Tagespolitik allgemein

Der Typ ist doof wie Bohnenstroh, keine Frage. Meine Frage, warum sich unter Extremisten so leicht die Flagge wechseln lässt, beantwortet das jedoch nicht.

Auch wenn Horst Mahler ein besonderes Exemplar ist gab es solche Menschen schon immer. Wir erinnern uns an gestandene Rotfrontkämpfer die im März 1933 locker die rote gegen braune Tracht tauschten und im Jahre 1945 brave Demokraten oder wieder Kommunisten wurden.
Warum ist das so ?
Nun ich denke die Gründe sind manigfalltig.
Einmal Dummheit. Opportunismus. Persönliche Angst. Pragmatismus.
Sehen wir uns doch nur die deutsche Geschichte an.Da gab Soldaten und Beamte die haben 4 bis 5 Eide geleistet. Auf den Kaiser , auf Weimar, auf den Führer, auf die BRD oder DDR oder gar auf Beide.
Viele Extremisten wollen auch einfach nur dagegen sein.
 
Außerdem sind Antideutsche Imperialismus befürworter was jetzt nicht unbedingt eine linke Position ist.

Kommt halt drauf an, was man als imperialistisch bezeichnet. Das sind klassisch links halt erstmal die USA und in Erweiterung dann der Westen, obwohl ja auch die SU andere Länder gegen deren Willen eingegliedert hat. Oder jetzt Russland.

Stalin hat sich auch Kommunist geschimpft war aber ein waschechter Faschist.

Das ist ja auch kein Widerspruch. (Es sei denn man benutzt Faschismus nur für die italienische Form Mussolinis.)

würde jetzt auch Sarah Wadenknecht nicht unbedingt als links bezeichnen da ihr Weltbild nicht up to date ist.

Links = Up to date?
Sehr praktisch, dann muss man ja in Sachfragen gar nicht weiter diskutieren, wenn alle anderen ohnehin Ewiggestrige sind. ^^
 
Meine Frage, warum sich unter Extremisten so leicht die Flagge wechseln lässt, beantwortet das jedoch nicht.

Mahler ist ein Verbrecher, kein Überzeugungstäter. Wäre zu seiner Zeit nicht die Ideologie der 68er und RAF en vogue gewesen, sondern der Neonazismus, dann hätte der Mann auch schon früher die Shoa geleugnet. Und wenn er nicht schon zu alt und krank dafür wäre, würd's mich nicht wundern, wenn der nochmal Bäumchen wechsel dich spielen und plötzlich salafistische Hasspropaganda predigen würde.
 
Mahler ist ein Verbrecher, kein Überzeugungstäter. Wäre zu seiner Zeit nicht die Ideologie der 68er und RAF en vogue gewesen, sondern der Neonazismus, dann hätte der Mann auch schon früher die Shoa geleugnet. Und wenn er nicht schon zu alt und krank dafür wäre, würd's mich nicht wundern, wenn der nochmal Bäumchen wechsel dich spielt und plötzlich salafistische Hasspropaganda predigen würde.

Ich denke besser kann man diesen Mann nicht beschreiben. Der steht und stand für gar nichts ausser für sich selbst und für persönliche Abneigung gegen den Staat und dessen Gesellschaft.
 
Das Hufeisen-Modell als politische Theorie hat natürlich ihre Tücken, weil sie sehr komplexe Themen mit einem anschaulichen Bild darzustellen versucht - deshalb kann man trefflich darüber diskutieren, ob es zumindest grob passt, die Dinge zu sehr vereinfacht oder nur in bestimmten historischen oder sozialen Kontexten angewandt werden kann. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit kann man aber sowohl realpolitisch als auch ideologisch gewisse Überlappungen und Allianzen der (extremen) Ränder feststellen:

