Tagespolitik allgemein

Nun ein Volk welches die Demokratie ablehnt muss ja nicht gleich zwangsläufig ebenfalls unter einem Gewaltherrscher oder einer Partei ähnlichen Kalibers leben wollen. Und vor eben jenen nicht demokratischen Staatsformen gilt es die Menschen zu schützen. Wenn eine Diktatur immer freundlich zu den Menschen ist dann gibt es auch keinen Grund einzugreifen, da das Volk ja nicht leidet.

Meines erachtens führt eine Alleinherrschaft auch immer zu Machtmissbrauch. Ob es nun um einzelne Personen geht oder um Parteien. Die "Gute" Diktatur ist also nur ein Wunschtraum oder eine Utopie. Gelingen kann diese glaube ich nie. Auch wenn Herrscher wie Musharraf in Pakistan augenscheinlich das richtige getan haben zur richtigen Zeit, so waren das ganz große Ausnahmen.

Daher @Jo
Wenn du mir eine Diktatur zeigst wo das Volk nicht leidet, dann bin ich ebenfalls dafür hier nicht einzugreifen und alles laufen zu lassen. :D

P.S. Eingreifen bedeutet hier nicht gleich militärisch. Sondern eher diplomatisch.
 
Mit Religion hat das wenig zu tun, das ist ein lupenreiner Kampf um Macht und Vorherrschaft. Die Religion wird höchstens als Deckmantel genutzt, weil sich gewisse Dinge wie Feindbilder einfacher erklären lassen. War mit den Keuzzügen der Christen auch nicht anders.

Naja, ich denke eher, dass dieser ursprüngliche Konflikt zwischen zwei Nationalbewegungen immer mehr von religiös-fundamentalischtischen Vereinigungen (wie der Hamas) instrumentaliesiert und benutzt wird.
Der Nahost-Konflikt hat sowieso schon immer mit Religion zu tun (z.B.: basiert der Zionismus ja auf dem Judentum).
 
Ich glaube der Hamas und den Palästinenser geht es vorallem um das Land. Die Religion nutzen sie nur um mächtige Verbündete an Land zu ziehen, hat ja auch in den 70ern super geklappt.
 
Ganz ehrlich, keiner der beiden Seiten ist besser als die andere. Da sieht man mal wieder was diese Religionen (damit mein ich nicht nur den Islam und das Judentum, sondern alle Religionen in denen Götzen angebetet werden!) anrichten.

Götzen anbeten? Korrigiert mich, wenn ich jetzt vollkommen neben der Spur stehe, aber sowohl Islam als auch Judentum sind Buchreligionen, die nur eine Gottheit anbeten, von der es kein Bildnis gibt.
Im Judentum geht man sogar soweit, dass man den Namen nicht ausspricht!

Es ist leider richtig, dass der Kampf um den Gazastreifen rein logisch betrachtet wirklich nicht den geringsten Sinn macht. Es handelt sich weder um ein großes Territorium, noch ist es reich an Bodenschätzen oder urbar. Es ist nicht einmal ein strategisch wichtiger Punkt!
Aber es liegt mir fern, für eine Seite Partei zu ergreifen. Dieser Konflikt existiert schon so lange, und mittlerweile haben beide Parteien der anderen Seite mehr als einen Grund geliefert, einen Krieg zu führen.
Solange es nicht möglich ist, den Hass zwischen Juden und Moslems generell zu nehmen (und das wird denke ich noch ein Weilchen dauern), wird es wohl auch nicht möglich sein, die beiden Völker einander näher zu bringen.

Die aktuelle Eskalation halte ich zwar für überzogen, aber auf keinen Fall unvorstellbar! Ich hoffe, dass Organisationen wie die UNO (die in solchen Fällen ein viel stärkeres Auftreten zeigen müsste) den Konflikt etwas besänftigen kann und das Ahmedinedschad gerade stark beschäftigt ist, damit er nicht, wie man es leider von ihm gewohnt ist, noch Spiritus ins Feuer kippt.
 
