Tagespolitik allgemein

Viel wichtiger, als ein Prozess gegen Janukowitsch, wäre meiner Meinung nach, zu verhindern, dass die Timoschenko wieder in ein Amt kommt. Ihre Inhaftierung war sicherlich politisch motiviert und rechtlich deshalb sehr fragwürdig, aber das ändert nichts daran, dass die Dame genug Dreck am Stecken hat.

Na wenigstens einer der es mal ausser mir erwähnt.
Auch wenn der Prozeß gegen die Gasprinzessin mit westlichen Maßstäben nicht zu vergleichen war, so saß sie doch genau da wo sie hin gehörte. Im Knast.

Was den Schiessbefehl angeht,so sollte nicht vergessen werden daß die Demonstranten ebenfalls bewaffnet waren,zumindest Teile davon.
Allerdings ist es,da gebe ich jedem Recht der mich darauf hinweißt,ein Ding der Unmöglichkeit gezielt und mit Tötungsabsicht auf Ersthelfer oder bereits Verletzte zu schiessen.
 
Vermutlich ist Timoschenko eher unschuldig, weil es kein fairer Prozess war. Das Gericht sollte schließlich darüber entscheiden, ob die Anschuldigungen wahr sind, sie sich also strafbar gemacht hat. Wenn der Prozess nicht fair verläuft, woher soll man dann wissen ob auch die Anschuldigungen wahr sind? Ich will ja nicht sagen, dass sie nicht ein Lump sein könnte, die Gefängnis verdient hat aber dafür brauch ich mehr als einen politisch motivierten Prozess.
 
Es geht nun auch nicht darum die Timoschenko wieder in den Knast zu bringen, sondern zu verhindern, dass sie Präsidentin wird. Übrigens, spricht es sowieso nicht für die Ukraine, dass das Parlament scheinbar befugt ist, Menschen aus dem Gefängnis zu entlassen. Aber das nur nebenbei.
 
Das ist allerdings etwas, was ich mir ebenfalls gedacht habe. Dass die Politik (scheinbar) Einfluss auf die Justiz während eines Prozesses nehmen kann und mal eben Gefangene wieder freilassen kann, ist schon ziemlich fragwürdig, Revolution hin oder her.
 
Es geht nun auch nicht darum die Timoschenko wieder in den Knast zu bringen, sondern zu verhindern, dass sie Präsidentin wird. Übrigens, spricht es sowieso nicht für die Ukraine, dass das Parlament scheinbar befugt ist, Menschen aus dem Gefängnis zu entlassen. Aber das nur nebenbei.

Da Sie ja nun vorbestraft ist, kann man ihr dann nicht das passive Wahlrecht entziehen? Oder fürchtet man da wieder erneute Aufstände in der Bevölkerung?

Wobei ich in dieser Situation die in Kiew und der Ukranien da gerade herrscht ehh nicht mal Wähler sein will, wenn der sympathischste Kandidat ein (früherer) Boxweltmeister ist, der die Landessprache gerade mal mäßig beherrscht.
 
Um die Krim wird es wohl eine größere Krise geben.
Russland hätte die Halbinsel ohnehin gerne wieder und zeigt im Moment auch militärische Muskeln.
Da hätte der gute Nikita Sergejewitsch wohl besser die Finger weg gelassen.:D
 
Ist wirklich die absolute Härte, was sich Russland da erlaubt und zutiefst widerlich, wenn man mal in Erinnerung behält, wie vehement Putin immer wieder die Heraushaltung des Westens aus praktisch allem fordert.
 
Man sollte aber auch beachten, dass die Bevölkerung der Krim fast ausnahmslos russischsprachig ist.
Ich persönlich könnte es da vollkommen nachvollziehen, wenn die Menschen dort in der nun angekündigten Volksabstimmung sagen, dass sie die Annäherung an den Westen nicht mitgehen und lieber zu Russland gehören wollen. Die Region hat ja ohnehin schon einen autonomen Status innerhalb der Ukraine.
 
