Sci-Fi Passengers

Zoey Liviana

Archäologin, Sithlady, Meisterin von Ari`a
Ich war heute im Kino und sah den Film "Passengers". Was ich zu sehen bekam, drückte mich angespannt und verkrampft und mitfiebernd in den Kinositz. Er war dermaßen spannend und dermaßen realistisch, obwohl er in der Zukunft spielt, dass mich alles sehr beeindruckte. Vergleichbar mit "Gravity"! Emotional ist er sehr tiefsinnig. Ich hatte keine Ahnung, um was es geht und das war auch gut so. Ich wurde immer wieder überrascht. Daher will ich eigentlich auch kein bisschen verraten! Außer, dass die Schauspieler Jennifer Lawrence, Chris Pratt, Michael Sheen und Laurence Fishburne richtig gut gespielt haben. Ich kann euch nur empfehlen, den Film zu sehen.
 
Ich habe ihn mittlerweile auch gesehen und war ebenfalls sehr angetan. :) Nach dem Trailer hatte ich die Befürchtung, dass es sich relativ schnell zu einem langgezogenen Actiongewitter entwickeln würde, aber das war's zum Glück gar nicht. Mehr Kammerspiel und Psycho-/Liebesdrama als Weltraum-Spektakel. Wobei die Trickaufnahmen natürlich schon schwer beeindruckend waren.

Ich kann den Kinobesuch also auch empfehlen.

Vorher lief übrigens der Trailer zu "Life", bei dem ich einen ähnlichen Eindruck hatte: Er fing richtig gut an, aber dann ging er in eine Richtung, die sinnleere Action sein könnte, aber es könnte auch täuschen... Mal schauen, ob ich mir den angucke.

Micah
 
Ich hab den Film gestern gesehen. Der Cast ist ganz okay und die Chemie zwischen Lawrence und Pratt stimmt auch. Optisch ist das alles auch ganz nett anzuschauen, das 3D passabel. Das war es dann aber auch schon.

Ich versuche in der Folge möglichst aussagekräftig und gleichzeitig trotzdem Spoilerfrei zu bleiben.

Der Film ist voller Plotholes. Alles, was die Story vorantreibt oder die Charaktere hindert, etwas Bestimmtes zu tun, oder das Filmsetting erklärt, entpuppt sich beim kurzen Nachdenken darüber als Mogelpackung.

Ein kleines Beispiel:
Das Raumschiff Avalon verfügt über große Arme, die um ein Zentrum, die Längsachse des Schiffs, rotieren. Offensichtlich dient dies dazu, um die Zentrifugalkraft auszunutzen und damit eine künstliche Schwerkraft zu erzeugen. So weit, so gut.

Dummerweise gibt es später eine Szene, in der die Computersteuerung des Schiffs kurz ausfällt und so unverzüglich dafür sorgt, dass alles schwerelos wird. Das ist alles sehr dramatisch und schaut auch beeindruckend aus, aber leider ist das völliger Humbug.

Entweder wird die Schwerkraft durch Zentrifugalkraft erzeugt, was dann auch die Rotation der Avalon erklärt oder eben nicht, was die Rotation somit zu einem völlig hirnverbrannten Konzept macht, welches überhaupt keinen tieferen Sinn erfüllt, außer cool auszusehen.

Soziologisch ist "Passengers" leider auch kein Glanzstück und man lässt die Protagonisten zwar eine Fülle von Extremsituationen durchleben, meist aber ohne die Tragweite der Handlungen wirklich besonders tief auszuloten. Halt! Eine einzige Ausnahme gibt es hier dennoch und dies ist dann auch sogleich die stärkste Szene des ganzen Films, perfekt gespielt und diese kommt sogar ohne offensichtliche Spezialeffekte aus. Dieser kurze Augenblick rettete Passengers für mich vor dem Totalausfall und überlässt dem Zuschauer einen gewissen Restzweifel.

Den Gastauftritt fand ich daneben. Schauspielerisch sehr gut, aber leider inhaltlicher Dünnpfiff. Das war nämlich eine sehr offensichtliche Deus Ex Machina und genauso schnell ist diese Figur dann auch wieder aus dem Storyboard entfernt worden. Hier wurden die Perlen vor die Säue geworfen und die neuen Handlungsoptionen hätte man auch auf andere, weniger haarsträubende Weise "freischalten" können.

