Tagespolitik allgemein

Beim Begriff "Gutmensch" muss man halt aufpassen, da dieser doch etwas vorbelastet ist. Rechtslastige Organisationen und Medien wie PEGIDA und der KOPP-Verlag oder auch Kommentatoren auf Spiegel Online und co verwenden das Wort zB gerne, gerne auch in Verbindung mit "linksgrün". Wobei unter "linksgrüner Gutmensch" laut diesen Gruppierungen natürlich jeder fallen kann, der sich irgendwie für Flüchtlinge einsetzt und sich nicht dem braunen Mob anschließt.
In manchen Bereichen wird das Wort zurecht als Schimpfwert eingesetzt, im Sinne von "gut gemeint ist nicht immer gut gemacht".
Aber bei manchen Leuten habe ich eher das Gefühl, dass sie sich damit generell lustig machen über all diejenigen die versuchen, sich gesellschaftlich irgendwo einzubringen und die einen Zustand verbessern wollen. Ist für das eigene Gewissen natürlich ganz praktisch wenn man von der Couch aus vor dem Fernseher bei eigener Untätigkeit jeden, der sich irgendwie engagiert, mal ganz salopp in den "Gutmenschen-Topf" werfen kann.
 
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Beim Begriff "Gutmensch" muss man halt aufpassen, da dieser doch etwas vorbelastet ist. Rechtslastige Organisationen und Medien wie PEGIDA und der KOPP-Verlag oder auch Kommentatoren auf Spiegel Online und co verwenden das Wort zB gerne, gerne auch in Verbindung mit "linksgrün". Wobei unter "linksgrüner Gutmensch" laut diesen Gruppierungen natürlich jeder fallen kann, der sich irgendwie für Flüchtlinge einsetzt und sich nicht dem braunen Mob anschließt.

Sorry,aber für meine Sicht der Dinge weise ich diese Definition zurück.Obwohl ich dieses Wort als Ausdruck des Abscheus sehr oft verwende.
Ja,der Ausdruck hat viel für mich mit der heucherlichen Partei zu tun die bereits in ihren Aufnahmeanträgen alles Männliche vereint.
Aber Linksgrün ist nicht meine Definition(dafür sind mir die LINKEN in dieser Diskussion viel zu verlogen) und dies hat i.m.A. weder etwas mit einem braunen Mob noch mit der Unterstützung von Flüchtlingen zu tun.
 
Quatsch. Das Etikett Gutmensch bezeichnet ja gerade die Leute, die nicht argumentieren, sondern nur ihre angebliche Menschlichkeit über alles stellen und sich so vermarkten.

Wikipedia sagt sowohl als auch.

Häufiger benutzt die politische Rechte den Begriff, um den politischen Gegner zu diskreditieren: Indem sie „linke“ Ideale als „Gutmenschentum“ abwertet, unterstreicht sie den Anspruch, selbst realistisch und auf der Sachebene zu argumentieren, während den als Gutmenschen Bezeichneten damit Realitätsverlust, mangelndes Reflexionsvermögen, ein unrealistisch hoher moralischer Anspruch oder utopische Vorstellungen unterstellt werden.

Umgekehrt betrachtet:

Die so Angegriffenen sehen darin einen rhetorischen Kunstgriff, der ihre Bestrebungen nach Humanität, Solidarität und sozialer Gerechtigkeit ins Lächerliche ziehen soll. Die Einordnung des Gegenübers als „Gutmensch“ ziehe die Diskussion auf eine persönliche (argumentum ad hominem = 'ad personam') und emotionale Ebene, um so einer inhaltlichen Auseinandersetzung auszuweichen.

Ich denke man sollte so oder so immer auf der argumentativen und sachlichen Ebene bleiben.
 
Es gibt mehere Interpretationen was und wann jemand ein Gutmensch ist...

