Ryloth

[: Ryloth-System | Systemrand :||: Eingreifgruppe unter dem Kommando von Captain Murata | VSD II „Pandora“ | Deck Sechs | Ersatzbrücke :||: Commander Harcov und die Besatzung der Ersatzbrücke :]

Obwohl man den gesuchten Schatz am Ende in den Händen hielt, kehrte die Imperialen nicht als die strahlenden Helden zurück, sondern wirkten mehr wie geschundene Krieger. Zwar machte die recht lädierte „Pandora“ einen gewaltigen Satz als sie in den Realraum zurückkehrte, aber dann schleppte sie sich nur schwerfällig in Richtung der Twi'lek-Welt Ryloth. Jedoch musste man an dieser Stelle zur ihrer Verteidigung sagen, dass die beiden Schwesterschiffe der Vindicator-Klasse, die „Basilisk“ und die „Valkyrie“, bloß bedingt eine bessere Figur machten. Der Kampf um die „Subjugator“ hatte an allen verbliebenen Kriegsschiffen deutliche Spuren hinterlassen. Hier kehrte in der Tat keiner so zurück wie er aufgebrochen war. Während sich die Reste der entsandten Eingreifgruppe allmählich dem öden, aber bewohnten Planeten näherten, steuerten in der Zwischenzeit zwei Kriegsschiffe der hiesigen Systemflotte auf sie zu, um sie in Empfang zu nehmen.

Mit ernster Miene betrachtete Commander Harcov die flimmernde Projektion vor sich, während im Hintergrund die einzelnen Stationen dem diensthabenden Offizier Bericht erstatteten. Er spürte wie ihm in diesem Augenblick eine unsichtbare Last von den Schultern fiel. Endlich waren sie wieder in Sicherheit. Endlich konnten sie diese desaströse Mission hinter sich lassen. Spätestens seitdem die Rebellion ihre großangelegte Militäroffensive entlang des Corellian Run in Richtung galaktischen Kern vorgenommen hatte, galt Ryloth zwar als verwaister, ungeliebter Außenposten, aber allein der Anblick imperialer Präsenz beruhigte den menschlichen Offizier von Metellos. Sogar einen Seufzer erlaubte er sich in diesem Augenblick. Zum Glück schien dieser „Gefühlsausbruch“ im allgemeinen Gemurmel der anwesenden Besatzungsmitglieder unterzugehen.


„Kommunikation, melden Sie uns bei der Sektorkommandantur an und bitten Sie um einen Platz im Orbit des Planeten“, befahl Harcov mit rauer Stimme. Man merkte ihm in diesem Moment deutlich an, dass er in den letzten Stunden kaum geschlafen oder Ruhe gefunden hatte. „Teilen Sie außerdem mit, dass wir selbst eine recht stattliche Zahl an Verletzten haben, die eine medizinische Versorgung benötigen, und zudem noch die Überlebenden der geopferten 'Starcraft'. Eine schnelle Entscheidung wäre demnach wünschenswert.“

Entschlossen steuerte die „Pandora“ und deren beiden Begleitschiffe auf die Wüstenwelt zu. Um die Sicherheit der erbeutete Legende zu gewährleisten, hatte man sie gemeinsam mit der „Hammer“ in einem nahen System zurückgelassen. Dort konnten sich die Mechaniker in aller Ruhe um die rasche Instandsetzung kümmern ohne von irgendwelchen Rebellenspionen entdeckt und eventuell sabotiert zu werden. Drei Rotten an einfachen TIE-Fightern entsandte auf einmal eines der beiden Schiffe der Systemflotte. Offenbar sollten diese schildlosen Maschinen die generelle Eskorte der verbliebenen Eingreifgruppe übernehmen. Stoisch ließ sich die alte Dame von diesen Sternjägern auf ihrem Weg begleiten. Da sämtliche Kapazitäten innerhalb der Mannschaft längst an ihre Grenzen stießen, hatte der rauchgraue Victory-II-Sternzerstörer eh keine andere Wahl.

„Unterrichten Sie Captain Fogerty und Major Lynch von unserer Ankunft“, wies der breitschultrige Commander im nächsten Moment einen Crewman in seiner Nähe an. „Wahrscheinlich möchte man der Unterredung mit der Sektorkommandantur beiwohnen – oder sie gar führen.“ Kurz hielt er zum Überlegen inne, dann fuhr er fort: „Und teilen Sie dies auch dem Sith und dessen Schülerin mit...“

***​

Die letzten Stunden hatten ordentlich an seinen Kräften gezehrt. Hinzu kam noch der Umstand, dass die Müdigkeit ihm allmählich übel mitspielte. Nein, jung war Darvis Molt nicht mehr. Im Moment fragte sich der drahtige Kuati sogar, ob er langsam in die Jahre gekommen war. Hatte er früher etwa auch schon solche Probleme gehabt? Irgendwie konnte er sich noch an Zeiten erinnern, wo er quasi mitten in der Schlacht im Operationssaal gestanden und die Patienten operiert hatte. Müdigkeit? Für ihn war das damals ein Fremdwort gewesen! Und heute? Rasch versteckte der Chirurg ein Gähnen hinter dem Handrücken als er in die offene Tür seiner Chefin, Doktor Tau, trat. Kurz darauf klopfte er höflich an, um die Aufmerksamkeit der Leiterin der Krankenstation zu erhaschen. Im Gegensatz zu ihm sah sie nicht besser aus.


„Doktor, die Visite ist beendet und jeder Patient vorerst versorgt“, sagte er erschöpft und lehnte sich gegen den Türrahmen. „Die Kollegin Frazill schaut noch einmal überall nach dem Rechten, aber ich glaube nicht, dass uns noch ein Notfall ereilt. Schließlich haben wir endlich Ryloth erreicht...“

Kurz blinzelte der kuatische Arzt. Immer mehr bemächtigte sich die Müdigkeit seines vollkommen erschöpften Körpers. Mehr als einen Tag war Molt nun schon auf den Beinen. Seiner Meinung nach hatte niemand im Vorfeld damit rechnen können, dass Shinbone solche Probleme bereiten würde. Er hatte sogar zu den Offizieren gehört, die gewissermaßen zum Schluss über diesen Einsatz informiert worden waren. Um nicht an Ort und Stelle einzuschlafen, musste sich der Chirurg bewegen. Einzig und allein aus diesem Grund stieß er sich wieder von dem Türrahmen ab und betrat das Büro seiner Chefin. Der Bacta-Geruch, der scheinbar überall war, bemerkte er nicht einmal mehr. Dafür glaubte er irgendeine süßliche Parfümnote in der Luft wahrzunehmen. Um das Schweigen nicht zu fördern, fuhr er fort.

„Die Sanitäter meiner Schicht habe ich schon entlassen“, berichtete Molt und unterdrückte dabei ein weiteres Gähnen. Sein Blick ruhte weiterhin auf der Doktor. „ Der Commander hat zwar inzwischen den Abtransport unserer Patienten nach Ryloth befohlen, aber ich glaube, sowohl die dritte Schicht als auch unsere Med-Droiden schaffen das allein.“ Kurz hielt der Chirurg inne. „Außerdem stehen uns ja noch die Sanitäter der Soldaten zur Verfügung. Die können ordentlich anpacken, meinen Sie nicht, Ma'am.“

Beiläufig glitt seine eine Hand in die Tasche. Dort ruhten ein paar Schlaftabletten in einem ziemlich schmalen, rohrartigen Behältnis. Sie warteten recht geduldig auf ihren baldigen Einsatz. Denn trotz aller Müdigkeit kannte sich der Kuati genau. Momentan schwirrten in seinem Kopf einfach noch zu viele Gedanken um die von ihm getätigten Operationen. Hatte er irgendwelche Fehler begangen? Es reichte diese eine Frage aus, um ihm an Ende doch um seinen Schlaf zu bringen. Selbstverständlich kannte er seine Stärken im medizinischen Bereich. Dennoch nagte irgendwo immer der Zweifel und das ließ sich nicht richtig abschalten. Allgemein vertraut Molt die Ansicht, dass der größte Kritiker stets in seinem selbst wohnte. Schaltete man diese Kontrollinstanz irgendwann auf natürlichem Weg aus, war man – in seinen Augen – verloren. Erneut kehrte der Arzt zur Tür zurück.

„Nun, Doktor, ich melde mich dann mal ab“, sagte er und deutete einen Salut an. „Ein paar Stunden Schlaf und werde ich mich wohl zur weiteren Versorgung nach Ryloth begeben – falls Sie an dieser Stelle keine Einwände erheben, Ma'am.“

***​

Mit der Zustimmung der hiesigen Sektorkommandantur in der Hinterhand ließ sich der ramponierte Sternzerstörer in Ryloths geostationären Orbit nieder. Für einen Moment mochte man den Eindruck haben, dass die Bestie nun ihren letzten Hauch tat. Doch im Schiffsinneren kam eigentlich niemand zur Ruhe. Schließlich hatte man die vielen Verletzten schleunigst an das Militärkrankenhaus vor Ort zu überstellen und die notwendigen Reparaturen an der alten Dame fortzuführen. Einem großen Teil der Mannschaft konnte man zu diesem Zeitpunkt ohne Probleme ansehen, dass sie ihre eigentliche Schicht längst überzogen hatten. Nicht einmal das gute Zureden der anwesenden Vorgesetzten half in vielen Fällen etwas. Das Wohlergehen der „Pandora“ hatte Vorrang! Da schien sich die komplette Besatzung dieses Mal uneingeschränkt einig zu sein.

Schweigend studierte der temporäre Kommandant der alten Dame die ersten Schadensberichte. Im Großen und Ganzen zeichneten sie kein gutes Bild, obwohl man den Brückenturm – samt Brücke! – inzwischen stabilisiert hatte. Es waren eher die Krater am Bug oder die Schäden der Detonation im provisorischen Waffendepot der Sternjäger, die ihm Sorge bereiteten. Brände, interne Explosionen und Systemausfälle hatten außerdem dem Sternzerstörer im gehörigen Maße zugesetzt. Momentan ging der Commander nicht davon aus, dass man die „Pandora“ so schnell mit einem neuen Einsatz betrauen würde. Höchstwahrscheinlich dachte man auf Bastion über deren sofortige Ausmusterung nach, sobald man die Berichte las – so jedenfalls Harcovs pessimistische Einschätzung. Konnte man diesem schrecklichen Schicksal irgendwie entfliehen? Konnte man hier vielleicht irgendwo tricksen und so andere Gegebenheiten schaffen? Sicher war sich der Offizier nicht.


„Captain Fogerty, ich hoffe, Sie konnten etwas Ruhe finden“, empfing Harcov seinen Gast. „Gleich nach unserer Ankunft habe ich die Sektorkommandantur kontaktieren lassen. Inzwischen konnte ich den zügigen Abtransport unserer Verletzten und Ihrer Mannschaftsmitglieder schon regeln. Jedoch scheint der örtliche Kommandeur, Vice Admiral Vilne Cath, noch eine kurze Unterredung mit Ihnen und Major Lynch zu wünschen.“

Gegenüber dem Commander – beziehungsweise dessen Untergebenen – hatte man nur sehr knappe Erwiderungen gegeben, nachdem man über andere Wege von Captain Muratas tragischen Zustand unterrichtet worden war. Offensichtlich wollte Vilne Cath die wenigen Privilegien, die er an diesem trostlosen Ort noch hatte, bewahren. Ryloth war ein undankbarer Posten – fern und isoliert von der imperialen Heimat kam einem der Dienst vor Ort höchstwahrscheinlich eher wie eine Strafe, denn einer lohnenden Pflicht vor. Fraglich war nun nur noch wie verbittert die Offiziere hier waren. Hatte man – wenigstens etwas – Mitgefühl mit den erfolgreichen Rückkehrern? Mit ernster Miene sah der breitschultrige Flottenoffizier zu dem Corellianer. Sie mussten hier einen Zwischenstopp einlegen, um das solide Beenden aller notwendigen Reparaturen zu gewährleisten. Würde Frey Fogerty diese wichtige Sache gegenüber dem Vice Admiral aushandeln können?

[: Ryloth-System | geostationärer Orbit von Ryloth :||: Eingreifgruppe unter dem Kommando von Captain Murata | VSD II „Pandora“ | Deck Sechs | Ersatzbrücke :||: Commander Harcov, Captain Fogerty, Major Lynch und die Besatzung der Ersatzbrücke :]

[OP @ Kipf: Du kannst gerne die Grundlagen für das Debriefing auf Ryloth schaffen. Ich wollte an der Stelle nicht zu sehr bestimmen. :)]
 
[: Ryloth-System | geostationärer Orbit von Ryloth :||: Eingreifgruppe unter dem Kommando von Captain Murata | VSD II „Pandora“ | Deck Vier | Krankenstation :||: | Büro | Dr. Ming Tau :]

Müde und abgeschlagen saß die Ärztin auf ihrem Sessel vor ihrem Computer, den Berichten wie dem Papierkram welcher kein Ende nehmen wollte. Dies war die unschöne Seite einer Medaille wenn man die Leiterin der Krankenstation war. Der meiste Papierkram bleib an ihr hängen und bei dem Aufgebot an Verletzten hatte sich die Arbeit noch verdreifacht. Wenn dies überhaupt langte. Die Exotin wischte sich eine Strähne aus dem Gesicht welche sie furchtbar kitzelte und schob sie hinter ihr Rechts Ohr. Wie oft sie dies schon gemacht hatte in den letzten Stunden wusste sie bei weitem nicht einmal mehr zu schätzen. Eigentlich hätte sie sich nichts mehr gewünscht als ihr Bett aufzusuchen, doch war dies leider nicht möglich. Molt würde in wenigen Minuten in den verdienten Feierabend gehen während Ming selbst noch einen Berg vor sich hatte und fast damit wettete, dass sie noch wenigstens vier Stunden damit zubringen würde. Dies hieß sollte sonst nichts dazwischen kommen. Kaf hielt sie bei weitem nicht mehr gänzlich wach so dass sie keine andere Wahl gehabt hatte als sich anderweitig wach zu halten. Irgendwann jedoch würde sie schlafen müssen um nicht Gefahr zu laufen zu kollabieren. Gerade nippte sie an ihrer Tasse, als es an der Tür klopfte und als Ming aufsah stand Molt im Rahmen. Er sah ebenso erschöpft wie sie selbst aus.

Er gab ihr ein kurzes Statement und sie nickte. Der Kuati schien ein wenig optimistischer wie sie zu sein bezüglich darauf, dass er nicht glaubte das noch ein Notfall eintreten könnte. Sie selbst hoffte das er Recht behielt. Ryloth hin oder her. Frazill würde noch einmal nach dem Rechten sehen und dann ebenfalls schlafen gehen. Letztlich bedeutete dies, dass wenigstens sie wach sein musste um im Notfall agieren zu können. Da war es durchaus von Vorteil, dass sie mit ihrem Papierkram noch nicht fertig war.


„In Ordnung. Hoffen wir das sie Recht behalten und wir wirklich keinen Notfall erleben. Ich wünschte ich könnte ihren Optimismus gerade verspüren, Doktor Molt.“

Sie seufzte leicht und unterdrückte ein Gähnen. Ming hatte sich für Grüntee entschieden, da das Tein mittlerweile besser wachhielt wie das Koffein. Molt stieß sich vom Türrahmen ab um nicht einzuschlafen und trat dann in das Büro. Sie nickte als ihr Kollege ihr berichtete, dass er die Sanitäter seiner Schicht bereits entlassen hatte. Die dritte Schicht würde mit Hilfe der Medi-Droiden im Notfall alles schaffen und immerhin bestand die Möglichkeit nach Ming zu rufen sollte es brenzlich werden. Ming lächelte ihren Kollegen an, mit welchem sie die letzte Zeit des Öfteren auch privat zu tun hatte.

„Sicherlich, ich gebe ihnen voll und ganz recht.“

Molt wandte sich halb ab ehe er erneut zur Tür zurückkehrte. Scheinbar hatte er vergessen noch etwas zu erwähnen uns so blickte sie ihren Kollegen an, welcher sich erst einmal abmelden wollte um ein wenig zu schlafen. Danach würde er sich zur weiteren Versorgung nach Ryloth begeben, falls sie keine Einwände haben sollte. Diese hatte sie allerdings nicht.

„Ich wünsche ihnen einen guten Schlaf und vor allem einen ausgeruhten. Nein, Doktor Molt, ich habe keinerlei Einwände. Unsere Leute werden sie brauchen auf Ryloth. Wir sehen uns später“, verabschiedete sie ihn.

Nachdem Molt verschwunden war konnte sie sich wieder ihren Papieren widmen, welche einfach nicht weniger werden wollten. Sie nippte erneut an ihrer Tasse mit Tee und warf einen Blick auf ihr Chrono welches beständig weiter lief. Die Zeit verrann wie im Flug so als ob sie einen Laufvollbringen wollte um als ständiger Sieger hervor zu gehen. Zeit war etwas was auch gegen einen sein konnte besonders wenn man Ärztin war und im OP stand. Dieser Papierkram jedoch ließ die Zeit noch einmal schneller laufen. Erneut schob sie müde die lästige Haarsträhne hinter das Ohr und widmete sich ihrer Arbeit, bis sie erneut von ihrer Kollegin gestört wurde, welche soeben von ihrem letzten Gang zurückkehrte.


„Doktor, es ist alles ruhig. Keine Auffälligkeiten und auch sonst nichts von Bedenken. Es sollte ruhig bleiben“, erklärte Frazill.

„Sehr gut. Sie sollten sich ebenso hinlegen wie Kollege Molt und schlafen.“

Frazill nickte leicht. „Dies sollten sie auch Doktor. Den Patienten geht es gut und der Captain ist stabil“, gab sie an.

Ming seufzte leicht und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. Wenigstens war dies ein kleiner Vorteil. Er gehörte ebenfalls zu den Patienten die nach Ryloth verlegt wurden und zudem hatte Ming darauf bestanden. Er war der Erste der Liste gewesen.

„Ich habe noch zu tun wie sie sehen. Schlafen sie gut Doktor“, verabschiedete sie Frazill welche mit einem kurzen nicken wie auch einem Salut verschwand. Was sie dachte teilte sie nicht weiter mit und Ming war dies nur recht. Sie hatte weder die Lust noch den Nerv sich zu rechtfertigen, auch dann nicht wenn man es nur gut meinte. Als Leiterin der Krankenstation gab es nun einmal Situationen in denen sie aktiver bleiben musste. Allerdings hätte sie ihre Leute ohnehin entlassen um wenigstens ihnen so etwas wie Schlaf zu gönnen.

