Stadt- & Landleben

Nomis Ar Somar

Wanderer
Ich weiß nicht genau, in welchen Thread es am besten passt, aber ich denke, hier bin ich noch so gerade richtig, weil es auch die politischen und finanziellen Leistungen (Infrastruktur, Bildung, Kultur) betrifft.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/lebenswerte-staedte-103.html

Die lebenwertesten Städte der Welt wurden auch 2018 wieder vom Magazin 'Economist' in einem Ranking geordnet und präsentiert. Dabei gab es zum ersten mal seit sieben Jahren wieder einen Wechsel an der Spitze: Wien (Österreich) löst Melbourne (Australien) ab.

  1. Wien (Österreich)
  2. Melbourne (Australien)
  3. Osaka (Japan)
  4. Calgary (Kanada)
  5. Sidney (Australien)
  6. Vancouver (Kanada)
  7. Toronto (Kanada)
  8. Tokio (Japan)
  9. Kopenhagen (Dänemark)
  10. Adelaide (Australien)

Auffällig ist meiner Meinung nach, dass das Leben in Australien, Kanada und auch Japan anhand der ausgewählten Kriterien sehr lebenswert zu sein scheint.
 
Hat beides seine Vor- und Nachteile. Langfristig ist die Stadt für eine gesunde Lebensweise meiner Meinung nach nicht geeignet. Jedenfalls nicht wenn man einmal für längere Zeit in einer weniger dicht besiedelten Gegend gelebt hat. Und ich weiß, dass dies unter Betrachtung der fehlenden Mediziner vollkommen paradox klingen mag. ;)
 
Hat alles seine Vor- und Nachteile... kommt ganz extrem auf die Person an, die man fragt. Für den einen ist es lebenswert, mitten in der Natur für sich alleine zu sorgen, für den anderen ist es wichtig lebenswert, schnell mit möglichst vielen Leuten in Kontakt treten zu können.
Insofern hat die Liste eh nur einen groben Ausschnitt geschaffen, mehr nicht...
 
Niemals aufhörender Lärm; ein stetes KFZ-Grundrauschen und mindestens ein Martinshorn in der Nacht sind etwas, das jeder Stadt innewohnt. Das war ganz allgemein in jeder Stadt so, in der ich mal geschlafen habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Niemals aufhörender Lärm; ein stetes KFZ-Grundrauschen und mindestens ein Martinshorn in der Nacht sind etwas, dass jeder Stadt innewohnt. Das war ganz allgemein in jeder Stadt so, in der ich mal geschlafen habe.
Hat beides seine Vor- und Nachteile. Langfristig ist die Stadt für eine gesunde Lebensweise meiner Meinung nach nicht geeignet. Jedenfalls nicht wenn man einmal für längere Zeit in einer weniger dicht besiedelten Gegend gelebt hat.

Wenn ich diese beiden Beiträge mal nebeneinander stelle, würde ich sagen: hier haben wir es mit einem Langzeit-Städter und einem Langzeit-Ländler zu tun. Dass jeder seine Art zu leben oder +10 Jahre gelebt zu haben, verteidigt, ist ja ganz legitim und nachvollziehbar.

Ich bin zum Beispiel in einem Mix aus ländlichem Dorf und Kleinstadt (jedoch mit beidseitiger Verbindung zu großen Städten Deutschlands) großgeworden und lebe auch heute an solch einem Ort. Das pure Landleben oder das pure Stadtleben habe ich z.B. so nie kennengelernt. Vorteile wie bessere Anbindung zu speziellen Angeboten (z.B. 'Saturn'), hat man halt eher in der Stadt. Die Möglichkeit, einen gemütlichen Spaziergang mit einigermaßen frischer Luft und Naturbezug zu tätigen, hat man eher auf dem Land. Eventuell hat das 'Economist'-Magazin aber auch die jeweilige Anbindung zur weniger städtischen Zone berücksichtigt. Ich war noch in keiner der aufgeführten Städte, könnte mir jedoch vorstellen, dass beispielsweise die öffentliche Verkehrsanbindung dort so gut funktioniert, dass man auch mal verhältnismäßig schnell „raus“ ist aus dem Lärm und den Abgasen et cetera.
 
Niemals aufhörender Lärm; ein stetes KFZ-Grundrauschen und mindestens ein Martinshorn in der Nacht sind etwas, dass jeder Stadt innewohnt. Das war ganz allgemein in jeder Stadt so, in der ich mal geschlafen habe.

