Tagespolitik allgemein

Vielleicht sollte man mal ordentlich lesen. Das Abwarten bezog sich auf das Ende der Gespräche und nicht auf eine Denkpause für Tsipras. :rolleyes:

Und da stimme ich voll zu, so lange man nichts konkretes aus Brüssel hört, ist alles einfach nur Spekulatius.
Aber Hauptsache mal wieder schön nach alter Stammtischmanier was rausgehauen, nech? :cool:

Japp!

Davon mal abgesehen, hatte ich das genauso verstanden, wie du es mir jetzt erklärst. Trotzdem danke dafür. Ich finds einfach skandalös, wie dieser Mann und diese Regierung ihre Regierungsverwantwortung wahr nehmen.
 
Eieiei. Juncker hat bekannt gegeben, dass man ein detailliertes Grexit-Szenario auf dem Tisch liegen hat und die ultimative Deadline für die Griechen (also deren Reformvorschläge) um 08:30 Uhr abläuft -> ja, ist reißerisch formuliert. Ob der Grexit dann kommt, lässt sich so nicht ganz ohne Zweifel interpretieren, aber wenn der Mann, der bis zum Ende aller Tage einen Grexit verhindern wollte Nägel mit Köpfen macht, lässt das schon tief blicken. Die Eurogruppe soll am Samstag die dann vorliegenden und immer noch nicht eingereichten Reformvorschläge besprechen.

In dem Zusammenhang ist u.a. auch ein Sondergipfel am Sonntag geplant, an dem dann Repräsentanten aller 28 EU-Mitglieder teilnehmen. Ich kann mir gut vorstellen, dass bei einem Scheitern am Samstag die Pistole, die man Tsipras auf die Brust gesetzt hat, endlich abdrückt.

ntv-Newsticker
 
Schließt dieser Plan des Grexit (was für ein blödes Wort btw.) eigentlich nun nur einen Austritt aus der Eurozone oder die EU als ganzes ein?

Nur den Austritt aus der Eurozone. Ein Austritt aus der EU wäre nochmal eine ganz andere Sache.

Die Terminologie ist auch deshalb etwas irreführend, da mit "Brexit" ein möglicher Austritt des Vereinigten Königsreichs aus der EU gemeint ist, nicht nur aus der Eurozone.

Der Grexit bezieht sich im Gegensatz dazu explizit "nur" auf einen Austritt Griechenlands aus der europäischen Währungsunion, nicht aber dem politischen Verbund.
 
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Nur den Austritt aus der Eurozone. Ein Austritt aus der EU wäre nochmal eine ganz andere Sache.

Die Terminologie ist auch deshalb etwas irreführend, da mit "Brexit" ein möglicher Austritt des Vereinigten Königsreichs aus der EU gemeint ist, nicht nur aus der Eurozone.

Der Grexit bezieht sich im Gegensatz dazu explizit "nur" auf einen Austritt Griechenlands aus der europäischen Währungsunion, nicht aber dem politischen Verbund.

Na, so irreführend nun auch wieder nicht, da die Briten bekanntlich keinen Euro haben und es im Falle Griechenlands weder möglich noch sinnig wäre, aus der EU auszutreten, aber den Euro zu behalten^^.
 
Na, so irreführend nun auch wieder nicht, da die Briten bekanntlich keinen Euro haben und es im Falle Griechenlands weder möglich noch sinnig wäre, aus der EU auszutreten, aber den Euro zu behalten^^.

Mir ging es eher um die Begriffe selbst, da für beide Staaten die -exit-Formulierung verwendet wird, obwohl sich wie du richtig schreibst ihre Situation und ein möglicher Austritt (der im Falle GR ohnehin kaum möglich ist) voneinander unterscheiden. Über Sinn und Möglichkeit wurde und wird hier ja schon ausführlich diskutiert.
 
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Schließt dieser Plan des Grexit (was für ein blödes Wort btw.) eigentlich nun nur einen Austritt aus der Eurozone oder die EU als ganzes ein?