Daher @Jo
Wenn du mir eine Diktatur zeigst wo das Volk nicht leidet, dann bin ich ebenfalls dafür hier nicht einzugreifen und alles laufen zu lassen. :D

Ja, da würde ich z.B. Brunei erwähnen.
Oder gar Monaco, wo der Fürst ebenfalls der absolute Herrscher ist, der das Parlament m.W. jederzeit beurlauben bzw. auflösen kann.


Es ist leider richtig, dass der Kampf um den Gazastreifen rein logisch betrachtet wirklich nicht den geringsten Sinn macht. Es handelt sich weder um ein großes Territorium, noch ist es reich an Bodenschätzen oder urbar. Es ist nicht einmal ein strategisch wichtiger Punkt!
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Selbst Menachem Begin sagte seinerzeit, es wäre ihm am liebsten, der ganze Gaza-Streifen würde im Meer versinken.
 
JH schrieb:
Oder gar Monaco, wo der Fürst ebenfalls der absolute Herrscher ist, der das Parlament m.W. jederzeit beurlauben bzw. auflösen kann.
Es mag zwar nur ein semantischer Unterschied sein, aber in meinen Augen gibt es wohl einen Unterschied zwischen einer Dikatur und einem Fürstentum/Monarchie. :)
 
Es mag zwar nur ein semantischer Unterschied sein, aber in meinen Augen gibt es wohl einen Unterschied zwischen einer Dikatur und einem Fürstentum/Monarchie. :)

Nun ja, in einer Monarchie wird der Monarch sehr gut auf sein Amt vorbereitet. So wird ihm unter anderem beigebracht, dass der beste Weg einen Aufstand zu vermeiden ist, es dem Volk von vorn herein gut gehen zu lassen. Das ist jetzt bei einer Diktatur nicht unbedingt gegeben...
Auch sind es hier seine direkten Nachkommen, an die er dabei zu denken hat, die auch irgendwann sein Reich regieren sollen. Was ihn auch davon abhalten dürfte so manchem Mumpiz zu machen. Nicht dass es nicht auch schon Monarchen gab, bei denen das nichts bewirkte. Allerdings ist die Quote der guten Monarchien doch merklich besser, als die von Diktaturen, auch wenn der Unterschied, wie du sagst, im Wesentlichen nicht gerade gravierend ist (in seiner Wirkungsweise kann er es aber wiederrum sein).

Wobei hier großartig zu differenzieren IMHO ein wenig sinnfrei ist. Ob nun Monarchie, Diktatur, Theokratie oder sonnstige Formen (abgesehen von Demokratie oder Anarchie), es läuft ja letztlich überall darauf hinaus, dass das Volk nicht der Souverän ist.
 
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Es mag zwar nur ein semantischer Unterschied sein, aber in meinen Augen gibt es wohl einen Unterschied zwischen einer Dikatur und einem Fürstentum/Monarchie. :)

Und warum ?
Der Souverain wird in beiden Fällen nicht vom Volk bestimmt, und sein Wille ist oberstes Gesetz.
Und es gab auch in Fürstentümern und Monarchien wahre Despoten.
Es ist leider nun einmal so, daß sich mancher eine gute Diktaur nicht vorstellen kann, auch wenn sie ihm gezeigt wird.
Eine Diktatur ist m.E. nicht automatisch eine Gewaltherrschaft.
Genauso wie eine Demokratie eine Gewaltherrschaft sein kann, oder auch eine Herrschaft, in der ganzen Minderheiten die einfachsten Rechte verweigert werden.
Da gibt es einige Beispiele.
 
Also ich finde, dass es sehr wohl einen Unterschied gibt. Eine Monarchie basiert meist auf göttlichem Recht oder Ähnlichem und der Herrscher ist zumindest auf dem Papier einem höheren Recht unterstellt, also in der Geschichte z.B. Gott oder dem Papst.

