Private erhalten eher Spenderorgane

SorayaAmidala

weiser Botschafter
Bislang sind die Daten nur vorläufig, doch der Verdacht allein ist schon schrecklich: Laut einer Studie der Uni Köln haben Privatpatienten größere Chancen als gesetzlich Versicherte, ein lebensrettendes Spenderorgan zu erhalten.

Bei der Transplantation von Organen kommen Privatpatienten einer Studie zufolge deutlich häufiger zum Zug als gesetzliche Versicherte. Das geht aus einer Untersuchung des Instituts für Gesundheitsökonomie der Universität Köln hervor. Erfasst wurden die Berichte der 46 deutschen Transplantationszentren aus den Jahren 2004 und 2005. Der Anteil der Privatpatienten an der Gesamtbevölkerung lag 2005 bei 10,25 Prozent, sie erhielten aber 16,38 Prozent der im selben Jahr transplantierten Organe.

Laut dem SPD-Gesundheitsexperten und Direktor des Kölner Instituts, Karl Lauterbach, besteht der Verdacht, dass finanzielle Gründe hinter diesem Trend steckten. Privatversicherte werden laut Erhebung überdurchschnittlich häufig mit Dringlichkeitsstatus in die Wartelisten aufgenommen: "Sie werden dreimal so häufig als besonders dringliche Fälle eingestuft wie gesetzlich Versicherte - und mir fehlt die Fantasie, um dafür einen medizinischen Grund zu finden", sagte Lauterbach.

Daten unvollständig oder fehlerhaft
Es handele sich um vorläufige Zahlen, da die Daten einiger Transplantationszentren fehlerhaft, unvollständig und von "inakzeptabler Qualität" seien - und damit nicht auswertbar. "Schon das alleine ist Grund zur Sorge, denn die Zentren sind zur genauen Dokumentation verpflichtet."

Auch bei der Betrachtung von einzelnen Organbereichen zeigten sich deutliche Ungleichheiten zugunsten von Privatpatienten: Sie hatten auf den Wartelisten für Herzen nur einen Anteil von 10 Prozent, erhielten aber 21,5 Prozent der 2005 transplantierten Herzen. Ähnlich war das ermittelte Bild bei Nieren, Lungen und Leber.

2005 waren den Angaben zufolge insgesamt 3943 Transplantationen vorgenommen worden, davon 3297 bei gesetzlich Versicherten und 646 bei Privatversicherten (16,38 Prozent). Die zuständigen Behörden und das Gesundheitsministerium müssten dies weiter prüfen, verlangte der SPD-Politiker. Bei der Kölner Studie handele es sich um die erste, die die Tätigkeitsberichte der Zentren ausgewertet habe.

Quelle: Alarmierende Studie: Private erhalten eher Spenderorgane - Wissenschaft - stern.de


Ich weiss gar nicht was ich davon halten soll , wenn sich soetwas bestätigen sollte dann ist das echt schrecklich. Was meint ihr zu der ganzen Sache.
 
Derv Erkenntnis ist so neu nicht.
Wenn Du ausreichend bezahlen kannst, dann bekommst Du auch schneller ein Organ.
Ich erinnere mich noch gut an Johannes von Thurn und Taxis, der innerhalb weniger Tage sogar zwei herzen bekommen hat.
Genutzt hat es ihm allerdings mekanix.
 
Wow, Privatversicherte werden besser behandelt als gesetzlich versicherte. Ist doch in der Allgemeinheit weit verbreitet, dass das so sein soll. Da wird das bestimmt in allen Bereichen so sein und nicht nur in einigen.
 
Ich bin Privat versichert und kann das so eigentlich bestätigen. Zumindest was die Behandlung angeht. Man bezahlt ja nicht umsonst für eine Chefarzt-Behandlung zusätzlich soviel wie Otto-Normal für seine Versicherung das ganze Jahr über.

Mit den Transplantationen kann ich das nicht bestätigen. Dafür geht mir der Bericht zu wenig ins Detail. Denke aber das medizinische Gründe eindeutig vor den finanzielle stehen. Hab selbst mitbekommen wie ein 18 jähriger eine Leber bekommen hat ohne das auch nur eine Versicherunggesellschaft zur Auswahl stand.
 
Das mit der Chefarzt behandlung kann ich nicht bestätigem ich bin auch von denen behandelt worden. Das obwohl ich Kassenpatienten bin. Die haben mich sogar ohne Krankenkassekarte einmal untersucht war auch kein Problem.
 
