Tagespolitik allgemein

Ob es das BVG Anordnen kann weiß ich nicht. Ich wüsste jetzt auch nicht auf welcher gesetzlichen Grundlage dies geschehen sollte. Freies Geleit und Begleitschutz sollte möglich sein weil man ihn als Zeugen einlädt. Aber eine Garantie das man ihn danach nicht ausliefert wüsste ich jetzt auch nicht, schließlich ist Snowden kein Deutscher Staatsbürger.
 
Und worauf willst du jetzt eigentlich hinaus? Das sind doch auch wieder nur Relativierungen.
...dass unser Gesellschaftsystem funktioniert und sicher nicht durch ein paar behinderte Menschen mehr zusammenbrechen wird. Menschen dafür zu bestrafen, dass sie Kinder in die Welt gesetzt haben, halte ich zudem bei der momentanen Geburtenrate für höchst kontraproduktiv. Bevölkerungswachstum ist ein Wirtschaftsfaktor. Außerdem lasten die Kosten für die Unterbringung der Eltern in der Strafvollzugsanstalt und die Kosten für die Unterbringung der Kinder im Heim auch bei der staatlichen Gemeinschaft.

Eben sprachst du noch von der Inselpopulation.
Für welche die gleichen Bedingungen gelten wie für alle Menschen mit dem Unterschied, dass die genetische Vielfalt geringer ist. Tatsächlich haben auch solch kleine Populationen sich wiederum aufgespalten in Familienklans. Die Menschen haben sich übrigens nicht erst mit der Erfindung der Gentechnik über die Natur erhoben, sondern bereits mit ihrem Entstehen. Was einer der Gründe dafür ist, dass die genetische Vielfalt der Menschheit relativ gering ist.

"...und zum anderen beim Menschen unangebracht."
Ja, und ich verstehe den Zusammenhang immer noch nicht. :verwirrt:
Ich nehme mal an, es geht dir um die Stellung des Menschen gegenüber der Natur. Nur weil der Mensch eine unbedeutende Nebenerscheinung im Universum darstellt, kann man trotzdem zwischen ihm und dem Tier differenzieren. Das ist auch durchaus mit der Naturwissenschaft vereinbar. Meine Frage: Wenn wir alle nur Tiere sind, wozu dann die Diskussion? Unsere Handlungen wäre dann lediglich Ausdruck einer natürlichen Ordnung. Lassen wir der Natur einfach freien Lauf. Wenn es von der Natur nicht vorgesehen ist, dass es zwischen Geschwistern zum sexuellen Kontakt kommt, wird das auch nicht passieren. Denn schließlich kann sich der Mensch ja nicht über die Natur erheben. Wenn alles auf naturwissenschaftliche Gesetze zurückgeht, haben wir sowieso keinen freien Willen und unser Rechtssystem ist gänzlich hinfällig. :konfus:

Für den sexuellen Missbrauch in anderen Bereichen (bzw. auch in der Familie, wenn feststellbar) existieren bekanntlich anderweitige Paragraphen im StGB.
Also bei dir ist Inzest = sexuelle Nötigung? Den gedanklichen Sprung konnte ich jetzt nicht nachvollziehen. :konfus:




Kommen wir nocheinmal zu Kernproblematik des Ganzen zurück und warum ich mich der Empfehlung des Ethikrats anschließe. Der Staat bestraft Familien, weil es gegen das Gesetz verstößt, dass diese unter Blutsverwandten zustande gekommen sind. Es handelt sich um Geschwister oder Halbgeschwister, deren Kinder behindert oder gesund sind. Jetzt wird diese Familie durch fehlgeleitete Gesetze zerstört. Ein oder beide Elternteile müssen in den Knast für ein Verbrechen ohne Opfer. Für die Kinder ist das Ganze noch eine umso härtere Bestrafung als für ihre Eltern. Es beschädigt die wichtigste Bindung, welche sie in ihrem Leben aufgebaut haben, schürt bei ihnen Verlustängste, verursacht psychische Erkrankungen und hat noch zahlreiche weitere Auswirkungen. Die Zerstörung von familiären Strukturen und das Auseinanderreißen von Familienmitgliedern hat immer negative Folgen. Die Regelung zum Inzest unter erwachsenen Geschwistern ist praktisch Kindeswohlgefährdung, wenn man mich fragt. Nur weil inzestuöse Verbindungen unbedingt mit Haftstrafen gesühnt werden müssen, nimmt man das Leid von Kindern und die Schädigung ihrer Entwicklung bereitwillig in Kauf. :mad:
 
