The Wheel (Besh-Gorgon-System)

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Nach mehreren Umwegen, kam er von Nar Shadarr nach Wheel, wie immer als blinder Passagier. Einige musste nicht wissen, wo und wie er reiste. Immerhin hatte er auch einpaar unappetitliche Mitesser auf Nar Shadarr zurück gelassen, von denen er sich los sagen wollte und musste.




Nun, in der Black Sun aufgenommen, hoffte er somit auf ertragreichere Einnahmequellen. Der Kodex war ihn mehr oder minder egal, seine Ziele standen über diesen, doch er nutzte die Gelegenheit und das Angebot. So jemanden, nein, so etwas wie ihn, schien doch irgendwo in der Galaxie aufsehen zu erregen.




Auf Wheel angekommen, streunerte er etwas durch die Bars und Lokale, mit der dezenten Frage, ob sie jemanden wie Mol gesehen hatten. Direkt konnte er die Fleischsäcke nicht fragen, es war schon auffällig genug, dass ein Droide nach einem Organischen fragte, doch auch wieder nutzte er die Suche als Gelegenheit und suchte nach einer günstigen Lagerhalle für seine zukünftigen Waren.




Binnen weniger Stunden war auch eine gefunden, der Eigentümer war ein findiger Rodianer, der keine Fragen stellte und Pumpkin eine kleine Lagerhalle vermietete. Nachdem die Rollotür versiegelt war, machte sich der Droide wieder auf den Weg, bestückt mit einer Holonachricht für Mol, einem PADD – mit Mol's Beschreibung, wie er aussah – und einer weiteren Holonachricht, die sich der findige Droide selbst zusammen gebaut und programmiert hatte. Bei Aktivierung war eine Gestalt zu sehen, die Stimme männlich, gehüllt in einem Umhang mit Kaputze, die sich mit einem ausgedachten Namen vorstellte und sein jeweiliges Begehren erklärte, die Pumpkin zuvor in die Botschaft einprogrammierte. Somit könnte er die lästige Diskussion umgehen, die die Organischen führten, wenn sie sich weigern wollten, Handel mit einem Droiden zu machen. Somit war wenigstens der Anschein gewahrt, dass ein Organischer als Auftraggeber den Droiden als Boten los schickte, um seine Geschäfte zu erledigen.




Nach einer Weile kam er dann zur "Spitze" an und überlegte, wie er eine Person in einem Meer aus Personen finden sollte, doch das Schicksal kam ihn zugute, da Mol das Lokal betrat. Die Blicke trafen sich, doch Mol schien zu einer Gruppe zu gehen, wobei der Droide nochmal die Aufzeichnungen durchging und die Identität bestätigte. Er war es. Leider konnte man auf der Wheel keine Waffen tragen, dies wäre Pumpkin um einiges lieber, doch so musste es auch gehen. Er ging zur Gruppe und passte einen Augenblick ab, wo er eingreifen konnte.




Als sich die Gruppe erhob und Mol gehen wollte, "räusperte" sich der Droide, worauf sich die Gruppe trennte und Mol ihn etwas wirsch ansprach, dass er bei einem ansehnlichen Aussehen jemand anderen fragen solle, da er selbst kein Mechaniker wäre.


Schlagfertig erwiderte er nur: "Aussage: Deinem Aussehen zu urteilen, wärest du eh der falsche Geschäftspartner dafür. Frage: Ist dein Name Mol? Aussage: Eine Botschaft." Er reichte sie ihm, seine Photorezeptoren schienen kalt, ausdruckslos zu sein, doch nur die Farbe Orange waren warm. Er wartete einen Augenblick, bis dieser die Botschaft zur Kenntnis genommen hatte und fügte dann hinzu: "Aussage: Mein Auftrag ist es, dich nach Vergesso zu geleiten."


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[ Mittlerer Rand / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Ringpromenade / Bar "Die Spitze" ] Mol und Pumpkin, sowie diverse Gäste

Verärgert kniff Mol die Augen zusammen, als der Droide bissig auf seinen flapsigen Kommentar antwortete. Seit wann beherrschte diese Blechkisten eigentlich Humor? Anscheinend hatte er einen entscheidenden Entwicklungsschritt verpasst, was für ihn jedoch nicht unbedingt eine positive Konnotation beinhaltete. Der Zabrak war eigentlich ein liberalistisch eingestelltes Individuum mit Ansichten die man gut und gern unter dem Schlagwort ‚kultureller Pluralismus‘ führen konnte, doch waren Droiden trotz allem immernoch Gegenstände und sollten sich auch bitte so verhalten.

„Und wenn ich Mol bin?“

Fragte er alarmiert, als das sich seltsam ausdrückende Ding von ihm ihn mit ausdrucksloser Stimme fragte ob er der Gesuchte war. Was wollte die orangerote Maschine und – noch wichtiger! – für wen arbeitete sie? Plötzlich streckte sie eine Hand von sich und reichte ihm einen kleinen Holoprojektor, denn dieser mit wachsendem Misstrauen entgegen nahm. Seine andere Hand tastete hinter seinem Rücken nach dem Blaster, den er in seinem Hosenbund bei sich trug. Zwar war es auf The Wheel offiziell verboten Waffen zu tragen, doch absolut niemand und wirklich absolut niemand interessierte sich dafür. Nicht einmal die eigentlichen Sicherheitskräfte. Alarmiert warf er einen Blick auf die angebliche Botschaft in seiner Rechten und musterte dann wieder den Droiden eingehend. Doch natürlich blieb die durastählerne Fassade völlig unbewegt.

Schließlich fügte die Maschine noch hinzu, dass es ihre Aufgabe war ihn nach Vergesso zu eskortieren. Schlagartig verhärtete sich
Mols Gesicht und seine Linke schloss sich um den Blaster. Was wurde hier gespielt?! Wer war diese Maschine und was hatte sie mit Vergesso zu tun? War es die Black Sun, die jetzt Schläger schickte um ihn vorzeitig zurückzuholen, oder war es doch jemand anderes der ihm Übles wollte?


„Eine gute Sache, dass man Aufträgen ja nicht immer bis aufs Wort ausführen muss. Gesetze bedeuten schließlich nichts…“

Sagte er ruhig und spannte sich an. Er hatte grade die erste Hälfte der letzten Zeile des Kodex der Schwarzen Sonne rezitiert, die in der Öffentlichkeit als allgemeines Erkennungszeichen für Mitglieder galt. Gab der Droide keine, oder die falsche Antwort so würde er ihn zerstören – oder es zumindest versuchen. Einen Moment zog sich die Stille. Mol zählte im Geist die Sekunden bis zum Angriff. Drei…zwei… Doch dann kam die richtige Antwort. Langsam nickte der hünenhafte Zabrak. Die Antwort war richtig, die Maschine gehörte der Black Sun. Blieb immernoch die Frage warum sie ihn nach Vergesso geleiten sollte.

„Also gut. Mein Schiff ist nicht allzuweit von hier entfernt. Ich wollte ohnehin bald zurückfliegen. Dann komm“

Mol bedeutete dem Droiden aufzuschließen und ging los. Er würde den Teufel tun der Maschine den Rücken zuzudrehen, ob Teil der Familie oder nicht. Ihr Weg führte sie anders als zuerst geplant nicht zu Butchs Gleiter, sondern zu den öffentlichen Verkehrsmitteln von The Wheel. So legal wie es auf der Station nur ging, zog Mol sich ein Ticket und im nächsten Moment saßen sie auch schon in der muffigen und überfüllten Bahn. Langsam versenkte er die Hand in seiner Tasche und zog ein paar abgenutzter, kabelloser Kopfhörer heraus, die er an den kleinen Holoprojektor anschloss. Was immer die Sun ihm auch zu sagen hatte, es war sicher nicht für anderer Leute Ohren bestimmt.

Kurz suchte sein Daumen den Aktivierungsknopf, dann erwachte der Projektor summend zum Leben und eine kleine, blaue Gestalt materialisierte sich flimmernd über seiner Handfläche. Sofort war
Mol klar, dass er es hier mit jemandem zu tun hatte, den er wenn dann nur flüchtig oder noch überhaupt nicht gesehen hatte. Allem Anschein handelte es sich bei dem Wesen um einen Selkath, eine auf Manaan heimische, amphibische Lebensform.


„Einen guten Tag, Pateessa Mol.“

Sagte das Hologramm des unbekannten Hologramms und verschränkte die Arme vor der Brust

„Mein Name ist Nerra Yarta und ich bin ein Mitarbeiter von Subvigo Özkar Wugun, für den Sie in diesem Moment Prisen aufbringen sollten. Wir registrieren mit Missbilligung, dass Sie offenbar Ihre eigenen Geschäfte für wichtiger halten, als die Belange der Familie. Doch ist unerlaubte Entfernung nicht Ihr einziges Vergehen. Auf Ihrer Eskapade sind unter Ihrer Führung drei weitere Mitglieder ums Leben gekommen, die sich auf Ihren Anreiz hin entfernt haben. Sie haben weiterhin die Zerstörung einer trandoshanischen Jagdplattform im Verwaltungsgebiet Vigo Zasshis zu verantworten und den gewaltsamen Tod ihrer Pächter. Seien Sie hiermit unterrichtet, dass der ehrenwerte Vigo persönlich Ihren Kopf gefordert hat. Der einzige Grund warum das verlässliche Mitglied neben Ihnen Ihnen noch nicht demonstriert hat, was mit verlorenen Söhnen der Familie geschieht, ist die erfolgreiche Demonstration Ihrer Fähigkeiten im Shinbone-System. Seien Sie unterrichtet, dass dies die letzte Warnung ist und eine weitere Abweichung Ihren ankündigungslosen Tod nach sich ziehen wird. Darüber hinaus wird Ihnen mit sofortiger Wirkung das Kommando über Ihr Schiff und Ihre Crew entzogen und Ad’ika Gerold Mallory zugesprochen. Sobald Sie ankommen wird er sich bei Ihnen vorstellen. Ich wünsche einen schönen Tag, Bechesmy Mol.“

Die kühle, fast schon emotionslos zu nennende Stimme verstummte und das Hologramm deaktivierte sich. Doch Mol starrte noch immer regungslos auf die Stelle, wo sich das fischige Gesicht des Selkath grade noch befunden hatte. Das Schicksal musste einen wahrlich schwarzen Sinn für Humor besitzen, hatte es ihm grade ein weiteres Mal einen herben Schlag versetzt. Mit einem Mal hatte er jegliche Bewegungsfreiheit eingebüßt, das Kommando über seine Crew und sein Schiff verloren und war zu allem Überfluss auch noch degradiert worden. Das konnte nicht wahr sein. Sicher lag er noch in der schmuddeligen Arztpraxis und träumte. Oder? ODER?!

Mit ausdruckslosem Gesicht wartete er auf das glückliche Erwachen, doch lediglich die Bahn erreichte ihre Destination. Wie ein Schlafwandler erhob er sich und ging an der wachsamen Seite des Droiden hinaus. Von hier aus waren es nur noch ein paar Minuten und schon hatten sie Landebucht 4-B erreicht, in der sich die Eisenheim befand. Mit tauben Fingern gab er den Zugangscode ein und betrat das Schiff.


Sliff?“

Rief er, erhielt jedoch keine Antwort. Der Kobok war fort, Butch war offensichtlich schon hier gewesen. Schwer seufzte er. Schade. Ein weiteres Saufgelage mit seinem Freund hätte die Sache sicher erträglicher gemacht. Kurz warf er dem Droiden einen Blick zu, schüttelte dann jedoch den Kopf. Maschinen tranken Maschinenöl und kein Alkohol.

„Wie ist deine Bezeichnung?“

Fragte er, während er über den mit getrocknetem Trandoshanerblut befleckten Gang in Richtung Cockpit stampfte, in dem noch immer einige Spritzer Snivvianerblut waren.