Ein Diktator putscht sich meißt an die Macht und ist dann niemandem mehr Rechenschaft schuldig und schon garnicht einem Ideal. Also gut, Mr. Castro sagt zwar auch das die Revolution immer noch schön weiter geht, aber ich mein... sogar die Chinesen kriegen ja mit (auch wenn natürlich keine Diktatur) das der Sozialismus-Zug abgefahren ist. Meistens geht eine Diktatur mit einer starken Militarisierung einher, was bei einer Monarchie eher selten notwendig ist. Da kommt es sogar vor, dass der König, also der eigentlich Herrscher, gar keine Macht über das Heer hat, sondern Fürsten oder so. Im Grunde sind die meisten Monarchen sogar bloß Grundbesitzer im großen Stil... oder heute, Leute mit einem Stammbaum.

Mal ganz davon abgesehen, dass es konstitutionelle Monarchien gibt in denen die Macht "gerecht" geteilt wird... in einer Diktatur undenkbar. Auch wenn Cäsar sich schön sein Grab geschaufelt hat, als er den Senat behielt, Macht hatte dieser ja nicht mehr, sonst hätten die ihn ja auch nicht umgebracht.

P.S.: Soviel dazu ^^"
 
Mal ganz davon abgesehen, dass es konstitutionelle Monarchien gibt in denen die Macht "gerecht" geteilt wird... in einer Diktatur undenkbar. Auch wenn Cäsar sich schön sein Grab geschaufelt hat, als er den Senat behielt, Macht hatte dieser ja nicht mehr, sonst hätten die ihn ja auch nicht umgebracht.
"
Das nennt man parlamentarische Monarchien oder die sogenannte Mischform: konstitutionell-parlamentarische Monarchie.

In der konstitutionellen Monarchie gibt es eine Verfassung, meist auch ein Parlament, aber die Macht des Monarchen überwiegt. Und auch hier ist nicht gewährleistet, dass das Parlemant vom Volke bestimmt wird (denken wir mal an das deutsche Reich 1871–1918).

Und das ist es auch was ich meinte als ich schrieb, dass man vielleicht eher das Wörtchen Autokratie benutzen sollte, anstelle einer Diktatur. Ob eine einzelne Person (absolutistischer Monarch, Diktator) oder eine Gruppe (Partei, Junta, Komitee) anstelle des Volkes herrscht, ist doch nun wirklich Latte.
 
Okay, schön das du den Text bei Wikipedia nicht auch noch rauskopiert hast :p .

Fakt ist der Unterschied besteht und ist bei genauerer Betrachtung sehr wesentlich, ob nun konstitutionell oder parlamentarisch: Monarchie ist nicht gleich Diktatur und umgekehrt.

Und ob es eine Partei ist die herrscht oder nur ein Einzelner (ja aber meistens trotzdem mit Partei oder was auch immer) ist wirklich egal... es sei denn man will dem Volk die Illusion lassen. Beispiel: Russland - auf den ersten Blick machen die ja was die wollen trotz "Wahlrecht" und auf den Zweiten wahrscheinlich auch.
 
Okay, schön das du den Text bei Wikipedia nicht auch noch rauskopiert hast :p .
:zuck:
Wenn ich Wikipedia zitiere, dann aus Schreibfaulheit oder mangelnder Zeit. Und dann erwähne ich dies auch. Ich schmücke mich jetzt nicht so gerne mit fremden Lorbeeren.