Nun die Frage ist juristisch gar nicht so einfach zu beantworten. Eigentlich ist ist die EU-Mitgliedschaft an den Euro gekoppelt. Mittlerweile sind trotzdem einige Länder Mitglied, die den Euro nicht haben. Der zweite Punkt ist allerdings viel wichtiger. Die anderen Euroländer können Griechenland nicht einfach aus der Eurozone werfen ohne Verträge zu brechen, denn es war vertraglich niemals vorgesehen, dass jemand austritt. Ergo müssten beide Parteien den Vertrag einvernehmlich brechen, aber ob Griechenland das macht weiß ich nicht.
Die Frage die sich mir noch nicht ganz erschließt ist eine andere. Warum muss ein bankrottes Land aus dem Euro raus?
 
Die Frage die sich mir noch nicht ganz erschließt ist eine andere. Warum muss ein bankrottes Land aus dem Euro raus?

Ich denke es geht nicht darum, dass man ein bankrottes Land aus dem Euroraum werfen möchte (sonst hätte man dies auch mit Irland, Portugal, Spanien machen können). Es geht, denke ich, eher darum, dass Griechenland Geld fordert und dafür keine Gegenleistung bringen will. Ein normaler Mensch bekommt auch nicht einfach so Geld, entweder er arbeitet dafür oder er muss gewisse Bedingungen erfüllen. Dass dieses verhalten Griechenlands den restlichen EU-Mitgliedern sauer aufstösst verstehe ich voll und ganz. Es ist ja nicht so, dass die Wirtschaft der Geldgeber-Länder einfach so funktioniert, da wird auch für das und mit dem Geld gearbeitet. Griechenland muss sich nicht wundern, wenn es im moment nicht wirklich gut dasteht. Es kommt halt nicht gut an, wenn man nur die hohle Hand macht und dabei indirekt die Geberländer verhöhnt.

Das ist meine persönliche Meinung.
 
Ich denke es geht nicht darum, dass man ein bankrottes Land aus dem Euroraum werfen möchte (sonst hätte man dies auch mit Irland, Portugal, Spanien machen können). Es geht, denke ich, eher darum, dass Griechenland Geld fordert und dafür keine Gegenleistung bringen will. Ein normaler Mensch bekommt auch nicht einfach so Geld, entweder er arbeitet dafür oder er muss gewisse Bedingungen erfüllen. Dass dieses verhalten Griechenlands den restlichen EU-Mitgliedern sauer aufstösst verstehe ich voll und ganz. Es ist ja nicht so, dass die Wirtschaft der Geldgeber-Länder einfach so funktioniert, da wird auch für das und mit dem Geld gearbeitet. Griechenland muss sich nicht wundern, wenn es im moment nicht wirklich gut dasteht. Es kommt halt nicht gut an, wenn man nur die hohle Hand macht und dabei indirekt die Geberländer verhöhnt.

Das ist meine persönliche Meinung.

Vor allem vor dem Hintergrund, welche harten Zeiten die Balten/Spanier/Portugiesen zur Stabilisierung des eigenen Landes ertragen mussten und müssen.
 
Ein normaler Mensch bekommt auch nicht einfach so Geld, entweder er arbeitet dafür oder er muss gewisse Bedingungen erfüllen.

Es sind immernoch Kredite, die Griechenland bis zu diesem Monat immer fristgerecht bedient hat. (Zinsen)
Fakt ist, dass sie am Ende sind und nicht mehr können, denn sie sind mindestens genauso harten Zeiten, wie die Balten/Spanier/Portugiesen.
Ich würde gerne mal wissen was hier los wäre, wenn jemand von außen kommen würde und so ein Kürzungsprogramm durchziehen würde.

Vor allem vor dem Hintergrund, welche harten Zeiten die Balten/Spanier/Portugiesen zur Stabilisierung des eigenen Landes ertragen mussten und müssen.

Ja sie haben das ,,Sparprogramm´´ in den letzten Jahren durchgemacht und jetzt haben sie mehr Schulden als vorher. Hat ja super geklappt....nicht.
Vielen Menschen geht es immernoch bescheiden und die Arbeitslosenquote ist immernoch hoch.
 
. Es kommt halt nicht gut an, wenn man nur die hohle Hand macht und dabei indirekt die Geberländer verhöhnt.

