Scytales Schreibschmiede

Zunächst mal Technisches:

In letzter Zeit habe ich hier im Forum häufig eine regelrechte Verhunzung von Anführungszeichen gesehen. Kamerad @Cedrax Farlander macht solchen Unsinn auch sehr gerne hier im Forum und jetzt nehme ich mir an dieser Stelle mal die Dreistigkeit heraus, dieser Verballhornung von Zeichen entgegenzuwirken. ;)

Negativbeispiel 1:
,,Links zwei Kommata, rechts ein doppeltes Anführungszeichen."​

Negativbeispiel 2:
,,Links zwei Kommata, rechts zwei Akut.´´​

Positivbeispiel 1 (Gänsefüßchen):
„So schaut es gut aus!“​

Positivbeispiel 2 (Chevrons):
»Diese Zeichen findet man in den meisten gedruckten Romanen!«​

Positivbeispiel 3 (Kombination von doppelter und einfacher Verwendung):
Jack erinnerte sich an Johns Worte: »Er sagte mir wörtlich, das wir uns treffen, wenn die Sonne genau senkrecht über dem Kirchturm steht und wir dann zu Mittag essen.«

Hoffentlich ist hier niemand farbenblind.

Hier wird erklärt, wie man es richtig macht:
http://typefacts.com/artikel/grundlagen/anfuehrungszeichen

Auch hier nochmal für alle Windows-Nutzer:
Doppelte Gänsefüßchen:
ALT+0132: „
ALT+0147: “​
Einfache Gänsefüßchen:
ALT+0130: ‚
ALT+0145: ‘​
Doppelte Chevrons:
ALT+0187: »
ALT+0171: «​
Einfache Chevrons:
ALT+0155: ›
ALT+0139: ‹
Um an diese besondern Zeichen zu gelangen, muss man die LINKE ALT-Taste drücken UND halten, dann die vier Ziffern über den Ziffernblock (wichtig!) eintippen und zuletzt die ALT-Taste wieder loslassen. So erscheint das gewünschte Zeichen.
 
@Scytale Mentel : Junge, Junge, wenn ich diese Geschichten so lese, mache ich mir etwas Sorgen um dich. Es scheint darin ausnahmslos um Kälte, Schmerz und Tod zu gehen. Irgendwann schriebst du auch schon einmal einen Status, der mich aus ähnlichen Gründen irritiert hat. Nun liegt es mir fern, über das Internet Ferndiagnosen zu stellen. Dennoch wollte ich einfach mal zum Ausdruck bringen, dass das alles auf mich einen etwas depressiven Eindruck macht. Natürlich steht es dir völlig frei, über welche Themen du schreibst. Ich hoffe nur, du steigerst dich da in nichts rein.
 
@Cedrax Farlander Nein, ist immer noch nicht richtig. Wenn du mal genau hinguckst, siehst du auch, dass die Zeichen anders sind. "Bla bla". So müssen sie aussehen^^ Wobei die bei mir auch nicht ganz richtig sind, da sie unten beginnen müssten (nach deutscher Schreibweise). Allerdings funktioniert die Tastenkombi bei mir nicht, die @icebär angegeben hat. Zumindest nicht im Forum. Bei Word sind meine Anführungszeichen unten, wo sie hingehören.

@Scytale Mentel
Du hast es nicht anders gewollt :D

Es ist mMn ein bisschen seltsam, dass dein alter Herr im Sessel sitzt, seine Gedanken schweifen lässt und diese eigentlich traurig sind, du aber am Ende die Frage offen lässt, ob die Träne die er vergießt, nicht vielleicht eine Freudenträne ist. Das passt leider gar nicht zu den Gedanken, die du beschreibst. Mir ist klar, weshalb du diese Frage stellst, aber sinnig ist sie in dem Zusammenhang weniger. "(...)und ebenso entwich ihm eine Träne der Trauer seinen Augen." Entscheide dich für "ihm" oder "seinen". Eins von beidem muss weg :p

"Die Quelle der Störung saß im anderen, bisher leeren Sessel." Hier bin ich ziemlich gestolpert. Vielleicht solltest du etwas in der Art schreiben: "Die Quelle der Störung saß im anderen Sessel, der bis eben noch leer/unbesetzt/frei gewesen war."