Fakt ist der Unterschied besteht und ist bei genauerer Betrachtung sehr wesentlich, ob nun konstitutionell oder parlamentarisch: Monarchie ist nicht gleich Diktatur und umgekehrt.
Ja, aber das sind so unwesentliche Unterschiede, die ja nix dran ändern, dass hier von Personen die Macht missbraucht werden kann, ohne dass man theorethisch darauf Einfluss nehmen kann. Vor allem auch noch dann, wenn das Parlament nicht von Volksvertretern besetzt ist, wie es in einer konstitutionellen Monarchie der Fall sein kann (oder werden kann).
Auch wenn in den meisten heute existierenden konstitutionellen Monarchien, die Monarchen ihre Vorrechte seit Generationen nicht genutzt haben, so haben sie noch diese Macht.

Und ob es eine Partei ist die herrscht oder nur ein Einzelner (ja aber meistens trotzdem mit Partei oder was auch immer) ist wirklich egal...
Darauf wollte ich ja hinaus. Wir müssen ja nicht um solche Spitzfindigkeiten debatieren. Worauf es doch ankommt, ist dass die Macht nicht beim Volke liegt, das Volk recht leicht unterdrückt werden kann, Freiheiten beschränkt werden können etc pp ohne dass das Volk mitreden kann. Was anderes wird doch gar nicht bei einer Diktatur angeprangert, und das haben wir auch in anderen Systemen, weshalb ich schrieb, dass man vielleicht eher von Autokratien sprechen sollte, um nicht um den heißen Brei herum zu reden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Machtmissbrauch geht immer und nicht nur in politischen Systemen, insofern braucht man finde ich Monarchie nicht mit Diktatur oder Autokratie vergleichen, weil es genauso eine Demokratie oder etwaige Formen davon treffen kann, genauso wie eine Stammesherrschaft wo der Dorfälteste Scheibe spielt oder einfach mal in einer Familie wo der Papa die Mama haut!
Also ist es ja wichtig zu beachten, dass jede Gesellschaftsform und jedes politische Prinzip ein Ideal hat das diesem zu Grunde liegt und auch wenn eine Diktatur gut gemeint sein kann, ist doch das Fundament noch das ungenauste - Anarchie ausgenommen - und eine Demokratie kann trotzdem schief laufen -> US-Wahlen/Bush.

Das nennt man parlamentarische Monarchien oder die sogenannte Mischform: konstitutionell-parlamentarische Monarchie.

In der konstitutionellen Monarchie gibt es eine Verfassung, meist auch ein Parlament, aber die Macht des Monarchen überwiegt. Und auch hier ist nicht gewährleistet, dass das Parlemant vom Volke bestimmt wird (denken wir mal an das deutsche Reich 1871–1918).

Wikipedia - "Konstitutionelle Monarchie" schrieb:
Es existiert in der Regel ein Parlament, das die Gesetzgebung entweder allein oder im Zusammenwirken mit dem Monarchen wahrnimmt. Die Entlassung der Regierung bleibt in konstitutionellen Monarchien dem Herrscher überlassen (z. B. im Deutschen Reich 1871–1918)

Fällt dir was auf? :rolleyes:


Jetzt scheinen wir hier uns hier von der Moslem-Juden-Gaza-Problematik in ein ziemlich theoretisches Gebiet gebattlet zu haben, aber da sich die Lage da ja offensichtlich nicht besonders entspannt würde ich da auch noch gerne was zu sagen, auch wenn ich mich in dem Gebiet nicht so gut auskenne.

Ich glaube, bei dem ganzen Hickhack in der Region muss man auch immer beachten, dass das Judentum und der Islam historisch zu den sehr intoleranten Weltreligionen gehören, die bis heute diesen Status auch kaum geändert haben. Während die meisten Christen etwa durch die Zeit der Aufklärung bis heute endlich mal ein weltoffenes Bild haben, existiert sowas auf muslimischem Territorium eher nicht und schon garnicht in den fanatischen Regionen.