So schauts aus. Den Bettelknaben spielen und denen, die einem helfen (sollen), noch hinten rein treten.

EDIT: Im übrigen hat die griechische Regierung ihr Volk (wissentlich?) belogen: es versprach eine schnelle Regelung und rasche Entscheidung nach dem Referendum, innerhalb von 24/48h.

Wie es aussieht, könnte nicht mal am Sonntag ein Hilfsprogramm beschlossen werden, wenn der Bundestag Angie das Mandat dazu nicht erteilt. Und selbst dann gibt es nicht direkt Geld.

Tsipras und seine Spießgesellen haben sich das Nein ihre Volkes mit satten Lügen erkauft...bin gespannt, wann die Griechen das merken.
 
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Ja sie haben das ,,Sparprogramm´´ in den letzten Jahren durchgemacht und jetzt haben sie mehr Schulden als vorher. Hat ja super geklappt....nicht.
Vielen Menschen geht es immernoch bescheiden und die Arbeitslosenquote ist immernoch hoch.

Wer, je nach dem, welches der Länder nun angesprochen wird, davon ausgeht, dass etliche Jahre bis hin zu Dekaden des fehlerhaften Wirtschaftens in einigen wenigen Jahren komplett zu kompensieren sind, ist ziemlich naiv und/oder weltfremd. Es dauert i.d.R. immer länger, etwas aufzubauen, als etwas zu zerstören. Es ist auch ziemlich albern davon auszugehen, dass ein sich aus einer tiefen Rezession herauskämpfender Staat plötzlich in 2 - 3 Jahren einen ausgeglichenden Haushalt aufstellt oder sogar Schulden abbauen kann. Selbst in DE hat man sich dieses Ziel trotz prosperierender Wirtschaft erst für 2016 (Art. 143d im GG) gesetzt.

In all den Ländern tut sich allerdings (Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit), im Gegensatz zum derzeitigen Kurs in Griechenland, etwas. Es ist ja auch im Übrigen nicht so, dass man während dieser Zeit von Seiten der EU keine Investitionsmittel für besagte Länder, insbesondere für Griechenland, bereitgestellt hat.
 
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Es sind immernoch Kredite, die Griechenland bis zu diesem Monat immer fristgerecht bedient hat. (Zinsen)
Fakt ist, dass sie am Ende sind und nicht mehr können, denn sie sind mindestens genauso harten Zeiten, wie die Balten/Spanier/Portugiesen.
Ich würde gerne mal wissen was hier los wäre, wenn jemand von außen kommen würde und so ein Kürzungsprogramm durchziehen würde.
Sie würden sich zuvorderst selbst fragen müssen, warum sie
a) keine Steuern zahlen
b) den Staat als "Feind" betrachten
c) eine Korruptions- und Vetternkultur massiv begünstigen und über Jahrzehnte+ aufrecht erhalten haben (solange es halt gut ging). Und zwar von ganz oben nach ganz unten. Auch und besonders die linke Regierung.
d) grundlegende strukturelle Änderungen und Standards, wie sie in einem beliebigen westlichen Land üblich sind, seit x Jahren/Jahrzehnten verschleppen oder verweigern.

Kurz: Selbstkritik, Einsicht, Demut und Konsequenzen ziehen wären angemessen.
Dann gibt es nämlich keinen Grund mehr, warum was "los sein sollte".
In Richtung der Gläubiger wäre auch ein aufrichtiges "Entschuldigung, dass wir das Geld sch*** verwendet haben" angebracht.

Wie es in Griechenland im Kleinen aussieht, kann sich auch jeder selbst belesen.
Z. B. hier und hier:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-80652382.html
http://www.cicero.de/weltbuehne/auf-der-suche-nach-dem-katasteramt/52211
Zustände, die keiner Worte bedürfen. Erst recht keines zusätzlichen Geldes.
 
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Wer, je nach dem, welches der Länder nun angesprochen wird, davon ausgeht, dass etliche Jahre bis hin zu Dekaden des fehlerhaften Wirtschaftens in einigen wenigen Jahren komplett zu kompensieren sind, ist ziemlich naiv und/oder weltfremd.

Dann ist es allerdings viel zu früh, um Länder wie Portugal oder Spanien als positive Beispiele zu loben.