Fazit: Geeignet für einen romantischen Pärchenabend. Inhaltlich sehr seicht und für Fans von Logik und Hardcore-Sci-Fi leider ganz klar ein Staccato "hirnerweichender Scherzfragen". Mit ein wenig mehr Sorgfalt hätte man aus diesem Film wirklich bahnbrechendes Kino machen können, so aber scheitert es leider an dem viel zu simplen und undurchdachten Drehbuch.

4 von 10 Whiskeys.
 
Dummerweise gibt es später eine Szene, in der die Computersteuerung des Schiffs kurz ausfällt und so unverzüglich dafür sorgt, dass alles schwerelos wird. Das ist alles sehr dramatisch und schaut auch beeindruckend aus, aber leider ist das völliger Humbug.


Soweit ich mich erinnern kann, hörten die Arme des Schiffs doch auf zu rotieren...oder irre ich mich da jetzt soo sehr?
 
Soweit ich mich erinnern kann, hörten die Arme des Schiffs doch auf zu rotieren...oder irre ich mich da jetzt soo sehr?

Nein, Du irrst nicht. Aber warum sollten die Arme aufhören sich zu drehen? Da müsste man schon etwas investieren und eine Gegenmasse bewegen, sprich mit Düsenantrieb die Rotation stoppen. Und wenn das der Fall wäre, dann würden die Personen nicht einfach anfangen zu schweben, sondern ihre relative Bewegung beibehalten. Die Personen würde also gegen die Wand prallen, je nachdem wie stark die Beschleunigung ist, umso unangenehmer.
 
Beim zweiten Punkt gebe ich Dir recht. Beim ersten Punkt würde mir eine mechanische Erklärung reichen. Da braucht's keine Düsen, wenn der Computer schlapp macht und die richtigen "Zahnräder" (im übertragenen Sinne) sich aufhören zu drehen, sodaß die Arme des Schiffs gewissermaßen blockiert werden.
 
Es stellt sich ohnehin die Frage, wofür man 120 Jahre lang künstliche Schwerkraft aufrecht erhalten muss, wenn eh niemand wach ist, den Null-G stören könnte. Die Schlafkapseln sind ja schließlich fehlerlos!

Ebenso stellt sich in diesem Zuge die Frage, warum die Erbauer des Schiffs offensichtlich von einer Revolte ausgingen und deswegen vollkommen unzerstörbare Schotten gebaut haben, während der Steuerungscomputer einen solchen Schutz nicht aufweist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke mir mal dass Körper, die 120 Jahre lang in Null-G liegen, später massive Knochen- und Muskelprobleme bekommen wenn sie aufwachen.
Ich weiß grad allerdings nicht mehr wo genau der Steuerungscomputer war :D
Aber dass es massive Schotts gibt ist ja nicht wirklich ungewöhnlich. Bei 5000 Passagieren trifft man halt die nötigen Sicherheitsvorkehrungen. Sollte der Crew nämlich was passieren, hilft das letzten Endes niemanden.
 
Ich denke mir mal dass Körper, die 120 Jahre lang in Null-G liegen, später massive Knochen- und Muskelprobleme bekommen wenn sie aufwachen.

Diese Probleme haben Menschen, die lange Zeit im Koma gelegen haben, aber auch und zwar trotz konstanter 9,8 m/s² Erdbeschleunigung.

Aber dass es massive Schotts gibt ist ja nicht wirklich ungewöhnlich. Bei 5000 Passagieren trifft man halt die nötigen Sicherheitsvorkehrungen. Sollte der Crew nämlich was passieren, hilft das letzten Endes niemanden.

Dann wäre es gut, wenn man solche Leute wieder in den Tiefschlaf versetzen könnte. Diese Option hätte sowieso ganz grundsätzlich bestehen müssen, wenn man Aurora für ihren geplanten Rückweg hätte einfrieren wollen und da die sicher nicht alleine zur Erde zurückgeschickt wird, ist die Sache mit der einen einzigen Schlafmöglichkeit auf der Krankenstation auch Schwachsinn.

Ne, je länger ich darüber nachdenke, umso mehr sind das wirklich Scherzfragen, die nicht beantwortet werden können, weil das Drehbuch das leider nicht in konsequenter Weise hergibt.
 