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[Besh-Gorgon-System | The Wheel | Docks | Frachter Eisenheim] Sliff Quori

Sliff Quori war noch nie auf The Wheel gewesen. Die Station war keine der größten der Galaxie, dieser Titel gebührte wohl Kuats Werften. Doch im Gegensatz zu diesen hatte sie einen gewissen Ruf, was ihre Vergnügungsmöglichkeiten anging. Sie zog Touristen an und bot diverse Sehenswürdigkeiten für quasi jeden Geldbeutel. Gerne hätte der Kobok sich umgesehen. Doch noch konnte er mit den Krücken, die er sich kurz vor Ende der Reise aus Metallteilen zusammengebaut hatte, keine großen Strecken zurücklegen. Es kostete ihn große Mühe, überhaupt das Schiff zu verlassen, um einen Blick auf die Docks zu werfen und einmal andere Luft zu atmen. Mehr als einmal stürzte er fast und durch die ungewohnte Bewegung schmerzte nach einer Weile nicht nur sein Beinstumpf, sondern auch die Muskeln in Schultern, Armen und Nacken. Er fühlte sich unbeholfen und schwach, was ihm die Lust auf einen längeren Ausflug nahm. Die Vorstellung, behindertengerechte Verkehrsmittel nutzen zu müssen und in Kneipen und Casinos an ein paar Stufen zu scheitern, war nicht verlockend, denn er hatte sich längst noch nicht daran gewöhnt, dass seine Verletzung künftig sein Leben diktieren würde. Außerdem gab es neben dem Loch in seinem Ego noch das in seiner Tasche: Im Moment besaß der Kobok nichts, nicht einen einzigen Credit. Da auch auf The Wheel nichts umsonst war und er ohnehin schon von der Gunst und Großzügigkeit Mols lebte, dem er Passage und Essen nicht bezahlen und weder zum Treibstoff noch zu den Liegegebühren etwas dazu geben konnte, fielen alle Arten von Vergnügungen bis auf weiteres aus. Zunächst musste er sich Geld beschaffen. Eine ungewohnte Situation, nachdem er jahrelang im Sith-Tempel gelebt hatte und dort mit allem Lebensnotwendigen versorgt gewesen war. Doch Kommandant Mol hatte ihm versprochen, Kontakt zu Leuten herzustellen, die hoffentlich eine Arbeit für ihn hatten. Er würde alles machen, sofern es ihm ein bescheidenes Auskommen und eine ebensolche Perspektive bot. Wählerisch durfte er in seiner gesundheitlichen Verfassung und mit seinem zweifelhaften Lebenslauf nicht sein. Eine Vergangenheit im Sith-Orden war außerhalb des Imperiums nicht gerade eine Empfehlung für einen potentiellen Arbeitgeber.

Verdrossen von seinen mäßig erfolgreichen Versuchen mit den Krücken hockte Sliff sich auf die ausgeklappte Rampe der Eisenheim (in der Hoffnung, dass es ihm gelingen würde, ohne Hilfe wieder aufzustehen) und starrte Löcher in die Luft. Schon drohte er wieder, in eine depressive Stimmung zu verfallen, als sich ihm drei Wesen näherten. Zunächst bemerkte er sie kaum; ständig gingen Leute vorbei, die sich um ihn ebenso wenig kümmerten wie er sich um sie. Doch dann realisierte er, dass sie sich Mols Frachter näherten, und blickte auf. Die tausenden Einzelbilder seiner Facettenaugen (von denen einige noch immer blind waren, wodurch ein paar Pixel fehlten) kombinierte sein Gehirn zu einem Arcona, einem Zabrak und einem Menschen. Letzterer war ziemlich unscheinbar im Vergleich zu den anderen beiden. Der Arcona war eine auffälligere Erscheinung, stand jedoch im Hintergrund, hatte eine nachlässige Körperhaltung und wirkte irgendwie abwesend. Den Anführer gab eindeutig der Zabrak.

»Ist das die Eisenheim fragte Mols Artgenosse und deutete auf den Frachter.

Sliff Quori konnte nur ahnen, dass es sich um Mols Bekannte handelte. Er hatte nicht die Gelegenheit gehabt, bei dem Treffen dabei zu sein und wusste noch nicht, was vereinbart worden war, doch es war nicht unwahrscheinlich, dass jemand kam, um ihn zu treffen. Allerdings konnte der Besuch auch andere Gründe haben, deshalb blieb er vorsichtig. Erstes Gebot der Vorsicht war, den Fremden gegenüber nicht auf dem Boden sitzen zu bleiben. Er griff die Krücken und stemmte sich daran hoch. Seine Behinderung wurde dadurch offensichtich.

»Ah, Sie sind dieser Sliff«, schlussfolgerte der Zabrak, wodurch sich die Antwort des ehemaligen Sith-Jüngers erübrigte. Sein Blick, sofern der Insektoid ihn richtig deutete, war abschätzend, vielleicht auch geringschätzend.

»Der bin ich. Sliff Quori. Und Sie?«

»Wir sind hier, um Sie abzuholen. Mol hat Ihre Passage bezahlt.«

Dann hatte der Kommandant also Erfolg gehabt - und Sliff stand nun noch tiefer in seiner Schuld, finanziell ebenso wie im übertragenden Sinn. Ein Teil des gewaltigen Steins, der auf seinem Herzen lag, löste sich und fiel.

»Wir haben aber wenig Zeit«, fuhr der Zabrak fort - seinen Namen hatte er trotz der Nachfrage noch nicht genannt. »Wie schnell sind Sie aufbruchbereit?«

»Quasi sofort«, antwortete Sliff. »Ich hab' alles bei mir.«

»Das nenn' ich leichtes Gepäck...« murmelte der Arcona aus dem Hintergrund. Er sprach übertrieben gedehnt und gab dann ein blödes Kichern von sich. Dem Kobok kam der Verdacht, dass der Fremde entweder geistig minderbemittelt oder auf Droge war.

»Ich hinterlasse Mol noch eine Nachricht, dann können wir los.«

Deine Leute haben mich abgeholt. Tut mir leid, dass ich mich nicht persönlich verabschieden kann, die haben's eilig. Aber wir sehen uns wieder: Ich schulde dir eine Menge und werde mich revanchieren! Lass dich bis dahin gefälligst nicht umbringen! Sliff

Das waren nicht gerade herzliche Worte, aber das Höchstmaß an Emotion, das Sliff von sich preisgeben konnte. Er hoffte, dass Mol verstehen würde, wie es gemeint war.

Bei der Eisenheim hielt ihn nun nichts mehr. Nachdem er die Rampe von außen geschlossen hatte, damit der Frachter vor der Rückkehr seines Besitzers nicht von Dieben heimgesucht wurde, folgte er den drei Fremden. Nun wünschte er sich, er hätte doch ein paar Spaziergänge unternommen, um den Umgang mit den Krücken zu üben. Leider nahmen der Zabrak und der Mensch wenig Rücksicht auf sein Handicap und ließen ihn bald hinter sich zurück. Der Arcona ließ sich zurückfallen; entweder um auf Sliff zu warten oder weil er selbst ein langsameres Tempo bevorzugte. Seine Gangart konnte man nur als müdes Schlurfen bezeichnen. Dem Kobok war es aber ganz recht. Die beiden (Fast-)Menschlichen hatten keinen freundlichen oder gesprächigen Eindruck gemacht. Wahrscheinlich war aus dem Arcona noch am meisten herauszuholen.


»Ich kenne eure Namen noch nicht«, unternahm er einen weiteren Versuch.

»Ich bin Trixer und die da sind Butch und Dorne der dritte Name war so genuschelt, dass Sliff ihn nicht verstand. Butch schien der Name des Zabraks zu sein, zumindest deutete der Arcona mit der Kralle ungefähr in dessen Richtung; das musste aber nicht viel heißen, da seine Bewegungen keinen sehr koordinierten Eindruck machten.

»Wo geht's eigentlich hin?« wollte der Kobok weiter wissen. »Weiß noch gar nicht, was auf mich zukommt.«

»Wir geh'n zur Niklas.« Damit schien für Trixer bereits alles gesagt zu sein. Der Kerl hatte wirklich nicht alle Tassen im Schrank!

»Euer Schiff, nehme ich an. Und dann? Ich weiß noch gar nicht, was auf mich zukommt. Wohin fliegen wir?«

Wieder stieß der Mann (oder die Frau?) mit dem Ambosskopf ein dümmliches Kichern aus.

»Nach Dorn Xesh 17 natürlich.«

Damit war Sliff Quori ungefähr genauso schlau wie vorher. Die Bezeichnung sagte ihm überhaupt nichts. Dem zugedrühnten Arcona Informationen entlocken zu wollen, war eine blöde Idee gewesen. Man musste ihm alles aus der Nase ziehen. Als sie das Schiff der drei erreichten - ein ziemlich unauffälliger Frachter, der äußerlich einen alten, aber gepflegten Eindruck machte - wusste er noch immer nicht, wohin die Reise gehen sollte. Er hatte das Gefühl, shanghait zu werden, und hässliche Erinnerungen an die Gefangenschaft an Bord des trandoshanischen Plünderers wurden wach. Dennoch folgte er den Fremden in das Schiff. Er sah keine Alternative zu dem Strohhalm, der ihm gereicht wurde.

Kaum hatte sich das Schott hinter ihm geschlossen, so dass er seine Entscheidung höchstens noch bereuen, aber nicht mehr überdenken konnte, drehten der Zabrak und der Mensch sich zu ihm um.

»Jetzt will ich wissen, wen wir an Bord genommen haben«, sagte Butch. »Sliff Quori also. Ist das Ihr richtiger Name?«

Der Einbeinige nickte.


»Mol hat mir ein paar interessante Details über Sie erzählt, aber die will ich gern nochmal aus Ihrem Mund hören. Stimmt das, was er über Ihre Vergangenheit angedeutet hat?«

Diese Frage war ein reiner Bluff. Aber das konnte Quori natürlich nicht wissen. Er ging davon aus, dass die Leute tatsächlich weit mehr über ihn wussten als umgekehrt, und dass eine Lüge schnell auffliegen würde. Da er sich die Chance, die sich ihm bot, nicht verderben wollte, schenkte er ihnen reinen Wein ein. Sie erhielten eine knappe Zusammenfassung seiner bisherigen Lebensgeschichte, Zugehörigkeit zum Sith-Orden natürlich mit eingeschlossen. Die Blicke, die sich der Zabrak und der Mensch bei dieser Eröffnung zuwarfen, konnte er nicht deuten. Er zählte die Aufgaben auf, die er bisher innegehabt hatte, und welche Fähigkeiten er sich dabei angeeignet hatte. Nach einer Schilderung der Ereignisse auf Dxun, die zum Verlust seines Beines geführt hatten, schloss er:

»Da ich in den Tempel nicht zurück kann, suche ich jetzt Arbeit, wie Sie wissen. Ich mache alles, was es für mich zu tun gibt. Kann ich nun endlich erfahren, wohin wir fliegen?«

»Ins Roche-System«, antwortete Markus Dorne. »Dort werden Arbeitskräfte gebraucht und wir werden auch für Sie etwas finden. Mehr erfahren Sie dann unterwegs. Wir können los, Butch

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Während Mol den Droiden testete und etwas zögerte, ihn mit einer versteckten Botschaft wohl ködern wollte, antwortete dieser korrekt: "Aussage: ... der Kodex bedeutet alles." Die Antwort war richtig, doch trotzdem schien er nervös zu sein, immerhin hielt der Zabrak mit der Linken hinterm Rücken. Eine Waffe? Der Killerdroide ging einpaar Verteidigungsstrategien durch. Mit rechts den linken Arm abwehren, zeitgleich ein Schlag ins Gesicht. Schnell über die Tische in Deckung springen. Doch der Droide wollte nicht bedrohlich wirken, worauf er still stehen blieb.


Als Mol zustimmte und sie sich auf den Weg – per öffentliches Verkehrsmittel – machten, ging der Droide etwas mit Abstand, dem Zabrak hinter her.


Während dieser im Verkehrsmittel die Nachricht abhörte, beobachtete der Droide die Reaktion des Zabrak und las vom Hologramm von den Lippen ab, da diese Fähigkeit als Protokolldroide zur Grundausstattung gehörte. Doch er ließ sich kaum was anmerken, der Inhalt war ihn sonderlich egal. Pumpkin ging es nur darum, dass er seinen Auftrag erledigte und er die Credits kassierte. Bis zur Haltestation, beobachtete Pumpkin Mol aufmerksam, ließ ihn aber frei ziehen, bis sie an der Landebucht 4-B ankamen und ein Schiff betraten, dass sichtliche Kampfspuren und verschiedene Blutflecken aufwies.


Der Droide registrierte das Blut und die innere Ausstattung, doch war nicht sonderlich beeindruckt. Er selbst hatte oft genug Blut an Wänden verteilt.


Als Mol nach der Bezeichnung fragte, erwiderte der Droide: "Aussage: Meine Bezeichnung ist H-K-4-7. Kurzform "Pumpkin". Frage: Ist unser direktes Ziel, Vergesso? Aussage: Mein Auftrag ist nicht eindeutig genug, was eine Toleranz der Zielerfüllung ermöglicht!"