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[:: Ryloth System :: Verbleibsel der Eingreiftruppe :: bei Ryloth :: VIN Basilisk :: Ersatzbrücke ::] Tryam Merel, Brückenbesatzung


Als das Schiff in den Normalraum über Ryloth zurückkehrte, dachte Tryam als erstes an ein Dock für sein Schiff. Die Basilisk hatte zwar keine beachtlichen Außenschäden erlitten, sieht man mal vom Brückenverlust ab, allerdings waren die inneren Systeme so instabil, dass die Komplette Schild und Waffenleistung und ein Teil der Sensorik und Kommunikationsenetgie weggenommen werden mussten, damit die Basilisk überhaupt einen vom Antrieb her sicheren Sprung wagen konnte. Als erstes hatte es sogar so ausgesehen, als ob sie es überhaupt nicht schaffen würde. Nun im Normalraum begannen ein paar der Explosionsbrände wieder auszubrechen, sodass die Löschmannschaften des schweren Kreuzers noch mehr zu ihren anderen Teilzeitaufgaben auferlegt bekamen.

Der Anaxianer blickte aus dem Fenster. Für einen Moment wunderte er sich über den Verbleib der 'Starcraft', dem Kommando Captain Fogertys. Dann erinnerte er sich daran, dass diese ja vor ungefähr 2 Stunden im entfernt benachbartem Shinbone System mit einiger Restbesatzung ihr Ende nach dem geplanten Explosionsflug in die Brücke der mächtigen Subjugator gefunden hatte, und dabei viele Marines der seiner Ansicht nach Korrupten und Unkontrollierbaren Neuen Republik und ein paar dieses Black Sun Abschaums in den Tod gerissen hatte. Das war aber nun Vergangenheit.
Die Subjugator war geborgen und befand sich im Nachbarsystem, wo es geschützt vor Rebellenspionen gesäubert und aufbereitet wurde. Die Munificent der Schwarzen Sonne und die Verräterkorvette Lynx, von der Tryam vermutete, dass es höchstwahrscheinlich nur ein Codename gewesen sein sollte, waren geflohen, und die Neue Republik nach einem überraschenden Rückschlag auch. Sie waren zwar nicht ausgelöscht worden, aber das kümmerte Tryam nicht so. Es war gut, wenn Überlebende mit ihren Geschichten den unfähigen Senat in Angst und Schrecken versetzten.

Ein blonder Sensorikfähnrich riss ihn aus seinen Gedanken.


"Commander, uns nähern sich zwei Schiffe. Der Signatur nach Mittlere Kreuzer der Strike Klasse. Die Archive melden die Namen Apollo und Aurora. Die Pandora hat anscheinend schon Kontakt mit ihnen aufgenommen."

"In Ordnung, Fähnrich. Gehen sie wieder an ihre Tätigkeit."

Der Offiziersanwärter verschwand wieder in dem unkoordinierten und absolut unübersichtlichen Getümmel auf der Ersatzbrücke. Wenigstens waren einige Lieutanants und Ensigns dabei, die jungen unerfahrenen Unteroffiziere zurecht zu weisen, damit nicht das Komplette Chaos ausbrach. Er hatte mitbekommen, dass der Hyperamtrieb kurz nach dem drosseln auf Sublicht wieder abgestürzt war. Wahrscheinlich musste die Basilisk dringender nach Kuat, Fondor oder irgendeinen anderen Werftplaneten der Schiffe der Größe aufnehmen konnte.

Zum zweiten mal wurde er aus den Gedanken gerissen, dieses Mal von einem unsicher wirkendem Chiss Maat.

"Sir? Wir haben soeben Neuigkeiten von Bastion und Umbara erhalten. Der Friedensvertrag zwischen der Neuen Republik und dem Galaktischen Imperium gilt offiziell als unterzeichnet!"

Auf der Brücke wurde es schlagartig still. Alle verharrten in ihrer Position und warteten gebannt auf die Reaktion des Kommandanten, doch auch Tryam fehlten die Worte. Sein kleiner Chiss XO drängelte sich zwischen den Größeren Iffizieren und Unteroffizieren hindurch, salutierte zackig und stellte sich zu ihm. Dann ergriff der Commander und Befehlshaber des Vindikator Sternenzrstörers das Wort.

"Das sind erfreuliche Nachrichten. Leiten sie diese Neuigkeiten zur Pandora und zur Valkyre weiter. "

Die Brückenbesatzung kam wieder langsam ihrer Arbeit nach, wenn auch nur stockend. Wurde aber unter dem strengem roten Auge des Feuerleitoffiziers schnell wieder zur Eile angetrieben. Der Lieutanant-Commander neben dem Kommandanten räusperte sich.

"Sir, wir werden von drei Rotten TIE/in Fightern begrüßt, diese wollen uns wahrscheinlich zum Systemflottenkommando eskortieren."

Tryam nickte zur Bestätigung. Dann antwortete er.

"Falls sie uns Kurskorrekturen oder Kursdaten übermitteln, sollen die mit meiner Information ausgeführt werden!"

"Jawohl, Commander!"

Dieser salutierte und verschwand wieder im sich langsam auflösendem Gewusel auf der föllig unzureichenden Ersatzbrücke.

Tryam blickte wieder aus dem Fenster, und wurde Zeuge des wunderschönen Naturschauspiels als sich der Stern von Ryloth quälend langsam hinter dem Planeten auftat und die Atmosphäre von Ryloth Hellorange-Blutrot erleuchtete.



[:: Ryloth System :: bei Ryloth :: Verbleibsel der Eingreiftruppe :: VIN Basilisk :: Ersatzbrücke ::] Tryam Merel, Brückenbesatzung
 
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[Orbit um Ryloth- Zolltruppe Aurek- Cor "Conqueror"-Brücke] Syla und Crew
Um Ryloth herum herrschte Ruhe. Zumindest relativ. Es gab fast immer etwas zu tun. Schuggler, Piraten und Flüchtlinge. Solches Gseindel sucht den wohl einsamsten imperialen Außenposten regelmäsig auf. Keine besonders anspruchsvolle Aufgabe.
So war man um Anweschlung ersucht. Und solche gab es nun tatsächlich. Syla Moratis gähnte. Sie war froh das dies ihre letzte Woche in Schutzdienst war. Bald würde sie im aktiven Dienst kommen. Leider war der Krieg bereits vorbei und sie würde keine Möglichkeit bekommen, die Grnze zu erreichen. Nicht das Das Oberkommando jemanden wie sie überhaupt zur Grenze lassen würde. Sie verzog kurz ihr Gesicht als ihre Beine schmerzten. Verflucht. Eigentlich sollte diese Schmerzen überhaupt nicht exestieren, da ihre Nerven ab dem Becken zertrennt wurden waren. Der Doktor bezeichnete das als Phantomschmerz, eine nach Sylas Meinung sinnlose Bezeichnung. Auch wenn sie wußte das es nicht geht, waren diese Schmerzen für sie real. Glücklicherweise kamen sie nicht mehr so oft wie direkt nach dem Unfall und störten ihre Arbeit nicht mehr. Damals hatte sie beinahe ein Invalidenversetzung bekommen und wäre aus dem aktiven Dienst augetreten. Hinter ihnen über Ryloth selbst ging nun die Sonne auf und er Stern erfüllte den Raum mit Licht.
Der junge Jon Umber erhob sich von seiner Konsole.

"Ma'am? Annäherung in Sektor 13. Anflugvektor 776. Drei Schiffe, den Anzeigen zu folge Imperial. Die Basilisk, die Pandora und die Valkyrie. Es wurden Jäger von Gruppe Forn entsand. Wir sollen die Schiffe auf Befehl des Komandos an der Flanke, nahe der Basilisk eskortieren und dann in ihrer Nähe bleiben."
Syla nickte. Woher kamen auf einmal diese drei Schiffe. Was brachte sie, offenbar schwer beschädigt nach Ryloth? Sie drehte ihren Sthul dem Hauptfenster zu und betrachtete die Flotte.
"Danke Mister Umber. Navigation bringen sie uns zu den Schiffe, schlagen sie dann einen Parrallelkurs zu Basilisk ein. Mister Urkam, lassen sie die Blues und die Whites starten und sich um uns sammeln."
Langsam setzte sich die Fregatte in Bewegung und hielt auf die Gruppe von Schiffen zu. Bald hatte sie die Gruppe erreicht und schwenkte neben der Basilisk ein. Die Abfangjäger verteilten sich locker um die Schiffe.
"Kommunikation, öffnen sie bitte einen Kanal."
Umber nickte.
"Imperiale Schiffsgruppe, hier spricht Commander Moratis von der Conqueror. Wir sollen sie zur ihrem vorgeschriebenen Ankunftsplatz begleiten.."

Sie dreht ihren Stuhl um den Fortgang das Manövers besser beobachten zu können. Die von Gruppe Forn augesanten Sternenjäger ordneten sich nun in die Formation ein, was zur Folge hatte das sich die Abfangjäger der Conqueror selbst weiter verteilen konnten.
Einmal mehr fragte sich die Omwati wo diese Schiffe herkamen und wo bzw. wie sie sich diese massiven Schäden zugefügt hatten. Es waren eindeutig Kampfspuren, aber der Krieg ruhte seit einigen Wochen und Standart-Piraten hatten wohl kaum Schiffe die solche Schäden zu fügen konnten. Ihre Neugier war geweckt. Vielleicht würde sie auf ihrer nächsten Patroullie, sobald diese Eskorte beendet war etwas bemerken. Zuvor würde sie aber leider ihren Schiffsartzt wieder aufsuchen müssen, merkte sie als sie wieder diese Schmerzen spürte.

[Orbit um Ryloth- Zolltruppe Aurek- Cor "Conqueror"-Brücke] Syla und Crew
OP: ich hoffe es stört euch nicht.
 
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Ryloth - System/ Orbit um Ryloth/ Fähre zur Raumstation/ Frey, Lynch

Nachdem die feindlichen Kräfte sich zurückgezogen hatten, war alles denkbar schnell und einfach von statten gegangen. Frey hatte es beobachtet. Jeden Handgriff, die Prozeduren und Abläufe. Die Crew der Pandora arbeitete ordentlich und effizient, daran bestand kein Zweifel. Trotz anhaltender Müdigkeit formierten sich die Schiffe des Imperiums und die erbeutete Subjugator und sprangen gemeinsam zum vereinbarten Rendez - vous Punkt, wo schon die Bergungseinheit auf sie wartete. Dann ging es zurück zum Ausgangspunkt ihrer Mission, Ryloth. Der staubige Planet kam Frey nun seltsam vertraut vor. Allerdings hatte er nie einen Fuß auf diese Welt gesetzt, wozu auch? Ryloth hatte doch nichts zu bieten. Seine Städte konnten sich weder mit den glanzvollen Städten Corellias messen, noch konnten die Felswelten es mit den wunderschönen grünen Ebenen vor Coronet aufnehmen. Also gab es keinen Grund, weshalb er es riskieren sollte, an allen erdenklichen Stellen Sand zu finden. Hier oben im Weltall fühlte er sich doch Wohler.

Kurz nach dem Eintreffen wurden sie darüber informiert, dass der auf der Raumstation stationierte Vice Admiral Vilne Cath mit dem blonden Corellianer und dem Major sprechen wollte. Natürlich war es eine Ehre, dass ein hochrangiges Mitglied der imperialen Flotte eine persönliche Unterredung mit Frey wünschte, noch vor den restlichen Kommandanten der Eingreiftruppe. Doch was wollte er? Hatte Lynch etwa schon den Stein ins Rollen gebracht und die entsprechenden Beförderungsformulare lagen schon auf dem Schreibtisch des Vice Admiral? Oder wollte er Frey nur stellvertretend für Murata anhören? Zwar hatte der Chiss effektiv das Kommando nach Muratas ausscheiden aus dem Geschehen übernommen, dennoch konnte es sein, dass Vice Admiral Cath nur einen einfachen Bericht wollte. Oder wollte er ihn möglicherweise loben, für den heldenhaften Einsatz, den Frey doch offensichtlich erbracht hatte? Er hatte menschenleben und Material geopfert um die Superwaffe unter Kontrolle zu bringen. Natürlich hatte er über die Folgen nur spekulieren können. Frey wusste immer noch nicht, welche Schäden er genau angerichtet hatte und inwiefern es wirklich zur Eroberung der Subjugator beigetragen hatte. Aber er wusste, wie er so etwas darstellen musste. Frey konnte reden, vor allem vor Vorgesetzten. Er durfte es auf keinen Fall so aussehen lassen, als hätte er den Strike - Kreuzer umsonst in die Superwaffe gesteuert. Wenn alle Stricke reisen, könnte er es immer noch auf Lynch schieben. Immerhin war er es, der den Befehl dazu gegeben hatte, Frey sogar mit einer Beförderung lockte! Der Corellianer schielte vorsichtig zu dem einäugigen Major hinüber. Wenn dieser ihn hintergangen hatte, war seine Karriere tatsächlich gefährdet. Was, wenn sie Frey in die Verwaltung abschoben? Jegliche Aufstiegschancen wären in weite Ferne gerückt.

Es war keine allzu große Raumstation und kein allzu großer Hangar, in welchem sie in Empfang genommen wurden. Auch der Empfang viel eher nüchtern aus. Ein blasser, schmächtiger Offizier, flankiert von zwei Marinesoldaten begrüßte die Neuankömmlinge und führte sie zu den Turbolifts. Von da an ging es mehrere Stockwerke nach oben bis sich die Türen wieder öffneten und sie einen kleinen Vorraum betraten. Es gab eine kleine Sitzecke, gegenüber eine einsame Topfpalme.

"Bitte gedulden Sie sich noch einen Augenblick, Vice Admiral Cath wird Sie gleich empfangen."

, sagte der schmächtige Offizier. Frey nickte nur. Hatte er vergessen, wie man sprach? Lynch war einfach kein angenehmer Reisepartner, mit dem man regelmäßig Worte austauscht, um nicht zu vergessen, wie man sie formte.
Nach kurzer Wartezeit öffnete sich schließlich die Tür und die beiden Männer betraten das Büro des Vice Admirals.
Es war spartanisch eingerichtet. Ein kleiner Schreibtisch, eine kleine Sitzecke, die gleiche Topfpalme wie schon im Vorraum. Bilder oder Teppiche gab es keine. Frey und Lynch salutierten, während sich Cath erhob und ebenfalls salutierte.

"Aaah, Major Lynch, Captain Fogerty, schön sie zu sehen. Als ich die Nachricht bekam, dass Sie es mit Piraten und Rebellen zu tun hatten, war ich erschüttert. Ich möchte Ihnen gleich meine Hilfe zusichern. Wir werden die Schiffe Ihrer Eingreiftruppe so gut es geht zusammenflicken und uns um Ihre Verwundeten kümmern."


"Danke, Sir, wir wissen das zu schätzen."

Der Vice Admiral lächelte freundlich, seine Stimme klang warm und tröstend. Er war das genaue Gegenteil von dem Holzklotz Lynch.

"Ich halte es für das Beste, wenn Major Lynch und ich noch etwas besprechen, Captain. Ich möchte aber Sie und die anderen Siegreichen Herren zum Abendessen einladen. Seien Sie so gut und geben Sie diese Einladung an Ihre Kollegen weiter, ja?"


"Sehr gerne, Sir."

Irritierender Weise zwinkerte ihm Cath nun zu. Was war hier los?

"Seien Sie nicht so betrübt über den Verlust Ihres Schiffes, Captain. Sie werden bald eine weitaus... taktischere Position einnehmen."

Cath lächelte, Frey verzog allerdings keine Miene. Hatte Lynch also tatsächlich schon seine Beziehungen spielen lassen? Oder was meinte Vice Admiral Cath? Frey salutierte und verließ das Büro und ließ sich zu seinem Quartier bringen. Dort angekommen, verfasste er umgehend eine Einladung an Harcov, Sharin und Merel.


Ryloth - System/ Orbit um Ryloth/ Quartier/ Frey
 
[: Ryloth-System | geostationärer Orbit von Ryloth :||: TIE/sh (im Anflug auf die Raumstation) | Passagierkabine :||: Commander Harcov :]

Dass das klobige Shuttle beim Landeanflug auf die orbitale Raumstation der Imperialen allmählich seinen Schub verringerte, bemerkte Mikal Harcov nicht. Zu sehr war er in die Probleme vertieft, die ihn momentan – als temporären Kommandanten der „Pandora“ – beschäftigten. Denn höchstens für die höheren Militärkreise konnte der Erwerb der legendären „Subjugator“ als voller Erfolg gewertet werden. Für die Besatzungen, die an dieser Mission beteiligt gewesen waren, bedeutete der Einsatz im Shinbone-System hingegen ein kleines Desaster. Immerhin hatte Captain Fogerty seinen Kreuzer, die „Starcraft“, schlussendlich opfern müssen, um den feindlichen Kräften, die zu diesem Zeitpunkt an Bord des gigantischen Kommandoschiffs waren, empfindlich zu schaden. Zu der eher schlechten Bilanz gesellte sich außerdem noch der tragische Ausfall von Captain Murata hinzu. Zwar lag dieser nun in einem Bacta-Tank, aber ungewiss war dessen Zukunft trotzdem.

Noch etwas mehr Leistung nahm der schweigsame Pilot aus dem Antrieb und steckte es sogleich in die Repulsoren. Ein leichtes Vibrieren war kurz darauf im Inneren zu spüren. Doch der Commander ignorierte es. Seine Gedanken kreisten unheilvoll um die nächsten Schritte, die er in seiner Position nun angehen musste: die (notdürftige) Reparatur der „Pandora“. Schon seit einer Weile – vielleicht sogar seit Anbeginn der erfolgten Zwangseingliederung – stellte das Ryloth-System sowie Teile des Gaulus-Sektors für das Galaktische Imperium nicht mehr als ein einsamer Außenposten dar. Diesen klitzekleinen Flecken auf der galaktischen Karte besaß der Imperator wahrscheinlich nur, um damit die Hutten zu provozieren. Deren Einfluss konnte man schließlich auch auf entlegenen Welten wie Tatooine bemerken. Jedoch hatte diese Motivation für die hiesigen Streitkräfte einen Nachteil: Man behandelte sie eher stiefmütterlich was Versorgungsfragen anging.


