Rendili

[: Rendili-System | Rendili | Militärbasis :||: Baracke :||: Lance Corporal Riven, Private Nex Hunt, verschiedene Soldaten bei der Übung im Umgang mit Waffen:]

Es war mehr als offensichtlich, dass Riven den Neuzugang in seinem Squad nicht mochte.
Nicht nur wollten die Veteranen des 134. Infanterieregiments nicht mit ansehen müssen, wie frische Rekruten grausam verbluteten und im Sterben nach ihrer Mutter schrien, doch als noch viel störender vernam der erfahrene Scharfschütze die Arroganz dieser Neuen, mit der sie sich nach der Ausbildung umgehend ihren Platz in einem erfahrenen Regiment zu sichern versuchten.
Nex Hunt mochte sich während seiner Ausbildung zwar als guter Scharfschütze erwiesen haben, doch er hatte keine Ahnung, wie es war, unter dem Druck eines Gefechts zu handeln.
An einer gewissen Stelle konnte er die einzige Rettung seines Zugs werden und dabei durfte der Druck des Kampfes ums Überleben seine geschickten Fähigkeiten nicht beeinträchtigen - als Scharfschütze war er gezwungen, Ruhe zu bewahren und seinen Abzugsfinger ebenso ruhig zu halten.

Aus diesem Grund empfand Riven den Befehl seines Sergeants Kevora, sich um den Neuen zu kümmern, eher als eine Bestrafung für sein Verhalten im Hangar 11.
Es hatte eine Weile gedauert, bis Hunt sich endlich den dunkelgrünen Overall der leichten Trainingsmontur übergezogen hatte - Riven benötigte nur wenige Sekunden.
Mit schnellem Schritt ging der erfahrene Scharfschütze voraus und sprach dabei kein Wort.
An seiner Schulter trug er dabei seine "Charlene" - die Waffe, die ihm und seinen Kameraden bereits in vielen Schlachten das Leben gerettet hatte.
Der Schießstand war beinahe voll besetzt.
Es schien, als übte beinahe jeder Schütze des gesamten Regiments bereits dort, sich auf die bevorstehende Invasion von Rendili V vorbereitend.

Schnell und elegant schwang Riven sein Gewehr von seiner Schulter und fing es auf.
Er stellte sich an eine freie Position des offenen Stands und blickte durch sein Zielfernrohr.
Auf etwa zweihundert Metern Distanz waren für jeden Schießstand drei Zielfiguren aufgestellt worden.
Nachdem er in wenigen Sekunden das Zielfernrohr seiner Charlene auf die Distanz eingestellt und sich diese Einstellung gemerkt hatte, verstellte Riven es erneut und warf sein Gewehr dem Private zu, der es überrascht auffing.

"Zeig mir, was du gelernt hast!", befahl Riven, kniete sich neben den Private und beobachtete gespannt das Geschehen.
Er erwartete nicht, dass der junge Mann wusste, wie er den Umgang mit dieser Waffe der Entfernung und der Windstärke effizient anpasste.
Bei der oberflächlichen und nichtsnützigen Ausbildung, welche Rekruten auf Coruscant genossen, erwartete er nicht einmal, dass er treffen würde.

[: Rendili-System | Rendili | Militärbasis :||: Schießstand :||: Lance Corporal Riven, Private Nex Hunt, verschiedene Soldaten bei der Übung im Umgang mit Waffen:]
 
[Rendili-System | Rendili | Orbit | CRK Silver Bullet | Büro des Kommandanten] Gordon Aaronson

Nach einiger Zeit meldete sich die Azmodan und ließ mitteilen, dass Commander Mengsk bereit für die Unterredung war. Auch Lieutenant Commander Halijc'arl'ajkartia stand zur Verfügung, hieß es. Also sollte sofort eine Sechs-Augen-Konferenz stattfinden, ohne den Umweg langwieriger Erklärungen von Aaronson an Mengsk, bevor sie sich zu dritt zusammensetzten. Das war mit Sicherheit effizienter. Allerdings freute Gordon sich nicht darauf, die Chiss zu sehen. Gemocht hatte er sie schon vorher nicht, aber seit der Feier in der vergangenen Nacht war sie ihm regelrecht unheimlich.

Er führte das Gespräch von seinem Büro aus, um ungestört zu sein und nicht die ganze Brückenmannschaft in die Planungen mit einzubeziehen. Sobald die Verbindung hergestellt war, erschienen die verkleinerten Abbilder des Menschen und der Chiss über dem Projektor auf seinem Schreibtisch. Nun, bei Tag betrachtet, hatte Carla nichts Furchteinflößendes mehr, aber die Abneigung war geblieben. Der Lieutenant Commander salutierte vor seinem Vorgesetzten - und damit automatisch auch vor der Gleichrangigen, das Holo unterschied da nicht deutlich genug.


»Schön das sie die Trauerfeiern gut überstanden haben und zumindest ihre Kommunikationen reibungslos verlaufen«, lautete Mengsks strenge Begrüßung.

Aaronson schluckte. Er verstand den Satz als Anspielung auf Fehltritte am Vorabend, und da hatte sich leider nicht nur Carla, sondern auch er einiges geleistet. Seine Hoffnung, dass der Bastioner sie übersehen oder zumindest darüber hinweggesehen hatte, schwand. Das war eine schlimme Sache. Doch zum Glück hatte der alternde Mann von Mygeeto nun die Chance, die Scharte wieder auszuwetzen, indem er sich professionell verhielt und der Verantwortung gerecht wurde, die man ihm als Planer und stellvertretender Leiter der Mission übertragen hatte.


»Die Silver Bullet wurde bei dem Angriff nicht in Mitleidenschaft gezogen und alle Schäden aus der Schlacht wurden restlos beseitigt, Sir. Schiff und Mannschaft sind uneingeschränkt einsatzbereit.«

Dann war es an der Zeit, seinen Plan darzulegen, den er zusammen mit Lieutenant Scott ausgebrütet hatte.

»Mein XO und ich haben die Berichte und das Kartenmaterial gründlich studiert«, begann er. »Und ich bin bereit, eine Prognose zu wagen, wo die Piraten den Konvoi überfallen werden, falls sie es überhaupt tun.«

Er übertrug eine holographische Karte des Systems an die anderen beiden Schiffe. Ein Gebiet war farbig hervorgehoben.

»Auf dem Weg aus dem System müssen wir bei der derzeitigen Konstellation der Himmelskörper diese Engstelle passieren. Zwischen diesem Asteroidengürtel und dem Mond hier liegen nur wenige zehntausend Kilometer. Solange die Frachter sich in diesem Bereich befinden, können sie nicht in den Hyperraum springen. In dieser Situation sind sie also am anfälligsten für einen Hinterhalt. Der Engpass liegt weit genug entfernt von Rendili, dass zu Hilfe gerufene Patrouillenboote oder Kriegsschiffe nicht rechtzeitig eintreffen würden.«

Er räusperte sich kurz, bevor er fortfuhr:

»Ich bin überzeugt davon, dass die Piraten diese Stelle überwachen. Über dreißig Prozent der bisherigen Überfälle fanden ganz in der Nähe statt. Ihnen wird die Gelegenheit also nicht entgehen, und wenn wir Glück haben, schlagen sie zu. In diesem Fall können wir die Falle zuschnappen lassen, die sie eigentlich uns gestellt haben. Ich schlage vor, am ursprünglichen Plan festzuhalten: Die Silver Bullet und die Aurora übernehmen die Eskorte des Konvois, die Azmodan kommt erst hinzu, wenn die Piraten sich gezeigt haben.

Um unmittelbar am Kampfgeschehen eintreffen zu können, müsste die Azmodan das System zunächst verlassen, Commander Mengsk. Es gibt keinen guten Vektor von Rendili aus, da das Zielgebiet durch die nahen Himmelskörper sehr klein ist. Wir werden Ihnen taktische Daten und die Koordinaten eines idealen Wiedereintrittspunktes übermitteln, sobald der Angriff begonnen hat.

Außerdem habe ich mir erlaubt, bereits einen Punkt am Rand des mutmaßlichen Kampfgebietes auszuwählen. Ich schlage vor, dass Sie zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt dorthin springen, auch wenn Sie keine Nachricht von uns erhalten. Wir können nicht mit absoluter Sicherheit ausschließen, dass die Piraten die technischen Möglichkeiten haben, unsere Kommunikaton zu blockieren. Auf diese Weise wären wir gegen Unvorhergesehenes gewappnet.«


Noch einmal räusperte er sich leise. Sein Hals fühlte sich trocken an. Er war sehr angespannt, denn es war das erste Mal, dass er einen Schlachtplan für mehrere Schiffe ausarbeitete. Eine wahre Bewährungsprobe für sein strategisches Talent und daher nicht unbedeutend für seine weitere Karriere. Er hoffte sehr, dass sein Plan vor dem kritischen Blick des Bastioners bestehen konnte.

»Ich will nichts beschönigen: Der Plan ist riskant. Wenn die Piraten wirklich angreifen, könnten die Frachter unter Beschuss geraten. Zudem können sich Navigationsfehler in dieser Region ziemlich fatal auswirken, wenn man zum Beispiel zu nah an die Asteroiden heran gerät. Es bleiben eine Menge Variablen. Aber wenn wir überhaupt eine Chance haben, den Piraten das Handwerk zu legen, dann dort und auf diese Weise.

Sollte sich kein Überfall ereignen oder die Gegner sich beim Eintreffen der Azmodan ohne Kampf zurückziehen, haben wir zumindest nichts verloren, denn dann können wir die Eskortmission wie befohlen zu Ende bringen.

Findet die Planung Ihre Zustimmung, Sir?«


Die Frage war klar an Mengsk gerichtet. Carlas Meinung interessierte ihn überhaupt nicht. Aber die Ansicht des Commanders - eines Mannes, den er respektierte und dem er zu folgen bereit war - hatte für ihn nicht nur berufliche, sondern in gewisser Weise auch persönliche Bedeutung. Nicht zuletzt ging es hier um ein angekratztes Selbstwertgefühl, das nicht nur bei der verlorenen Schlacht, sondern auch bei der erfolglosen Jagd auf das mandalorianische Schiff und gestern bei der Feier gelitten hatte.

[Rendili-System | Rendili | Orbit | CRK Silver Bullet | Büro des Kommandanten] Gordon Aaronson; Arcturus Mengsk (Azmodan) und Halijc'arl'ajkartia (Aurora) über Holo
 
[ Hyperraum – auf dem Weg zum Verhandlungstreffpunkt – VIN „Valkyrie“ – Brücke ] Sharin, Brückenbesatzung

Seine Majestät? Was war Allegious mehr, als ein schwächlicher Cyborg, der die Mitglieder des Ordens seine Drecksarbeit machen ließ? Keebo erinnerte sich an Alisah und an die Narben, die er ihr zugefügt hatte. Unabhängig wie er zu ihr stand, bestätigte das nur einmal mehr: Der Imperator vergriff sich an den Schwächeren. War es nicht genau das, was er abermals zu tun pflegte? Was er vor hatte? Indem er Unschuldige sterben ließ? All das wegen einem lächerlichen Kampf gegen die Republik. Dabei schien kein Unterschied zu beiden mehr zu bestehen. Einzig und allein der, dass die Republik nicht von einem Tyrannen geführt wurde, der blut- und machtgierig war.
„Was ist Coruscant mehr, als ein Statussymbol? Der Planet ist völlig nichtig, inmitten lauter Imperialer Planeten. Die Republik und die Jedi werden sich danach verzehren. Erstere, weil sie glauben, ihr Symbol würde alles gut machen und sie erstrahlen lassen, zweitere, wegen ihrem Tempel. Coruscant bedeutet nichts. Er ist wie Katzengold, dass noch keiner erkannt hat. Dieser Planet ist das beste Lockmittel. Eine Womp-Ratte fängt man mit frischem Fleisch und nichts anderes wird der Imperator tun. Fleisch in die Falle legen und darauf warten, bis sie zuschnappt.“ Die Republik würde verblendet genug sein, auf diese einfache Finte herein zu fallen. Der Wunsch nach Frieden würde ihre Sinne vernebeln, so wie es Keebo selbst fortwährend ergangen war. Dabei gab es keinen Frieden. Das und nur das war die einzige Wahrheit, die im Kodex der Sith schlummerte. Alles andere war nichts weiter, als eine Lüge. Keebo setzte in diesem Moment alles daran, keines seiner Gefühle nach außen dringen zu lassen, obwohl sein Inneres mit Düsternis erfüllt wurde. Wie er den Imperator verachtete, ja wie er ihn hasste, für die Bürde, die er ihm auferlegt hatte.
Sharins zweite, offene Frage hätte Keebo am liebsten mit der vollen Wahrheit beantwortet. Aber er konnte kaum offen, kurz vor der Mission, gegen dem Imperator rebellieren und deutlich zeigen, was er von diesem Wesen hielt.


„Auch ich habe mich Befehlen zu beugen. So wie ihr mit Befehlen betraut werdet, werde auch ich mit Befehlen betraut. So wie ihr ein verlängerter Arm von etwas seid, bin auch ich es.“

Worte, die Sharin interpretieren konnte, wie er es wollte. Der Chiss selbst hatte den ersten Satz ganz ähnlich formuliert. Was auch immer er nun denken würde, war ihm selbst überlassen. Fest stand, dass sich Keebo keines abfälligen Wortes bedient hatte. Nichts, so war er überzeugt, konnte auf seine Verachtung für den Imperator hindeuten. Selbst wenn: Was scherte es ihn?

Als sie das Schiff des Chiss erreichten, wurde Keebo sogleich ein Quartier angeboten, dass er aufsuchte um sich ein letztes Mal auf die Mission vorzubereiten. In ziviler Kleidung, keines seiner Lichtschwerter bei sich tragend, verbarg sich der Sith in der Macht, verschleierte seine düstere Aura.
Von nun an war er nicht weiter Darth Keebo, sondern Acini Ed, was nichts weiter als das Anagramm seines früheren Namens war.
Das kleine Sithmal an seiner Hand überdeckte er, so dass er nicht mehr zu erkennen war.
So verharrte er, darauf wartend, dass sie den leeren Raum erreichen und diese Vorverhandlungen endlich starten konnten.


[ Hyperraum – kurz vor dem Verhandlungstreffpunkt – VIN „Valkyrie“ – Brücke ] Sharin, Brückenbesatzung

OP: Dann mal los;)
 
Rendili-System :: Rendili :: Orbit :: Lancer-Fregatte "Aurora":: Kommandantenbüro :: Lt.Com. Halijc'arl'ajkartia, Brian DeClay, Ezianti Thung

Carla hatte sich zur Holokonferenz in ihr Büro begeben, in einer dunklen Ecke saßen ihr XO und der Waffenleitoffizier, die Männer, mit denen Sie am Abend zuvor schon eigene Vermutungen diskutiert hatte und sie aus logistischen Gründen jetzt immer einzubinden pflegte. Das sparte Zeit und Luft.