Also bei dir ist Inzest = sexuelle Nötigung? Den gedanklichen Sprung konnte ich jetzt nicht nachvollziehen. :konfus:
Aus dem bisherigen Gesprächsverlauf hätte man das unzweifelhaft herleiten können, aber eventuell ist es ja einfacher, sich dumm zu stellen, anstatt ein Argument zu widerlegen. Es lässt sich in einer familiären Gemeinschaft, die wiederum einem besonderen gesetzlichen Schutz unterliegt, bedeutend schlechter differenzieren, ob eine sexuelle Handlung tatsächlich einvernehmlich erfolgt ist oder einer Zwangslage unterlag.

Kommen wir nocheinmal zu Kernproblematik des Ganzen zurück und warum ich mich der Empfehlung des Ethikrats anschließe. Der Staat bestraft Familien, weil es gegen das Gesetz verstößt, dass diese unter Blutsverwandten zustande gekommen sind. Es handelt sich um Geschwister oder Halbgeschwister, deren Kinder behindert oder gesund sind. Jetzt wird diese Familie durch fehlgeleitete Gesetze zerstört. Ein oder beide Elternteile müssen in den Knast für ein Verbrechen ohne Opfer. Für die Kinder ist das Ganze noch eine umso härtere Bestrafung als für ihre Eltern. Es beschädigt die wichtigste Bindung, welche sie in ihrem Leben aufgebaut haben, schürt bei ihnen Verlustängste, verursacht psychische Erkrankungen und hat noch zahlreiche weitere Auswirkungen. Die Zerstörung von familiären Strukturen und das Auseinanderreißen von Familienmitgliedern hat immer negative Folgen. Die Regelung zum Inzest unter erwachsenen Geschwistern ist praktisch Kindeswohlgefährdung, wenn man mich fragt. Nur weil inzestuöse Verbindungen unbedingt mit Haftstrafen gesühnt werden müssen, nimmt man das Leid von Kindern und die Schädigung ihrer Entwicklung bereitwillig in Kauf. :mad:
Arbeitest du im Jugendamt oder ich? Du sprichst hier von Kindeswohlgefährdung und hast überhaupt keinen Begriff davon, wie regelmäßig noch nicht mal die Existenzbedürfnisse durch die leiblichen Eltern sichergestellt werden. Aber Hauptsache, deren sexueller Entfaltung ist Genüge getan. Ich bin an dieser Stelle raus aus der Debatte, da es langsam müßig wird, ohne beiderseitiges Interesse an einem Konsens weiterzudiskutieren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja aber für Sexuellen Missbrauch und Nötigung gibt es eigene Paragraphen die dies abdecken. Die selben Probleme des Nachweis, ob es einvernehmlich war oder nicht gibt es auch in anderen Situationen. Was aber eine völlig andere Problematik darstellt.
Habe ich bereits hinreichend erläutert. Das Lesen kann ich dir leider nicht noch abnehmen. Eventuell mal weiter zurückgehen als die zwei letzten Beiträge, ja?
 
Aus dem bisherigen Gesprächsverlauf hätte man das unzweifelhaft herleiten können, aber eventuell ist es ja einfacher, sich dumm zu stellen, anstatt ein Argument zu widerlegen. Es lässt sich in einer familiären Gemeinschaft, die wiederum einem besonderen gesetzlichen Schutz unterliegt, bedeutend schlechter differenzieren, ob eine sexuelle Handlung tatsächlich einvernehmlich erfolgt ist.
Auch wenn manchmal einen aufgeweckten und intelligenten Eindruck mache, kann ich durchaus auch mal auf dem Schlauch stehen. :D
Das Problem ist, dass Inzest und Vergewaltigung trotzdem erstmal überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Der Bürger hat einen Anspruch auf Rechtssicherheit. Wenn es bei dem Sittengesetz also eigentlich darum geht sexuelle Nötigung zu bekämpfen, muss das auch genau so festgehalten werden. Außerdem sind sexuelle Handlungen zwischen bestimmten Mitgliedern der familiären Gemeinschaft sogar erwünscht und auch hier hat man entsprechende Regelungen gefunden. Ferner ging es bei der Empfehlung um erwachsene Geschwister, wo man davon ausgehen kann, dass sie sich von ihren Eltern bereits gelöst haben.

