Säulen. Jibrielle wurde nach und nach schwarz vor Augen. Doch noch lebte sie, noch stemmte sie sich gegen das Schwert aus Feuer, noch durchschnitt es nicht ihren Körper.
"Ich weiß, dass Ijelinn immernoch da ist. Ist es nicht so? Komm wieder. Tu mir das nicht an. Lass nicht zu, dass er sich die Kinder holt. Hab keine Angst mehr. Hab keine Wut mehr auf ihn. Hab keinen Hass mehr auf dich." presste Jibrielle hervor und suchte in den leblosen Augen Ijelinns, in ihrem verlassenen Gesicht nach irgendwas. Nach einer Reaktion. Nach Glaube. Nach Hoffnung.
"Gib dem Mädchen noch eine Chance. Gib ihr nicht die Schuld. Sie hatte nie eine Wahl. Sie konnte nichts dafür." hauchte Jibrielle. "Du kannst nichts dafür. Du kannst nichts dafür. Du kannst nichts dafür." sagte sie noch einmal, und auf einmal ließ jeglicher Druck von dem Schwert ab. Erstaunt sah Jibrielle, wie eine einzige Träne aus den Augenwinkeln des regungslosen Gesichts drang.
"Ach, nichtmal Hirntod ist sie zu irgendwas zu gebrauchen." knurrte der Sith, schritt mit donnernden Schritt heran und trat Ijelinn mit voller Wuchte gegen den Kopf und von Jibrielle herunter. Völlig leblos, wie eine Marionette mit zerschnittenen Strippen, fiel die verlassene Darth Noirceur neben Jibrielle zu Boden, das Gesicht leer. Jibrielle hatte nur einen Augenblick, um sich ihren Gesichtsausdruck einzuprägen, bevor sie mit dem Lichtschwert in der Hand zur Seite rollen, dem todbringenden Stich Darth Devours ausweichen und wieder auf die Beine kommen konnte.

Kaum aufrecht stehend wich Jibrielle vor dem Sith-Meister zurück, bewegte sich weiter in die wandlose, säulenbestellte Halle. Der Sith folgte ihr, langsam schleichend wie ein Raubtier. Er kicherte wieder.

"Was für einen Stuß von wegen Hass, Wut und Angst. Weißt du überhaupt, was diese Worte bedeuten? Weißt du, was sie für unsereins bedeuten? Nichts, sie sind leer. Sie haben keine echte Bedeutung. Zumindest nicht die, die du meinst. Du und ich ... wir sprechen gar nicht dieselbe Sprache. Deine Wahrheiten sind für mich nur Unsinn. Deshalb wirst du nie verstehen, wie stark die Dunkle Seite ist." säuselte Darth Devour, und umrundete Jibrielle, die mit immer müderen Armen schützend das Schwert vor sich hielt.
"Mag sein, dass ich dich nie ganz verstehen werde. Aber dafür verstehe ich viel von den Leuten, die du nur als Beute, als Sklaven ansiehst. Und allein mein Versuch, sie zu verstehen, ist mehr wert, als deine ganze Macht oder die Macht der ganzen Dunklen Seite zusammen."
"Große Worte. Die Worte einer wahren Jedi. Köstlich. Ob du noch besser schmecken wirst als Dhii?" sagte Darth Devour, holte eine kleine Phiole aus dem Umhang und goss ihren Inhalt auf den Boden. Urplötzlich verwandelte sich der wie brauner Lack aussehende Schleim, sobald er den Boden berührte, in undurchdringlichen, schwarzen Nebel. Es blitzte noch einmal in der schwarzen Perle, die in dem Leichengesicht ruhte, bevor das Antlitz des Sith ganz von Dunkelheit umfangen wurde. Entsetzen ergriff Jibrielle. Würde es nun zuende gehen? Immerhin hatte sie alles getan. Sie hatte alles getan ...
"Die Jedi sind die Friedenswächter der Galaxis ... sie nutzen ihre Kraft zur Verteidigung und zum Schutz anderer, nie jedoch zum Angriff." dröhnte es plötzlich kichernd aus allen Richtungen. Hektisch drehte sich Jibrielle um die eigene Achse, versucht mal hier, mal da mit dem Schwert zu leuchten, doch das rote Licht drang keinen halben Meter weit durch die dicke Finsternis.
"Die Jedi dienen, anstatt zu herrschen, zum Wohle der Galaxis ... sie Jedi streben nach Vervollkommnung durch Wissen und Ausbildung." tönte es von links, als von rechts auf einmal eine Lichtschwertklinge entgegenschoss. Gerade noch rechtzeitig hob Jibrielle das eigene Schwert, wehrte den Angriff ab und stolperte nach hinten, nur um gegen eine Säule zu stoßen. Wieder kichern. Wieder eine Blutklinge, die nach ihr aushieb und unter die sie sich gerade noch wegducken konnte. Doch ernst gemeint, waren diese Hiebe nicht. Er spielte mit ihr. Er wollte sie brechen, bevor er sie tötete.
"Die Jedi achten alles Leben, in jeder Form."
"Dein Hohn ist mir ganz gleichgültig. Du meinst, ich verstehe nichts von den Sith? Du verstehst überhaupt nichts. Nichts von den Jedi. Nichts von der Welt. Du bist nur ein armes, brutales Kind, für dass nie jemand Mitleid empfinden konnte. Ich weiß das, und nichtmal mir gelingt es." Das Kichern verblasste. Und kehrte etwas hohler wieder, in der Form weiter Kommentare.
"Netter Versuch. Ich glaube, es ist an der Zeit, diese Unterhaltung zu beenden. Wir reden ... wie sagt man noch gleich ... aneinander vorbei."
Tönte es von rechts, von Links kam die Klinge, die Jibrielle parierte, doch gegen den Tritt von rechts, konnte sie nichts tun. Er traf ihre Schwerthand, katapultierte die Waffe ohne Gegenwehr weit davon. Unter all den Arten, mit denen die Sith Jibrielle in den letzten Tagen maltretiert hatten, war der Würggriff noch nicht dabei gewesen, der sich nun eisern um Jibrielles Hals legte. Langsam drückte er sie gegen die Säule und schob sie allmählich daran hoch, während ihre Hände hilflos ins Nichts griffen. Und aus der Dunkelheit trat Darth Devour. Mit einer Hand hielt er den Machtgriff aufrecht, mit der anderen griff er sich an die Kapue und zog sie zurück. Zum Vorschein kam das erwartete leichenblasse, wächserne Gesicht mit den schwarzen Perlenaugen. Es hatte eine dicke Knollnase und praktische keine Haare auf dem wie eingefallen wirkenden Schädel. Was Kiefer und Mund hätte sein müssen, war bloß ein faltiges, eiförmiges, fast bis zum Hals reichendes Loch, aus dem das unsägliche Rasseln ertönte. Zwei tentalkelartige Schnüre mit kleinen Einstülpungen am Ende tänzelten auf den Wangen des Anzati-Sith, als er sich der Padawan nährte.