Die Chiss hatte sich ebenfalls zur knappen Begrüßung geäußert:
"Die "Aurora" und ihre Mannschaft sind vollständig einsatzbereit." ihre Worte klangen sehr nüchtern, fast schon kalt und wurden mit einem exakten militärischen Gruß begleitet. Sie stand im Gegensatz zu den beiden Offizieren im Büro am Holoprojektor und knallte beim Salutieren sogar zackig mit den Stiefeln. 110% Regelkonformität hieß es damit zu bestätigen. Der Mensch und der Duro zuckten sogar einen Sekundenbruchteil in ihren Sesseln zusammen.
Es gab zu den Ereignissen nicht mehr hinzuzufügen und selbst wenn, es hätte die beiden Männern auf dem Holoschirm eh nicht interessiert.
Aaronson auf seiner Seite schluckte über die Bemerkung der Kommunikation von Mengsk oder wirkte allgemein recht nervös. Er hatte sich auch in eine wenig bequeme Position manövriert. Er war für die Planausarbeitung verantwortlich und dafür für 3 Kriegsschiffe und einem Frachterkonvoi.
Aber, so vermutete Carla seit der Trauerfeier, war er vielmehr darauf bedacht, einen guten Eindruck zu machen. Sollte ihm das mit dem Plan gelingen, dann würde man ihm bei der nächsten Beförderung nicht übergehen können. Anerkennung, das war es, worauf der Mann nun besonders schielte. Ablehnung war das, was er am meisten fürchtete, deshalb auch so eine Mischung aus Aggression und Unsicherheit. So jemand war in mehrfacher Hinsicht gefährlich.
Schließlich stellte Aaronson seine Pläne vor, die auch gründlich recherchiert schienen. Sie verglich die Holokarte mit der vom Vorabend und sie fügte sich, ob welch kein Wunder, nahtlos ein.
Die Stelle war tatsächlich ein idealer Punkt für einen Hinterhalt und eine 30%ige Chance war im Weltraum schon verdammt viel.
Das ganze war, wie schon in der Andeutung damals, sehr riskant und wenn die Piraten sehr fix waren, dann konnte die Zeit bis die Azmodan beisprang recht lang werden. Der Terminsprung, falls die Kommunikation ausfiel war ein guter Punkt.
Carla nickte, doch es achtete darauf keiner, ihre Meinung war nicht gefragt, das war ihr bewußt, sie konnte ja froh sein, an der Besprechung teilnehmen zu dürfen. Die beiden Männer hätten ihr auch einfach eine Randnotiz zuschicken können.
Sie schaute auf die Hologramme von Mengsk und Aaronson, welcher sehnsüchtig zum bärtigen Commander rüberschaute.
Es hing letztendlich vom Einverständnis des bärtigen Mengsk ab, dieser hatte aber schon damals wenig bedenken geäußert und es würde wohl eine Formsache werden.
Fragen hatte Carla noch einige. Was, wenn der Angriff nicht am veranschlagten Punkt erfolgte, sondern später auf der Route? Dann würde die "Azmodan" einen riskanten Mikrosprung durchführen, es passierte nichts am Treffpunkt und dann später war die Überraschung dahin. Nagut, kämpfte man gleich mit offenen Karten.
Was, wenn die Piraten auf den nur teiweise geschützten Konvoi mit solch einer Härte angriffen, dass die "Azmodan" einfach zu spät kam. Die Lancer-Fregatte war nicht gerade hochwertig gepanzert, immerhin mit Schilden ausgestattet, aber man witzelte intern, das ein TIE-Fighter im Vergleich zu den Proportionen mit einer Lancer, die dickerere Panzerung hätte. Das war mathematisch richtig, strukturell aber falsch. Nur galt das Vertrauen in eine Lancer in der Flotte als nicht besonders hoch und man wurde überall mit einer Mischung aus Spott und Mitleid bedacht.
Ein weiterer Lancer-Witz kam ihr in dem Moment hoch, den sie in letzter Zeit öfters begegnete: Eine Lancer hat ja nicht schon umsonst die Form eines Sarges...
Was dann auch diese Frage beantwortete. So lange durchhalten wie es nötig ist und am Leben bleiben.
Eine Frage stellte sich dann noch, die sich durch ihre Unterlagen nicht beantworten lies:
"Sehr interessante Pläne Lt. Commander Aaronson." sagte Carla schließlich freundlich gesinnt, auch wenn sie sich damit bewußt war, dass sie damit beim Adressaten eh nicht punkten kann, er sich sogar herabgewürdigt fühlte, von einer Frau und Alien noch gelobt zu werden."Commander Mengsk, Lt.Commander Aaronson, eine Frage der Vollständigkeit halber: Meine Unterlagen sagen nichts aus über das Gut, welches die Frachter transportieren, liegen Ihnen dazu genauere Angaben vor? Es wäre für den Fall der Fälle wichtig, welche Ladung wir beschützen und wenn es zum Überfall kommt, woher unsere Gegner es möglicherweise wissen. Ich habe selbst in den letzten Monaten auf Frachterkonvois unterschiedliche Erfahrungen gemacht und auch von betroffenen Kollegen ähnliche Erfahrungen geäußert bekommen. Mir konnte sich der Verdacht nicht nehmen lassen, dass die Piraten in einigen Fällen sehr genau wissen, was für potentielle Beute sie erwartet. Daher wurden manche Angriffe hartnäckiger ausgeführt, als andere. Je nach veranschlagtem Wert der Beute. Es ist in sofern interessant, auf was für eine Kampfverbissenheit wir uns beim Gegner gefasst machen müssen."

Damit war der Verdacht ausgesprochen, einerseits, dass die Piraten eine sehr gute Quelle besaßen und das deren Vorgehen als sehr methodisch und gezielt bezeichnet werden konnte. Das war ein Punkt, welchen einige Leute im Oberkommando nie gern hörten. Waren die "Rebellen" doch nur ein haufen paramilitärischer Störenfriede. Was schon lange nicht mehr stimmte, es war eine mitunter genauso gut organisierte Armee, die sich mit dem Imperium messen konnte.
Piraten waren an militärischen Zielen weniger interessiert, viel mehr am Geld und auch wenn sie eine inhomogene Struktur aufbauten, so waren viele Söldner unter ihnen, die genau wussten, was sie für Geld taten. Der kleine unsortierte Pirat war, jedenfalls hier im Rendili-Fall ein trügerischer Mythos, zu dieser Einschätzung war sie mittlerweile gelangt.

Rendili-System :: Rendili :: Orbit :: Lancer-Fregatte "Aurora":: Kommandantenbüro :: Lt.Com. Halijc'arl'ajkartia,( Brian DeClay, Ezianti Thung im Hintergrund) als Holo: Aaronson und Mengsk
 
[Rendili-System | Rendili | Orbit | CRK Silver Bullet | Büro des Kommandanten] Gordon Aaronson; Arcturus Mengsk (Azmodan) und Halijc'arl'ajkartia (Aurora) über Holo

Die Frage von Lieutenant Commander Halijc'arl'ajkartia war berechtigt. Auch sie hatte einige Erfahrung, was Patrouillenmissionen und Piratenbegegnungen anging, das wusste Gordon Aaronson mittlerweile. Kein Wunder, war ihre Lancer-Fregatte doch genau für solche Einsätze konstruiert. Er hatte sich dieselbe Frage auch schon gestellt, allerdings keine zufriedenstellende Antwort darauf gefunden.

»Leider stand mir keine Information über die Ladung unseres Konvois zur Verfügung«, musste er eingestehen. »In den Befehlen für den Einsatz ist dieses Detail ausgespart. Ich ging daher davon aus, dass das Kommando der Meinung ist, es ginge uns nichts an. Dies könnte auf einen hohen finanziellen Wert oder anderweitige große Bedeutung hindeuten, aber das ist reine Spekulation.

Ich gebe Ihnen aber Recht, dass diese Gegner überaus gut organisiert zu sein scheinen. Dass es ihnen gelungen ist, der Flotte einen Nebulon-B-Fregatte abzunehmen, ist der deutlichste Beweis dafür. Ihre Feuerkraft ist ungewöhnlich groß und geht weit über das Maß gewöhnlicher Piratenbanden hinaus. Außerdem scheinen sie all ihre Überfälle gut geplant und vorbereitet zu haben. Ich weiß nicht mit wem wir es hier zu tun haben, aber sie sind sehr professionell.

Wenn es stimmt, dass sie geheime Informationen beziehen, könnte es sein, dass sie sogar mehr über die Fracht wissen als wir. Allerdings könnte es dann auch sein, dass sie bereits wissen, welche Schiffe zur Eskorte eingeteilt wurden; in diesem Fall wird ihnen das Fehlen der Azmodan auffallen, sie werden unsere Pläne durchschauen und wahrscheinlich keinen Angriff unternehmen. Das gehört zu den Variablen, von denen ich sprach.«


In diesem Fall gingen sie ein großes Wagnis für überhaupt nichts ein. Aber das gehörte eben zum Geschäft dazu. Man bekam nichts geschenkt im Weltall, für jeden Erfolg musste man Risiken eingehen. Je höher die Unwägbarkeiten, um so größer die Gefahr, ein wichtiges Element übersehen zu haben und katastrophal zu scheitern. Gordon fielen mehrere Möglichkeiten ein, wie ihre Mission mächtig daneben gehen konnte. Die Piraten konnten an einem anderen Ort als dem vorausberechneten zuschlagen und ihre Pläne damit vereiteln. Der Azmodan konnte dadurch die Möglichkeit genommen werden, das Kampfgebiet rechtzeitig zu erreichen. Überhaupt konnte sich der Kreuzer leicht verspringen. Oder er konnte beim Wiedereintritt in den Normalraum mit einem Piratenschiff kollidieren. Es konnte den Gegnern trotz der militärischen Übermacht gelingen, einen oder mehrere Frachter zu zerstören oder gar mitsamt der kostbaren Fracht in ihren Besitz zu bringen. Und zu guter Letzt konnten sie den Kampf, ihre Schiffe und den gesamten Konvoi verlieren, vielleicht sogar ihr Leben. Selbst wenn dies nicht der Fall war: Für jeden noch so kleinen Misserfolg, jeden Verlust würde man sie zur Verantwortung ziehen, denn für ihr Vorhaben hatten sie genau genommen keine klaren Befehle. Auf der Suche nach einem Sündenbock war das ein echtes Geschenk an die Suchenden, die damit leicht jede Schuld bei den drei Schiffskommandanten finden und ihre Karrieren beenden konnten. Sie pokerten hoch. Aber wenn es gelang, winkte nicht nur Ruhm. Dann trugen sie einen unschätzbaren Teil zur Sicherheit und Stabilität im frontnahen, strategisch und taktisch bedeutenden Rendili-System bei. Damit erwiesen sie dem Imperium einen wertvollen Dienst. Und das bedeutete Gordon mehr als die Aussicht auf die nächste Stufe der Karriereleiter.

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[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage „Orenth“ | Dock „Orenth Eins“ :||: VSD II „Pandora“ | Deck Drei | Kajüte des Kommandanten :||: Captain Toji Murata allein :]

In dem kleinen Bad lösten sich allmählich die Fetzen der Dampfwolke aus, die ursprünglich aus der Nasszelle kam. Ungestört ließ Toji die messerscharfe Rasierklinge über seine Haut gleiten, wobei er sorgsam alle dunklen Stoppeln, die nicht zu seinem Oberlippenbart gehörten, mitnahm. Seitdem der imperiale Captain seinen Landaufenthalt beendet und wieder auf seinen rauchgrauen Sternzerstörer der Victory-II-Klasse zurückgekehrt war, achtete er auch wieder vermehrt auf sein Erscheinungsbild – schon allein aus dem Grund, dass er als Kommandant eine Vorbildfunktion hatte. Zwischendurch tauchte er das altmodische Gerät, das auf seinem Weg eine gehörige Portion schneeweißen Schaum mitgenommen hatte, in das klare Wasser seines Waschbeckens. Danach fuhr er stillschweigend fort, derweil seine Gedanken noch einmal sorgfältig die letzten Tage rekonstruierten.

Fünf Tage – sprich eine ganze Standardwoche – waren seit dem Augenblick vergangen als Serenety ihm im Lagerraum der „Pandora“ urplötzlich ihre Liebe gestanden hatte. Zwar drängte sich von Zeit zu Zeit ihr Geständnis in sein Bewusstsein, aber eine endgültige Entscheidung hatte Toji trotz allem noch nicht treffen können. Irgendwie hallte der Überraschungseffekt einfach noch nach. Geübt glitt die Rasierklinge erneut über seine Wange. Im Wasser, das mittlerweile leicht verdreckt war, trieben die entfernten, schwarzen Bartstoppeln wie stäbchenförmige Leichen willenlos umher. Ein Seufzen glitt unwillkürlich über seine Lippen als er sich nicht zum ersten Mal fragte:
'Warum hast du das nur getan, Serenety? Warum musstest du mir deine Liebe gestehen?'

Durch ein traditionelles Versprechen, das sich ihre Eltern (altmodischer Weise) gegeben hatten, war Toji theoretisch dazu bestimmt Serenety zu heiraten. Jedoch passte diese Handlung nicht zu seinem anerzogenen Lebensstil. Denn seit dem Tag als seine Mutter plötzlich zur trauernden Witwe wurde, hatte sie ihren einzigen Sohn weit autonomer erzogen als eigentlich – laut veralteten Traditionen – üblich war. Er sollte in sein Leben selbstständig agieren und seine eigenen Wege gehen. Dieser neue Erziehungsansatz führte nun aber – mehr als zwanzig Jahre später – dazu, dass er das Versprechen seiner Eltern in Frage stellte. Liebte ihn die jüngere Akaji tatsächlich oder folgte sie nur dem Druck ihrer Eltern? Waren sie bloß willenlose Marionetten ihrer Familien? Für einen Moment legte er den Rasierer zur Seite. Eindringlich musterte er sein Spiegelbild. Mit harter Miene erwiderte der Mann, den er sah, seinen Blick. Eine knappe Minute dauerte das „Duell“. Danach beendete er seine Rasur in wenigen Zügen, wusch sich den restlichen Schaum ab, trocknete sich ab und benetzte die rasierte Haut zum Schluss mit etwas Aftershave.

Routiniert warf sich der Kommandant der „Pandora“ das grün-graue Oberteil seiner Dienstuniform über, während seine Gedanken langsam zu anderen Dingen wanderten. So hatte ihn vor zwei Tagen der – in seinen Augen sehnlichst erhoffte – Befehl zum Auslaufen erreicht. Zähneknirschend beugte sich das Sektorkommando den Plänen des höhergestellten Flottenoberkommandos, wonach man die „Pandora“ zur Neunten Gefechtsflotte in Richtung Deep Core versetzte. Mit dem Sternzerstörer der alten Victory-II-Klasse sollten außerdem auch die „Achilles“, die „Lancea“ und die „Venatrix“ vom Rendili-Sektor abgezogen werden. Mehr als einmal hatte sich Toji in den letzten beiden Tagen recht lebhaft vorgestellt wie der amtierende Sektorkommandeur, Admiral Pell, aufgrund dieser Nachricht seine Sektorverteidigung hat an manchen Stellen sichtlich Wanken sehen. Gerüchte über vereinzelte Piratenaktivitäten nahe Rendili V – also im Rendili-System selbst – waren dem Commenorer in der letzten Woche immerhin auch auf der abgeschotteten „Pandora“ zu Ohren gekommen.

Doch solche Probleme tangierten den imperialen Captain durch den Marschbefehl nur gelegentlich, da er zwar erneut einen Konvoi nach Ruan bringen sollte, aber die Lage in den anderen imperialen Territorien anscheinend sicherer waren. Höchstens der Umstand, dass die Rebellenflotte inzwischen erfolgreich bis nach Rehemsa vorgedrungen sein sollte, beunruhigte ihn etwas. Denn dadurch waren sie gezwungen eine Alternativroute zu nehmen. Sie konnten nicht einfach dem Corellian Run bis ins Coruscant-System folgen, sondern mussten wohl oder übel den Hydian Way nutzen. Während seine Gedanken voll und ganz um diese Problematik kreisten, ging Toji schnell durch seine private Kajüte zum anliegenden Büro. Schließlich hatte er im Gegensatz zum Großteil seiner Offiziere als Captain das Privileg seinen Schreibtisch nicht neben seinem Bett stehen zu haben.

Noch immer schweigend und gedanklich bei den Aufgaben, die mit dem Befehl nun vor ihm lagen, setzte sich Toji auf seinen Stuhl, griff nach dem Datapad mit der Depesche und rief noch einmal die Nachricht auf den Schirm. Zeile für Zeile las er. Das Flottenoberkommando hatte für die „Pandora“ tatsächlich noch Verwendung – sogar abseits der drögen Sektorverteidigung. Für Zivilisten war das Glücksgefühl, das er beim erstmaligen Lesen dieses Textes hatte, wohl eher unbeschreiblich. Weder schlichten Patrouillendienst, noch die Ausmusterung hatte man in Erwägung gezogen. Anscheinend hatte der rauchgraue Victory-II-Sternzerstörer bei der Schlacht um Corellia – trotz all der Schäden – eine gute Figur gemacht. Toji war erleichtert gewesen. Freudig waren auch die Reaktionen als er die anderen Kommandanten seiner ehemaligen – und weiterhin beständigen – Einheit am nächsten Tag zu einer kurzfristigen Konferenz gerufen hatte, um sie über diese Neuigkeiten zu informieren. Neue Hoffnung, weiterhin an vorderster Front seinen Dienst für das Imperium zu tun, hatte man auf diese Weise schöpfen können.