60% bedeutet noch lange nicht ausnahmslos. Ich kann durchaus verstehen, dass die russische Ethnie auf der Krim ihre Identität behalten will; Fakt ist aber, dass Russland sich nicht wie ein trotziges Kind benehmen und sich einfach nehmen kann, was es will. Mit einer ähnlichen Strategie hat man vor einigen Jahren die territoriale Integrität Georgiens zerstört und will das gleiche nun auch mit der Ukraine machen, weil diese scheinbar überhaupt gar keine Lust darauf hat ein Vasall des Zarentums Putin zu bleiben.
 
60% bedeutet noch lange nicht ausnahmslos.

Die Zahlen scheinen da zu variieren, Euronews schreibt beispielsweise:
Euronews schrieb:
Bei der letzten Umfrage gaben 1997 mehr als 90 Prozent der Krimbewohner an, im täglichen Leben die russische Sprache zu bevorzugen.

Fakt ist aber, dass Russland sich nicht wie ein trotziges Kind benehmen und sich einfach nehmen kann, was es will.
Dem Satz an sich ist nichts hinzuzufügen.
Aber wenn die Krim sich in einer Volksabstimmung für eine Abspaltung aussprechen sollte, dann würde ich da nicht von "nehmen" sprechen.
 
Die Türkei fordert doch auch nicht Berlin-Kreuzberg, weil dort so und so viel Menschen Türkisch sprechen (Vorsicht, Ironie!). :D
Wenn überhaupt, kann sich Russland auf die ethnischen Russen berufen, was ja auch die Strategie des Kremls in Abchasien und Südossetien war - wo man im Vorhinein auch noch munter Pässe verteilt hat, wie Bonbons an Karneval.
 
Korrekt ist, dass mit dem Westfälischen Frieden Drittstaaten sich nicht in die internen Angelegenheiten eines anderes Staates einmischen sollen.

Nun ist es aber die Natur des modernen Nationalismus, dass er auch nach wie vor ethnisch basiert. Ethnie = Nation = Staat. Und Russland macht gerade, wie der Rest Europas übrigens auch, eine Phase der Renationalisierung durch. Von daher dürfte es sowohl bei den ethnischen Russen in Russland als auch bei den ethnischen in der Ukraine und vor Allem auf der Krim Sympathien für eine Annektion geben.

Allerdings glaube ich nicht, dass Putin das möchte. Putin hat ein Interesse an der gesamten Ukraine (für sein eurasisches Projekt), und nicht nur am russischen Teil. Die gesamte ukraine kann er viel eher beeinflussen, wenn sie in ihrer jetzigen Komposition intakt bleibt.
 
Gab's nicht auf der Krim auch schon Rangeleien zwischen Pro- und Kontra-Putin-Gruppierungen? Insbesondere die sogenannten Krim-Tataren sollen ja keine Russland-Freunde sein.
Also egal wie groß der russischsprachige Anteil sein mag, friedlich würde eine Abtrennung und Annexion durch Russland wohl nicht verlaufen.
 
Die Krimtataren hatten, wie eigentlich alle Ukrainer, hart unter einem gewissen Josef Stalin, seiner Politik und seiner Paranoia zu leiden. Insofern entbehrt das russische Verhalten auch nicht einem gewissen Zynismus.
 
Tja, schön wärs. Leider hat man es bisher in jeder Hinsicht vergeigt Stärke zu zeigen, egal ob gegen die USA oder Russland. Ich bezweifle dass es in diesem Fall anders sein wird, auch wenn es natürlich einmal mehr eine Möglichkeit wäre sich zu profilieren, so wie Edward Snowden eine Möglichkeit ist oder ein Überwinden der eigenen Souveräniten es wäre.
 
Jetzt wäre der Zeitpunkt für den Westen, Stärke zu zeigen und militärisch genau so aktiv zu werden, wie es die Russen tun.

Werden sie bestimmt nicht machen, nachdem ja die Olympiade ja so gut gelaufen ist, und die Menschenrechte dadurch so gestärkt worden sind. ...Oder warte mal!:eek:

Aber wirklich. Warum sollte sich die EU auf ein militärisches Muskelspiel mit Russland einlassen? Das würde doch die Freundschaft gefährden. Außerdem sehe ich keinen Grund sich da militärisch einzumischen. Es gibt da nichts zu gewinnen. Schließlich sind wir nicht mehr im Kaltem Krieg.
 
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