Das Wort "super" würde ich ebenfalls mit einem anderen ersetzen, da es viel zu umgangssprachlich wirkt.
Allgemein finde ich diese Geschichte tatsächlich ein bisschen befremdlich und es wirkt, als würdest du sprachlich versuchen, der Story mehr Inhalt zu geben, was aber nur schwerlich gelingt.

Du beschreibst, wie der vielleicht letzte Mensch in seinem Sessel sitzt. Auf einmal sitzt jemand neben ihm und fragt ihn nach seiner Geschichte. Zuerst ist er verwundert/irritiert und dann will er seine Geschichte doch erzählen. Warum? Warum interessiert er sich nicht wirklich dafür, wer dieser andere Kerl ist? Und wenn der Kerl die "Erinnerung" ist, warum muss er dann überhaupt nach der Geschichte fragen?
 
Okay, Feedback.

Im Deutschen wird das Genitiv-S ohne Apostroph geschrieben; das ist 'ne Sache, die's wohl aus dem Englischunterricht ins Schriftdeutsch vieler Leute geschafft hat. Es müsste also richtig heißen: „Scytales Schreibschmiede“. Erlaubt ist das Apostroph nur, wenn der Name auf ein S oder einen ähnlich klingenden Buchstaben endet. Dann ersetzt das Apostroph das Genitiv-S.

"[...] der bis eben noch leer/unbesetzt/frei gewesen war."

Am besten wär's, wenn er diesen Satzteil komplett streicht - das der Sessel leer ist, wissen wir nämlich schon seit dem ersten Absatz, wird doch betont, dass der Protagonist alleine ist.
 
Diese überwältigende Rückmeldung überrascht mich aufs Neue! :)
Feedback ist ein kostbares Gut. Aber es gibt es halt nicht oft bzw. selten "einfach so".
Mein Tipp wäre, ab und an einzelne Leute explizit anzusprechen und diese zu fragen, ob sie was dazu sagen.

Ach ja und nur als Gedankenstütze: Wenn 50 Leute deine Geschichten lesen und 1 reagiert, dann sind das 2%. Das imo schon viel, mehr als 10% Rückmeldungen wirst du selten(st) kriegen ...

Hinweis am Rande. Ab sofort werde ich zur besseren Übersicht die Story's im Anfangspost einfügen und hier nur noch darauf hinweisen, dass es etwas neues gibt.

Find ich ungeschickt. Du machst es dem Leser a) schwer und b) dem Feedbacker auch.
Zu a) Du postet "neue Geschichte vorne" und dann muss der Leser vom Infopost zum ersten Post und dann da die Geschichte suchen -> das ist echt nervig.
Zu b) Jemand liest eine Geschichte und will "gefällt mir" klicken (was auch ein Feedback ist). Aktuell sind im ersten Post 5(!) Geschichten - für welchen ist welches "Gefällt mir"? Außerdem wird der Einstiegspost bald ein Jahr alt und dann ist Ende mit "Gefällt mir" für ihn.
 
Wobei ich sagen muss, dass durch bspw. eine Like-Funktionen die Schwelle, zu mindest für ein einfaches positives Feedback, niedriger gesetzt wird. Jedenfalls habe ich das mal geglaubt ;)

Aber mach dir nichts draus. Die meisten Leute können mit Werken ohne persönlichen Bezug einfach nichts anfangen, erlebe ich ja auch permanent von zweierlei Seiten aus.
Man darf sich davon einfach nicht entmutigen lassen :)
 
Puhh. Jahr ist fast rum und ich habe die Tage in einer Vertretungsstunde was geschrieben per Hand, was ich nun auf den PC übertragen habe, und hier mit euch teilen möchte, sofern noch jemand mitliest.

Thematisch geht es um das Weihnachtswunder 1914, ohne allerdings groß Dialoge zu führen. Ist kurz, ich weiß.

