Tagespolitik allgemein

Die selben Umfragen, laut denen Hillary Clinton zur US-Präsidentin gewählt wurde? :p
Nein, sondern die Umfagen, in denen Leute gefragt werden, ob sie mit Merkels Arbeit zufrieden sind. Und siehe da: Die große Mehrheit teilt nicht die Auffassung, dass sie der Teufel ist und die westliche Wertegemeinschaft zugrunde richtet. Die Verhältnisse in Deutschland lassen sich gottlob noch nicht mit denen in den USA vergleichen.
 
Nein, sondern die Umfagen, in denen Leute gefragt werden, ob sie mit Merkels Arbeit zufrieden sind. Und siehe da: Die große Mehrheit teilt nicht die Auffassung, dass sie der Teufel ist und die westliche Wertegemeinschaft zugrunde richtet. Die Verhältnisse in Deutschland lassen sich gottlob noch nicht mit denen in den USA vergleichen.

Obama war laut Umfragen auch äußerst beliebt. Trotzdem haben 50 Millionen Menschen einen Mann gewählt, der Obama im Wahlkampf zu jeder Gelegenheit verteufelt und als schlechtesten Präsidenten aller Zeiten bezeichnet hat. Es mag komisch klingen, aber durch die Stimmung, die in den ganzen sozialen Medien, unter anderem auch Youtube, zu vernehmen war, war mir fast schon klar, dass Donald Trump a) die Vorwahlen und b) die Präsidentschaft gewinnen würde. Während ich über Clinton nur negatives gelesen habe, erhielt Trump riesige Zustimmung. In Zeiten, in denen Wahlkämpfe schon vor 8 Jahren übers Internet entschieden worden sind (Obama gg McCain), halte ich die allgemeine Stimmung im Internet einer Person gegenüber schon für einen Gradmesser. Schließlich lesen andere Leute auch, was ich in den Kommentaren unter Videos und Posts so verzapfe und fühlen sich zum einen bestätigt und zum anderen nicht mehr allein und schöpfen daraus die Zuversicht, dass es mit ihrem Kandidaten, gegen den sich scheinbar alle Medien und Parteien stellen, durch die Macht der Wähler doch klappen könnte. Daraus entstehen richtige Bewegungen, die einen entscheidenden Faktor ausmachen. Wenn 500 Leute von einem Institut befragt werden, ist das etwas ganz anderes, wobei ich sagen muss, dass mir mein Instinkt bezüglich meiner eigenen Theorie bisher sowohl beim Brexit, bei den Wahlergebnissen der AfD, als auch Donald Trumps Wahlsieg Recht gegeben hat.
 
Ich glaube, du traust dem Internet zuviel Einfluss zu. Selbstverständlich wird der immer größer und darf auch nicht vernachlässigt werden, aber er ist auch nicht das Maß aller Dinge. War er auch in der US-Wahl nicht, da haben Wahlkampfveranstaltungen vor Ort und TV-Auftritte nach wie vor eine entscheidende Rolle gespielt - das Internet hatte da eher die Rolle, diese Bilder dann zu verbreiten. Nach wie vor gilt aber, dass bei weitem nicht jeder sich seine Infos aus dem Internet holt, schon gar nicht da, wo die Stimmung kocht. Und das was dort passiert schreckt genauso viele auch ab.

Natürlich heißt eine breite Zustimmung für Merkel nicht, dass am Ende auch die CDU gewinnt. Dass das kein direkter Zusammenhang ist, sieht man schon, wenn in einem Politbarometer 55 % sagen, Merkel macht ihren Job gut, und in der gleichen Umfrage wollen nur 33 % die CDU wählen. Aber im Gegensatz zu Wahlprognosen, die immer in eine unbekannte Zukunft schauen, sind solche Erhebungen der aktuellen Stimmung ziemlich verlässlich. Eben als Momentaufnahme, nicht aus Ausblick auf das, was kommen wird, denn das hängt von Millionen Faktoren ab. Ich mag zum Beispiel nicht wissen, wie das Parlament sich zusammensetzt, wenn eine Woche vor der Wahl in einem deutschen Flughafen was explodiert...
 
Die selben Umfragen, laut denen Hillary Clinton zur US-Präsidentin gewählt wurde? :p

Für jeden der sich mit Statistiken auskennt war nicht klar das Clinton gewinnt. Dafür war die Zahlen zu nah beinander.

Es mag komisch klingen, aber durch die Stimmung, die in den ganzen sozialen Medien, unter anderem auch Youtube, zu vernehmen war, war mir fast schon klar, dass Donald Trump a) die Vorwahlen und b) die Präsidentschaft gewinnen würde. Während ich über Clinton nur negatives gelesen habe, erhielt Trump riesige Zustimmung. In Zeiten, in denen Wahlkämpfe schon vor 8 Jahren übers Internet entschieden worden sind (Obama gg McCain), halte ich die allgemeine Stimmung im Internet einer Person gegenüber schon für einen Gradmesser.

