Tagespolitik allgemein

Ja, aber wenn man plötzlich wie in Libyen ganz ohne irgendein System darsteht, dann wäre das von noch größerem Vorteil für den IS.

Hmm, schwierig, der IS konnte gerade wegen der Situation in Syrien überhaupt so erstarken. Vorher war es eine Terrororganisation im Irak, die Anschläge auf Ausländer und Einheimische verübt hat. Durch Syrien ist der IS eine Liga aufgestiegen (nach inneren Machtkämpfen), mit staatsähnlichen Strukturen und einem veritablen Herrschaftsbereich der gleichzeitig Rückzugsgebiet ist.
 
Um genau zu sein waren das Hizbollah, Pasdaran, russische Piloten und irakische Milizen. Die syrischen Streitkräfte wären ohne diese Einmischung von außen wahrscheinlich schon lange zusammengebrochen.

Hizbollah und Quds-Brigaden haben wahrscheinlich den unmittelbaren Zusammenbruch des syrischen Regimes verhindert, nachdem sich auch Teile der syrischen Streitkräfte dem Widerstand angeschlossen haben, stimmt. Die aktuellen Geländegewinne wären allerdings ohne die aktive Unterstützung durch die russischen Streitkräfte niemals möglich gewesen; die Hizbollah geht mittlerweile auf dem Zahnfleisch und die Quds-Brigaden sind einfach zu schlecht ausgerüstet.
 
Um genau zu sein waren das Hizbollah, Pasdaran, russische Piloten und irakische Milizen. Die syrischen Streitkräfte wären ohne diese Einmischung von außen wahrscheinlich schon lange zusammengebrochen.

Und, das sollte erwähnt werden: Die schwersten Schläge gegen den IS führte wohl die unter Führung der USA agierende Allianz aus, mit mehr als 11.000 Luftangriffen seit September 2015 und dem Einsatz von Spezialeinheiten am Boden. Die Tatsache, dass es für den IS nun viel schwieriger geworden ist, sich offen zu bewegen und die Verluste an Waffen, Ausrüstung, erfahrenen Kämpfern und Anführern, hat dazu geführt, dass er zu Großoffensiven nicht mehr in der Lage ist. Die syrische Armee wiederum hat es erst kürzlich wieder geschafft, eine größere Anzahl Artillerie und Panzer an den IS zu verlieren, beim Shaer-Ölfeld in der Region Palmyra.
 
Die SPD möchte ihren Kanzlerkandidaten erst naach der NRW-Landtagswahl 2017 küren. Erstmal uninteressant, aber laut diesem Artikel
würde es im Falle einer Wahlniederlage ,,einschneidende personelle Konsequenzen´´ geben.
Ich fürchte das wird nicht reichen. Sie braucht vor allem eine inhaltliche Neuauisrichtung, die wahrscheinlich nie kommen bis sie da sind wo die FDP ist.
 
Ich kann Gabriel schon irgendwie verstehen. Er will halt nicht der Kandidat sein, mit dem die SPD bei ca. 20% landet, dann lieber vorher von Bord gehen.
 
Vielleicht sollte die SPD auch so Vorwahlen veranstalten wie in den USA, am besten welche die sich fast ein Jahr hinziehen und es regelmäßig Schlammschlachten zwischen den Kandidaten gibt. :D

Wäre zumindest unterhaltsamer :D

Ich kann Gabriel schon irgendwie verstehen. Er will halt nicht der Kandidat sein, mit dem die SPD bei ca. 20% landet, dann lieber vorher von Bord gehen.

Er ist ja für den Niedergang mit verantwortlich.

Mittlerweile bin ich dazu geneigt zu sagen, dass die SPD wohl mehr für ihre einstige Ideale tut, wenn sie sich auflöst und ihr Vermögen neuen Parteien zur verfügung stellt, die es ernst meinen. :)
 
Und, das sollte erwähnt werden: Die schwersten Schläge gegen den IS führte wohl die unter Führung der USA agierende Allianz aus, mit mehr als 11.000 Luftangriffen seit September 2015 und dem Einsatz von Spezialeinheiten am Boden. Die Tatsache, dass es für den IS nun viel schwieriger geworden ist, sich offen zu bewegen und die Verluste an Waffen, Ausrüstung, erfahrenen Kämpfern und Anführern, hat dazu geführt, dass er zu Großoffensiven nicht mehr in der Lage ist. Die syrische Armee wiederum hat es erst kürzlich wieder geschafft, eine größere Anzahl Artillerie und Panzer an den IS zu verlieren, beim Shaer-Ölfeld in der Region Palmyra.