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Bevor Mol die Leiter zum Cockpit erreicht hatte, wandte er sich noch einmal zu dem seltsamen Droiden um, den er da auf sein Schiff gelassen hatte. Das Ding hatte sich als HK-47 vorgestellt, jedoch als Kurzform den Begriff ‚Pumpkin‘ angegeben. Kurz musterte er ihn von Kopf bis Fuß und entschied dann, dass es wohl die Farbe war, die diese seltsame Namensgebung veranlasst hatte. Das Orange mit dem die stählernen Komponenten bepinselt waren hatte tatsächlich etwas von einem Kürbis.

Pumpkin fügte erkundigte sich schließlich ob ihr Ziel nun direkt Vergesso war, da sein Auftrag Spielraum für Interpretationen ließ. Freundlos lachte Mol. Wenn er sich es tatsächlich dazu erdreisten sollte JETZT noch einen Umweg einzulegen, dann konnte er sich gleich selbst den Kopf abschneiden und diesem Vigo Zasshis per Post zustellen. Das würde der Black Sun dann einiges an Arbeit ersparen.


„Es geht sofort nach Vergesso. Deine Anweisungen mögen nicht klar gestellt sein, Pumpkin, meine sind dafür umso deutlicher. Wir werden so schnell wie möglich bei Nerra Yarta vorsprechen. Dann kannst du auch deinen Lohn einholen…obwohl…werden Maschinen überhaupt bezahlt?“

Fragte er und machte sich endlich daran ins Cockpit zu klettern. Oben angekommen stieg ihm ein säuerlicher Geruch in die Nase. Anscheinend musste er den Weg wirklich nutzen, um das Schiff zu säubern. Vielleicht ließ sich ja der Droide dafür einspannen. Routiniert startete er die Eisenheim manuell und betätigte dann einen Knopf, wodurch sie per Autopilot in den Orbit von The Wheel flog, wo er schließlich die Koordinaten des Vergesso-Systems eingab. Einen Moment lang rechnete der Computer, dann traten sie mit einem sanften Ruck in den Hyperraum ein. Müde lehnte Mol sich in seinem Pilotensessel zurück. Wo würde dieser Weg noch hinführen? Wie viel seines Ichs musste er den Umständen opfern um letztendlich zu überleben? Und war es das überhaupt wert? Er wusste es nicht.

Einige Minuten blieb er einfach sitzen, dann erhob er sich und ging in den Aufenthaltsraum. Zwar schätzte er nicht unbedingt die Gesellschaft der Maschine unten, doch es waren noch ein oder zwei Flaschen Schnaps unten, die er mit
Sliff nicht hatte leeren können. Seine Degradierung im Rangsystem der Sun musste doch gefeiert werden, dachte er bitter.

Unter angekommen übersah er
Pumpkin absichtlich und ging einfach an ihm vorbei. Immerhin erwartete ihn eine halbwegs positive Überraschung. Im Alkoholschränkchen warteten vier Flaschen Schnaps auf ihn anstatt drei, mit denen er gerechnet hatte. Bitter grinste er als ihm klar wurde wie es um sein Leben stehen musste, wenn er soetwas als freudige Überraschung ansah. Doch der Gedanken hielt ihn nicht von seinem Vorhaben ab. Beinahe schon routiniert öffnete er eine der Flaschen die mit einer goldbraunen und undurchsichtigen Flüssigkeit gefüllt war und fläzte sich auf einen der Sessel. Frustriert stellte er fest, dass auch hier Blutflecken im Material waren, die ein einfacher Lappen wohl nicht herausbekommen würde. Naja, immerhin stank es hier nicht.

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Während sie das Schiff von Mol betreten, registriert der Droide aufmerksam gewisse Einzelheiten und Spezifikationen des Schiffes, wo man in Deckung gehen könnte, sollte es zu einem Feuergefecht kommen, was könnte man sich schnappen, um es für eine Ablenkung einsetzen zu können. Bevor Mol den Cockpit betritt, mustert er den Droiden, der ihm immer noch etwas mit Abstand folgt. Pumpkin war es gewohnt, als Maschine, die er nun mal war, herablassend behandelt zu werden. Während Mol ins Cockpit ging, drehte der Droide um und besichtigte das Schiff etwas, sah hier und dort alte Blutspritzer, Kratzer, Kampfspuren, Dreck. Er fragte sich, wie Organische in ihrem eigenen Dreck leben konnte, wobei, eher weniger. Für ihn spielte es keine Rolle, ob nun organischer Dreck rum lag oder Organische sich irgendwo aufhielten. Er assoziierte einfach Organische wie Schweine, die in ihrem Sust sich suhlten. Für ihn waren alle Organische wiederlich. Doch da er diese Gedanken nie aussprach, war er stets nach außen nur der harmloswirkende Protokolldroide. Bei all dem Schmutz war Pumpkin froh, nicht riechen zu können.




Als er hörte, dass es direkt nach Vergesso ging, war er zufrieden mit der Tatsache, dies bedeutete zumindest, dass dieser Auftrag schnell erledigt wäre und er Credits bekam. Den Namen "Nerra Yarta" speicherte er ab, Namen waren in der Galaxie wichtig, daher wäre es ratsam, sich Namen zu merken.




Auf die Frage, ob Droiden überhaupt bezahlt werden, antwortete der Droide nicht. Erst wenn dieser nochmal gefragt werden würde, würde er erklären, dass sein Meister sich um wirtschaftliche Belange kümmern würde und er die Kopfgeldaufträge kümmern würde. Dies entsprach zwar ganz und gar nicht der Wahrheit, doch Organische gaben sich schnell zufrieden mit einfachen Antworten und bis jetzt kam es nie vor, dass jemand genauer nachgefragt hatte.




Ein sanfter Ruck in den Hyperraum war zu spüren und der Droide schaute sich im Aufenthaltsraum um, um schlussfolgern zu können, was Mol für einen Job nach ging. Auftragskiller? Schmuggler? Kopfgeldjäger? Pumpkin analysierte. Dem Körperbau zu urteilen, wäre eine körperliche Arbeit angebracht, weniger eine mentale Arbeit. Dem Verhalten nach in der Bar, schlussfolgerte der Droide, dass Mol wohl bewaffnet war, worauf er den Bereich eines Schmugglers oder Kopfgeldjägers, maximal eines Piraten einengte.




Als Mol den Aufenthaltsraum betrat, ihn ignorierte, störte sich der Droide nicht daran. Er selbst hatte kein gesteigertes Interesse an Interaktionen mit dem organischen Fleischsack. "Frage: Wie lange wird die Reise bis Vergesso dauern?", fragte er kurz, bündig und präzise nach.

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[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Luxuriöser Apartmentkomplex / Kevlars Büro ] Kevlar, sowie zwei Doktoren

Völlig versunken in seine Arbeit kritzelte Kevlar an dem neuen Song, während zwei überbezahlte Doktoren zu seiner Linken an seiner neuen Hand herumschraubten. Die Musik war beinahe fertig. Jetzt musste nur noch geprobt werden und dann war so gut wie alles bereit für den Auftritt. Der Qwohog musste zugeben, dass er sich sehr auf den Applaus und Jubel freute. Die Anerkennung der Fans während eines Konzerts war besser als jede Droge die er probiert hatte. Und er hatte einige probiert. Typisch Rocker.

„Ohh…Feu-eer auf dem Schiff…der Him-mel breeennt…“

Summte er vor sich hin während, er notierte wie er den Refrain gestalten würde. Er sah es schon kommen. Das Lied würde großartig und der Header auf dem nächsten Album. Vielleicht würde es ja sogar ein Livealbum… Warum eigentlich nicht? War es zu spät jetzt noch eine Filmfirma zu engagieren um das Konzert aufzunehmen? Ach was! Wenn er jetzt noch genug Gelegenheit hatte den Spielplan komplett umzukrempeln würde das wohl kaum ein Problem sein. Die Veranstalter würden ihn auch so schon umbringen, aber hey. Er war der hochgelobte Künstler und nicht sie!

Kevlar war so vereinnahmt von seinen Gedanken, dass er überhaupt nicht bemerkte wie Meldaro gefolgt von einem neuen Gesicht den Raum betrat. Erst als der Nikto ihn scherzhaft mit ‚Gitarrengott‘ ansprach, sah er auf und begrüßte ihn mit einem Grinsen, das seine spitzen Zähne zum Blitzen brachte. Der Neue, ein junger Nautolaner, wurde als Tirîgon vorgestellt. Der Qwohog vermutete, dass es sich bei ihm um den Freund mit den Blättern handeln musste, von der nebenbei erwähnt eine ganze Fuhre unterwegs war.


„Wunderbar!“

Rief Kevlar und stand so schnell auf, dass die Ärzte zu seiner Rechten laut und ziemlich ungebührlich fluchten. Kurz warf er den beiden einen Blick zu, winkte dann jedoch gedanklich ab. Sie waren auf The Wheel. Wenn nur ihr Operationsbesteck antiseptisch war, mussten ihre Mundwerke es nicht unbedingt sein.

Einen weiteren Blick erntete
Tirîgon, als Meldaro erwähnte, dass er sich bei Hautproblemen an ihn wenden sollte, da er jetzt sein neuer Doc war. Wieder begann Kevlar zu grinsen und seine Augen blitzten schelmisch.


„Also wenn wir wirklich einen Experten hier haben… ich hätte da ein paar pralle Eiterbeulen an meinem Ar… HAHAHA!“

Als Kevlar das Gesicht des Nikto sah brach er in Gelächter aus und winkte dann ab. Immernoch kichernd entzog er den Ärzten seine neue Rechte und fuhr dem grünen Nichtmenschen mit der Linken durch die Kopftentakel.

„Keine Angst, Kleiner. Um solche Sachen kümmern sich meine echten Ärzte“

Wieder kicherte er, als die großen, dunklen ein weiterer Mal von beruhigt zu geschockt wechselten. Verschwörerisch zwinkerte er Meldaro zu und ging dann mit federnden Schritten zur Tür. Er war bester Laune und das was er vorhatte konnte sie nur noch verbessern!

„Lass uns dieses Baby endlich mal ausprobieren! Kommt Jungs, wir fahren los und schauen uns unsere geile Konzerthalle an. Ich sag euch, sowas habt ihr noch nicht gesehen!“

[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Luxuriöser Apartmentkomplex / Kevlars Büro ] Kevlar, sowie zwei Doktoren
 
[ Mittlerer Rand | Besh-Gorgon-System | The Wheel | Luxuriöser Arpartmentkomplex | Kevlars Büro ] Meldaro, Kevlar, Tirîgon sowie zwei Doktoren (NPC)

Wie erwartet war Kevlar durchaus von den Neuigkeiten hoch erfreut, was man auch an seinem derben Humor erkennen konnte. Das Kopfkino, dass sich in Meldaros Kopf abspielte war alles andere als angenehm. Wenn selbst schon das Fressbrett dieses Qwohogs so von Pickeln übersät war, so wollte er nicht wissen, was "ein paar" in seinen Gedanken bedeutete. Auch wenn sie alle in dieser Masse bestimmt ein klasse zusätzliches Sitzkissen an seinem Arsch bildeten. Insgesamt gab schon sein Äußeres Aufschluss über seine nächtlichen Bekanntschaften. Es verhielt sich wie mit seinem Laserschwert: Er hat keins (ob man das metaphorisch sieht, ist jedem selbst überlassen). Zumindest konnten sie auf diese Weise ungestört durch die Gegend laufen ohne hinter jeder Ecke Groupies erwarten zu müssen.

Tirîgon schien jedoch von Kevlars Humor sehr mitgenommen zu sein. „Den sollen wir sogar noch in einen noch unkontrollierteren Zustand versetzen??" flüsterte er Meldaro leise zu, ohne dass es der Gitarrist verstand. „Der ist auf allen möglichen Mitteln gerade. Der kann da nichts für." kam die Antwort des Nikto.

Als der vollgedröhnte Plastikarm dann noch meinte, dass er sein "Baby" mal ausprobieren wolle, musste der Nikto innerlich an sich halten, so dass er nicht laut vor Lachen losprustete. Kein Wunder, dass er dieses Ding, dass seine Hand ersetzten soll so bezeichnet. Es ist schon sehr vergleichbar mit seinem "Baby". Denn wegen seiner fehlenden nächtlichen Beschäftigungen konnte er ja sein Kind nur künstlich bekommen oder noch lustiger war sogar, dass man "Baby" ja auch als Anrede für eine Frau nehmen konnte... die ihm bestimmt sehr gut den Druck vom Schlauch nehmen könnte.