„Die angebotenen Dienste sind doch ein Witz“, brummte Harcov gereizt. Ganz langsam machte sich bei ihm der wenige Schlaf bemerkbar. „Mehr als ein grobes Zusammenflicken der 'Pandora' können wir damit nicht bewerkstelligen.“

Sofort überkamen ihn wieder Vorstellungen bezüglich einer drohenden Ausmusterung. Hauchte der rauchgraue Victory-II-Sternzerstörer schon bald seinen letzten Atemzug aus? Würde man das Schiff tatsächlich verschrotten und dessen Durastahl womöglich für ein hässliches, minderwertiges Modell der Tartan-Klasse verwenden? Unwillkürlich erschauderte der breitschultrige Mensch von Metellos bei diesem Gedanken. Zur Beruhigung musste er sich erst einmal mit seiner gesunden linken Hand durch den dichten Vollbart fahren. Struppig fühlten sich die Haare an. Für einen Moment schloss er brummend die Augen. Die Last, die derzeit bleiern auf seinen Schultern ruhte, fühlte sich schwer an, sehr schwer. Nun hatte er schon so viele Jahre in der Imperialen Flotte gedient und war noch immer nicht bereit für den Posten des Kommandanten? Harcov schüttelte leicht den Kopf; widersprach sich selbst. Nein, er war bereit. Jedoch gehörte ihm die „Pandora“ nicht. Just in diesem Moment setzte das Shuttle auf dem Hangarboden hörbar auf.

Begleitet von einem leisen Ächzen stieg der Mensch, der inzwischen die Fünfzig überschritten hatte, aus dem Vehikel, das einem TIE-Bomber ziemlich ähnlich sah. Mickrig war das Empfangskomitee, das man hier zur Begrüßung der drei Kommandanten abgestellt hatte. Unverzüglich fragte sich der Commander wie schlecht es um Ryloth eigentlich bestellt war. Den Salut des anwesenden Offiziers erwiderte Harcov mit mürrischer Miene. Kurz wechselte man ein paar Worte. Anscheinend hatte der Sub Lieutenant von Vice Admiral Cath die Anweisung bekommen noch auf den Chiss-Captain und den zweiten Commander zu warten. So hatte der muskulöse Veteran etwas Zeit, um dem Jungspund mehrere Fragen zur Lage vor Ort zu stellen. Etwas zögerlich – und mit einer gewissen Schamesröte im Gesicht – antwortete dieser. Dabei hatte der temporäre Kommandant der „Pandora“ nach einigen Minuten das leise Gefühl, dass man hier offensichtlich auf den Waffenstillstand als Auslöser für ein e bessere Versorgungslage hoffte. Schließlich war man – allem Anschein nach – gegenwärtig sogar teilweise auf das Bacta der Eingreifgruppe angewiesen.

Leicht lispelnd sprach der Sub Lieutenant zu den drei Flottenoffizieren, nachdem sowohl Captain Sharin als auch Commander Merel den Hangar erreicht hatten.
„Wenn Sie mir bitte folgen würden, meine Herren. Admiral Cath, Captain Fogerty und Major Lynch erwarten Sie bereits im Salon.“

So gingen sie schweigend durch etliche Korridore und entfernten sich allmählich von der Peripherie der Raumstation. Tiefer und tiefer führte sie der Jungspund ins Innere. Hier und da begegnete ihnen uniformiertes Personal. Missgelaunte Mienen starrten sie stets an. während man gegenseitig salutiert und anschließend weiter dem Weg zum Salon folgte. Irgendwie hatte Harcov in diesem Augenblick ein beklemmendes Gefühl. Mit jeder Minute, die weiterhin verging, fühlte sich der kräftige Mensch mehr und mehr fehl am Platz. Hätte man einen anderen imperialen Hafen ansteuern sollen? Klären konnte er diese Frage – jedenfalls in ihrem kompletten Umfang – nicht mehr, da sie kurz darauf ihr Ziel endlich erreicht hatten. Vilne Cath, der Kommandeur der Streitkräfte in diesem Sektor, begrüßte sie persönlich. Dabei ließ man dem anwesenden Chiss aufgrund seines höheren Ranges natürlich den Vortritt. Freundlich bot der Vice Admiral seinen Gästen einen Platz an. Dabei bemerkte Harcov, dass die Gläser schon mit einer dunklen Flüssigkeit – vermutlich Portwein – befüllt waren.

Tief klang die Stimme als Cath sagte:
„Ich wette, Sie haben großen Hunger nach diesem schweren Kampf. Jedoch erwarte ich noch einen Gast – und Sie wissen ja wie Sith so sind.“ Flüchtig deutete er ein Lächeln an. Irgendwie wirkte der Uniformierte ebenfalls recht abgekämpft. „Trotzdem sollten wir an dieser Stelle schon einmal auf Imperator und Vaterland trinken, meinen Sie nicht?“

Eingeleitet mit diesen Worten griffen die sechs Männer nach den Weingläsern, hoben diese sitzend in die Höhe, ließen den Imperator, Darth Allegious, mehrmals hochleben und gönnten sich danach einen Schluck. Es war das einmalige Privileg der Flotte, dass man sich bei einem Trinkspruch nicht zu erheben hatte und damit trotzdem nicht unhöflich erschien. Aus Urzeiten stammte diese Tradition und hielt sich in diesen Kreisen eisern – wie viele andere Bräuche auch. Den starken Portwein noch genießend im Mund, stellte Harcov das Glas wieder an seinen angestammten Platz zurück. Mit dem Trinken ließ sich der vollbärtige Commander, der einst in einer Schlacht seinen gesamten rechten Arm verloren hatte, Zeit. Sein Blick glitt durch die uniformierte Runde, während sich langsam das Aroma in seiner Mundhöhle ausbreitete. Wirklich ausgeruht wirkten sie alle nicht.

Erneut ergriff der Vice Admiral das Wort und informierte die Herren:
„Vor einer guten Stunde habe ich veranlasst, dass ein Kurierschiff nach Zolan geschickt wird. Mit ein bisschen Glück braucht der Frachtkonvoi, der uns etwa zwei Mal im Monat erreicht, nicht zwei Standardwochen, sondern bloß eine.“

„Hätten Sie nicht stattdessen auch eine verschlüsselte Nachricht schicken können, Sir?“, fragte auf einmal Harcov nach. „Schließlich dürfte selbst so ein Kurierschiff seine Zeit brauchen.“

Cath schüttelte den Kopf, bevor er kurz entgegnete: „Commander, schauen Sie sich einfach unsere Situation an. Im Westen liegt Naboo, im Osten Rishi und Ukio und im Norden Rodia. Wir können hier nicht so einfach verschlüsselte Nachrichten entsenden, wollen wir keine Invasion des Gaulus-Sektors riskieren. Für uns hat Geheimhaltung die oberste Priorität – selbst oder vor allem bei einem unsicheren Waffenstillstand mit den Rebellen.“ Er verzog das Gesicht. „Von Friedensverhandlungen können die mir noch so viel erzählen, glauben tue ich es trotzdem nicht. Mehr als Propagandagewäsch zur Demoralisierung meiner Leute ist das nicht...“

[: Ryloth-System | geostationärer Orbit von Ryloth :||: Raumstation | Salon :||: Commander Harcov, Captain Fogerty, Captain Sharin, Commander Merel und Vice Admiral Cath sowie Major Lynch :]

[OP @ Zion: Du bist nun auch eingeladen ;); @ Syla: Da müssen wir mal schauen wie wir dich in den nächsten Posts noch integrieren können. Mhm. Jemand eine Idee?]
 
[ Ryloth-System – Orbit über Ryloth – Raumstation – Hangar – Shuttle der Lambda-Fähre ] Sharin

Als schließlich sich die Luke mit einem Ächzen öffnete und einige Hydraulikwerke Gas ausstießen, stieg der blauhäutige Captain mit einem recht frohgemuten Herzen aus dem Shuttle. Zwar hatte er es sich nicht ganz eingestehen wollen, doch war der Zwischenfall über Shinbone, der mehr eine Schlacht gewesen war, eine größere Belastung für seine Nerven und seinen Körper gewesen, als er es sich hatte eingestehen wollen. Er hatte den Befehl über eine gesamte Kampfgruppe, die in eine fast ausweglose Situation manövriert worden war, und die Verantwortung über tausende von Leben übernommen. Er hatte eine nicht genehmigte Verhandlung mit dem Feind geführt, die so schnell wie möglich vertuscht werden musste. Und er hatte wieder einmal daran gezweifelt, ob die Befehle, die aus der Befehlshierarchie an ihn weitergereicht wurden, wirklich befolgt werden mussten. Da war die Büroarbeit, der er sich beim Sprung nach Ryloth gewidmet hatte, willkommene Abwechslung gewesen. Der Bericht über den genauen Ablauf des Gefechts hatte fast so viel Zeit verschlungen wie das Begutachten der Schadens- und Waffenleitberichte, sodass er sich nur wenig erholen und über die Geschehnisse über Shinbone oder auf Rendili V hatte nachdenken können. Außerdem hatte er die einzelnen Gutachten über seine Offiziere verfassen müssen. Insbesondere bei seinem XO hatte er sich redliche Mühe gegeben. Torati hatte wieder einmal gezeigt, was in ihm steckte. Nach dem hervorragenden Abschneiden seines ehemaligen Mentors hatte der jüngere Chiss sich vorgenommen, dass dessen Abstammung und Alter kein Grund mehr sein sollten, dass er in einer so niedrigen Offiziersposition festhing. Den älteren Artgenossen zu verlieren würde bestimmt schwer werden und noch dazu ein schwerer Verlust für die Disziplin und den reibungslosen Ablauf auf der Brücke sein. Doch Sharin konnte dies mittlerweile verkraften.

Er wollte es sogar. Torati war noch ein Relikt aus seiner alten Zeit, als er jung, unerfahren und glücklich gewesen war. Noch in dessen Kindertagen hatte er den Captain mitgenommen auf viele Erkundungsfahrten im Chissterritorium und auf verschiedene gesellschaftliche Anlässe. War er nicht sogar zusammen mit Sharins Onkel eine Art Ersatzvater geworden, während der leibliche Vater eher auf diplomatischen Missionen in der Galaxis unterwegs gewesen war?

Doch Sharin brauchte keinen Ersatzvater mehr. Er brauchte niemanden mehr. Er brauchte funktionierende Automaten, die das erfüllten, was er ihnen befahl. Nicht umsonst war er Captain geworden: Er verstand es zu führen und zu herrschen. Und um dies zu tun, musste er rein objektiv und schnell entscheiden. War es da nicht eher hinderlich, jemanden seinen Stellvertreter zu nennen, der ihm halbwegs ans Herz gewachsen war?

Für den Moment beschloss er jedoch, solche Gedanken beiseite zu schieben. Als er sich über den letzten abschließenden Schadensbericht hergemacht hatte, hatte ein schüchterner Adjutant ihm Meldung gemacht, dass der hiesige Befehlshaber zu einem Empfang geladen hatte. Solche Festivitäten waren keine allzu große Überraschung und wurden wahrscheinlich auch in solche entlegenen Provinzen wie Ryloth getätigt, weswegen der schwarzhaarige Jüngling mit mürrischen Worten seine Anwesenheit angemeldet hatte und sich mitsamt seiner schönsten Ausgehuniform auf die Lambdafähre begeben hatte. Nun würde er die Gepflogenheiten der imperialen Flotte, die er teilweise verachtete, teilweise schätzte, über sich ergehen lassen müssen, um danach einige Kontakte enger zu knüpfen. Schon während des Einsatzes hatte er selbstverständlich mit den anderen Befehlshabern gesprochen, doch löste sich bei einem Schluck corellianischem Cognac immer besser die Zunge und man kam ins Gespräch. Nicht, dass der rotäugige Humanoid daran besonderen Gefallen fand, doch war es hierbei ein leichtes, Verbündete und Unterstützer zu finden, die ihm bei seiner Karriere behilflich sein konnten.

So stieg er die Stufen herunter und wurde von einem mickrigen Begrüßungskomitee erwartet. Ein Commander erwartete ihn, der sich jedoch zügig als stellvertretender Kommandant der „Pandora“ herausstellte, der anstelle seines Vorgesetzten, der den letzten Meldungen zufolge schwer verletzt auf der Krankenstation hing, zu dem Empfang erschien. Wenig später erschien der schwarzhaarige Heißsporn vom Schwesterschiff der „Valkyrie“ und man machte sich auf den Weg zum entsprechenden Ort, an dem der hiesige Admiral zusammen mit den anderen schon eingetroffenen Befehlshabern wartete. Der Weg wurde recht schweigsam zurückgelegt. Der blauhäutige Captain hatte sowieso kaum Interesse an den rangniedrigeren Offizieren neben ihm. Sie konnten ihm in Zukunft vielleicht behilflich sein, doch war die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass sie in einem unbedeutenden Gefecht gegen Piraten fielen, aus dem Dienst ausschieden oder zu einem langweiligen Patrouillendienst in den Randgebieten der Galaxis und der Zivilisation versetzt werden würden. Da sparte er sich seine Worte für die ranghöheren Mitglieder der Kampfgruppe auf. Die misstrauischen Augen, denen sie auf dem Weg begegneten, beachtete er mit keiner Miene. Auf solch entlegenen Stationen der imperialen Macht begegnete man auswärtigen Kameraden wohl deutlich argwöhnischer, vor allem, wenn es sich dabei noch um Nichtmenschen handelte.

Schließlich betraten sie einen recht geschmackvoll eingerichteten Saloon, wenn man hier im Outer Rim überhaupt Geschmack haben konnte. Der Admiral, ein etwas heruntergekommen wirkender Mittvierziger, begrüßte sie alle nacheinander und lud sie zu einem kleinen Imbiss ein. Der Statur des hiesigen Kommandanten zu folgern, hatte er den Imbiss eher nur für sich selbst geordert. Die Uniform der letzten Generation spannte etwas über dem Wohlstandbauch. Zuerst jedoch sprach er den obligatorischen Toast auf den Imperator aus, dem sich Sharin etwas unwillig, aber folgsam und ohne äußere Anzeichen anschloss. Dies war eine der lästigsten Traditionen der Flotte. Warum konnte man den Alkohol nicht einfach so trinken, sondern musste lästige, immer gleiche Sprüche verkünden?

Nach dem Trinkspruch von Cath informierte er die versammelte Offiziersmannschaft davon, dass die Nachricht der Bergung des Superkampfschiffes mit einem Kurierschiff gemeldet werden würde. Auf Nachfrage erklärte er die angespannte Situation, in der sich Ryloth aufgrund der Umklammerung durch republikanische Welten befand. Zudem äußerte er seine Skepsis gegenüber dem Waffenstillstand und den Friedensverhandlungen, die eigentlich schon recht weit vorangeschritten sein mussten. Jedoch bekam man hier nicht so viel davon mit.

„Nun, ich habe den Waffenstillstand federführend mit vereinbart. Dieser schien mir nach der Provokation der Rebellen über Shinbone auch recht sicher zu sein. Es wird interessant, zu sehen, wie sie auf das Gefecht reagieren werden.“

Seine Stimme war ohne Stolz und Hass, besaß jedoch nur einen winzigen Hauch von Missmut über das flapsige Geschwätz des Admirals, der offenbar vollkommen uninformiert auf dieser Raumstation sein Dasein fristete. Das Imperium würde in der derzeitigen militärischen Situation sicher nicht unbedingt alles daran setzen, die Friedensgespräche aufgrund des Zusammenstoßes platzen zu lassen. Dass Cath in dieser Hinsicht so naiv war, zu glauben, dass alle Meldungen aus den umliegenden feindlichen Gebieten Propaganda waren und das Imperium sicher keinen Frieden mit seinem Erzfeind schließen würde, hielt ihm wieder einmal vor Augen, in welch miserablen Zustand sich die gefürchtete imperiale Flotte auch personell befand. Schnell wechselte er das Thema.

„Haben Sie eigentlich genügend Werftanlagen, um gröbste Schäden an der ‚Subjugator‘ zu entfernen? Schließlich muss sie einen weiten Weg durch feindliches Gebiet zurücklegen, wenn es zu den entscheidenden Stellen dieses Konflikts oder zu effizienteren Werften gelangen soll.“

[ Ryloth-System - Orbit über Ryloth - Raumstation - Salon ] Sharin, Commander Harcov, Captain Fogerty, Commander Merel und Vice Admiral Cath sowie Major Lynch
 
Ryloth - System/ Orbit um Ryloth/ Quartier/ Frey

Frey verbrachte die Wartezeit in dem ihm zur Verfügung gestellten Quartier, wo er sich wusch und frische Klamotten anzog. Auch eine Rasur war fällig. Er wollte beim Dinner einen möglichst adretten Eindruck vermitteln und den Vice Admiral und den anderen Offizieren imponieren. Das Äußere konnte nunmal sehr viel Bewirken und Eindruck hinterlassen, noch bevor man die ersten Floskeln ausgetauscht hatte. Natürlich war es für einen Offizier der imperialen Flotte selbstverständlich, sich ordentlich Einzukleiden und auf seine Körperhygiene zu achten, doch Frey versuchte dies jedes Mal aufs neue zu perfektionieren. Saß die Uniform richtig? Waren die Stiefel auch ordentlich poliert? War die Schirmmütze faltenfrei? Hatte er keine Bartstoppeln übersehen? Lagen die Haare richtig?

Nachdem er all dies erledigt hatte, begab er sich zum Salon und traf kurz vor den anderen Offizieren der Eingreiftruppe ein. Cath und Lynch waren schon da. Was die Beiden wohl noch besprochen haben? Natürlich, der Major hat von dem Einsatz berichtet und etwaige Fragen beantwortet, aber haben sie auch über ihn gesprochen? Den corellianischen Captain, der sein Schiff gegen eine Beförderung getauscht hat? Es war dem blonden Mann immer noch nicht ganz klar, wie er das Zuzwinkern von Cath deuten sollte. War damit eine schlichte Aufmunterung gemeint? Oder wusste der Admiral mehr als Frey? Die Zeit würde Antworten bringen.

"Ah, Captain Fogerty, ich hoffe, Sie konnten sich ein wenig ausruhen."

Stolz bemerkte Frey, dass der Admiral ihn anerkennend musterte. Man merkte es eben, wenn jemand wert auf sein Äußeres legte.


"Ja, Sir. Vielen Dank, dass ich auf Ihrer Raumstation Quartier beziehen durfte."

