Zunächst einmal hat das der bestehende Staat zu endscheiden ob er einen Teil seines souverainen Staatsgebiets abgibt z.B. in die Unabhänigkeit entläßt.
Desweiteren kann ich nichts fordern was ich niemals besessen habe.
Die Kurden siedelten in ihrem Gebiet lange vor der Ankunft von Arabern und Türken. Wie sehr soll man denn sein Land noch "besitzen"? Oder ist Expansion auf Kosten der Nachbarn Voraussetzung, weil solch ein hehres Ideal? Es wird doch auch kein Mensch bestreiten, dass die Neue Welt den indigenen Völkern gehörte, nicht den Europäern.
Ganz und gar unpassende Beispiele.
Bei der Reichseinigung im Jahre 1871 gab es keine Fremdbestimmung sondern man konnte sich innerhalb der deutschen Staaten nicht einigen auf ein geeintes Reich. Versuche gab es ja zuvor bereits.
Bei den Kurden herrscht(e) ebenfalls Uneinigkeit (böse Zungen würden sagen, dies sei eine Voraussetzung für demokratische Verhältnisse). Berührt ihr Recht auf Selbstbestimmung in genau gar keiner Weise. Zumal dir zufolge übrigens Widerstand gegen die napoleonische Besatzung im frühen 19. Jahrhundert ebenfalls zu unterlassen gewesen wäre.
Und 1989 bzw, mit der Deutschen Einheit hat man sich gar keiner Fremdbestimmung enthoben sondern diese wurde von den Siegermächten freiwillig abgegeben. Ohne deren Zustimmung wäre gar nichts mit Einheit.
Und ganz sicher wurde die Einheit nicht mit Terror,Mord und Drogenhandel erreicht.
Es hat nicht jedes Volk das Glück, von Besatzern nicht nur (weitgehend) human behandelt zu werden, sondern die Unabhängigkeit obendrein quasi geschenkt zu bekommen. Mit welchen Methoden die von dir verteidigten, "rechtmäßigen" Staaten, allen voran die Türkei, kämpf(t)en, dafür sind JITEM oder der Susurluk-Skandal sehr interessante Beispiele.
Noch wieder nichts was man vergleichen kann.
Das eine war ein Angriff von aussen. Kurdistan hat niemand angegriffen weil es kein Kurdistan gibt.
Wenn das Gebiet besetzt ist, ist der Staat dort weg vom Fenster. Da spielt's praktisch keine Rolle mehr, ob da vorher überhaupt einer existiert hat, oder nicht. Wir reden hier nämlich davon, ob zum Zeitpunkt der Besetzung Widerstand erlaubt ist, eine Frage, die man deiner, in der Diskussion bislang immer staatstreuen Haltung nach zu urteilen, auch gegen die Nazis verneinen müsste.
Seit wann hängt legitime Selbstverteidigung eigentlich davon ab, ob man eine staatliche Entität ist, oder nicht? Staat übrigens ungleich Nation: Das Siedlungsgebiet des kurdischen Volkes existiert, aber kein Staat im völkerrechtlichen Sinne. Dieses Gebiet wurde willkürlich aufgeteilt, ohne Rücksichtnahme auf die Interessen seiner Bewohner. Wir leben, so ganz nebenbei, in einem Zeitalter, da die zivilisierte Welt den Rechtsstaat anstelle des Rechts des Stärkeren gesetzt hat.
Wir haben es verstanden: Kurdistan gibt's nicht. Was willst du jetzt damit beweisen? Dass Kurden vogelfrei sind?
Und Du unterstellst mir ich würde Propaganda nachsprechen ?
Bin ich womöglich falsch informiert, indoktriniert worden gar? Hält denn das Inselvolk der Zyprioten halb Anatolien in seinem Gewahrsam?
Der Du hier den Terror verteidigst ?
Der Einzige, der hier (staatlichen) Terror verteidigt, legitimiert, rechtfertigt, bist du. Der Staat hat bei dir immer Recht; was er tun kann, soll er auch tun. Du plädierst scheinbar für völlige Trennung von Recht und Moral; kann man machen. Ich verabscheue das, weil damit offener Rechtsbarbarei Tür und Tor geöffnet werden kann.
Ich habe dir, rechnet man unsere letzte Diskussion zu diesem Thema mit, zigfach erklärt, dass es zur PKK eine Vorgeschichte gibt. Nie bist du darauf eingegangen, ausgenommen mit Bemerkungen, aus denen man eine fast schon sozialdarwinistische Position herauslesen könnte.
Widerstand gegen Unrecht ist Pflicht. Wenn mich das zum Terroristen, zu ihrem Verteidiger oder Sympathisanten macht, von mir aus.
Welcher Existenskampf ?
Hat man versucht die Kurden als Volk auszurotten ?
Sag mal, willst du mich eigentlich verarschen? Worauf laufen denn Ethnozid und Genozid (Al-Anfal) denn deiner Meinung nach sonst hinaus?