1. Kollektivismus ("Du bist nichts, Deine Rasse/Nation/Klasse/soziale Schicht/etc. ist alles"). Geht einher mit der Ablehnung oder Negierung der freien Entfaltung der Persönlichkeit, da der Mensch in diesem Denkmuster ein Aktivposten zur Verwirklichung bestimmter Vorstellungen ist.
2. Gewaltbereitschaft und "Propaganda der Tat"
3. Ablehnung von Kompromissen, keinerlei Duldung von abweichenden Meinungen
4. Messianische Heilsversprechen und utopisches Denken
5. Gegnerschaft gegenüber der als schwach, dekadent und korrupt empfundenen freiheitlich-demokratischen und liberalen Gesellschaft
6. Antikapitalismus (mit teils sehr ähnlichen, teils sehr unterschiedlichen Alternativmodellen)
7. Vernichtungswillen gegenüber abgelehnten Gruppen und Einzelpersonen
8. Totalitäres Denken und Handeln
9. Extreme Aufladung von Symbolen
10. Hang zur paramilitärischen Auftritten und Organisation
11. Stützung auf bestimmte "auserwählte" Gruppen, in deren Namen alles erlaubt ist
12. Negierung von Grundrechten (alles wird durch Kampf/Revolution errungen)


Ein Blick in die Geschichte zeigt dann die ganz konkreten realpolitischen Entwicklungen: Die verächtlichen und hasserfüllten Äußerungen von Marx über die zum "feudalistischen Lakaientum" neigenden Osteuropäer, die dem Kommunismus im Weg stünden, und der großdeutsch-imperialistische Expansionsdrang nach Osten, bei dem ebenfalls auf dem Rücken ganzer Völker ein utopisches Ziel erreicht werden sollte. Goebbels und Thälmann Seite an Seite beim BVG-Streik 1932, der gemeinsame Hass auf die SPD und die Weimarer Republik, der Hitler-Stalin Pakt, die Vernichtung von "unerwünschten Gruppen" in NS-Deutschland und der Sowjetunion, gemeinsame Aktionen von Extremisten gegen Israel und die USA, die intensive Putin-Treue von Teilen der Linkspartei und der AfD, etc.

Das ganze lässt sich natürlich auch erweitern, die genannten Kriterien treffen z. B. auch auf islamistische Gruppierungen und verschiedene Sekten zu (nicht umsonst wird Scientology vom Verfassungsschutz im Auge behalten). Ideologische Überlappungen, gemeinsame Gegner und taktische Erwägungen haben immer wieder dazu geführt, dass sich die Ränder zusammengefunden haben - mindestens ebenso häufig, wie sie sich dann erbittert bekämpft oder aufgespaltet haben (man denke an die Strasser-Bewegung in der NSDAP).

Ich würde daher zu einer gewissen Vorsicht dabei raten, beispielsweise Stalin als "Faschisten" zu bezeichnen. Stalin war ein autokratischer, gewaltaffiner, von Vernichtungswillen beseelter Sozialist, er gehörte damit zum linksextremen oder linksradikalen Spektrum seiner politischen Richtung und befand sich z. B. in erbitterter Gegnerschaft zu gemäßigten linken Gruppen wie Sozialdemokraten oder anderen Strömungen wie Anarchisten. Aber das ändert nichts daran, dass er zu einer linken Ideologie gehörte, einem linken Staat vorstand und in diesem politischen und ideologischen Kontext dachte und handelte. Es verschwimmen die Begriffe, wenn man Extremismus einfach unter "Faschismus" summiert, und die sehr komplexe Lage wird dadurch zu stark vereinfacht. Der sogenannte IS zum Beispiel war ein religiös fundamentalistisches, totalitäres Gebilde, das sich selbst als islamisch sah und in diesem Kontext dachte und handelte - mit "Faschismus" im klassischen Sinn hat das wenig bis nichts zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
mit "Faschismus" im klassischen Sinn hat das wenig bis nichts zu tun.