Der Chefarzt läuft natürlich nicht rum und mimt den Speichellecker für Privatpatienten.
Auch als Kassenpatient kannst du in den zweifelhaften Genuss kommen. Wenn er Zeit hat, wenn es Ernst ist.. was weiß ich.
Aber ein "Recht" wie der Privatpatient darauf hast du nicht.
 
als selbstständiger lohnt sich eigentlich der status kassenpatient gar nicht mehr. ich zahl so oder so einen "ähnlich" hohen betrag, vorallem bei den vorsorge untersuchungen. da muss man ja zusätzlich auch als kassenpatient blechen. zumindest in der gynäkologie. von daher bin ich eigentlich ganz zufrieden mit meinem dasein als privat patient.

wobei ich denke, wenn ich blutend ins krankenhaus gebracht werde und der chefarzt der einzige ist, der frei ist. dann behandelt der mich als kassenpatient genauso wie als privatpatient. er hat schließlich einen eid.

ich denke auch, dass es sich nur in praxen bemerkbar macht. als privater musst du eben weniger lang warten und so n zeugs. klar ist das personal freundlicher zu dir, denn der privatpatient zeichnet sich eben durch die bezahlung mehr aus, als ein kassenpatient.

geld regiert die welt.
 
wobei ich denke, wenn ich blutend ins krankenhaus gebracht werde und der chefarzt der einzige ist, der frei ist. dann behandelt der mich als kassenpatient genauso wie als privatpatient. er hat schließlich einen eid.

ich denke auch, dass es sich nur in praxen bemerkbar macht. als privater musst du eben weniger lang warten und so n zeugs. klar ist das personal freundlicher zu dir, denn der privatpatient zeichnet sich eben durch die bezahlung mehr aus, als ein kassenpatient.

"Natürlich" sagt der Chefarzt nich "nö, das ist ein Kassepatient, den behandel ich nicht" gerade bei extremen Krankheitsbildern, schwierigen Operationen oder in Notfällen wird das relativ egal sein.

Andersrum ist es aber auch interessant. Ich war lange Zeit über meine Eltern privat versichert. Bei einem Bänderiss zur Nachuntersuchung musste ich halt 1,5 Stunden warten, weil sich der Chefarzt das unbedingt angucken "musste".

geld regiert die welt.

Das ist leider unbestritten ;)
 
Zitat von Soraya Amidala
Der Anteil der Privatpatienten an der Gesamtbevölkerung lag 2005 bei 10,25 Prozent, sie erhielten aber 16,38 Prozent der im selben Jahr transplantierten Organe.

Meines Erachtens verleitet diese Statistik dazu voreilig Schlüsse zu ziehen.

1. Wäre es interessant, wie lange diverse Patienten schon auf der Tp.-Liste stehen.

2. Müsste man die einzelnen Krankheitsbilder kennen.

3. Eine Statistik über einzelne Tp-Gruppen (z.B. Leber) wäre um einiges aussagekräftiger.

Hier wird das so dargestellt, als hätten die Privatpatienten mehr Organe bekommen, als sie benötigen.
 
Den Eindruck hab ich nicht.
Das ist ja völliger Schwachsinn. z.B. das Beispiel mit 10% der eingetragenen Wartenden auf ein Herz sind Privatpatienten. Davon hätten 21,5% ein neues bekommen.
Klar.. und von den 90% der Kassenpatienten darf eben ein größere Anteil warten.


Jetzt stimmt es natürlich, dass man nicht weiß, inwiefern es dringend bei jedem Patienten war. Wenn Privatpatient nach Statistik viel eher an Nierenversagen leiden oder so, ist es ja auch gerechtfertigt, wenn sie im Schnitt öfter ne neue Niere bekommen.
Privatpatienten sind aber durchschnittlich die gesünderen im Vergleich zu Kassenpatienten.
 
In Anbetracht Dessen, dass Privatpatienten ein Vielfaches für ihren Versicherungsschutz zahlen und die Kassenpatienten wie bekloppt durch Ausgleichszahlungen mitschleifen ist dies solange es nicht ausartet mehr als gerechtfertigt.
Ferner sichern gerade Privatpatienten die in deutschland hohe Krankenhaus und Ärztedichte, denn Privatpatienten zahlen net nur wesentlich höhere Beiträge als öffentlich versicherte und die bereits erwähnten Ausgleichzahlungen der privaten kassen an die öffentlichen, NEIN, die Ärzte und Krankenhäuser bekommen mehr Geld von Privatpatienten bezahlt für den gleichen Eingriff ( oft von den Privaten zum Teil ganz privat bezahlt ), ohne dieses zusätzliche Geld könnten sich viele von ihren Provinzärzten und Krankenhäusern verabschieden und alle auf viel längere Wartezeiten einstellen.

In Deutschland herrscht viel zu sehr die Meinung, dass man die Kuh die viel Milch gibt auch bis zum letzten tropfen Melken soll ohne dafür zu sorgen, dass diese Kuh auch weiterhin viel Milch gibt ohne die das Volk verdurstet,..... .
 
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