so ein ****** ... (? !)

Mir tun Obdachlose manchmal auch ziemlich leid...neulich war in unsrer städtischen Zeitung ein Bericht über Obdachlose, auch über einige, die jeden Tag an der gleichen Stelle sitzen und da wurde halt über einige Hintergründe berichtet, wieso diese Leute dort sitzen. Eine Frau z.B. ist Diabetikerin und kann ihre Medikamente nicht allein finanzieren, und von der Krankenkasse bekommt sie irgendwie keine Unterstützung mehr, warum weiß ich auch nicht. Die tut mir schon leid...andererseits, wenn mich ein Obdachloser auf der Straße anspricht ob ich mal "n bisschen Kleingeld" hätte, sage ich grundsätzlich immer nein. Ich denke, die meisten Menschen müssten, wenn sie keine Arbeit haben, genug Geld vom Staat bekommen, um einigermaßen über die Runden zu kommen.
Andererseits kann ich mir auch vorstellen, dass einige der Obdachlosen gerne auf "Risiko" leben ... vielleicht fühlen sie sich dann frei. Nicht gut finde ich es allerdings, wenn sie sich dauernd betrinken und dann die Leute anpöbeln. Sie dürfen ja gerne leben wie sie wollen, aber alles sollte man ihnen auch nicht durchgehen lassen.
 
Soweit ich weiß, bekommen Obdachlose kein oder kaum Geld vom Staat. Du musst eine Wohnung beziehen um Alg II oder Sozialhilfe bekommen zu können. Eine Wohnung kriegt man aber, wenn man will.

Wenn jemand kein Geld vom Staat bekommt und mehr oder weniger freiwillig auf der Straße leben will, aus welchen Gründen auch immer, dann akzeptiere ich das. Mich stören nur die Leute, die Kohle kassieren und gar nicht arbeiten wollen, weil sie der Gemeinschaft erheblich schaden.
 
Ich habe bisher zwei verschiedene Erfahrungen mit Obdachlosen gemacht:

Einmal saß ich mit ein paar Kumpels im Park (muss schon assig genug gewirkt haben 'schäm* :D), da kam ein Mann an, offenbar Alkoholiker. Er war sehr freundlich und hat sich zu uns gesetzt und auch ein wenig über sich erzählt. Dabei erwähnte er, dass er in einem Obdachlosenheim lebt, es ihn aber immer wieder auf die Straße zieht. Jedenfalls konnte man sich mit ihm unterhalten.

Vor ein paar Tagen saß ein anderer Obdachloser vor unserem Einkaufszentrum. Das war so ein richtiger "Klischeepenner", mit einem Einkaufswagen und zugedeckt mit Plastikplane. Ich weiß nicht, welche Drogen der genommen hatte, aber er redete ziemlich wirsches Zeug - irgendwie intellektuell, aber völlig sinnlos:
"N ist jede reelle Zahl außer 0, denn Sie sind nicht Tom Cruise!"
"Jede Raum-Zeit-Koordinate hat eine Raum-Zeit-Koordinate, vergessen Sie das nicht!"
"Sie befinden sich nicht im Juragebirge, vergessen Sie das nicht!"
"Sie können richtig nicht von nicht richtig unterscheiden, denn Sie sind nicht der allmächtige Richter. Sie sind viel zu klein."
So amüsant wie das auch war, brachte es mich doch zum Nachdenken. Wer Ahnung von reellen Zahlen etc. hat, muss doch offenbar eine höhere Schule besucht haben. Trotz vermutlicher Qualifikation hatte dieser Mann keinen Erfolg in seinem Leben. Es kann also jeden treffen, egal welchen Verhältnissen man entstammt.
 
Aber um mal leicht vomThema abzuweichen ... ich und ein paar freude sitzten so, da kommt ein mann zu uns, offensichtlich humpelnd, und obdachlos, und erzählt und eine herzergreifende lebensgeschichte und redet halt mit uns, wir geben ihn kein geld, da wird gerade kein kleingeld dabei hatten, dann geht er weg ... mit dem stock in der anderen hand und der andere fuß ist verletzt :-/
 
Soweit ich weiß, haben doch auch Obdachlose ein Recht auf Medizinische Hilfe oder nicht? Zumindestens auf die Grundversorgung. Ich bin da nicht ganz informiert, vll. weiß hier einer besser bescheid?
 
Jonny schrieb:
o_O

Davon höre ich das erstemal! Ich habe 5 Scheidungen mitbekommen (Nein, meine Eltern sind glücklich zusammen verheiratet) und keiner davon ist obdachlos geworden.

Ist aber leider zu nem großen Prozentsatz wirklich so. Viele der Obdachlosen, mit denen ich zu tun hatte, sind genau wegen diesem Grund auf die Straße gekommen. Und vorher waren viele davon auch Akademiker und ähnliches... das ist wirklich nicht auf die "Unterschicht" abzuleiten.
 