Natürlich nutzt die politische Rechte den Begriff....Was nicht heißt, das man einigen Fällen dies mit unrecht dies vorwerfen kann. Einige Menschen sind halt schneller mit dem Mund als mit dem Kopf, wenn sie glauben "gutes" tun zu müssen oder zu wollen. Ob es nur einfache Naivität oder wirklich ein festes politisches Weltbild ist...

Dazu gehören ja "Aktivisten" oder die SJW´s( Social Justice Warriors), deren Affiliation man Richtung als neu-calvinistisch-links-Autoritäre ausgehend von Millenials und Trust Fund-Babies bezeichnen kann...In dieser Hinsicht ist ein Gutmensch noch recht brav.
 
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Tut mir leid, solche Begriffe auseinander zu definieren ist doch totale Energieverschwendung. Es kommt immer noch darauf an was man tut und nicht wie man bezeichnet wird oder was Andere denken in welche Schublade man gesteckt werden sollte.
 
Verstehe nicht, wie man sich über den Wegfall des Betreuungsgelds freuen kann. War doch eine gute Idee. Man muss schließlich bedenken, dass jeder Kita Platz mit mehreren hundert Euros subventioniert wird. Da ist es doch im Sinne unserer Solidargemeinschaft nur gerecht, dass Eltern, die keinen Kita Platz in Anspruch nehmen dafür eine Aufwandsentschädigung bekommen.

Und es gibt viele Gründe, warum man sein Kind nicht auf eine Kita schickt:

- man lebt irgendwo auf dem Land und die nächste Kita ist eine Autostunde entfernt.
- man lebt in einem Ballungsgebiet mit zu wenig Kitaplätzen (da halt ich ein vorübergehendes Betreuungsgeld sinnvoller, als junge Familie damit zu belasten die Stadt auf einen Platz zu verklagen…)
- Familien aus einem anderen Kulturkreis, bei dem Kindererziehung alleinige Aufgabe der Familie ist (wir wollen schließlich niemanden durch Vorenthalt finanzieller Mittel dazu zwingen seine Kinder in staatliche Obhut zu geben. Das widerspricht doch unserer offenen, multikulturellen Gesellschaft.)
- die städtischen Kitas sind schlicht und ergreifend Saftläden und die Betreuung beschränkt sich darauf, dass sich die Kinder nicht ernsthaft verletzten.

Hier spreche ich natürlich nur aus eigener Erfahrung und deshalb nehme ich meine Tochter auch wieder aus der städtischen Kita raus. Zum Glück kann ich mir eine private Kita leisten.
Aber ansonsten wäre ich froh gewesen eine kleine finanzielle Unterstützung zu bekommen, denn ich kann es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren meine Tochter weiterhin in eine städtische Kita zu schicken.
 
@Batou

Du musst das verstehen. Sobald etwas von der CSU kommt, ist es automatisch schlecht ;). Hätten SPD, Linke oder Grüne diesen Vorschlag eingebracht, stünden viele dem ganzen anders gegenüber und würden in dem Betreuungsgeld einen starken Ausdruck der Solidargemeinschaft Deutschland sehen.
 
@Batou

Du musst das verstehen. Sobald etwas von der CSU kommt, ist es automatisch schlecht ;). Hätten SPD, Linke oder Grüne diesen Vorschlag eingebracht, stünden viele dem ganzen anders gegenüber und würden in dem Betreuungsgeld einen starken Ausdruck der Solidargemeinschaft Deutschland sehen.
Dass das Blödsinn ist, ist dir hoffentlich selbst klar. :confuse:
Wobei es natürlich stimmt, dass man von der CSU nicht besonders gute Vorschläge, geschweige denn Argumente dafür erwarten kann.

Alleine die Argumentation, mit dem Betreuungsgeld eine Entschädigung für die Nichtinanspruchnahme eines Kitaplatzes schaffen zu wollen, ist so dermaßen schief, dass man sich nur an den Kopf schlagen kann.
 
