Tagespolitik allgemein

Bei uns im Saarland sind ab Montag alle Schulen zu und in Saarbrooklyn wird erwogen alle Kinos, Clubs, Bars, Kneipen dicht zu machen.
An der Franz. Grenze wird jeder der nach Deutschland will kontrolliert ob er Corona hat.

Aktuell haben wir 29 Fälle.

Nun, das gute ist: Die Stammkneipe von meinem Freundeskreis und mir hat noch auf. Ein herrlich herunter gekommener Laden.

Wir halten es mit „Shaun of the dead“ und verbringen die Apokalypse heute dort
 
Bei uns im Saarland sind ab Montag alle Schulen zu und in Saarbrooklyn wird erwogen alle Kinos, Clubs, Bars, Kneipen dicht zu machen.
An der Franz. Grenze wird jeder der nach Deutschland will kontrolliert ob er Corona hat.

Aktuell haben wir 29 Fälle.

Nun, das gute ist: Die Stammkneipe von meinem Freundeskreis und mir hat noch auf. Ein herrlich herunter gekommener Laden.

Wir halten es mit „Shaun of the dead“ und verbringen die Apokalypse heute dort
Gibt’s auch Flinten dort? Man weiß ja nicht wie sich das noch entwickelt. ^^
 
Wir in München harren der Dinge die kommen. Da ich im ÖPNV arbeite, wird es richtig interessant, in wie weit es zu Ausfällen kommt und Einschränkungen im öffentlichen Leben kommt...
 
Ich bin ja auch stark dafür, sich nicht verrückt zu machen. Diese Vorsichtsmaßnahmen dienen aber dem mE leicht nachvollziehbaren Zweck, ältere und gefährdete Personen vor einer Infektion zu schützen, die dann aufgrund einer mglw akuten Überlastung des Gesundheitssystems nicht adäquat versorgt werden könnten.
Wie andere schon vor mir schrieben, geht es in erster Linie darum, die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus zu verlangsamen und das geht halt nur über den Weg einer starken Reduktion menschlicher Kontakte.
Das hat nix mit Panikmache zu tun, sondern ist im Gegenteil sogar ein ziemlich pragmatischer Ansatz, den ich im Sinne einer Präventivmaßnahme absolut begrüßenswert finde. In Österreich haben wir nämlich noch vglw wenig Infizierte und dennoch wurden bereits einheitliche Regelungen getroffen, die das öffentliche Leben weitestgehend in den Ruhemodus befördern sollen.
Wie sagt man: Vorsorge ist besser als Nachsorge.

Doch irgendwann wird auch das überstanden sein... ("weißt du noch, damals 2020, als Corona die Welt in Atem hielt...." Und wir waren dabei ^^)
 
In der besonders schlimmen Grippesaison 2017/18 gab es 334.000 bestätigte Fälle, 60.000 Menschen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten, und 1.674 direkt mit Influenza zusammenhängende Todesfälle.

Weder gab es damals Hamsterkäufe noch wurden massenhaft Veranstaltungen abgesagt oder das Thema in den Medien sonderlich intensiv behandelt. Ja, Corona ist neu und wie gesagt, es ist wichtig, dass der Ausbruch möglichst klein gehalten wird, aber das galt eigentlich auch schon für die etablierte und gerne unterschätzte Influenza - wie viele Leute haben sich impfen lassen, haben sich vermehrt die Hände gewaschen und sind daheim geblieben, wenn sie krank waren, und wie viele fordern jetzt "Grenzen dicht!!!!" und "Quarantäne für jeden, der hustet!!!"?

Weißt Du was es damals auch nicht gab? Die Empfehlung des RKI als zuständige Bundesoberbehörde extensive epidemiologische Gegenmaßnahme einzuführen. Woran das wohl lag? War das RKI damals inkompetent oder ist es das jetzt? Das Corona-Virus ist nicht Influenza, weder evolutionär noch systematisch und der Mensch als Spezies lebt mit diesem Virus erst seit ein paar Monaten zusammen. Die Zahlen der Grippesaison 2017/18 sind beeindruckend? Jetzt stelle man sich mal vor, diese Grippesaison wäre ohne verfügbare saisonale Impfung und Grundimmmunisierung der Bevölkerung abgelaufen...ach warte, das ist ja jetzt gerade der Fall.
 
