The Wheel (Besh-Gorgon-System)

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Wer auch immer gemeint hatte, man brauche zum Leben keine Credits, hatte wohl noch nie von dem köstlichen Drink gekostet, denn Etara gerade genoss, die Chiss hatte es sich auf einer der Bänke auf der Promenade der Raumstation gemütlich gemacht und erfreute sich an dem leicht würzigem Geschmack des Getränks, das sie für nicht wenig Geld gerade von einem Straßenhändler erworben hatte. Der Händler, ein Gotal mittleren Alters, hatte diese Mischung in höchsten Tönen gepriesen und die Schmugglerin glaubte schon, im nächsten Moment würde vor lauter heißer Luft die Hälfte von „The Wheel“ zu brennen anfangen, doch der Verkäufer hatte nicht übertrieben.

Die junge Frau nahm sich vor, sich den Namen des Getränks genau zu merken. Schien so eine Art Spezialgetränk zu sein, mit Zutaten, für die man auf jeder Welt der Neuen Republik und des Imperiums wohl für einige Jahre hinter Gitter gewandert oder in den Gewürzminen von Kessel schuften durfte. Zufrieden grinste die blauhäutige Frau und strich sich eine Strähne ihres schwarzen Haares aus dem Gesicht. Auf dieser Raumstation sah die Lage anders aus, und sie fühlte sich damit ausgesprochen wohl. Für einen Freigeist wie sie war das ein wunderbarer Ort.

Ihre roten Augen huschten über die zahlreichen Händler und Kunden, die miteinander feilschten, ihre Waren anpriesen oder gefüllte Taschen durch die Gegend schleppten. Ein massiger Twi´lek, der von einem ganzen Schwarm Droiden und organischen Dienern begleitet wurde, schob sich schwerfällig durch die Menge und wedelte mit seinen Patschern, um sich Luft zu verschaffen. Etara verfolgte das Geschehen amüsiert und nahm einen weiteren Schluck, schlug entspannt ihre langen Beine übereinander und lehnte sich ein Stück zurück.

So versunken war sie in die Beobachtung der Menge, dass sie recht unvermittelt feststellen musste, dass der Becher mit dem exotischen Getränk leer war. Ein wenig betrübt warf die Schmugglerin einen Blick auf den kümmerlichen Rest und spielte mit dem Gedanken, sich noch einen Becher zu holen, entschied dann aber anders. Später vielleicht, sie wollte ja schließlich etwas genießen und sich nicht damit zuschütten. Solche Dinge machten umso mehr Spaß, je bewusster man sich daran erfreuen konnte.

Etara erhob sich, strich ihre weiße Jacke und Hose glatt und warf den Becher achtlos in einen der Mülleimer, die für diesen Zweck bereit standen, dann schlenderte sie die Verkaufsstände entlang und begutachtete neugierig die Waren. Oh, waren das etwas verbesserte Energiezellen für ihre innig geliebten Merr-Sonn Modell 44 Blasterpistolen? Sorgfältig nahm die Chiss die Energiezellen unter die Lupe, während der Verkäufer, ein ganz appetitlich anzusehender Mensch mit kurzem blonden Haar, seinen ganzen Charme auffuhr, um sie vom Kauf zu überzeugen. Nachdenklich überprüfte die Pilotin ihren Kontostand. Das war noch drin, aber so langsam sollte sie sich mal wieder nach einem Job umsehen. Ein paar Energiezellen und eine Com-Nummer reicher und einige Credits ärmer zog sie schließlich weiter. Hier gab es doch bestimmt noch mehr.

Die Chiss spazierte einige Schritte weiter und wollte gerade ein ziemlich teuer aussehendes Elektrofernglas näher betrachten, da prallte etwas recht ruppig gegen ihre Schulter. Etara drehte sich um und unterdrückte einen deftigen Fluch. Schon wieder dieser gelbhäutige Rodianer, der sich nun mit einer seiner Patschehände an ihre Schulter klammerte, den Blick seiner großen Augen gesenkt. War der Typ betrunken?

„Verdammt, wird das...“

Setzte die Schmugglerin an, da hob der Rodianer plötzlich den Zeigefinger seiner rechten Hand an vor seinen Mund und zwinkerte ihr zu, seine Stimme vollkommen ruhig und nüchtern.

„Man hat von Ihrer Aktivität auf Mon Calamari gehört und sie mit Wohlwollen registriert. Jemand möchte Sie sprechen und Ihnen ein Angebot unterbreiten. Hier.“

Unauffällig legte der Rodianer ihr eine kleine Datenkarte in die Hand, grinste leicht und ging dann weiter, wobei er betont auffällig torkelte und etwas lallte. Verwundert hielt Etara inne, dann begab sie sich ein einen ruhigen Winkel der Straße, holte ihr Datapad aus der Tasche und schob den Datenstick ein. Eine Karte wurde angezeigt, auf der ein Treffpunkt markiert war. Nachdenklich starrte die junge Frau auf den Bildschirm. Konnte ein Trick sein, um sie in eine Falle zu locken, aber das glaubte sie nicht. Niemand außer der Black Sun wusste, was sie für die Organisation auf Mon Calamari getan. War das eine Art Einladung?

Kurz kaute sie auf ihrer Unterlippe, dann traf sie eine Entscheidung und machte sich auf den Weg, die Promenade entlang, durch eine Reihe von Gassen und Abzweigungen bis zu einer Reihe von Turboliften. Etara stieg ein, fuhr nach oben, folgte der Rest der Wegbeschreibung und fand sich schließlich am Eingang eines Bürokomplexes wieder, sie trat durch eine Drehtür ein und ihre wachen Sinne registrierten, dass sie dabei von einer Vorrichtung an der Deckung gründlich gescannt wurde. Ein einsamer Protokolldroide stand erwartungsvoll im Raum, kam auf sie zu und betrachtete sie aus seinen Photorezeptoren, wohl um ihr Aussehen mit einer Beschreibung oder einer Aufnahme zu vergleichen.

„Willkommen, Miss Tosh´etara´narada. Mein Herr, der ehrenwerte Raor Shylmyrr, erwartet Sie in seinem Büro. Dort entlang, bitte."

Erklärte der Droide mit einprogrammierter Höflichkeit. Etara nickte knapp und machte sich auf den Weg. Interessanter Name. Ein Cathar vielleicht? Schließlich erreichte die Chiss die Bürotür, die sich einige Momente später öffnete und den Blick auf ein recht bescheidenes und chaotisch aussehendes Büro freigab, in dessen Zentrum ein groß gewachsener Cathar mit braun-gelbem Fell und gelben Augen thronte. Hatte sie also richtig gelegen. Die Schmugglerin setzte ein betörendes Lächeln auf, fixierte den Mann mit ihren roten Augen und trat langsam ein, dann schloss sich die Tür hinter ihr.