Der Admiral winkte glucksend ab. Dann traf der Rest ein. Weder Harcov, noch Merel oder Sharin sahen wirklich erholt aus. Oder sahen sie immer so aus? Frey hatte die Offiziere bis jetzt nur als Hologramm gesehen. Dies war ihre erste, wirkliche Begegnung.
Der Admiral begrüßte die Neuankömmlinge und sie setzten sich gemeinsam an die reich gedeckte Tafel. Traditionell begann man mit einem Trinkspruch auf den Imperator. Die Bemerkung, dass man noch auf den Sith warten wolle, vermieste Freys Laune. Er hatte den grobschlächtigen Abgesandten des Sith - Ordens mit Absicht nicht eingeladen, da er kein Mitglied der Flotte war. Was sollte so jemand bei so einer Runde wollen?
Der Admiral erwähnte einen Kurier, der von dem Triumph der Eingreiftruppe berichten sollte und rechtfertigte diese Entscheidung mit einer zutreffenden, taktischen Analyse. Dabei zweifelte er den Waffenstillstand an und sprach sogar von einer Invasion Captain Sharin schaltete sich daraufhin ein und erzählte, dass er bei den Verhandlungen beteiligt gewesen sei. Das hatte Frey nicht gewusst. Er musste zugeben, dass er davon ein wenig beeindruckt war. Bei der Frage nach der Reaktion der Republikaner schaltete Frey sich ein. Er wollte nicht, dass man ihn aus dem Gespräch ausschloss.


"Die Neue Republik feiert diesen Waffenstillstand als wäre es eine Kapitulation von unserer Seite. Dieses kleine Intermezzo wird sie nicht dazu veranlassen, diesen vermeintlichen Sieg zu gefährden."

Ryloth - System/ Orbit um Ryloth/ Raumstation/ Salon/ Frey, Sharin, Merel, Harcov, Cath, Lynch
 
[ :: Hyperraum :: Pandora :: Kajüte/ Zion :: ]



Eine raue, tiefe Stimme durchstömte die abgedunkelte Kajüte auf der ‘Pandora’.

“Ich werde euren Rat beherzigen Meister, bis zum nächsten Mal.”

Langsam erlosch die holografische Abbildung eines in Rüstung gepackten Sith-Lords und das rote Leuchten der Pyramide wurde blasser. Zion schaute noch einige Minuten auf das deaktivierte Holocron und obwohl es in diesem Zustand war, strahlte eine immense dunkle Aura von ihm ab. Der Torwächter, so nennt man die Wesen in einem Holocron, war das Abbild eines alten Sith Lords, namens Darth Nimbus, der vor einigen hundert Jahren lebte. Dieser Darth Nimbus war ein großer Krieger und Kämpfer, er bestritt viele Schlachten und war immer an vorderster Front mit dabei. Seine Heimat war ein Kernplanet der Alten Sith, zu unbedeutend, als dass sich Zion dessen Namen merken wollte. Jedoch war Nimbus in all seinen Kriegen und Schlachten zu einer Maschine des Kampfes geworden. Er hatte sich Techniken angeeignet, weiterentwickelt und selbst entworfen.
Die ganze Geschichte dieses Sith musste sich Zion seit er von der ‘Subjugator’ auf die ‘Pandora’ zurückgekehrt war, anhören. Vieles waren nur Zahlen und Selbstbeweihräucherung. Aber es gab auch Punkte und Lehren, die für Zion interessant waren und für diese Information bot er sich als Schüler an. Darth Nimbus’ Torwächter war von Zions Heuchelei geschmeichelt, da er genauso selbstverliebt war wie fast jeder Sith und nahm Zion als Schüler an. Seit der Sith-Warrior wieder dem Orden beigetreten war, hatte er keinen Meister geschweige denn einen Mentor gehabt. Mit dieser Möglichkeit, mit diesem Holocron hatte er wieder die Möglichkeit einen weiteren Schritt in Richtung Perfektion zu machen. Gleichzeitig wird der Imperator eine noch bessere Waffe gegen seine und die Feinde des Sith-Ordens haben. Sein neuer ‘Meister’ wollte jedoch, dass Zion dessen Ideologie aufsaugt und verinnerlicht. Zion soll seine Quellen der Wut und des Hasses genauer ergründen und trainieren, sie dauerhaft zu nutzen. Erst wenn der Sith-Warrior dies beherrschte, sollte er sich wieder bei dem Torwächter von Darth Nimbus melden.

Zion spürte nun, wie sie zurück in den Normalraum landeten, der Sith-Warrior stand langsam auf und dehnte seine Muskeln. Die Aktivierung und das Gespräch mit dem Holocron beziehungsweise dem Torwächter war nicht nur anstrengend für Zions Geist, nein auch sein ganzer Körper war in ständiger Anspannung. Von Schweiß getränkt stand der Sith-Warrior auf und nahm das Holocron vom Boden und legte es auf den Tisch, zu seinem Lichtschwert. Zion war gerade auf dem Weg in seine Nasszelle, als plötzlich ein Signal von seiner Sprechanlage kam. Etwas widerwillig ging er zu der Anlage und drückte einen Knopf.

“Was gibt es?”

Zion schaute auf den kleinen Bildschirm, der ihm einen jungen Offizier auf der anderen Seite der Tür zeigte. Nachdem die tiefe Stimme des Sith verebbte, traute sich der junge Mensch zu reden.

“Ich habe eine wichtige Nachricht von Vice Admiral Cath für Sie, MyLord.”

Der Sith öffnete die Tür und positionierte sich vor dieser. Der junge Offizier gab Zion ein Datapad und fing mit einem Zittern in der Stimme an, zu reden.

“Der V….ice Admiral möchte sie gerne als Ga...st bei sich auf der Raumstation begrüßen. Die Kommandanten sind vor wenigen Minuten aufgebrochen. Alles andere steht in dem Datapad genaustens erläutert, MyLord”

Zion nahm das Datapad entgegen und überflog es, dann richtete er seinen Blick auf den Überbringer der Nachricht.

“Bereiten sie mein Schiff vor, ich werde in wenigen Minuten da sein. Richten sie meiner Schülerin das selbe aus. Ich will sie im Hangar der ‘Vespin’ schnellstmöglich sehen. Sie können gehen.”

Der Offizier meldete sich ab und Zion schloß die Tür, als sich der Soldat wegbewegte. Zion wusste nicht, was er von dieser Einladung halten sollte, eigentlich müsste er wegen der verspäteten Einladung sauer sein oder wenigstens über den Punkt, dass die Kommandanten bereits zum Vice Admiral unterwegs waren. Aber der Sith-Warrior befand dies nicht für wichtig um seinen Hass dafür auszuleben. Von Darth Nimbus hatte er gelernt, solche Momente im Leben zu speichern und sie später bei Kämpfen frei heraus zu lassen. Genau dieser Moment ist ein solcher gewesen und wird sich gegen einen anderen Feind richten, einer der es gewagt hatte, sich Zion entgegen zusetzen.
Der Sith-Warrior ging nun in die Nasszelle und wusch seinen muskulösen Oberkörper sauber und trocknete ihn ab. Keine sechs Standartminuten später war er fertig und ging zurück in seinen Hauptraum, wo seine Rüstung lag. Nachdem er sich diese angezogen hatte und sein Lichtschwert, sowie sein erobertes Holocron verstaute, ging Zion zu seinem Schiff, der ‘Vespin’.

Lisha wartete bereits geduldig vor dem Star Courier und als sie ihren Meister sah straffte sich ihre Körperhaltung und begrüßte Zion, wie es sich für einen Sith-Apprentice geziemte. Ohne lange Zeitverschwendung öffnete Zion die ‘Vespin’ über seine Armmanschette und die beiden Sith, Schüler und Meister, betraten den Star Courier. Zion ging ohne Umwege zu dem Fahrstuhl, der ihn eine Etage höher transportierte, wo sich die Steuereinheit der ‘Vespin’ befand. Der Sith-Warrior setzte sich auf seinen Stuhl und machte alles für den Start bereit, den er auch gleich eingeleitet hatte und die ‘Vespin’ in Richtung der orbitalen Raumstation steuerte.
Der Flug verging relativ schnell und als der Star Courier im vorgesehen Hangar gelandet war, machte sich Zion mit seinem Begrüßungskomitee auch schon in Richtung des Salons auf. Als sie vor der Eingangstür angekommen waren, verabschiedeten sich die Begleiter von Zion und nun stand er allein vor dem Salon. Hinter dieser Tür befanden sich die Kommandanten der Eingreiftruppe und der Vice Admiral. Wahrscheinlich verabscheuten einige von ihnen die Sith oder hielten sie für ein ressourcenfressendes und altes Relikt. Allein wenn nur einer so denken würde, müsste Zion handeln und deshalb konzentrierte sich der Sith-Warrior ein letztes Mal, bevor er in den Salon einkehrte. Mit einem Mal ließ Zion seine ganze kalte, dunkle und angsteinflößende Aura sich langsam kreisförmig von sich ausbreiten. Jedem im Umkreis von fast hundert Standartmetern müsste nun das Blut in den Adern gefrieren beziehungsweise einen unangenehmen Hauch im Rückenmark spüren. Nun ließ Zion die Tür zu dem Salon mit Hilfe der Macht sich öffnen und trat mit versteinerter Miene und kaltem Blick in Richtung der versammelten Männer. Seine Körpersprache strahlte rohe Kraft aus und als der Hüne vor der Gruppe stehen blieb, verschränkte er seine Arme und ließ seine tiefe, raue Stimme sprechen.

“Wie ich sehe, haben sie bereits angefangen… . Vice Admiral, meine Herren, ich begrüße Sie!”

Mit strengem Blick und von einer dunklen Aura umgeben, wartete Zion auf die Reaktion dieser Gesellschaft.




[ :: Ryloth-System :: Orbit von Ryloth :: Raumstation :: Salon/ Frey | Sharin | Merel | Harcov | Cath | Lynch | Zion :: ]
 
[: Ryloth-System | geostationärer Orbit von Ryloth :||: Raumstation | Salon :||: Commander Harcov, Captain Fogerty, Captain Sharin, Commander Merel und Vice Admiral Cath sowie Major Lynch :]

Langsam kam die Unterhaltung zwischen den imperialen Offizieren ins Rollen. Vielleicht lag es an dem vorher ausgesprochenen Toast, der immerhin mit einem Schluck Weißwein abgerundet worden war. Vielleicht lag es aber auch daran, dass zu diesem Zeitpunkt ein Gast, der Sith Darth Zion, noch fehlte. Schließlich fühlte sich der eine oder andere Anwesende so mehr unter seinesgleichen, was im Endeffekt automatisch zu einem Lockern der Zungen führte. Ein weiterer Punkt, der zu dieser recht schnellen „Geselligkeit“ führte, war, dass Vice Admiral Vilne Cath allem Anschein nach eher zu den gastfreundlichen Kommandeuren der imperialen Streitkräfte gehörte. Denn obwohl Ryloth in diesen Zeiten eine sehr schlechte Versorgungslage besaß, deuteten sowohl die hohe Qualität des servierten Getränkes als auch der körperliche Umfang des Offiziers auf eine sättigende Bewirtung hin. Jedoch konnte sich Commander Mikal Harcov in diesem Moment nicht wirklich darüber freuen. Einfach zu erschöpft war er für eine reichhaltige Mahlzeit.

„Nun, ich habe den Waffenstillstand federführend mit vereinbart“, bemerkte just in diesem Moment der anwesende Chiss, Captain Sharin, im nüchternen Ton. Irgendwelche Nuancen in dessen Stimme konnte der breitschultrige Offizier dabei nicht erkennen. „Dieser schien mir nach der Provokation der Rebellen über Shinbone auch recht sicher zu sein. Es wird interessant, zu sehen, wie sie auf das Gefecht reagieren werden.“

Daraufhin meinte Captain Fogerty sogleich: „Die Neue Republik feiert diesen Waffenstillstand als wäre es eine Kapitulation von unserer Seite. Dieses kleine Intermezzo wird sie nicht dazu veranlassen, diesen vermeintlichen Sieg zu gefährden.“

Im Hintergrund brummten Caths Steward sowie zwei Ordonanzen zustimmend. Bloß ganz kurz ließ Harcov den Blick zu diesen schweigsamen Gestalten wandern. Einzig und allein für die Bewirtung der Gäste bei diesem Essen waren sie zuständig – sozusagen nicht mehr als schmuckloses Beiwerk, das servierte und abräumte. Deshalb reagierte an Tisch auch niemand auf sie. Stattdessen übernahm der Sektorkommandeur höchstpersönlich die Gegenargumentation. Kurz riss er Ryloths momentane Situation an. Die nichtmenschliche Bevölkerung des Planeten rebellierte zum Teil – wahrscheinlich mit Unterstützung der Rebellion –, die Hutten übten ebenfalls Druck aus und erst vor einigen Tagen meldete der Geheimdienst, dass das nahe Shimia tatsächlich einen Gesandten (Surondu Floras) nach Mon Calamari geschickt habe. Beiläufig genehmigte sich der Commander einen Schluck Weißwein, um die plötzlich aufkommende Trockenheit in seinem Mund zu bekämpfen.

Zur gleichen Zeit sagte Cath: „Sie sehen also, Captain Sharin, hier steht weit mehr auf dem Spiel als irgendeine politische Kleinigkeit, die man einfach so abwarten oder aussitzen kann.“ Er schnaubte. „Deshalb dürfen wir im Falle der 'Subjugator' auch weiterhin keine Zeit verlieren!“

Damit hatte der Vice Admiral das Thema angeschnitten auf das offenbar die führenden Köpfe dieser Runde gewartet hatten. Der Waffenstillstand mochte im Moment für den Großteil der Galaxie einen bindenden Beschluss darstellen, doch dieses Schiff – samt seiner Ionenimpulskanonen – konnte das entstandene Gleichgewicht schlagartig wieder ändern. Während man bei dem Commander das Glas sofort wieder auffüllte, nachdem er es geleert hatte, schien sich zur selben Zeit schon Major Lynch für einen eigenen Wortbeitrag in Stellung zu bringen. Da dieser raue Armeeoffizier im Auftrag des imperialen Militärgeheimdienstes tätig war, hatte er mehr Informationen zur Verfügung als der Rest der anwesenden Offiziere – und genau diesen Vorsprung wollte er nun deutlich machen. Auf seinem blassen Gesicht zeichnete sich schon ein süffisantes Lächeln ab als auf einmal Sharin an seiner statt die Gelegenheit nutzte.

„Haben Sie eigentlich genügend Werftanlagen, um gröbste Schäden an der 'Subjugator' zu entfernen?“, fragte der Chiss nach. „Schließlich muss sie einen weiten Weg durch feindliches Gebiet zurücklegen, wenn es zu den entscheidenden Stellen dieses Konflikts oder zu effizienteren Werften gelangen soll.“

Der Vice Admiral schüttelte den Kopf, bevor er antwortete: „Unsere Reparaturdocks können leider nur Kriegsschiffe bis zur Klassifikation 'Schlachtkreuzer' fassen. Nimmt man dann außerdem noch den Umstand hinzu, dass wir in Materialfragen derzeit auf den nächsten Frachterkonvoi angewiesen sind, sieht die Lage noch düsterer aus.“ Ernst musterte er den fastmenschlichen Captain. „Jedoch ist ja die 'Hammer' genau für dieses Szenario nach Ryloth gekommen.“

„Richtig“
, brachte sich nun der Armeeoffizier ein. Sein Lächeln kehrte zurück. „General Vermillion hat bei der Einsatzplanung diese Umstände schon bedacht. Ryloth ist bloß eine Zwischenstation...“ Plötzlich holte er ein Datapad hervor. „Hier habe ich die nächsten Befehle, meine Herren.“

Jedoch kam Lynch nicht viel weiter. Denn just in diesem Augenblick öffnete sich leise zischend die Tür zum Salon und der letzte Gast, Darth Zion, trat ein. Unwillkürlich verspürte Mikal Harcov wie sich unter seiner Uniform eine Gänsehaut bildete. Selbst der struppige Bart, der fast schon komplett sein kampferfahrenes Gesicht einnahm, stellte sich scheinbar auf. Blutige Schlacht mochte er schon erlebt haben – sogar an der Abwehr einer Enterung war er persönlich beteiligt gewesen –, doch die Angst, die nun in ihm aufstieg, war ihm völlig fremd. Mit einem Mal schien auch jäh das Gespräch zu verstummen, das bis zu diesem Zeitpunkt zwischen den Offizieren gelaufen war. Kurzzeitig kam ihm in den Sinn wie respektvoll derzeit die Besatzung der „Pandora“ von der rothaarigen Schülerin des Sith sprach. Um das lähmende Schweigen wenigstens ein bisschen zu kaschieren, griff er nach seinem Glas und genehmigte sich anschließend einen kräftigen Schluck.

„Wie ich sehe, haben sie bereits angefangen…“, bemerkte der muskulöse Sith-Warrior, wobei man nicht genau wusste, ob da nicht vielleicht eine gewisse Aggressivität in dessen ganzer Stimme lag. „Vice Admiral, meine Herren, ich begrüße Sie!“

Zum Glück fing sich der Kommandeur.
„Mylord, nehmen Sie ruhig an meiner Seite Platz. Ich habe Ihnen hier – direkt gegenüber Mr Lynch – einen Stuhl freigehalten.“ Danach wandte er sich schnell seinem Steward zu. Derin, schenken Sie Lord Zion einen ordentlichen Schluck von dem Weißwein ein und tafeln Sie uns dann das Essen auf.“

Um seinem Vorgesetzten nicht zu blamieren, ließ sich das der Steward nicht zwei Mal sagen. Knapp nickte er Cath zu, griff dann zur Weinflasche und schenkte dem Sith einen großzügigen Schluck ein, bevor er anschließend mit den beiden Ordonanzen den Salon verließ. Jedoch blieben sie der Runde nicht sehr lange fern. Erst kündigte ein sehr appetitanregender Bratenduft sie an, dann waren sie mit einem leisen Geschirrklappern zu hören. Geschickt platzierten sie vor jedem der Anwesenden einen Teller. Um die Mahlzeit als „geschmorenen Nerf“ zu erkennen, brauchte Harcov ein Weilchen. Der Vice Admiral – weiterhin ganz der feine Gastgeber – sprach noch einen Toast auf den Imperator aus und wünschte dann einen guten Appetit. Während man gesittet die ersten Bissen nahm, forderte er trotzdem den anwesenden Major auf, den vorherigen Faden wieder aufzunehmen. So musste Lynch beim Essen gleichzeitig den anderen die neuen Befehle mitteilen.