Dazu muss man aber auch einfach sagen, dass sich der Begriff auch weiterentwickelt hat. Niemand benutzt heute "Faschismus" nur noch für Mussolinis Bewegung, sondern eben auch für Stalinismus, IS und vieles mehr.
Und das ja nicht nur in der Umgangssprache so.
Diese Beobachtung ist z.B. ein Ausgangspunkt Ecos im "Ur-Faschismus":

Fascism became an all-purpose term because one can eliminate from a fascist regime one or more features, and it will still be recognizable as fascist. Take away imperialism from fascism and you still have Franco and Salazar. Take away colonialism and you still have the Balkan fascism of the Ustashes. Add to the Italian fascism a radical anti-capitalism (which never much fascinated Mussolini) and you have Ezra Pound. Add a cult of Celtic mythology and the Grail mysticism (completely alien to official fascism) and you have one of the most respected fascist gurus, Julius Evola. But in spite of this fuzziness, I think it is possible to outline a list of features that are typical of what I would like to call Ur-Fascism, or Eternal Fascism. These features cannot be organized into a system; many of them contradict each other, and are also typical of other kinds of despotism or fanaticism. But it is enough that one of them be present to allow fascism to coagulate around it.

Eco hat dann 14 Merkmale aufgelistet, die ich für eine ganz gute Orientierung halte. (Ähnlich denen, die du oben auflistest). Die zwar nicht den Faschismus an sich definieren, aber den Ur-Faschismus, aus dem ersterer dann erwächst.
Ob das dann aber in Gestalt von rechter, linker oder religiöser Ideologie ist, ist dann eher nebensächlich, da es um grundsätzlichere Warnzeichen geht.

Mit dieser Liste an der Hand finde ich es sowohl seltsam etwa Stalin das Faschistsein abzusprechen (Weil er ja Kommunist war!) genauso, wie manche andere gerne die Nazis nach links schieben würden (Waren ja Sozialisten!). Da scheint mir immer das Fronten klären -
"Wir sind links/rechts und das sind die schlimmen Anderen!" - wichtiger als das generelle achten auf Unfreiheit und Totalitarismus, wie auch immer die sich zeigen.

Finde es daher weniger verwerflich auch einen Stalin oder den IS faschistisch zu nennen, von Eco beschriebene Merkmale treffen in allen Fällen zu.
 
Dazu muss man aber auch einfach sagen, dass sich der Begriff auch weiterentwickelt hat. Niemand benutzt heute "Faschismus" nur noch für Mussolinis Bewegung, sondern eben auch für Stalinismus, IS und vieles mehr.

Ein legitimer Einwand. Das Problem besteht aus meiner Sicht dennoch darin, dass Faschismus als ideologischer Sammelbegriff immer noch dem politisch rechten Spektrum zuzuordnen ist und das im allgemeinen Bewusstsein auch wird - ein Faschist ist jemand, dessen ideologischen Wurzeln dort liegen und der grob in diesen Spektrum denkt und handelt. Natürlich unterscheiden sich die Ausprägungen und Spezifikationen und es gibt auch allerhand (teils sehr bizarr anmutende) Mischformen, beispielsweise den Nationalbolschewismus. Diese sind aber so speziell, dass sie auch gesondert betrachtet werden müssen.

Mit dieser Liste an der Hand finde ich es sowohl seltsam etwa Stalin das Faschistsein abzusprechen (Weil er ja Kommunist war!) genauso, wie manche andere gerne die Nazis nach links schieben würden (Waren ja Sozialisten!). Da scheint mir immer das Fronten klären -
"Wir sind links/rechts und das sind die schlimmen Anderen!"

Ja und Nein. Es ist natürlich völlig unsinnig, die Nationalsozialisten als politisch links einzustufen - aber es ist auch völlig unsinnig, Stalin vom Kommunisten zum Faschisten umzudefinieren. Bei erstem verdeckt das die ideologischen Wurzeln im deutschen Rechtskonservatismus und dem italienischen Faschismus, bei zweitem den eliminatorischen Charakter der sozialistischen Ideologie, wie sie zur Zeit der Sowjetunion gedacht und angewandt wurde. Mir ist der Begriff des Faschismus - auch unter Zuhilfenahme von Ecos hilfreichen Kriterien - zu schwammig, wenn man ihn auf andere ideologische Kontexte überträgt. Das scheint ja bei Ecos Beispielen durch: Die unterschiedlichen Ausprägungen des Faschismus, so verschieden sie auch sind, lassen sich dennoch zumindest grob dem politisch rechten Spektrum zuordnen und in diesem dann kontextualisieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit dieser Liste an der Hand finde ich es sowohl seltsam etwa Stalin das Faschistsein abzusprechen (Weil er ja Kommunist war!) genauso, wie manche andere gerne die Nazis nach links schieben würden (Waren ja Sozialisten!).
Der Take war so dermaßen dumm, dass ich danach direkt meinen Twitter-Account gelöscht habe. :D
Erika Steinbach (Noch so ein verstrahltes Exemplar) weiß ein Lied davon zu singen.
 