Arbeitest du im Jugendamt oder ich? Du sprichst hier von Kindeswohlgefährdung und hast überhaupt keinen Begriff davon, wie regelmäßig noch nicht mal die Existenzbedürfnisse durch die leiblichen Eltern sichergestellt werden. Aber Hauptsache, deren sexueller Entfaltung ist Genüge getan. Ich bin an dieser Stelle raus aus der Debatte, da es langsam müßig wird, ohne beiderseitiges Interesse an einem Konsens weiterzudiskutieren.
Ja, ein Konsens ist immer schwer, wenn ideologische Fragen im Hintergrund stehen. Ich gehören jedenfalls zu den Leuten, welche die eigentliche Kinder- und Jugendhilfe betreiben und nicht zu jenen, welche das nur verwalten. :P
Auch Eltern haben ein Recht auf die freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit. Genauso wie es ihr Recht ist ihre Kinder zu erziehen. Wenn sie der dazugehörigen Pflicht nicht nachkommen, sollte natürlich eingeschritten werden. Ich habe mit mit Kindeswohlgefährdung eingehend beschäftigt und ich habe auch die entsprechenden Fälle gehabt. Nur hat eine Verletzung der Fürsorgepflichten überhaupt gar nichts mit Inzest zwischen erwachsenen Geschwistern zu tun.
 
Ich habe mit mit Kindeswohlgefährdung eingehend beschäftigt und ich habe auch die entsprechenden Fälle gehabt. Nur hat eine Verletzung der Fürsorgepflichten überhaupt gar nichts mit Inzest zwischen erwachsenen Geschwistern zu tun.

Hast du nicht das Schlagwort Kindeswohlgefährdung in die Diskussion eingebracht?
 
Habe ich bereits hinreichend erläutert. Das Lesen kann ich dir leider nicht noch abnehmen. Eventuell mal weiter zurückgehen als die zwei letzten Beiträge, ja?
Wenn man nochmal darauf hinweist das Inzest nicht das selbe wie Missbrauch ist reagierst du nur schnippisch mit einer mir kaum Nachvollziehbaren und sehr konservativen Argumentation darauf, ohne mMn auf die Argumente der Gegenseite wirklich einzugehen. Von daher -> Igno.

Eure zerfetzten Zitatdiskussionen zu verfolgen ist mir da doch etwas zu anstrengend, da man dann ehh alles dreimal lesen muss. Du redest ehh nur von Werteverfall und siehst die Familie als Schützenswerter an als die individuelle Selbstbestimmung, mehr lese ich da nicht raus. Aber eben dieses Familienbild hat sich in den letzten 50 Jahren doch extrem geändert. Vom erwähnten §175 StGB oder der früheren Auslegung des "Kupplerparagraphen" §180StGB. Es wird von Werteverfall geredet wo es einfach keine Hinweise gibt, da Inzest ohnehin nur extrem selten vorkommt, ich habe irgendwas von ~9 bis ~12 gemeldeten Fällen pro Jahr gelesen. In Frankreich ist Inzest seit 1810 Straffrei, und da kann ich ehrlich gesagt keinen Werteverfall erkennen. Ebenso wenig in den anderen mitteleuropäischen Ländern in denen es Straffrei ist.
Ich denke zwar auch nicht das Geschwister miteinander Kinder haben sollten, aber deshalb muss man dies nicht Strafrechtlich verfolgen. Die individuelle Selbstbestimmung und Entfaltung ist da für mich erst mal höher anzusehen. (Zumal da noch sehr viele Wenns ins Spiel kommen, von Verhütungsmethoden bis hin ob das Kind überhaupt behindert geboren wird.) Selbst wenn die Gefahr von Behinderungen zunimmt, wenn eben jenes Kind dann bei beiden liebenden Eltern aufwächst ist dies für mich höher anzusehen als wenn einer oder beide Elternteile dafür ins Gefängnis müssen und das Kind ihnen dann entzogen wird und darauf ins Heim kommt.
Auch hier nun mit einem Scheindarwinismus zu kommen dass die Paarung auf genetische Vielfalt ausgelegt ist, ist ein Zirkelschluss. Sicherlich hat man sich von Einzelligen Organismen die sich durch Mithose fortpflanzen zu komplexen Lebensformen, die auf diese Vielfalt ausgelegt sind, weiter entwickelt. Inzucht oder Inzest deshalb als unnatürlich zu deklarieren ist aber ein Fehlschluss. Weil es in der Natur eben doch vorkommt, wenn die Artenvielfalt abnimmt und nicht genügend Partner da sind. Ebenso benutzt der Mensch schon seit Jahrtausenden diese Inzucht via Selektion um besondere Arten zu züchten und zu erhalten. Wobei die Ergebnisse dieser Art von Zucht sehr gemischt ausfallen können. In manchen Gebieten sind diese Züchtungen sehr gut und die besten ihrer Art, andere sind eben sehr Krankheitsanfällig. Aber natürlich ist es ohnehin unangebracht hier Mensch und Tier miteinander zu vergleichen.
Man könnte die Sache natürlich auch noch theologisch oder historisch betrachten. Aber das führt auch zu keinem eindeutigem Ergebnis. Sondern auch nur zu Hypokrisie im überaß. Da man laut katholischer Kirche ursprünglich ehh bis zum siebten Verwandschaftsgrad nicht Heiraten sollte, man aber beim Adel schnell festgestellt hat das es dann doch sehr schnell knapp um die möglichen Kandidaten der Aristokratie bestellt ist, wurde dies auf den vierten* Verwandtschaftgrad reduziert. Später wurde dann nicht mehr so genau nachgeprüft und höchstens mal nachgesehen wenn man für Gründe für eine Eheannullierung gesucht hat.:confused:
Heutzutage ist aber Inzest schon innerhalb des zweiten oder dritten Grades schon relativ häufig.