Ich hüte mich jetzt logischer Weise davor zu verallgemeinern, aber es ist ja doch so, dass die Religion dort und vor allem die Eigene, einen zentraleren Status genießt als im "Westen". Die Juden hingegen haben in der Geschichte oft den Kopf hinhalten müssen und es irgendwann geschafft mal ein "eigenes Land zu bekommen" - jetzt hört mein Fachwissen auch schon wieder auf, worauf diese ganze Problematik aber hinausläuft ist ja, dass der Krieg dort untern auf einen über Jahrunderten wenn nicht sogar Jahrtausenden alten Hass basiert, der nie wirklich Gelegenheit hatte sich zu entladen ohne gleich Krieg zu führen oder Leute hinzurichten. Egal wer sich jetzt dort unten einmischt (und ich finde grundsätzlich sollte das jemand machen, aber bitte mit sehr bestimmten Fingerspitzengefühl), sollte die Antwort auf die Frage haben, wie man die Kontrahenten friedlich versöhnen kann. Ach und derjenige sollte nach Möglichkeit ein muslimischer Jude sein und kein konservativer US-Christen-Botschafter. :verwirrt:
 
Ich glaube, bei dem ganzen Hickhack in der Region muss man auch immer beachten, dass das Judentum und der Islam historisch zu den sehr intoleranten Weltreligionen gehören, die bis heute diesen Status auch kaum geändert haben. Während die meisten Christen etwa durch die Zeit der Aufklärung bis heute endlich mal ein weltoffenes Bild haben, existiert sowas auf muslimischem Territorium eher nicht und schon garnicht in den fanatischen Regionen.

Das die Christen oftmals toleranter sind stimmt, allerdings hat das, wie du anmerkst, mit der Aufklärung zu tun, nicht mit der Kirche. Diverse Äusserungen des Papstes zeigen, dass zumindest die katholische Kirche stellenweise genauso verbohrt ist wie diverse geistliche Führer anderer Religionen. Die "fanatischen Regionen" sind meist gekennzeichnet durch Armut und ie daraus resultierende schlechte Bildung. Afghanistan ist da ein Paradebeispiel. Es gibt zwar auch Radikale in reicheren Ländern wie dem Iran, allerdings bezweifle ich, dass die aktuelle Regierung nochmal ins Amt gewählt wird. Bei den in Israel lebenden Juden gibt es auch ein paar Radikale, da ist der Grund vor allem das leben in ständiger Bedrohung. Armut und Angst treiben die Leute in die Arme von politischen Extremisten, das hat schließlich auch mal bei uns funktioniert. Ich finde es schon sehr verwunderlich, dass sich die drei Religionen bekriegen und gegenseitig als Ungläubige titulieren, die eigentlich alle den selben Ursprung haben.
Juden und Muslime lebten in Palästina eigentlich friedlich nebeneinander, bis zur Gründung Israels. Seitdem herrscht dort 60 Jahre Dauerkrieg. Ich glaube nicht, dass es in absehbarer Zeit eine Lösung geben wird. Die Diplomatie hat dort kaum eine Chance und damit wird es auch keine Lösung geben.
 
Juden und Muslime lebten in Palästina eigentlich friedlich nebeneinander, bis zur Gründung Israels. Seitdem herrscht dort 60 Jahre Dauerkrieg. Ich glaube nicht, dass es in absehbarer Zeit eine Lösung geben wird. Die Diplomatie hat dort kaum eine Chance und damit wird es auch keine Lösung geben.

Gerade der gemeinsame Ursorung, den du nennst, macht ja diese drei Religionen zu "Intoleranten"... und die Christen gehören so gesehen auch in gleichen Topf wenn man so will. Das Wort des Papstes hat aber offensichtlicher Weise auch nicht mehr soviel Gewicht wie ein Wort wie "Glaubenskrieg" vom Kollegen Bin Laden. Zumindest hat das den Anschein.

Zum Thema Armut oder Angst und in die Enge und in die Arme von Extremisten getrieben werden, stimme ich dir absolut zu!