Sein wir doch mal ehrlich,einen wirklichen Willen den IS zu zerschlagen sehe ich nicht.
Mit der geballten Luftmacht es Westens wäre es möglich die Öl-Einnahmequelle des IS innerhalb einer Stunde zu vernichten,indem man die Förderstellen und Raffinerien total zerstört. Warum bitte tut man das nicht ?
Zwei westliche Divisionen würden ausreichen zumindest den "Staat" des IS restlos aufzulösen. Warum passiert das nicht ?

Und 11.000 Luftangriffe seit September 2015 ?
Wahnsinn. Ich einem "echten" Krieg fliegt man die in einem Monat.
 
Sein wir doch mal ehrlich,einen wirklichen Willen den IS zu zerschlagen sehe ich nicht.
Mit der geballten Luftmacht es Westens wäre es möglich die Öl-Einnahmequelle des IS innerhalb einer Stunde zu vernichten,indem man die Förderstellen und Raffinerien total zerstört. Warum bitte tut man das nicht ?
Zwei westliche Divisionen würden ausreichen zumindest den "Staat" des IS restlos aufzulösen. Warum passiert das nicht ?

Und 11.000 Luftangriffe seit September 2015 ?
Wahnsinn. Ich einem "echten" Krieg fliegt man die in einem Monat.
Ich frage mich auch was das alles auf Sich hat?!
Alle kämpfen gegen den IS, nichts passiert.
Da war es ja leichter gegen Hitler zu gewinnen. ^^
 
Sein wir doch mal ehrlich,einen wirklichen Willen den IS zu zerschlagen sehe ich nicht.

Man hat auch lange große Bewegungen des IS nicht melden können. Wo ich mich dann als Laie frage, ob sie nicht wollen oder nicht können.

Aktuell warten in Nordsyrien viele Truppen der SDF, die bereit sind zu zuschlagen, aber dafür Luftunterstützung der Amerikaner brauchen. Letztere haben in der Gegend schon einen Flugplatz und Eliteeinheiten.
 
Zwei westliche Divisionen würden ausreichen zumindest den "Staat" des IS restlos aufzulösen. Warum passiert das nicht ?

Weil Russland und China den Einsatz von Bodentruppen seit Jahren blockieren. Gerade Russland hat ganz eigene Interessen und solange Assad fest genug im Sessel sitzt, ist selbst ein Bürgerkrieg für die russischen Interessen kaum eine Gefahr.
 
Weil Russland und China den Einsatz von Bodentruppen seit Jahren blockieren. Gerade Russland hat ganz eigene Interessen und solange Assad fest genug im Sessel sitzt, ist selbst ein Bürgerkrieg für die russischen Interessen kaum eine Gefahr.

Das gilt aber nur für Syrien. Im Irak wäre der Spuk in zwei Tagen vorbei wenn man es wirklich wollte.
 
Der IS wäre damit aber auch nicht zerschlagen. Das Machtzentrum des IS liegt in Syrien.

Aber man würde ihm zumindest im Raum Mosul einer seiner wichtigsten Einnahmequellen berauben

Und was die Weigerung Chinas und Russlands betrifft so muß der Westen sich leider sagen lassen,das man daran nicht ganz unschuldig ist. Nach den massiven Ausweitungen des UNO-Mandats in Libyen,welche so gar nicht vorgesehen waren,wird man in Moskau und Peking sehr vorsichtig sein,noch einmal in die westliche Falle zu laufen.
 
Aber man würde ihm zumindest im Raum Mosul einer seiner wichtigsten Einnahmequellen berauben

Zerschlagen würde man ihn trotzdem nicht. Das geht nur, wenn man ihn voll umfassend angreift. Im Irak, in Syrien und in Libyen, also in allen Ländern, in denen der IS sich von Terrororganisationen durch staatliche Strukturen abhebt mit denen sie ihre Sonderstellung behaupten.

Und was die Weigerung Chinas und Russlands betrifft so muß der Westen sich leider sagen lassen,das man daran nicht ganz unschuldig ist. Nach den massiven Ausweitungen des UNO-Mandats in Libyen,welche so gar nicht vorgesehen waren,wird man in Moskau und Peking sehr vorsichtig sein,noch einmal in die westliche Falle zu laufen.