'Morgen', dachte der Captain. 'Morgen ist es endlich soweit.' Nachdem ihm gestern von Harvoc eine weitere Forderung von um die zweitausend Credits erreicht hatte, sehnte sich der Imperiale förmlich danach das Dock mit seinem gierigen Dockleiter verlassen zu können. Weil die Reparaturteams den zerschossenen Bug endlich ausbesserten, war Toji zuversichtlich, dass das Auslaufen nur noch eine Frage von Stunden war. Noch einmal las er Griffins letzten Berichts. Laut dem sorgfältigen Offizier, der als Chefmechaniker auf der „Pandora“ diente, waren die Ausbesserungen im Inneren zwar noch nicht abgeschlossen, aber die Hüllenintegrität war soweit wieder hergestellt. Der alte Sternzerstörer konnte planmäßig auslaufen – und das gefiel dem Captain. Um sich kurz die Schläfen zu massieren, legte er den Bericht zur Seite. Zuletzt hatte der Commenorer die Idee gehabt, dass er Serenety damit betrauen wollte. Mit der (längst überfälligen) Beförderung zum Commander war für sie ein eigenes Kommando auf einmal in greifbare Nähe gerückt. Jedoch war sich Toji im Moment nicht so sicher, ob sie dafür wirklich schon bereit war. Immerhin hatte sie keinerlei Ambitionen gezeigt, die seiner Meinung nach auf die Bereitschaft für diesen einschneidenden Schritt hinwiesen. Sie schien sich in ihrer Rolle als Erster Offizier zu gefallen.

Just in diesem Augenblick schob sich auf einmal eine mögliche Antwort und in seine Gedanken und führte ihn unwillkürlich zu seinen Überlegungen im Bad zurück. Zeigte sie keinerlei Ambitionen in diese Richtung, weil sie in seiner Nähe bleiben wollte? Verzichtete sie auf ihre Karriere, weil sie ihn liebte? Säuerlich verzog Toji das Gesicht bei diesen Fragen. Hatte er sich vorher schon unwohl, fast schlecht gefühlt, so nahm das jetzt noch mehr zu. Er wollte nicht der hemmende Grund sein, der sie am Ende von der Entfaltung ihrer Karriere abhielt. Genau wie er – oder jeder andere Offizier – hatte sie das Recht ein Kommando zu führen, die Früchte ihrer harten Ausbildung zu genießen. Weiterhin mit einem schlechten Gewissen belastet, lehnte sich der Captain seufzend zurück und schloss dabei die Augen. Ihr Vater, Commodore Han Akaji, würde ihn wahrscheinlich in der Luft zerreißen, wenn er von davon wüsste. Niemand ermöglicht einem vermutlichen „Wunderkind“ eine solche Zukunft und sieht dann tatenlos zu wie jemand anderes das eigene Fleisch und Blut am Erfolg hinderte. Der schwarzhaarige Imperiale seufzte noch einmal. Plötzlich schrillte überraschend die Klingel. Jemand bat um Einlass. Nachdem sich Toji von diesem Schreck erholt hatte und wieder aufrecht auf seinem Stuhl saß, gewährte er die Bitte. Zu seiner freudigen Verblüffung trat Herrik Kaine ein.


„Ah, Lieutenant, Sie kehren genesen auf die 'Pandora' zurück“, bemerkte der Kommandant ziemlich freundlich, nachdem der Sensorikoffizier salutiert hatte. „Das ist eine tolle Neuigkeit.“

Kaine gestattete sich ein Lächeln. „Als ich vom Auslaufbefehl hörte, habe ich unverzüglich um eine Unterredung mit Mr Molt gebeten. Er und Doktor Tau konnten die Leitung dazu überreden, dass ich aus dem Krankenhaus entlassen werde.“ Eine Pause folgte. Dabei kratzte er sich etwas verlegen am Hinterkopf. „Mir stehen auf der Krankenstation zwar noch ein paar Test bevor, Sir, aber ich wollte Sie wissen lassen, dass Sie auf mich zählen können.“

„Dann Willkommen zurück, Lieutenant Kaine, sagte Toji. „Natürlich werde ich Doktor Taus Urteil abwarten müssen, aber für meine Begriffe sehen Sie fit aus.“

Der Offizier, der bei den Kampfhandlungen um Corellia eine schwere Kopfverletzung erlitten hatte, nickte höflich und für ein paar Minuten entwickelte sich etwas Smalltalk zwischen den beiden. Toji, der früher selbst Sensorikoffizier auf der „Cruor“ und der „Musashi“ war, glaubte bei Kaine eine Reihe positive Gemeinsamkeiten zu sehen. Dementsprechend wollte er den Mann von Balmorra, so weit es ihm möglich war, fördern. Flüchtig fragte sich der Captain, ob er diesen Punkt bei Serenety eventuell unterschlagen hatte. Hätte er sie auch mehr fördern sollen? Ein bitterer Geschmack schien seine Zunge zu belegen, während aufkeimende Zweifel erneut an ihm nagten. Der junge Lieutenant, der diesen Augenblick (glücklicherweise) anders interpretierte, fasste deshalb den Entschluss seinen beschäftigten Vorgesetzten nicht weiter stören zu wollen. Schnell schob er als Grund seinen Termin mit Doktor Tau vor, salutierte noch einmal und verließ anschließend das Büro. Doch gerade als Toji sich wieder mit dem Papierkram beschäftigen wollte, piepste plötzlich seine Konsole. Anscheinend hatte die Kommunikationsstation, die testweise wieder aktiv war, eine verschlüsselte Nachricht vom Sektorkommando erhalten und sofort an den Kommandanten weitergeleitet. Mit Unbehagen öffnete der Commenorer diese Mitteilung, um anschließend zu lesen, dass man ihm für den Flug nach Ruan drei Kadetten unterstellte. Er war erstaunt.

[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage „Orenth“ | Dock „Orenth Eins“ :||: VSD II „Pandora“ | Deck Drei | Büro :||: Captain Toji Murata allein :]
 
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[Rendili System -Orbit von Rendili - ESD Azmodan – Besprechungsraum] über Holo mit Gordon und Carla

Wie gewünscht begann Aaronson mit dem Plan und meldete, das die Silver Bullet vollkommen einsatzbereit war. Aufmerksam lauschte der Commander dem älteren Offizier bei der Vorlegung seines Einsatzplans. Der Plan wirkte gut durchdacht, besaß aber, wie der Lieutenant Commander erwähnte, viele "wenns" und Unbekannte. Es war ein Risiko, und etwas was man bestimmt nicht bei der Imperialen Flottenakademie den neuen Kadetten bei bringen würde. Doch dieses Risiko wollte Arcturus eingehen, der Plan war etwas was seiner Karriere helfen konnte. Er legte Vertrauten in die Einschätzungen von Gordon und dessen Urteilsvermögen. Bevor sich der Commander äußern konnte, stellte die Chiss die Frage nach den Gütern welche sie beschützen sollten und legte nahe, das bei wichtigen Gütern die Piraten mehr auffahren konnten um sie zu beschaffen. Gordon wusste ebenfalls nichts über den Inhalt, und legte nahe das eine der "Variablen" beinhaltete, das sie über alles bescheid wussten was sie taten. Also Spionage.

"Nach meinen Informationen transportiert dieser Konvoi Medizinische Güter, Droiden, Ersatzteile für MedStar-Klasse Fregatten, Bactatanks und ähnliches. Das bedeutet Material welches sehr Wertvoll für unsere Fronttruppen sind und auf dem Schwarzmarkt gute Preise erzielen. Wir können davon ausgehen das sie uns alles entgegen werfen was sie haben. Ihr Plan klingt Schlüssig Lieutenant Commander Aaronson. Ich lege mein ganzes Vertrauen, und das Leben aller Crewmitglieder auf der Azmodan, in ihre Hände indem ich sage: Wir führen ihren Plan durch. Kein Plan bleibt ohne Variablen und sei es eine Hand voll mehr so werden wir doch dafür sorgen das keine Variable unsere Mission gefährdet. Wenn keine weiteren Fragen sind, bitte ich sie darum ihre Schiffe vorzubereiten und sich auszuruhen. In genau 35 Standardstunden werden wir uns auf unsere Positionen begeben und den Konvoi beginnen."

[Rendili System -Orbit von Rendili - ESD Azmodan – Besprechungsraum] über Holo mit Gordon und Carla
 
[Rendili-System | Rendili | Orbit | CRK Silver Bullet | Büro des Kommandanten] Gordon Aaronson; Arcturus Mengsk (Azmodan) und Halijc'arl'ajkartia (Aurora) über Holo

»Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen, Sir!« sagte Gordon Aaronson noch, bevor die Holoverbindung zwischen den drei Schiffen unterbrochen wurde.

Als das Hologramm erlosch, machte sich bei ihm ein Gefühl der Erleichterung breit. Sein Plan war akzeptiert, sein Gesicht bis zu einem gewissen Punkt wiederhergestellt. Offenbar hatte Mengsks Vertrauen in ihn durch die Vorfälle am Vorabend nicht so stark gelitten, dass er ihm nun die Durchführung des Einsatzes nicht mehr zutraute. Und allein das war schon die beste Nachricht des Monats.

Natürlich fingen die eigentlichen Mühen jetzt erst an. Ein paarmal noch erlaubte er sich in Ruhe durchzuatmen, dann machte er sich an die Arbeit. Er unterrichtete seinen XO vom Ergebnis der Unterredung und machte sich dann gemeinsam mit diesem zu einer Inspektion des Schiffes auf. Sie besprachen den Zustand jedes Raumes und jedes Systems, auf der Suche nach Schwachstellen, die es noch zu beheben galt - alles musste reibungslos funktionieren. Sie notierten, was noch an Material an Bord genommen werden musste, wieviel Wasser, Proviant und Munition sie für die Fahrt benötigten. 35 Stunden. Der Countdown lief.

Während dieser begrenzten Zeitspanne ging es ziemlich belebt zu in den Korridoren der Silver Bullet. Eine Besprechung jagte die andere, dazwischen wurden letzte Wartungsarbeiten und Übungen durchgeführt oder die Ladung eingelagert. Aber soweit die Vorbereitungen (und der allgemeine Bedrohungszustand im Rendili-System) es zuließen, versuchte der Lieutenant Commander seinen Leuten noch Landgang zu ermöglichen. Zumindest ein paar von ihnen, bevorzugt diejenigen die schon die Schlacht von Corellia miterlebt und seither quasi keine Freizeit gehabt hatten, sollten wenigstens noch ein paar Stunden auf der Raumstation zubringen können. Für einen Trip zum Planeten genügte es leider nicht; sie mussten in der Nähe und erreichbar bleiben, um die Einsatzbereitschaft des Kanonenbootes nicht zu gefährden.

Dann nahte die Stunde der Eskortmission, welche die drei Schiffskommandanten eigenmächtig in eine Piratenjagd umdefiniert hatten. Nach und nach meldeten sich die letzten Landgänger zum Dienst zurück und ein Schichtwechsel wurde durchgeführt, damit alle Beteiligten frisch und ausgeruht waren. Von den verschiedenen Bereichen und Stationen des Schiffes trudelten die Bereitschaftsmeldungen ein. Es konnte losgehen.


»Alles klar machen zum Auslaufen«, gebot er, und Minuten später erhielt sein Schiff die Erlaubnis, vom Raumdock abzulegen. Die corellianische DP20 entfernte sich erst langsam, dann schneller, auf dem vorgegebenen Flugkorridor von der Station und bezog in einigen hundert Kilometern Entfernung Stellung, um sich mit der Aurora und dem beeindruckenden Enforcer-Kreuzer zu treffen.

»Geben Sie Commander Mengsk auf der Azmodan Meldung, dass wir bereit zum Aufbruch sind.«

[Rendili-System | Rendili | Orbit | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson
 
Rendili-System _ Rendili _ Militärbasis _ Schützenstand // Lance Corporal Riven, Private Nex Hunt, mehrere Soldaten (NPCs)​


Nun in grüne Trainingsmontur gekleidet folgte Nex Riven, der mit weiten Schritten vorrausging. Er hoffte inständig, dass der Lance Corporal diszipliniert genug war um im Gefecht mit diesem Blödsinn aufzuhören. Das Squad, und im Großen auch das Imperium, konnte es sich nicht leisten durch innere Spannungen geschädigt zu werden. Zwar war er vorerst ein Neuling, ein Fremdkörper, doch keinen Schritt in Richtung eines Kameradentums zu machen, würde beiden Seiten im Kampf nicht helfen. Er war auf den Rest des Squads genau so angewiesen, wie sie auf ihn. Die waren wie ein Körper, jeder aufeinander angewiesen. Unterschiedlich und im Ziel doch gleich: Das Imperium und dessen Bürger zu schützen.

Schweigend und in Gedanken über seine Zukunft in diesem Team versunken, durchquerte der Neuling den Hof der Militärbasis, der von jeglicher Flora und Fauna freigeräumt wurde, bis hin zu dem Schießstand. An diesem herschte auch schon ein großer Andrang. Der junge Mann überflog kurz die Soldaten und deren unterschiedliche Bewaffnung. Kurz erfüllte den Scharfschützen ein Gefühl der Ehrfurcht. Alle diese Männer und Frauen waren versammelt nur um den Imperium und dessen Anhängern zu dienen. Sie alle setzten ihr Leben aufs Spiel, um jene zu schützen, die dazu nicht selbst imstande waren.

Jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen als plötzlich ein malträtiertes Gewehr auf ihn zuflog. Überrascht, aber durch gute Reaktionen, fing er das Gewehr auf. Er ärgerte sich für den Moment der Unachtsamkeit. Riven schnauzte ihm zu, dass er zeigen solle, was er könne.
Das würde er tun.

Die 'Charlene' war ein BlasTech DC-15x. Sechs Schuss, Halbautomatik. Auf der geringen Distanz von einem Fünftel eines Klicks spielt der Wind eine vergleichsweise geringe Rolle. Das Wetter war zum Schießen optimal, er konnte die Ziele klar durch das Fernrohr erkennen. Er ging die Liste im Kopf weiter durch. Viele der Aspekte der Außenballistik waren für Blasterwaffen weniger wichtig als für die veralteten Projektilwaffen. Er spürte den Wind auf seiner Haut, schätzte den Einfluss auf die Flugbahn ab, ging die ballistische Kurve im Kopf durch und machte sich bereit zum Schuss. Er wünschte, dass er, trotz optimalen Schussbedingungen, einen Schuss mit der Waffe tätigen konnte. Zwar hatte er bereits mit einem Dezee geschossen, doch mit seinem DLT-20A war er besser vertraut. Nun waren alle Berechnungen vollzogen, die Waffe war entsprechend eingestellt und es galt nur noch den Schuss zu tätigen.

Umso mehr Kontaktpunkte die Waffe hatte, umso präziser würde er schießen können. Schulter, beide Hände und Wange berührten das kalte Metall. Er war sich der Wichtigkeit seines Schusses bewusst, und doch fokussierte er sich nur noch auf den menschenähnlichen Zielkörper. Für einen Scharfschützen war vorerst immer der Kopf, genauer gesagt der Hirnstamm, das primäre Ziel. Ein Treffer in das Herz kann den getroffenen noch bis zu 10 Sekunden am Leben lassen, bis dieser an Sauerstoffmangel verendet. Besonders bei Geiselnahmen zählen oft nur Bruchteile von Sekunden. Dagegen wirken zehn Sekunden wie eine Ewigkeit. Nur ein Treffer in dem Klein- oder Stammhirn lässt das Opfer sofort tot zusammenfallen, ohne dass eventuell imperiale Bürger Schaden nehmen könnten.

Konzentriert zog der Scharfschütze den Abzug durch. Mit einem Blitz verließ der hellblaue Plasmabolzen durch elektrische Beschleunigung mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit. Innerhalb Sekundenbruchteilen durchquerte dieser die Entfernung zwischen Mündung und Ziel. Der Schütze spürte den leichten Rückstoß in seiner Schulter. Zischend schlug das Plasma in die Zielpuppe ein. Erleichtert atmete Nex aus.