Innerlich keuchend vor Lachen folgte Meldaro also seinem Schützling (apropos: so perfekt hatte das ja nicht geklappt, obwohl er jetzt seinetwegen ein "Baby" anstatt einer einfachen Hand hatte). Die beiden Doktoren ließen sie einfach unbeschäftigt stehen. Man konnte fast meinen, dass der Konzertsaal sogar auch noch zu Kelvars Apartment gehörte. Man musste wirklich gar nicht weit laufen. Kaum waren sie um die erste Ecke gebogen konnte man schon quer über den Gang den Rest der Band hören, die sich fleißig auf ihren großen Auftritt vorbereiteten. Nachdem der Kopf der Band majestätisch wie ein König die Doppeltür zum Saal aufstieß blieben die beiden Freunde erstmal wie angewurzelt stehen. Sie standen in dem Eingang, der die letzten Reihen bediente. Bis nach vorne zur Bühne war der Weg länger als von der Wohnung bis zur Tür. Der Raum war riesig! Von hier ganz hinten waren die restlichen Schwarzaugen kaum zu erkennen. Selbst der Transportgleiter auf der Bühne wirkte wie ein Mausroboter. Der Bass, der durch diesen Raum fegte dröhnte in der Magengegend. Erst ein Blick an die Decke des Saales gab die Lösung für Spezies mit schlechteren Augen Preis. Ein Bildschirm so groß wie... Ihm fiel kein passender Vergleich ein. Und direkt daneben hingen die wummernden Festivalgehänge hinab, die das Publikum mit seinem neuen Musikstil segnen würde. Es war fantastisch.

Schnellen Schrittes liefen sie die Treppen zur Bühne hinab, schienen ihr jedoch nicht wirklich näher zu kommen. Erst wenn man wirklich in dem Saal drin stand wurden einem diese Dimensionen bewusst. Auch wenn Meldaro wirklich schlecht im Schätzen war, so würde er vermuten ganz Tatooine hier drin unter zu bekommen. Mit einem leichten Schlag machte Tirîgon ihn auf zwei große Verkaufsstände zu beiden Seiten der Bühne aufmerksam. Das wird ihr Platz während des Auftrittes sein! Jedoch befürchtete der Nikto, dass so eine Fuhre der Engelsflügel nicht reichen werden, um einen solchen Saal effektiv in seinen Lieblingszustand zu versetzen.

„Hier willst du spielen?? Wie viel Asche hast du eigentlich?"

fragte der Nautolaner, der endlich auch mal ein Wort raus bekam. Damit war er zumindest viel weiter als Meldaro. Der hatte eher das Gefühl gleich umzukippen.


[ Mittlerer Rand | Besh-Gorgon-System | The Wheel | Konzertsaal ] Meldaro, Kevlar, Tirîgon (NPC)
 
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[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Luxuriöser Apartmentkomplex / Kevlars Büro ] Kevlar und Meldaro, sowie Tirîgon und zwei Doktoren

Ihr Weg führte sie zunächst aus dem Büro hinaus und einen langen Gang entlang. Spontan hatte Kevlar sich entschieden zuerst den Rest der Band zu holen und sich dann die Gegebenheiten vor Ort anzusehen. Zum Glück wusste er genau wo sie sich grade aufhielten. Nach einigen Schritten erreichten sie eine Doppeltür, die der Qwohog passenderweise mit seiner neuen Hand aufstieß. Unvermittelt tat sich vor ihnen eine Konzerthalle auf, an deren Ende der Rest der Band auf einer Bühne probte. Grade wollte er ihnen zurufen, dass jetzt die echte Aktion losging, da meldete sich Tirîgon von der Seite zu Wort.

Hätte der Nautolaner gesagt, dass Kevlar nicht spielen konnte weil er Köpfe besaß, hätte dieser ihn nicht entgeisterter anschauen können. In wie vielen Konzerthallen war der Typ eigentlich in seinem Leben schon gewesen?!

„Ne Menge, warum?“

Antwortete Kevlar sarkastisch auf die Frage nach seinem Vermögen und fügte dann hinzu, nachdem er Meldaros Gesicht gesehen hatte, der ebenfalls von der Halle beeindruckt schien, hinzu:

„Ey Jungs, jetzt macht euch mal nicht ins Hemd. Das ist unser Proberaum und Konzertsaal für Auftritte im kleinen Kreis. Hier gehen doch maximal Zwanzigtausend rein! Das reicht ja nichtmal um für unsere epischen Boxen zu zahlen. Wenn euch das umhaut, dann sollte ich vielleicht Riechsalz bereithalten wenn ihr die Arena seht.“

Der Qwohog schüttelte den Kopf und ging den beiden jungen Nichtmenschen voran und auf die Bühne zu, auf der die anderen Musiker grade den Song vollendeten, den sie geprobt hatten. Mit einem leisen Grinsen stellte Kevlar fest, dass es sich dabei um den neuen, von ihm komponierten handelte. Hörte sich doch garnicht mal so schlecht an. Wie freute er sich schon auf den Auftritt…

„Kommt Leute! Es geht in die Arena!“

Rief er schließlich, als er sich ihnen auf einige Meter genähert hatte und erntete verhaltene Jubelrufe. Auch wenn das Konzert noch nicht jetzt stattfinden würde, hielten sie sich alle furchtbar gerne dort auf. Mit einem Kopfnicken in Richtungen Tirîgon und Meldaro bedeutete er ihnen zu folgen. Schnellen Schrittes verließen sie die Halle und quetschten sich alle in einen Gleiter. Es war eng, doch es passte und im nächsten Moment sausten sie durch die private Gleiterstrecke von The Wheel. Natürlich war die Arena nicht neben der Wohnung der Musiker. Bei solch geographischer Nähe konnte die Sicherheit überhaupt nicht gewährleistet werden. Wenn die Fans sich wegen irgendetwas entschieden durchzubrechen, hatte man sie auf der Couch sitzen, bevor die Sicherheit Verstärkung beordern konnte. Bei hübschen jungen Groupies kein Grund sich zu beschweren, doch natürlich waren, wie auch in jeder anderen Gruppe die alten Säcke nicht fern.

Nach einer halben Stunde – plus Minus die üblichen drei Minuten – kamen sie schließlich im Backstagebereich der Gladiatorenarena von The Wheel an. Schon jetzt, zwei Tage vor der Veranstaltung schwärmte der Ort vor lauter Mitarbeitern die alles Anfallende erledigten. Auffällig unauffällig standen schwarzgekleidete Mitglieder der Security in den Ecken und an Türen und beobachteten das Geschehen aus schwarzgetönten Brillen. Superviser mit goldenen Insignien an ihren T-Shirts tourten umher und passten auf, dass ihre Untergeben nicht aus der Reihe tanzten. Kevlar wusste, dass die Security bereits wenigstens seit zwei Wochen hier war und den schrittweisen Aufbau der ganzen Anlage bewachten.

Möglichst unauffällig und ohne den eingespielten Ablauf zu stören, drängten die Schwarzaugen sich durch die Menge und an einem riesigen Frachtgleiter vorbei, in dem die Boxen gekommen waren. An zwei Stellen wurden sie nach ihren Pässen gefragt, die Kevlar natürlich mitgenommen hatte. Nach dem ersten Mal hatte er sie auf Anweisung des Sicherheitsmannes an jedes Mitglied der Gruppe gesondert verteilt. Alle – auch Tirîgon und besonders Meldaro – erhielten AAA-Pässe (Goldene Chipkarten mit zwei schwarzen Augen auf der Vorderseite und den gewährten Rechten hinten drauf) mit denen sie praktisch überall hindurften und sogar andere hineineskortieren durften. Besonders für den Nautolaner war das wichtig, war er doch für die Lieferung des Rauschkrautes zuständig.

Durch die Eingeweide der Arena begaben sie sich zum eigentlichen Konzertsaal. Schon jetzt konnte man durch die schieren Ausmaße des Cateringbereiches und anderer vitalen Elemente erahnen, welche Ausmaße sie erwarten würden. Nach einer Viertelstunde kamen sie schließlich am Bühnenaufgang an, der von einem jungen Menschen mit Ziegenbart und Pferdeschwanz bewacht wurde. Als er die Musiker sah, straffte sich seine Haltung augenblicklich und wandelte sich von einem lässigen Gradestehen zu einer beinahe schon militärischen Körperhaltung.

„Schönen Tag, Dichter mein Name. Dürfte ich einmal ihre Pässe sehen, bitte?“

Fragte der Mensch und streckte die Hand aus. Kevlar lächelte und reichte ihm die Karte, die er einen Moment musterte und dann zurückgab. Kurz winkte er ab, als Tirîgon ihm seine reichen wollte. Wenn ein Mitglied der Gruppe über einen All-Access-Pass verfügte dann vermutlich der Rest auch und wenn nicht…man durfte ja eskortieren. Bewusst langsam betrat der Qwohog die festgezimmerte Treppe zur Bühne und stand im nächsten Moment neben den Boxen, in denen man eine fünfköpfige Familie bequem wohnen lassen konnte. Doch die Ausmaße mussten sein, sollten sie doch bis in jeden Winkel der riesigen Arena dringen.

Für das Konzert hatte man den Sand aus der Mitte gefegt und abtransportiert. Am Kopfende der Runden hallte stand die Bühne, schon fertig ausgestattet mit allen Instrumenten und Utensilien, die sie nutzen würden. Im Besucherbereich selber war man jedoch noch nicht alles bereit. Mitglieder der Sicherheit waren dabei aus schweren Absperrungen Wellen zu errichten, die dazu dienten die Besuche in einzelne Gruppen aufzuteilen, um zu verhindern dass man sich gegenseitig nicht tottrat. Wenn sie in der kleinen Halle auftraten waren es immer zwei bis drei Wellen, die im Stehbereich aufgebaut wurden…hier waren es schon acht und man war noch nicht fertig.

„HIER wollen wir spielen!“

Sagte Kevlar lachend und schloss Tirîgons Mund, den er offen stehen gelassen hatte

„Falls ihr euch für Daten interessiert: Ich habe ja gesagt in die andere Halle gehen zwanzigtausend. Das komplette Rad hat knapp dreihunderttausend Einwohner. In diese Arena, die für die Ansprüche des Tourismus geschaffen wurde, gehen insgesamt eins Komma vier Millionen. Wir werden eins Komma zwei hier haben, weil hinter der Bühne natürlich niemand sitzen darf. Na, beeindruckt?“


[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Arena / Bühne ] Kevlar und Meldaro, sowie Tirîgon und die Schwarzaugen
 
[ Mittlerer Rand | Besh-Gorgon-System | The Wheel | Konzertsaal ] Meldaro, Kevlar, Tirîgon (NPC)

Probenraum?? Der hatte doch nicht alle Tassen im Schrank! Wie durchgeknallt musste man denn sein, wenn man sowas als einen "kleinen Kreis" ansah. So nach dem Motto: Ich gehe während des Solos mal kurz durch die Menge und schüttle jedem nebenbei die Hand und spiele dann weiter.

Als sie nun auf die Bandmitglieder zukamen und leichter Applaus aus ein paar Ecken des Saals heranschwappte, wurde Meldaro so langsam erst richtig klar, wen er da vor sich hatte, bzw wen er da aus Wut fast nebenbei umgebracht hatte. Es war ein Gott. Ein Gott der Gitarre und des absonderlichen Humors. Ein Gott mit Verehrern, die jede Reise auf sich nehmen würden, um ihr hohes Idol zu sehen.
Im Erstaunen schwankend wankten die beiden Freunde hinter der Band her die sich nun auf den Weg zum wirklichen Konzertsaal machte. Wie groß mochte dieser wohl sein? Hatte Kevlar nicht was von einer Arena gesagt? Eine ARENA?? Das war doch keine Raumstation mehr! Das war ein riesiger Planet aus Stahl, den man einfach ins All gesetzt hat.
Auf der Gleiterstrecke genoss der Nikto die Fahrt. Noch nie war er so luxuriös gereist. Das breite Grinsen Tirîgons neben ihm ließ ihn auch auflachen. Die gesamte Stimmung im Gleiter war mehr als nur ausgelassen. Was hätte man anderes von einer Rockband erwartet?
Das Gewusel im Backstage-Bereich war erdrückend. Und doch gab es bei genauerer Betrachtung keine Reibereien. Alles lief wie geölt. Das lag wahrscheinlich an den streng diszipliniert rumstehenden Securitys, die die beiden Anhängsel an der Band äußerst argwöhnisch betrachteten. In normalen Fällen hätte sich Meldaro jetzt schon längst verzogen. Mit solchen Leuten sollte man sich keinen Ärger einhandeln. Aber mit einem Seitenblick auf den, wie schon die ganze Zeit, schelmisch grinsenden Nautolaner, blickte er direkt in die dunklen Gläser der Brille des nahe stehenden Sicherheitsbeauftragten, streckte die Zunge raus und ließ seine sich Augen in ein Schielen zusammenziehen. Kurz danach löste er die Grimasse auf und betrachtete das Schauspiel, dass sich auf dem entgleiteten Gesicht des gegenüber ausbreitete. Dieser fing seinen Ausdruck wieder, straffte sich und wollte gerade autoritär den frechen Nikto zusammenscheißen, da zückte dieser schon seinen Chip, richtete die schwarzen Augen darauf auf den Beamten und machte die "watching you"-Geste zwischen dem Security und den aufgedruckten Augen.