Viel Spaß damit! :)

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Der 24. Dezember. Heiligabend in der westlichen Welt, doch stattdessen lagen sie hier zu dutzenden, zu tausenden in den dunklen Gräben. Kalt wehte der Wind über das von Kratern übersäte Niemalsland. Leben war hier schon lange dem Tod gewichen und nur Gott wusste, wieviele Kameraden beiderseits vom Nebel verschluckt worden waren, der langsam heraufkroch.

Eine gespenstische Stille lag auf dem Schlachtfeld, so als ob auf ein geheimes Zeichen hin die Menschlichkeit das Trommelfeuer der Artillerie im Hinterland und das Mündungsfeuer hier an der Front hatte verstummen lassen. Das leise Knistern von Aluminiumfolie ließ einige der Soldaten im Westgraben erschreckt aufhorchen, es stellte sich jedoch als ein Stück Schokolade heraus, die einer der Unteroffiziere per Post bekommen hatte, zusammen mit einem Bild seiner ihn liebenden Frau, die in ihrem Brief schrieb, wie sehr sie ihn misste und bangend seine Rückkehr erwartete, doch der Krieg hatte erst begonnen und noch schien kein Ende in Sicht.

Langsam senkten die aufgeschreckten Soldaten wieder ihren müden Köpfe, in der Hoffnung ein wenig Schlaf zu bekommen, angelehnt an ihrem Gewehr, gekleidet in alles, was warmhielt. Zum Teil hatten die Männer nicht einmal mehr Helme mehr auf, denn nicht nur Menschen blieben dort draußen zurück.

Aus der Ferne läuteten die Glocken. Die Heilige Messe hatte begonnen und manch einer der Männer lauschten ehrfürchtig den sanften Tönen, die sie da vernahmen. Plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung, als auch der letzte Gong ertönte, begann es im Lazarett. Eine rauhe und hustende Stimme sang da, und wie Balsam auf der Seele erschien es jedem, was da gesungen wurde. Und da fielen die ersten mit ein.

Wie eine Welle breitete es sich aus, überwand Gräben, Stacheldraht und Ideologien. Langsam schien die komplette Front in Einigkeit zu singen: Stille Nacht, Heilige Nacht - jeder ganz in seiner Sprache und Akzent. Gemeinsam sangen sie, während friedlich der Schnee fiel und Feind und Freund weiß bedeckte. Nicht gegeneinander oder jeder für sich, nein. Gemeinsam, und dieses Gemeinsame ließ das Töten und Sterben für ein paar Minuten Ruhe...
 
Guten Abend die Damen, Herren und Jugendlichen (falls vorhanden),

hier wieder eine 'Kurzgeschichte'. Geschrieben ist sie zum Song der deutschsprachigen SDP "Ich muss immer an dich denken", den wir vor kurzem im Rahmen des Themas Lyrik im Deutschunterricht analysiert haben.
Ich persönlich empfehle vorher oder beim Lesen das Lied zu hören. Wenn Lust besteht, kann man hier auch den Songtext nach-/mitlesen.

Ich bitte lediglich um Feedback zum Text, nicht zu der Zeile bezüglich des Urheberrechts. Vielen Dank, und viel Spaß beim Lesen.
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Ich muss immer an dich denken
(Eine Vervielfältigung oder gar kommerzielle Verwendung ist untersagt. Alle Rechte liegen bei Scytale Mentel (Stand 07.02.2018).)

Ich liege da und blicke an die weiße, kalte Zimmerdecke über mir. Die Kuhle neben mir registriere ich, schenke ihr aber keine weitere Beachtung. Die Müdigkeit ignorierend setze ich mich auf und blicke auf die grün leuchtenden Ziffern des Radioweckers. 04:37 Uhr. Es ist Samstags.

Ich schlage die Bettdecke zur Seite und merke keinen Temperaturunterschied, trotz des über Nacht geöffneten Fensters, so wie du es mochtest. Mein Smartphone meldet sich vibrierend zu Wort, es sind die Jungs. Ich solle doch eben bitte vor die Tür kommen, sie hätten mal wieder eine grandiose Idee für's Wochenende in Form eines Kasten Biers, zum 'Vorglühen'.