Du hast also anhand der Stimmen im Internet vorausgesehen, dass Donald Trump dank des US-Wahlsstems gewinnen wird, obwohl er tatsächlich ca. 1,5 Millionen Stimmen weniger bekommen hat? :D
 
Wer würde den noch in Frage kommen? Heiko Maas, Andrea Nahles, aus dem Bundeskabinett eventuell. Und bei den Landesverbänden fällt mir spontan nur Hannelore Kraft ein.
Gäb es sonst noch welche die Potenzial hätten?

Heiko Maas hat es oft genug bei den Landtagswahlen nicht geschafft und ist kein Name, der wirklich zieht. Wenn Nahles gebracht wird, darf sich die CDU erst mal bei der SPD für die geschenkte Wahl bedanken und Kraft hat einiges an Kraft (höhö) verloren, dürfte sich zudem eher auf ihr wesentlich stabileres Mandat als Ministerpräsidentin konzentrieren wollen.
 
Für jeden der sich mit Statistiken auskennt war nicht klar das Clinton gewinnt. Dafür war die Zahlen zu nah beinander.

Wir sprachen über einen Vergleich mit den Zustimmungswerten von Frau Merkel, die sicherlich auch nicht durch die Decke schießen. Wenn es dir lieber ist, können wir die CNN-Umfragen der drei Debatten nehmen, in denen Hillary deutlich im Vorteil gewesen ist.

Du hast also anhand der Stimmen im Internet vorausgesehen, dass Donald Trump dank des US-Wahlsstems gewinnen wird, obwohl er tatsächlich ca. 1,5 Millionen Stimmen weniger bekommen hat? :D

Jap. Genau das ist es.
 
Wer würde den noch in Frage kommen? Heiko Maas, Andrea Nahles, aus dem Bundeskabinett eventuell. Und bei den Landesverbänden fällt mir spontan nur Hannelore Kraft ein.
Gäb es sonst noch welche die Potenzial hätten?

Heiko Maas wäre mir durchaus irgendwo sympathisch, ist imho aber dann doch zuu unbekannt. Andrea Nahles, die Frau die noch nie - außer in ihrer Partei - gearbeitet hat? Da freut sich aber jeglicher anderer Kanzlerkandidat. :D Nahles schätze ich so kompetent und sympathisch ein wie einen nassen Teppich.
Schäuble, Kretschmann und vielleicht auch Schulz könnten es, rein nach Symapthiepunkten, sogar mit einer Merkel aufnehmen.

Die SPD ist für mich jedenfalls auf dem absteigenden Ast so lange der schmale Sigmar das Steuer in der Hand hält. :sad:
 
Für eine GroKo (beziehungsweise für ein Schwarz-Rotes Bündnis - man will ja den Teufel nicht an die Wand malen, aaaaaber...) ist Gabriel schon der Richtige. Als Kanzler einer Rot-rot-grünen oder Rot-grün-roten Koalition kann ich ihn mir auch nicht vorstellen. Höchstens wenn man eine Ampel anstreben würde, dann könnt's wieder passen, aber im Moment plant wohl niemand ernsthaft mit der FDP als Koalitionspartner. Wen die SPD aufstellt, wird viel darüber aussagen, ob sie tatsächlich auf eine Änderung hinarbeiten oder lieber den wenig ruhmreichen, aber bequemeren Status Quo beibehalten wollen.
 
Wen die SPD aufstellt, wird viel darüber aussagen, ob sie tatsächlich auf eine Änderung hinarbeiten oder lieber den wenig ruhmreichen, aber bequemeren Status Quo beibehalten wollen.

Ja, und ich gehe davon aus, dass es ihre Wähler für eher schlecht befinden würden, wenn der Status Quo weiterhin besteht. Und bei einer Aufstellung von Sigmar Gabriel wäre das wahrscheinlich genau der Fall. Demzufolge rechne ich ihm keine großen Chancen zu.
 
Ja, und ich gehe davon aus, dass es ihre Wähler für eher schlecht befinden würden, wenn der Status Quo weiterhin besteht. Und bei einer Aufstellung von Sigmar Gabriel wäre das wahrscheinlich genau der Fall. Demzufolge rechne ich ihm keine großen Chancen zu.
Viele SPD-Wähler sind unzufrieden damit, dass die SPD seit einer gefühlten Ewigkeit als kleiner Koalitionspartner vor sich hin vegetiert, das stimmt. Aber es gibt auch viele im bürgerlichen Flügel der Partei, die nicht unbedingt Fan der Vorstellung sind, sich mit der Linken zusammenzutun. Zumal ja auch die Gefahr bestünde, dass so ein Dreierbündnis nicht funktioniert und am Ende die SPD noch mehr Ansehen kostet. Für die Sozialdemokraten gibt's keinen Königsweg dieser Tage. Einen gewaltigen Stimmenanstieg halte ich für unwahrscheinlich, egal mit welchem Kandidaten, am Ende wird's also an den Verhandlungen liegen, mit wem man sich einig wird. Die gute Nachricht für die SPD ist aber, dass sie hervorragende Aussichten hat, an der nächsten Regierung beteiligt zu sein; ohne sie geht fast nichts.
 