Raor Shylmyr, nehme ich an. Ich bin Tosh´etara´narada, aber bitte nennen Sie mich Etara. Ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen. Wie ich hörte, haben wir einen gemeinsamen Freund auf Mon Calamari. Gehe ich recht in der Annahme, dass meine Unterstützung für Ihre...Organisation der Grund für dieses Treffen ist?“

Erkundigte sich die junge Frau höflich und schaffte es wohl ganz gut, den Namen des Nichtmenschen auszusprechen. Immerhin nicht so kompliziert wie Chiss-Namen. Sie strich sich eine verirrte Strähne ihres langen schwarzen Haares aus dem Gesicht und unterdrückte angesichts des Durcheinanders im Raum ein Grinsen. Hier sah es ja aus wie einem Hotelzimmer, in dem sie eine kleine Feier veranstaltet hatte. Nun, sie war gespannt, was dieser Cathar im Sinn hatte.

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Arlen am Steuer

[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Promenade / Black Sun Filiale / Raors Büro ] Raor

Als die beiden Gestalten und Kartoffel sein Büro endlich verlassen hatten, ließ Raor sich erschöpft in seinen Stuhl zurücksinken. Was ein Krampf. Ernsthaft! Die beiden hatten sogar den Kodex nicht ganz richtig aufgesagt, doch es war ihm ehrlich gesagt zu doof gewesen, dieses Trauerspiel noch weiter in die Länge zu ziehen. Die Herren ‚Ich bin loyal und verlässlich‘ und ‚Ich kann schnell rennen‘, würden noch schnell genug merken, dass diese paar Worte tendenziell irrelevant waren. Taten sie etwas gegen die Interessen der Black Sun, würden sie schneller eine Blasterladung zwischen die Augen bekommen, als sie ‚Cathar sind große Katzen‘ sagen konnten. Die Anspielung ärgerte Raor noch immer!

Wie auch immer. Den Rest des Tages hatte er nur noch Papierkram auf der Agenda und musste seinen Glauben an die Gesellschaft nicht mehr Übergebühr auf die Probe stellen. Sicher, das war nichts dagegen auf der Brücke eines Schlachtschiffes andere Schlachtschiffe hochzujagen, doch musste er immerhin nicht weiter den Anblick irgendwelcher nackter Aliens ertragen. Noch dazu meistens männlicher. Warum konnte nicht mal eine süße Cathar durch seine Tür spazieren? Was dachte er hier eigentlich? Wurde er auf seine alten Tagen zum Rassisten? Eher nicht. Höchstens ein wenig heimwehleidig. Er brauchte ganz dringend Urlaub. Am besten dieses Wochenende. Und wenn ihm die Sun keinen gewährte, würde er sich eben seinen eigenen machen. Mit Blackjack und Nutten! Am Wochenende hatte er eh vertraglich frei, würde sich also einrichten lassen. Ja, das klang nach einem Plan!

Mit nun wieder etwas besserer Laune versenkte der bullige Cathar seine Nase wieder in seinen Unterlagen und unterzeichnete nach raschem Überfliegen die Erlaubnis für Black Sun-Mitglieder einen Plünderungsauftrag auf Korriban anzunehmen. Er gab der Sache höchstens drei Wochen, bis er jemanden persönlich beauftragen würde müssen. Auf dem Dreckloch nahm niemand irgendetwas freiwillig an, warum nur. Mit einem Grinsen registrierte er, dass zur Zeit sogar zwei Hansel anwesend waren. Entweder waren sie tödlich naiv, oder, was wahrscheinlicher war, von irgendjemandem dorthin geschickt worden, der sie sehr gerne tot sehen wollte. Mit einem knappen Nicken trug er sie als mögliche Kontaktmöglichkeiten für seine zukünftigen Plünderer ein.

Grade wollte er sich der nächsten Angelegenheit zuwenden, da klopfte es erneut an seiner Tür. Ruckartig zuckte der zottelige Kopf in die Höhe und der Cathar funkelte das Möbel an, als hätte sie ihm und seiner Familie ein persönliches, unverzeihliches Leid zugefügt. Wer, oder was, oder wem fiel es jetzt noch ein hier hereinzuplatzen?! Er hatte grade erst das letzte Knalltütenkommando entsorgt! Naja egal. Erwürgen, konnte er dieses soziale Bantha auch gleich noch. Erstmal sehen was es wollte.

„Herrein“

Rief er und den Raum betrat: eine Überraschung. Zumindest dass es eine Frau war, war überraschend. Sie war blau, also vermutlich eine Chiss. Oder stark alkoholabhängig. Innerlich musste Raor über seinen eigenen Gedanken grinsen. Jedenfalls fehlten ihr eigentlich nur ein paar Haare im Gesicht, dass er sie als attraktiv angesehen hätte. Nackt hatte sie doch schon etwas von diesen ausgefallenen Maulwurfsratten, die auf Cathar heimisch war…nicht das er ihr das ins Gesicht sagen würde.

Auf jeden Fall stellte sich die Dame als Tosh’etara...blablabla vor – definitiv Chiss – und kannte ihn offenbar mit Namen. Schön für sie. Dann erzählte sie irgendetwas ominöses von einem gemeinsamen Freund auf Mon Calamari und ob das der Grund für ihr Treffen wäre.

„Ähhh…“

Sagte der Cathar weniger eloquent und musste ungefähr auch so aussehen. Es dauert schon seine fünf Sekunden bis es endlich Klick machte. Ohhh. DER gemeinsame Freund auf Mon Calamari für den eine Chiss gearbeitet hatte. Ohhhhhh. Hatte der verdammte Bote sie nicht schon gestern herholen sollen?! Das nahm ja so langsam beamtliche Züge an hier auf The Wheel!

„Ahh, natürrlich, Miss Etarra. Sie sind heute hierr, um sich von mirr eine Mitgliedschaft in derr Familie derr Black Sun vorrschlagen zu lassen. Wirr können Frrauen von Ihrrem Kaliberr immerr brrauchen. Da Sie dies grrob berreits erraten haben, nehme ich an, dass Sie Interresse haben?“

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Geduldig wartete Etara ab, bis Raor seine anfängliche Verwirrung überwunden hatte. War sie in einem für den Cathar ungünstigen Moment gekommen und hatte ihn bei etwas gestört? Aufräumen konnte es ja jedenfalls nicht, auch wenn das Durcheinander fast schon ein wenig charmant und nicht so geleckt und penetrant wirkte wie manch anderes Büro. Die Chiss erinnerte sich lebhaft an die Zeit, in der sie für eine „Sicherheitsfirma“ auf dem Schmugglermond gearbeitet hatte. Das Unternehmen schien davon besessen gewesen zu sein, auch in der Optik bloß keine hässlichen Flecken auf der weißen Weste zuzulassen. Wenn die Bezahlung nicht so gut und die Sekretärin des Chefs nicht so eine hübsche Mirialanerin gewesen wäre, hätte sie es dort keinen Tag ausgehalten.