Mich nervt das ferne Rauschen einer Straße nicht unbedingt mehr als das ferne Rauschen eines Wasserfalls. Und so mancher penetranter Vogelruf (Nachtigall zB) ist für mich schlimmer, als alles andere... insofern...

Und jetzt sollte man das in nen eigenen Thread auslagern, weils keine Tagespolitik mehr ist (und noch nie war) :D
 
Eben, dass muss dann jeder für sich abwägen, aber man kann natürlich auch gleich mit Verallgemeinerungen in Form von rhethorischen Mitteln kommen ;)

Sicher! Ich bin z.B. auf Dauer weder der Typ Innenstadt, noch der autarke Einsiedler im Wald. :De
Mine Heimat ist im Sommer eine halbe Großstadt und in der Nebensaison eine verlassene, öde Geisterstadt.
Meim selbst gewähltes Exil ist dagegen immer das pulsierende Leben. Beides ist sicherlich anstrengend und beides bietet viele Möglichkeiten.

Der Speckgürtel wäre z.B. aufgrund der Pendlersituation nichts für mich. Dann doch eher ein ruhiger Stadtteil oder ganz uppn Dörp.
 
Mich nervt das ferne Rauschen einer Straße nicht unbedingt mehr als das ferne Rauschen eines Wasserfalls.

Ich hab 2015 mal ein Wochenende in Monschau in einem Ferienhaus direkt am Fluss verbracht: Laut, krass, ätzend und allgegenwärtig in jedem Zimmer durch dickstes Mauerwerk hindurch zu hören.

Superschöner Ort, aber akustisch war das ne Müllhalde.
 
Ich wohne seit knapp zwei Jahren in einem beschaulichen Städtchen in Unterfranken.
Eine kleine Siedlung oberhalb der eigentlichen Stadt,früher selbständiges Dorf irgendwann in den 70ern eingemeindet.
Es ist ruhig und friedlich und nächtens hört man gelegentlich ein Käuzchen rufen.
Zuvor habe ich an einer großen Kreuzung mit Autobahnzubringer in unmittelbarer Nähe eines Klinikums gelebt. Nie wieder.
Ich vermisse hier nichts und bin nötigenfalls schnell in der nächsten Großstadt.
 
Bahnen und Busse die höchstens zweimal in der Stunde fahren und 10 km zum nächsten Lebensmittelhandel sind schon seeeehr lebenswert :rolleyes:
Ich weiß ja nicht, welches Bild du vor Augen hast, wenn du an Dorfleben denkst, aber Bahn und Bus können mir egal sein, wenn ich ein Auto habe und bei uns ist alles so eng besiedelt, dass ich im Umkreis von 10km die Auswahl zwischen meinem und vier anderen Dörfern hätte. Lebensmittelhandel haben die übrigens alle mindestens einen. ;)

Die nächste Stadt mit ordentlichen Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten wäre dann 10 Fahrminuten und die nächste Großstadt 30 Fahrminuten entfernt (jeweils Fahrzeit mit dem Auto gerechnet).

Ich sehe da nun wahrlich keinen Grund, warum ich die Ruhe des Dorflebens gegen die paar Minuten Zeitersparnis eintauschen sollte.
 
Ich weiß ja nicht, welches Bild du vor Augen hast, wenn du an Dorfleben denkst, aber Bahn und Bus können mir egal sein, wenn ich ein Auto habe und bei uns ist alles so eng besiedelt, dass ich im Umkreis von 10km die Auswahl zwischen meinem und vier anderen Dörfern hätte. Lebensmittelhandel haben die übrigens alle mindestens einen. ;)

Weil ja auch jeder ein Auto hat und jeder, der ein Auto hat, auch immer fahren kann‽ Ich bin auf dem Land aufgewachsen und wenn man kein Auto hat ist man echt angeschissen. Ich muss meinen Vater mehrmals im Jahr zum Augenarzt fahren, weil er nach der Behandlung nicht fahren kann. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist das nur machbar wenn man den kompletten Tag einplant weil der Bus in Kuhkaffenhausen nur 8 mal am Tag pro Richtung fährt. Das heißt dass er vor dem Termin bis zu zwei Stunden warten müsste und danach auch noch.
Und selbst mit dem Auto ist man da ziemlich oft ziemlich angeschissen! Ich habe als Briefträger gearbeitet. Im Winter bin ich in die Arbeit gefahren bevor der Schneepflug die Straße geräumt hatte und viele Straßen wurden gar nicht geräumt.