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Die Influenza nahm in der Saison 2017/18 ab der letzten Dezember-Woche 2017 fahrt auf, wenn man sich die Wochenbericht des RKI anschaut. Aus den ersten 2 Wochen (also letzte Dezember- und erste Januarwoche) kam man auf etwa 2500 Fälle, was von einer Basis von knapp 300 ausging (Neuinfizierungen der vorletzten Dezemberwoche). Bei Corona sind wir vor 2 Wochen bei quasi 0 gestartet und sind jetzt in der zweiten Woche. Am Freitag standen wir bei über 3000, wenn sich das Wachstum der letzten Tage fortsetzt kommen wir an die 4000 ran. Wenn man sich einfach die Zahlen anschaut, scheint sich Corona also gut doppelt so schnell zu verbreiten wie die Influenza in der schweren Saison 2017/18.

Das ist zwar ein eher theoretisches und trockenes Zahlenspiel, zeigt aber, dass man die Sache vielleicht doch etwas ernster nehmen sollte. Wenn man hinterher feststellt, dass man überreagiert hat, ist das sicherlich besser als umgekehrt.

Italien hat übrigens allein am Freitag etwa 250 Todesfälle durch Corona gemeldet. Das sind ungefähr so viel wie in der kompletten diesjährigen Influenza-Saison in Deutschland.

Wer außerdem meint, dass die deutschen Behörden überreagieren, sollte sich mal im Ausland umschauen. Bei uns wird es sogar noch vergleichsweise "locker" gehandhabt. Wir sind bei fast allen Entscheidungen die Letzten oder fast die Letzten.
 
So, Baden-Württemberg macht ab Dienstag die Schulen dicht. Damit ist auch meine Schule geschlossen. Lehrer haben keine Anwesenheitspflicht, doch Verwaltung und Schulleitung müssen anwesend sein.

Was mich an der Situation am meisten nervt ist der Arbeitsethos vieler meiner Kollegen. Wir haben an unserer Schule die Gegebenheiten für digitalen Unterricht geschaffen. Wir könnten technisch gesehen sogar Klassenarbeiten über das Internet durchführen. Mein Schulleiter hat den Online-Unterricht zwar nicht zur Pflicht gemacht, aber die Kollegen ermuntert diese Möglichkeiten zu nutzen. Das Ergebnis war ein riesiger Shitstorm, wie man so etwas ansprechen kann, schließlich hat man jetzt drei Wochen frei und auch ein Recht darauf. Außerdem haben wir viele außerunterrichtliche Projekte, an denen man jetzt mal in Ruhe arbeiten könnte. Aber nein, die meisten Kollegen sind heute freudestrahlend aus der Schule marschiert als ob es in die Sommerferien geht. 10 Wochen frei im Jahr, und jetzt kommen nochmal drei dazu. :zuck::motz
ich werde mit meinen Klassen ein Notprogramm über die Lernplattform fahren, was mir wahrscheinlich wieder Unmut bei Schülern und Kollegen einbringt, weil ich damit weit in der Minderheit bin. Ich könnte kotzen.

Wären nur alle Lehrer so!!! Ein Freund hat aus diesen von Dir geschilderten Gründen den Job trotz sicherem Beamtenstatus an den Nagel gehängt.

Bleib stark!!!! Du tust das Richtige!!!

In der Schule meiner Kinder wird es über IServ zumindest Aufgaben zum Selbststudium geben. Zumal man ja die sozialen Kontakte einschränken soll, da bleibt ausreichend Zeit, sich dem Stoff zu widmen. Es gibt nämlich jetzt erst mal Verabredungsverbot.

Ich bin diese Woche erst mal im Home Office, in der Firma meines Mannes werden jetzt die Kollegen in Gruppen eingeteilt und eine Not-Schicht aus verschiedenen Gruppen zusammengestellt, die die Anlagen im Notfall sicher abfahren können, wenn ganze Schichten ausfallen sollten.

Die Öffentliche Bibliotheken im LK Harburg schließen auch für die nächsten 4 Wochtn, ebenso sind alle Sportveranstaltungen, Trainings etc. aller Vereine ausgesetzt.

Im Kontrast dazu fliegt die Bürokollegin meines Mannes heute nach Ägypten zum Tauchurlaub!
 