Nun, das hier war nicht ihr alter Arbeitsplatz, so viel stand fest. Raor schien eine Weile überlegen zu müssen, wen er da vor sich hatte, dann schien ihm ein Licht aufzugehen und er Cathar begrüßte sie mit dem für seine Spezies typischem schnurrenden Klang in der Stimme. Die Chiss setzte sich und schlug ihre langen Beine übereinander, während sie zuhörte. Ihr Gastgeber kam gleich zum Punkt und erklärte, dass er ihr eine Mitgliedschaft in der Black Sun anbieten wollte und er wünschte zu erfahren, ob sie Interesse hatte, wovon er ausging. Etara lächelte charmant und nickte leicht, die roten Augen ein bisschen funkelnd.

„Ganz recht, Mr. Shylmyr. Ich bin von der Größe und den Möglichkeiten der Organisation, der Sie angehören, beeindruckt und ich finde, es wird für mich Zeit, mich etwas zu...binden. Das Dasein als freie Schmugglerin mag aufregend sein, aber es hat auch seine Nachteile.“

Die junge Frau machte eine kurze Pause und spielte kurz beiläufig mit einer Strähne ihres seidig schimmernden schwarzen Haares, dann fuhr sie fort.

„Es wäre mir ein Vergnügen, meine Talente der Black Sun zur Verfügung zu stellen. Wie Ihr Mitglied auf Mon Calamari Ihnen gewiss versichert hat, bin ich eine erfahrene Schmugglerin und weiß mit Waffen umzugehen und Leute...aus dem Weg zu räumen, ich bin also flexibel und auch für grobe Aufgaben zu verwenden. Fähigkeiten, die ich gerne für eine angemessene Entlohnung und die Vorteile der Mitgliedschaft eintausche. An meiner Zuverlässigkeit besteht ebenfalls kein Grund zum Zweifeln. Loyalität ist schließlich...wertvoll und förderlich für die Gesundheit.“

Erklärte die Chiss selbstbewusst, aber nicht zu dick aufgetragen. Sie nahm an, dass der Bericht über ihren Beitrag auf Mon Calamari bereits eine Menge Überzeugungsarbeit geleistet hatte, und auch ihr Gastgeber schien geneigt, sie in den erlauchten Kreis aufzunehmen. Eine Aussicht, die sie sehr zufrieden stimmte. Endlich würde sie eine mächtige und einflussreiche Organisation im Rücken haben, die ihr notfalls aus der Patsche helfen und ihr viele neue Möglichkeiten eröffnen würde.

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Arlen am Steuer

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Die Antwort der Chiss fiel zu Raors vollster Zufriedenheit aus. Anders als die beiden Hansel von vorhin war sie sich der Tragweite offenbar bewusst. Loyalität war gut für die Gesundheit. Da hatte sie verdammt nochmal Recht! Sie würde sich sicherlich gut einfügen. Er hatte schon einen Gedanken an welcher Stelle er ein Wesen ihres Kalibers mit derartig gut illustrierter Vorerfahrung einsetzen konnte. Es gab da eine Stelle wo dringend (gutes) Personal gebraucht wurde. Wenn man nach den Referenzen ging, konnte man ihr probeweise sogar ein Stück Verantwortung anvertrauen.

„Wunderbarr!“

Schnurrte der Cathar und erhob sich von seinem Stuhl, der erleichtert ächzte. Dieses verdammte Rumgehocke im Büro war gar nicht gut für seine Figur.

„Dann werrden Sie mirr nun nachsprrechen. Derr Eid macht Sie zum Mitglied und die Blutabnahme im Anschluss dient als Errinnerrung keine dummen Entscheidung währrend Ihrrer Laufbahn zu treffen.“

Raor grinste zähneblitzend und räusperte sich noch einmal, bevor er erneut den Kodex rezitierte:

„Als Mitglied der Black Sun gilt meine Loyalität
der Orrganisation, ihren Mitgliederrn und ihren Regeln.
Meine Waffe wendet sich niemals gegen Meinesgleichen.
Mein Wissen über die Sache drringt niemals nach außen.
Gesetze bedeuten nichts; der Kodex bedeutet alles.“

Nach jedem Vers machte er eine Pause, um Etara das Antworten zu ermöglichen. Zu seiner Zufriedenheit stellte er fest, dass sie klar und fehlerfrei das Gesagte wiederholte. Das war mehr als die anderen beiden zu Stande gebracht hatten. Gut das es nicht als Mindestanforderung für die Aufnahme galt…

„Es frreut mich zu hörren, dass Sie keine weiterren Besorrgungen auf The Wheel machen können und soforrt aufbrrechen können“

Ein weiteres Grinsen – Etara hatte nichts dergleichen gesagt.

„Sobald Sie sich zur Krrankenstation begeben und eine Blutprrobe abgegeben haben, werrden Sie mit ihrrem Schiff zum Wyvernnebel nahe des Rochesystems begeben. Die Koorrdinaten finden Sie bis dahin auf Ihrrem Kommunikator. Dorrt werrden Sie sich bei Ad’ika B2-4509 an Borrd derr Pirrate’s Mother melden. Err wirrd Ihrren Auftrrag spezifizierren.“

Nicht dass die Chiss doch noch auf den Gedanken kam vor ihrer Abreise ein paar Informationen zu verkaufen. Der Trek war einfach zu wichtig um jetzt von irgendwelchen niederrangigen Mitarbeitern kompromittiert zu werden. Im Wyvernnebel befand sich auch zur Zeit nur der alte, modifizierte Action IV Transporter, um die letzten einzusammeln und schließlich zu ihrem Ziel zu bringen. Von dort würde auch die zentrale Koordination von statten gehen. Erst einmal angekommen würde der Subvigo von Roche dort mit seinen nächsten Vertrauten Quartier beziehen und Ad’ika B2, einen Superkampfdroiden der es als einer der wenigen Droiden in der Black Sun zu was gebracht hatte, in ein kleineres Büro verbannen, von wo aus er das Personal managen würde. War die Operation erfolgreich, würde ihm eine Beförderung winken, aber das war immernoch ein großes WENN. Raor war skeptisch. Er hielt es noch immer für einen Fehler alles auf eine Karte zu setzen und die Ressourcen derart zu zentrieren. Immerhin war für ausreichend Begleitschutz gesorgt worden.

„Ein gutes Gelingen und willkommen in der Familie, Bechesmy Etarra."

Brummte Raor und begann schon wieder damit in seinem Stapel Papierkram zu wühlen. Mit einem Kopfnicken bedeutete er ihr, dass sie entlassen war und beachtete sie nicht weiter, bis das Geräusch der zufallenden Tür an seine Ohren drang.