Welche Falle soll das gewesen sein? Russland und China haben durch ihre Enthaltung diese Resolution ermöglicht, in der der Einsatz militärischer Mittel eben nicht ausgeschlossen wird. Lediglich eine Besatzung wird ausgeschlossen und die fand auch nicht statt.
 
Man hat auch lange große Bewegungen des IS nicht melden können. Wo ich mich dann als Laie frage, ob sie nicht wollen oder nicht können.

Jetzt soll der Westen plötzlich die Samthandschuhe ausziehen und alles bombardieren, was nicht bei drei auf den Bäumen ist und auch nur halbwegs nach IS aussieht? Ich mein das jetzt nicht böse, Cedrax, aber du hast hier regelmäßig Kollateralschäden beklagt, das passt doch nicht zusammen. Nicht jeder Konvoi muss automatisch zum IS gehören, es sind auch viele Zivilisten auf der Flucht, verschiedene Milizen und Rebellengruppen unterwegs und auch die irakische Armee ist nicht immer so leicht als solche zu erkennen. Man kann auch nicht zwei Staaten flächendeckend mit Drohnen und Satelliten überwachen, sondern ist auf Informationen vom Boden aus angewiesen, und die reichen oft nicht für einen Angriff bzw. sind zu unpräzise (Nebel des Krieges, wie Clausewitz es nannte). Der IS ist auch nicht blöd, das offen durch die Gegend fahren ist nicht so häufig, wie man annimmt, sondern oft nur kurz für Propagandazwecke inszeniert und die Kontrolle über Ölfelder und Raffinerien wechselt des öfteren. Teilweise macht auch die irakische Regierung Druck, weil sie langfristige Schäden fürchtet.

Mit der geballten Luftmacht es Westens wäre es möglich die Öl-Einnahmequelle des IS innerhalb einer Stunde zu vernichten,indem man die Förderstellen und Raffinerien total zerstört

Mit der geballten Luftmacht des Westens? So wie die deutsche Luftwaffe mit gefühlt drei einsatzfähigen Maschinen (die ohnehin nicht mitfliegt)? :pWirklich Angriffe fliegen ohnehin nur die USA, Großbritannien und Frankreich, der Rest leistet eher Beiwerk oder tut gar nichts.

Zwei westliche Divisionen würden ausreichen zumindest den "Staat" des IS restlos aufzulösen. Warum passiert das nicht ?

Das man mal liest, dass du den Einsatz westlicher Bodentruppen forderst, hätte ich nicht erwartet (nicht als Angriff gemeint). Ob zwei Divisionen ausreichen würden, wage ich auch zu bezweifeln, zum einen ist bzw. war der IS zahlenmäßig nicht schwach aufgestellt und gut ausgerüstet, zum anderen würde er wohl kaum so "nett" sein und sich zur offenen Feldschlacht stellen, sondern einen langen und zähen Guerillakrieg führen.

Und 11.000 Luftangriffe seit September 2015 ?
Wahnsinn. Ich einem "echten" Krieg fliegt man die in einem Monat.

Wenn du den Zweiten Weltkrieg, den Golfkrieg oder einen anderen regulären Konflikt als Maßstab nimmst, aber das ist der Kampf gegen den IS ja nicht. Der IS ist keine reguläre Armee und nutzt regelmäßig Städte und Dörfer als Rückzugsräume, was es viel schwieriger macht, ihn effektiv zu bekämpfen. Eine Offensive gegen Mosul läuft übrigens seit März diesen Jahres und hat bereits dazu geführt, dass nahezu alle umliegende Siedlungen wieder unter irakischer Kontrolle sind, der Angriff auf den Stadtkern wurde aber verschoben, um zusätzliche Truppen heranzuführen. Dass Häuserkampf in einer dicht besiedelten Stadt für eine moderne Armee kein Kinderspiel ist, weiß du aufgrund deiner Kenntnisse der Militärgeschichte ja, von daher wundert es mich, dass du es hier so leicht darstellst.

An dieser Stelle möchte ich den amerikanischen Historiker und ehemaligen Offizier Theodore Fehrenbach zitieren:

"You may fly over a land forever; you may bomb it, atomize it, pulverize it and wipe it clean of life—but if you desire to defend it, protect it and keep it for civilization, you must do this on the ground, the way the Roman legions did, by putting your young men in the mud."