Die nächste Stadt mit ordentlichen Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten wäre dann 10 Fahrminuten und die nächste Großstadt 30 Fahrminuten entfernt (jeweils Fahrzeit mit dem Auto gerechnet).

Bei mir war das genau so aber wenn man was bestimmtes gebraucht hat ist man dann doch in die nächste Großstadt gefahren und die war ne Stunde entfernt. Heute geht das zum Glück per Onlinehandel aber damals musste man immer nen halben Tag für Einkaufen in der Großstadt einplanen.

Ich sehe da nun wahrlich keinen Grund, warum ich die Ruhe des Dorflebens gegen die paar Minuten Zeitersparnis eintauschen sollte.

Ne, danke. Also ich bin froh das ich jetzt direkt in der Großstadt wohnen darf und nicht mehr im Kaff wohnen muss.
 
Auf den (lediglich) stündlich fahrenden Dorfbus ist erheblich mehr Verlass, als auf die Deutsche Bahn und die KVB zusammen. Der ganze Ärger fängt an, sobald man das Kölner Stadtgebiet erreicht. :rolleyes:

Auto ist aber noch viel schlimmer.
 
Weil ja auch jeder ein Auto hat und jeder, der ein Auto hat, auch immer fahren kann‽ Ich bin auf dem Land aufgewachsen und wenn man kein Auto hat ist man echt angeschissen.
Punkt für dich, ohne Auto ist es absolut beschissen.
Andererseits kenne ich in meinem Familien- und Freundeskreis aber auch niemanden, der keinen Führerschein und nicht immer Zugriff auf ein Auto hat (Minderjährige ausgenommen). Im Notfall gibt es zudem immer noch ein vom Landkreis und der Gemeinde gesponsertes Carsharing-Angebot, mit dem man ein Elektroauto stundenweise fast zum Nulltarif mieten kann.
In dem Fall, dass man aus anderen Gründen - wie der von dir angesprochenen Augenarztbehandlung - nicht fahren kann, hielte ich es aber auch nicht für unverhältnismäßig, mal ein Taxi in Anspruch zu nehmen.

Bei mir war das genau so aber wenn man was bestimmtes gebraucht hat ist man dann doch in die nächste Großstadt gefahren und die war ne Stunde entfernt. Heute geht das zum Glück per Onlinehandel aber damals musste man immer nen halben Tag für Einkaufen in der Großstadt einplanen.
Damals != heute
Wie du selbst sagst hat der Onlinehandel da viele Probleme marginalisiert. Aber auch ohne Onlinehandel fällt mir gerade kein Gegenstand des täglichen Lebens ein, den ich nicht im Umkreis von 5-10 km kaufen könnte.
Ganz abgesehen davon, dass ich zur Not auch einfach noch nach Feierabend in der Stadt einkaufen gehen kann, wenn ich eh schon da bin. Dass ich nicht in ihr wohnen will heißt ja nicht, dass ich nicht situativ die Vorteile der Stadt nutzen kann. ;)

Ein weiterer Aspekt den ich am Dorfleben mag - auch wenn ich absolut verstehe, wenn andere den nicht als Vor-, sondern als Nachteil sehen - ist, dass man sich kennt. Wenn ich zum Einkaufen oder zum Bäcker gehe, dann treffen ich eigentlich immer jemanden, der mit bekannt ist, sei es nun durch Vereinszugehörigkeit, Nachbarschaft oder (entfernte) Verwandtschaft. Das schafft m.E. ein Zusammengehörigkeitsgefühl, von eem ich irgendwie nicht vorstellen kann, dass man das in der Stadt nur annähernd gleichwertig hat.
 
Ich lebe auf'm Land (ca. 5.000 Einwohner) und bin dort mehr als glücklich. Die Verbindung mit dem ÖPVN ist ganz wunderbar, werktags fährt jede halbe Stunde ein Bus und inzwischen betreiben die Stadtwerke nur noch relativ neue, vollklimatisierte Busse. Aus familiären Gründen, bin ich auch relativ häufig bei meinen Eltern, die in 'ner mittleren Großstadt leben und das geht noch einigermaßen. Wenn ich hingegen meinen Bruder in Berlin-Spandau besuche, werde ich irre. Da hört der Krach gefühlt nie auf und noch dazu lebt er in 'ner Einflugschneise.
 
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