Dann ging es auch schon weiter. Unbehelligt durchquerten sie die ganzen Bereiche. Unter anderem den Catering-Bereich. Es roch nach einer Masse an gebratenem Fleisch, sodass es sich Meldaro nicht verkneifen konnte sich mal wieder mit Hilfe des AAA-Passes ein bisschen Hackfleisch zu stibitzen, Welches gerade abgewogen wurde. Erfreut sah er, dass nun nur noch 666g Fleisch auf der Waage lagen.

Und dann kam auch schon der große Ausblick. Sie wurden endgültig kontrolliert, bzw eigentlich nur Kevlar, aber zumindest nahm der Mann mit dem Pferdeschwanz sowohl den Nautolaner, als auch den schmatzenden Nikto genau unter die Lupe, wobei er aber weiterhin freundlich lächelte.
Mal wieder machte der Qwohog einen auf theatralisch und betrat langsam die riesige Bühne, welche von ebenso riesigen Scheinwerfern erhellt wurde und eben von den gigantischen Lautsprechern umrahmt. Hier war nix mit Hände schütteln.

Kevlars Kommentar von wegen, dass sie hier spielen würden war völlig unnötig. Eine noch größere Halle hätte Meldaro nicht vertragen. Während der Gitarrist die beiden noch mit irgendwelchen Daten zuschwafelte, ließ Meldaro den Blick langsam schweifen und die Ausmaße auf sich wirken. Tirîgon hingegen konnte seinen Drang nicht beherrschen die Lautsprecher zu erklimmen. Oben angekommen breitete er die Arme aus. Seine Tentakel flatterten im Wind, der durch die Arena strich. Dann machte er eine Entdeckung. Zur Linken der Bühne fuhr ein weiterer Frachter auf, den er scheinbar erkannte.


„Das ist die Ladung! Die Kräuter sind da!"


rief er von oben runter und übertönte damit die Warnung vor dem Soundcheck. Behände schwang sich der Nautolaner nach vorne um in einem weiten Satz von der Anhöhe zu springen und sich auf dem Boden abzurollen, da drangen auf einmal die Bässe aus dem Lautsprecher und wirbelten den Springenden davon, sodass er ein paar Meter weiter flog, als eigentlich angepeilt. Trotzdem schaffte er es sich stilvoll abzurollen und in einer hockenden Position sitzen zu bleiben. Triumphierend drehte er sich um, da kam ihm auch schon das restliche Hackfleisch ins Gesicht geflogen, welches die Bässe aus der Hand der Niktos befördert hatte.

Während sich die Putzkräfte darum kümmerten das Fleischmassaker von der Bühne zu entfernen, gingen Kelvar, Tirîgon und Meldaro zu dem Frachter und ließen sich die Ware zeigen. Der Fahrer öffnete die Türen und ein Schwall des betörenden Geruchs kam ihnen entgegen, bevor sich der Blick auf die Kistenweise gestapelten Kräuter eröffnete.

„Und wo soll das jetzt hin? Wir würden ja gerne nebenbei was von dem Konzert sehen. Am besten irgendwo in der Mitte der Ränge da oben. Einer auf jeder Seite. So bekommt jeder die Chance sich eine Ladung abzuholen."

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[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Arena / Bühne ] Kevlar und Meldaro, sowie Tirîgon und die Schwarzaugen

Grinsend sah Kevlar seinen beiden Pappenheimern zu, wie sie stumm die schieren Ausmaße der Arena betrachteten. Hatte er es doch tatsächlich geschafft ihnen die Sprache zu verschlagen. Doch waren sie schon jetzt vollkommen von der Rolle, das Konzert würde ihnen einen Herzinfarkt bescheren. Eine Millionen und zweihunderttausend Wesen dabei zuzusehen wie sie zu guter Musik abgingen war etwas das noch viel mehr flashte als eine große Arena. Die berüchtigten Pitmoshs, eine Art zu ihrer Musik zu tanzen, wären sicher auch etwas für Meldaro, auch wenn er eigentlich einen anderen Geschmack hatte. Nur die Armklingen sollte er besser vorher ablegen…

Tirîgon war der erste, der die Schockstarre überwand und begann übermütig einen der Lautsprecher zu erklimmen. Umgehend sah das Technikpersonal rot, als ihr frisch angeliefertes Baby derart geschändet wurde, doch Kevlar winkte ab. Der Nautolaner hatte garnicht das richtige Werkzeug, geschweige denn die Attitüde das Wunderwerk der Technik ernsthaft zu beschädigen. Der Lautsprecher war entworfen um einer Arena voll bierwerfender Rocker standzuhalten, da würde er einen einzelnen Kletteraffen wohl verkraften.

Immerhin hatte es etwas Gutes, denn kaum war Tirîgon oben angekommen, erspähte er etwas in der Ferne. Lautstark machte er sie auf einen Frachter aufmerksam, der durch eine Öffnung in der Decke hereingeschwebt kam und stellte fest dass das die Kräuter waren. Verdammt noch eins, DAS war schnell gewesen! Ungläubig starrte der Qwohog in die Höhe, dann legte sich ein zähneblitzendes Lächeln auf sein Gesicht. Wunderbar! Besser konnte das Konzert garnicht mehr werden. Das musste gefeiert werden – mit einem Gitarrensolo seiner neuen Hand!

Rasch nahm er seine Lieblingsgitarre von einem der Techniker entgegen und strich mit dem Plektrum über die Saiten. Schwerer Donner rollte aus den Lautsprechern und wirbelte Tirîgon durch die Luft, der sich Sekunden zuvor entschieden hatte hinabzuspringen. Immerhin war er anscheinend begabt genug sich nicht ernsthaft zu verletzen als er auf dem Boden aufkam. Und der einzig materielle Schaden war tatsächlich der Hackfleischsnack den er sich mitgenommen hatte.

Zielstrebig ging der Nautolaner auf den Transporter zu und schweren Herzens legte Kevlar für den Moment seine Gitarre weg. Na gut, dann eben das zuerst. Die Schwarzaugen und Meldaro folgten und schließlich schwang die Luke auf. Der Geruch war so, wie sie ihn noch auf der Kreuzzug kennengelernt hatten und mindestens genauso betörend. Die Fans würden es lieben!

„Hmm, also ich würde vier Feuerschalen mit dem Zeug aufstellen. Eins in der Mitte bei der Technik und drei rundherum auf den Rängen. Dann haben wir eine ziemlich dichte Technik, aber die könnten eh ein wenig Entspannen wie die sich geben. Das wird extrem genial, da bin ich mich sicher!“

Antwortete Kevlar auf die Frage nach der finalen Verteilung der Kräuter. Wie genau man das arrangieren würde durften andere entscheiden, aber das würde schon werden. Doch jetzt war endlich Gitarrenzeit!

„Wartet hier. Ich zeig euch was!“

Sagte der Qwohog, ließ den Rest einfach stehen und spurtete zurück zur Bühne und griff sich die Gitarre. Langsam begann er zu spielen und ließ die Arena erzittern. Immer schneller steigerte er sich, spielte Riffs und hatte schließlich das Tempo erreicht, das ihn normalerweise an seine Grenze brachte. Doch nicht diesmal. Seine mechanische Hand flog nur so über die Seiten und ließ Muskelkrämpfe oder Schmerzen vermissen. Es konnte also noch schneller werden. Schnell steigerte er sich und hatte bald die Grenze des organisch möglichen überschritten, doch nicht die Grenze wozu die Hand fähig war. Ab einem gewissen Punkt spalteten sich seine Fingerspitzen in kleinere Finger auf und jetzt ging es erst richtig los.

Die Tonorgie endete jedoch viel zu früh, als die Seiten der Gitarre urplötzlich nachgaben.

„TECHNIK! Ich brauche stabilere Saiten!“

Brüllte Kevlar dem Team zu, das umgehend auf die Bühne gerannt kam.

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[ Mittlerer Rand | Besh-Gorgon-System | The Wheel | Arena ] Meldaro, Kevlar, Tirîgon (NPC)

Die Technik also auch?? Klar waren sie angespannt, aber das dürfte doch normal sein! Vor dem Konzert muss alles stehen. Was währenddessen passiert ist ein Zuckerschlecken, solange alles glatt läuft. Aber sollte etwas schiefgehen, so mussten sowohl Tontechniker, als auch Lichttechniker sofort reagieren können. Natürlich würden doch sicher Notleitungen verlegt werden, doch zugedröhnte Arbeiter hatten wahrscheinlich eine Reaktionszeit von einem betrunkenen Hutten, der gerade von einer Dame bezirzt wurde. Aber Meldaro wollte nicht der sein, der dafür sorgte, dass alle Spaß hatten, außer die Technik. Dafür würden sie aber ein bisschen weniger bekommen, auch wenn es theoretisch ein weggeballertes Publikum noch langsamer bemerkte, als das geübte Ohr der Tontechnik. Was aber von denen abgezogen wurde, wurde hinter die Bühne geschafft, damit die Band auch entspannt zur Sache geht. Das gibt dem ganzen dann die letzte endgültige Note. Ein Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Nikto. Vorfreude pur!!
Anstatt sich mal auf die Organisation zu konzentrieren, musste das Spielkind natürlich wieder an seine Gitarre. Der war ja süchtiger als die meisten Junkies! Jedoch, wie sich herausstellte, bei weitem talentierter. Die ersten Töne war man noch aus dem Radio gewöhnt, doch dann wurde es virtuos. Die Klänge verschmelzten, genauso wie die Bewegung der mechanischen Hand. Jeder andere hätte jetzt schon einen Krampf in der Hand oder dreifach gebrochene Finger. Ein Seitenblick auf Tirîgon zeigte, dass dieser genauso von den Socken war. Die Augen weit aufgerissen versuchte er das Schauspiel in sich aufzunehmen. Man sah eindeutig, dass der Kopf dem Auge nicht mehr hinterher kam. Ihm hatte es offensichtlich das Hirn ausgekugelt.
Doch dann zerriss ein Knallen die Luft. Die Saite war gerissen und während die gesamte Halle vor Schreck zusammengefahren ist krähte ein einsamer Kevlar seine Empörung in die Stille hinaus wie eine Eule, die die Nacht seine Einsamkeit wissen ließ.

„Hey, kannst du dafür sorgen, dass alle Kräuter auf den Rängen verteilt werden? Lass dir Feuerschalen bringen - nicht zu klein! Du brauchst fünf Stück. Jeweils eine links, in die Mitte und eine rechts mitten in die Mengen des Publikums. Eine kommt in den Bereich der Technik, dann hat sie es schön warm. Hehe. Und eine *Stimme leiser werdend* stellst du hinter Bühne mit einem Ventilator, der den Schwarzaugen eine angenehme Brise bereitet. Und leg ein Drittel direkt vorher zurück. Das wird nach dem Konzert verkauft."

Gab er dem Fahrer die Anweisung und ging nochmal kurz in den Frachter rein, nahm zwei Hände voll raus und drückte sie ihm in die Hand.

„Für die schnelle Lieferung"

Der Fahrer machte sich sofort auf und Meldaro wendete sich wieder seinem Schützling zu. So jemand braucht wirklich Schutz. Denn wenn er einem nicht wohlgesonnen war, so wollte man ihn am Liebsten am Strick sehen. Bei der Gruppe angekommen stieß der Nikto kurz in den aufgebrachten Wutschwall, der sich gerade scheinbar um die Datenübertragung der Kabel drehte, Kevlars zwischen und meldete, dass er und Tirîgon sich in seinem Quartier ausruhen würden. Schlafen wäre wohl nochmal gut, bevor es dann wirklich losging. Immerhin wollte er ja nicht weggetreten einschlafen. Denn das Konzert hatte er sich nach diesem Flug redlich verdient.