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Offenbar hatte Etara einen guten Eindruck gemacht, was die junge Chiss überaus zufrieden stimmte. Schließlich hatte sie früh gelernt, wie man anderen für sich einnahm und um den kleinen Finger wickelte, eine sehr nützliche Fähigkeit in ihrem Metier. Raor bekundete schnurrend sein Wohlwollen und stand dann auf, wobei sein Stuhl wie ein gequältes Tier ächzte, die Schmugglerin musste sich anstrengen, ein Grinsen zu unterdrücken, und verkniff sich einen Kommentar in Richtung „Stubenkater“. Viele Cathar reagierten sehr, sehr, sehr empfindlich auf so was.

Mit einem gewissen salbungsvollen Ton erklärte der Cathar, dass sie ihm nun einen Eid nachsprechen würde und anschließend noch eine Blutabnahme über sich ergehen lassen müssen würde, ein kleines Druckmittel der Black Sun, falls sie auf dumme Gedanken kommen sollte. Etara schluckte ihren Missmut angesichts dieses Details herunter. Ihr gefiel der Gedanke nicht, was man mit so einer Blutprobe alles anstellen konnte, doch jetzt gab es kein Zurück mehr. Die Schmugglerin stand ebenfalls auf und Raor präsentierte grinsend seine Raubtierzähne und begann dann den Eid vorzusprechen, wobei er nach jedem Vers wartete, bis die junge Frau ihn ordnungsgemäß wiederholt hatte.


„Als Mitglied der Black Sun gilt meine Loyalität
der Organisation, ihren Mitgliedern und ihren Regeln.
Meine Waffe wendet sich niemals gegen Meinesgleichen.
Mein Wissen über die Sache dringt niemals nach außen.
Gesetze bedeuten nichts; der Kodex bedeutet alles.“


Loyalität gegenüber der Organisation, ihren Mitgliedern und Regeln. Eigentlich nicht viel anders als bei den Gangs, bei denen sie früher Mitglied gewesen war, jede ein kleiner sozialer Mikorkosmos mit eigenen Gesetzen. Die Waffen niemals gegen andere Mitglieder einzusetzen, machte auch Sinn, war Einigkeit doch oft ziemlich hilfreich im Konkurrenzkampf. Auch dass man nicht mit Interna hausieren ging, war vernünftig. Die Gesetze von Imperium und Neuer Republik bedeuteten also nichts, ein sympathischer Gedanke, der Kodex der Black Sun hingegen alles.

Ohne Probleme legte die Chiss den Eid ab und gab sich Mühe, dabei seriös und angemessen konzentriert zu wirken. Das hier war eine große Chance für sie, und die wollte sie nicht vermasseln. Nachdem der formelle Teil erledigt war, kam Raor gleich weiter grinsend zum Punkt und meinte, dass sie ja sofort aufbrechen konnte und gewiss nichts mehr hier besorgen wollte. Etara lächelte dünn und zuckte demonstrativ lächelnd mit den Schultern.


„Sieht ganz so aus.“

Kommentierte sie trocken und hörte aufmerksam zu, als Raor das weitere Vorgehen erläuterte. Sie sollte noch die Blutprobe abgeben und dann zum Wyvernnebel nahe des Roche-Systems fliegen und unterwegs würde sie genaue Koordinaten erhalten. Ziemlich clever, so verhinderte man, dass sie auf die Idee kam, irgendeinem Konkurrenten diese Information zu verkaufen. Im Nebel wartete also ihr Kontaktmann, ein gewisser B2-4509, also entweder ein Droide oder jemand mit einem Faible für Buchstaben und Zahlen bei der Namensgebung. Pirate´s Mother hieß also das Schiff, das dort wartete. Gefiel ihr, der Name.

„Verstanden. Ich breche unverzüglich auf.“

Antwortete die hübsche Nichtmenschin und nickte langsam, während sie sich die Informationen genau einprägte. Der Cathar wünschte ihr noch viel Erfolg und hieß sie als „Bechesmy“ in der Familie willkommen, offenbar ihr Rang. Nun, fehlte nur noch eine passende Uniform und etwas Lametta auf die Schultern, dachte sich Etara, hielt ihren Humor aber in Zaum und nickte lediglich mit einem angemessen geehrten Lächeln.

„Vielen Dank. Dasselbe Ihnen.“

Die Aufmerksamkeit des Cathar wurde bereits wieder von den Akten auf seinem Tisch in Anspruch genommen und mit einem Nicken wurde ihr bedeutet zu gehen, was die Chiss auch prompt tat und die Tür hinter sich schloss. Draußen erwartete sie bereits der Protokolldroide von vorhin, der von einem kleinen schwebenden Medidroiden begleitetet wurde.

„Ihre Blutprobe, Miss Etara.“

Verkündete der Droide und die Chiss rollte mit den roten Augen, zog ihre weiße Jacke aus und hielt den rechten Oberarm hin.

„Mit dem größten Vergnügen.“

Meinte sie spitz und verfolgte, wie der Medidroide heran schwebte, eine Spritze ausfuhr, in ihren Oberarm stach und die Blutprobe entnahm, dann schwebte der Medidroide auch schon wieder davon.

„Wir danken Ihnen für Ihre Kooperation.“

Etara warf dem Protokolldroiden einen Blick zu, der nahelegte, dass sie ihn gerne zu Altmetall verarbeitet hätte.

„Machen wir keine Gewohnheit draus, ja? Ich muss los.“

Erklärte die Schmugglerin unwirsch, zog ihre Jacke wieder an und marschierte los. Rasch hatte sie den Bürokomplex verlassen und befand sich wieder auf der Promenade. Ohne Umschweife ging sie in Richtung Shuttle, da fiel ihr Blick auf ein grelles rotes Neonwerbeschild. „Die Reize Ryloths, nur für einen Abend“ stand dort in Großbuchstaben, flankiert von dem Holobild einer ganzen Gruppe ausnehmend hübscher Twi´leks in Kostümen, die gerade genug der Fantasie überließen.

„Oh, warum? Warum tust du mir das an?“


Verfluchte Etara das grausame Schicksal, löste sich von dem verlockenden Anblick und lief in Richtung Shuttlerampe. Kurze Zeit später brachte eine Fähre sie zu der Andockbucht mit ihrem Schiff und die Chiss leitete die Startprozedur ein, brachte ihren Frachter in den freien Raum und löste den Sprung in den Hyperraum aus.