Das scheint ja bei Ecos Beispielen durch: Die unterschiedlichen Ausprägungen des Faschismus, so verschieden sie auch sind, lassen sich dennoch zumindest grob dem politisch rechten Spektrum zuordnen und in diesem dann kontextualisieren.

Dass Eco sich in dem Essay hauptsächlich mit rechten Strömungen auseinandersetzt sei ihm auch gar nicht abgesprochen.
Trotzdem lassen sich viele seiner 14 Merkmale auch auf linke oder religiöse Ideologien anwenden.
Da folgt dann ja schon fast zwingend die Frage, warum das so ist, wenn Faschismus angeblich nur im rechten Spektrum vorkomme.
Vielleicht hätte er einen neuen, abgegrenzteren Begriff als "Ur-Faschismus" wählen sollen, aber Eco ist anscheinend grundsätzlichen Problemen auf der Spur, die sich eben nicht auf eine ideengeschichtliche Herkunft festnageln lassen, sondern universell und früher begründet sind als unsere politischen Schemata. Es interessiert den Journalisten im Gefängnis ja auch eher weniger, ob sein Kerkermeister aus dem linken oder rechten Spektrum heraus argumentiert, entscheidend ist der Einschnitt der Pressefreiheit, den sich beide Ideologen teilen.
 
Diese Gedanken rumoren schon länger in mir und nun müssen die mal raus. Janus macht da einen guten Aufhänger.

1. Kollektivismus ("Du bist nichts, Deine Rasse/Nation/Klasse/soziale Schicht/etc. ist alles"). Geht einher mit der Ablehnung oder Negierung der freien Entfaltung der Persönlichkeit, da der Mensch in diesem Denkmuster ein Aktivposten zur Verwirklichung bestimmter Vorstellungen ist.
2. Gewaltbereitschaft und "Propaganda der Tat"
3. Ablehnung von Kompromissen, keinerlei Duldung von abweichenden Meinungen
4. Messianische Heilsversprechen und utopisches Denken
5. Gegnerschaft gegenüber der als schwach, dekadent und korrupt empfundenen freiheitlich-demokratischen und liberalen Gesellschaft
6. Antikapitalismus (mit teils sehr ähnlichen, teils sehr unterschiedlichen Alternativmodellen)
7. Vernichtungswillen gegenüber abgelehnten Gruppen und Einzelpersonen
8. Totalitäres Denken und Handeln
9. Extreme Aufladung von Symbolen
10. Hang zur paramilitärischen Auftritten und Organisation
11. Stützung auf bestimmte "auserwählte" Gruppen, in deren Namen alles erlaubt ist
12. Negierung von Grundrechten (alles wird durch Kampf/Revolution errungen)

Hier bei dieser Aufzählung fehlt mir persönlich die Erwähnung des Standardwerkzeugs schlechthin für alle kleinen Hobbydespoten. Implizit sind die nachfolgenden Gedanken von mir zwar bereits in dieser Liste enthalten, aber es wird IMO nicht deutlich genug. Ich werde hier jetzt so ausführlich, weil so ziemlich jeder mit einem Radio, einem Fernseher, einer Zeitung oder nem Internetanschluss in den letzten 10 Jahren die volle Breitseite dieser sozialen Entwicklung in einer permanenten Dauerberieselung abbekommen hat.

Ich rede hier von "Neusprech". Und mit diesem einher geht ein riesiger Rattenschwanz an Folgeerscheinungen, die über kurz oder lang fatale Auswirkungen auf eine vormals aufgeklärte Gesellschaft haben, wenn niemand rechtzeitig und laut genug "NEIN!" schreit.