Eine Fortführung der GroKo ist derzeit wohl wirklich das Wahrscheinlichste. Alle anderen möglichen Koalitionen würden meinem Gefühl nach von der Wahrscheinlichkeit gerade an der 5% Hürde scheitern. :p
 
Eine Fortführung der GroKo wäre eine Bankrotterklärung der deutschen Demokratie. So ein Bündniss sollte es nur im Notfall geben und nicht zwei Regierungsperioden hintereinander.

Der Wahlkampf ist meiner Meinung nach sehr schwer vorherzusagen. Alle Parteien können da als Gewinner und Verlierer rausgehen. Zunächstmal müssten überhaupt die Personalien geklärt werden: Wer ist Spitzenkandidat bei der SPD, welcher Grüner schafft es ins Spitzenduo und mit welcher Hierarchie möchte die AfD überhaupt in die Wahl gehen? Und danach kommt es halt auf richtige Themensetzung, die Arbeit vor Ort am Wahlkampfstand und kompetente Auftritte in den Medien an. Nicht zu vergessen Einzelereignisse, die das Stimmungsbild komplett ändern können.

Alles in Allem rechne ich aber schon mit einem 6-Fraktionen-Parlament, was wiederum ein Dreierregierungsbündnis nicht unwahrscheinlich machen würde.
 
Eine Fortführung der GroKo wäre eine Bankrotterklärung der deutschen Demokratie. So ein Bündniss sollte es nur im Notfall geben und nicht zwei Regierungsperioden hintereinander.

Wieso ist es eine Bankrotterklärung, wenn sich diese Koalition nunmal aus der vom Volk gewählten Sitzverteilung ergibt? Ist ja nicht so, dass CDU/CSU und SPD sich das gewünscht hätten; andere passende Koalitionspartner hatten sie halt nicht.
 
Eben das definiere ich ja als "Notfall". Diese Situation wird es aber nach der nächsten Wahl nicht mehr geben.
Fraglich. Ob es für Rot-rot-grün reichen würde, ist noch nicht abzusehen, und ob die trotz aller Widersprüche ein gemeinsames Programm aufgestellt bekommen, erst recht. Im Gegensatz zum letzten Mal zweifle ich nicht daran, dass eine grundlegende Gesprächsbereitschaft bestehen wird, aber was dabei herauskommt, ist ein ganz anderes Thema.
 
Fraglich. Ob es für Rot-rot-grün reichen würde, ist noch nicht abzusehen, und ob die trotz aller Widersprüche ein gemeinsames Programm aufgestellt bekommen, erst recht. Im Gegensatz zum letzten Mal zweifle ich nicht daran, dass eine grundlegende Gesprächsbereitschaft bestehen wird, aber was dabei herauskommt, ist ein ganz anderes Thema.
Ich würde auch die Ampel und Jamaika nicht ausschließen. Gerade die FDP hat noch einiges an Potenzial.
 
Ich würde auch die Ampel und Jamaika nicht ausschließen. Gerade die FDP hat noch einiges an Potenzial.
Naja, die FDP... schaun wir mal. Aber auch solche Konstellationen sind natürlich sehr schwierig auszuhandeln. Schon CDU und CSU unter einen Hut zu bringen ist oft ein echtes Problem, und je mehr Leute mitbestimmen und ihre Handschrift hinterlassen wollen, umso komplizierter wird's. Der Kompromiss, der dabei herauskäme, muss nicht unbedingt besser sein als schwarz-rot. Ich denke, man wird auch sowas ausloten (wie immer), aber am Ende vielleicht auch wieder feststellen, dass das nix werden kann, womit dann vielleicht doch Groko die letzte verbleibende Option für eine regierungfähige Koalition ist. Eigentlich führt es aber zu weit, schon über solche Details zu spekulieren. Warten wir erstmal, wer nun überhaupt Außenminister und Spitzenkanditat der SPD wird.
 
Eben das definiere ich ja als "Notfall". Diese Situation wird es aber nach der nächsten Wahl nicht mehr geben.
Das würde ich jetzt gewiss noch nicht ausschließen. Wir hatten in den letzten Monaten sogar Umfragen bei denen es nicht mal für eine Schwarz-Rote Koalition gereicht hätte... Aber das ist dann doch eher unwahrscheinlich das sich das im richtigem Wahlergebnis widerspiegelt, aber vollkommen unmöglich wird es auch nicht sein.
Und die FDP muss es erst mal wieder schaffen in den Bundestag einzuziehen, bevor sie ein potenzieller Koalitionspartner sein kann. Zur Zeit wäre sie so oder so die schwächste Kraft.
 
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