Ich bin in keiner Partei, habe mich in meinem früheren Leben aber gerne und oft für die verschiedenen Parteien in meiner Wohngemeinde engagiert, ohne dass ich mich auf eine bestimmte festgelegt hätte. Es hätte meinem beruflichen Image als Freie Journalistin geschadet, wenn ich Mitglied in einer Partei gewesen wäre. Aber auch wenn es das nicht getan hätte, wäre das für mich kein Argument gewesen, in irgend eine Partei einzutreten. Stattdessen habe ich es immer sehr geschätzt, einen guten, offenen Draht zu allen Ortsparteien zu haben. Jede Partei wusste, dass sie mich gerne für irgendwelche Handlanger-Jobs beanspruchen konnte, ich mich aber niemals gesinnungsmässig beeinflussen liess. Manche mag das vielleicht sogar gestört haben. Aber ich fand es cool, an einem Wochenende mit den Grünen auf Waldputz zu gehen, am anderen für die Sozialdemokraten Flyer zu verteilen und am dritten für die Bürgerlichen Würste zu grillen oder am Herbstmarkt mit den Kindern zu basteln, wobei ich sagen muss, dass wir in unser alten Wohngemeinde unter den verschiedenen Parteien eigentlich ein sehr gutes Verhältnis hatten und niemand den anderen öffentlich so verunglimpft hätte, wie das jetzt hier in diesem Wahlkampf zum Vorschein gekommen ist.
Ich finde, dass die Parteizugehörigkeit nicht all zu viel über die Qualitäten der Menschen verrät. Nur weil jemand einer bürgerlichen Partei angehört, heisst das nicht, dass er damit auch automatisch ein Nazi oder ein Ausländerhasser ist. Und ein Sozialdemokrat ist nicht zwangsläufig ein Linker oder gar ein Terroristenfreund, usw.
Gruss, Bea