„Nun, meine Herren“, sagte er begleitet vom eigenen Schmatzen. „Das Oberkommando möchte die 'Subjugator' innerhalb des nächsten Monats im N'zoth-System wissen. Dort glaubt man genügend Sicherheit für die eigentlichen Reparaturen gewährleisten zu können, weil der Koornacht-Cluster – trotz seiner Lage innerhalb der Kernwelten – als abgeschiedenen genug erscheint.“ Sein Blick ging zu Sharin und Tryam Merel. „Ihnen bietet sich hier die Gelegenheit an noch ein bisschen mehr Prestige zu erlangen, meine Herren. Denn bis Koensayr, wo eine neue Einsatzgruppe die restliche Überfahrt übernehmen wird, benötigt die 'Subjugator' noch einen kampferprobten Geleitschutz. Und vor allem die 'Valkyrie' und die 'Basilisk' könnte man bis dahin bestimmt wieder 'flott' bekommen, meinen Sie nicht?“

[: Ryloth-System | geostationärer Orbit von Ryloth :||: Raumstation | Salon :||: Commander Harcov, Captain Fogerty, Captain Sharin, Commander Merel, Darth Zion und Vice Admiral Cath sowie Major Lynch :]

[OP: Major General Thaneo Vermillion ist der stellvertretende Leiter des Militärgeheimdienstes. Die Überfahrt nach Koensayr muss zudem nicht zwangsläufig ausgespielt werden. Ist nur ein Angebot und beruht auf folgendem Vorschlag meinerseits: klick mich]
 
[: Ryloth :: Lessu :: Hauptquartier des Militärs - General Bendix Fust (NPC), Colonel Wat Naberrie (NPC):]

"Guten Morgen, Sir!", grüßte Colonal Wat Naberrie den General, als er sein Büro betrat.
General Bendix Fust entgegnete dem Colonal jedoch lediglich ein knappes Nicken und bewegte sich auf das große Fenster seines Büros zu.
Das Büro an sich war klein und, für das imperiale Militär üblich, sehr lieblos ausgestattet: Der Boden und die Wände besaßen Grautöne, an den Wänden befanden sich vereinzelte Terminals und in jeder Ecke stand ein imperiales Banner.
Fust hatte sich die Einrichtung nicht selbst ausgesucht, sie war Standardausstattung.
Die einzige persönliche Dekoration war das Modell des Sternenzerstörers auf seinem Schreibtisch, das dem Schiff nachempfunden war, dessen sein Vater Captain war.
Er selbst konnte nie viel mit der Flotte anfangen, deshalb war er zu den Bodentruppen gegangen und begann schon in jungem Alter eine vielversprechende Offizierslaufbahn, die ihm letztenendes den Posten eines Generals verschaffte.
Dabei hatte er sich seinen Dienst allerdings wesentlich aufregender vorgestellt.
Insbesondere nach dem demütigenden Friedensabkommen mit der Neuen Republik, bestand sein Alltag nur noch aus langweiliger Verwaltung - etwa Entlassungspapieren, oder regelmäßigen Berichterstattungen über kaum vorhandene Geschehnisse an Bastion.
Er blickte durch das große Fenster und betrachtete die große Schlucht am Fuße Lessus, über die lediglich eine grünliche Energiebrücke führte.
Die Stadt selbst war auf einem riesigen, steilen Felsen mitten in der Wüste erbaut worden, um Belagerungen zu widerstehen.
Wie sehr wünschte er sich doch eine tatsächliche Belagerung...
"Sir?", riss Colonel Naberrie seinen Vorgesetzten aus dessen Gedanken, "Sie sind von Bastion damit beauftragt worden, einige auf Ryloth stationierte Kriegshelden für die Schlacht um Corellia auszuzeichnen.".
General Fust lachte und strich sich danach verwundert durch seinen dicken, grauen Schnurrbart:


"Kriegshelden einer verlorenen Schlacht? Was nützen uns diese Auszeichnungen noch, wenn der Krieg sowieso verloren wurde?"

Er spielte damit auf das Friedensabkommen an.
Jeder Offizier des imperialen Militär wusste, dass man sich nun nicht in einer vereinten Galaxis, sondern in einem Kalten Krieg befand.
Doch wie sollten Auszeichnungen aus einem verlorenen Krieg die Moral sämtlicher Soldaten stärken, wenn sie den Ausbruch eines neuen Heißen Krieges möglicherweise garnicht mehr erleben würden?
Immerhin waren derartige Auszeichnungen patriotisch und würden das Feindbild in Form der Neuen Republik zumindest indirekt aufrecht erhalten.
"Ein gewisser Lieutenant Shion Orria, der ebenfalls ausgezeichnet wird, soll nach der kurzen Zeremonie dem Befehl von Captain Frey Fogerty unterstellt werden.", fuhr der Colonel fort, "Er befindet sich derzeit im Orbit über Ryloth.".
General Fust nickte und blickte ein letztes Mal durch das große Fenster.
Scheinbar war im neuen Zeitalter der Galaxis einfach kein Platz für Männer wie ihn, also würde er in einigen Jahren mit großer Freude den Ruhestand antreten.
Doch nun hatte er seine Befehle, allem voran die Auszeichnung einer handvoll Kriegshelden.


"Ordern Sie diesen Captain hierher, Colonel!"

"Ja, Sir!", antwortete sein Assistent und nahm via Intercom Kontakt mit Captain Fogerty auf.

[: Ryloth :: Lessu :: Hauptquartier des Militärs - General Bendix Fust (NPC), Colonel Wat Naberrie (NPC):]
 
[ Ryloth-System - Orbit über Ryloth - Raumstation - Salon ] Sharin, Commander Harcov, Captain Fogerty, Commander Merel und Vice Admiral Cath sowie Major Lynch

Auf die Bemerkung des einzigen Nichtmenschen in der Runde, am Waffenstillstandsabkommen mitgewirkt zu haben, reagierte man angemessen beeindruckt. Vermutlich waren die anwesenden Flottenoffizieren etwas überrascht, dass ein den allgemeinen Anforderungen der Propaganda nicht entsprechenden Wesen so eine wichtige Aufgabe übertraggen wurde. Innerlich ergötzte sich Sharin an dieser Reaktion, bis er den Worten des blonden Captains an seiner Seite lauschte, der ausführte, dass die Neue Republik den Waffenstillstand wohl als eine Art Kapitulation betrachten musste und deshalb der Zwischenfall über Shinbone nicht zu einer Eskalation der Situation führen würde. Dem beipflichtend erläuterte Vice Admiral Cath die momentane prekäre Lage im Ryloth-Sektor und schloss mit den Worten, dass das Zusammenstoßen über Shinbone keineswegs nur eine Kleinigkeit war.

Der angesprochene Chiss musste sich etwas zurückhalten, um nicht sofort gegen die Unterstellung des Vorgesetzten vorzugehen und klarzustellen, dass er keineswegs die Tragweite des Zwischenfalls herunterspielte oder nicht klar erkannt hatte. Wie die derzeitige zweifellos schwierige Situation in diesem Provinznest zu der Eroberung der „Subjugator“ passte, leuchtete ihm nicht wirklich ein. Gewiss, durch das Gewinnen der Superwaffe konnte entweder das Kriegsglück gewendet werden oder ein langsam einschlafender Konflikt wieder aufflammen, wodurch Ryloth auch direkt betroffen wäre. Jedoch interessierte sich das imperiale Oberkommando und die republikanische Gegenseite sehr wahrscheinlich weder für diese abgewirtschaftete Welt noch den beleibten Vice Admiral, sodass diese keine ausschlaggebenden Gründe wären, den Konflikt wieder offen auszufechten. Jedoch verkniff sich der schwarzhaarige Captain eine weitere Entgegnung, sondern lauschte den Ausführungen des beleibten Imperialen bezüglich der Werftanlagen über dem Wüstenplaneten. Wenig überraschend waren diese nicht in der Lage, ein solch großes Schlachtschiff wie den metallenen Koloss von Shinbone zu reparieren, weshalb es wohl zu einer größeren Werftwelt transportiert werden musste.

Diesbezüglich wollte sich gerade der raue Armeeoffizier äußern und legte dar, dass Ryloth nur eine kleinere Zwischenstation auf der Reise der Superwaffe in gesichertes imperiales Kerngebiet sei, als sich die Tür zum Salon öffnete und ein in schwarz gekleideter Hüne betrat den Raum. Sofort erinnerte der Mensch den rotäugigen Humanoiden an Darth Keebo, mit dem er den Waffenstillstand auf der „Reliant“ ausgehandelt hatte. Eine ebenso düstere Aura durchströmte plötzlich den Raum, wobei diese deutlich aggressiver schien als die von dem anderen Sith. Lag das daran, dass dieser Machtbegabte noch stärker und bewandter in dem sagenumwobenen und nicht wirklich handfesten Gebiet der sogenannten „Macht“ war? Oder war er nicht so klug, seine wahre Macht zu verschleiern?

Darth Zion, denn um diesen schien es sich angesichts der vorherigen Worte des Vice Admirals zu handeln, begrüßte die versammelte Offiziersriege und blieb mit verschränkten Armen vor dieser stehen. Der Gastgeber beeilte sich nach einer kurzen eisigen Stille, die augenscheinlich aufgrund der kühlen und respekteinflößenden Erscheinung des Sith und den üblichen Vorbehalten von Militärangehörigen gegenüber Machtnutzern entstanden war, den Hünen in den Kreis zu bugsieren und bot ihm einen Sitzplatz an, der glücklicherweise etwas von dem Chiss entfernt war. Danach wurde das Essen serviert und man sprach erneut einen der unnützen Toasts auf den Imperator aus. Anschließend machte man sich mit den sorgfältig antrainierten Manieren der Offizierskaste über das Nerffleisch her. Sharin hatte dieses recht gewöhnliche Fleisch noch nie sonderlich gemocht und so brachte er die eher fad zubereitete Speise trotz seines großen Hungers nur leidlich herunter. Vielmehr musste er einige Male kräftig mit Wein nachspülen.

Während noch alle aßen, fing der Major nach Aufforderung von Cath unter unappetitlichen Schmatzen damit an, die nächsten Schritte zu besprechen. Das Superschlachtschiff sollte nun in ein System gebracht werden, in dem die nötigen Werftanlagen zur Instandsetzung verfügbar waren, jedoch brauchte es auf dem Weg dorthin noch geeigneten Schutz durch imperiale Konvoisschiffe. Diesen sollten der blauhäutige Captain und der zuweilen vorpreschende Heißsporn übernehmen. Zwar war diese Aufforderung zu einer Frage formuliert, doch gab es in der imperialen Flotte keinerlei Auswahlmöglichkeiten bei der Übernahme von Kommandos. So sollte Sharin wieder auf einen recht langweiligen Konvoisdienst verdonnert werden. Hatte er irgendetwas falsch gemacht?

„Sir, sicher liegt mir nichts an Prestige oder anderweitigen Oberflächlichkeiten. Ich bin ein Diener des Imperators und in dieser Funktion zuallererst darauf bedacht, dem Wohle der imperialen Bevölkerung zu dienen. Wenn ich mit der Erfüllung dieses Auftrags dem Imperium helfen kann, ist es eine Ehre für mich. Ich denke, dass mein Schiff schnellstmöglich einsatzbereit gemacht werden kann.“

Er lehnte sich zurück und genoß noch einen Schluck des sogar reht schmackhaften Weins. Durch den Konvoisdienst würde er vielleicht einmal seiner Mannschaft, seinem Schiff und sich selbst etwas Ruhe genehmigen können, die allesamt gut gebrauchen konnten. Und wenn er dabei noch seine Aufstiegschancen weiter verbessern konnte, war dies doch eine wirklich lohnende Reise.

[ Ryloth-System - Orbit über Ryloth - Raumstation - Salon ] Sharin, Commander Harcov, Captain Fogerty, Commander Merel und Vice Admiral Cath sowie Major Lynch
 
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Überaus lustlos plätscherte das Gespräch zwischen den Offizieren vor sich hin. Es war nicht einmal die Anwesenheit des Sith (Darth Zion), die man mit ihrer schauerlichen Ausstrahlung als möglichen Grund dafür anführen könnte. Der Sieg im Shinbone-System, der zum Erwerb der „Subjugator“ für die Imperialen führte, schien einfach nicht die anregende Wirkung zu haben, die beispielsweise eine gewonnene Schlacht stets auf einen richtigen Militärangehörigen ausübte. Mochte der Besitz dieses stählernen Koloss auch neue Perspektiven für den derzeitigen Kriegsverlauf bedeuten, am Tisch war das offenbar bloß von marginalem Interesse. So deutete zum Beispiel Captain Sharin, Kommandant der „Valkyrie“, in seiner Mimik, Gestik und Stimme nur das übliche Pflichtbewusstsein an, was ein ranghöherer Offizier in diesem Moment erwarten konnte.

Selbst Mikal Harcov, der sonst eine recht humorige Person war, hielt sich in dieser Gesellschaft, die anscheinend voller Trübsinn steckte, zurück. Einfach zu pietätlos erschien ihm eine fröhliche Runde, solange sein Vorgesetzter, Captain Murata, noch in Lebensgefahr schwebte. Allgemein plagten ihn zur Zeit noch zu viele Sorgen. Schließlich hatte die „Pandora“ im Kampf um das Kommandoschiff schwere Schäden bekommen und etliche Verluste zu beklagen. Der kräftige Commander bangte aus diesem Grund auch schon über den künftigen Verbleib des Victory-II-Sternzerstörers in den Reihen der Imperialen Flotte. Vor seinem geistigen Auge sah er schon die angeordnete Ausmusterung. Denn inzwischen galt diese Schiffsklasse – mit Blick auf die Imperial-Modelle – als veraltet, weshalb sie eigentlich nur noch in der System- und Sektorverteidigung Einsatz fand.

Nachdem Vice Admiral Cath einen Bissen heruntergeschluckt hatte, wandte er sich sogleich an den Chiss.
„Ihr Pflichteifer ehrt Sie, Captain. Wir brauchen solche Offiziere wie Sie.“ Ein paar Minuten ruhte sein Blick auf dem blauhäutigen Fastmenschen. „Selbstverständlich werde ich anweisen, dass man Ihnen und Ihrem Kameraden (Tryam Merel) einen Vorzug im Reparaturdock lässt. Zwar kann ich Ihnen natürlich nicht mit absoluter Sicherheit versprechen, dass diese Arbeiten gleichwertig mit einem regulären Werftaufenthalt sind, aber auf einem möglichen Kurs liegt Bacrana. Dort kann man notfalls nachjustieren...“

Zufrieden genehmigte sich der Kommandeur noch einen saftigen Bissen. Ryloth mochte inzwischen ein isolierter Außenposten ohne schillernde Perspektiven für das anwesende Personal sein, aber auf alle Annehmlichkeiten der Zivilisation verzichtete man deshalb noch lange nicht. Ein Schluck Wein folgte kurz darauf. Danach ließ sich Cath, den man sein Bemühen um eine ordentliche Konversation mehr und mehr ansah, eine Beschreibung des Gefechts geben. Hier und da streuten die Offiziere ein paar Manöver beider Seiten sowie Mutmaßungen über die Hintergründe ein, während der Sith über die eigentliche Enterung der „Subjugator“ berichten durfte. Doch an dieser Stelle hörte Harcov bloß teilweise zu. Längst waren seine Gedanken zu seinem temporären Kommando zurückgekehrt. Wie sah die Zukunft für den rauchgrauen Victory-II aus? Obwohl der Hunger nicht besonders groß war, aß der Commander die servierte Mahlzeit – plus einen kleinen Nachschlag – restlos auf.

Zwischen Hauptgang und Nachspeise ließen der Steward sowie die beiden Ordonanzen nur wenige Minuten verstreichen. So schnell wie man ihnen den geschmorten Nerf aufgetafelt hatte, folgte nun das nächste Gericht. Dabei wandte sich der Vice Admiral kurzzeitig mit einem sehr breiten Grinsen an Captain Fogerty, ließ eine lobende Bemerkung über die corellianische Küche sowie ein dem Rest unbekanntes Versprechen fallen und lehnte sich im Anschluss mit siegesgewisser Miene zurück.Bis zur Auflösung dauerte es aber nicht lang. Denn beim Dessert handelte es sich um einen recht süßen Pudding, dessen Rezept von Corellia stammte. Zu der Nachspeise ließ der Kommandeur zusätzlich noch einen ordentlichen Whisky – ebenfalls von Fogertys Heimatwelt – servieren. Feierlich hob der beleibte Offizier das Glas mit der bernsteinfarbenen Flüssigkeit zu einem Toast.

Seine Stimme klang angemessen als er sagte:
„Hoffen wir darauf, dass Bastion Ihre Bemühungen in dieser Sache in vollem Umfang anerkennt und honoriert. Meine Herren, auf Sie und die 'Subjugator' Möge sie schnellstmöglich das Blatt für unser geliebtes Imperium wenden und endlich den Frieden in unsere Galaxie bringen, den wir uns so sehr wünschen.“

***​

Letztendlich hatte Vilne Cath mit seiner Prognose Recht behalten. Der Frachtkonvoi, der Ryloth am Leben hielt, hatte die übliche Strecke in genau einer Standardwoche zurückgelegt. Klobige Frachter in größerer Menge, ein Hospitalschiff der MedStar-Klasse sowie eine ziemlich stattliche Anzahl an Begleitschutz – darunter sogar tatsächlich ein echter Sternzerstörer der Interdictor-Klasse („Heart of the Order“) – sprangen gemeinsam in das System, funkten ihre Erkennungszeichen und flogen dann mit maximaler Sublichtheschwindigkeit auf die öde Wüstenwelt zu. Dabei konnten sie sicher sein, dass in diesem Augenblick sämtliche Augen und Sensoren auf sie gerichtet waren. Sie brachten nämlich nicht nur die dringend benötigten Güter für den alltäglichen Bedarf im Außenposten, sondern ihre Ankunft signalisierte ebenso den Startschuss für die letzten Vorbereitungen mancher Schiffe. Denn hiermit ging für das ziemlich überlastete Reparaturdock eine Woche voller schwerer Arbeit endlich zu Ende.

Schnaubend kommentierte Commander Mikal Harcov diese Information, nachdem er sie von einem pflichtbewussten Besatzungsmitglied erhalten hatte. Seit zwei Tagen steuerte seine Laune auf einen Tiefpunkt zu, den er bisher für nicht möglich gehalten hatte. Für zwei, drei Minuten bedachte er den nervösen Crewman mit einem mürrischen Blick, dann entließ er ihn endlich aus dieser „Folter“. Die „Pandora“ – sowie deren Besatzung – konnte man als Verlierer innerhalb der Einheit bezeichnen, da die letzte Order nicht nur Raubbau an der Mannschaft betrieben hatte, sondern gleichzeitig auch die ängstigende Prognose der Ausmusterung immer realer wurde. Widerwillig musste man den Großteil der eigenen Leute für die Rumpfbesatzung der „Subjugator“ bereitstellen. Zwar hatte der derzeitige Kommandant versucht die Besten der Besten an Bord zu behalten, aber Cath hatte sich nur schwer, äußerst schwer täuschen lassen.

