Schläge als Erziehungsmethode

Callista Ming

pösäs Kätzchen
Hi ihrs,

der Thread wird sicher eine heiße Debatte hervorrufen, denn da Thema is genauso streitbar wie das Thema Abtreibung:

Sollten Eltern ihre Kinder schlagen, wenn diese etwas ausgefressen haben? Sprich: Schläge als Erziehungsmethode?


Im Zuge dessen hab ich an unsere Juristen(Jurastudierenden die Frage:

Dürfen Eltern ihre Kinder schlagen? Oder ist es rechtlich verboten? Können Kinder bei einer Ohrfeige Anzeige erstatten?


LG Callista Ming
 
So viel ich weiß dürfen sie das inzwischen...aber ich muss sagen das mir eine "Backpfeife" manchmal nicht geschadet hat. Was nicht heißen soll das ich ein Befürworter dieser Methode bin...
 
Hm, wenn ich so zurück denke, dann habe ich vielleicht drei oder viermal während meiner Kindheit richtig eine hinten drauf bekommen, und im Nachhinein muß ich mir auch eingestehen, daß es wohl verdient war, und mir auch nicht groß geschadet hat.

Generell halte ich aber nicht viel von dieser Erziehungsmethode, vor allem wenn sie regelmäßig angewendet wird.

C.
 
Also ich halte generell nix von Schlägen als Erziehungsmethode...

wenn man wirklich was krasses ausgefressen hat, dann kann schon mal a Watschn drin sind, das muss dann aber auch sofort geschehen, damit das Kind den zusammenhang überreißt... wenn das der Vater macht, dar Abends irgendwann nach Hause kommt und da erfährt, dass das Kind in der Schule mist gebaut hat, dann helfen da auch keine schläge, da das viel zu lange her ist, denke ich....

Ich hab von meinem Dad nur ein einziges Mal eine gewischt bekommen, und das war, weil ich bei rot auf die Straße gelaufen bin.... das war mir dann auch eine lehre und ich habs nimma gemacht (wenn mein Vater dabei war o_O)

Das ist aber auch das einzige mal, dass ich mich erinnern kann, dass meine Eltern tätlich geworden sind... und ich glaube aus mir ist auch was recht anständiges geworden.... :D
 
Der Gesetzgeber sagt, Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung.
Seit November 2000 im abgeänderten BGB zu finden.

§1631 BGB:
Inhalt und Grenzen der Personensorge

(1) Die Personensorge umfasst insbesondere die Pflicht und das Recht, das Kind zu pflegen, zu erziehen, zu beaufsichtigen und seinen Aufenthalt zu bestimmen.

(2) Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.

(3) Das Familiengericht hat die Eltern auf Antrag bei der Ausübung der Personensorge in geeigneten Fällen zu unterstützen.

Absatz II sichert Kindern zwar eine gewaltfreie Erziehung, jedoch beginnen hier wieder einmal die Auslegungsprobleme: Wo beginnt Gewalttätigkeit gegen Kinder? Ab wann ist es keine Gewalttägkeit mehr? Zählt ein kleiner Klaps als Gewalttat?
Dazu gibt es, wie immer, viele verschiedene Meinungen. Man ist sich nicht einig.

Dazu kommt, dass Kinder zwar ein Recht auf gewaltfreie Erziehung haben, aber umgekehrt sind Schläge von Eltern nicht explizit sanktioniert bzw. verboten.

Grundsätzlich ist gewalttätige Erziehung verboten, aber die Durchsetzung ist ein Problem. Kinder könnten zwar Klage erheben, aber wie der Richter die Ohrfeige beurteilt und einordnet ist eine andere Sache.

Ich persönlich (und auch als Jurist) halte nichts von Schlägen oder Klapsen.
Es muss doch auch möglich sein, sich ohne sowas gegen sein Kind durchsetzen und es richtig erziehen zu können. Andernfalls sollten die Eltern wohl besser Hilfe zu hinzuholen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich war immer noch am besten mit Taschengeldentzug zu bestrafen.
Damit nimmt man den Kiddies jede Grundlage, ihre Freizeit zu gestalten. ( Blöd, wenn sie irgendwann mal selbst Taschengeld verdienen, wie das bei mir seit 2 Jahren der Fall ist, da hatten meine Ellis gar keine Gewalt mehr über mich :D )

Schläge sollte man nur in Ausnahmesituationen einsetzen. Dann sollte man das Kind aber auch ned halbtot prügeln Oo
 
Bei kleinen Kindern: Ja!
Aber als Erziehungsmaßnahme, nicht zum Abreagieren. Weder eine Watsche noch das Durchschütteln, wie es viele Eltern in ihrer Verzweiflung machen, ist unbedenklich. Das eine kann dich im Gehör schädigen, beim anderen gibts sogenannte Schütteltraumen.... Übers Knie legen und ein wenig auf den Hintern hauen is wohl unbedenklich.