Aber um ganz ehrlich zu sein, finde ich auch einen Staat wie Israel, der auf einem religiösen Fundament in jüngerer Zeit gegründet wurde auch nicht mehr zeitgemäß...

Ähnliche Problematik, aber zum Glück mit weniger Sprengstoff, wären Moscheen in Deutschland... was ich im übrigen gut finde, aber in der Öffentlichkeit ja nicht so gut angekommen zu sein scheint, glaubt man was in den Medien steht. Synagogen gibt's doch auch, denkt man an Berlin. Also was wäre verkehrt daran noch eine anständige Moschee zu bauen wo wir Deutschen doch inzwischen die Samariter unter den weltoffenen Menschen sind?! Wenn man Religionsfreiheit predigt und Muslime in Kellergewölbe hinter der Osloerstraße schickt, aber andererseits möchte, dass sich Muslime anständig in die christlich geprägte (ist ja nunmal so) Gesellschaft einzugliedern, dann passt das nicht wirklich zusammen... Freiheit hin oder her.

Was passiert wenn man den ganzen "Spaß" ein paar Ebenen höher packt sieht man im vorderen Orient. Es wäre meiner Meinung nach also auf jeden Fall falsch, dass ganze hinzunehmen, also, als global denkendes Menschenvolk. Im Grunde geht es ja irgendwann, wenn nicht schon jetzt, um Völkermord, Menschenrechtsverletzungen und was noch so alles auf der Agenda stehen kann... egal wer jetzt am Drücker ist!

Nur noch kurz als Ergänzung: Ich behaupte nicht, dass Konfuzianismus, Buddhismus und wie sie alle heißen Unschuldslämmer sind - was dahingehend passieren kann hat man ja Mitte letzten Jahrhunderts in Japan gesehen, und die können ja auch nicht auf alles stolz sein, was dort passiert ist... aber wieder waren es Extermisten, bzw. Ultranationalisten die sich die Auslegung von Religion ein bisschen zurecht gelegt haben.
 
IAch und derjenige sollte nach Möglichkeit ein muslimischer Jude sein und kein konservativer US-Christen-Botschafter. :verwirrt:

Was bitte ist denn ein muslimischer Jude ? :confused::confused::confused:
Entweder ist man Jude oder man ist Muslim.



Juden und Muslime lebten in Palästina eigentlich friedlich nebeneinander, bis zur Gründung Israels. Seitdem herrscht dort 60 Jahre Dauerkrieg.



Das eigendliche Abgleiten des arabisch/israelischen Konfliks ins Religiöse erfolgte m.E. erst nach dem Sechstagekrieg.
Der Unabhänigkeitskrieg 1948 sowie der Suez-Krieg 1956 waren eher noch Kriege
um der politischen Macht willen, sowie um Gebiete.
Erst als radikale Juden nach dem Sieg über die Araber nach 1967 anfingen, die eroberten Gebiete zu besiedeln und als Teil des biblischen Eretz-Israel betrachteten setzte man auf Seiten sowie die Araber sich religiös radikalisierten, wurde der Konflikt religiös.
Als es Israel dann gelang, den mächtigsten arabischen Gegner, Ägypten, aus dem Verband der Araber zu lösen flüchteten sich die Palästinenser immer stärker in den Islam. Die Palästinenser, deren Schutzmacht Ägypten war,bzw. als welche sich Ägypten darstellte, schloß mit Israel plötzlich Frieden.
Das Elend in den besetzten Gebieten sowie in den Flüchtlingslagern wurde immer größer.Da hatten radikale Islamisten dann leichtets Spiel.
Erst nach dem Friedensschluß mit Ägypten verfiel Israel in die Arroganz des Mächtigen, was sich dann auch mit der Annexion der Golan-Höhen im Jahre 1981 unter Beweis stellte.Dann erfolgte der Libanon-Krieg im Jahre 1982 mit seinen Massakern von Sabra und Schatila.Und nach dessen Ende erfolgte die Einrichtung der sogenannten Sicherheitszone im Süd-Libanon.
Als dies hat die religiösen Gruppen wie die Hamas, die Hisbollah oder den Dschihat erst zu dem gemacht, was sie heute sind.Einige dieser Gruppen wurden übrigens unter der Mithilfe Israels aufgebaut, um ein Gegengewicht zur PLO zu schaffen, was aber gründlich in die Hose ging.