Verstehe nicht, wie man sich über den Wegfall des Betreuungsgelds freuen kann. War doch eine gute Idee. Man muss schließlich bedenken, dass jeder Kita Platz mit mehreren hundert Euros subventioniert wird. Da ist es doch im Sinne unserer Solidargemeinschaft nur gerecht, dass Eltern, die keinen Kita Platz in Anspruch nehmen dafür eine Aufwandsentschädigung bekommen.

Zunächst mal ist das Betreuungsgeld selber nicht verfassungwidrig, sondern die Tatsache, dass es bundesgesetzlich beschlossen wurde. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die einzelnen Bundesländer das weiterführen könnten (wie in Bayern). Falls ich das so richtig verstanden habe....

Grundsätzlich halte ich das Betreuungsgeld für Diskussionswürdig, aber ich stehe ihm skeptisch gegenüber.
Ich betrachte Kitas nicht mehr als reine Kinderaufbewahrungstätte sondern auch als Bildungsstätte. Davon leitet sich für mich ab, dass jedes Kind ein Recht auf einen Platz haben sollte (und hat). In dem Zusammenhang könnte auch über eine Kitapflicht nachdenken.
Nun deinen Argumenten @Batou

- man lebt irgendwo auf dem Land und die nächste Kita ist eine Autostunde entfernt.

Das kann Argument kann ich sogar verstehen. Wenn ich betroffner Vater wäre würde auch zu dem Argument greifen, aber im Ende verzichtet man auf einen Kitaplatz und diesen muss der Staat auch nicht ausgleichen. Könnte man eventuell für diese speziellen Fällen anders regeln, aber im allgemeinen eher nicht. Entspricht unserer aktuellen Rechtsprechung.

- man lebt in einem Ballungsgebiet mit zu wenig Kitaplätzen (da halt ich ein vorübergehendes Betreuungsgeld sinnvoller, als junge Familie damit zu belasten die Stadt auf einen Platz zu verklagen…)

Das könnte man so machen, sofern diese Familie einen Kitaplatz möchte und keinen bekommt. Das würde Gerichtskosten sparen.

- Familien aus einem anderen Kulturkreis, bei dem Kindererziehung alleinige Aufgabe der Familie ist (wir wollen schließlich niemanden durch Vorenthalt finanzieller Mittel dazu zwingen seine Kinder in staatliche Obhut zu geben. Das widerspricht doch unserer offenen, multikulturellen Gesellschaft.)

Aktuell wird niemand gezwungen. Der Staat bietet Kitas an und wer sie nicht annimmt verzichtet eben darauf.

- die städtischen Kitas sind schlicht und ergreifend Saftläden und die Betreuung beschränkt sich darauf, dass sich die
Kinder nicht ernsthaft verletzten.

Ich habe da positive Ehrfahrungen (bei Freunden, Familie usw.) gemacht. Sollte es politisch gesehen nicht eher das Ziel sein die Qualität zu steigern?


Das ist so meine Sicht als kinderloser Single auf das Thema. Ich finde jedes Thema bezüglich Bildungs- und Familienförderung ist es wert aufgegriffen und diskussiert zu werden, auch wenn es von der CSU kommt. In diesem Fall bin ich gegen eine solche Zahlung, da ihr nutzen nicht groß genug ist und es bessere Möglichkeiten gäbe Familie finanziell zu fördern.
 
- Familien aus einem anderen Kulturkreis, bei dem Kindererziehung alleinige Aufgabe der Familie ist (wir wollen schließlich niemanden durch Vorenthalt finanzieller Mittel dazu zwingen seine Kinder in staatliche Obhut zu geben. Das widerspricht doch unserer offenen, multikulturellen Gesellschaft.)