Bei mir bricht in solchen Situationen immer das Mitleid aus. Bei uns im Dorf vor unserem Supermarkt, hängt ab und zu einer herrum, der mit einer spastichen Lähmung (hoffentlich richtig geschrieben) gestraft ist. Wenn dann auch noch einige Leute um ihn herrumlaufen und ihn beschimpfen würde ich am liebsten schreien, denn dieser kann wirklich nichts dafür (bei ihm ist das angeboren).:yoda
 
Was haben Spastiken mit Obdachlosen zu tun? Natürlich kann es bei der ganzen Sache auch körperlich behinderte Menschen erwischen, aber die Spastik ist garantiert nicht der Grund, warum er auf der Straße lebt...
 
montag bis freitag wenn ich zur schule fahre sitze ich in der straßenbahn udn ein obdachloser steigt jedes mal ein.immer ein anderer.da ich oft alleine sitze in der reihe setzen sie sich zu mir.einige setzen sich dann weg , weil er stinkt und weil er selbst gespräche führt.ich bleibe aber immer sitzen , weil ich nciht wirklich was gegen sie habe.na klar , der geruch ist nciht wirklich zu ertragen , aber da ich eh viel aushalte ist das kein problem für mich.und oft wenn ich aussteigen will , lassen sie mich vorbei.
keine ahnung wieso....ich mag aber keine menschen die , die obdachlosen schimpfen.was ist wenn die dann am nächsten tag auf der straße leben müssen?das haben sie sihc noch nicht überlegt.....
aber viel habe ich nciht mehr mti obdachlosen zu tun.
 
Minza schrieb:
Und was machst du, wenn sie dich nicht vorbeilassen? o_O

sicher nicht wie die meisten menschen.sie wegstoßen und gleich geschimpfen.ich gehe ihnen aus den weg.ich gehe dann zur anderen seite und fertig.was soll ich den sonst machen?:rolleyes:

@porn
nein.kein hund.falls du mich meinst.
 
Mir persönlich tun Obdachlose leid. Denn meistens stehen hinter Obdachlosen Schicksalsschläge, warum sie überhaupt auf der Straße gelandet sind. Vielen fällt es dann schwer, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Die Obdachlosen, die ich bisher getroffen hab, haben aber nicht gepöbelt. Da finde ich so manch andere Besoffene auf der Straße schlimmer...
 
es gibt obdachlose die könne für das was ihnen wiederfahren ist nichts und sind obdachlos geworden, weil sie hieren job verloren haben oder etwas anders geschehen ist. andere sind obdachlos geworden weil ihr alkohol/drogenkonsum überhand nahm, weil sie ihr geld verspielt haben etc.

es ist allgemein traurig anzusehen wie menschen ein so schrecklichen leben führen müssen, egal wie sie dazu gekommen sind. sowas muss es nicht geben...


lg g~izzel
 
ich finde es auch total schrecklich.:(

auch deshalb, wenn man bedenkt, dass manche leute, die reich sind, 6 badezimmer und 12 schlafzimmer und so weiter haben, und manche menschen sind sehr arm und haben überhaupt nichts, nur sich selbst....
 
Ich stehe zu Obdachlosen eigentlich neutral - ich meine selber Schuld, es gibt immer noch Heime usw.
Hab als ich demletzt in Berlin war einen getroffen, der hat die Mülltonnen durchstöbert und den Müll gegessen. Mir wurde echt übel bei dem Anblick, aber ich glaube der Mann war geistig behindert und tat mir da schon leid. Vielleicht hätt ich ihm ein Brot kaufen wollen aber ich glaube da kam dann auch schon mein Zug =/
 
alpha7 schrieb:
was empfindet ihr, wenn ihr Obdachlosen begegnet?
Wie reagiert ihr (ihnen gegenüber)?

Also, ich habe an und für sich ein sehr aufgeschlossenes Verhältnis zu Obdachlosen. Ich respektiere deren Lebensart und empfinde sogar viel Hochachtung für die Leutz, die sich aufgrund von veränderten Lebenseinstellungen dazu entschliessen, aus dem normalen, geordneten und durchorganisierten Alltagstrott auszusteigen und den Rest ihres Lebens oder zumindest ein Teil davon unter freiem Himmel zu verbringen. Wenn diese Leute sich dann quasi vom Abfall oder von dem ernähren wollen, das sie von gemeinnützigen Organisationen (Heilsarmee ect.) oder barmherzigen Mitmenschen erhalten, habe ich nichts dagegen. Seit jeher hat es auf der Welt solche Freidenker gegeben, und sie haben dem System eigentlich nie geschadet. Anders ist es, wenn Leute aus niederen Motiven oder als Folge übertriebener Trunken- und Drogensucht zum Obdachlosen werden und fortan ihren Lebensunterhalt durch Anpöpeln von Pasanten bestreiten. Für solche Leute habe ich kein Verständnis. Mir ist zwar schon klar, dass die Gemeinschaft (Sozialstaat) auch diese Menschen durchfüttern muss, aber ich meine schon, dass man hierbei gut darin beraten ist, solche Menschen (Parasiten?!) möglichst schnell zu resozialisieren, gegebenenfalls mit Nachdruck.

Mit Obdachlosen, die sich anständig benehmen, kann ich mich aber durchaus identifizieren und ich hätte auch keine Probleme damit, für diese mal einen Batzen oder eine andere Form von Unterstützung springen zu lassen.


Gruss, Bea
 
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