Ja, das ist mir auch als erstes sauer aufgestoßen. Einfach wieder hinlegen, einschlafen und gut ist. Könnte man damit erklären, dass sein Schlafmodul wirklich einen defekt hat, aber spätestens wenn die Lawrence herausfindet dass er sie geweckt hat und ihr Pod in Ordnung ist, hätte sie sich wieder schlafen legen können. Wobei...der Gedanke dass da jemand im Schiff herumläuft der jederzeit jeden aufwecken könnte ist ja auch ziemlich beängstigend.
Aber gut, einen komplett Logiklochfreien Film im All wird es wohl nicht geben, und unterhalten wurde ich dennoch ziemlich gut.
 
Wieso, man war hier genauso arrogant im Denken wie damals auf der Titanic, wo man meinte, die könne niemals untergehen und deshalb gab es zu wenig Rettungsboote, denn wozu?! Hier meinte man, dass könne niemals geschehen. Daher kein Plan B und so. Ich fand den Film sehr gut, weil er zum Nachdenken anregte und mehr als einen erhobenen warnenden Zeigefinger hatte!
In dem Moment, als er aufwachte, wurde die ganze Maschinerie zum Leben erweckt und alles an Bord stand zur Verfügung. Ich habe daran gedacht, dass Essen und dergleichen am Ende für die Leute, die regulär aufwachen würden, nicht mehr reichen könnte. Doch, da die Zwei dann etwas anpflanzten, war alles gut.
 
Beim ersten Punkt würde mir eine mechanische Erklärung reichen. Da braucht's keine Düsen, wenn der Computer schlapp macht und die richtigen "Zahnräder" (im übertragenen Sinne) sich aufhören zu drehen, sodaß die Arme des Schiffs gewissermaßen blockiert werden.

Naja, vergiss nicht wir befinden uns im Weltall. Wenn wir also sagen, wir haben eine starre Achse und daran rotierende Arme, dann würde im Fall einer "Blockierung" sich höchstens die Achse mitdrehen. Insgesamt halt langsamer, da die Masse jetzt größer ist.

Diese Option hätte sowieso ganz grundsätzlich bestehen müssen, wenn man Aurora für ihren geplanten Rückweg hätte einfrieren wollen und da die sicher nicht alleine zur Erde zurückgeschickt wird, ist die Sache mit der einen einzigen Schlafmöglichkeit auf der Krankenstation auch Schwachsinn.

Und der Autor hat da auch kein größeres Problem damit, dass er Chris Pratts Charakter auch noch sagen lässt, dass es FÜR ALLES eines Ersatz gibt. Außer halt für die einzige autonome medizinische Versorgungseinheit für über 5000 Personen. :zuck:
 
Naja, vergiss nicht wir befinden uns im Weltall. Wenn wir also sagen, wir haben eine starre Achse und daran rotierende Arme, dann würde im Fall einer "Blockierung" sich höchstens die Achse mitdrehen. Insgesamt halt langsamer, da die Masse jetzt größer ist.

Du hast natürlich recht. Wenn die Arme plötzlich "blockieren" würden, würde sich die restliche Kraft auf die Achse übertragen und diese zum rotieren bringen. Das All ist aber auch verzwickt, meine Güte. Also merke, wenn in einem Raumschiff die künstliche Schwerkraft ausfällt, dann nur langsam und gemächlich bis keine Rotation mehr vorhanden ist. Und davon sollte man nicht überrascht werden, denn es geschieht ja sehr sehr langsam (wenn überhaupt, da sich die Arme im Normalfall einfach weiterdrehen würden), so daß man es früh merkt wenn man plötzlich leichter wird, oder sich die Richtung der Schwerkraft geringfügig ändert.

Edit: Es wäre also weitaus besser gewesen, ein starres Schiff zu nehmen und die künstliche Schwerkraft halt irgendwie technisch zu erklären, wie bei Star Trek...also keine Rotationsschwerkraft.
Nichtsdestotrotz muss ich sagen das mir das Design des Schiffes definitiv zugesagt hat. Vor Allem weil es keine geraden Linien hat, die rotieren, wie in 2001 oder Der Marsianer, sondern weil alles krumm und gebogen ist. Da habe ich früh im Film aufgehört, darüber nachzudenken in welche Richtung sich die Schwerkraft denn nun eigentlich richten müsste...
 
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