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Die Öffentliche Bibliotheken im LK Harburg schließen auch für die nächsten 4 Wochtn

Ja, auch hier werden die öffentlichen Bibliotheken bis zum 4. April geschlossen. Was es für die Unibibliothek bedeuten wissen wir noch nicht. Meine Chefin sagte, wir sollten am Sonntag mal ins E-Mail schauen, ob und wie wir die Bibliothek öffnen. Vielleicht werden nur die Lernräume geschlossen und der Ausleihbetrieb geht normal weiter, denn an der Ausleihtheke bleibt nie jemand länger als fünf Minuten stehen. Wenn aber die ganze Bibliothek zumachen sollte ... Das wäre auch kein Beinbruch, wir haben genug Arbeit auch ohne unsere Benutzer (Bestandesverschiebungen, Restanzen abarbeiten usw.) Mal schauen.
 
ich werde mit meinen Klassen ein Notprogramm über die Lernplattform fahren, was mir wahrscheinlich wieder Unmut bei Schülern und Kollegen einbringt, weil ich damit weit in der Minderheit bin.

Das ist schon alleine als Gegenmaßnahme zur behördlich verordneten Langeweile sinnvoll. Ist ja nämlich nicht so, dass man jetzt tun und lassen könnte, was man will. Alles, was Spaß macht und viele Leute umfasst und in der Öffentlichkeit passiert, ist faktisch für die nächsten vier Wochen abgesagt. Kein Kino, keine Disco, kein Eiscafé und kein Schwimmbad. So richtig realisiert hat das aber noch keiner.
 
Das ist schon alleine als Gegenmaßnahme zur behördlich verordneten Langeweile sinnvoll. Ist ja nämlich nicht so, dass man jetzt tun und lassen könnte, was man will. Alles, was Spaß macht und viele Leute umfasst und in der Öffentlichkeit passiert, ist faktisch für die nächsten vier Wochen abgesagt. Kein Kino, keine Disco, kein Eiscafé und kein Schwimmbad. So richtig realisiert hat das aber noch keiner.

Ich befürchte nur, dass das die wenigsten so sehen. Aber wenn die Verlangsamung so nicht funktioniert, wird es irgendwann härtere Massnahmen geben müssen.

Aber wir hier haben unser Social Life komplett eingefroren, alle Verabredungen/Termine abgesagt. Außer Haus geht es noch zum Einkaufen und zu Arbeit. Das wird sicherlich schwierig, aber ist imo ein geringer Preis.
Ansonsten kann man ja auch eine neue Sprache lernen, zuhause aufräumen, und all die Dinge tun, zu denen man sonst nicht kommt.

Und wenn man sich Bilder und Berichte aus Milano absieht, in denen Krankenhauspersonal den Sterbenden ihre Mobiltelefone leiht, damit sie sich wenigstens noch von ihren Lieben verabschieden können...
 
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Aber wir hier haben unser Social Life komplett eingefroren, alle Verabredungen/Termine abgesagt. Außer Haus geht es noch zum Einkaufen und zu Arbeit.
Wie es aussieht, geht es nächste Woche vielleicht nicht mal mehr zur Arbeit. Was für mich kein Problem ist, denn solange Internet funktioniert kann ich Home Office machen.

Aber die Organisation ist schon chaotisch zum Teil. Jetzt entscheiden einzelne Lehrstühle, ihre Mitarbeiter nach Hause zu schicken, bei anderen gibt es diese Regelungen dagegen noch nicht. Nächste Woche Mittwoch wäre ein größeres Meeting mit meinen Chefs, ich bezweifle gerade ob das in der Form stattfinden wird, falls die Uni wirklich dicht gemacht wird. Die Alternative, es im Büro meines Klinik-Chefs in der Uniklinik zu machen, fänd ich jetzt auch nicht gerade prickelnd.


Fun Fact: Die Ärzte haben ihre Konferenz im April immer noch nicht abgesagt.:facep:
 
Die nächsten 5 Wochen werden mit 2jährigem Kleinkind alleine daheim garantiert nicht lustig. Dennoch halte ich es für absolut notwendig, dass jeder seinen Teil dazu beiträgt, die sozialen Kontakte runterzufahren und auf das nötigste zu beschränken. Das zu ignorieren finde ich fahrlässig und egoistisch. Es geht hierbei schlicht um eine Verlangsamung von allem, um das System (und damit unsere Ärzte und das Pflegepersonal!) zu entlasten - und eigentlich reicht ein Blick nach Italien, um zu wissen, dass wir das alles hier nicht wollen.
 
Mich stört gerade gewaltig das alles gehamstert wurde, selbst auf Amazon bekommt man nur noch schwerlich Toilettenpapier, oder Pasta, oder Mehl, und wenn dann sind es ziemlich überteuerte Angebote.
Ich habe zum Glück noch ein bisschen was da, aber es frustet einen halt schon wenn man seinen Wocheneinkauf macht und vor leeren Regalen steht.
 
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