[Weltraum (Neutral) | Im Hyperraum unterwegs zum Roche-System | Frachter „Wild Hunt“| Cockpit | Etara
 
[Besh-Gorgon-System | Anflug auf The Wheel] Sliff Quori, Sia'ku

In Ermangelung eines Besseren, hatten die beiden Insektoiden ihren Plan verfolgt. Sliff Quori hatte mit dem Doc gesprochen und erfahren, wann der Flug nach The Wheel gehen würde. Der Arzt hatte sich bereit erklärt, sie beide und Sia'kus Droide (AGI) mitzunehmen. Auch viele andere Überlebende hatten die Asteroidenstation verlassen, nur wenige hatten sich entschieden, zu bleiben. Ein paar von ihnen konnten wohl nicht abschätzen, in welcher Gefahr sie dort noch immer waren. Der Kobok hätte ihnen vielleicht die Augen öffnen können, doch er schwieg über das, was er wusste. Sia'ku hatte Recht: Wenn sie erfuhren, dass auch er mit den Sith im Bunde gewesen war, konnte er leicht als Sündenbock dastehen. Die Zeiten, in denen Sliff guten Gewissens behauptet hätte, dass er in der Lage war sich seiner Haut zu erwehren, waren seit Dxun vorbei - er wäre dem Mob, der sich möglicherweise gebildet hätte, wehrlos ausgesetzt gewesen. Also schwieg er und ließ diejenigen, die sich zum Bleiben entschlossen hatten, im Ungewissen über das, was sie nun wahrscheinlich erwartete. Er fühlte sich ihnen nicht persönlich verpflichtet. Seine Loyalität galt im Moment nur ihm selbst und dem Verpinen. Allen anderen gegenüber war er wenig zimperlich: So schreckte er nicht davor zurück, den Toten in die Taschen zu greifen und auch in verwaisten Quartieren herumzustöbern, bevor die Reise losging. Nun hatte er wenigstens ein paar Credits in der Tasche, um eine Weile über die Runden zu kommen, denn nach allem was er wusste war The Wheel ein teures Pflaster. Es war riskant, dorthin zu reisen. Nicht nur weil es ein weiter, gefährlicher Flug durch einen großen Teil der Galaxis war. Sondern auch, weil die beiden Krüppel nicht wussten, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten sollten, falls der Plan A nicht aufging. Sie wären dann Gestrandete. Keine schöne Vorstellung. Doch solange das nicht der Fall war, empfand der Kobok The Wheel eher als Verheißung denn als Bedrohung. Dort gab es Möglichkeiten, die Dorn Xesh 17 nicht mehr bieten konnte.

Der Flug war ziemlich ereignislos verlaufen. Keine Störungen oder Pannen, keine Konfrontationen mit irgendwelchen Gegnern. Allerdings hatte er ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen. Gute Stimmung war nicht aufgekommen. Die Passagiere waren Flüchtlinge, die alles verloren und kaum noch eine Perspektive hatten, das war manchen von Anfang an klar geworden, anderen erst später. Auf engem Raum hatten Angehörige verschiedener Spezies zusammen leben müssen, man hatte keine Möglichkeit gehabt, sich aus dem Weg zu gehen. Deshalb war die Stimmung immer angespannter geworden. Doch Sia'ku und Sliff Quori hatten sich aus den Reibereien einigermaßen heraushalten können: Sie waren mit sich selbst beschäftigt gewesen. Tatsächlich hatte der Kobok sich kaum darum gekümmert, was sein Reise- und Leidensgefährte unterwegs anstellte. Er hatte ein Auge darauf gehabt, dass der Lahme alles hatte was er brauchte, aber nicht versucht, engere Bekanntschaft oder sogar Freundschaft zu knüpfen. Sie saßen in einem Boot - nun sogar im wörtlichen Sinne - und Sliff blieb bei seinem Entschluss, den Verpinen zu unterstützen. Aber darüber hinaus hatten sie bisher wenig Fortschritte gemacht. Auf diese Weise hatte Sliff auch nichts über den Droiden (AGI) erfahren, der sie begleitete. Das machte ihm nichts aus, denn Droiden waren in seinen Augen ohnehin keine richtigen Lebewesen, sondern nur etwas höher entwickelte Maschinen, die eine Persönlichkeit bestenfalls vorgaukelten. An einem Kennenlernen hatte er bisher wenig Interesse. Die fehlende Privatsphäre an Bord hätte es auch schwierig gemacht, über ihre Angelegenheiten zu reden, selbst wenn sie gewollt hätten. So war die ohnehin lange Flugzeit quälend langsam vergangen. Nun jedoch kam die Reise zu ihrem Ende. Das Schiff hatte das Besh-Gorgon-System erreicht und an einem Liegeplatz des breiten Ringes festgemacht, von dem die Raumstation ihren Namen hatte.


Erneut setzte der ehemalige Sith-Jünger seinen verbliebenen Fuß auf das Deck von The Wheel. Doch hatte er sich beim letzten Mal nicht lange genug hier aufgehalten, um wirkliche Bekanntschaft mit diesem Ort zu schließen. Deshalb verspürte er im Grunde nichts. Nur die Hoffnung, dass ihr Vorhaben sich schnell und einfach in die Tat umsetzen ließ. Als Sia'ku auf seiner Trage aus der Schleuse getragen wurde (wobei ein Einbeiniger nicht helfen konnte), trat er zu ihm und sagte:[/khaki]


»Ich versuche herauszufinden, ob Mol auf der Station ist. Bin bald wieder da - lauf nicht weg!«


Der flache Scherz war nicht besonders gut gelungen, fand Sliff, als er sich abwandte. Aber Sia'kus Reaktion bekam er nicht mit, weil er rasch um die nächste Ecke verschwand. Eine Hafenmeisterei war ausgeschildert - dorthin zog es ihn. Der Hafenmeister für diesen Bereich war ein dicker Sullustaner mit noch dickerer Brille, die seinem ohnehin recht puppenhaften Gesicht etwas Lächerliches verlieh. Aber der Mann schien sich trotz seines wenig respektgebietenden Äußeren für eine Autoritätsperson zu halten und seine Aufgabe für sehr wichtig zu halten. Sliff erkundigte sich, ob die Eisenheim bei The Wheel vor Anker lag. Doch diese Auskunft zu bekommen, erwies sich als weniger einfach, als er gehofft hatte. Der Hafenmeister durfte die Antwort nicht geben (oder wollte es nicht). Der Kobok konnte keinen plausiblen Grund vorbringen, warum er einen berechtigten Anspruch auf diese Information haben sollte. Schließlich versuchte er, den Sullustaner zu bestechen - mit dem Ergebnis, dass er von Glück sagen musste, nicht der Stationssicherheit übergeben zu werden. Offenbar war der pausbackige Brillenträger von unbestechlicher Natur; oder die Summe, die Sliff zahlen konnte, war einfach zu gering. Er sah sein Vorhaben gescheitert und war gerade dabei, zu Sia'ku zurückzukehren, als er schnelle Schritte hinter sich hörte. Doch die Befürchtung, dass ihm nun doch die Polizei auf den Fersen war, erübrigte sich, als eine Gestalt um die Ecke bog und in das Blickfeld seines dritten Auges lief. Anstelle Uniformierter erkannte er eine hagere Menschenfrau, die er zuvor in der Hafenmeisterei gesehen hatte. Er blieb stehen, wandte sich um und erwartete sie. Sein Misstrauen konnte sie ihm vermutlich nicht ansehen.