"Eigentlich mag ich es ja lieber, erstmal da drinnen richtig aufzuräumen im Oberstübchen. Aber da du mich da heute schonmal richtig geärgert hattest, überspringen wir den Teil lieber und gehen gleich zum Hauptgang über, was meinst du? Und wenn ich gnädig bin, ersticke ich dich gleich, wie Dhii, nachdem ich ihm eine Ewigkeit der Folter gezeigt hatte. Pff, und du sagtest, ich wäre nicht gut in sowas." kicherte der Anzati, schob sich weiter auf die Padawan zu. Am liebste hätte Jibrielle die Augen vor dem scheußlichen Anblick verschlossen, den Darth Devour abgab, hätte weggeschaut, wie die kleinen Tentakeln sich schon in Richtung ihres Gesichts schlängelten. Jibrielle dachte an Sen. Dachte daran, dass sie vielleicht noch Glück hatte, irgendwie, sollte sie das Los von Dhii teilen. Ob in der Ewigkeit die Zeit langsamer vergeht? Würde sie lange auf Chesara und die anderen warten müssen? Doch was viel wichtiger war? Hatte man die Sklaven schon evakuert gehabt? Waren sie vor dem Monster in Sicherheit? Würde Rin über den Verlust seines Meisters hinweg kommen und ein großer Jedi werden? Und was war mit Ijelinn? Konnte sie sich vielleicht noch retten? Und wenn nicht, würde sie wenigstens nichts von der Unendlichkeit im Gefängnis des eigenen Körpers merken? Würde ihr wenigestens dieses Geschenk bereitet werden? All diese Fragen gingen Jibrielle durch den Kopf, während sich bereits das erste Tentakel an ihre Nase schmiegte. Jibrielle sah direkt in die Finsternis der beiden Perlenaugen, als sie das Ende erwartete, hatte sie doch alles getan, als langsam auf der weißen Stirn des Sith ein kreisförmiges, rötliches Leuchten zu sehen war, dass schnell an Intensität zunahm, zu einem groben braun und schwarz wurde und schließlich die Sicht auf eine hellrote Lichtkaskade offenbarte, die direkt dort oberhalb der Perlenaugen thronte, und nach oben hin weg eine Schneise riss, als der Sith in sich zusammensackte. Von keinem Machtgriff mehr gehalten, viel Jibrielle plumpsend auf die Knie, landete jedoch weich auf dem nicht so knöchrigen Leib Darth Devours, bevor sie aufblickte und durch den sich lichtenden dunklen Nebel hindurch in Ijelinns gefasstes, entschlossenes, trauerndes Gesicht blickte, als diese ihr Lichtschwert deaktiviert. Jibrielle lächelte noch, lächelte breit, ehrlich und voller Freude, bevor ihre Lieder zufallen und sie erstmal nichtsmehr sah und auch keine Kraft mehr hatte, um zu lächeln.

]Ord Mantell - Worlport - City - Regierungsdistrikt - Intergalaktische Botschaft "Chronik-Tower" - mit Ijelinn und Darth Devour[
 
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