[ Mittlerer Rand | Besh-Gorgon-System | The Wheel | Arena ] Meldaro, Kevlar, Tirîgon (NPC)
 
[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Arena / Bühne ] Kevlar und Meldaro, sowie Tirîgon und die Schwarzaugen

Kevlar musste gestehen, dass er es schon irgendwo genoss die Technik zusammenzuscheißen. Ob der Grund jetzt wirklich so sinnvoll war oder nicht, nach dem Piratendebakel auf der Kreuzzug war es schön wieder etwas derart normales zu tun. Es machte unheimlich viel Spaß die Hilflosigkeit oder deren Äquivalent auf den menschlichen und nichtmenschlichen Gesichtern zu sehen, während er ihnen jede einzelne ihrer Verfehlungen vor Augen führte. Eins war sicher, wenn er mit ihnen fertig war würden sie Doppelt so schnell arbeiten. Einfach mal die Peitsche knallen lassen.

Pünktlich als Meldaro wieder an der Bühne angekommen war, war er auch mit den spätestens jetzt vom Leben gebeutelt wirkenden Individuen fertig. Von einem bis zum anderen Ohr grinsend sprang er von der Bühne und bedeutete dem Nikto ihm zu folgen. Er war zu aufgedreht um jetzt schon zurückzufahren und da musste eh noch eine Kleinigkeit erledigt werden. Er hatte versprochen ihn an seine Geschäftspartner und damit bessere Aufträge weiterzuleiten und das würde er jetzt auch tun. Zum Glück war das Firmengebäude der Sun in Laufweite von der Arena.

Die Schwarzaugen zum weiteren Proben kurzerhand dalassend verließen sie das monumentale Bauwerk wieder über die Backstage und waren binnen Minuten auf einer Promenade, die in Sachen glitzernde Lichter und schrillende Werbung ihresgleichen suchte. Alles war überfüllt mit Wesen die ihren täglichen Shoppinggelüsten und Glücksspielsüchten nachgingen. Sicher waren auch einige Drogenabhängige darunter, aber die sah man zum Glück nicht so gut.

„Die Arena ist doch geil, oder?“

Fragte er Meldaro und Tirîgon grinsend. Kevlar hatte beste Laune. Er wollte das Ereignis sehen, dass sie ihm grade noch vermiesen konnte. Die künstliche Hand war im Endeffekt noch besser gewesen, als er sie sich erträumt hatte und ein gutes Trostpflaster um über den Verlust seiner echten hinwegzutäuschen. Ach, wie freute er sich auf das Konzert!

„Ihr fragt euch sicherlich wo es grade hingeht?“

Bevor er die rhetorische Frage selbst beantworten konnte, wurde er von einer Gruppe Fans erkannt und die nächsten zehn Minuten wurden mit Fotos machen und Autogrammeschreiben verbracht. Natürlich blieben auch seine beiden Begleiter nicht verschont. Mitgefangen, mitgehangen. Meldaro würde nach dem Konzert ohnehin eine kurzlebige Berühmtheit sein, warum also nicht jetzt schon damit anfangen?

Schließlich waren auch die letzten abgefertigt und schnellen Schrittes ‚flohen‘ sie, bevor das ganze Theater wieder von vorne losgehen konnte. Aus dem Konzept gebracht beantwortete der Qwohog die Frage dennoch nicht, sondern blieb einfach ab einem gewissen Punkt vor einem großen Bürogebäude stehen.

„Also. Das hier ist die lokale Filiale meines Arbeitgebers. Die Black Sun.“

Verschwörerisch grinste er den beiden zu. An sich hatte das Hochhaus in der Raumstation nicht wirklich etwas Besonderes. Ein farbloses Schild gab über eine Scheinfirma Auskunft, die hier eigentlich stehen sollte. Das dies selbstverständlich nicht so war, das sollte den beiden ja inzwischen klargeworden sein. Gespannt was seine unfreiwillige Überraschung hervorrufen würde sah er sie erwartungsvoll an.


[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Promenade / Vor einem Bürogebäude ] Kevlar und Meldaro, sowie Tirîgon
 
[ Mittlerer Rand | Besh-Gorgon-System | The Wheel | Arena ] Meldaro, Kevlar, Tirîgon (NPC)

Na toll. Der Schlaf schien ihm verwehrt zu bleiben. Aber die Neugierde ließ ihn trotzdem frohen Mutes seinem Schützling folgen. Am Ende würde er noch etwas geiles verpassen!

„Geil? Die Arena ist unglaublich! Ich wusste gar nicht, dass man so etwas errichten kann! Das wird ein Spektakel, an das ich mich mein ganzes Leben erinnern werde."

Die Tour ging weiter. Die Umgebung veränderte sich. Hier schien sich das normal „Nachtleben" abzuspielen, wenn es hier so etwas überhaupt ab. Was wollten sie hier? Auch wenn Meldaro demnächst eine ganze Stange mehr Geld mit sich herumtragen würde, so war er trotzdem nicht darauf aus es wegzusaufen, zu verspielen oder am Ende noch gestohlen zu bekommen. Aus vielen Ecken wurden sich angesehen. Viele aus unterschiedlichen Gründen. Die einen sahen den Star in der Gruppe, die Anderen das Geld in deren Taschen und die Nächsten die Personen, die es als nächstes galt zu verprügeln. Auch wenn sich der Nikto seiner Sache sicher war, so war ihm der gesamte Ort doch unheimlich. Aber so selbstbewusst wie Kevlar hier entlang stiefelte, konnte es so gefährlich nicht sein.

Dann kam ihnen doch eine Truppe gut gelaunter Teenies aller möglichen Spezies auf sie zu. Wie Fans eben sind mussten Fotos gemacht werden. Tirîgon der Frauenheld war natürlich sofort zur Stelle um sich bei den Mädels ins Bild zu schieben. Meldaro musste natürlich auch ran, beschränkte sich aber darauf nett ins Bild zu grinsen. Lachen musste er erst bei Kevlars etwas anzüglichen Sprüchen zu den Fertigkeiten seiner neuen Hand. Die Truppe trennte sich wieder und der Weg wurde fortgeführt. Aber irgendwas fehlte. Erschrocken griff er in seine Manteltasche und bemerkte, dass der Beutel mit den Engelsflügeln weg war und stattdessen nur ein einsamer Zettel darin verweilte. Auf dem Zettel stand nur eine Adresse und, dass er dort „sein Zeug" wiederbekommen würde. Verwundert drehte er sich zu den davontrabenden Fans hin und sah, wie ihm eines der Mädels verschwörerisch zuzwinkerte. Urgh! Natürlich die Hässlichste von allen. Genau wegen sowas betrieb er kein Glücksspiel. Er hatte einfach kein Glück. Den Zettel warf er weg. Sollte sich doch ein anderer, der ihn vielleicht fand sich mit ihr den Abend vergnügen.

Dann wurde er von Kevlar aus seinen Gedanken gerissen. Die Black Sun! Stimmt ja, er hatte ja nach einem Arbeitsgeber gefragt. Aber dass er gleich an die Spitze weitergeleitet werden würde hatte er nicht erwartet. So unscheinbar das Gebäude von außen aussah, so edel war es im inneren. Es gab keine Probleme an den Türstehern vorbei zu kommen. Dafür war der Rocker zu bekannt. Seine beiden schwarz gekleideten Begleiter wurden aber genauestens inspiziert. Meldaro wurde durchgelassen, immerhin führte er seine übrig gebliebene Klinge nicht mit sich, aber der Nautolaner durfte sowohl drei Dolche als auch eine kleine Schrotflinte abdrücken. Die hatte man von außen nicht gesehen.
Als sie aus dem Blickfeld der Security waren und sich Kevlar folgend auf dem Weg in eine der höher gelegenen Etagen machen, zog Tirîgon trotzdem noch ein kurzes Messer aus seinen Kragen und grinste frech.

„Das ist nicht mal die einzige. Die sollten gefeuert werden. Vom größten Verbrechersyndikat der Galaxis hätte ich mehr erwartet."
gab er so dreist, wie er war, preis. Der Aufzug stieg an und brachte sie schnell auf Ebene 42, in der sie ausstiegen und einem langen Gang folgten, bis sie vor einer edlen mit Messing beschlagenen Tür anhielten und Kevlar ihnen noch schnell ein paar Instruktionen gab.

[ Mittlerer Rand | Besh-Gorgon-System | The Wheel | Filiale der Black Sun ] Meldaro, Kevlar, Tirîgon (NPC)
 
Arlen am Steuer

[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Promenade / Black Sun Filiale / Raors Büro ] Raor

Leise brummte Raor Shylmhyrr eine Melodie vor sich hin, während er mit seit knapp einer Stunde aufrechterhaltener Penetranz versuchte einen Dreckklumpen unter einer seiner Krallen hervorzupulen. Die Zunge zwischen den Zähnen versuchte der Cathar die Spitze einer anderen Klaue genau so zu positionieren, dass er das kleine Stück Schreibtisch herausdrücken konnte. Ein Stück…nur noch ein kleines Stück…plötzlich ertönte das widerwärtige Kreischen einer Bohrmaschine und für einen Moment erschreckt biss der Nerra sich auf die Zunge.

Frustriert fauchte er auf und versenkte seine Klauen ein weiteres Mal in der Schreibtischplatte vor ihm, die bereits von ähnlichen Attacken vernarbt war. Diese dreimalverfluchten Bauarbeiter! Warum musste dieses dämliche Gebäude überhaupt renoviert werden?! Es hatte doch auch so seinen Charme gehabt! Wen störten schon langweilige graue Wände und Wasserflecken an der Decke?!
Raor definitiv nicht und er wollte die Pussy erleben die es sich traute es ihm gegenüber zuzugeben. Wer wollte schon, dass sein Arbeitsplatz aussah wie ein Hybrid aus einem Edelpuff und fünf Sterne Hotel?! Worauf es ankam war wie hübsch die Weiber und nicht wie verziert die Bettwäsche war! Mit einem Grinsen dachte er daran, dass er in Sachen Aussehen definitiv punktete, bevor die elendige Bohrmaschine wieder losging und seine empfindlichen Ohren malträtierte.

In den letzten Wochen hatte
Raor alles getan, um den Widerstand am Laufen zu halten. Die Bauarbeiten hatten sogar ihn (!) dazu gezwungen sein Büro aufzuräumen. Nun, das hatte nicht lange gehalten. Inzwischen war alles wieder beim alten. An allen möglichen und unmöglichen Orten stapelten sich Papier, Datapads und Ordner. Ein Buch steckte immer noch halb in einer Topfpflanze, wo er es bei der vorletzten Störung hingepfeffert hatte. Eventuell sollte er es beizeiten mal herausnehmen. Morgen. Vielleicht.

Erneut fuhr der Cathar seine Krallen aus und stellte zu seiner maßlosen Frustration fest, dass ein weiteres Stück Schreibtisch unter seine Krallen verirrt hatte. Verdammte Hacke! Das Schicksal hasste ihn aber auch. Wenn er nur wieder als Ad’ika auf seinem Schlachtschiff stehen könnte, anstatt als Nerra Bleistifte zu schubsen. Warum zur Hölle hatte er auch dieser elenden Beförderung zugestimmt?! Geld. Oh, da war ja was.

Plötzlich klopfte es und die Bürotür schwang beschwingt auf, woraufhin der Blumentopf umkippte und das Buch früher als geplant aus seinem unfreiwilligen Gefängnis befreite. Doch
Raor hatte keine Zeit zu sehen wer da so stürmisch eintrat, denn in diesem Moment ging im ungedämmten Nachbarraum wieder die Bohrmaschine los und in diesem Moment platzte ihm endgültig die Hutschnur. Ihr riss der Kragen? Ach was wusste er schon. Da sah man mal wie durch er schon war!


CLANCKERR! Brring dieses lärrmende Mynock zum Schweigen! Und zwarr prronto!“

Augenblicklich ertönte ein vernehmliches Rumpeln aus dem großen Wandschrank in der Ecke und Clancker, Raors alter B1-Kampfdroide den er noch von früher hatte, kam mit emporgerecktem (leeren) Waffenarm kam herausmarschiert. Die Maschine hatte definitiv schon bessere Tage gesehen, der Lack war an vielen Stellen abgeplatzt und Clancker begann an den Zehen zu rosten, doch der Cathar hätte die etwas zu kriegerische Bürohilfe für nichts in der Welt eingetauscht.