Kopfschuss
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Rendili-System _ Rendili _ Militärbasis _ Schützenstand // Lance Corporal Riven, Private JNex Hunt, mehrere Soldaten (NPCs)​
 
[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage „Orenth“ | Dock „Orenth Eins“ :||: VSD II „Pandora“ | Quartier :||: Commander Serenety Akaji :]

Noch bevor sie den Lagerraum verlassen hatte, hatte sie die Nadel mit ihrem Abzeichen zurück an ihre Uniform geschoben. In den Sekunden bis zu Tür hatte die junge Frau etwas gebraucht, was ihr ein wenig Halt gegeben hatte. Dies war nun fünf Tage her, fünf lange Tage, in denen Serenety sich um alles gekümmert hatte was es tun gegeben hatte. Die Antwort von Toji stand noch immer aus, sie hatte noch nichts negatives aber auch noch nichts positives gehört. Trotz dieser Tatsache fühlte sie sich dennoch wohler. Seren war mit sich selbst ins reine gekommen, hatte ihr innerstes Zerwürfnis ordnen und in den meisten Fällen beseitigen können. Ihr Seelenleben war ein wenig ruhiger geworden und sie hatte es endlich geschafft wieder zu essen. Langsam und auch nicht überaus viel, so konnte sie dennoch einige bissen hinunter bringen und vermied somit noch mehr Gewicht zu verlieren. In ihrem Hinterkopf lauerte die Frage aller Fragen, nämlich jene ob es vielleicht schon zu spät war. Hatte sich alles verändert? Konnten Gefühle dies? Natürlich konnten sie, doch wenn man davon ausging, dass es um Liebe ging wirkliche Liebe jedenfalls, dann sollten sich die Gefühle diesbezüglich nicht verändern. Jedenfalls sollten sie nicht verschwinden. Gut möglich das es bei ihr anders war, dass es bei einer Frau anders war. Emotional befand sie sich auf einer andere Ebene wie Toji. Brauchte er deshalb so lange? Gleichzeitig fragte sie sich was in Toji vorging, was ihn beschäftigte. Hatte sie ihn so sehr aus der Bahn geworfen? Hatte sie ihn überfordert? Konnte es vielleicht auch möglich sein, dass er sich längst für eine andere Frau entschieden hatte und sie ihm nun mit ihrem Geständnis alles verbaute? Sie wusste es nicht, sie konnte es nicht einmal einschätzen. Sie beide besaßen das überaus große „Talent“ nicht wirklich miteinander zu kommunizieren und wenn sie es doch versuchten, dann endete es in einem Wortgefecht. Waren sie verschieden in ihren Ansichten? In mancherlei Hinsicht vielleicht und dennoch gab es Gemeinsamkeiten! Sie waren sich durchaus ähnlich, ähnlicher als sie bisher gedacht hatten. Auch wenn sie überaus Traditionell erzogen worden war, so musste, nein brauchte dies kein Problem darzustellen. Im Grunde würde er sich glücklich schätzen können, denn eine Frau die so erzogen worden war, würde es niemals wagen auch nur Fremd zu gehen. Treue und Loyalität war mitunter das höchste Gut.

Sie wusste, dass sie alles für ihn tun würde und mit dem Wort alles würde sie auch alles meinen. Viel zu lange hatte sie gewartet, viel zu lange geschwiegen, ihre eigenen Gefühle ignoriert. Serenety griff nach ihrer Tasse mit Tee und nippte daran. Vor ihr lag eine Datenkarte, daneben eine Nachricht ihres Vaters und eine von ihrer Mutter. Gänzlich konnte sie sich dennoch nicht mit den Nachrichten oder der Datenkarte befassen. Viel zu sehr waren ihre Gedanken noch mit Toji beschäftigt.

Die Reparaturen auf und an der Pandora gingen gut voran und sie würden schon bald aufbrechen können. Dennoch war Seren mit dem ein oder anderen Punkt nicht zufrieden. Es gab Fragen die noch immer nicht beantwortet worden waren, nicht zuletzt jene, wie Toji zu dem Material und den zusätzlichen Kräften gekommen war. In den letzten fünf Tagen hatte sie nicht noch einmal den Versuch gemacht mit ihrem Vorgesetzten zu sprechen. Zum einen weil es genug Arbeit gegeben hatte und zum anderen vielleicht, weil sie nicht den Mut gehabt hatte. Auch wenn sie eine Antwort wollte, wissen wollte was er für sie empfand so wollte sie nichts erzwingen. Er hatte Zeit gefordert und sie würde ihm diese geben, sie würde warten gleich wie lange es dauern würde. So viel Zeit war vergangen seit seinem eigenen Geständnis – einem Geständnis dem sie nicht geglaubt hatte – bis jetzt zu ihrem eigenen. Viel Zeit würde also noch vergehen. Irgendwann würde sie eine Antwort erhalten. Jedenfalls hoffte sie dies.

Langsam erhob sie sich aus ihrem Sessel, nahm ihre Tasse um sie etwas einzuschenken und trat dann an das Fenster. Ihr Blick glitt zu den Sternen welche pulsierten. Sie besaßen ein wundervolles glänzen und strahlten Ruhe aus. Eine Ruhe die Serenety in den letzten Tagen gebraucht hätte. Wenigstens hatte sie halbwegs schlafen können, wenn sie auch immer wieder durch Alpträume wach wurde. Hin und wieder hatte sie sogar einmal einen schönen Traum, jedenfalls dann wenn sie von dem Mann träumte, denn sie liebte. Dies waren Träume an die sie sich gern erinnerte und sie in ihrem Herzen verankert hatte. Träume waren etwas denen man sich hingeben konnte. Wenn die Wirklichkeit nicht dem entsprach was man sich wünschte, erhoffte, so konnte man es sich wenigstens erträumen. Diese Wünsche konnte niemand zerstören. Seren nahm einen weiteren großen Schluck von ihrem Tee und schlang dann die Arme um ihren noch immer zu dünnen Körper. Sie schloss die Augen und wiegte sich leicht hin und her. So als ob eine Melodie spielt, die allerdings nur sie hören konnte. Ein Lied kam ihr in den Sinn, eines welches von ihrem Volk stammte und über eine Liebe sprach die etwas ganz besonderes war. War ihr eigenen Liebe auch etwas besonderes? Wenigstens auf gewisse Weiße? Die Antwort darauf war einfach, ja sie war es. Während Serenety die Melodie summte legte sich ein hoffnungsvolles Lächeln auf ihre Lippen. Ein Lächeln welches schon lange nicht mehr auf ihren Lippen gelegen hatte.


[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage „Orenth“ | Dock „Orenth Eins“ :||: VSD II „Pandora“ | Quartier :||: Commander Serenety Akaji :]
 
[Rendili-System | Rendili || Rendili City | Militätstützpunkt | Quartiere der Offiziere| Commander Alexa O`Neill und Lt.Cmd. Jethro Wilder


Was genau der Grund war, den Alexa aus den Armen von Moppheus riss, konnte die junge Bastionerin nicht sagen. Vielleicht war es das zerknautschtem und zerknitterte Bettlacken das sich unter ihrem Leib zu einem sehr unbequemen Knäuel zusammengezogen hatte, oder war das die dünne Bettdecke, die sich recht unangenehm um ihre schlanken Beine gewickelt hatte, was sie hatte wach werden lassen. Egal was es für eine Grund war, den sie aus dem Land der Träume geholt hatte, Alexa wünschte sich in diesem Moment, das sie weiterhin dort wäre. Langsam öffnete die kleine Commander die Augen, nur um sie mit einer Hand sofort wieder zu bedecken. Der eine Lichtstrahl, der sich durch die Rollos des Fensters im Schlafbereich geschlichen hatte, strahlte ihr frech in das Gesicht, oder besser gesagt in die Augen.

„Uhh...“

Entfuhr es ihr leise und sie bedeckte auch mit der anderen Hand ihr Gesicht. Alexa drehte sich ein wenig auf den Rücken, das sie auf der Seite geschlafen hatte. Nicht nur das dieser Lichtschein sie verspottete, hatte sie neben diesem pelzigen Geschmack auf der Zunge auch noch einen ungeahnten Durst. `Nie mehr Alkohol .. nie mehr in solchen Mengen.` Schoss ihr dieser Gedanken durch den Kopf und sie verzog ein wenig den Mund. Erneut versuchte sie ihre schweren Lider zu öffnen und schaffte es einige Millimeter, ehe sie wieder zufielen. Die junge Frau mit den rabenschwarzen Haaren, dem leicht bronzefarbener Haut und den ungewöhnlichen kobaltblauen Augen brauchte mehrere Versuche, bis sie es geschafft hatte die schweren Lider offen zu halten. Verschlafen blinzelte Alexa in den Schlafraum und suchte mit ihren Augen das Chrono auf dem Nachttisch. Allerdings befand sich das besagte Möbelstück nicht an dem Ort, wo es normalerweise in ihrem Quartier stand. Leicht zog sie die Brauen zusammen und richtete sich ein wenig auf, nur um mit einem leisen stöhnen wieder zurück in das Kissen zu sinken. Ihre Umgebung schien Karussell zu fahren und O`Neill brauchte erneut mehrere Anläufe um sich aufzurichten, die dünne Bettdecke zurückzuschlagen und die Beine über die Kante zu schwingen. Dort blieb sie einige Minuten sitzen, die Ellenbogen auf die Knie aufgestützt und den Kopf in ihren Händen, bevor sie nach einigem auf und abwippen es endlich geschafft hatte, sich auf ihre eigenen Füße zu stellen. Wackelig, aber sie stand. Das war schonmal ein kleiner Erfolg.

Noch etwas unsicher auf den Beinen wollte Alexa wie die Götter sie schufen, in das Badezimmer. Öffnete aber erst einmal die Tür zum Wandschrank. Etwas verwirrt und mit einem heftigen Hangover kämpfend, schaute sie einige Sekunden stirnrunzelnd in den Schrank hinein. Die Tür zu Nasszelle war auch nicht mehr da wo sie normalerweise sein müsste. Mit einem leisen seufzen schloss Alexa die Tür zum Wandschrank und ging zu einer anderen Tür, hinter der sich nun die Nasszelle sich befand. Ok, etwas lief hier vollkommen schief. Sich den Kopf kratzend betrat sie die gesuchte und gefundene Nasszelle und schloss die Tür. Stirnrunzelnd und nachdenklich schaute sie in den Spiegel, der sich über dem Waschbecken befand. Die Person, die ihr da entgegen schaute war nciht wirklich die Person, die sie eigentlich war. Sie wirkte blass, hatte dunkle Ringe unter den Augen und ihre Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab. So zerzaust und zerknautscht hatte man sie sehr sehr selten, bis gar nicht gesehen.

„Ich sollte wirklich die Finger vom Alkohol lassen ....“

Murmelte die junge Frau das blasse Spiegelbild an und dreht den Wasserhahn auf, um sich das so freigesetzte kühle Nass in das Gesicht zu spritzen und den Mund auszuspülen. Dieser pelzige Geschmack auf der Zunge war ja ekelhaft. Mit zugekniffenen Augen tatstete Alexa nun nach einem sauberen Handtuch, um sich das Gesicht abzutupfen. Kaum das sie dies getan hatte, warf sie wieder einen Blick auf ihr Spiegelbild, nickte knapp und wollte sich zur Dusche umdrehen, verharrte aber in der Bewegung, weil sie etwas gesehen hatte, etwas, das es NICHT in ihrem Quartier gab. Mit zitternden Fingern griff sie nach einem Rasiermesser ... es war ein Antikes Rasiermesser zum aufklappen ... und drehte es vorsichtig in ihren Händen, während O`Neill mit immer größer werdenden Augen nun den Rest der Toilettenartikel dort am Waschbecken in Augenschein nahm. Diese gehörten eindeutig einem Mann. Die junge Frau schlug sie eine Hand vor den Mund um einen Schreckenslaut zu unterbinden. Bei den Göttern, das durfte nicht wahr sein. Nein ... Nein ... Nein!!!!

Hastig schlang sie sich ein großes Duschtuch über ihren nackten Leib und öffnete einen Spalt die Tür der Nasszelle um hindurch und in den Schlafraum hineinzuspähen. Dort im Bett sah sie die Konturen einer weiteren Gestalt, die sich unter der dünnen Bettdecke abzeichneten. Und diese bewegte sich auch noch. Hastig schlug Alexa die Tür wieder zu und lehnte die Stirn leise schon fast verzweifelnd seufzend gegen das Material der Tür. Wie kam sie nur hier her und wer war das dort im Bett und vor allem WO befand sie sich? Im Geiste ging sie den gestrigen Abend durch. Nach der Trauerfeier, die ihr kleiner persönlicher Erfolg wurde, hatte man sich mit den Offizieren der „Achilles“ in dem Offiziersclub auf dem Stützpunkt getroffen. Der Alkohol war in strömen geflossen, da man die überraschende Beförderung und die Auszeichnung des Kommandanten des Carrack-Kreuzers feiern wollte und es anscheinend auch sehr gut getan hatte, wie der dicke Brummschädel Alexas zeigte. Sie brauchte dringend einen sehr starken Caf. Aber erst musste sie wissen WO sie war und dann sehen, das sie möglichst unauffällig diese Räumlichkeiten verließ und zu ihrem Quartier zu gelangen. Dunkel erinnerte sie sich, das sie eigentlich Toji noch einladen wollte, da sie ihm einiges zu verdanken hatte, dieser allerdings schon anderweitig verbucht war. So hatte sie den Abend vorwiegend mit ihrem ersten Offizier verbracht. Alexa zog leicht die Stirn kraus .... noch dunkler erinnerte sie sich, das Jethro sie aus der Bar geführt hatte und dann ... und dann ... Filmriss. Blackout. Die junge Frau konnte sich ab da an nichts mehr erinnern.

Alexa schreckte auf. Sie hatte doch wohl nicht.... Oh bitte nicht! Bitte nicht! Tief atmete sie durch und öffnete erneut die Tür zur Nasszelle und betrat nun sehr sehr leise und auf Zehenspitzen den Schlafraum. Auf dem Boden lagen eine männliche und eine weibliche Uniform der Sternenflotte verstreut und die junge Frau sammelte so leise es ihr möglich war, ihre Kleidung ein. Als sie am Bett ankam, besser gesagt vor dem Bett kniete um ihren BH unter der Schlafgelegenheit hervor zu holen, drehte sich just in diesem Moment die andere Gestalt auf dieser um und Alexa hätte fast der Schlag getroffen. Es war Jethro. Bei allen Göttern ....Sie hatten ..... Oder doch nicht? Es war zum Haareausrufen. Sie konnte sich nicht erinnern, mit ihrem ersten Offizier intim geworden zu sein. Allerdings sprachen alle Zeichen dafür. Das machte es bei weitem nicht besser, zumal Alexa sich nicht erinnern konnte. Verdammt.

Flink und so laulos es ging, eilte sie zurück in die Nasszelle und zog sich in windeseile an. Ihr war es gerade egal, ob sie die Uniformjacke nun schief zugeknöpft hatte. Sie wollte nur noch hier raus. Raus aus Wilders Quartier und rein in ihres um sich dann dort weiter Gedanken zu machen, wie man sich nun begegnete und wie man miteinander umging. Sprechen mussten sie miteinandern, das war unumgänglich. Aber nicht sofort. Schnell noch die Haare zu einem unschönen Knoten hochgebunden und schon war auch schon Alexa aus dem Quartier verschwunden ....

****​

Der kleine Commander war nach dem Vorfall, der nun schon einige Tage zurücklag, zurück auf die „Achilles“ umgezogen und saß nun in ihrem Quartier an dem alten Schreibtisch und studierte die Datapads mit den Fortschritten der Reparaturen und nippte immer mal wieder zwischendurch an ihrer Tasse mit starkem Caf. Das Gefäß stand auf einem kleinen Tablett, wo sich ebenfalls eine Thermoskanne mit diesem würzigen Getränk befand, Cafcremer und Servierten. Der Duft dieses koffeinhaltigen Getränkes hatte langsam die Luft des Captain`s Quartier erobert und drang nun durch die Ritzen der Tür, die von diesen Räumlichkeiten hinaus auf die Brücke führten. Mit einem leisen seufzen ließ Alexa das Datapad das sie bis eben studiert hatte, auf die Schreitischunterlage sinken. Ihre Augen schmerzten und sie rieb sich kurz über die Nasenwurzel. Es viel ihr schwer, sich auf das wesentliche zu konzentrieren, da sie immer wieder mit ihren Gedanken zu dem Abend, bzw. den Morgen zurückkehrte, an dem sie im Bett ihres ersten Offiziers aufgewacht war. Beide waren nackt gewesen und die Frage ob man miteinander geschlafen hatte nagte tief in ihrem Kopf. Sie konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, das sie einen Blackout hatte. Von dem Hangover mal abgesehen.

