FinnBaird
5th Generation Gear
[Ord Mantell | Wolport | Yaniks Wohnung] Finn S. Baird; Yanik
„Was hast du dir dabei gedacht? Hm? Du wusstest verdammt gut dass die wieder kommen. Du hast mich voll in die Falle laufen lassen – jetzt komm mir nicht mit, „Ich wusste davon nichts“ Geschwafel. Hundert pro…ich weiß nicht was der ganze Scheiß hier soll, aber ich bin weg. Ich bin raus aus dieser Bürgerkriegssache. Du meinst ich sei ein Trumpf? Und doch schickst du mich in den sicheren Tod. Was soll das für ein Trumpf sein? Jetzt sag doch auch mal was.“
„Würd ich gern, aber du sprichst und sprichst was soll ich da sagen?“
„Stimmt es? Hat Marcus recht? Ist das euer Ziel? Wollt ihr sie töten? Wieso?“
„Du weißt nicht wieso? Sie tyrannisieren uns. Sie wollen uns doch genauso tot sehen oder meinst du, sie wollen nur mit uns reden? Denkst du ernsthaft das sie uns nicht töten würden, wenn sie die Chance dazu hätten?“
Baird sah Yanik immer noch böse an und nickte dann, als hätte er verstanden was Yanik meinte. Und doch schien es falsch zu sein, falsch einfach so…es zu beenden.
„Es ist nicht richtig. Die haben ihre Befehle sie tun das nicht aus freien Stücken.“
„Hat Er dir das gesagt?“
„Es ist so.“
„Ist es nicht, verdammt nochmal. Die tun das weil sie Spaß an dem Blut vergießen haben. Wenn sie die Chance hätten uns zu verschonen, meinst du sie würden es tun? Nein, sie würden uns einfach ab ballern. Sie müssen hier weg, für immer ob ich sie nun mit bloßen Händen töten müsste oder mit einem Blastergewehr, es wäre mir egal. Ich würde es tun und das immer und immer wieder.“
„Es ist Marcus, von dem du redest – ihr wart mal Freunde. Ich verstehe deine Aggression gegenüber ihn nicht.“
„Nein? Verstehst du nicht? Er hat mir so viel genommen, da nehme ich mir nur ein bisschen was. Sein Leben, was ist ein Leben gegenüber von 50 Zivilisten?“
„Da spricht nur Hass. Wer bist du?“
„Ich bin immer noch der Gleiche, aber du verstehst nicht.“
„Wie soll ich verstehen, wenn du mir nichts sagst? Soll ich mir jetzt was zusammen reimen, was nicht stimmt?“
„Lass, Baird. Okay, ich werde es den anderen sagen – das du nicht mehr dabei bist.“
Und dann ging Yanik aus der Wohnung und ließ Baird alleine im Raum stehen und das ohne Antworten. Nur noch mehr Fragen die sich in seinen Kopf hämmerten. >Was mach ich hier eigentlich?<
Und dann klopfte es an der Tür und Baird musste grinsen. >Er hat sich das ja doch gemerkt.< Okay, er hatte keine Ahnung wieso Yanik nochmal zurückkommen sollte. Aber das war so nebensächlich – vielleicht wollte er ihm doch mehr sagen, seine Fragen beantworten. Doch es war nicht Yanik – es war einer von Ihnen. Marcus stand hinter dem vorderen Pulk. Baird schluckte schwer, wie hatten sie ihn hier gefunden? Er war doch so sicher, Yanik – Yanik musste ihn verraten haben, jetzt nachdem er kein nutzen mehr hatte. Er würde ja sonst die ganze Operation gefährden.
„Du hast Scheiß-Freunde.“
„Ja, er hat dich verraten. Weißt du was er dafür haben wollte?“
Baird schien nicht genau zu verstehen. Und dann gingen Dom und Marcus einfach und ließen ihn allein, allein mit den Typen die mit Waffen auf ihn zeigten.