„Roger, Roger. Letale Gewalt autorisiert.“

Stellte Clancker so enthusiastisch, wie ein B1-Kampfdroide es grade sein konnte, fest und marschierte mit wehenden Fahnen an dem grünen Trio eines leicht perplex dreinblickenden Nikto, eines wirklich entgeistert schauenden Nautolaners und einem von einem Ohr zum anderen Ohr grinsenden Qwohog vorbei und verschwand im Gang. Wobei die wehenden Fahnen lediglich Raors letzte ausgedruckte Gehaltsabrechnung war, die sich im Hinterkopf des Droiden verfangen hatte. Kurz überlegte der Cathar Clancker nachzurufen dass er letale Gewalt keinesfalls autorisiert hatte, überlegte es sich dann jedoch anders. Der alte Droide hatte in den letzten zehn Jahren nicht mehr als eine Fußhupe von Hund terminiert und die olle Töle hatte es verdammt nochmal verdient!

Dann war die Maschine verschwunden und
Raors Aufmerksamkeit richtete sich endlich auf die Neuankömmlinge. Den Nautolaner kannte er nicht…den Nikto…aber den Qwohog! Das war doch


Karrtoffel!“

Brummte er und stand grinsend auf. Was führte denn den alten Verseschmied und Saitenkrauler her? Das letzte Mal dass er sich zu einem Besuch bequemt hatte war geschlagene…hmmm…viele Jahre her!

„Was trreibst du denn hierr?!“

Fragte der Cathar geräuschvoll und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, nachdem er dem Rocker die Hand gereicht hatte.

„Ich bin hier um der Black Sun neues Personal zu verschaffen. Das hier sind…“

„Die beiden Herrzchen können sich sicherr selbst vorstellen, nicht wahrr?“

Fragte Raor und entblößte seine langen Fangzähne. Die beiden sahen nach nicht sonderlich viel aus, wenn er das so beurteilen konnte. Aber wenn Kartoffel sich schon die Mühe machte sie in sein Büro zu schleppen war es zumindest von Wert sich die Gegebenheiten anzuhören.

[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Promenade / Black Sun Filiale / Raors Büro ] Raor
 
[ Mittlerer Rand | Besh-Gorgon-System | The Wheel | Filiale der Black Sun ] Meldaro, Kevlar, Tirîgon (NPC)

Das war natürlich praktisch. Der Nerra, Raor sein Name, war also ein „Schlummerkätzchen" und nur schwer aus der Fassung zu bringen. Das sollte den beiden Waschlappen vor der Tür bestimmt in die Karten spielen. Wer wollte denn sonst zwei seine Zeit mit zwei solchen Lauchs verschwenden und auch noch Jobs für sie zu suchen.

„Macht euch bereit für EUREN großen Auftritt"

flunkerte Kevlar Meldaro und Tirîgon zu und klopfte mit all der Kraft, die er besaß (war übrigens nicht sehr viel) gegen die Tür und stieß sie theatralisch auf. Wahrscheinlich, weil er Angst hatte mit seinem Wattebällchenklopfen nicht gehört zu werden. Als wäre dieser übermotivierte Kobold nicht schon peinlich genug schaffte er es auch noch gleich irgendwas hinter der Tür zu zerstören. Doch das störte die Rampensau herzlich wenig und er blieb Arme erhoben stehen und wartete, dass sich die Aufmerksamkeit des "Kätzchen" ihm zuwand. Also blieb er einfach ein paar Sekunden wie im Freeze so stehen, während es Meldaro mit einer leichten Angst zu tun bekam. Aha... er ist also nicht leicht aus der Fassung zu bekommen. Dann sind sie wohl zur falschen Zeit am falschen Ort. Der Kampfdroide hielt direkt auf ihn zu. Um ja nicht in das Visier des Blechhaufens zu geraten, wenn er das nicht sowieso schon war, bewegte sich der Nikto einfach mal gar nicht. Genau hier wurde es gefährlich! Jetzt, wo er erst recht unbewaffnet war. Im Augenwinkel sah er, dass auch der Nautolaner im Unbehagen schwamm und mit einem geübten griff unter den Mantel ins Leere griff. Stimmt ja. Er hatte ja nur das kleine Brotmesser übrig. Das war jetzt unpraktisch. Und wie konnte Kevlar so verdammt ruhig in seiner heldenhaften Pose verweilen?

Ungerührt von den drei Gestalten stapfte der Droide an ihnen vorbei in den Flur. Jetzt bekam Meldaro auch wieder seine Fassung zurück. „Kartoffel"?? Wie kam das denn jetzt? Auch wenn er zugeben musste, dass die Ähnlichkeit auf dem zweiten Blick verblüffend war. Sie traten weiter vor und Kartoffel reichte dem Nerra die Hand. Immerhin schienen sie sich zu kennen. Das sollte doch ganz praktisch sein. Aber wie konnte jemand der so... „weiblich?" sprach so weit aufsteigen? Egal. Jemand weichherziges dürfte noch leichter zu überzeugen sein. Genau in dem Moment erklang ein Kreischen aus einem Nachbarraum, in dem mehr Angst steckte als in Kevlars während des Piratenüberfalls. Ihr gegenüber lächelte daraufhin nur ermattet und erleichtert. Weichherzig war anders.

„Guten Tag,
*Hände schüttel*
Ich bin
Meldaro. Unser lieber Kevlar meinte sie hätten Jobs für Leute mit wenig Geld und viel Können. Natürlich kann ich das mit dem Können nicht wirklich beweisen, aber vielleicht haben sie schon von dem Überfall auf die Yacht unseres Freundes hier gehört. Ohne MICH wäre dabei nicht nur die Hand verloren gegangen. Falls sie die ganze Geschichte nochmal schön vorgetragen bekommen wollen, so kommen sie doch heute Abend zu dem Konzert in der Arena.

Ich weiß natürlich, dass ich nicht in der Position bin Forderungen zu stellen, aber bei dem Kamp ums Überleben des allerseits geliebten Rockstars ging meine Waffe verloren. Um zu Arbeiten brauche ich jedoch schon ein gewisses Werkzeug, wenn sie verstehen worauf ich hinaus will.

Und mein Freund hier..."


Tirîgon unterbrach ihn und sprach selbst weiter. Warum auch nicht?

„...ist Tirîgon und ist der, der ihnen vor zwei Wochen das Gewülst vom Hintern entfernt hatte. Ich hoffe meine Behandlung hat geholfen. Ich würde aber gerne das Geschäft wechseln. Der Platz hinter der Theke oder eben hinter einem Patienten liegt mir einfach nicht."

Hätte Raor kein Fell im Gesicht wäre er bestimmt rot angelaufen. Ihm war das sichtlich unangenehm. Tja, auch die schönste Gestalt hat ihre Abgründe... oder eben jetzt nicht mehr.

[ Mittlerer Rand | Besh-Gorgon-System | The Wheel | Filiale der Black Sun ] Meldaro, Kevlar, Tirîgon (NPC), Raor
 
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[Mittlerer Rand | Malrood-Sektor | Besh-Gorgon-System | The Wheel | Ringpromenade, Club „Ultimate High“ | Etara, viele Gäste

Wummernde, sich beständig aufbauende Musik dröhnte durch den Club „Ultimate High“ und machte es recht schwierig, ein Gespräch zu führen. Fairerweise musste man anmerken, dass die meisten Gäste, die sich zum Klang der Musik auf der von einer gewaltigen Discokugel mit zahlreichen Farben überschütteten Tanzfläche bewegten, wohl nicht der Konversation wegen hier waren. Nein, hier ging es um teure Drinks, Tanz, Sehen und gesehen werden und für die abenteuerlustigen Gestalten unter den Gästen um die Suche nach dem im Namen des Clubs versprochenen höchsten Glück.

Mit einem schmalen Lächeln verfolgte Etara das Geschehen von ihrem Platz an der Bar aus, sie hatte es sich auf einem der Hocker bequem gemacht und nippte an einem Drink, der es schaffte, trotz seines hohen Alkoholgehalts so süß zu schmecken, dass man damit einen Gesundheitsinspektor hätte umbringen können. Die Preise waren im Gegensatz dazu gesalzen, aber im Bereich dessen, was sich die Schmugglerin leisten konnte. Man lebte ja schließlich nicht ewig und Credits waren dazu da, um auch mal ausgegeben zu werden.

Die hübsche Chiss, deren blaue Haut angesichts des Farbspiels in dem Club mal in dem einen, dann wieder in einem anderen Ton beleuchtet wurde, war vor circa einer Woche auf der ringförmigen Raumstation, die man so passend „The Wheel“ getauft hatte, eingetroffen und konnte sich bis jetzt nicht über den Ort beklagen. Wohin sie ihre roten Augen auch wandte, wenn sie über die Promenade schlenderte, überall gab es etwas zu sehen, das gekauft werden wollte.

Daher hatte sie auch die recht preiswerte Variante gewählt und ihre geliebte „Wild Hunt“ an einer der vielen Bojen um die Station andocken lassen und war von dort aus einem Shuttle zur Station geflogen. Die Landebuchten waren sündhaft teuer und sie hatte keine Lust, dafür ihr hart verdientes bzw. ergaunertes Geld aus dem Fenster zu werfen. R9-X4 gab schon auf den Frachter Acht und sollte etwas passieren, würde sie schnurstracks zu ihrem Schiff fliegen.

Mit einem leisen Seufzen ließ die junge Frau ihren Nacken kreisen und strich ihre weiße Wildlederjacke glatt, die wie die gleichfarbige Hose eng genug sah, um gerade noch genug der Fantasie zu überlassen. Entspannt betrachtete Etara ihre manikürten Fingernägel, die sie einer der vielen Wellness-Anlangen auf der Station hatte pflegen lassen, und strich eine in ihr Gesicht gerutschte Strähne ihres schwarzen Haares zurecht. Das hier war quasi ihr Urlaub, und für sie gehörten gut aussehen und es sich gut gehen lassen untrennbar dazu.

Eine Geste und ein paar über den Tresen geschobene Creditchips und ihr leeres Glas wurde durch ein gefülltes ersetzt. Man musste es diesem Barkeeper, einem stets gleichmütig dreinblickenden Ithorianer, schon lassen, er verstand sein Handwerk. Etara musste lächeln, sie hatte sich das schließlich verdient. Seit ihrer Ankunft war sie nicht nur auf der faulen Haut gelegen, sondern hatte sich auch nach lukrativen Jobs umgesehen und ihre Vorräte aufgefrischt. Bis jetzt war ihre Suche noch nicht sonderlich erfolgreich gewesen, aber vielleicht hatte sie genügend Staub aufgewirbelt und die Auftraggeber würden von sich auf sie zukommen.

Was in diesem Moment ganz sicher auf sie zukam war eine bildhübsche Twi´lek, deren rote Haut von einer Reihe Tattoos verziert war. Im Licht der Discokugel schimmernde goldene Reifen schmückten die Lekku der Frau und ebenso goldene Ohrringe baumelten an ihren Ohren. Das schwarze Kleid der exotischen Fremden war für diese Umgebung fast schon etwas konservativ, gab aber genügend Einblicke frei, um nicht nur Etaras Blick auf sich zu ziehen.

Potentielle Interessenten wurden allerdings gleichzeitig von dem Begleiter der Twi´lek abgeschreckt, einem einschüchternden Zabrak, der mindestens einen Kopf größer war als seine Begleiterin und dessen muskulöser Körperbau, den seine dunkelblaue Tunika erahnen ließ Respekt einflößte. Die Haut des Zabrak war eher hell und die großen, stark ausgeprägten Hörner auf seinem Kopf ließen die Vermutung zu, dass er in der Blüte seines Lebens stand.

Die beiden Nichtmenschen, die in der nach Spezies und Geschlecht bunt gemischten Menge nicht aus dem Rahmen fielen, steuerten zielsicher die Bar an, machten es sich auf den Hockern neben der Chiss bequem und orderten teure Drinks. Etara grinste leicht und sah aus den Augenwinkeln zu ihnen herüber und dann wieder auf die Tanzfläche, als der ithorianische Barkeeper sie auf die Schulter tippte und auf einen Drink deutete, der auf dem Tresen stand.