J. Seitdem herrscht dort 60 Jahre Dauerkrieg. Ich glaube nicht, dass es in absehbarer Zeit eine Lösung geben wird. Die Diplomatie hat dort kaum eine Chance und damit wird es auch keine Lösung geben.

Im Moment stimme ich Dir da zu.
Es gab eine echte Chance zum Frieden auf der Basis "Land gegen Frieden"
Aber diese große Möglichkeit ist m.E. am 14.11.1995 in Tel Aviv zusammen mit
Jitzchak Rabin gestorben.
Danach ging es nur noch nach unten.
Im Moment sehe ich da keinen Willen, egal auf welcher Seite.



Übrigens, ein kleiner Nachtrag :
Das es erst mit dem Sechstagekrieg richtig ins Religiöse abglitt zeigt m.E. die Tatsache, daß die Eroberung Ost-Jerusalems mit der Klagemauer als heiligster Stätte des jüdischen Glaubens aus religiösen Gründen ein fester Bestandteil der israelischen Kriegsplanung war.Man hatte sogar Fallschirmjäger eingesetzt, um die Klagemauer zu erobern.

Nach dem Krieg hieß es in Israel auf die besetzten Gebiete kann Israel verzichten. Auf Jerusalem niemals
 
Was bitte ist denn ein muslimischer Jude ? :confused::confused::confused:
Entweder ist man Jude oder man ist Muslim.

Ein "muslimische Jude" ist ein Wortspiel, das abgesehen davon das ich es unheimlich toll finde sowas zu schreiben, darauf anspielt, dass jemand mit ausreichend Verständnis und Erkenntnis für den Job gebraucht werden würde, mit entsprechendem Ansehen bei den Parteien... ist doch ganz einfach :verwirrt:
 
Machtmissbrauch geht immer und nicht nur in politischen Systemen, insofern braucht man finde ich Monarchie nicht mit Diktatur oder Autokratie vergleichen, weil es genauso eine Demokratie oder etwaige Formen davon treffen kann, genauso wie eine Stammesherrschaft wo der Dorfälteste Scheibe spielt oder einfach mal in einer Familie wo der Papa die Mama haut!
Also ist es ja wichtig zu beachten, dass jede Gesellschaftsform und jedes politische Prinzip ein Ideal hat das diesem zu Grunde liegt und auch wenn eine Diktatur gut gemeint sein kann, ist doch das Fundament noch das ungenauste - Anarchie ausgenommen - und eine Demokratie kann trotzdem schief laufen -> US-Wahlen/Bush.
Da stimme ich dir prinzipiell zu - war ja auch weiter vorne meine Rede. Der Demokrat hat hier halt noch das Argument (auch wenn es in einigen Fällen wohl nicht immer ziehen wird) dass dem durch Abwahl abgeholfen werden kann, was bei anderen Systeme jetzt nicht so der Fall ist.

Fällt dir was auf? :rolleyes:
Nicht so wirklich. Oder willst du dich jetzt daran hoch ziehen, dass sowohl ich als auch der Wiki-Autor das deutsche Kaiserreich als Beispiel genannt haben?
 
Wenn die Meldungen stimmen, dann macht Israel seine Drohung wahr, und hat mit dem Einsatz von Bodentruppen gegen die Hamas begonnen.
Ein Militärsprecher der israelischen Streitkräfte hat erklärt, daß israelische Bodentruppen nach einer Artillerievorbereitung die Grenze zum Gaza-Streifen überquert haben.
 
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