Luftüberlegenheit allein reicht nicht, um einen Gegner zu besiegen, es braucht fähige Truppen am Boden, und seien wir ehrlich, die irakische Armee hat alles andere als Kompetenz bewiesen und die Kurden sind zwar deutlich besser aufgestellt, waren bis vor kurzem aber auch nicht sonderlich gut ausgerüstet. Summa summarum: Den IS zu besiegen ist nicht so leicht, wie man vielleicht denkt, und passiert ganz sicher nicht in zwei Tagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt soll der Westen plötzlich die Samthandschuhe ausziehen und alles bombardieren, was nicht bei drei auf den Bäumen ist und auch nur halbwegs nach IS aussieht?

Habe ich das gesagt bzw. gefordert? Soweit ich weiß nein.
Ich habe es auch nicht impliziert.

Der IS ist auch nicht blöd, das offen durch die Gegend fahren ist nicht so häufig, wie man annimmt,

Ich hatte da was im Kopf, dass es Bilder gab, aber man aus irgendeinem Grund nicht getan hat. Ich mag mich da täuschen, aber um eine Stadt einzunehmen braucht man viel Gerät und Männer, die man schwer unauffällig schmuggeln kann.
 
Habe ich das gesagt bzw. gefordert? Soweit ich weiß nein.
Ich habe es auch nicht impliziert.

Das habe ich jetzt aus deiner Zustimmung zu Jedihammers Beitrag gefolgert. Wenn dem nicht so ist, Entschuldigung, ich möchte dir nichts in den Mund legen. :)

Ich hatte da was im Kopf, dass es Bilder gab, aber man aus irgendeinem Grund nicht getan hat. Ich mag mich da täuschen, aber um eine Stadt einzunehmen braucht man viel Gerät und Männer, die man schwer unauffällig schmuggeln kann.

Standardvorgehen des IS sah z. B. in Mosul so aus: Als Zivilisten getarnte Schläfer infiltrieren die Stadt und spähen Ziele wie Kasernen, Polizeistationen und Checkpoints aus. Während dessen bringt der IS in vielen kleinen Konvois aus verschiedenen Richtungen Truppen und leichte Fahrzeuge (oft zivile Pick-ups, die "Technicals") in umliegende Siedlungen in Stellung, oft nachts oder bei schlechtem Wetter, und versteckt sie dort. Zu einem günstigen Zeitpunkt (aus Mosul waren zahlreiche irakische Truppen in die Anbar-Provinz verlegt worden) werden dann zahlreiche Selbstmordattentäter sowohl innerhalb der Stadt als auch mit massiven Autobomben eingesetzt, greifen Checkpoints an und sorgen für Panik und Verwirrung bei den Verteidigern. Dies nutzt der IS aus, greift an, überrennt die Verteidiger und erbeutet schwere Waffen und Fahrzeuge, mit denen er sich dann in den Städten eingräbt oder sie je nach Bedarf wieder nachts, bei schlechtem Wetter und aufgeteilt zu anderen Stellungen verschiebt. Panzer nutzt der IS tatsächlich eher weniger, seine Hauptwaffen sind Autobomben und umgebaute Zivilfahrzeuge/leichte Fahrzeuge aus den Beständen der irakischen Armee. Die großen Konvois mit Panzern und Co., oft auffällig mit Fahnen und ähnlichem verziert, findet man a) hauptsächlich in Propagandavideos und b) bei Paraden in Städten wie Rakka oder Mosul, die von IS kontrolliert werden, in denen aber noch viele Zivilisten leben und deshalb nicht einfach bombardiert werden können.

Ich hoffe, diese Erklärung hilft meinen Punkt zu verdeutlichen. Der IS ist nicht dumm, in seinen Reihen gab/gibt es viele ehemalige Offiziere der irakischen Armee und Veteranen von Al-Qaida im Irak, die jahrelang gegen die US-Truppen gekämpft haben und deshalb gelernt haben, deren Luftüberlegenheit irgendwie zu kontern.

EDIT: Bei Ölfeldern und Raffinieren ist auch oft so, dass der IS dort die Arbeiter als menschliche Schutzschilde einsetzt.
 
Vielleicht sollte man, bevor man über einen militärischen Großeinsatz nachdenkt, erst einmal alles daran setzen, die Geldströme des IS zu stoppen (Ölquellen, Spenden aus dem Ausland). Wenn sie auf der Ebene unter größeren Druck geraten, als es bisher der Fall gewesen ist, könnte sich vielleicht eine größere militärische Operation leichter gestalten lassen. Wobei ich hier ohne eine temporäre Kooperation oder zumindest größere Absprache mit allen beteiligten Mächten (Iran, Russland, Syrien) als Laie auch ziemlich schwarz sehe.
 
Zurück
Oben