Leider besserte sich seine mürrische Laune auch nicht mit den nächsten Meldungen, die – mehr oder weniger verhalten – auf seinem Tisch landeten. Ohne jegliche Skrupel schien man ihm nun weitere Leute entreißen zu wollen. Und im Gegenzug erhielt er nicht mehr als einen Händedruck. Wie sollte er so nur nach Yaga Minor kommen? Inzwischen war seine Gedankenwelt so finster geworden, dass er eher mit einem Auseinanderbrechen der „Pandora“ beim nächsten Sprung rechnete als mit einer glücklichen Ankunft im Heimathafen der alten Dame. Zudem hatte er zunehmend das Gefühl, dass seine Karriere als Flottenoffizier an einem toten Punkt angekommen war. Hätte Shinbone nicht auch für ihn eher einen Aufschwung bringen sollen? Momentan ging Harcov – mit einer ziemlich hohen Wahrscheinlichkeit – davon aus, dass man ihn auf Halbsold setzen würde, was in seinem Alter einer Pensionierung schlussendlich gleich kam. Nein, so hatte er sich das nicht vorgestellt.

Noch immer voller festsitzenden Gram empfing der breitschultrige Commander kurz darauf Doktor Tau, die amtierende Leiterin der Krankenstation. Da die Ärztin momentan zu einem großen Teil auf Ryloth verweilte, glaubte er einen leichten, sandigen Schleier über ihrer Dienstuniform erkennen zu können. Jedoch konnte es sich dabei auch bloß um eine Einbildung handeln, schließlich lebten die Twi'lek und das imperiale Bodenpersonal in urbanen Höhlensystemen. Knapp nickte Harcov ihr zu, bot ihr sogar einen Platz an. Irgendwie scheute er sich ein bisschen vor diesem Gespräch. Immerhin schwächte der Grund die Mannschaft der „Pandora“ noch ein wenig mehr. Deshalb ließ er auch erst einmal seinen Blick ein paar Sekunden auf der Medizinerin ruhen. Irgendwie musste er sich einen Ruck geben. Nachdem er seinen persönlichen Widerwillen überwunden hatte, schob er ein Datapad sanft in Mings Richtung.


„Es freut mich, dass Sie so schnell zurück auf die 'Pandora' kommen konnten, Doktor“, begann der temporäre Kommandant im selben Moment. „Es gibt nämlich einen Versetzungsbefehl für Sie, der leider keinen unnötigen Aufschub duldet.“ Mit einer schlichten Handgeste forderte der Commander sie auf das Datapad zu lesen. „In knapp einer Standardstunde wird das Hospitalschiff 'Medicus' als Teil der Einheit um die 'Heart of the Order' nach Yaga Minor aufbrechen – und Sie sollen bis dahin gemeinsam mit Mr Molt auf die MedStar-Fregatte gewechselt haben. Es geht dabei um die weitere medizinische Versorgung unserer Leute. Darunter auch Captain Murata.“ In diesem Augenblick war seine Stimme überaus eindringlich. „Verlieren Sie also keine Zeit, Doktor. … Mit etwas Glück sieht man sich in gut einem Monat dort.“

[: Ryloth-System | geostationärer Orbit von Ryloth :||: Reparaturdock | VSD II „Pandora“ | Kajüte des Ersten Offiziers :||: Commander Harcov und Doktor Tau :]

[OP: Da anscheinend inzwischen die Luft aus dem Shinbone-Plot (sowie dessen Drumherum) raus ist, habe ich das Dinner mal zu einem Ende gebracht. Morgen werde ich hoffentlich noch mit dem Militär-NPC-Account nachlegen und grob die Befehle für Sharin, Frey und Tryam formulieren bzw. erwähnen. Danach können wir dann gern den Blick auf Bastion mit seinen Beförderungen richten. :)]
 
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[: Ryloth-System | geostationärer Orbit von Ryloth :||: Reparaturdock | VSD II „Pandora“ |vor der Kajüte des Ersten Offiziers :||: Doktor Tau :]

Ryloth war eine Welt voller Sand und dieser Sand klebte noch immer an ihrer Uniform als sie zurück auf die Pandora kehrte um sich beim ersten Offizier des Schiffes einzufinden. Nur wiederwillig hatte sie ihren Patienten allein gelassen – obwohl ihr völlig klar war das er dort in guten Händen war – so sprach es einfach gegen ihre Moral als Ärztin den Kommandanten der Pandora ohne ihre eigene Beaufsichtigung zu lassen erst Recht wo er noch immer in keinem einfachen Stadium war. Bactatank hin oder her die Heilung würde trotz allem brauchen und sie hoffte inständig dass nicht etwas geschehen würde. Er hatte ohnehin verdammtes Glück gehabt überhaupt zu überleben. Seine Chancen hatten gerade einmal bei fünfzig Prozent gestanden – genau genommen bei wesentlich weniger – dies jedoch wollte sie beim besten Willen nicht an die große Glocke hängen. Es war wie es war, es hieß den Captain zu retten und wenn dies bedeutet hätte zusätzliche Stunden zu schrubben um zu gewährleisten dass sie ihn überwachen konnte – so verdammt noch mal würde es auch sein – und sie würde sich sicherlich nicht reinreden lassen. Sie hatte die Operation durchgeführt, sie kannte sich aus, sie wusste über ihren Patienten Bescheid und niemand sonst. Bei ihrer Ehre als Ärztin, nun auf die Pandora zurückkehren zu müssen war wahrlich das letzte was ihr eingefallen wäre. Doch es half nichts, sie hatte zurück gemusst. Immerhin war sie die amtierende Leiterin der Krankenstation und konnte nicht einfach mir nichts dir nichts verschwinden.

Ein wenig gefrustet trat sie vor das Büro des Ersten welcher sie empfing. Er ließ ihr ein knappes Nicken zukommen woraufhin sie einen kurzen zackigen Salut sehen ließ und sich dann auf den ihr angebotenen Platz setzte. Was auch immer Harcov wollte konnte sie beim besten Willen nichts sagen und sie hoffte inständig, dass es nichts negatives war. Das letzte was sie gebrauchen könnte wäre eine ungelegene Überraschung. Der Ruhende und zuerst einmal schweigende Blick von Commander Harcov gefiel Ming nicht sonderlich und erweckt bei ihr den Eindruck als ob er etwas zu sagen hatte es aber nicht aussprechen wollte. Dennoch blieb sie ruhig auch wenn sie gern gewusst hätte was los war, innerlich natürlich hoffend, dass es nichts schlechtes war. Ehe er jedoch etwas sagte schob er ihr ein Datapad zu und Ming wölbte leicht eine ihrer Brauen und sah auf das Pad hinab. Im nächsten Moment sah sie den Commander an welcher es sich doch anders überlegt hatte und nun zu sprechen begann. Seine ersten Worte waren nichts weltbewegendes was dann kam überraschte sie jedoch ein wenig. Sie sollte versetzt werden? Aber! Warum? Weshalb sollte sie das Schiff wechseln und vor allem würde dies bedeuten ihren Patienten allein zu lassen was ihr überhaupt nicht gefiel. Unmut machte sich in Ming breit. Die Ärztin blickte erneut auf das Datapad welches er ihr zugeschoben hatte um der Aufforderung es zu lesen nachzukommen. In knapp einer Stunde sollte sie und Molt mit dem Hospitalschiff Medicus welches Teil der Einheit um die Heart oft he Order war nach Yaga Minor begeben. Dann atmete sie fast schon erleichtert auf als klar war, dass sie sich auch weiterhin um Toji würde kümmern können, da dieser ebenso nach Yaga Minor verlegt wurde. Wahrscheinlich war ihr ihre Erleichterung anzusehen. Knapp eine Stunde war jedoch nicht viel Zeit und es würde bedeuten ihre Arbeit ihre Kollegin zu übergeben sollte sie die Leitung erhalten.


„Commander, können sie mir sagen ob meine Kollegin die Leitung der Krankenstation erhält oder ob dafür jemand neues vorgesehen ist? Eine Stunde wäre überaus knapp um einen möglichen neuen Kollegen oder Kollegin alles zu übergeben.“

Sie blickte den Mann vor ihr leicht fragend an. Dieser Punkt brannte durchaus auf ihrer Seele. Hinzu kam noch, dass sie packen musste und die Zeit würde ihr davon laufen. Es gefiel ihr ganz und gar nicht so schnell alles hinter sich zu lassen aufzubrechen und scheinbar nicht wieder zu kehren. Würde dies auch für Toji gelten? Wusste der momentane Kommandant der Pandora etwas?

Commander Harcov, wissen sie ob Captain Murata sobald er wieder seinen Dienst antreten kann, was ich hoffe, ein anderes Kommando erhält oder ob er auf die Pandora zurückkehren wird nachdem er seinen Aufenthalt und die restliche Behandlung auf Yaga Minor überstanden hat?“

Natürlich konnte es gut sein, dass sie darauf keine gänzliche Antwort erhalten würde allerdings wollte sie nicht einfach so verschwinden. Zumal sie nicht wusste ob sie, wenn sie Yaga Minor erreichte auch weiterhin die behandelnde Ärztin des Captain bleiben würde oder ob man sie auf ein neues Schiff setzen würde. Zu viele Unklarheiten für ihren Geschmack und sie mochte Unklarheiten ganz und gar nicht. Ein Grund mehr warum sie eigentlich nicht hatte in den Dienst des Imperiums treten wollen sondern eine eigene Praxis hatte aufmachen wollen. Allerdings war dies nun nebensächlich und so würde sie wohl oder übel mit einer Unklarheit auskommen müssen sollte sie keine Antwort auf ihre Frage erhalten. Selbstverständlich würde sie trotz allem nur schweren Herzens die Pandora verlassen, immerhin hatte sie hier lange Zeit gedient. Sie kannte die Crew, kannte die Krankenstation in und auswendig. Hatte Freunde hier die ihr fehlen würden und die sie so schnell nicht wiedersehen würde vielleicht sogar nie wieder.

Im Kopf ging sie bereits jeden einzelnen Schritt durch, angefangen von der Übergabe ihrer Leitung, den einzelnen Erklärungen bis hin zum packen und verlassen der Pandora. Eine knappe Stunde! Dies grenzte schon an einen Witz! Trotzdem würde sie versuchen alles zu schaffe und wenn es eben im Akkord geschehen musste. Alles war machbar wenn man nur wollte. Dennoch würde es ihr wohler bei alledem gehen wenn Harcov ihr eine Antwort gab. Sich den Kopf über etwas zu zermartern war – jedenfalls in dieser Hinsicht – beim besten Willen nicht das was sie brauchte geschweige denn wofür sie die nötige Zeit aufbringen konnte.


[: Ryloth-System | geostationärer Orbit von Ryloth :||: Reparaturdock | VSD II „Pandora“ | Kajüte des Ersten Offiziers :||: Commander Harcov und Doktor Tau :]
 
[Ryloth-System :-: Ryloths Orbit :-: imperiale Raumstation :-: Büro des Kommandeurs der Sektorflotte]
Vice Admiral Vilne Cath und ein Untergebener​

Das Büro war nicht nur klein, sondern auch stickig, aber mit den Jahren hatte sich Vilne Cath daran gewöhnt. Er musste. Denn Ryloth galt nicht als Posten mit Karrieresprunggarantie, sondern eher als toter Punkt. Hier diente man, wenn man sich irgendeinen der Oberen – aus unerfindlichen Gründen – zum Feind gemacht hatte. Zwar wusste der Vice Admiral nicht wen er auf Bastion verstimmt hatte, aber irgendwelche Zweifel an der Theorie hegte er nicht. Jedoch hatte er sich mittlerweile mit dem hier vorherrschenden Status quo abgefunden. Inzwischen empfand er sogar seine seltenen Besuche in Kala'uun, wo der amtierende Governor residierte, oder in Lessu, wo die hier stationierten Truppen der Imperialen Armee saßen, als nette Abwechslung. Trist, äußerst trist war demnach das Leben, das der Vice Admiral eigentlich an diesem trostlosen Ort führte.

Doch seit einer knappen Standardwoche hatte sich etwas geändert. Durch die erst kürzlich erbeutete „Subjugator“ rückte Ryloth plötzlich wieder in den Fokus der Oberen – jedenfalls inoffiziell –, was bei dem untersetzten Flottenoffizier einen ungewöhnlichen Tatendrang auslöst hatte. Er musste eine reibungslose Organisation präsentieren, wollte er durch eine glückliche Fügung vielleicht doch noch diese öde Welt im fernen Outer Rim hinter sich lassen. So saß Cath nun hinter seinem Schreibtisch, wälzte teilweise die eingehenden Berichte – beziehungsweise deren Zusammenfassungen – und gab anschließend von Zeit zu Zeit neue Befehle aus. Seitdem sich nun der erwartete Frachtkonvoi samt seiner militärischen Eskorte im System befand, nahmen diese Handlungen sogar noch ein Stück zu.

Denn die Ankunft dieser imperialen Schiffe stellte gleichzeitig in gewisser Weise die Initialzündung für die letzten Vorbereitungen bezüglich der „Subjugator“ dar. Etliche Truppentransporter – beladen mit Mannschaftsmitgliedern diverser Schiffe – würden zu dem gewaltigen Kommandoschiff in dem benachbarten System springen, um dessen Rumpfbesatzung zu komplettieren. Cath hatte im Bezug darauf mehrere schwere Entscheidungen treffen müssen und höchstwahrscheinlich dem temporären Kommandanten der „Pandora“, Commander Mikal Harcov, dabei ordentlich vor den Kopf gestoßen, da dessen Besatzung am meisten bluten musste. Jedoch wog das „Einzelschicksal“ einfach nicht so viel wie das mögliche Wohl für das gesamte Imperium. Der erbeutete Stahlkoloss konnte mit einem Schlag die imperialen Perspektiven beim derzeitigen Kriegsverlauf ändern.

Schwungvoll unterzeichnete der untersetzte Kommandeur die letzten Befehle, welche die „Basilisk“ und die „Valkyrie“ betrafen. Unter der generellen Führung von Captain Sharin sollten sie zusammen mit zwei corellianischen Fregatten und der schon bekannten „Hammer das legendäre Schiff bis ins Koensayr-System bringen, wo ihre Ablösung schon auf sie warten würde. Obwohl sie einen Teil der bekannten Routen meiden sollten, war ihr Zeitfenster knapp bemessen. Denn inzwischen hatte das Galaktische Imperium tatsächlich eine Delegation zu den anstehenden Friedensverhandlungen nach Umbara geschickt. Cath konnte diese Entwicklung noch immer nicht glauben. War man zu spät? Er ließ seinen Blick noch einmal auf dem Schriftstück ruhen, las sporadisch ein paar Zeilen und gab es dann einem wartenden Untergebenen. Sollte der Chiss mit diesem Einsatz erfolgreich sein, war er unweigerlich dem Status eines „Kriegshelden“ einen Schritt näher. Vielleicht nannte man ihn schon bald in einem Atemzug mit General Celda oder Nereus Kratas.

Auf einmal trat ein weiterer Untergebener ein. Im neutralen Ton kündigte er Captain Fogerty an, der aufgrund der Opferung seiner „Starcraft“ momentan ohne Kommando war und deshalb ein Quartier auf der Raumstation bezog. Obzwar er im Shinbone-System die Pflichterfüllung über alles gestellt hatte, bestand nun die Gefahr, dass Bastion ihn letztendlich einfach auf Halbsold versauern ließ. Vor allem ein drohender Frieden ließ diese Möglichkeit beängstigend real erscheinen. Doch dieses Mal schien der Corellianer Glück zu haben, weshalb Cath ihn freundlich empfing und ihm unverzüglich einen Platz auf der anderen Seite des Schreibtisches anbot. Hatte der Captain schon von der Ankunft des erwarteten Frachtkonvois gehört? Schnell, sehr schnell verbreiteten sich Neuigkeiten – genauso wie Gerüchte – auf einer Raumstation. Es passierte meist nicht viel, weshalb die Mannschaft quasi nach jedem Strohhalm griff, der sich ihnen zufälligerweise bot.


„Captain Fogerty, ich weiß nicht, ob Sie so gute Beziehungen nach Bastion haben oder ob vielleicht Lynchs Wort so schwer wiegt, aber Sie haben so oder so echtes Glück“, sagte der Kommandeur mit fröhlicher Stimme und breitem Grinsen zu seinem Gast. „Ihr Ryloth-Aufenthalt nähert sich seinem Ende, weil man wirklich eine weitere Verwendung für Sie hat. Kein Halbsold für unbestimmte Zeit erwartet Sie, sondern allen Ernstes ein neues Kommando. … Meinen Glückwunsch, Captain.Kurz pausierte Cath in seinem Redeschwall, um schnell die dazugehörige Depesche aus seinem Stapel an Schriftstücken zu fischen. Dann fuhr er fort: „Es handelt sich zwar um ein Interimskommando, aber der Status gilt bloß als 'vorläufig'. Sollten Sie also ein glückliches Händchen beweisen, könnte man Ihnen das Kommando auch auf Dauer übertragen. Nicht schlecht, Captain, was?“ Noch ein bisschen breiter wurde sein Grinsen als er das Dokument Fogerty überreichte. „Man überträgt Ihnen (vorerst zeitweise) die Befehlsgewalt über die 'Heart of the Order', einen Sternzerstörer der raren Interdictor-Klasse. Dessen Kommandant soll nämlich unseren Koloss sicher nach Koensayr – und später nach N'zoth – bringen. Man gewährt Ihnen also eine einmalige Chance.“

Der Werdegang des Corellianer war Vilne Cath komplett unbekannt. Er wusste gar nicht, ob dieser schon irgendwelche Erfahrungen im Umgang mit „Gravitationsprojektoren“ besaß und des Weiteren eine taktische Schulung in diesem Bereich genossen hatte. Deshalb hatte er sich ihm gegenüber so überaus vage ausgedrückt. Selbstredend ließ der Vice Admiral dem Captain die nötige Zeit, um sich mit der Depesche vertraut zu machen. Zwar war das Prozedere im Bezug auf ein neues Kommando stets gleich, aber einfach wurden die zu treffenden Entscheidungen deshalb trotzdem nicht. Fogerty hatte gut zwei Stunden Zeit, um zu überlegen, wer von seiner einstigen „Starcraft“-Mannschaft auf die „Heart of the Order“ mitnehmen wollte. Dieses Privileg besaß er als Kommandant. Schweigend musterte der beleibte Kommandeur seinen Gegenüber. Dann ergriff er erneut das Wort.