»He Sie«, sagte die Frau. »Sie wollten doch eine Auskunft...?«

Er nickte.

»Was ist sie Ihnen denn wert?«

Daher wehte also der Wind. Der Hafenmeister mochte unbestechlich sein, seine Mitarbeiterin aber nicht. Nun bekam er die gewünschte Information also doch noch. Der Preis, den sie nannte, war jedoch hoch und der Versuch, sie herunterzuhandeln, schlug fehl. Sie wusste, dass sie in einer guten Position war und er es sich nicht leisten konnte, sie abblitzen zu lassen. Also zahlte er wohl oder übel den geforderten Betrag, auch wenn das der Großteil dessen war, was er sich auf Dorn Xesh 17 zusammengeklaut hatte. Die Auskunft, die er dann bekam, war ernüchternd: Die Eisenheim war zwar vor nicht allzu langer Zeit auf der Station gewesen, derzeit befand sie sich jedoch nicht hier - und wohin sie geflogen war, konnte er nicht erfahren. Ein wenig entmutigt und ein ganzes Stück ärmer kehrte er nun zu dem Verpinen und dem Droiden zurück.


»Ich konnte nicht viel ausrichten« musste er eingestehen. »Der Zabrak ist offenbar nicht hier. Wir müssen versuchen, auf andere Weise Kontakt zur Black Sun herzustellen. Vorschläge?«


[Besh-Gorgon-System | The Wheel | Andockring] Sliff Quori, Sia'ku
 
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[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Krankenstation ] Sia'ku, Sliff Quori und jede menge andere Verletzte (NPC's)

Der Kobok verließ Sia'ku und bereitete seine Abreise vor, deshalb entschloss sich der Verpine erst einmal ein wenig zu schlafen, bevor AGI-24 zurückkehren würde. Es fiel ihm zunächst relativ schwer in einen ruhigen Zustand zu kommen, der ein gleiten in den Schlaf ermöglichte, doch die Schmerzmittel begünstigten das ganze. Er grübelte, ob der Plan wohl funktionieren würde. Es war ein Risiko, doch es gab kein drum herum. Hoffentlich konnte Sliff diesen Mol erreichen. Einige Zeit später wurde er von einer mechanischen Hand geweckt, AGI war zurück, teilte ihm mit, dass der einzige mögliche Kontakt wohl Shahkul war der Waffenmeister der Station. Doch hatte dieser wohl bereits angedeutet, dass er nicht in der besten Beziehung mit der Organisation stand, deshalb wäre er wohl nicht hier. Immerhin eine Alternative. Dachte sich der Verpine. Die AI musste sich zum aufladen zurückziehen, anscheinend war das Loch in der Chassis des Droiden doch ein Problem. Bevor sie den Raum verlassen konnte trug er ihr noch auf ihm dabei zu helfen seine Sachen zusammen zu kramen. Er gab der AI seine Zimmernummer und die Schlüsselkarte, sowie den Auftrag die Hülle eines Droiden zu finden, der nicht unbedingt sofort die Aufmerksamkeit der Black Sun auf sich ziehen würde. Denn einen Kommandodroiden zu behalten, wenn er sein eigenes Leben verpfänden würde wäre nicht drinne, jedoch einen Astromech zu behalten, der ihn bei seiner Arbeit als Mechaniker unterstützt, doch damit könnte man bestimmt handeln. Als auch der Droide weg war betrat der Doc die kleine Abstellkammer, führte einige Tests durch, wechselte die Bandagen und wandte sich an den Verpinen.

" Soweit sieht alles stabil aus, keine Entzündungen und bisher ist alles gut zugewachsen. Du warst der letzte, der auf der Kippe stand, deshalb können wir jetzt losfliegen. Zumindest diejenigen die gehen möchten. Falls du uns immernoch zum Wheel begleiten willst sag Bescheid, wir fliegen in 12Stunden ab. "

Sia'ku starrte währenddessen auf seine nun entblößten Stümpfe. Es war ein grässlicher Anblick, ihm wurde übel. Doch bei der Erwähnung des Wheels schreckte er aus seiner Starre hervor.

" Jaja natürlich, ist in Ordnung. 4R sammelt meine Sachen zusammen ich brauche nur so etwas wie eine Trage. Weißt du schon wo du hingehst, wenn wir erstmal da sind ? "

" Eine richtige Repulsortrage haben wir nicht, doch die Dinger zum Schrott herum schieben sollten mit ein paar Kissen den Job genauso gut machen. Ich habe noch einen Bekannten auf dem Wheel, der hat sich als kooperativ erwiesen er hält einige Räume für uns frei. Weil ich es bin sagte er, macht er uns auch einen guten Preis. Ich kann dir ein Zimmer besorgen doch zahlen musst du es wohl selber. "

Immerhin für eine Unterkunft war erstmal gesorgt, das war gut. Auch wenn jeder Credit, der verloren ging ein Schuss ins Bein war. Nur gut, dass er keine Beine mehr hatte. Jetzt erst warf Sia'ku einen Blick auf den Doc. Sein Haar war zerzaust, seine Augen von tiefen Augenringen umrandet. Ein wenig zittrig hielt er seinen Kaffee.

" Das sollte erstmal funktionieren danke. Der Kobok, Sliff, will auch mit zum Wheel. Und gönn dir erstmal eine Pause, wenn wir auf dem Schiff sind. Oder am besten noch davor, viele von uns schulden dir unser Leben. Auch wenn wir es in Zukunft deutlich schwieriger haben werden. "

Ein Blick in Richtung der Bandagen sagte alles aus. Auf dem Gesicht des Arztes erschien ein sanftes lächeln. Fast schon flüchtig, die Erschöpfung schien präsenter denn je.