Gehen wir mal davon aus, dass ein Typ daher kommt und sich die Umsetzung eines dieser Punkte zur Agenda gemacht hat, zum Beispiel Punkt #4 (Messianische Heilsversprechen). Stellte sich so ein Typ nun auf den Marktplatz und erzählt was von Menschenseelen, Xenu, Vulkanen und DC10-Raumschiffen, dann würde dieser einfach nur ausgelacht werden. Der direkte Weg funktioniert nicht, weil das propagierte Glaubenskonstrukt vollkommen absurd, unzeitgemäß und erfunden klingt.

Wie funktioniert das also stattdessen?

Jedes Herrschaftssystem, das nach obigen Normenkatalog funktioniert, wird früher oder später einen signifikanten Einfluss auf den Sprachgebrauch im Alltag ausüben. Dabei geht es darum, feststehende Begrifflichkeiten umzudefinieren, neue Kunstworte zu etablieren und missliebige Formulierungen aus dem normalen Sprachgebrauch zu tilgen. Die beiden zentralen Mechanismen, die hier zum Erfolg führen sind so simpel, wie effektiv:

1. Erzähle eine möglichst emotionalisierende Lüge.
2. Wiederhole diese Lüge immer und immer wieder.
(Wer hier jetzt an den Tatbestand der Volksverhetzung denkt, liegt goldrichtig!)

Auf besonders fruchtbaren Boden fallen diese Lügen, wenn mit diesen Feindbilder bedient werden, die bereits vorhanden sind. Zum Beispiel Schwarze, Flüchtlinge, Juden, 'Unterdrückerische Personen' und im aktuellen Fall Russland vs. Ukraine wirklich und wahrhaftig sogar "Nazis". :crazy

Es bedarf schon eines ungeheuren Maßes an völlig unverschämter Dreistigkeit, um den jüdischen (!) Präsidenten der Ukraine, dessen nächste Verwandte in den KZs des Dritten Reichs ermordet wurden, zum Nazi zu erklären, der einen Genozid (sic!) am russischen Volk durchführen lässt. Der ganze Irrsinn lässt sich wie folgt zusammenfassen: Der Krieg in der Ukraine ist das Ergebnis der Jagd von Faschisten auf Nazis.

Das ist nicht nur hochgradig bizarr und reißerisch formuliert, sondern außerdem auch noch die knallharte Wirklichkeit. Meistens ist kein Krieg so derartig omnipräsent, anhand dessen man den ganzen intellektuellen Wahnsinn so treffend darstellen kann. Das ganze Gefüge der intellektuellen Machtausübung wird in der Regel sehr viel subtiler, deutlich langfristiger und stetiger durchgeführt.


Für mich persönlich ist es eine schwer zu schluckende Pille, dass diejenigen, die sich vollkommen unverfroren dieser Mechanik des Lügens bedienen, sich am laufenden Band selbst widersprechen. Ich denke hier an dieser Stelle, dass es niemand mag, wenn er mit offensichtlichen Widersprüchen in seiner eigenen Anschauung konfrontiert wird. Das ist IMO der Hauptgrund für drakonische Strafen für das Äußern von Fakten und Meinungen, die auf ebendiesen Fakten basieren. Da geht es nicht darum, jemanden dafür zu bestrafen, dass dieser die Wahrheit sagt, sondern dass man selbst der Lüge überführt wird.

Ich denke ferner, dass es richtig ist, dieses Vorgehen beim Namen zu nennen: Das alles ist nichts anderes, als Gehirnwäsche. Und diese erfüllt mehrere wichtige Funktionen in einem totalitären Gesellschaftsentwurf:

1. Man kann eine unmittelbare Freund-Feind-Erkennung anwenden. Ganz plakativ ist das natürlich, wenn statt "Guten Morgen/Mittag/Abend" plötzlich dem Staatsoberhaupt unter Namensnennung ganz besonderes "Heil" gewünscht wird. Zieht sich irgendwann komplett durch den Alltag.