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Vierter Grad = gemeinsame Ur-Urgroßeltern, Ehe zwischen Cousins dritten Grades
Zweiter Grad = gemeinsame Großerltern, ehe zwischen Cousins ersten Grades
 
Auch wenn manchmal einen aufgeweckten und intelligenten Eindruck mache, kann ich durchaus auch mal auf dem Schlauch stehen. :D
Nein, das tust du in dem Fall nicht, sondern du spekulierst darauf, dass der nächste nur die Hälfte liest und mich ebenfalls in endlose Rechtfertigungen verstrickt.

Das Problem ist, dass Inzest und Vergewaltigung trotzdem erstmal überhaupt nichts miteinander zu tun haben.
Habe ich auch nirgendwo behauptet, sondern ich habe mich der (nicht originär von mir stammenden) Argumentation angeschlossen, dass aufgrund des besonderen Schutzes der Familie gegebenenfalls umfassendere Verbote notwendig sind, da sich bestimmte Tatbestandsmerkmale der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (Zwangslage usw.) in einer familiären Gemeinschaft deutlich problematischer feststellen lassen. Eine Redundanz erkenne ich hier jedenfalls nicht. Zur Veranschaulichung eine (vielleicht nicht ganz glückliche) Analogie aus dem Sachenrecht: Die Eigentumsübertragung von Immobilien unterliegt dort ebenfalls besonderen Anforderungen (Auflassung, Eintragung ins Grundbuch), weil dem Publizitätsgrundsatz nicht anders Rechnung getragen werden kann.

Ja, ein Konsens ist immer schwer, wenn ideologische Fragen im Hintergrund stehen.
Das glaube ich in der Tat, nur wer von uns beiden liest die taz? Und ich dachte, wir diskutieren hier gerade über die (straf-)rechtlichen Aspekte, zumal ich gegenüber David Somerset bereits vor mehr als einem Tag eingeräumt hatte, dass diese wahrscheinlich unverfänglicher als der genetische Aspekt sind (welcher Schnittmengen zur Eugenik und bestimmten Ideologien hat). Hast du das ebenfalls überlesen?