Bisher hatte sie es vermieden das Gespräch unter vier Augen mit Wilder zu führen. Ihr war es peinlich, weil sie sich hatte so gehen lassen. Statt also miteinander zu reden, ging man sich eher aus dem Weg und wenn es zum Kontakt kam, dann war es dienstlicher Natur. Die Befangenheit der beiden war für jedermann auf dem Schiff, gerade auf der Brücke greifbar. Jethro selbst konnte sich ebenfalls nicht an einen intimen Vorfall an diesem besagten Tag erinnern. Auch er hatte mit einem heftigen Blackout und Hangover zu kämpfen. Allerdings sollte diese Angelegenheit schnellstens bereinigt werden, da vor wenigen Stunden der Marschbefehl der kleinen Kampfgruppe ausgesprochen wurde. Zum Glück und Dank der Unterstützung von Murata waren die Reparaturen an der Außenhülle, dem Maschinenraum und der Krankenstation fast abgeschlossen. Nun fehlten noch einige Kleinigkeiten im Inneren des Schiffes und die „Achilles“ war so gut wie neu.

Langsam lehnte sich Alexa in dem alten lederbezogenem Schreitischsessel zurück und stütze einen Ellenbogen auf die Armlehne auf, dass das Klonleder ein wenig knarzen ließ. Mit aufgestütztem Kinn auf der Hand sah sie aus dem Fenster der Kabine hinaus und machte sich weiter so ihre Gedanken. Die Information, die die junge Commander aus dem Marschbefehl erhalten hatte, ließ sie ein wenig lächeln, denn der Carrack-Kreuzer war, wie es den Anschein hatte, nun ein kleiner fester Bestandteil der kleinen Kampfgruppe um Captain Murata, diesem gutausehenden und carismatischen jungen Mann, der einfach so damals Alexa auf der Krankenstation besucht hatte und der ihr seit sie ihn beim Dinner auf der „Kali“ kennen gelernt hatte, kaum noch aus dem Kopf ging.


[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage „Orenth“ | Dock „Orenth zwei“ :||: Carrack-Kreuzer „Achilles“ |Quartier des Commanders :||: Commander Alexa O`Neill alleine :]
 
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[: Rendili-System | Rendili | Militärbasis :||: Schießstand :||: Lance Corporal Riven, Private Nex Hunt, verschiedene Soldaten bei der Übung im Umgang mit Waffen:]

Entgegen Rivens Erwartungen, gelang Private Nex Hunt ein Kopfschuss.
Er schien das Konzept der Ballistik zu begreifen und ausnutzen zu können.
Viel wichtiger jedoch war die Fähigkeit, dies unter dem Druck und dem Chaos des Gefechts zu tun - vor allem wenn das Leben der Kameraden auf dem Spiel stand.
Trotz der Tatsache, dass der Private noch absolut unerfahren sein musste, konnte Riven sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Gratulierend klopfte der Lance Corporal dem jungen Neuen auf die Schulter und nahm ihm seine "Charlene" wieder ab.

"Du hast schon was drauf, das muss ich dir lassen.", gab er zu, "Doch wie machst du dich im Gefecht?".
Er wusste, dass Hunt ihm diese Frage nicht beantworten konnte.
Riven wollte vielmehr dass der Private verstand, was es tatsächlich war, das Veteranen bei Neuzugang in ihrem Regiment Sorgen bereitete.
"Wenn du im aufgewühlten und vollgebluteten Schlamm liegst", fuhr Riven fort und starrte dabei in's Leere, "die gequälten Schreie deiner Freunde hörst, die verzeifelt versuchen, ihre Eingeweide in ihrem Körper zu halten und Lasergeschosse deines Feindes auf deine Stellung hämmern - wirst du auch dann so funktionieren, wie du es gerade tatest?", er richtete seinen Blick erneut auf sein Gegenüber, "In der Öffentlichkeit und in der Basis haben wir ein stolzes und zugleich brüderliches Miteinander. Wir rufen patriotische Parolen und zeigen der Galaxis unser Engagement für das Imperium. Doch wenn wir da draußen sind und im Dreck liegen, geht es einzig und allein ums Überleben. Da draußen gehen alle Moralvorstellungen und all die Propaganda verloren - da draußen sind wir Tiere. Den Wenigsten gelingt es, vollständig die Beherrschung zu behalten.".
Noch immer quälten Riven Erinnerungen an vergangene Schlachten - allen voran Corellia.
Das 134. Regiment war in den letzten Monaten stark geschwächt worden und daher unterbesetzt.
Aus diesem Grund wurde es derzeit so enorm durch Rekruten verstärkt.
Das imperiale Oberkommando betrachtete das Regiment (trotz der hohen Verluste) aufgrund der vielen erlebten Schlachten als Elite der Infanterie.
Daher vermuteten viele Mitglieder, dass das 134. ebenfalls für die bevorstehende Invasion von Rendili V eingesetzt werden würde.
Riven wollte garnicht an weitere Einsätze denken.
Gleichzeitig wollte er das imperiale Militär aber auch nicht verlassen.
Zwar konnte ein Gutachten von einem Militärpsychologen dafür sorgen, dass er ein durch die imperiale Militärrente ausgezahltes, ruhiges Reservistenleben auf Bastion genoss, doch sein Pflichtgefühl gegenüber dem Imperium und seiner Kameraden hielten ihn dort.
Trotz seiner Entschlossenheit war er sich jedoch nicht sicher, wieviele Schlachten er noch verkraften würde.

Plötzlich ertönte Rivens Commlink, das an seinem rechten Handgelenk befestigt war.
Mit einem flotten Tastendruck nahm er den Anruf an: "Sir?".
"Major Strickland hat den Antritt des gesamten Regiments auf dem Innenhof befohlen.", berichtete Sergeant Jorax Kevora, "Wir haben fünfzehn Minuten.".
Riven deaktivierte sein Commlink und sah zu Hunt auf: "Es geht los".


[: Rendili-System | Rendili | Militärbasis :||: Schießstand :||: Lance Corporal Riven, Private Nex Hunt, verschiedene Soldaten bei der Übung im Umgang mit Waffen:]
 
[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage „Orenth“ | Dock „Orenth Eins“ :||: VSD II „Pandora“ | Deck Drei | Besprechungsraum :||: Captain Toji Murata und drei Kadetten :]

Emsige Betriebsamkeit lag in der Luft. Eiligen Schrittes wuselten Mannschaftsmitglieder durch die Korridore. Fast einen kompletten Monat hatte die rauchgraue „Pandora“ in einem Reparaturdock im Rendili-System verbringen müssen, da man die schweren Schäden, die der Victory-II-Sternzerstörer bei der Schlacht um Corellia erlitten hatte, nur so hatte ausbessern können. Doch nun stand endlich der Tag bevor, den die von Tatendrang durchdrungene Besatzung so herbei gesehnt hatte. Das Schiff sollte innerhalb der nächsten paar Stunden – auf Befehl des Flottenoberkommandos – auslaufen und gemeinsam mit drei (ihnen bekannten) Begleitschiffen einen Konvoi nach Ruan bringen. Zwar hatte der Gedanke, dass man von der Front abgezogen wurde, einen bitteren Beigeschmack, aber laut den zahlreichen Gerüchten, die an Bord unkontrolliert ihr Unwesen trieben, sah man die alte Dame nicht für den langweiligen Patrouillen- oder Sektordienst vor – ein Umstand, der so manches Mitglied der Mannschaft aufatmen ließ. Während manche liebend gerne auf kriegerische Auseinandersetzungen verzichten konnten, sehnten sich andere förmlich nach der Schlacht.

Captain Toji Murata, dessen Herz vor „Vorfreude“ ebenfalls schneller als gewohnt pochte, hatte in diesem Moment als Kommandant der „Pandora“ jedoch noch eine andere Sache zu klären. Weil die Front inzwischen äußerst nah am Rendili-Sektor verlief und die Rebellion wieder aller Erwartungen imperialer Experten ihre Eroberungsbemühungen nicht eingestellt hatte, hatte das Sektorkommando entschieden, dass man diverse Persönlichkeiten vorsorglich evakuierte. Zu diesem „privilegierten“ Personenkreis gehörten auch drei Flottenkadetten, die mit dem reparierten Victory-II-Sternzerstörer nach Ruan reisen sollten. Leider hatte man dem imperialen Commenorer nicht mitgeteilt, ob sie die einzigen Kadetten auf Rendili sind und weshalb man sein Schiff ausgewählt hatte. Mehr als ein paar salbungsvolle Worte, die nichts erklärten, hatte Toji nicht erhalten. Somit blieb ihm keine Wahl. Der Captain musste sich (wohl oder übel) dem Willen der lokalen Admiralität beugen.

Etwas nervös beugten die jungen Uniformierten – keiner war älter als zwanzig Standardjahre – den schwarzhaarigen Imperialen. Laut den (spärlichen) Unterlagen, die man Toji übersandt hatte, waren sie noch ganz am Anfang ihrer militärischen Laufbahn. Er beneidete sich nicht um ihre „Gnade“ der späten Geburt. Das Imperium hatte nicht nur in den letzten Monaten, sondern sogar Jahren schwere Schicksalsschläge hinnehmen müssen: das wortlose Verschwinden Lord Phollows, der Bürgerkrieg der Sith, Grand Admiral Kratas' Tod, die Militäroffensive der Rebellen. Eine zertrümmerte Galaxie schien auf diese Offiziere in Spe zu warten. Natürlich lag es an Tojis Generation diesen Schaden so gering wie möglich zu halten, aber bisher schien jegliche Strategie der Imperialen gegen den Brand, den die Rebellion gelegt hatte, wirkungslos zu sein. Mit diesen missmutigen Gedanken im Kopf ließ sich der commenorische Captain schweigend am Tischende nieder. Sein aufmerksamer Blick glitt in aller Ruhe von einem Gesicht zum nächsten.


„Wie ich sehe, haben Sie die erste Nacht an Bord meines Schiffes gut überstanden“, sagte Toji beim Gesprächseinstieg als kleiner „Eisbrecher“ und erntete dafür nur von einem der drei Flottenkadetten ein ziemlich kümmerliches Lächeln. „Bestimmt hat Sie die hiesige Sektoradmiralität gestern schon davon Kenntnis gesetzt, dass die 'Pandora' heute ausläuft, aber ich will es trotzdem noch einmal tun, da Sie diesem Ereignis höchstpersönlich auf der Brücke – als Bestandteil der dortigen Mannschaft –beiwohnen werden.“

Drei (sprunghaft gewachsene) Augenpaare starrten mit einem Mal den Kommandanten an, der sich in diesem Moment ein freundliches Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Hätte er damals als Kadett ähnlich reagiert? Wahrscheinlich. Er hatte gehofft, dass er sie auf diese Weise ködern konnte. Denn so konnte er sich weiterhin um die Schiffsführung kümmern, während er gleichzeitig auch ein Auge auf diese Jungspunde hatte. Trotzdem hatte auch dieser Punkt einen leichten Beigeschmack, der Toji nicht ganz gefiel. Das einzige Mädchen in diesem Trio hieß Calla Ventar und war ausgerechnet die Großnichte des Moffs Niles Ventar, den man wegen seines Verrates auf Bastion hingerichtet hatte. Durch die Erste Schlacht bei Bastion – sowie dem sich daran anschließenden Sith-Bürgerkrieg – hatte auch einige Besatzungsmitglieder der „Pandora“ leider Verwandte und Bekannte verloren. Diese Verluste kreidete man noch immer äußerst gerne der Ventar-Familie an. Dementsprechend bedrückte blickte die junge Calla selbst zu diesem Zeitpunkt drein. Jedoch konnte Toji in dieser Situation nur in seiner Funktion als Schiffskommandant – und ausschließlich bis nach Ruan – schützend die Hand über sie legen. Danach war sie wieder vollkommen der Willkür ihrer herzlosen Ausbilder und Kameraden schutzlos ausgeliefert. Bevor dem Imperialen ein Seufzer entwich, beendete er lieber die Pause und sprach weiter.

„Nach den Schwerpunkten, die sie bisher in ihrer Ausbildung belegt haben, werden Sie für den Flug bei den Brückenstationen als unterstützende Kraft für den jeweiligen Offizier eingesetzt“, fuhr Toji fort. Dieses Mal klang seine Stimme ernster. „Sie werden – wie alle anderen Mannschaftsmitglieder hier an Bord auch – im normalen Schichtdienst arbeiten. Dabei ist grundsätzlich den Befehlen Ihres vorgesetzten Offiziers Folge zu leisten. Eine Befehlsverweigerung ist als Ausnahme möglich, wenn Sie Ihr leibliches Wohl – ohne 'überragenden' Effekt für das Imperium – gefährden oder man Sie zur Meuterei aufruft.“ Eindringlich und mit kühlem Blick musterte er die Kadetten. „Hier an Bord gilt Ihre Loyalität vor allem meiner Wenigkeit. Als Kommandant muss ich mich einfach tagtäglich auf eine funktionierende Mannschaft verlassen können. Nur so können wir die Sicherheit an Bord sowie in der ganzen Galaxie wirklich gewährleisten.“

Eifrig nickten die Kadetten. Die beiden Herren etwas mehr, Calla etwas weniger. Langsam schienen sie die einmalige Chance, die sie hier großzügig erhielten, zu realisieren. Geleitet durch die Notizen auf seinem Datapad wies der Captain nun jeder Person die Station samt zuständigen Offizier zu. Mit ihrem Faible für Sprachen und Kommunikation setzte Toji die junge Ventar als unterstützende Kraft für Sub-Lieutenant Rune Monchar ein. Zwar hatte der Neimoidianer in seinem letzten Bericht kurz erwähnt, dass die technische Feinabstimmung noch vereinzelt Fehler produziere, aber trotzdem hielt der Kommandant der „Pandora“ diesen Posten für unproblematisch. Ihren kampfwütigen Kamerad Qymaen jar Dharar, ein reptilienartiger Nichtmensch, wollte er – trotz möglicher Schwierigkeiten – bei der Feuerleitstation einsetzen, während Yakown Cornag, ein junger Mensch von Garqi und dazu der dritte Kadett, seinen Dienst bei der Navigation tun würde. Weil das Imperium inzwischen einen großen Teil des Corellian Run an die Rebellion verloren hatte und man deshalb auf den Hydian Way ausweichen musste, würde der Kadett – als Ensign Grumbys Helfer – in der nächsten Stunde viel zu tun haben.

„Zum Abschluss setzte ich Sie jetzt noch einmal kurz über den geplanten Ablauf in Kenntnis“, sagte der Captain, sah kurz auf sein Chrono und setzte anschließend mit förmlicher Tonlage fort: „In etwa einer halben Stunde wird die 'Pandora' wieder in ihren betriebsbereiten Zustand versetzt. Sämtliche Systeme werden dann ein letztes Mal besonders auf Herz und Nieren geprüft, bevor wir danach das Dock verlassen. Bevor wir uns mit dem Konvoi sowie den restlichen Begleitschiffen treffen, haben wir noch genau zwei Stunden zum Proviantieren und zum Aufnahmen unserer Bodentruppen sowie der beiden TIE-Staffeln. Erst im Anschluss steht das Rendezvous auf Höhe mit Rendili II an, wo der Konvoi – aufgrund günstiger Konstellation – auch in den Hyperraum springen wird. Die ganze Zeit hat Commander Akaji, der Erste Offizier an Bord der 'Pandora', das Kommando.“ Kurz pausierte er, damit die Kadetten Fragen stellen konnten. Da sich keiner rührte, beendete der Captain das Gespräch mit folgenden Worten: „Keine Fragen? Gut. Dann können Sie wegtreten und sich auf Ihren Dienst vorbereiten. Ich will Sie in einer halben Stunde auf der Brücke sehen!“

[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage „Orenth“ | Dock „Orenth Eins“ :||: VSD II „Pandora“ | Deck Drei | Besprechungsraum :||: Captain Toji Murata und drei Kadetten :]​
 
Rendili-System :: Rendili :: Orbit :: Lancer-Fregatte "Aurora":: Kommandantenbüro :: Lt.Com. Halijc'arl'ajkartia,( Brian DeClay, Ezianti Thung im Hintergrund) als Holo: Aaronson und Mengsk
Entgegen der ersten Befürchtung bekam Halijc'arl'ajkartia sogar auf die Frage eine ernsthafte Antwort. Aaronson selbst war nicht über den Frachtinhalt informiert und Mengsk wusste zumindestens, dass es sich um medizinisches Gut, Bacta-Tanks und Ausrüstung handelte. Also Dinge, die für alle Seiten sehr wertvoll waren. Die Chiss nickte zur Bestätigung und hörte sich den Rest der Worte an. Es gab da nicht viel mehr zu sagen, es würde ein heißer Ritt werden und es gab noch reichlich Gelegenheit für "Überraschungsmomente". In 35 Stunden ging es also los.
Die Chiss verabschiedete sich und dann war die Holo-Übertragung beendet.