Ich stehe auf, öffne meinen Schrank und bleibe mit meinem Blick an deiner Hälfte kleben. Sie ist leer. Es ist okay, es ist vorbei. Ich muss es akzeptieren. Was anderes bleibt mir doch sowieso nicht übrig. Doch, wir sind doch Freunde, hast du gesagt. Mein Hals war wie zugeschnürt und nur ein "Geht klar", kam über meine Lippen. Ist schon okay.

Ich weiß, bis 0,3 Promille darf man im Lande fahren. Das was ich getrunken habe seit Wochen mit den Jungs, sprengt sicher jeden Rahmen, doch es mir egal. Mit einem lauten Knall ziehe ich die Autotür zu, mit der anderen Hand halte ich die geöffnete Kornflasche und starte einhändig den Motor. Ein großzügiger Schluck und begleitet von dem Meckern einiger eben noch schlafender Anwohner, führe ich einen ausgezeichneten Kavalierstart durch. Mit quietschenden Reifen brettere ich die Straße herunter und ignoriere das durch die Scheinwerfer gut erkennbare Stoppzeichen. Ich möchte schlafen, kann aber nicht, so sehr ich auch wolte. Nichts ist okay, gar nichts okay.

Und während ich mit leerem Blick und auslaufender Flasche auf dem Beifahrersitz die 130 km/h Marke innerorts knacke, spüre ich es hochkommen und merke, wie meine Stimme versagt. Ich bringe keinen Ton heraus, schreie aber dennoch alles hinaus. Mein Schmerz, meine Wut, meine Trauer, alles verlässt meinen Körper und bleibt doch.Meine Gedanken rasen, und einige wenige Fragen brennen in mir, so wie meine Liebe zu dir. Wo schläfst du? Neben wem liegst du dabei?

Bei jeder Berührung spüre ich dich, obwohl du es nicht bist und jeden Tag, jeden Tag seit damals vermisse ich dich aufs Neue. Ich weiß mir nicht zu helfen und hoffe, du denkst auch mal an mich, wenn dich irgendwer verführt.

Ich wache auf und spüre, wie ein Stückchen Kraft in mich zurückkehrt, denn ich habe schon seit Tagen nicht mehr geweint... und doch koche ich den Kaffee für zwei, ganz aus Versehen. Ist okay, denn es war ausversehen, beruhige ich mein Herz und meinen Kopf. Die Wohnung kann mich nicht halten, das Bett meide ich, denn die eine Hälfte, sie ist immer noch deine. Ich muss los, ich kann nicht hierbleiben, ich muss dich sehen, dich riechen, dich schmecken, dich fühlen, dich zurückhaben! Denn jeden Tag brennen diese Fragen erneut mit voller Stärke auf, engen mich wie ein Gefängnis ein und ich, ich weine schon wieder. Nichts ist okay, gar nichts okay.
 
Ich kenne den Song zwar nicht, kann mich aber in den Text einfühlen. Als jemand der das schon einmal durchgemacht hat kann ich nur sagen hast du die Gefühlslage sehr gut getroffen!
 
Hier nun die überarbeitete Version des Textes:


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Ich liege da und blicke an die weiße, kalte Zimmerdecke über mir. Die Kuhle neben mir registriere ich, schenke ihr aber keine weitere Beachtung. Die Müdigkeit ignorierend setze ich mich auf und blicke auf die grün leuchtenden Ziffern des Radioweckers. 04:37 Uhr. Es ist Samstags.


Ich schlage die Bettdecke zur Seite und merke keinen Temperaturunterschied, trotz des über Nacht geöffneten Fensters, so wie du es immer mochtest. Mein Smartphone meldet sich vibrierend zu Wort, es sind die Jungs. Ich solle doch eben bitte vor die Tür kommen, sie hätten mal wieder eine grandiose Idee für's Wochenende in Form eines Kasten Biers. Stichwort Vorglühen.


Ich stehe auf, öffne meinen Schrank und bleibe mit meinem Blick an deiner Hälfte kleben. Sie ist leer. Es ist okay, es ist vorbei. Ich muss es akzeptieren. Was anderes bleibt mir doch sowieso nicht übrig. Doch, wir sind doch Freunde, hast du gesagt. Mein Hals war wie zugeschnürt und nur ein "Geht klar", kam über meine Lippen.