Sie würden sich zuvorderst selbst fragen müssen, warum sie
a) keine Steuern zahlen
b) den Staat als "Feind" betrachten
c) eine Korruptions- und Vetternkultur massiv begünstigen und über Jahrzehnte+ aufrecht erhalten haben (solange es halt gut ging). Und zwar von ganz oben nach ganz unten. Auch und besonders die linke Regierung.
d) grundlegende strukturelle Änderungen und Standards, wie sie in einem beliebigen westlichen Land üblich sind, seit x Jahren/Jahrzehnten verschleppen oder verweigern.

Das haben wir hier schon alles besprochen. Trotzdem wollen(können) sie nicht weitermachen wie bisher. Das hat diese Regierung ziemlich deutlich klargemacht.
In den letzten Monaten hat man seitens der griechischen Regierung versucht die anderen von einem anderen Weg zu überzeugen und das hat offensichtlich nicht geklappt.
Man wird sich auch am Sonntag wahrscheinlich nicht einig werden und dann wird es interessant, da ein Grexit unabsehbare Folgen für ganz Europa hätte und obendrein dann bei negativen Folgen wesentlich mehr kosten würde, als z.B. einen Schuldenschnitt.
Ohne Schuldenschnitt wird es meiner Meinung nach nicht gehen. Denn je mehr Schulden Griechenland hat (die ständig steigen) desto weniger haben sie für Staatausgaben (Investitionen). Es sei denn man schafft es in absehbarer Steuereinnahmen zu generieren, die schneller wachsen, als die Schulden. Letzteres halte ich aktuell für recht unwahrscheinlich.

Vorsicht. Für derartige Äußerungen wurde ich schon selber als Demagoge abgestempelt.

Das hängt doch im Zweifel von der eigenen politischen Einstellung ab wer ein Demagoge ist,oder? ;)
 
Das haben wir hier schon alles besprochen. Trotzdem wollen(können) sie nicht weitermachen wie bisher. Das hat diese Regierung ziemlich deutlich klargemacht.
Tja, bei Korruptionsbekämpfung und Vetternwirtschaft und Nichteintreibung Steuern haben sie aber exakt da weitergemacht. Bei den Steuern sogar mit einer angedachten 80%-Steueramnestie für die (reichen) Steuerhinterzieher mit Auslandsvermögen. Von einer linken (!!!) Regierung.

Beim Rest wollen sie nichts machen außer die hohle Hand aufhalten, da gebe ich Dir recht.
Es ist jetzt an der Zeit, für die eigenen Fehler die Konsequenzen zu ziehen.
Die Griechen scheinen zu glauben oder zu hoffen, dass ihr bisheriger Lebensstandard irgendwie gehalten werden kann. Das ist ein Irrtum, da er nicht annähernd den Einkommensverhältnissen des Landes entspricht.
Und auch für lange Zeit nicht eintreten wird.
Es wird jetzt zwangsläufig ein großer sozialer Einbruch erfolgen und Europa vergeht einfach die Lust, den "Zwang" auf Einsehen stets von außen zu oktroyieren. Das muss von "innen" kommen, es muss einfach ein grundsätzliches Verständnis geschaffen werden, wie man sich selbst ernährt und nicht andere einen durchfüttern.

Ironischerweise haben besonders die Jungen (18-24J) mit >80% für ein OXI votiert, also diejenige Generation, welche an einem dadurch nicht unwahrscheinlichen Grexit am längsten wird knabbern müssen und deren direkte Elterngeneration die letzten 2-3 Jahrzehnte die Parteien wählten, welche GR zum Niedergang führten. Muss halt jeder selbst wissen.
 
Vorsicht. Für derartige Äußerungen wurde ich schon selber als Demagoge abgestempelt.

Möchtest du gerne ein Taschentuch oder geht's? Das du hier als Demagoge abgestempelt wurdest, hast du dir ganz alleine zuzuschreiben. Wer solche fragwürdigen Ansichten vertritt und mit diesen immer verlässlich Gewehr bei Fuß steht, wenn's hier um Reizthemen geht, muss auch das Echo vertragen können. So einfach ist das.
 
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