Das Licht wurde wieder heller im Raum und der Duro und DeClay blinzelten kurz ihre Kommandantin an.
"Da haben wir uns ja was schönes eingebrockt." brummte DeClay.
"Ein "Spaziergang im Minenfeld bei Mondschein", wie doch eigentlich immer." erwiderte der XO trocken.
"Nicht klagen Gentlemen, wenn wir es mit Piraten zu tun haben, dann ist es nie einfach, aber durchaus eine lösbare Aufgabe. Besser als sich in einer Großschlacht gegen die Neue Republik verheizen zu lassen. Bislang hat man da Lancer-Fregatten häufig falsch platziert und häufig Potential verschenkt. Hier haben wir aber einen größeren Handlungsspielraum." gab die Chiss zu bedenken. Die beiden anderen nickten zustimmend.
"Wir haben noch 35 Stunden. Und die sollten wir sinnvoll nutzen. Ich empfehle der Nachtschicht einen kurzen Landgang in der Orbitalstation zu ermöglichen, die haben sich diesen verdient. Der Rest wird im bisherigen Schichtbetrieb eingesetz. Bevorratung inklusive Reserve, noch einmal alles auf Vollständigkeit und Funktion überprüfen und für alle Schichten noch ein Kampftraining, leichtes körperliches Training und Notfallübungen. Wir werden es mit unangenehmen Gegnern zu tun bekommen und da muß jeder Griff sitzen wie im Schlaf. Lassen Sie die Ausbilder nicht übertreiben, wir brauchen ausgeruhte und kräftige Leute. In spätestens 20 Stunden sind alle Mannschaften vollzählig an Bord. In Anbetracht der Verletzungsmuster und potentiellen Gefahren gilt ab sofort: Sobald wir den Raumhafen verlassen, hat jeder Schutzhelme und Notretter und Schutzanzüge bei sich zu tragen. Mannschaften im Hüllenbereich und sensiblen Bereichen auch anzulegen. Für den Fall eines Angriffes und eines Hüllenbruchs, haben die Soldaten wenigstens noch eine Chance nicht zu ersticken und sich selbst zu retten. Wenn Gefechtsalarm ausgerufen wird, dann will ich nicht nur alle Leute auf ihren Posten sehen, sondern auch, dass Schutzhelm und Atemgeräte angelegt werden. Ich erinnere nur an Sub-Lt. Dendri, der von Splittern der Deckenpanele verletzt wurde. Ich weiß, dass ist eher unüblich, aber unsere "Aurora" ist nicht gerade massiv gepanzert und Treffer können uns schwere Schäden beibringen. In solchen Fällen können wir uns leichtfertige Verluste nicht leisten. Diese Order gilt für alle! Daher, jeder soll seine persönliche Schutzausrüstung noch einmal auf Funktion und Vollständigkeit überprüfen. Mir ist klar, dass seit der Grundausbildung die wenigsten sich noch einmal mit diesen Gegenständen vertraut gemacht haben und ganz froh waren, es nicht mehr tun zu müssen. Damit ist jetzt Schluß. Die Sicherheit geht vor Bequemlichkeit. Ebenso soll bei den Notfallübungen auch die Erste Hilfe und Bergung und Selbstrettung intensiv geübt werden. Wir werden zwar in der kurzen Zeit nicht nochmal alle Notfallprotokolle durchspielen können, aber die wichtigsten. Sollte das Rendevous mit der "Azmodan" schief gehen und wir sind eine Weile auf uns allein gestellt, dann müssen wir uns selbst lange genug über Wasser halten können. Daher muß jeder an Bord darin fit sein. Der Ernstfall verliert etwas an Schrecken, wenn man ihn geordnet durchgespielt hat, das gilt für Rekruten und für Alteingesessene. Und noch eins. Es herrscht über die Pläne absolute Geheimhaltung, bis zu dem Zeitpunkt, bis wir den Raumhafen verlassen haben. Offiziell begleiten wir lediglich einen Konvoi, kein Wort über die Details. Ich vertraue auf die Loyalität der Mannschaft, aber je weniger die einzelnen Wissen um so weniger kann unbewußt nach außen dringen. Falls fragen kommen, warum wir so intensiv Notfall und Gefechtstraining abhalten und alle die Schutzausrüstung jederzeit bei uns tragen, dann verweisen Sie einfach auf die Ereignisse der vergangenen Nacht und meinetwegen, das man das bei den Chiss immer so macht."
erklärte Carla.
"Da werden Sie sich aber nicht übermäßig beliebt machen." meinte DeClay und wirkte selbst nicht ganz fröhlich bei dem Gedanken, die gesamte Schutzausrüstung ständig bei sich zu tragen. In der Tat, er fühlte sich dabei an die verhasste Grundausbildung erinnert. Im Grunde genommen gab er der Chiss auch Recht. Seit den intensiven Notfallszenarien, die man in den letzten Tagen durchgespielt hatte, und mit etwas Phantasie, konnte man durchaus verstehen, warum sie so dachte. Doch die Theorie und die übliche Praxis wichen zuweilen sehr von einander ab. Ihm war in seiner ganzen Dienstzeit keiner der durchgespielten Vorfälle vorgekommen und insgeheim hoffte er auch, dass dieser Fall nie eintraf. Die Brücke der Lancer-Fregatte lag sehr weit vorn und damit auch recht exponiert. Ein Treffer und es konnte auf der Brücke sehr schnell, sehr ungemütlich werden. Doch die lauernde Gefahr begegneten die meisten, in dem sie ignoriert wurde. Schlimmes passierte nur den anderen. Das dies ein Trugschluß war, konnte man sich denken.
"Darüber bin ich mir durchaus im Klaren. Doch meine Überlegungen basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen. Es geht mir nicht darum eine Mannschaft dadurch zu beruhigen, indem man die hässliche Realität ausblendet. Ich sehe meine Aufgabe vielmehr darin, jeden an Bord auf möglichst viele Eventualitäten vorzubereiten und da ist es egal ob es sich um einen Koch, eine Schreistubenordonanz, einen Mechaniker oder einen Kanonier handelt. In erster Linie ist jeder ein Soldat oder Soldatin und muß dieses Handwerk genauso beherrschen wie seine Aufgabe, die er oder sie an Bord ausübt." erwiderte Carla ruhig und ernst.

Es folgten aufregende 30 Stunden und die meisten fielen erschöpft in die Betten, sobald ihre Schicht vorbei war. Die Nachtschicht nutze ihren Landgang, jedoch nicht bis zur letzten Minute aus. Die internen Meldungen über das intensive Training, welche von Schicht zu Schicht weiter erzählt wurden, machten so einen Eindruck, dass die Feierlaune ausblieb und man die Freizeit tatsächlich zum ausruhen nutze. Die Erschöpfung erstreckte sich aber nicht über die Ruhephase hinaus und so wirkte die gesamte Mannschaft vor Ablauf der 35 Stunden frisch und fieberte dem Einsatz entgegen.
Offiziell stand ein Routineeinsatz an und die allgemeine Verwunderung machte sich breit, warum so ein intensives Training vorher betrieben wurde. Als Antwort auf den Grund, wurde darauf verwiesen, dass die Chiss wohl generell sehr streng und hyperkorrekt seien. Die Kommandantin wollte scheinbar als Neuling demonstrieren wer an Bord das Sagen hatte, das war man schon gewohnt und das half sich damit abzufinden.
Pünktlich legte die "Aurora" vom Raumhafen ab und traf sich mit der "Silver Bullit" und der "Azmodan".

Rendili-System :: Rendili :: Orbit :: Lancer-Fregatte "Aurora"
 
[: Rendili-System | Orbit von Rendili | Werftanlage „Orenth“ | Dock „Orenth Eins“ :||: VSD II „Pandora“ | Deck Drei | Turbolift auf dem Weg zur Brücke :||: Commander Serenety Akaji :]

Nichts hielt mehr auf als Papierkram und die eigene Familie! Fast schon widerwillig hatte sie sowohl ihrer Mutter als auch ihrem Vater eine Nachricht gesendet. Gleich wie sehr sie ihre Eltern liebte, manchmal war sie über den Abstand zu ihnen sehr glücklich. Ihre Mutter hatte es natürlich nicht lassen können privates zu fragen, ebenso wie es nun mit ihr und Toji stand und Serenety hatte wenig Lust gehabt darauf zu antworten. Was hätte sie auch sagen können, dass sie mittlerweile wusste das sie ihn liebte und der sich Zeit erbeten hatte? Diese Antwort wäre alles andere als passend gewesen und so wie sie ihre Mutter kannte hätte diese versucht noch mehr heraus zu finden und darauf konnte Serenety bestens verzichten. Nicht zuletzt da sie sich dazu entschieden hatte, dass gleich was geschah, sie dennoch an Bord bleiben und ihren Vorgesetzten unterstützen würde. Das Leben war zu kurz um es zu verschwenden. Wahrscheinlich hätten sie einige dafür ausgelacht, hätten behauptet, dass sie nicht dumm sein und sich jemand anderen suchen sollte. Wer würde schon ewig auf eine Antwort warten? Mehr als fünf Tage waren vergangen seit ihrem Geständnis. Für viele wäre dies Grund genug jegliche „Hoffnung“ aufzugeben und sich in das Leben zu stürzen. Mehr noch in irgendeine Affäre. Seren würde dies nicht tun. Gleich was ihre Familie verlangen würde, sie würde allein bleiben. Eine Verlobung konnte immerhin schnell gelöst werden, auch wenn dies für beide Seiten der Familien nicht schön wäre. Seren wusste, dass ihr Vater dies verstimmen würde, doch darauf würde sie keine Rücksicht nehmen können. Ebenso vermutete sie, dass Han versuchen würde jemand anderen für sich zu finden. Wenn es soweit kommen würde, wenn dies tatsächlich eintreffen mochte, dann würde sie sich gegen ihren Vater stellen und es wäre dann gleich wie zornig er über sie sein würde. Zwar liebte sie ihn über alles und wollte ihn nicht enttäuschen, in nichts und dennoch würde sie sich gegen eine Heirat mit jemandem stellen. Ihr Vater würde anfangs wohl nicht nur zornig sein. Wenn sie Pech hatte würde er nicht einmal mehr mit ihr sprechen wollen, bis sein Zorn verraucht war, doch würde sie dies in Kauf nehmen. Es hatte sich ohnehin schon zu lange gezogen. Sie hatte viel zu lange gebraucht die Wahrheit zu erkennen und würde letztlich nicht aufgeben. Verrückt oder nicht hier ging es um mehr für sie als um irgendeine Liebelei. Mochte das Leben vielleicht irgendwo für jemanden noch die zweite Liebe bereithalten, so war sie sich sicher das es bei ihr nicht so war.

Serenety war jemand der seine Entscheidungen präzise traf und diese nicht einfach so über Bord beförderte. Sie blieb ihren Idealen treu und wenn dies bedeuten mochte mit dem Kopf durch die Wand zu müssen, dann würde sie dies eben tun! Sie schätze niemanden der sich nach dem Wind drehte, seine Meinungen und Ansichten danach auslegte. Sie selbst tat es nicht. Ihr Ehrgefühl war viel zu hoch, ihr Stolz viel zu ausgeprägt. Natürlich konnte dies auch Nachteile haben, doch jene nahm sie in hin. Niemand hatte es verdient in seinem Leben einfach an sein Ziel zu kommen, wenn er sich in allem nach dem richtete was die Mehrheit tat, dachte oder sagte. Sie war noch nie ein Mitläufer gewesen und sie mochte solche Personen auch nicht. Es deutete von Schwäche und nicht vorhandenem Rückgrat. Sie alle lebten in einem Universum welches nicht einfach war und jeder von ihnen musste seinen Weg finden. Natürlich entschied sich nicht jeder für den Besten und dennoch war es wichtig sein menschenmöglichstes zu tun. Ziele die man sich steckte sollten erreicht werden und dennoch veränderten sich manche Ziele irgendwann. Serenety selbst war am Anfang darauf bedacht gewesen ihre Karriere voran zu treiben. Es war ihr Ziel gewesen einmal selbst ein Kommando zu haben. Doch nun, etwas an diesem Ziel hatte sich verändert oder hatte sie sich vielleicht verändert? Beide Faktoren konnten hier zutreffen. Es war ihr nicht mehr so wichtig ihre eigenen Karriere voran zu treiben und es war ihr ebenso nicht mehr so wichtig ein eigenes Kommando zu erhalten. Sie alle brachten Opfer, jedenfalls auf die ein oder andere Weiße und Serenety war sich dessen bewusst, dass sie jedes Opfer bringen würde, wenn es um den Mann ging, den sie liebte. Dies hätte sie zwar niemals gedacht noch für Vorstellbar gehalten, doch nun war es so. Am besten wäre es dies niemals auszusprechen und schon gar nicht in der Gegenwart ihres Vaters oder in der ihres Vorgesetzten. Wobei, sie glaubte das ihr Vater dies vielleicht sogar noch verstehen würde. Sie mochte ein großes Talent haben, hochbegabt sein und dennoch würde jede Begabung nichts bringen wenn man erkannte, dass man etwas ganz anderes wollte.

Es war so wichtig zu wissen wonach man strebte, was man wollte, wirklich wollte. Dann erst würde das Leben wahrhaftig seinen Sinn haben. Serenety hatte ihren Sinn gefunden, erst recht „spät“ aber sie hatte ihn gefunden und dies war mehr wert als alles andere. Der Sinn des Lebens war erstrebenswert! Sie wollte nicht einfach nur vor sich hinleben und mitnehmen was man mitnehmen konnte. Dazu war sie ohnehin nicht erzogen worden und zum anderen passte es nicht zu ihrem Charakter. Nein, nein sie wollte die Wirklichkeit mit seinen Höhen und Tiefen. Die Realität die nun einmal nicht einfach war. Sie wollte keine Lügen, keine Sümpfe, keinen Betrug und was sonst noch dazu gehörte. Zu leiden war immer noch besser als sich selbst etwas vor zu machen. Sich selbst zu belügen war das schlimmste was man tun konnte und es machte auf Dauer unglücklich. Schon jetzt war sie eine ganze Zeit lang unglücklich gewesen ohne es wirklich zu merken, weil ihr Stolz es verhindert hatte. Es reichte! Genug war genug und dieses Kapitel konnte somit abgeschlossen werden. Nichts gab es noch was dem hinzuzufügen war.

Serenety verließ den Turbolift, strich noch einmal ihre noch immer etwas zu weite Uniform glatt und näherte sich der Brücke der Pandora. Sie würden bald das Reparaturdock verlassen und bis dahin wollte sie noch einmal sämtliche Systeme gecheckt haben. Die junge Offizierin wollte Rendili hinter sich wissen und damit auch die Geschehnisse. Es musste voran gehen und sie musste nach vorn sehen und nicht zurück.