Ich weiß, bis 0,3 Promille darf man im Lande fahren. Das was ich getrunken habe in den letzten Wochen mit den Jungs, sprengt sicher jeden Rahmen, doch es ist mir egal. Ich möchte schlafen, kann aber nicht, so sehr ich auch wolte. Mit einem lauten Knall ziehe ich die Autotür hinter mir zu, mit der anderen Hand halte ich die geöffnete Kornflasche und starte einhändig den Motor. Ein großzügiger Schluck und begleitet von dem Meckern einiger eben noch schlafender Anwohner führe ich einen ausgezeichneten Kavalierstart durch. Mit quietschenden Reifen brettere ich die Straße herunter und ignoriere das durch die Scheinwerfer gut erkennbare Stoppzeichen.


Und während ich mit leerem Blick und auslaufender Flasche auf dem Beifahrersitz die 130 km/h Marke innerorts knacke, spüre ich es hochkommen und merke, wie meine Stimme versagt. Ich bringe keinen Ton heraus, schreie aber dennoch alles hinaus. Mein Schmerz, meine Wut, meine Trauer, alles verlässt meinen Körper und bleibt doch.


Meine Gedanken rasen, und einige wenige Fragen brennen in mir, so wie meine Liebe zu dir. Warum? Warum bist du gegangen? Warst du nicht glücklich? Ich war doch da, du hättest mit mir sprechen können? Es nagt an mir, diese Ungewissheit, was dich von mir forttrieb!


Bei jeder Berührung anderer spüre ich dich, obwohl du es nicht bist und jeden Tag, jeden Tag seit damals vermisse ich dich aufs Neue. Ich weiß mir nicht mehr zu helfen und hoffe innerlich, du mögest doch auch mal an mich denken, egal wer von nun an an deiner Seite wandelt.


Ich wache auf und spüre, wie ein Stückchen Kraft in mich zurückkehrt, denn ich habe schon seit Tagen nicht mehr geweint... und doch koche ich den Kaffee für zwei, ganz aus Versehen. Ist okay, denn es war ausversehen, beruhige ich mein Herz und meinen Kopf. Die Wohnung kann mich nicht halten, das Bett meide ich, denn die eine Hälfte, sie ist immer noch deine. Ich muss los, ich kann nicht hierbleiben, ich muss dich sehen, dich riechen, dich fühlen, dich zurückhaben! Denn jeden Tag brennen diese Fragen erneut mit voller Stärke auf, engen mich wie ein Gefängnis ein und ich, ich weine
schon wieder. Nichts ist okay, wieso sollte es auch? Dieser Schlussstrich den du zogst, er kam so plötzlich und unerwartet. Ich rang nach Luft, als du dich verabschiedest und einfach so gingst. Ungläubig starrte ich auf den leeren Stuhl, den du hinterließest, diese Leere in meinem Herzen. Ich hoffte, es sei ein schlechter Scherz, doch du kamst nicht zurück. Nein, im Gegenteil, du ignoriertest meine Nachrichten, meine Anrufe, wie kannst du mir nur so etwas antun?! War es dir bewusst, wie sehr es mich treffen würde, oder nahmst du es absichtlich in Kauf? Was tat ich, um dich dazu zu drängen? Ruhelosigkeit erfasst mich seitdem und langsam sehe ich, ich habe zuviel meiner Zeit, meiner Seele, meines Geldes und meines Leben an dich verschenkt – doch, war es falsch? Hätte ich ahnen können, dass eines Tages Schluss ist? Habe ich Zeichen des nahenden Untergangs ignoriert? Gab es welche? Du wolltest mehr Zeit mit deinen Freundinnen, ich erinnere mich, du hast oft länger gearbeitet, zumindest behauptetest du das. Warst du schon vielleicht mit dem Neuen zusammen? Ich weiß es nicht, stattdessen lege ich mich hin, nehme dein Kissen und drücke es sanft gegen meine Wange, nur weil dein Duft darauf liegt und mich dadurch an dich erinnert. Nichts, aber auch gar nichts ist okay.
 
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