" Gar nichts schuldet ihr mir, ich hab nur meine Arbeit gemacht. Aber ich muss mich um den Rest kümmern, bevor wir losfliegen. Bis später. "

Doc verließ den Raum und vor der Vorbereitung sollte der Verpine die Zeit ungestört schlafen können. Diverse Stunden später wurde Sia'ku aufgeweckt und auf eine Trage gehieft, auf der bereits all sein Zeugs in Kisten, sowie einiges an Schrott aus dem Lager, dabei auch die Hülle eines R3 Astromechs, stand. Er packte die Schrotflinte und das Lichtschwert noch dazu und wurde von AGI in Richtung Schiff geschoben. Das Schiff, dass sie nahmen war die Caro. Das Schiff, dessen Kapitän ehemals das Alte Schlappohr gewesen war. Nun schien es einem seiner ehemaligen Crew-Mitglieder zu gehören, einem Zabrak, den er nur sehr selten auf der Station gesehen hatte. Von der ehemaligen Crew war so gut wie nichts übrig geblieben, sie waren einer der ersten gewesen, die beim Kartenspielen im Hangar umgemetzelt worden waren. Das war wohl auch der Grund, warum das Schiff noch nicht von Dorn Xesh 17 weg war. Es wurden Abschiede ausgesprochen zu denjenigen, die hier bleiben wollten, letzte Worte an die Verstorbenen und schon ging es los. Der Flug verlief Ereignislos, es war zu eng auf dem Schiff um groß etwas zu tun, doch stopfte Sia'ku noch das Loch im Panzer des Droiden mit einer metallischen Sprühmasse, die erstarrte wenn man sie trocknen ließ. Es war nicht so stabil wie Durastahl, doch nach ein wenig schleifen und erneutes überfärben sah man nichts mehr von der Beschädigung. Immerhin würde er das ganze verkaufen können, wenn er den Kern ausgetauscht hatte. Der R3 Droide war ein Flickenwerk. Deshalb war er nicht mit einem Prozessor ausgestattet worden, dieser wäre wohl nicht mit den diversen Teilen aus R1 und R4 Modellen klar gekommen, die verbaut waren. AGI sollte das aber packen können. Nur brauchten sie einen ruhigen Platz, wie zum Beispiel das Hotelzimmer.

Sia'ku hatte nicht den Luxus die Station betrachten zu können, bevor sie in eine der unzähligen Hangars einflogen. Doch die schiere Größe dieser Anlagen raubte ihm schon den Atem. Alleine eine Halle hatte die Größe des gesamten Asteroiden in der Dorn Xesh 17 erbaut gewesen war. Wäre er nicht in so einer verzweifelten Mission hier, hätte er wohl Stunden lang das treiben beobachten können. Während er so durch den Hangar geschoben wurde wandte sich
Sliff an ihn. Er würde herausfinden, ob sein Kontakt noch auf der Station war, gepaart von einem schlechten Witz. Sia'ku war nicht so wirklich nach Witzen zu Mute, doch die Tatsache, dass dies wohl seine Laune aufbessern sollte, stimmte ihn glücklich. Und schon war der Kobok verschwunden. Die ganze Prozedur der Anmeldung fraß Unmengen an Zeit. So kam Sliff wieder zurück zu der Gruppe, bevor sie in den Innenteil der Station gelassen wurden. Anscheinend war sein Kontakt nicht mehr hier und er suchte nach Alternativen.

" Also Shahkul hat noch Kontakt zu einigen Black Sun Mitgliedern, doch hat er auch erwähnt, dass bei diesen Jungs Schulden hat. Ansonsten müssen wir wohl so suchen hm ? Aber lass uns erstmal einen Unterschlupf für ein paar Tage finden, der Doc hatte ein Motel erwähnt, in dem wir für einige Zeit günstig übernachten können. "

Endlich wurden sie durchgewunken. An der Spitze der Gruppe der Doc und Shahkul, sowie die zwei Assistenten des Arztes. Hinterher kreuchte die Masse an Flüchtlingen, viele davon mit Bandagen und Krücken. Sliff stimmte zunächst zu und sie kamen bei dem Motel an. Es war eine ziemliche Spelunke, doch waren die Preise voll und ganz in Ordnung und die Räume von innen sauberer, als das Gebäude von außen mutmaßen ließ. Sliff trennte sich von AGI und ihm und machte sich auf den Weg zu Shahkul, der gerade sein eigenes Zimmer beziehen wollte. AGI schob ihn in eines der geräumigeren Zimmer, denn ansonsten wäre das hin und her transportieren auf der Liege eine Unmöglichkeit gewesen. Sia'ku wandte sich an AGI.

" Hilfst du mir eben mich aufzusetzen ? Ahhh . . vorsichtig. Danke! "

Ohne größere Probleme hob der Droide den Verpinen von Liege und setzte ihn auf dem Bett ab, sodass er sich an die Wand anlehnen konnte.

" Wenn du mir meinen Werkzeugkasten geben kannst, kann ich dich eben in den Astromech einbauen. "

Gesagt getan. Es war eine komplizierte Angelegenheit vom Bett herab den Kern aus dem großen Droiden zu lösen, doch das einbauen war mit einigen Kabeln die eingesteckt wurden bereits fertig. Vom ehemaligen 4R schien nichts mehr übrig zu sein. Der Kern des Kommando hatte es im ganzen zerstört, ein klaffendes Loch mitten hindurch. Sia'ku rettete das wertvollste aus dem Kommando und schraubte den Droiden wieder zu. Auch wenn das teuerste an dem Droiden im Eimer war, könnte er den Rest bestimmt für einen halbwegs guten Preis verkaufen. Immerhin fehlte quasi nur ein funktionierender Kern. Mit einigen Schaltern aktivierte er den Astromech, auf dessen drehbaren "Kopfteil" R3-B4 eingraviert war. Ein generischer Bezeichnung für eine ziemlich frühe Astromechproduktion. Wären diese nicht so unglaublich Fehler behaftet hätte der Droide wohl sogar Sammlerwert. Mit diversen Pieptönen erwachte AGI erneut zum Leben und fuhr erst einmal desorientiert durch das Schlafzimmer. Mit einem Knall fuhr er eine der Schrottkisten um. Doch danach schien es der AI gelungen zu sein, die Sensoren zu starten und schaute sich aus neuen Augen im Raum um.

" Und wie gefällt dir der neue Körper ? Ich weiß er ist nichts so schön modern wie der letzte, aber Tarnung ist alles. "

[ Weltraum | Besh-Gorgon-System | Innerer Randbereich | Billige Absteige | Sia'kus Zimmer ] AGI-24, Sia'ku






 
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[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Malastare-System / Malastare / Pixelito / Raumhafen / Eisenheim ] Yannic und Spectre


Yannic führte sie durch die Eisenheim währen ein leichtes Vibrieren den Start des Frachters signalisierte. Mitten im Gang blieb die Chiss stehen und fühlte den Vibrationen nach. Sie starteten. Für sie stand das Verlassen des Planeten gleichbedeutend mit dem Verlassen des Imperiums, des Geheimdienstes und allem was sie gekannt hatte.

Der Sprung in ein neues, ein völlig unbekanntes Leben. Die Romantik eines Schmugglerlebens hatte sie nie verstanden und doch… Es hatte etwas befreiendes, auch wenn sie bereits absehen konnte, dass es nicht einfach werden würde, dieses neue Leben abseits der bekannten Regeln. Mol hatte es ihr soeben plastisch vor Augen geführt. Er wollte einem Freund helfen, aber er musste förmlich darum betteln. Hatte ein Leben in die Waagschale werfen müssen um einem anderen in Not helfen zu dürfen.