2. Zementierung der eigenen Autorität durch Quantität:
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In diesem ganz spezifischen Fallbeispiel werden Leute einer rigorosen Gehirnwäsche unterzogen, bei der Texte solange mit neuen Wortbedeutungen überladen werden, bis der ursprüngliche Sinn verloren gegangen ist. Das Ziel ist hier, dass eine äußere Autorität über den Sinn von Worten bestimmt und nicht länger der eigene Verstand oder, L.R.H. bewahre, die eigene Grundausbildung in den Grund- und Weiterführenden Schulen.

3. Abhängigkeit. Es geht buchstäblich darum, den Ertrag aus Jahrhunderten des Wissens und der Vernunft zu vernichten und die Antithesen zu den Leitsprüchen der Aufklärung gewaltsam durchzusetzen und in den Köpfen der Menschen zu verankern.

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Zu all dem sage ich entschieden "NEIN!" und zitiere Immanuel Kant:

 
Ich bin der Meinung das die Grenzen bei Links und Rechts oftmals recht fliessend sind.
Der Faschismus ist sicherlich im Kern Rechts, aber er bedient sich zuweilen auch linker Ideen.So war die NSDAP zutiefst Antimarxistisch hatte aber mit der Steine Organisation die durchaus proletarische Züge hatte.
Auf der anderen Seite hatten alle sozialistischen Staaten einen starken Bezug zum Vaterland und zum Militarismus.
Sehen wir nur mal auf die DDR. Die war dermaßen patriotisch und militaristisch das man das schon als Rechts bezeichnen mußte.
 
Also sorry. Man kann jetzt gerne wieder über mich herfallen, aber dieser Fernsehclown Selenski kommt mir immer mehr wie eine Mischung aus Ilja Ehrenburg, Dr. Goebbels und Comical- Ali vor.
 
Die Clown-Konkurrenz aus dem Circus Kremlin macht doch dasselbe. Nennt die ukrainische Regierung "drogensüchtige Neonazis und Terroristen"
Auch ein bisschen lächerlich und Goebbelsmäßig oder?

Auch Informationskrieg ist Krieg, das sollte dir doch nicht fremd sein, du bist doch militärisch höchstinteressiert.

Gibt da aber einen großen Unterschied: Russland macht die Medien dicht, die Ukraine dreht sie auf. Dafür ist ein Präsident aus der Unterhaltungsindustrie, der sich die Freiheit auf die Fahne schreibt, doch ideal.
Was ist denn die Alternative in der Zeit von Tik-Tok, als die Verbündeten mit tweetbaren Sätzen zu beknien und den Feind zu verhöhnen und zu bedrohen?

Ich kann mich an keine Kampagne erinnern die alle Netzwerke von Facebook, Instagram über Reddit bis 9Gag so komplett mit Memes zu seiner Sicht dominiert hat wie diese.
Wo sind eigentlich die berüchtigten russischen Hackergruppen um das ukrainische Netz lahmzulegen? Die Ukraine hat Russland im Netz längst nach Sibirien zurückgebombt.

Von dieser Medienkompetenz könnten wir uns ruhig was abschneiden. Erinnert sich nach zwei Monaten eigentlich noch irgendjemand an unsere Impfkampagne für 60 Mio € ?
 
Die Clown-Konkurrenz aus dem Circus Kremlin macht doch dasselbe. Nennt die ukrainische Regierung "drogensüchtige Neonazis und Terroristen"
Auch ein bisschen lächerlich und Goebbelsmäßig oder?

Auch Informationskrieg ist Krieg, das sollte dir doch nicht fremd sein, du bist doch militärisch höchstinteressiert.

Sicher. Aber Putins Unsinn wird auch als das erwähnt was es ist. Lüge und Unsinn.

Selenskis Unsinn wird gefeiert.
 
Gib doch mal ein Beispiel.

Glaubt der wirklich Russland würde dermaßen viele Soldaten verlieren um drei Generationen zu benötigen um die Verluste auszugleichen ?

Glaubt der wirklich seine Gebetsmühlenartig wiederholte Forderung nach einer Flugsverbotszone würde erfüllt ?

Glaubt der wirklich der Westen nimmt einen Krieg mit Russland in Kauf wegen der Ukraine?

Der letzte der so dumm war war Schakaschvilli.Wir wissen wie es ausging.
 
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