Ich gehören jedenfalls zu den Leuten, welche die eigentliche Kinder- und Jugendhilfe betreiben und nicht zu jenen, welche das nur verwalten. :P
Auch Eltern haben ein Recht auf die freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit. Genauso wie es ihr Recht ist ihre Kinder zu erziehen. Wenn sie der dazugehörigen Pflicht nicht nachkommen, sollte natürlich eingeschritten werden. Ich habe mit mit Kindeswohlgefährdung eingehend beschäftigt und ich habe auch die entsprechenden Fälle gehabt. Nur hat eine Verletzung der Fürsorgepflichten überhaupt gar nichts mit Inzest zwischen erwachsenen Geschwistern zu tun.
Du kannst viel erzählen, wenn der Tag lang ist, zumal es nicht zu den Praxiserfahrungen passt, die jeder in der "Branche" gemacht hat. Außerdem ist es völliger Schwachsinn, irgendwelche Abstufungen zwischen Verwaltung und privatem Dienstleister in welche Richtung auch immer vorzunehmen. Letztendlich sind wir alle Dienstleister und Beteiligte am Hilfeverfahren, die sich das mehr oder minder gut bezahlen lassen und ein mehr oder minder hohes qualitatives Niveau dafür abliefern. Kindeswohlgefährdung ist es im Übrigen auch, wenn die Herkunft eines Kindes in der gesellschaftlichen Wahrnehmung einer derart negativen Assoziation unterliegt, siehe Umfrageergebnis ganz unten:

http://www.bild.de/news/inland/inzest/inzest-paar-hat-alles-verloren-23604250.bild.html

Wenn man nochmal darauf hinweist das Inzest nicht das selbe wie Missbrauch ist reagierst du nur schnippisch mit einer mir kaum Nachvollziehbaren und sehr konservativen Argumentation darauf, ohne mMn auf die Argumente der Gegenseite wirklich einzugehen.
Natürlich reagiere ich schnippisch, wenn ich zum dritten Mal in Folge erläutern soll, dass ich nirgendwo behauptet habe, Inzest und Missbrauch wären dasselbe.

Von daher -> Igno.
Umso praktischer, weil ich eigentlich schon lange aus dieser bescheuerten Diskussion heraus wollte.

Eure zerfetzten Zitatdiskussionen zu verfolgen ist mir da doch etwas zu anstrengend, da man dann ehh alles dreimal lesen muss. Du redest ehh nur von Werteverfall und siehst die Familie als Schützenswerter an als die individuelle Selbstbestimmung, mehr lese ich da nicht raus.
Hab ich alles nirgendwo gesagt. Es gibt einen Art. 6 GG, der die Familie unter besonderen Schutz stellt, aber ich habe dazu keinerlei Wertungen vorgenommen. Und gerade das Individuum erachte ich als vorrangig schützenswert, aber das hört eben nicht bei den Eltern auf.

Aber eben dieses Familienbild hat sich in den letzten 50 Jahren doch extrem geändert. Vom erwähnten §175 StGB oder der früheren Auslegung des "Kupplerparagraphen" §180StGB. Es wird von Werteverfall geredet wo es einfach keine Hinweise gibt, da Inzest ohnehin nur extrem selten vorkommt, ich habe irgendwas von ~9 bis ~12 gemeldeten Fällen pro Jahr gelesen. In Frankreich ist Inzest seit 1810 Straffrei, und da kann ich ehrlich gesagt keinen Werteverfall erkennen. Ebenso wenig in den anderen mitteleuropäischen Ländern in denen es Straffrei ist.
Die Argumente gegen das Inzestverbot beruhen genauso auf willkürlichen Wertungen und werden mit weiteren willkürlichen Wertungen untermauert (von welchem unüberwindbaren moralischen Erfordernis wird beispielsweise das Verbot der Doppelehe geschützt oder ist das als nächstes dran?). Nach der gleichen brüchigen Logik werden auf der einen Seite Differenzierungskriterien verneint (Inzest) und auf der anderen Seite bejaht (Sonderstellung des Menschen, die wiederum Inzest unproblematischer gestalten soll). Integrität sieht anders aus.