Wie gesagt, nur bei kleinen Kindern. Diesen kann man meiner Ansicht nach mit einem einfachen "Das darfst du aber nicht" und einer Erklärung einfach nicht beibringen, dass eine Sache gefährlich und/oder verboten ist.
Z.B. Wenn kleine Kinder andere Anspucken, zwicken und beißen, absichtlich und aus ungeduld irgendwo hinstrullern...
Nach dem dritten Lebensjahr ist es eh zu spät um Kinder zu erziehen, das erledigen dann Kindergarten, Freunde und Schule für die Eltern.

Da hilft wohl nur noch Taschengeld streichen und ein gutes Vorbild sein.

Walter
 
tear schrieb:
Wie gesagt, nur bei kleinen Kindern. Diesen kann man meiner Ansicht nach mit einem einfachen "Das darfst du aber nicht" und einer Erklärung einfach nicht beibringen, dass eine Sache gefährlich und/oder verboten ist.
Z.B. Wenn kleine Kinder andere Anspucken, zwicken und beißen, absichtlich und aus ungeduld irgendwo hinstrullern...

Aber gerade kleine Kinder kann man so gut verschrecken. Wenn man zB bei Kleinkindern einen so böse klingenden oder ganz entsetzten Tonfall anschlägt, wenn sie etwas Verbotenes/Gefährtliches getan haben, kann das schon hin und wieder seine Wirkung haben. Oder so Maßnahmen wie Taschengeldentzug, nur bei Kleinkindern stattdessen das Spielzeug/ die Oma/ o.ä. entziehen (oder zumindest damit drohen)
Im Notfall hilft aber manchmal wirklich nur ein (kleiner!!!) Klaps, da stimme ich dir zu.
Es sei denn, es sind diese Teufel à la "Supernanny" etc. Dann hilft auch das nicht mehr.
Wobei die meisten richtigen Biester erst wenn sie etwas älter sind den Eltern das Leben zur Hölle machen können ...
Dann sind Schläge meiner Meinung nach aber auch nicht die Lösung.
 
Also wie bereits richtig geantwortet wurde ist es inzwischen vom Recht her verboten, jedoch wird kein Richter in Deutschland nem Vater, der seinem Sohnemann, nachdem der in der Schule ne Fensterscheibe eingeworfen hat und erwischt wurde ne Ohrfeige gegeben hat maßgeblich für bestraft werden.
Das Gesetz stellt im eigentlichen Sinne hauptsächlich auf hohe Gewaltanwendung ab, auch wenn in der Theorie jede kleine Ohrfeige bestraft werden kann.

Ich selbst habe eine Erziehung mit Ohrfeigen genossen und ich bereue nix an der Erziehungsmethode in meinen Augen ist sie die einzig Richtige um den Kindern ab und mal ihre GRenzen auf zu zeigen.
Ich rede net von einem Kind eine zu scheuern, wenn es einen Nervt, aber wenn ein Kind richtig Bockmist gebaut hat soll es in meinen Augen eine Ohrfeige bekommen, es nimmt dadurch keinen Schaden und es ist biologisch bedingt, dass man durch Schmerz am besten lernt.

Ich hab auch bereits zahlreiche BEispiele von erziehungsmethoden ohne jede handgreiflichkeit erlebt, waren für mich alle samt abschreckend,......, es bringt kein Kind um, wenn es ein oder 2 mal im jahr wenn es wirklich Mist gebaut hat mal ne Ohrfeige kassiert.
 