„Für Sie. Ein Geschenk von den beiden.“

Die Schmugglerin drehte sich langsam um und sah zur Seite und wurde von der Twi´lek mit einem koketten Lächeln begrüßt, während sie über einer der Reifen an ihren Kopftentakeln stricht. Der Zabrak an ihrer Seite lächelte ebenfalls und entblößte dabei eine Reihe von perlweißen Raubtierzähnen, fast synchron hoben die beiden ihre Drinks und sahen erwartungsvoll zu ihr. Etara lächelte verschmitzt zurück, hob ihren Drink und war sich ziemlicher, dass sie heute noch einige interessante Dinge erleben würde. Sehr interessante Dinge.

[Mittlerer Rand | Malrood-Sektor | Besh-Gorgon-System | The Wheel | Ringpromenade, Club „Ultimate High“ | Etara, viele Gäste
 
[Besh-Gorgon-System - The Wheel - Shuttlestation 3] Ryan Valen, Diverse "The Wheel" Bewohner

Langsam aber mit sicheren Schritten verließ Ryan das Shuttle. Sein Schiff, die Visitor, lag an eine der vielen preiswerten Bojen vor Anker obwohl er sich eine der teuren Hangarbuchten leisten konnte. Er wollte keine große Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Seine Waffen hatte er vorsichtshalber an Bord gelassen. Doch er verzichtete nie auf seine Pfeilschleuder, da er wusste wie gefährlich es auf "The Wheel" zugehen konnte. Nach ein paar Minuten fand er ein kleines Motel namens Radia. Er sah den Preis pro Nacht und fand ihn angemessen, für dass was er vorhatte. Ryan bezahlte und verschwand mit seiner Tasche auf seinem Zimmer. Als er auf dem Zimmer ankam, nahm er seinen Kommunikator heraus, gab eine Nachricht ein und sendete sie.

Hallo Mr. Kaloran.
Ihre Bestellung ist in ungefähr drei Stunden abholbereit. Wie vereinbart bekommen Sie Ihre 3 FC-1er. Preis pro Stück plus Munition beträgt wie ebenfalls vereinbart: 7.900 Credits

[Besh-Gorgon-System - The Wheel - Motel "Radia"] Ryan Valen, Diverse "The Wheel" Bewohner
 
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[Mittlerer Rand | Malrood-Sektor | Besh-Gorgon-System | The Wheel | Ringpromenade, Club „Ultimate High“ | Etara, Kyla und Makosh (NSCs), viele Gäste

Es war immer erstaunlich, wie schnell und mit wie wenig Gerede die Dinge geschehen konnten, wenn sich zwei oder in diesem Fall drei Leute in ihren Absichten und Wünschen einig waren. Etara trank zusammen mit Kyla, so hieß die bezaubernd schöne rothäutige Twi´lek, und ihrem Begleiter, der auf den klangvollen Namen Makosh hörte, einige Gläser, scherzte, lachte, flirtete und erfuhr so manches über die beiden. Der Zabrak arbeitete als Sicherheitsmann für eine Bergbaufirma, die in diesem Sektor des Weltraums tätig war, die Frau an seiner Seite hingegen war Buchhalterin im selben Unternehmen. Die beiden gingen oft zusammen feiern und lebten in einer lockeren, offenen Beziehung, wie sie der Chiss lächelnd erklärten.

„Diese Reifen an deinen Lekku sind wirklich wunderschön. Echtes Gold?“

Erkundigte sich die Schmugglerin und Kyla nickte und grinste zu Makosh, der mit den Schultern zuckte und die Lekku seiner Begleiterin tätschelte.

„Nur die besten Geschenke sind für sie gut genug. Kyla hat sehr...hohe Ansprüche.“

Erzählte der kräftige Zabrak und die Twi´lek lachte.

„Jetzt übertreib nicht.“

Meinte sie und hob spielerisch mahnend den Zeigefinger. Etara schloss sich dem Lachen an und trank einen weiteren Schluck ihres süßen alkoholischen Getränks. Makosh richtete seine intensiven Augen auf sie und und die hübsche Chiss konnte spüren, wie er sie erfreut betrachtete.

„Was ist dein Job? Lass mich raten...Frachterpilotin?“

Die Schmugglerin nickte bedächtig und zwinkerte ihm zu.

„So in etwa. Gut erkannt.“

Kyla warf ihrem Begleiter einen Blick zu und beugte sich etwas nach vorne.

„Er hat ein gutes Auge, das stimmt.“

Die Twi´lek lächelte schief, ihre Augen fest auf die roten Augen von Etara gerichtet, den von den Tentakeln geschmückten Kopf etwas schief gelegt. Fast beiläufig streckte sie ihre rechte Hand aus und ihre Fingerspitzen strichen über den Handrücken der Chiss, der die Berührung einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. Sie erwiderte das Lächeln und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Wollen wir...von hier verschwinden?“

Fragte sie die beiden leise und das Pärchen grinste im Gleichtakt, nickte und alle drei erhoben sich und machten sich auf den Weg zu einem der vielen Hotels, die auch zu später Stunde noch auf Gäste warteten. Makosh erledigte rasch die notwendigen Formalitäten, dann zeigte der gehörnte Nichtmensch mit einem schiefen Lächeln den Zimmerschlüssel. Als sie mit dem Lift nach oben fuhren, war die Atmosphäre bereits von Vorfreude erfüllt und es erforderte einiges an Beherrschung zu warten, bis die Tür des Hotelzimmers hinter ihnen ins Schloss gefallen war. Endlich.

Keine Sekunde war seitdem vergangen, da stürzten sich Etara und Kyla bereits aufeinander und die Lippen der beiden fanden sich in einem stürmischen Kuss, die Hände der Twi´lek suchten streichelnd nach dem Nacken der Chiss und pressten sie fester an sich. Fingerspitzen glitten über Haut, streichelnd, liebkosend, lockend, dann hielten sie inne, wandten sich lächelnd zu Makosh, dessen Gesichtsausdruck nahelegte, dass er diesen Tag wohl für den Besten seines Lebens hielt und nun Ziel ihrer Küsse wurde...


Caf war ein Lebensretter, stellte die Schmugglerin am nächsten Morgen wieder einmal fest. Diese verteufelt süßen Drinks hatten wohl mehr Alkohol enthalten, als selbst die durchaus hartgesottene junge Frau ohne Folgen vertragen konnte, und eine Nacht ohne Schlaf war dabei auch nicht hilfreich. Ein dünnes Lächeln schlich sich auf ihr hübsches Gesicht und angenehme Erinnerungen vertrieben die leichten Kopfschmerzen, die sich wie Gewitterwolken drohend aufgebaut hatten. Noch ein paar Schlücke Caf und ein kräftiges Frühstück, und nur die positiven Aspekte würden bleiben.

Nachdem sie gegessen und getrunken hatte vertrat sich die blauhäutige Nichtmenschin ein wenig die Beine und streifte über die Promenda, stöberte in den zahllosen Geschäften, die so ziemlich alles anboten, was man vorstellen konnte, und kam zu dem Schluss, dass ihr dieser Ort gefiel. Interessante Leute, ein reichhaltiges Angebot an Waren und Dienstleistungen, ja, hier ließ es sich leben. Und nicht zuletzt gabt es hier auch keine lästigen imperialen oder republikanische Beamten und Vorschriften.

Bei ihrem lässigen Spaziergang achtete Etara nicht allzu sehr auf die anderen Passanten und so kam es, dass sie angerempelt wurde und ihr fast ihre Einkäufe aus der Hand fielen. Verärgert suchen ihre roten Augen, die in diesem Moment alles andere als amüsiert funkelten, nach dem Verursacher und fielen auf einen Rodianer mit ungesund wirkender gelber Haut, der sie aus seinen riesigen Augen anstarrte.


„Wäre gut, wenn du deine riesigen Glubscher auch benutzen würdest!“

Meinte die Chiss giftig und der andere Nichtmensch schien zu erkennen, dass er sich ihr lieber keinen Ärger einhandeln sollte, murmelte kleinlaut eine Entschuldigung und zog von dannen. Etara sah ihm mit glühenden Augen nach und schüttelte leicht den Kopf. Was für ein Trampel. Nun, davon würde sie sich den Tag nicht verderben lassen, entschied die Schmugglerin und lief weiter, diesmal etwas aufmerksamer, was den Gegenverkehr anging.

[Mittlerer Rand | Malrood-Sektor | Besh-Gorgon-System | The Wheel | Ringpromenade, Einkaufspassage | Etara, viele Besucher und Händler
 
[Besh-Gorgon-System - The Wheel - Motel "Radia"] Sinthoras

Gemütlich stieg Sinthoras die Treppe hinab. Es auf dem Flur war es kalt und der Kaleesh zog den langen schwarzen Umhang enger um sich. Warum musste denn die Auftragslage so verdammt schlecht sein? Es war unter seiner Würde in einem ungeheizten Motel zu übernachten. Ein Hotel mit Luxusapartment war ihm da bei weitem lieber, auch wenn damit eine gewisse Aufmerksamkeit auf ihm lag. Müde schleppte sich der muskulöse Körper die Stufen herab. Entgegen kam ihm ein in Rüstung gekleideter Mensch (Ryan Valen). Den Helm hatte er nicht aufgezogen. Wozu auch? Wer würde wohl ein interessant aussehenden Typen auf The Wheel beachten? Hier waren überall komische Käuze unterwegs. Und doch erlangte dieser jemand die Aufmerksamkeit des Attentäters. Irgendwas machte ihn anders. Was genau wusste Sinthoras noch nicht.

Der Mensch würdigte ihm jedoch keines Blickes. Und selbst wenn er das getan hätte, so hätte die Maske viele Informationen verdeckt. Ohne sich das Interesse anmerken zu lassen passierte der Kaleesh seinen Gegenüber. Die Hand legte sich sicherheitshalber trotzdem um den Griff des langen dünnen Dolches, der zur Gänze am Arm verankert und vom Ärmel verdeckt lag. Hinter der nächsten Ecke blieb er jedoch stehen, wartete vier Sekunden, drehte um und folgte möglichst unauffällig dem Gerüsteten. Notfalls hätte er etwas auf seinem Zimmer vergessen. Dass dort die Leiche des ehemaligen Zimmerbewohners anfing zu verrotten musste ja keiner erfahren. Zumindest noch nicht.

Die Enttäuschung hätte man auf Sinthoras' Gesicht ablesen können, als der Verfolgte völlig unspektakulär sein Zimmer betrat und die Tür schloss. "Nie zwei Morde an einem Ort" galt die erste Regel. Also würden sich seine Taschen heute nicht leeren. Schade eigentlich, aber Regel war Regel.

In der Lounge angekommen ließ er sich in einen der Sessel fallen. Noch hatte er Zeit, bis die Zimmer gereinigt wurden und man sein Werk entdecken würde. Bis dahin sollte er sich dann doch lieber aus dem Viertel entfernt haben.
Was sagten denn die HoloNews?? Scheinbar nichts neues oder zumindest nix, was ihn unmittelbar interessieren musste. Rein aus Neugierde gepaart mit Langeweile wechselte Sinthoras den Modus seines Gerätes, sodass er alle funkfähigen Geräte in einem Umkreis von 20 Metern angezeigt bekam und diese relativ schnell hacken konnte, solange sie nicht über speziellere Software verfügten. Es wurden nur vier angezeigt, davon nur eins in Benutzung. Es war ein armes Viertel hier. Um sich weiter die Zeit zu vertreiben ortete der Kaleesh das Gerät und sah nach, was der Benutzer damit so unternahm. Das Teil schien sich direkt über ihm zu befinden und eine Nachricht wurde getippt. Der Inhalt interessant und bestimmt nicht für ihn bestimmt. Von den FC-1er Waffen hatte der Assassine schon oft gehört, jedoch fehlte dieses gute Stück in seiner Sammlung. Auch wenn die Zeit drängte, so wollte er sich sie Möglichkeit nicht entgehen lassen.

An einer der Waffen wäre ich auch interessiert.

Grüße aus dem Stockwerk unter ihnen.

Gerade war die anonyme Nachricht an den unbekannten Händler rausgeschickt, da stürmte eine Bedienstete Twi'lek die Stufen herab und redete hektisch auf die Person hinter dem Tresen ein. Jetzt war es wohl Zeit zu verschwinden.
Ohne sichtlichen Zeitdruck schlenderte der Kaleesh aus dem Gebäude, ging am Haus entlang und bog durch eine rostige Tür in eine Art Hinterhof zu dem Motel ein. Hier sollte vorerst niemand suchen.

[Besh-Gorgon-System - The Wheel - Motel "Radia" - Hinterhof] Sinthoras
 
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