Als sie die Brücke der Pandora betrat vielen einige Blicke auf sie und die junge Frau nickte kurz nachdem ein Salut erfolgt war. Es fühlte sich um einiges besser an wieder auf der Brücke dieses Schiffes zu stehen anstatt irgendwo anders zu sein. Die beruhigende Kühle dieser Wände besaßen etwas beruhigendes. Hier war sie zu Hause, hier war jeder Offizier daheim. Auch wenn Landgang schön war, so wollte man früher oder später zurück auf sein Schiff, zurück auf seinen Posten und Serenety war froh wieder hier zu sein. Hier gab es keine wirklichen Veränderungen, keine Überraschungen als solches. Alles lief nach Strukturen, nach geordneten Bahnen, jeder wusste was er zu tun hatte und niemand kam auf die Idee sich irgendetwas heraus zu nehmen. Auch wenn der kurze Aufenthalt auf Rendili eine Abwechslung gewesen war, sie auf der Feierlichkeit andere hatte kennen lernen können – auf einige hätte sie auch verzichten können – so war dies nichts im Vergleich zu einem Kriegsschiff. Dies konnte jedoch nur jemand verstehen der selbst auf einem solchen Schiff diente. Für jeden anderen klang dies absurd. Heimat war letztlich der Ort, den man als solches bezeichnete. Für ihre Cousine war ihr Jäger ihre Heimat und für Serenety die Pandora. Nichts und niemand würde sie dabei umstimmen können. Wobei, sie besaß noch eine andere Heimat doch dies galt nur für sie.

Serenety lenkte ihre Schritte zu den einzelnen Systemabschnitten, da sie mit jedem Offizier persönlich sprechen wollte. Da Toji noch nicht auf der Brücke war, war es ihre Aufgabe und zum anderen hatte er ihr vorerst das Kommando überlassen. Dann war da natürlich noch ihr „Besuch“ oder besser gesagt ihr Zuwachs der fürs erste bei ihnen eingeteilt worden war. Drei junge Kadetten alle nicht älter als um die zwanzig. Da ihr Gedächtnis sie nicht im Stich ließ hatte sie sich sogar die Namen der drei gemerkt. Eine gewisse Calla Ventar, bei ihr handelte es sich um die Großnichte von dem Verräter. Eine junge Frau die trotz allem bisher treu geblieben war. Um eine Person namens Qymaen jar Dharar, ein reptilienartiger Nichtmensch, genau genommen einem Kaleesh vom Planeten Kalee. Eine Rasse die eigentlich Krieger gewesen waren und einem Mann namens Yakown Cornag welcher von Garqi stammte. Serenety hatte kurz die vorhandenen Informationen der drei gelesen. Toji hatte die junge Ventar zu Sub-Lt. Monchar eingeteilt, den Kaleesh zur Feuerleitsation und Cornag zur Navigation und damit zu Ensign Grumby. Dieser würde die Zusätzliche Hilfe auf alle Fälle gebrauchen. Besonders wo sie über den Hydian Way ausweichen mussten. Serenety hoffte das die Kadetten keinen Ärger machen würden. Ein Kaleesh an Bord eines Kriegsschiffes konnte durchaus Probleme machen. Letztlich würde man sehen wie gut sich die drei Frischlinge einfügen würden. Serenety’s erster Gang ging zu Lt. Commander du Telac, welcher für die Waffenstation tätig war. Kurz darauf erschien der Kommandant auf der Brücke, welche mit einem Salut von der gesamten Mannschaft begrüßt wurde, ebenso von Serenety. Er würde sich sehr wahrscheinlich im Hintergrund aufhalten und sie beobachten. Die junge Offizieren blendete diesen Gedanken aus.


„ Sämtliche Systeme hochfahren. Lt. Commander du Telac überprüfen sie noch einmal ihre Systeme und teilen sie mir ihren Bericht mit. Ich möchte sie daran erinnern, dass ihr Schützling, sobald er die Brücke erreicht, einer Rasse entstammt die bekannt für ihre Kriegerische Art ist. Demnach ist es gut möglich, dass sie ihn zügeln müssen.“

Der reifere man sah sie mit fast starrem Blick an und nickte dann kurz. Du Telac gehörte zu der Sorte die man auch gut zu Aaronson und Mengsk packen konnte. Ähnliches Kaliber und ähnliche Ansichten. Gänzlich sympathisch war nicht und arrogant obendrein. Serenety hoffte das er es irgendwann einmal schaffen würde sein eigenes Kommando zu erhalte, damit sein angekratzter Stolz nicht irgendwann dazu führte, dass er einen Fehler beging. Seren wanderte zu Sub-Lt. Monchar, einem Neimoidianer, dessen Rasse dafür bekannt war nur nach seinen eigenen Interessen, Wohlstand und Profit zu sehen. Die Neimoidianer hatten sich zum Teil als Verräter herausgestellt. Einzelne unter ihnen jedenfalls und so genoss man sie mit Vorsicht. Serenety sprach einige Worte mit ihm und trug ihm auf ein Auge auf die junge Ventar zu haben und sie gleichzeitig zu fördern. Calla durfte nicht mit dem Verräter in eine Schublade geschoben werden. Letztlich folgte Ensign Grumby. Diesem schärfte sie noch einmal ein, dass es wichtig war ein gutes Bild abzugeben und gleichzeitig warnte sie ihn davor übermütig zu sein. Eindruck zu schinden war fehl am Platz besonders auf einem Schiff wie der Pandora.

„Alle Systeme bereit Commander“, teilte ihr du Telac mit und sowohl die Kommunikation als auch die Navigation bestätigte dies.

Serenety nickte kurz. „Sehr gut. Bringen wir die alte Dame auf Touren. Ensign starten sie die Repulsoren der Pandora und bringen sie das Schiff langsam aus dem Dock.“

„Aye Commander“, folgte die Bestätigung von Grumby. Serenety nickte zufrieden und ließ ihren Blick prüfend über die Brücke gleiten. Alles schien bisher in bester Ordnung zu sein und es war zu hoffen, dass es auch so blieb.

Serenety wandte sich an die drei Kadetten, die eingetroffen waren und sich an die ihre jeweiligen Stationen begeben hatten.

„Miss Ventar, Mister jar Dharar, Mister Cornag, geben sie ihr bestes und enttäuschen sie ihre Vorgesetzten nicht. Was sie hier lernen wird ein Teil ihres Lebens sein. Der Grundpfeiler dessen was sie später einmal selbst erreichen wollen je nachdem für welchen Weg sie sich entscheiden.“

Ihre Stimme war bis jetzt kühl gewesen aber dennoch freundlich. Ebenso war eine gewisse Strenge durchzuhören gewesen. Serenety hatte die Hände hinter ihrem Rücken verschränkt und blickte durch das große Sichtfenster. Die Pandora hatte sich langsam in Bewegung gesetzt und verließ Stück für Stück das Dock. Sobald sie dieses hinter sich gelassen hatten würden sie zum Treffpunkt fliegen und danach in den Hyperraum springen.

„Ensign, sobald wir das Dock gänzlich verlassen haben starten sie die Triebwerke und bringen die Pandora zu ihrem Rendezvouspunkt um Rendili II. Nachdem wir dort eingetroffen sind und sich der Konvoi sowie die restlichen Begleitschiffe gemeldet haben, springen wir den Hyperraum nach Ruan.“

Grumby nickte bestätigend auf diesen Befehl und folgte seinen Anweisungen. Die Triebwerke der Pandora wurden gestartet nachdem sie das Dock hinter sich gelassen hatten und flogen dann ihrem Treffpunkt entgegen. Lange brauchte das Kriegsschiff nicht um sein Ziel zu erreichen. Sowohl der Konvoi als auch die Begleitschiffe trafen Stück für Stück ein.

„Commander, wir erhalten soeben die Bestätigung das sämtliche Begleitschiffe sowie der Konvoi eingetroffen und bereit sind in den Hyperraum zu springen“, teilte Monchar mit.

Serenety nickte kurz auf seine Worte.

„Teilen sie ihnen mit, dass sie springen sollen und wir uns im Ruan System treffen.“

„Aye.“

Die junge Commander verließ ihren Posten und schritt zum Mittelgang. Die Pandora sprang wenige Minuten später in den Hyperraum und ihrer Reise nach Ruan entgegen. Wenn auch über einen anderen Weg als sonst.

[: Hyperraum | auf dem Weg nach Ruan :||: VSD II „Pandora“ | Brücke :||: Commander Serenety Akaji, Captain Toji Murata und Mannschaft :]

OP: Weiter im Weltraum Imperiums Thread.
 
[Rendili System -Orbit von Rendili - ESD Azmodan – Brücke] mit Brückenbesatzung

Gespannt ließ sich Arcturus in einen Sessel auf der Brücke zurück sinken, vor ihm befand sich der Holoprojektor der Brücke auf dem nicht nur die Formen der Azmodan klar zu erkennen waren, sondern auch die dazu stoßenden Formen der "Silver Bullet" und der "Aurora", die Schiffe von Aaronson und Carla. Kaum das sie in der Nähe der Azmodan, ein Schiff welches mit seinen 600 Meter die 120 Meter Lange "Silver Bullet" und 250 Meter "Aurora" mehr als nur überragte, sich befanden erhielt er von beiden Schiffen die Meldungen, das sie vollends einsatzbereit waren. Der Konvoi nährte sich bereits aus Richtung der Orbitalen Werften, 4 Sternengaleonen vollgepackt mit Medizinischen Gütern und auch schwach bewaffnet um sich etwas wehren zu können. Er hatte mit den Kommandanten der Galeonen gesprochen, welche allesamt wenig zufrieden gewirkt hatten als sie den Riskanten Plan gehört hatten doch es hin genommen hatten. Sie sorgten für ihre Sicherheit, also lag es an ihnen sich auch die Mittel auszusuchen.

"Alle auf ihren Positionen Sir, die Koordinaten sind im Navigationscomputer und die Hyperraumrouten sind berechnet."

kam es von seinem 1. Offizier Krakov aus einer der beiden Seitengänge der Brücke, woraufhin Arcturus nickte. Jetzt ging es los.

"Sagen sie der Silver Bullet und der Aurora das sie sich Backbord- und Steuerbordseitig sich vom Konvoi positionieren sollen und die vorgegebene Route abfliegen. Wir werden in kürze den Hyperraumsprung zu Aaronsons Gegebenen Koordinaten durchführen. Ich erwarte regelmäßige Statusberichte und eine sofortige Meldung bei Feindkontakt."

rief er und erhob sich von seinem Sessel, um sich auf dem Rand des Holoprojektors mit den Armen abstützen zu können. Es wurde ernst, er legte nun das Leben aller auf der Azmodan in die Hände der Pläne von Gordon Aaronson und sprang 2 mal innerhalb eines Sternensystems. Etwas, was sehr riskant war da nur eine minimale Abweichung ausreichen würde um sie gegen etwas knallen zu lassen. Einen Asteroiden, einen Transporter oder nur Wrackteile. All das konnte beim Austritt aus dem Hyperraum für ernsthafte Schäden sorgen.

"Sie haben bestätigt Sir, sollen wir nun zur Angegebenen Erstposition springen?"

"Natürlich Krakov, alle bereit machen für Hyperraumsprung!"

dröhnte seine tiefe Stimme über die Brücke, während sich alle daran machten das Schiff in die Angegebene Richtung zu lenken. Langsam drehte der 600 Meter Koloss sich um, so das seine Spitze von Rendili weg zeigte. Die Geschwindigkeit nahm kontinuierlich zu, so das sie innerhalb kürzester Zeit die Maximalgeschwindigkeit von 70 MGLT erreicht hatten, währenddessen bewegte sich bereits der Konvoi seinen Weg entlang um zu den Randbereichen des Systems zu gelangen. Als sie bei einer konstanten Geschwindigkeit waren, aktivierte sich der Hyperantrieb des Enforcers und die Sterne wurden zu langen Streifen, bevor es so aussah als wurde das Schiff ruckartig nach vorne gezogen und am Horizont verschwinden. In Wahrheit hatten sie nur einen kurzen Sprung, innerhalb relativ kurzer Zeit erschienen sie wieder im Realraum, direkt am Rande des Rendili Systems und weitab der belebten Routen. Auser ihnen befand sich nichts erwähnenswertes hier, sie waren quasi im Nirgendwo. Auf dem Holoprojektor wurde ihre Position angezeigt, der Sprung hatte sie einige Hundert Kilometer entfernt von dem angestrebten Punkt gebracht. Eine, für Hyperraumreisen, akzeptable Abweichung doch wollte Arcturus sicher gehen.

"Navigation, bringen sie uns näher an die Erstposition und richten sie uns in Richtung Zweitposition aus. Melden sie dazu noch Aaronson das wir bereit sind einzugreifen und gerne wissen würden, wie der bisherige Status bei ihnen ist."

[Rendili System -Rand des Systems - Erstposition - ESD Azmodan – Brücke] mit Brückenbesatzung
 
[Rendili-System | Rendili | Orbit | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson; Arcturus Mengsk (Azmodan) und Halijc'arl'ajkartia (Aurora) über Holo

Der Plan war klar, alle Vorbereitungen waren abgeschlossen, die Schiffe startbereit. Nun war es soweit, die Mission beginnen zu lassen. Während die mächtige Azmodan sich von der Gruppe trennte und für ihren ersten Sprung ausrichtete, formierte sich der Konvoi für den Sublichtflug zum Systemrand. Die vier massigen, immerhin 300 Meter langen Sternengaleonen bildeten eine Reihe und entsprechend Arcturus Mengsks Anordnung positionierte die Silver Bullet sich an Steuerbord, Halijc'arl'ajkartias Lancer-Fregatte an Backbord.

»Verstanden, Commander Mengsk. Ihnen eine glückliche Fahrt. Wir brechen nun ebenfalls auf. - Miss Halijc'arl'ajkartia, halten Sie Ihre relative Position zum Konvoi. Warten Sie bei Feindsichtung auf meine Anweisungen. - Sternengaleone 1, halten Sie sich an den vorgegebenen Kurs. Maximalgeschwindigkeit, soweit möglich. Wir passen uns Ihrem Tempo an.«

So setzten sie sich in Bewegung; während jedoch der Enforcer-Kreuzer mit stolzen 70 MGLT davonpreschte, durften sie sich auf einen sehr langsamen Flug einstellen, denn die Frachtschiffe schafften nicht mehr als 30 und die Eskortschiffe mussten sich daran anpassen. Etwas über zwei Stunden musste es dauern, bis sie das Gebiet erreichten, in dem sie mit dem Überfall rechneten. Zeit genug auch für die Piraten, sich auf das Kommende vorzubereiten.

Für die Besatzungen der imperialen Schiffe bedeutete es vor allem ständige Anspannung und die große Gefahr, dass diese im unpassendsten Moment nachließ. Denn zunächst geschah gar nichts. Nur schwarzes All mit einem unveränderlichen Sternenhimmel stand vor den Sichtschirmen; die einzigen Bewegungen kamen von einem zivilen Frachter, der ihnen entgegen kam und sie in gebotenem Sicherheitsabstand passierte, sowie einem der Nachbarplaneten Rendilis, der in großer Geschwindigkeit träge an ihnen vorbei kroch. Mit jedem Kilometer, den sie zurücklegten ohne dass etwas geschah, wurde es schwieriger, die uneingeschränkte Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten. Aber die Besatzungen der Frachter sowie der Kampfschiffe wussten, was auf dem Spiel stand: Einfach alles. Und so taten sie ihr bestes. Das musste einfach genügen.

Während des Fluges stellte Gordon Aaronson immer wieder Berichte an die Azmodan durch, die an ihrer vorgesehenen Position darauf wartete, ins Kampfgeschehen einzugreifen. Inhalt war stets, dass alles nach Plan verlief und es keine besonderen Vorkommnisse zu melden gab. Der Kreuzer konnte also in Position bleiben und war ebenfalls zum Warten verdammt. Aber wahrscheinlich war es dort weniger langweilig, weil man damit beschäftigt war, den Hyperantrieb durchzuchecken und Verantwortlichen in den Hintern zu treten. Mengsks Schiff hatte beim ersten Sprung das Ziel nicht unwesentlich verfehlt. Das durfte später, mitten im Gefecht, nicht passieren. Schon eine wesentlich kleinere Abweichung vom vorgesehenen Sprungziel konnte dort verheerende Folgen haben. Aaronson wurde schlecht bei der Vorstellung, die 600 Meter lange Azmodan könnte in unmittelbarer Nähe zur Silver Bullet aus dem Hyperraum kommen und diese mit ungebremsten 70 MGLT regelrecht überrollen.