Selbst wenn die Gefahr von Behinderungen zunimmt, wenn eben jenes Kind dann bei beiden liebenden Eltern aufwächst ist dies für mich höher anzusehen als wenn einer oder beide Elternteile dafür ins Gefängnis müssen und das Kind ihnen dann entzogen wird und darauf ins Heim kommt.
Auch hier nun mit einem Scheindarwinismus zu kommen dass die Paarung auf genetische Vielfalt ausgelegt ist, ist ein Zirkelschluss. Sicherlich hat man sich von Einzelligen Organismen die sich durch Mithose fortpflanzen zu komplexen Lebensformen, die auf diese Vielfalt ausgelegt sind, weiter entwickelt. Inzucht oder Inzest deshalb als unnatürlich zu deklarieren ist aber ein Fehlschluss. Weil es in der Natur eben doch vorkommt, wenn die Artenvielfalt abnimmt und nicht genügend Partner da sind. Ebenso benutzt der Mensch schon seit Jahrtausenden diese Inzucht via Selektion um besondere Arten zu züchten und zu erhalten. Wobei die Ergebnisse dieser Art von Zucht sehr gemischt ausfallen können. In manchen Gebieten sind diese Züchtungen sehr gut und die besten ihrer Art, andere sind eben sehr Krankheitsanfällig. Aber natürlich ist es ohnehin unangebracht hier Mensch und Tier miteinander zu vergleichen.
Siehe oben, dass die Debatte um den genetischen Aspekt zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis führt, wurde doch schon lange - insbesondere dank David Somerset - festgestellt. Oder siehst du mich etwa endlos auf den objektiven Unrichtigkeiten der Gegenseite herumreiten? Nein, weil ich selbstredend genauso Fehler mache.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es bleibt weiterhin festzuhalten, dass die momentane Regelung zur Zerstörung von Familien führt. Man muss sich schon fragen, wo hierbei der Nutzen für unsere Gesellschaft bleibt. Natürlich hatte man nur die besten Absichten, aber das Sexual- und Familienleben der Bürger ist nunmal ein sensibler Bereich. Der Staat braucht ziemlich gute Gründe, um hier einzugreifen. Was überzogenes Eingreifen der öffentlichen Hand in diesem Bereich anrichten kann, zeigt sich am Beispiel Grönland.

Habe ich auch nirgendwo behauptet, sondern ich habe mich der (nicht originär von mir stammenden) Argumentation angeschlossen, dass aufgrund des besonderen Schutzes der Familie gegebenenfalls umfassendere Verbote notwendig sind, da sich bestimmte Tatbestandsmerkmale der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (Zwangslage usw.) in einer familiären Gemeinschaft deutlich problematischer feststellen lassen.
Nur hat der Bürger, wie bereits geschrieben, einen Anspruch auf Rechtssicherheit. Man sollte Gesetze also nicht zweckentfremden. Wenn es beim Inzestverbot nicht darum gehen würde Inzest zu verbieten, wäre es verfassungswidrig, aber genau darum geht es.

Das glaube ich in der Tat, nur wer von uns beiden liest die taz?
...fragte der BILD-Leser. :roflmao:

Und ich dachte, wir diskutieren hier gerade über die (straf-)rechtlichen Aspekte, zumal ich gegenüber David Somerset bereits vor mehr als einem Tag eingeräumt hatte, dass diese wahrscheinlich unverfänglicher als der genetische Aspekt sind (welcher Schnittmengen zur Eugenik und bestimmten Ideologien hat). Hast du das ebenfalls überlesen?
Es hat sich in der Diskussion doch bereits herauskristallisiert, dass unterschiedliche Weltbilder, Ideengerüste, Menschenbilder und Vorstellungen von einer guten Gesellschaft vorliegen. Nichts anders ist mit dem sozialwissenschaftlichen Ideologiebegriff gemeint.

Du kannst viel erzählen, wenn der Tag lang ist, zumal es nicht zu den Praxiserfahrungen passt, die jeder in der "Branche" gemacht hat. Außerdem ist es völliger Schwachsinn, irgendwelche Abstufungen zwischen Verwaltung und privatem Dienstleister in welche Richtung auch immer vorzunehmen. Letztendlich sind wir alle Dienstleister und Beteiligte am Hilfeverfahren, die sich das mehr oder minder gut bezahlen lassen und ein mehr oder minder hohes qualitatives Niveau dafür abliefern.
Ja, der erste Satz war auch nicht ganz ernst gemeint. Ich habe jedenfalls nicht damit angefangen mich auf akademische Bildung oder Berufserfahrungen zu berufen und anderen die Lüge zu unterstellen, um mich in einen übergeordneten Expertenstatus zu erheben.

Kindeswohlgefährdung ist es im Übrigen auch, wenn die Herkunft eines Kindes in der gesellschaftlichen Wahrnehmung einer derart negativen Assoziation unterliegt, siehe Umfrageergebnis ganz unten:

http://www.bild.de/news/inland/inzest/inzest-paar-hat-alles-verloren-23604250.bild.html
Das ist ein guter Punkt, aber das gesetzliche Verbot ist hierbei ein zweischneidiges Schwert, da es die negative Assoziation noch weiter untermauert.
 