@ tear: Jetzt bin ich doch etwas Fassungslos... du sagst tatsächlich das man grade kleine Kinder prügeln sollte? :konfus: Entweder hast du was verwechselt oder du hast eine etwas verschrobene Ansicht.

also ich bin generll nicht für Gewalt. Seis in der Erziehung noch sonst irgendwo. Ich bin mir aber nicht sich ob eine Watschn (wie Laube sagte) nicht ab und zu doch was hilft. Dann aber grade nicht bei ganz kleinen Kindern sondern ab nem gewissen alter und auf keinen Fall hart. Sondern mehr so als Denkanstoss.

Und wenn wir hier von richtiger Prügel reden dann sowieso ein ganz klares nein. Sobald es um so was geht muss man sofort einschreiten. Ich würde das auch nicht dulden wenn ich es auf der Straße oder so mitkriege.

Ich selber hab schon mal ab und zu eine Watschen gekriegt. Hat mir nicht geschadet. Und das letzte Mal das ich eine gefangen habe war erst vor 2 Monaten oder so. Und Leute ich bin 27 :eek:

Man sollte halt seine Mutter nie zur Weissglut bringen egal wie alt man ist :rolleyes:
 
*lol* Janem, ich will garnet wissen, was dugemacht hast um noch in dem Alter ne Watschen zu bekommen, aber gut, dass du es anscheinend so siehst,d ass du sie verdient hast *g*
 
Hinzu kommt, dass Kinder selbst eine gewaltfreie Erziehung nur sehr schwer selbst durchsetzen können, denn vor Gericht können sie nur durch ihren gesetzlichen Stellvertreter Klage erheben und Prozess führen, was dann im Hauptfall die Eltern wären. Und welche Eltern würden sich schon selbst verklagen?
Das Ganze zu umgehen ist mehr als umständlich.

EDIT: @Thrawn: Naja, ob du dich als gutes Beispiel einer Erziehung mit Ohrfeigen anführen solltest, ist ja auch fraglich. Denn ob das sooo effektiv war... ;) :D
 
@ thrawn: Naja ich war total besoffen, hatte die Musik etwas zu laut und wollte partout nicht ins Bett. Von daher hatte ich es wohl verdient. :D
 
Eine gewaltfreie Erziehung ist immer zu bevorzugen, allerdings glaube ich nicht, daß es möglich ist. Jeder, der sein Kind grün und blau oder gar krankenhausreif schlägt gehört gnadenlos bestraft. Aber ich behaupte, daß ein gelegentlich Klaps oder ein heftigerer Schlag auf den Hintern durchaus sinnvoll und hilfreich ist, wenn das Kind Mist gebaut hat. Mir hat es nicht geschadet, da gab es schlimmere Erlebnisse..... ;) Wogegen ich aber absolut bin, sind Schläge ins Gesicht oder Ohrfeigen. Wenn ich mir so manche ungezogenen Blagen heutzutage auf der Straße ansehe, bin allerdings kurz davor, daß mit dem "nicht grün und blau schlagen" wieder zurückzuziehen..... :rolleyes: Oder deren Eltern, die meiner Meinung nach ein Musterbeispiel dessen sind, warum man seinem Kindern mal ordentlich den Hintern versohlen sollte - damit sie nämlich nicht so werden!

Um mal einen etwas anderen, aber ähnlichen Aspekt reinzubringen - in England gibt es grade die Diskussion über die Prügelstrafe an Schulen. Eine christliche (!) Schule bzw. ihr Rektor fordern das Recht (!), Kinder für eine Verfehlung mit einem Stock zu prügeln. Dagegen bin ich strickt - also die Verwendung von Hilfsmitteln und das Fremde (!) ein Kind schlagen. Es sollte wenn schon das, öh, ausschließlich das Vorrecht der er Eltern sein.
 