So ein Bullshit! Es besteht in diesem Land eine allgemeine Schulpflicht, also hätte es sich spätestens ab dem 6. Lebensjahr ohnehin erledigt mit der Weigerung seinen Nachwuchs zumindest zeitweise in staatliche Obhut zu geben.
Im Übrigen sind in den meisten Fällen die Menschen, die sich weigern ihren Nachwuchs in staatliche Obhut zu geben mitnichten aus einem "anderen Kulturkreis", sondern eher irgendwelche Hardcore-Christen. Den Kindergarten nehmen solche Leute allerdings nach meinen Erfahrungen noch recht gern in Anspruch. Problematisch wird es erst, wenn die Schule ansteht, wo doch glatt solch abwegige Dinge wie Evolution und Sexualkunde auf dem Lehrplan stehen... :eek:


Aber ansonsten wäre ich froh gewesen eine kleine finanzielle Unterstützung zu bekommen, denn ich kann es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren meine Tochter weiterhin in eine städtische Kita zu schicken.

Eine Entschädigung für eine Leistung, die man nicht in Anspruch nimmt. Da muss man erstmal drauf kommen... Das wäre ja so, als würde ich von der Bahn das Geld für ein Ticket verlange, wenn ich statt mit dem Zug mit dem Auto in die Stadt fahre. :konfus:

C.
 
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Du musst das verstehen. Sobald etwas von der CSU kommt, ist es automatisch schlecht ;). Hätten SPD, Linke oder Grüne diesen Vorschlag eingebracht, stünden viele dem ganzen anders gegenüber und würden in dem Betreuungsgeld einen starken Ausdruck der Solidargemeinschaft Deutschland sehen.

Ist es nicht irgendwie langweilig, sich einer Diskussion zu verschließen und ständig das eigene Schubladendenken zu bedienen?
 
Eine Entschädigung für eine Leistung, die man nicht in Anspruch nimmt. Da muss man erstmal drauf kommen... Das wäre ja so, als würde ich von der Bahn das Geld für ein Ticket verlange, wenn ich statt mit dem Zug mit dem Auto in die Stadt fahre. :konfus:

Na, ich glaube, dass ist ein bisschen zu kurz gedacht - oder hast du einen gesetzlichen, im Zweifel einklagbaren, Anspruch auf einen Platz im Pendlerzug? Nein, oder? Insofern kommt es den Kommunen definitiv entgegen, wenn sich Eltern entscheiden, ihr Kinder (vorerst) zuhause zu betreuen. Diese Plätze bleiben dann nämlich für die Eltern bzw. Kinder frei, die tatsächlich darauf angewiesen sind. Nun kann man sich aber mit Sicherheit darüber streiten, ob der Staat nicht besser daran täte möglichst schnell, möglichst viele Betreuungsplätze zu schaffen. Ich schätze mal, 'ne Lösung die alle Seiten zufriedenstellt, kann es in diesem Punkt sowieso nicht geben.

Ich persönlich halte es jedenfalls für erstrebenswert, Eltern, welche die Betreuung ihrer für einen bestimmten Zeitraum selber leisten, in einer angemessenen Weise zu vergüten/entschädigen. Nicht bloß, weil diese Eltern keine Betreuungsplätze in Anspruch nehmen, sondern auch, weil es meiner Idealvorstellung entspricht, dass die Kindesbetreuung bis zu einem gewissen Kindesalter einfach bloß Sache der Eltern sein sollte. Ich sehe da einige Möglichkeiten, die der Staat hätte und die über eine plumpe monatliche Zahlung einer pauschalen Summe hinausgehen. Mir schwebt da z.B eine (zeitlich begrenzte) Anhebung des Kinder- oder Ausbildungsfreibetrages vor; gerade letzteres würde vor allem Eltern belohnen, die sich auch im höheren Alter noch um ihre Kinder kümmern.
 
Ich sehe da einige Möglichkeiten, die der Staat hätte und die über eine plumpe monatliche Zahlung einer pauschalen Summe hinausgehen.

Das sehe ich ebenso. Für mich fängt die Familienförderung auch bei indirekten Dingen an, wie z.B. die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum oder eine sichere Jobperspektive mit einer Bezahlung mit der es sich leben lässt.
 
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