Nur hat der Bürger, wie bereits geschrieben, einen Anspruch auf Rechtssicherheit. Man sollte Gesetze also nicht zweckentfremden. Wenn es beim Inzestverbot nicht darum gehen würde Inzest zu verbieten, wäre es verfassungswidrig, aber genau darum geht es.
Der Begriff Rechtssicherheit wird von deiner Aussage noch nicht mal tangiert. Und der letzte Satz ergibt nun wieder überhaupt keinen Sinn.

...fragte der BILD-Leser. :roflmao:
Selbst wenn ich die BILD lesen würde und nicht einfach nur Google bemüht hätte, so ist die BILD wenigstens nicht ideologisch. Deine letzte Aussage in diesem Zusammenhang bezog sich komischerweise noch auf Ideologien, aber dein Gedächtnis ist offenbar auch nicht mehr das allerbeste.

Es hat sich in der Diskussion doch bereits herauskristallisiert, dass unterschiedliche Weltbilder, Ideengerüste, Menschenbilder und Vorstellungen von einer guten Gesellschaft vorliegen. Nichts anders ist mit dem sozialwissenschaftlichen Ideologiebegriff gemeint.
Tut im strafrechtlichen Kontext aber irgendwie überhaupt nix zur Sache oder mit wem diskutierst du noch über den Rest? Mit mir ganz sicher nicht.

Ja, der erste Satz war auch nicht ganz ernst gemeint. Ich habe jedenfalls nicht damit angefangen mich auf akademische Bildung oder Berufserfahrungen zu berufen und anderen die Lüge zu unterstellen, um mich in einen übergeordneten Expertenstatus zu erheben.
Wer schwadroniert denn hier von Inselvölkchen und verlangt auf der anderen Seite von mir, dass ich ihm aus offensichtlich nicht erhebbaren Daten einen volkswirtschaftlichen Schaden berechnen soll? Unterm Strich provozierst du auf diese Weise doch solche Aussagen.
 
die BILD ist nicht ideologisch? :o ich glaube, das muss ich erstmal verarbeiten... :confused:

Tu das - und lass' dir ruhig Zeit dabei, denn mit der Diskussion ist jetzt erstmal Schluss. Wenn von euch wieder jemand etwas Substanzielles beizutragen hat oder Interesse an einer anständigen Unterhaltung besteht, könnt ihr gerne weitermachen. Aber so lange das Ganze hier nur daraus besteht, dass ihr euch die Zitate um die Ohren haut und euch gegenseitig mit jedem zweiten Nebensatz ansaugt, möchte ich darum bitten, das Thema ruhen zu lassen. Besten Dank.
 
Gleich zwei zutiefst ekelhafte Ereignisse vom Wochenende....

Zum einen hielt man es in Siegen wohl für eine tolle Idee, rechtsextreme Schläger zu Wachleuten für eine Asylbewerberunterkunft zu machen:

http://www.spiegel.de/panorama/just...sylunterkunft-misshandelt-haben-a-994228.html

Zum anderen versammtelten sich in Dortmund ca. 300-400 Hooligans, um gegen Salafisten zu demonstrieren, aber eigentlich ging es wohl eher darum, zu saufen und "Deutschland, Deutschland" zu grölen. Alles natürlich total unpolitisch, wie die Anmeldung der Chose durch einen Pro-NRW-Kader und die Anwesenheit von Siegfried "SS-Siggi" Borchard zeigen.... :rolleyes:

http://www.spiegel.de/sport/sonst/hooligans-gegen-salafisten-treffen-in-dortmund-a-994261.html

C.
 
Zum einen hielt man es in Siegen wohl für eine tolle Idee, rechtsextreme Schläger zu Wachleuten für eine Asylbewerberunterkunft zu machen.

Yo. Da kommen die Leute hierher und lassen praktisch ihr ganzes Leben zurück, weil sie in ihrer Heimat wegen Religion, Überzeugung, Hautfarbe, Sexualität oder Ethnie verfolgt werden oder weil man ihnen deshalb die fundamentalsten Rechte verweigert - und dann geht es in Deutschland direkt weiter damit. Jetzt warte ich nur noch darauf, dass die ersten Knallchargen aus der AfD und den erzkonservativen Kreisen von CDU/CSU diese Vorfälle für ihre Regulierung der Asylpolitik instrumentalisieren.
 