»Aurora, wir nähern uns dem voraussichtlichen Kampfgebiet«, meldete er, als sie nur noch 10 Minuten von der ›Engstelle‹ zwischen einem Mond und einem Asteroidengürtel entfernt waren. Nach Ablauf dieser Zeit war ihre Fluchtmöglichkeit eingeschränkt, da die vielen massereichen Objekte die Berechnung eines Sprungvektors massiv erschwerten. Die Piraten mussten dann in den quälend langsamen Galeonen leichte Beute sehen. Wenn sie bei ihrem bisherigen Vorgehen blieben und mit wendigen Jägern die Verteidigungsgeschütze lahmlegten, während größere Kampfschiffe die Eskorte ausschalteten, winkte ihnen im Erfolgsfalle reiche Beute. Wieviel medizinische Ausrüstung wohl in diese vier riesigen Frachter passen mochte?

»Lieutenant Commander Carla, beobachten Sie die Gegend genau und melden Sie mir ungewöhnliche Bewegungen oder Hyperraumaktivitäten. - Gesamter Konvoi, vermeiden Sie es unbedingt, sich den verabredeten Sprungkoordinaten der Azmodan auf weniger als zwanzig Kilometer zu nähern. - Commander Mengsk, es entscheidet sich in wenigen Minuten, Sir. Im Falle eines Angriffes werden wir Ihnen wie verabredet so schnell wie möglich ein neues Sprungziel übermitteln. Sollten keine neuen Koordinaten eintreffen, erwarten wir Ihr Eintreffen am vereinbarten Ort in siebenundzwanzig Minuten und dreißig Sekunden genau ab... jetzt.«

Das war der Zeitpunkt, an dem sie planmäßig die Engstelle wieder verlassen sollten, wenn es nicht zu einem Überfall gekommen war. Die Azmodan würde dann hinter ihnen herauskommen und sie rasch einholen. So war sichergestellt, dass der kampfstarke Kreuzer möglichst in ihrer Nähe erschien, wenn sie zuvor aufgehalten wurden und aus irgendeinem Grund nicht in der Lage waren, Mengsk zu kontaktieren. Allerdings mussten sie in diesem Fall womöglich eine Viertelstunde oder länger ohne die Kampfkraft des Enforcers auskommen. In Anbetracht der Schlagkraft dieser ungewöhnlichen Pirateneinheit hoffte Gordon , dass es dazu nicht kam.

[Rendili-System | Rendili | Orbit | CRK Silver Bullet | Brücke] Gordon Aaronson; Arcturus Mengsk (Azmodan) und Halijc'arl'ajkartia (Aurora) über Holo
 
[Rendili System - Rand des Systems - Asteroidenfeld - Gekaperte Nebulon-B Fregatte - Brücke]Soloman Gold, Piratenbesatzung​

Die Schiffe versteckten sich innerhalb des Asteroidengürtels, welches gegenüber vom anderem Fixpunkt ihrer "Jagdgründe" war, ein dünner Durchgang der zwischen diesem Asteroidengürtel und einem Mond hindurchführt. Weit genug entfernt von Rendili selber damit nicht zeitig Hilfe eintreffen kann, an einer Stelle wo die Navigation in den Hyperraum schwierig ist und man sich auch problemlos verstecken kann. Innerhalb dieses Gürtels versteckten sie sich, eine Piratengruppe mit einer Schlagkraft die manche Systemverteidigung neidisch machte. Mit einer teilweise Reparierten Nebulon-B Fregatte, welche sie bei ihrem letzten Überfall geentert und übernommen hatten, besaßen sie ebenfalls ein Schiff der Imperialen Marine, ein sehr vielseitiges sogar. Nur machten die Schilde Probleme und nicht alle Waffensysteme waren voll Einsatzbereit, was jedoch zufriedenstellend war. Um alle Schiffssysteme beim Laufen zu halten dafür besaßen sie nicht genügend Männer. Abgesehen von diesem "Prachtstück" versteckte sich noch eine gestohlene Light-Corvette im Asteroidenfeld, welche mit ihren Anti-Jäger Kanonen vortrefflich unterstützen konnte und Problemlos auch Schiffe in ihre "Zangen" nehmen damit sie sofort geentert werden können. Die Primäre, offensive Schlagkraft verteilte sich jedoch auf 2 Schiffe: Eine Interceptor-Fregatte und ein Braha’tok Kanonenboot. Beide Schiffe besaßen Raketenwerfer und Turbolaser, welche sie zu harten Gegner machten. Jägerunterstützung gab es in Form von 2 Staffeln Uglies, bestehend aus allem was sich zusammenschweißen ließ und fliegen konnte. Das waren sie, die Piraten welche bereits seit Wochen, ach Monaten, Rendili terrorisierten und eng mit Söldnern zusammenarbeiteten, welche auf Rendili V die Ka.cke dampfen ließen. Ihr Anführer: Soloman Gold, ein Pirat wie er im Buche stand und sich mit einem langen Mantel auf der Brücke der Nebulon-B Fregatte befand. Tief zog er an seiner Zigarre, bevor er aus einem Mundwinkel den Rauch entweichen ließ. Die Asteroiden schützten sie vor den Sensoren der Imperialen, sie selber besaßen auch nur eingeschränkte Bilder von den Konvois doch reichte es aus um herauszufinden ob es sich lohnte anzugreifen…oder nicht

"Ein Konvoi nährt sich! 6 Schiffe wenn die Sensoren sich nicht täuschen"

Rief ein Twi’lek der an der Sensorik saß und blickte zu Gold, dieser runzelte leicht die Stirn. 6 Schiffe, wenn der Konvoi wie üblich aus 4 Schiffen bestand dann waren es also nur 2 Begleitschiffe. Bedeutete das sie dachten nicht das sie angreifen würden? War die Fracht so wertlos? Oder war es eine Finte damit sie dachten es wäre wertlos und deswegen nicht Angriffen? Er wendete sich um und trat an die Sensorkonsole um die verzerrten Formen der Schiffe auf dem Bildschirm zu studieren. Beide waren nicht sonderlich lang, das größte allerhöchstens 300 Meter, was dafür sprach das es nur Fregatten waren. Kinkerlitzchen also.

"Alle Mann an ihre Posten! Wir haben neue Beute gefunden!"

Rief er laut über die Brücke, worauf kurzer Jubel unter den Anwesenden entbrannte. Schnell wurden auch die anderen Schiffe informiert und die 4 größeren Raumschiffe traten aus den Schatten der Asteroiden hinaus, während wie ein Schwarm wilder Insekten die Uglies an ihnen vorbei zischten. Nun waren auch die Sensordaten deutlicher, Lancer und eine DP20. Wenn sie den Kurs bei behielten würden sie von der Seite des Lancers auf den Konvoi stoßen, es würde sich wohl erneut beweisen das die Lancer wirklich fliegende Särge waren.

"Sagen sie den Uglies sie sollen an dem Lancer vorbei fliegen und das andere Schiff im Nahkampf beharken, wenn wir uns in Reichweite befinden alle Geschütze auf den Lancer konzentrieren, die Light Corvette soll sich von uns lösen und zum Anfang des Konvois sich bewegen damit sie die Verteidigung der ersten Galeone ausschalten kann."

Nach kurzer Zeit wurden begonnen die Befehle auszuführen, die Light-Corvette drehte ab und beschleunigte während die 3 Fregatten wie hungrige Raubtiere auf den Lancer zusteuerten.

[Rendili System - Rand des Systems - Kampfgebiet - Gekaperte Nebulon-B Fregatte - Brücke]Soloman Gold, Piratenbesatzung​

Piraten
Nebulon-B Fregatte: [86%|65%]
Light-Corvette: [100%|100%]
Interceptor-Fregatte:[100%|100%]
Braha'tok Kanonenboot: [100%|100%]


Imperiale
Azmodan: [100%|100%]
Silver Bullet: [100%|100%]
Aurora: [100%|100%]
 
Rendili-System :: Rendili :: Orbit :: Lancer-Fregatte "Aurora":: Brücke :: Lt.Com. Halijc'arl'ajkartia, Brian DeClay, Ezianti Thung und Brückencrew, als Holo: Aaronson und Mengsk


Wie abgesprochen platzierte sich die "Aurora" backbordseits von dem Konvoi und passte die Geschwindigkeit auf die 30 MGLT an.
Obwohl die Geschwindigkeit nicht zu unterschätzen war, fühlte es sich im Vergleich zur eigentlichen Höchstgeschwindigkeit an, als würde man nur mit Schrittgeschwindigkeit vorankommen.
Die Sensoren zeigten nichts ungewöhnliches an, nur im gebührenden Abstand entgegenkommende Frachter.
Zwei Stunden dauerte es, bis die mutmaßliche Stelle für den Überfall erreicht wurde.
Die anfängliche Aufmerksamkeit wich einer leichten steifen Müdigkeit. Es ging einfach nur öde gerade aus und es passierte nichts. Wenn man sich auf "irgendwas ungewöhnliches" konzentrieren soll und dann nichts passiert, sinkt die Aufmerksamkeit deutlich ab, das Gehirn schaltet auf Standby sozusagen.
"Aurora, wir nähern uns dem voraussichtlichen Kampfgebiet."meldete sich Lt. Commander Aaronson schließlich und durch die Brückenbesatzung ging ein Ruck.
Der XO warf einen Blick auf die holographische Karte und in ca. 10 Minuten würde der Konvoi die kritische Stelle erreichen.
"An alle Stationen, wir nähern uns dem Zielgebiet in circa 10 Minuten. Alle Mannschaften, die Formaldienst durchführen, Tätigkeiten beenden und auf die laut Notfallplan 21 zugewiesenen Plätze. Hüllensektoren bis auf Geschützpositionen evakuieren, Schotten schließen. Rettungsteams auf Positionen." wies die Chiss ihre Mannschaft an. Nun würde es ernst werden.
Auf dem Brückenmonitor wurde die Entfernung bis zum Zielgebiet und die bis dahin vorausberechnete Zeit eingeblendet.
Der Countdown lief also...für die meisten würde es die erste richtige Schlacht werden und damit es nicht die letzte wurde, lag die Verantwortung bei Carla.

Als der Countdown abgelaufen war, meldete sich die "Silver Bullet" erneut:
"Lieutenant Commander Carla, beobachten Sie die Gegend genau und melden Sie mir ungewöhnliche Bewegungen oder Hyperraumaktivitäten. - Gesamter Konvoi, vermeiden Sie es unbedingt, sich den verabredeten Sprungkoordinaten der Azmodan auf weniger als zwanzig Kilometer zu nähern. - Commander Mengsk, es entscheidet sich in wenigen Minuten, Sir. Im Falle eines Angriffes werden wir Ihnen wie verabredet so schnell wie möglich ein neues Sprungziel übermitteln. Sollten keine neuen Koordinaten eintreffen, erwarten wir Ihr Eintreffen am vereinbarten Ort in siebenundzwanzig Minuten und dreißig Sekunden genau ab... jetzt."

Es passierte erst einmal nichts auf den Sensoren. Es war so, als wartete man auf einen Knall und dieser kam nicht oder verspätete sich. Mit scharfem Blick überwachten die Crewmitglieder ihre Sensoren.
"Fernsensoren melden unbekannte Schiffe." rief der Soldat an den Langstreckensensoren, die noch keine genauen Daten übermitttelten, aber schon frühzeitig warnten, dass etwas auftauchte.
"Es handelt sich um 4 größere Schiffe, 3 mindestens in Fregattengröße und zahlreiche kleinere Objekte, Jäger, Anzahl entspricht ungefähr 2 Staffeln. Objekte nähern sich mit hoher Geschwindigkeit." ergänzte der Soldat an den feinauflösenden Sensoren.
"Vorraussichtlicher Kurs?" fragte Carla und studierte die Holoanzeige der Schiffe.
"Die Jäger und das kleiner Schiff, vermutlich eine Light-Corvette, drehen ab und steuern auf die "Silver Bullet" zu, die 3 Fregatten: eine Nebulon-B, eine Interceptor und ein Braha'tok-Kanonenboot steuern uns an." meldete der Soldat.
"Die spielen einen Rollentausch..." fluchte der Duro.
"Sehr clever, die wissen, dass die Jäger sich mit uns nicht anlegen können und versuchen uns zu umgehen und erledigen uns mit den schweren Jungs um dann der "Silver Bullet" dann den Rest geben zu können." analysierte Carla und meldete via Holo an das andere Begleitschiff: "Hier "Aurora", Feind nähert sich vom Asteroidengürtel aus. Ein Schwarm Uglies und eine Light Corvette steuern auf die "Silver Bullet" zu und wir bekommen Besuch von 3 Fregatten. Die Piraten halten sich also nicht an den "korrekten Dienstweg". Wir schicken die aufbereiteten Sensorendaten euch zu. Unser Besuch trifft etwa in nicht mal mehr 2 Minuten ein. Wie lauten Ihre Anweisungen?"

Rendili-System :: Kampfgebiet :: Lancer-Fregatte "Aurora":: Brücke :: Lt.Com. Halijc'arl'ajkartia, Brian DeClay, Ezianti Thung und Brückencrew, als Holo: Aaronson und Mengsk
 
Rendili-System _ Rendili _ Militärbasis _ Schützenstand // Lance Corporal Riven, Private Nex Hunt, mehrere Soldaten (NPCs)



Nex atmete aus und gab seinem Gegenüber die Waffe zurück. In Gedanken versunken nahm der erfahrenere Corporal seine Waffe zurück. Der jüngere Scharfschütze war erleichtert getroffen zu haben, wie er wollte. Zwar war er gut ausgebildet worden, aber dennoch verhält sich jede Waffe anders, besonders wenn es ein anderes Modell ist. Anscheinend erkannte Riven nun auch dass er kein vollkommen hoffnungsloser Fall war. Fast schon kameradschaftlich klopfte dieser ihm auf die Schulter.

"Doch wie machst du dich im Gefecht?".

, fragte dieser rhetorisch. Unterbewusst merkte der junge Scharfschütze, dass diese Frage keineswegs als angeberisches Veteranen-Gehabe gemeint war. Der Halb-Umbaran verstand nun einige Beweggründe der Mitgleider des Squads. Dennoch bezweifelte er, dass Unfreundlichkeit die Fähigkeiten eines Neulings oder die Zusammengehörigkeit im Squad steigern würde. Vielmehr das Gegenteil würde der Fall sein. Schweigend starrte er Riven an.

"Wenn du im aufgewühlten und vollgebluteten Schlamm liegst. Die gequälten Schreie deiner Freunde hörst, die verzeifelt versuchen, ihre Eingeweide in ihrem Körper zu halten und Lasergeschosse deines Feindes auf deine Stellung hämmern - wirst du auch dann so funktionieren, wie du es gerade tatest?"

Zum ersten Mal spürte der Neuzugang eine Art Unbehagen. Die Ausführungen Rivens ließen ein vollkommen anderes Bild des Kampfes entstehen, als das, was er sich ausgemalt hatte. Ihm war bewusst, dass Krieg keine gemütliche Teerunde sein würde, aber in seiner Vorstellung würde das Imperium immer dominieren. Es war jedoch deutlich zu spät sich irgendwelche Horrorszenarien vor Augen zu malen. Er war bereit und würde für das Imperium kämpfen und notfalls sterben. Er hatte von den besten Soldaten der Galaxis gelernt und würde mit seinem Squad dem Imperium einen Sieg darbringen.

Mit einer hohen Tonfolge meldete sich das Comlink des Corporals. Kevora infomierte ihn darüber, dass in einer Viertelstunde das gesamte Regiment sich im Innenhof versammelt haben soll.


"Es geht los"

"Bereit.“, entgegnete Nex.

Sein vorheriges Gefühl des Unbehagens war schlagartig Geschichte, als er die Masse der Soldaten auf dem Innenhof entdeckte. Wer sollte sich so einer diziplinierten Masse in den Weg stellen. Es schien lachhaft, dass die Piraten sich mit dieser Armee anlegen wollten. Der Neuling folgte Riven, der zielsicher auf den Rest des Squads zusteuerte. Gespannt wartete der Zielfernrohrschütze darauf genauere Informationen für den bevorstehenden Einsatz zu bekommen.

Rendili-System _ Rendili _ Militärbasis _ Innenhof // Lance Corporal Riven (NPC), Sergeant Jorax Kevora, Private Nex Hunt, Rest des Squads (NPC), mehrere Soldaten (NPCs)
 
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