„Nein? Gut, wir sagen es dir.“
„Er wollte nur dass seine Frau ein Begräbnis bekommt.“
„Wie blöd oder? Die Olle ist schon seit 2Jahren tot. Das bringt doch gar nichts mehr. Die muss in dem Massengrab schon verwest sein. Meinst du nicht auch?“
>Was ist das? Wut? Hass? Es durchströmt mich. Der einzige Gedanke ist nicht, das Yanik mich verraten hat, sondern das diese Drecksarschlöcher seine Frau getötet haben, Massengrab – alles Mögliche. Ich glaube ich verstehe. Jetzt verstehe ich, leider etwas zu spät.<
„Was ist? Hat es dir die Sprache verschlagen?“
„Ohja, es hat ihm die Sprache verschlagen. Weißt du es war nicht unsere Schuld. Sie haben sich gegen uns gestellt – wir mussten es tun.“
„Wir waren gnädig, es mussten nur 50 willkürliche Zivilisten sterben. Nicht mehr und nicht weniger.“
„Es war nicht unsere Schuld, dass seine Frau mit dabei war.“
„Und sein Kind.“
„Ja, dabei muss ich sagen – das ich Spaß hatte.“
„Es war was anderes.“
„Ja, aber Marcus hat auf seine Frau geschossen – er hasst ihn.“
„Verständlich.“
„Ja, er hasst auch mich. Weil ich seine Tochter abgeknallt habe. Sie ist auf mich zugerannt ich dachte sie würde mich angreifen. Ich musste schießen – Notlage und so.“
„Ihr…“
„Was?“
„Ihr seid doch krank, wie kann man sowas toll finden? Wie kann einem sowas Spaß machen? Und jetzt erzählt ihr mir das auch noch, habe ich es wissen wollen?“
„Du hast dich doch gefragt – wer die Wahrheit erzählt. Es sind beide Parteien.“
„Ja, sie wollen uns töten, aber das hat dir der liebe Yanik sicherlich schon gesagt.“
Aufbäumende Wut, tiefsitzende Aggressionen – das war es was er spürte. Aufkommende Hitze – er wusste er kann nur verlieren. Doch er schoss, er schoss Richtung dieser Typen. Auch wenn er jetzt sterben sollte, sollte das sein Schicksal sein – es wäre besser, als nur dumm rumzustehen. Dem Geschwafel weiter zuzuhören. Mike der eben noch damit prahlte ein Kind umgebracht zu haben – lag jetzt mit weit aufgerissenen Augen direkt vor ihm, auf dem Boden. Tot. Steve, sah nun zu seinen Kumpel runter und schoss, er schoss das ganze Magazin leer ohne was zu treffen. Er schoss einfach. Er wollte ihn rächen, doch in seinem Hass – sah er nichts mehr, er fühlte nichts, er hörte nichts. Er hörte nicht wie die Waffe ihm sagte, dass er doch ein neues Magazin reinlegen sollte. Er sah nicht, wie sich Baird in Deckung begeben hatte, er sah nicht wie sein Feind zurück schoss. Und er fühlte nicht wie, sich Schmerzen in sein Brustkorb schlichen. Er merkte nichts mehr, er hatte versagt. Und das alles nur wegen diesem Ex-Soldaten. Er hasste ihn, weil dieser seine Kameraden in Stich gelassen hatte, weil er abgehauen war. Weil, er einfach nicht so werden wollte wie er. Und doch irgendwas hatte er erkannt, das andere Leben – ein besseres. Eines ohne Befehle, ohne Pflicht. Jetzt wo er langsam zu Boden sank, hatte er verstanden. Er hatte verstanden wieso Marcus und Dom, Baird nicht erschießen wollten. Er war noch immer ein Bruder, einer von Delta und er hatte in ihm das Tier geweckt. Steve und Er, hatten etwas in ihm zum Vorschein gebracht, was sie nicht hätten machen sollen. Und dann lag auch Mike tot auf dem Fußboden.
Bairds Hass wurde unmenschlich, das bemerkte er als Dom und Marcus wieder um die Ecke kamen und er einfach schoss. Er überlegte nicht mehr, tat alles wie ein geprobt. Ohne einen Gedanken an ihnen zu verlieren.
„Baird, meine Fresse. Hör auf zu schießen.“
„Ihr habt sie umgebracht. Wieso?“
„Ein Befehl.“
„Befehl, immer das Gleiche. Es reicht mir.“
Er schoss weiter und hörte dann erst auf als sein Blastergewehr für ihn entschied aufzuhören. Seine Hände zitterten und so verlor er immer wieder das Magazin, bis es Dom aufhob und ihm in die Hand gab.
„Es ist gut Baird. Sie sind tot.“
„Sie…“
Er sah auf Mike und Steve runter, als wären diese, nur Ungeziefer was er mit den Schuhsohlen zerquetscht hatte.
„Es tut mir leid. Ich, war wohl grad ein wenig abseits des Schusses.“
„Ich mochte Sie auch nicht.“ Dom grinste, wollte die Situation auflockern, doch es half nicht.
„Ich muss hier weg, ihr solltet auch abhauen – bevor Yanik kommt und euch erschießt.“
„Wir kommen mit.“
Baird sah die Beiden fragend an. „Wie, wo mit?“
„Mit dir, du hast doch ein Schiff oder? Ist da kein Platz mehr, für 2weitere Deserteure?“
„Doch, aber – Befehle.“
„Befehle…, sind da um sie nicht zu befolgen. Wir sollten verschwinden, das Gefecht wird nicht lange unbemerkt bleiben.“
„Dann kommt…“
Baird rannte los, Richtung Raumhafen und ihm folgten Marcus und Dom. Hatte er es geschafft, sie zu überreden? Hatte er es geschafft, nicht mehr allein zu sein?
[Ord Mantell | Wolport | Richtung Raumhafen] Finn S. Baird; Marcus; Dom