„Man hat daneben noch neue Befehle für Sie, Mr Fogerty, sprach Cath weiter. „Das Hospitalschiff 'Medicus' soll mit sämtlichen Verletzten nach Yaga Minor gebracht werden. Ihr Schiff, eine meiner Fregatten sowie zwei Korvetten dienen als Begleitschutz. Das wird also Ihre Jungfernfahrt mit dem neuen Kommando sein. Machen Sie das Beste daraus, Captain.“

[Ryloth-System :-: Ryloths Orbit :-: imperiale Raumstation :-: Büro des Kommandeurs der Sektorflotte]
Vice Admiral Vilne Cath und Captain Frey Fogerty


written by
Aiden Thiuro
 
[ Ryloth-System – Orbit von Ryloth – an Bord der VIN „Valkyrie“ - Brücke ] Sharin, Brückenbesatzung

Die Augen des blauhäutigen Captains ruhten auf dem dreidimensionellen, ebenfalls blauen Abbild seines Schiffes. Um einen Überblick über Schäden und Reparaturarbeiten zu erhalten war diese Form der Anzeige wirklich äußerst gut geeignet. Was sich dem Chiss dort jedoch offenbarte, war keineswegs beruhigend. Die schweren Treffer, die der Vindicator-Kreuzer von den feindlichen Schiffen der MonCalamari- und der Munificent-Klasse hatte einstecken müssen, konnten aufgrund der mangelhaften Ausstattung der hiesigen Werftanlagen nur notdürftig versorgt werden und auch die Antriebsaggregate, die von einigen Torpedos äußerst in Mitleidenschaft gezogen worden waren, würden in der kurzen Zeit, die vom Admiralsstab für eine kurze Erholungspause zur Verfügung gestellt worden war, nicht die gewünschte Leistung erbringen können. So musste Sharin von einem stark lädierten Schiff aus die nachfolgende Mission steuern, welche das wohlbehaltende Ankommen der „Subjugator“ im Koensayr-System zum Ziel hatte. Aufgrund der Besetzung des Corellian Runs durch die kürzlich erfolgte Offensive der Rebellen barg diese Operation einige unkalkulierbare Risiken in sich. Jedoch vertraute der schwarzhaarige Humanoid darauf, dass der abgeschlossene Waffenstillstand die Gegner davon abhalten würde, die imperiale Task Force aus dem Hyperraum zu ziehen. Vielleicht würde nun die Mission wirklich einfach und unkompliziert sein.

Mit einem gewissen unguten Gefühl in der Magengegend dachte der rotäugige Offizier an den Zwischenfall über Shinebone zurück, der eigentlich auch ohne Probleme hätte verlaufen sollen, und drehte sich wieder seiner Mannschaft zu, die vollzählig auf ihren Posten versammelt war. Nun konnte das Auslaufen der Schiffe und die Reise nach Koensayr beginnen. Kurz dachte Sharin an das Diner mit den anderen höherrangigen Offizieren und dem Sith zurück. Am Ende war es nach Bekanntgabe der Befehle recht schnell abgebrochen worden. Man hatte jeden der Männer, die aus dem Shinebone-System gekommen waren, anmerken können, dass sie noch erschöpft und nicht unbedingt gewillt waren, ein nettes und heiteres Gespräch aufzunehmen. Manche dachten da vielleicht an die zahllosen Gefallenen, der Captain hatte jedoch vielmehr wie eh und je kein Vergnügen an belanglosem Geplauder wie das des hiesigen Admirals verspürt und war mit der vorgeschobenen Entschuldigung, er müsse schon einzelne Instruktionen geben, frühzeitig aufgebrochen. Nun konnte er endlich aufbrechen, wieder etwas tun, wieder etwas Ablenkung erhalten von seinen düsteren Gedanken und den noch schlimmeren Erinnerungen.

„Kommunikation, benachrichtigen Sie die 'Basilisk' und die 'Hammer'. Sie sollen sich vor die 'Subjugator' begeben und dort Stellung beziehen. Die beiden corellianischen Fregatten sollen sich steuerbord und backbord aufstellen und die Flanken schützen.“

Die angesprochene blonde Fresianerin tat, wie ihr geheißen. Vielleicht wollte sie ihren nicht ganz sauberen Dienst am Ende der Bergungs-und Koordinierungsaktion über Shinbone wieder ausgleichen.

„Navigation, lösen Sie uns von den Werfanlagen und bringen uns an die Spitze der 'Subjugator'.“

Nach einer Weile hatte sich die Raumstation, die einem grauen Bollwerk gleich den imperialen Anspruch auf dieses trostlose System durchsetzte, hinter dem massiven Panoramafenster, welches teilweise instand gesetzt worden war, verkleinert, während das Superschlachtschiff deutlich größer geworden war und wieder einmal seine immensen Ausmaße enthüllte. Wortlos beobachtete Sharin, wie alle Schiffe ihre besagten Positionen einnahmen. Aufgrund der beschädigten Hyperraumantriebe der legendären Trophäe und seines Vindicator-Kreuzers würde die Reise etwas länger als veranschlagt dauern, doch würde er dann endlich Zeit haben, einen ordentlichen Bericht über seine Mannschaft zu verfassen und diese auf Vordermann zu bringen. Als dann endlich der Sprung in die Überlichtgeschwindigkeit erfolgte, war der blauhäutige Chiss keineswegs traurig, das Ryloth-System hinter sich zu lassen.

[ Ryloth-System – Orbit von Ryloth – an Bord der VIN „Valkyrie“ - Brücke ] Sharin, Brückenbesatzung
 
Ryloth - System/ Orbit um Ryloth/ Raumstation/ Salon/ Frey, Sharin, Merel, Harcov, Cath, Lynch

Das Gespräch plätscherte noch ein wenig vor sich hin, bevor man wieder zu den üblichen Informationssuchen überging. Wie geeignet waren die Werften Ryloths um die Subjugator wieder auf Vordermann zu bringen? Die offensichtliche, aber dennoch ernüchternde Antwort war: Gar nicht. Doch hier erhob sich plötzlich Lynch, das erste Mal mit so etwas wie einem Lächeln im Gesicht und verkündete, dass der stellvertretende Leiter des Militärgeheimdienstes dies in seinem Plan berücksichtigt hatte. Frey war beeindruckt. Ein Plan der funktionierte war eher eine Seltenheit in den Reihen der Militärs. Zu viele unsichere Variablen wurden zu oft hinzugezogen, zu wenige Szenarios durchgespielt. Auch an der Unterschätzung des Feindes mangelte es den imperialen Offizieren selten. Das Ansehen des Militärgeheimdienstes stieg für Frey gerade enorm.

Doch bevor Lynch die nächsten Befehle weiter erläutern konnte, glitt die Türe auf und plötzliche Kälte drang in den eigentlich angenehm beheizten Raum. Der blonde Corellianer bekam eine Gänsehaut und drehte seinen Kopf zur Türe um zu sehen, wer so verspätet noch eintraf, auch wenn er schon eine Ahnung hatte. Auf der Starcraft hatte er schon einmal Besuch von einer Sith gehabt und kannte das Gefühl, das diese Gestalten nur zu gerne verbreiteten. Es war der Sith - Lord Zion, welcher in diesem Augenblick in die Runde grüßte. Wer noch auf einen lustigen Abend mit ausgelassenem Lachen und ein wenig Spaß gehofft hatte, wusste spätestens jetzt, dass diese Hoffnung vergebens war. Die dunkle Aura des Sith ließ jegliches Getuschel sofort verstummen und wischte jegliche positiven Gefühlsregungen aus den Körpern der Anwesenden.

Lynch fuhr fort, nachdem der Sith am Tisch platz genommen hatte. Er verkündete, dass die Subjugator ins N'Zoth - System gebracht werden sollte. Frey rief sich schnell die Galaxiskarte ins Gedächtnis. Koensayr lag am Corellia - Run, welcher momentan von der Republik besetzt war. Ein gewagter Plan, aber nicht unmöglich. Die Republik würde nicht vermuten, dass sie die Subjugator so nahe an den von ihnen kontrollierten Regionen vorbeischleusen würden. Mit neuem Mut schaufelte sich der Captain den Teller mit den aufgetischten, corellianischen Speisen. Erfreut stellte er fest, dass es wie Daheim schmeckte.

Die Dinergesellschaft löste sich schließlich so schnell auf wie Freys Hochmut. Der Major hatte keine neuen Befehle für ihn gehabt. Hatte er ihn also doch im Stich gelassen? Sein Versprechen gebrochen? Frey war gerade auf dem Weg zu seinem Quartier, als sein ComLink piepte. Eine Nachricht vom Hauptquartier der Bodeneinheiten von Ryloth in Lessu. Frey seufzte, als er las, dass er sich augenblicklich in Lessu einfinden sollte um einen neuen Offizier für seine Bodeneinheiten in Empfang zu nehmen. Eigentlich hatte er keine Lust sich dem Wüstenstaub von Ryloth auszusetzen. Er würde sich vermutlich Stunden waschen müssen, um den Sand wieder loszubekommen. Und wieso gab man ihm neue Offiziere, aber kein Schiff? Es half nichts, denn Befehl war Befehl.

Die Überfahrt auf den Planeten verhielt sich kurz und ereignislos. Frey nutzte die Zeit, um ein paar Berichte und Akten einzusehen. Teile seiner Crew wurden abgezogen, um auf der Subjugator zu arbeiten. Damit hatte er jedoch gerechnet. Desweiteren war der Offizier, Lieutnant Orria, schon einmal Teil der Starcraft-Crew und hatte sich bei einigen Einsätzen sogar positiv hervorgehoben.
Das Hauptquartier in Lessu war nicht viel größer als ein einfaches Bürogebäude und ebenso prunklos wie die Raumstation. Schnellen Schrittes stiefelte der Corellianer durch die Straßen und betrat das Gebäude. Es war angenehm klimatisiert. Im Empfangsraum wartete bereits der angekündigte Orria. Frey erkannte ihn tatsächlich wieder. Er ging auf ihn zu und salutierte.


"Schön sie wiederzusehen, Lieutnant, wie ist es Ihnen ergangen? Ich habe gelesen, dass sie auf meiner Heimatwelt Corellia gekämpft haben? Wir müssen allerdings gleich aufbrechen, da ich noch einen Termin beim Vice Admiral hab. Darf ich bitten?"

Gemeinsam mit Orria begab er sich zurück zum Transporter und flogen zurück zur Raumstation. Frey juckte und kratzte es überall. Er fühlte sich schmutzig. Verdammter Sand. Hoffentlich musste er nie mehr einen Fuß auf diesen dreckigen Planeten setzen.

"Die Starcraft wurde bei meinem letzten Einsatz zerstört, Lieutnant. Momentan habe ich kein Kommando. Dass man Sie mir trotzdem unterstellt hat, lässt mich hoffen, dass ich wieder eins bekomme."

Tatsächlich vermutete er, dass der Termin bei Cath aufklären würde, was nun mit Frey passierte. Auf der Raumstation angekommen verabschiedete sich Frey wieder von Orria und begab sich zum Büro von Vice Admiral Cath. Die Herumrennerei verärgerte ihn langsam. War er denn schon so tief gesunken, dass ihn jeder zu seinem Laufburschen machte?
Cath war mal wieder bester Laune und bot ihm sofort einen Platz vor seinem Schreibtisch an. Vergnügt witzelte er über Freys Beziehungen nach Bastion oder zu Lynch oder sonstwem. Ob der untersetzte, immerzu glucksende Mann ahnte, dass er damit gar nicht so unrecht hatte? Der Admiral führte weiter aus, dass Frey das vorläufige Kommando über den Interdictor Sternenzerstörer Heart of the Order bekommen würde. Freys Herz machte einen Hüpfer. Der Major hatte seinen ersten Teil der Abmachung eingehalten! Ein Sternenzerstörer! Und dann auch noch einer der Interdictor-Reihe. Geknüpft an einige Aufgaben und Befehlen, versteht sich. Aber nicht davon war nicht zu bewerkstelligen.


"Danke, Sir. Das werde ich."

Ryloth - System/ Orbit um Ryloth/ Raumstation/ Büro des Vice Admiral/ Frey, Cath
 
[: Ryloth-System | geostationärer Orbit von Ryloth :||: Reparaturdock | VSD II „Pandora“ | Kajüte des Ersten Offiziers :||: Commander Harcov und Doktor Tau :]

Für die ramponierte „Pandora“ und ihren notgedrungenen Kommandanten brachen schwere Zeiten an. Denn mit jedem Tag schrumpfte die verbliebene Besatzung noch ein bisschen mehr. Inzwischen hatte Mikal Harcov sogar die Befürchtung, dass die alte Dame gar nicht Yaga Minor erreichen sollte, sondern am Ende als ausgeschlachtetes Wrack im Ryloth-System enden würde. Schon allein dieser eine Gedanke raubte dem breitschultrigen Commander momentan jede ruhige Minute. Deshalb fand er ein wenig Entspannung oder gar Schlaf nur selten; sehr selten. Diese sich ausbreitende Angst war auch der Grund dafür, dass er in diesem Augenblick kaum auf Doktor Tau achtete. Ob sie über ihre überraschende Versetzung erleichtert war oder nicht, bemerkte er nicht. Dafür war sein Bewusstsein zu diesem Zeitpunkt einfach nicht offen genug. Erst als die Ärztin auf einmal das Wort ergriff, löste sich der Flottenoffizier von all den düsteren Überlegungen.

Mit der gewohnten Höflichkeit fragte sie nach:
„Commander, können Sie mir sagen, ob meine Kollegin die Leitung der Krankenstation erhält oder ob dafür jemand neues vorgesehen ist? Eine Stunde wäre überaus knapp um einen möglichen neuen Kollegen oder Kollegin alles zu übergeben.“

„Da stehen die Chancen schlecht, Doktor“, entgegnete Harcov und konnte dabei einen Seufzer nicht unterdrücken. Trotz allem klang seine Stimme noch gefasst als er weitersprach: „Da Admiral Cath kurzerhand Ihre Kollegin, Ms Frazill, zur 'Subjugator' überstellt hat, müssten Sie sich eigentlich auf eine komplett fremde Person als Vertretung einstellen. Jedoch hat man außerdem verfügt, dass die Rumpfbesatzung der 'Pandora' keine medizinische Leitung mehr benötigt. Eine Schar Medi-Droiden scheint für die Mannschaft eines sterbenden Schiffes ausreichend zu sein – so die Einschätzung der hiesigen Sektoradmiralität.“

Es war ein echter Jammer. Gut fünfzig Dienstjahre zählte der rauchgraue Sternzerstörer der Victory-II-Klasse und an Bord hatte man jeden einzelnen Tag davon allein zum Wohle der Neuen Ordnung bestritten. Unmerklich schüttelte der Commander den Kopf. Sollte die „Pandora“ am Ende wirklich so ruhmlos abtreten? Sollte sie einfach so der Verschrottung anheim fallen? Im Gegensatz zu manch anderem Mannschaftsmitglied – unter anderem dem Quartiermeister – diente er zwar noch nicht so lange auf diesem Schiff, aber irgendwie hatte er sich schon in die alte Dame „verliebt“. Genau wie sein komatöser Vorgesetzter, Captain Murata, gefiel ihm insbesondere ihr Charakter. Obwohl seine Laune den absoluten Tiefpunkt erreicht hatte, strahlte er nach Außen hin noch immer aus, dass ihm so leicht nichts anhaben konnte. So saß auch in diesem Gespräch stets mit aufrechter Körperhaltung hinter seinem Schreibtisch. Erneut schob er diverse Gedanken zur Seite als Doktor Tau ein weiteres Mal das Wort ergriff.

Interessiert fragte sie:
„Commander Harcov, wissen Sie, ob Captain Murata, sobald er wieder seinen Dienst antreten kann, was ich hoffe, ein anderes Kommando erhält oder ob er auf die 'Pandora' zurückkehren wird, nachdem er seinen Aufenthalt und die restliche Behandlung auf Yaga Minor überstanden hat?“

„Doktor, da dürften Sie – als Ärztin – mehr Ahnung haben als ich“, entgegnete der ranghöhere Offizier. „Bisher kann man bloß sagen, dass Bastion beiden Victory-Klassen nicht mehr wohlwollend gegenübersteht und dementsprechend ein Ausmustern … oder wenigstens eine Versetzung in eine Sektorflotte mehr als wahrscheinlich scheint. Es ist also gut möglich, dass sich der Captain nach seiner Genesung hier im Gaulus-Sektor wiederfindet...“ Er musterte sie flüchtig. „Doch nun sollten Sie keine weitere Zeit verlieren. Sowohl die 'Medicus' als auch die 'Heart' werden nicht ewig auf Sie warten...“

***​

„Passt doch auf, ihr Schwachköpfe!“, raunzte Darvis Molt ein bisschen gereizt in Richtung der zwei Twi'lek-Arbeiter, die gerade einen Bacta-Tank in den wartenden Transporter hievten.

Obwohl Kala'uun ein bewohntes – und sehr ausgebautes – Höhlensystem in einer Gebirgsformation namens „Lonely Five“ war, hatte der kuatische Arzt seit seiner Ankunft irgendwie stets das Gefühl, dass sowohl der grobe Sand als auch die unerträgliche Hitze überall einen geheimen Weg ins Innere fanden. Nirgends fühlte er sich sicher und das schlug sich allmählich in einer gewissen Reizbarkeit bei ihm nieder. So stand der dürre Chirurg nun mit grimmiger Linie auf der felsigen Landeplattform und beobachtete – zum Teil begleitet von gereizten Flüchen – die Verlegung seiner Patienten in die Transporter der 'Medicus'. Dabei arbeiteten in diesem Moment hauptsächlich irgendwelche Droiden und mehrere humanoide Nichtmenschen der hier heimischen Spezies, die ihn höchstwahrscheinlich klar und deutlich verstehen konnten. Doch daran störte sich Molt nicht. Da er nicht zu der Sorte an Imperialen gehörten, die nur zu gern dem propagierten Rassismus frönten, hätte er genauso gut auch jeden menschlichen Lastenträger so offen verflucht.