Das Gesetz sichert jedem Kind eine gewaltfreie Erziehung zu. Hierzu muss man jedoch erstmal klären, was überhaupt Gewalt bedeutet! Denn die fängt nicht erst bei einer Ohrfeige an. Letztlich ist eine Strafe wie Taschengeldverbot, Hausarrest oder aber schon das Anschlagen eines scharfen Tonfalls eine Art von seelischer Gewalt!
Wir haben uns grade auch mit dieser Frage in der Pädagogikvorlesung auseinandergesetzt und letztlich waren wir uns dann doch mehr oder wenig einig:
Autorität ist für Erziehung wichtig. Aber diese muss ohne Gewalt erreicht werden!
Und ich für meinen Teil kann dem schon weitestgehend zustimmen, denn bevor ich ein Kind schlage, kann ich mir doch zumindest a) anhören, was WARUM es etwsa getan hat (denn wie oft tun Kinder dumme Sachen, obwohl sie eigentlich etwas gutes wollten) und b) versuchen dem Kind klar zumachen, was es getan hat, um so Einsicht zu erreichen (was ein klarer Vorteil Gegenüber Gewalt ist, denn die erzeugt eigentlich immer bloß Trotz, Hass und Wut).
Sicherlich ist das bei kleinen Kindern wahnsinnig schwierig und anstrengend und manchmal auch gar nicht möglich - auch wenn ich glaube, dass viele den Verstand von Kindern unterschätzen - die wissen sehr schnell, was erlaubt ist und was nicht! Und ein Baby zu bestrafen macht schon allein deshalb überhaupt keinen Sinn, weil es ja noch gar nicht begreift, was es getan hat.

Zum rechtlichen Teil noch Folgendes:
Es gab in der Tat einen Fall, wo eine Mutter von der Nachbarin angezeigt wurde, weil sie ihrem Kind eine Ohrfeige gegeben hat. Die Mutter wurde daraufhin bestraft.

Ich für meinen Teil hab von meinen Eltern nur einmal eine drauf gekriegt - und da hatte ich mich auch wirklich über mehrere Tage hinweg unmöglichst aufgeführt *g* Ansonsten gab es bei uns zu Hause keine Strafen - und aus mir is trotzdem was geworden *g*
 
Spielst Du damit auf die diversen Erziehungsstile an (meines Wissens nach gibt es autoritär, laissez-fair und demokratisch)? Es ist inzwischen gut 10 Jahre her, daß ich das Thema in der Berufsschule hatte, deswegen kann es sein, daß ich da ziemlich eingerostet bin. ;) Vom laissez-fair halte ich ungefähr so viel wie von George Bush - gar nichts. Wenn Du willst, bringe ich dir gerne mal eine echtes und drastisches Beispiel - sowohl für das Fehlverhalten des Kindes, als auch (hier eigentlich viel schlimmer) das skandalöse Fehlverhalten der Mutter.

Natürlich ist es sinnvoll und notwendig, dem Kind zu erklären, was es falsch gemacht - das es überhaupt was flasch gemacht hat. Aber was, wenn dies nicht fruchtet? Kindern muß man mitunter auch seine Grenzen aufzeigen und das mitunter mit drastischen Mitteln (zB. einen Schlag auf den Hintern). Sonst können diese Grenzen nicht niemals durch das Kind begriffen werden! Eine Mischung aus beidem sehe ich hier als ideal, wobei es natürlich auf die Sache ankommt, die das Kind angestellt hat.

Problematisch sehe ich allerdings die inflationäre Anwendung von körperlichen Bestrafungen. Wenn man dem Kind für den geringsten Anlaß einen Klaps/Schlag gibt, erreicht man a) eventuell das Gegenteil ("...ist doch eh egal, ich krieg sowieso Dresche" bzw. eine körperliche und seelische Abstumpfung und b) könnte das Kind durchaus nachhaltig in seiner Entwicklung stören bzw. die Erziehung seiner Kinder schon vorab "programmieren" und beeinflußen.

Und Taschengeldentzug oder Stubenarrest (in der allgemeinen Bedeutungen und gelegentlichen "normalen" Anwendung) hier als seelische Gewalt hinzustellen, halte ich - aus meiner Amateursicht heraus - für sehr gewagt. In seiner Weiterführenden Bedeutung wäre dann auch die Haftstrafe für einen Taschendieb seelische Gewalt und somit verboten. Immerhin hätte man ja mit ihm über seine "Tat" reden können.... ;)
 
Ich bekam auch mal ne Ohrfeige und ich wurde sogar mal unter die kalte Dusche gesteckt, aber da habe ich mich auch unmöglich benommen. Geschadet hat es nix. Irgendwann ist einfach der Punkt gekommen, an dem den Eltern die Hand ausrutscht. Ich habe nur was dagegen, wenn die Kinder andauernd verprügelt werden. Wenn ich irgendwann mal Kinder habe, werde ich sie möglichst gewaltfrei erziehen, soweit möglich.
 
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