Yo. Da kommen die Leute hierher und lassen praktisch ihr ganzes Leben zurück, weil sie in ihrer Heimat wegen Religion, Überzeugung, Hautfarbe, Sexualität oder Ethnie verfolgt werden oder weil man ihnen deshalb die fundamentalsten Rechte verweigert - und dann geht es in Deutschland direkt weiter damit. Jetzt warte ich nur noch darauf, dass die ersten Knallchargen aus der AfD und den erzkonservativen Kreisen von CDU/CSU diese Vorfälle für ihre Regulierung der Asylpolitik instrumentalisieren.
Du meinst sofern Sie sie nicht vorher zu Erntehelfern machen und dann als Wahlvieh benutzen?

Ich glaube das fällt zusammen mit den von Crimson erwähnten Fällen eher unter Werteverfall.
 
Jetzt warte ich nur noch darauf, dass die ersten Knallchargen aus der AfD und den erzkonservativen Kreisen von CDU/CSU diese Vorfälle für ihre Regulierung der Asylpolitik instrumentalisieren.

Ich fürchte, das wird nicht lange auf sich warten lassen. Hat ja 1992/93 schonmal geklappt, als in Folge der Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen sowie der Anschläge von Mölln und Solingen das Asylrecht quasi ausgehebelt wurde.

C.
 
Gleich zwei zutiefst ekelhafte Ereignisse vom Wochenende....

Zum einen hielt man es in Siegen wohl für eine tolle Idee, rechtsextreme Schläger zu Wachleuten für eine Asylbewerberunterkunft zu machen:

http://www.spiegel.de/panorama/just...sylunterkunft-misshandelt-haben-a-994228.html

Zum anderen versammtelten sich in Dortmund ca. 300-400 Hooligans, um gegen Salafisten zu demonstrieren, aber eigentlich ging es wohl eher darum, zu saufen und "Deutschland, Deutschland" zu grölen. Alles natürlich total unpolitisch, wie die Anmeldung der Chose durch einen Pro-NRW-Kader und die Anwesenheit von Siegfried "SS-Siggi" Borchard zeigen.... :rolleyes:

http://www.spiegel.de/sport/sonst/hooligans-gegen-salafisten-treffen-in-dortmund-a-994261.html

C.

Schlimm. Kann man nicht anders sagen. Wer lässt solche Idioten eigentlich als Wachmänner arbeiten? Son Mist sieht man ja eigentlich nur in Guantanamo. Daran merkt man wie geistig Schwache mit "Macht" umgehen. Furchtbar.

Zum Thema Hools, wenn die wirklich gegen Salafisten demonstrieren finde ich es gut. Allerdings ist es kontraproduktiv,wenn Nazis (SS Siggi/ ProNRW) diese Sache wieder für Ihren Schwachsinn nutzen.
Positiv an der Sache ist aber das viele diese Salafisten als Gefahr sehen. Das sind gewaltbereite Spinner mit einer antidemokratischen und m.E. gefährlichen Ansicht, egal wie man zu Hools stehen mag (Nicht alle Hools sind Nazis, auch wenn die Deppen natürlich wieder raus stechen) ich finde es gut das den Salafisten mal ein stärkerer Wind ins Gesicht fegt. Der Staat hat hier viel zu lange geschlafen und zugesehen.
Ich hoffe jedoch das es nicht zu Gewallt kommt, wenn die Politik endlich mal schärfer gegen radikale Islamisten vor geht dann ist das schon ein Gewinn. Die Sache wird nämlich immer ernster. Der Konflikt im Irak (IS) spielt da eine ganz grosse Rolle.
Ich würde mir wünschen das nicht nur Hools, sondern auch "ganz brave Bürger" mal gegen diese Salafisten demonstrieren(Tun Sie auch aber m.E. zu wenig). Dann spielt man den Nazis nämlich weniger in die Karten.
 
Positiv an der Sache ist aber das viele diese Salafisten als Gefahr sehen. Das sind gewaltbereite Spinner mit einer antidemokratischen und m.E. gefährlichen Ansicht, egal wie man zu Hools stehen mag (Nicht alle Hools sind Nazis, auch wenn die Deppen natürlich wieder raus stechen) ich finde es gut das den Salafisten mal ein stärkerer Wind ins Gesicht fegt.

Hooligans sind vielleicht nicht alle Nazis, aber ebenso gewaltbereite Spinner. Auf jegliche Zusammenrottung dieser Idioten kann ich eigentlich verzichten.
 
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