Ein wohlgenährter Twi'lek, der neben dem Kuati stand, ließ kurz einen missbilligenden Blick fallen und sagte dann in einem leicht gebrochenen Basic:
„Eine halbe Stunde, mehr Zeit haben Sie meinen Leuten nicht gegeben. Und nun regen Sie sich trotzdem über Sie auf?“

„Shipman Sygti hat eine schwere Wunde am Unterleib...“
, brummte der dürre Imperiale kurzerhand als Entgegnung. „Sollte die provisorische Naht aufreißen, verblutet der arme Kerl in diesem Bacta-Bad elendig.“

Seine (ungewollte) Gesellschaft zuckte bloß mit den Schultern, bevor als einfache Erwiderung kam: „Ersetzen Sie das Bacta einfach durch verflüssigtes Ryll und Ihr Bordkamerad muss keine Sekunde leiden...“

Unwillkürlich zuckte bei Molt ein Auge. Zudem schien eine Halsader kurzzeitig stärker zu pulsieren als bisher. Dennoch hielt sich der kuatische Chirurg zurück. Denn schon seit einer ganzen Weile war die imperiale Besatzung dieses Planeten so schwach, dass eine Reihe einheimischer Kollaborateure immer mehr zu Macht und Einfluss gelangten. In einem ungestörten Moment hatte man ihm sogar – hinter vorgehaltener Hand natürlich – mitgeteilt, dass die weit fernen Clans der Hutten längst ihren ehemaligen Einfluss zurückgewonnen und womöglich ausgebaut hatten. Schließlich habe man von Zeit zu Zeit schon so manchen Vertreter dieser intriganten Spezies zu Gast beim örtlichen Governor gesehen. Um also keinerlei Ärger durch eine weitere Erwiderung zu schaffen, stiefelte der schlanke Kuati stattdessen lieber schweigend zu dem Transporter. Die mürrische Miene behielt er dabei.

„Können wir bald starten?“, fragte er einen der beiden rauchenden Piloten.

Kurz wechselten beide einen Blick, dann antwortete der Gefragte:
„Sir, sobald wir ein Zeichen von der 'Medicus' erhalten, packen wir Sie ein und dann geht’s zum Hospitalschiff. Bis dahin sollten Sie sich noch ein bisschen in Geduld üben.“

[: Ryloth-System | Ryloth | Kala'uun :||: Landeplattform nahe dem Militärkrankenhaus :||: Darvis Molt, zwei imperiale Transporterpiloten, ein paar Twi'leks und mehrere Bacta-Tanks und verarztete Patienten :]
 
Hyperraum -:- Pandora -:- Kajüte/ Zion

Mit resigniertem Seufzen ließ sich die Novizin an dem kleinen Tisch nieder und betrachtete den Stapel an Informationen vor sich. Wie konnte man einen einfachen Kodex derart gigantisch auslegen?! Leicht desinteressiert las sie sich durch die ersten Buchstaben.
„Es gibt keinen Frieden, nur Leidenschaft.“
Sie setzte sich auf. Nicht sonderlich spannend, bisher. Sie hielt nicht viel von Büchern. Nein, nein...
„Durch Leidenschaft erlange ich Stärke.“
Bücher konnten ihr nichts geben. Man lernte nicht aus ihnen, man sammelte keine Erfahrungen.
„Durch Stärke erlange ich Macht.“
Man vergeudete seine Zeit. Schlichtweg die Zeit – Zeit...Was? Zeit...Stärke? Macht...
„Durch Macht erlange ich den Sieg.“
Macht - Sieg - Sieg - Stärke...
„Durch den Sieg zerbrechen meine Ketten.“
Ketten zerbrechen - Macht - Sieg...
„Die Macht wird mich befreien.“
Macht befreien - frei - Freiheit...
„Leidenschaft. Stärke. Macht. Sieg. Freiheit. Freiheit!“
Langsam ging sie die einzelnen Punkte durch und ließ sich die Worte im Kopf zergehen. Das war kein einfacher Text, kein langweiliges Buch. Das hier war eine Einstellung. Das hier war die Wahrheit! Und es gab ihr die Antwort, die sie so lange gesucht hatte. Wie konnte sie innerhalb des Ordens aufsteigen? Wie konnte sie sich beweisen? Die Antwort lag im Kodex. Der Kodex lag in ihren Händen. Und es lag letztendlich bei ihr, ob sie die Antwort annahm und daraus lernte. Es war so einfach... Keine Made mehr! Sie wollte keine Made mehr sein! Entschlossen schnappte sie sich ein weiteres Holopad und blätterte durch die Seiten, versank in den Abhandlungen des Kodex, den verschiedenen Auslegungen. Warum war sie nie selbst darauf gekommen? Es war so einfach...
Nach einiger Zeit protestierten ihre Augen und fingen an zu tränen. Energisch schüttelte sie den Kopf, sah jedoch ein, dass es unnütz wäre, weiterzulesen. Sie drehte sich im Kreis – am Ende musste jeder seine eigene Auslegung des Kodex finden. Da nützten ihr keine Ratschläge, keine Geschichten. Sie musste selbst ihre Erfahrungen sammeln, um verstehen zu können.
Einigermaßen zufrieden stapelte sie die Holopads wieder und spürte, dass doch schon mehr Zeit vergangen war, als gedacht. Apropos Zeit - die letzten Tage hatte sie nur verschwommen im Kopf, wie sie gerade bemerken musste. Sie hatte sich bemüht, nicht den Anschluss zu verlieren, doch irgendwann hatte sie Zion aus den Augen verloren... Nah, es war nur eine Frage der Zeit, bis es weitergehen würde und derweil hatte sie genug Zeit, ihre Umgebung ein wenig zu erkunden. Eine Weile lang spazierte sie die Gänge auf und ab und versuchte, mit der Macht vorauszuahnen, wer sich in ihrem Blickfeld befand. Und wenn sie gerade schon dabei war, die Anwesenden zu beobachten – warum kam der Offizier, der gerade durch den Gang eilte, frontal auf sie zugesprintet? Die Erklärung ließ nicht lange auf sich warten. „Zum Hangar der Vespin, hm...“, sprach die Novizin zu sich selbst und beschleunigte ihre Schritte. Wenn sie sich die vorherigen Tage schon nicht so ruhmreich benommen hatte, sollte sie ihren Meister nicht warten lassen. Glücklicherweise traf sie sogar vor ihm ein. Mit einem förmlichen „Meister.“ und einem Nicken des Kopfes begrüßte sie ihn, hielt sich aber zurück, ihn gleich zu fragen, welches Ziel er diesmal vor Augen hatte. Die Frage beantwortete sich ohnehin, als die Vespin in den Hyperraum eintrat.


„Ryloth? Ich habe davon gehört.“

Sie konnte ihre Aufregung nicht gänzlich ignorieren – es war noch immer etwas Besonderes, nun so einfach von Planet zu Planet zu kommen. Den Rest des Fluges beschäftigte sie sich damit, möglichst viele Informationen zum neuen Ziel aus ihrem Holopad zu bekommen.
Erst einmal auf der Raumstation angekommen, wurde Zion recht schnell vom Begrüßungskommittee zu einem nahen Salon geführt, in dem der Macht nach die Besprechung stattfand.


„Ich werde auf der Vespin Eure Rückkehr erwarten!“

verkündete Lisha und verbeugte sich, sah der muskulösen Gestalt des Sith hinterher, bis die Gruppe in einem der Gänge verschwunden war. Für einen Moment blieb sie stehen, genoss die aufgekommene Ruhe und nutzte die Stimmen, um ihre Gegend genauer zu erkunden. Die Raumstation war nicht allzu groß, aber für ihren unerfahrenen Verstand dennoch recht imposant aufgebaut. Sie musste Zion unbedingt bei seiner Rückkehr fragen, was beim Dinner besprochen worden war und was sie auf Ryloth erwarten würde. Hoffentlich würden sie den Planeten ebenfalls ein wenig näher kennenlernen... Nie hätte sie gedacht, weiter als über die corellianischen Kontrollen zu kommen – und jetzt? Jetzt befand sie sich am anderen Ende der bekannten Galaxie, hatte einen Meister und einen Platz im Sithorden. Sie lächelte und strich sich durch die verfilzten Haare. Ihre einzige Chance, Dankbarkeit für ihr Leben zu zeigen, war, ihre gesamte Kraft in ihre Ausbildung zu investieren. Und was gehörte dazu? „Nah, ich gehe ja schon...“, beschwichtigte sie die Stimmen, die sie langsam in die Vespin zurückdrängten und ihre Lichtklinge in die Luft schweben ließen. Seufzend pflückte Lisha selbige aus der Höhe und begab sich in den kleinen Trainingsraum. Grundstellung einnehmen, durchatmen, konzentrieren... Mit einem Schlag nach oben eröffnete sie die leichte Attacke auf ihren imaginären Gegner, der sie blockte und zu einer ausweichenden Drehung nach links veranlasste, gefolgt von einem längeren Schlagabtausch. Sie war besser geworden, seit dem recht enttäuschenden Kampf in den Unbekannten Regionen und sie war froh um diese Tatsache – ein Novize repräsentierte ungewollt auch den Meister und das Letzte, was sie wollte, war eine Enttäuschung für Zion zu sein. Enttäuschungen überlebten im Orden nicht lange. Mit zusammengebissenen Zähnen beschleunigte sie ihren Angriff und setzte das Training noch eine Weile fort – lange genug, um noch Zeit für ein paar Übungen im Levitieren zu haben. Wenn sie an ihre Anfangstage als Jünger zurückdachte... Die Novizin unterdrückte ein Auflachen. Die erste Reise im Orden war recht spannend gewesen und hatte sie zusammen mit einer Gruppe anderer Jünger und potenzieller Schüler in einen Sithtempel auf Korriban geführt, nur um als Kanonenfutter herzuhalten und den hohen Lords die Fallen aus dem Weg zu räumen. Ein effektiver Weg, die Spreu vom Weizen zu trennen. Sie wunderte sich, wo die anderen mittlerweile abgeblieben waren. Hatten alle der Übriggebliebenen einen Platz im Orden gefunden?
Sie hoffte es – mit ein paar der Jünger hatte sie sich recht gut verstanden. Lisha deaktivierte das Lichtschwert und sah bedauernd dem verschwindenden, roten Licht nach. Letztlich führte sie die Stimmen wieder ins Cockpit und sie setzte das Studieren der Holopads fort, die ihr die Geschichte des Ordens ein wenig näher bringen sollte. Vergangenheit war Vergangenheit, doch von einigen Ereignissen konnte man gut lernen. Fragwürdig, ob sie jemals ebenso im Stande sein würde, die Geschichte zu prägen. Vorerst hatte sie allerdings genug zu lernen... Immerhin verstrich damit die Zeit schneller. Immerhin lebte sie noch und verrottete nicht gerade im Magen des Terentatek im korribanischen Tempel. Immerhin war sie nicht im Jediorden gelandet. Bei Corellia und der Macht...


Ryloth-System -:- Orbit von Ryloth ~ Raumstation, auf der Vespin -:- Lisha​

 
[: Ryloth-System | geostationärer Orbit von Ryloth :||: Reparaturdock | VSD II „Pandora“ | Quartier der Ärztin :||: Doktor Tau :]

Die Äußerung Harcov’s, dass die Pandora möglicherweise ausgemustert wurde gefiel der Ärztin nicht so wirklich welche an diesem Schiff hing. Die Dame mochte schon recht alt sein, besaß aber einen gewissen Reiz, eine Nostalgie die man nicht überall fand und für Ming, die schon eine ganze Weile auf dem Kriegsschiff diente war es als ob man ihr ein Stück Geschichte nehmen würde. Ebenso wenig hatte es ihr gefallen, dass man nicht Doktor Frazill die Leitung übergab sondern sie alle Versetzte was natürlich darauf schließen konnte, dass man dieses Schiff ausmustern würde. Demnach war vorerst eine fremde Person für die Pandora vorgesehen und – was eine Beleidigung schlecht hin für jeden Mediziner war – dass man doch tatsächlich eine Schar Medi-Droiden als ausreichend ansah um ein Schiff dieser Größenordnung zu versorgen. Einmal davon abgesehen das es auch so einfach nur unglaublich frustrierend war so etwas zu hören, so konnte man es ebenso auch als Beleidung auffassen. Ming hatte nach der kurzen Unterredung das Büro des Mannes verlassen um alles für ihren Aufbruch vorzubereiten und hatte gleichzeitig gehofft ihren neuen Kollegen oder ihre neue Kollegin einweisen zu können. Dies jedoch hatte in der kurzen Zeit nicht funktioniert und genau genommen hatte sie die neue Person nicht einmal gesehen. Demnach war ihr nichts anderes übrig geblieben als alles wichtige zu notieren und ihrem Nachfolger – insofern es überhaupt einen geben würde – etwas zurück zu lassen auf das er oder sie sich vorbereiten konnte. Die Frechheit mit der man behandelt wurde nagte an der jungen Ärztin, welche gerade die letzten Taschen packte. Wo auch immer es für sie hingehen würde, sie würde es akzeptieren müssen. Dennoch würde sie es nicht akzeptieren das man sie einfach so im dunklen ließ. Fast schon widerwillig stieg sie in das Shuttle, welches sie zurück nach Ryloth um ihren Patienten zu überwachen und dessen Übergabe auf das Medischiff welches sie nach Yaga Minor bringen sollte.

Die Ärztin setzte sich und dachte wehmütig an die Pandora zurück, an die Zeit die sie dort verbracht hatte, daran was sich alles verändern würde und was sie im Begriff war neues zu erreichen, als das Shuttle abflog und sie auf eine Welt zurückbrachte, die heiß, Sandig und nicht dem Klima entsprach welches Ming wirklich mochte. Innerlich fast schon enttäuscht landete sie auf eine der Landeplatformen des Militärkrankenhauses und stieg aus. Den Rucksack über den Rücken geschultert und in den beiden Händen jeweils ein Koffer stapfte sie auf ihren Kollegen, stellte ihre Taschen ab und schüttelte leicht den Kopf.


„Ich bin froh wenn wir dies hinter uns haben und einen „normalen“ Alltag wieder bekommen.“

Ihre Worte besaßen etwas bedauerndes und Molt konnte sich ein dünnes Lächeln nicht verkneifen. Ihm würde es nicht anders gehen. Es dauerte eine kleine Weile ehe man endlich das Signal bekam um einzusteigen und auf die Medicus gebracht zu werden.

**​

Dr. Ming Tau fluchte leise als sie gerade die Tanks checkte und dabei fast jemandem hineingelaufen wäre der völlig unerwartete um die Ecke geschossen kam ohne sich umzusehen und dann auch noch die Frechheit besaß sich nicht einmal zu entschuldigen. Sie hasste solche Transporte bei denen alles schiefgehen konnte was nur schiefgehen konnte. Hospitalschiff hin oder her, sie würde erst dann Ruhe finden wenn sie Yaga Minor erreichte hatten, die Tanks endlich still standen, keinen Bewegungen mehr ausgesetzt waren und sie vor allem Gerätschaften erhielt die alles andere toppen würden. Sie wollte festen Boden unter den Füßen, wollte eine alles umfassende Überwachung, fähige Leute und keine „Amateure“. War es zu viel verlangt auf all das zu bestehen? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber sie war verdammt noch mal Ärztin mit Leib und Seele, sie war mit ihrem Job verheiratet unterhielt mit ihm eine Affäre und somit gab es nichts wichtigeres! Nichts was perfekter als Perfekt laufen musste.

Ming kehrte von ihrem Rundgang zurück, bleib an dem Tank ihres Vorgesetzten stehen – der jedenfalls noch ihr vorgesetzter war – und hätte am liebsten heulen können. Emotionale Ausfälle waren eigentlich kein Teil ihrer Persönlichkeit besonders nicht weil sie als Ärztin stets einen kühlen Kopf bewahren musste, dennoch war diese Sekunde derartig niederschmetternd für sie, dass sie wirklich mit den Tränen kämpfen musste. Sie hatte getan was sie tun konnte fühlte sich aber als hätte sie nur die Hälfte geschafft. Es war kindisch dennoch viel die Belastung gerade zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt von ihr ab. Seufzend schob sie eine lange schwarze Strähne aus ihrem Gesicht klemmte sie hinter ihr Ohr und blickte auf die Gestalt im Tank. Sie konnte den Blick einfach nicht abwenden während sie sich fragte wie es ihm gehen würde sobald er aufwachen und die ganze Misere sehen würde. Er wusste immerhin noch nichts von dem was ihm im ganzen wiederfahren war. Es schien so als ob die Äußerlichen Wunden gut heilen würden. Ihre Therapie schien anzuschlagen und die Entscheidung eigene Haut zu replizieren war richtig gewesen, Künstliche Haut zu implantieren bedeutete gewisse Risiken und trotz allem, er hatte verdammtes Glück gehabt. Jedenfalls bisher. Die Chancen standen nicht schlecht das er überleben würde. Dennoch gab es stets ein gewisses Risiko und Ming wünschte sich einfach nur, dass dieses Risiko nicht all ihre Hoffnung zerstören würde. Wie kein Arzt gern einen Patienten verlor, so verlor auch sie ungern einen. Dennoch war es ihr weitaus wichtiger das Patient ein gutes Leben führen konnte anstatt es unnötig zu verlängern wenn ohnehin klar war, dass er würde sterben müssen. Für sie war jeder Patient eine Persönlichkeit und sie arbeitete nicht mit irgendwelchen Bezeichnungen wie andere Kollegen von ihr es gern taten – sie somit zu einem nichts wurden – sondern mit Namen. Sie waren Persönlichkeiten!

Ming strich mit ihren Fingern über das Glas des Tanks, sich dessen bewusst das dies für jeden der es sehen würde höchst eigen aussehen mochte. Eine Ärztin die liebevoll einen Bactatank streichelte würde sicherlich für den ein oder anderen Lacher sorgen. Es war eine Geste, nicht mehr und nicht weniger! Sie mochte ihn dies konnte sie nicht leugnen. Er gefiel ihr – hatte ihr umso mehr gefallen als er noch Gesund und nicht entstellt gewesen war – aber dies zählte nicht. Sie war Ärztin und damit viel zu beschäftigt um an etwas anderes zu denken als auf das was sie war und tat. Als es klapperte und etwas krachend zu Boden viel löste sie sich aus ihren Gedanken, fuhr herum und blickte in das Gesicht eines jungen Mannes.


„Sind sie verrückt? Diese Instrumente sind höchst empfindlich und mit Sicherheit nicht dazu da Graveball zu spielen“, fuhr sie ihn ein wenig an woraufhin er rot wurde.

„Entschuldigen sie, Doktor. Allerdings war ich so erschrocken, dass es mir aus der Hand viel“, versuchte er zu erklären.

Ming hob die Hand und gebot ihm zu schweigen. „Ihre Entschuldigung in allen Ehren, geben sie acht was sie tun. Es würde ihnen nicht gefallen dies Geräte zahlen zu müssen was sie einen Jahreslohn kosten würde.“

Er zuckte hilflos und entschuldigend die Schultern, dann schob er sich an Ming vorbei zu einem der am Rand stehenden Betten auf denen weitere Personen lagen. Die Ärztin zog die Brauen zusammen, zuckte mit den Schultern und hoffte, dass alles gut gehen würde.

[: Ryloth-System | geostationärer Orbit von Ryloth :||: Umlaufbahn | Hospitalschiff | Behandlungsräume :||: Doktor Tau & andere :]​
 
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