Nicht, dass es sie in irgendeiner Weise tangierte, sie konnte weder der einen, noch der anderen Seite etwas abgewinnen. Sie hatte für eine rationale Entscheidung einfach zu wenige Informationen.

Plötzlich wurde sie sich bewusst, dass Yannic sie anstarrte. Hatte er etwas gesagt? War sie so in Gedanken gewesen? Aber dann lächelte der Rodianer und klopfte Ihr aufmunternd auf die Schulter.


„Nimm dir die Zeit die du brauchst auf dem Flug. Irgendwann hat jeder so einen Moment.“

Irritiert blickte sie ihn an.

„Nein, geht schon. Entschuldige.“

Er wartete noch einen Moment, als ob sie es sich anders überlegen würde, und machte dann mit der Rundtour weiter. Es war nicht so, dass die Eisenheim besonders groß war, aber es gab besondere Räume, mit besonderen Regeln. Jeder hatte hier so etwas wie sein Zimmer. Nur sie eben nicht, und es hab auch keine überflüssigen. Also hatte Mallory beschlossen Spectre im Zimmer des abwesenden Echani unterzubringen. Am Ende der Tour stand Yannic mit ihr vor der Kabine.

„… also, wie gesagt, wir haben deinen Kram aus der Anabell hier her und in eine Kiste gepackt, die unter dem Bett steht. Der Rest des Zimmers ist tabu, zumindest bis geklärt ist was mit Elias ist.“

„Natürlich.“

Sie betrat das Zimmer und sah sich um. So wie es aussah hatte die Crew der Eisenheim alle persönlichen Dinge des Verletzten zusammengeräumt und weggepackt.

„Wie heißt du eigentlich? Also richtig meine ich?“

traf sie die Frage des Rodianers wie ein Peitschenhieb von hinten. Sie fror fast in der Bewegung ein und senkte langsam den Kopf. Etwas, ein Wort, schien sich auf ihre Zunge legen zu wollen, aber dann was das Gefühl weg.

„Ich…. ich…. ich weiß es nicht.”

Dann drückte sie den Schließmechanismus und lies das Schott hinter sich zugleiten.

***​

„Landung in 10 Minuten.“

Weckte sie der Ruf aus den Comanlage des Schiffes. Mechanisch setzte sie sich auf und begann sich anzuziehen und sich frisch zu machen, die Ausrüstung zu überprüfen. Sie hielt inne. Warum tat sie das? Musste sie das überhaupt noch tun? Sie erinnerte sich an die Frage von Yannic und seufzte. Wer war sie überhaupt? Früher hatte sie sich diese Frage nie gestellt. Was machte sie aus? Sie begann zu zittern, als sie ihre Hände betrachtete, die einzelnen Linien und Poren ansah. Wer oder was war sie?

Aber die Antwort zu dieser Frage war für immer unerreichbar in den Archiven des imperialen Geheimdienstes verschwunden.

Ein feuchter Tropfen fiel auf ihre rechte Hand. Sie sah nach oben, aber dort war kein Leck in einer der Leitungen. Mechanisch fuhr sie sich über das Gesicht und wischte den letzten Rest der Träne weg. Eine Träne… warum?

Hätte sie etwas Fühlen sollen angesichts der Situation oder Veränderung in Ihrem Leben?


„Mister Mol, Sie und Miss Spectre werden erledigen, was auch immer sie zu erledigen haben, aber beeilen sie sich. Wir nehmen Verpflegung und Treibstoff auf, dann starten wir. Mit oder ohne sie. Sie haben 3 Stunden. Mallory Ende.“

Sie zuckte zusammen und begann ihre Ausrüstung durchzuchecken und anzulegen. Das Gewehr ließ sie zurück. Dann ging sie zur Rampe und diese hinunter. Unten stand bereits Mol in einem Gespräch mit Yannic. Beide sahen zu ihr. Sie war allen soweit möglich aus dem Weg gegangen. Nicht weil sie sich unwohl fühlte, Abstand brauchte oder etwa Zeit zum Nachdenken. Nein, sie wollte einfach bestimmten Fragen aus dem Weg gehen. Fragen die weh taten, innerlich. Fragen auf die sie keine Antwort kannte, obwohl sie sie eigentlich wissen sollte.

Yannic nickte lächelnd und kümmerte sich dann um die Formalitäten.


„Können wir?“

Sie trat näher und sah Mol abwartend an.



[Besh-Gorgon-System / The Wheel / Andockring] Mol und Spectre
 
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[ Weltraum | Roche-Asteroidengürtel | Innerer Randbereich | Dorn Xesh 17 | Krankenstation ] AGI-24, 4R, Sia'ku, Doc und jede menge andere Verletzte (NPC's)

AGI saß noch immer neben dem Bett des kleinen Verpinen, die ganze Station wimmelte vor Aktivität und sie versuchte ihre Reserven zu schonen, bald würde sie sich regenerieren müssen. Der Doc lief noch immer zwischen Kantine und Krankenstation hin und her und immer wieder kamen und gingen leichter Verletzte um jemanden zu besuchen oder sich zu verabschieden. Die ganze Station, abgesehen von den bettlägrigen Verletzten, schien im Aufbruch begriffen.

Die Antennen des Verpinen zitterten, das hatten sie die letzten Stunden mehrmals gemacht und dennoch zuckte AGI hoch und besah sich Sia'ku genauer, erneut ließ er nicht erkennen das er erwacht war. Doch plötzlich schlug er die Augen auf und stöhnte leise. Sofort rief AGI nach dem Doc und redete auf Sia'ku ein, wie es ihm ginge, ob er schmerzen habe und was sie nun tun sollten. Ohne zu zeigen ob er verstanden hatte riss Sia'ku plötzlich die Decke von seinen Beinstümpfen und starrte auf seine Verwundung. Der Doc kam zu ihnen und Unterhielt sich mit ihm, danach fragte der Verpine nach dem Zustand des Droiden, AGI antwortete das sie zurecht kommen würde, zumindest eine Weile.

Sia'ku bat AGI darum noch einige Dinge zu erledigen ehe sie die Station verlassen würden, zunächst fragte sich der Droide, im Namen von Sia'ku, durch die halbe Station wer denn noch Kontakte zur Black Sun habe und danach räumte sie das Zimmer des Verpinen aus und beschaffte einige Teile und einen halb zusammengeschraubte R3 Astromech. 4R war zum einen zu beschädigt und zum anderen zu Auffällig als das sie sein Gehäuse weiter verwenden konnte, der Prozessor des Kampfdroiden hatte inzwischen bereits den Geist aufgegeben und war mit ziemlich Spektakulären Knalleffekten durchgebrannt.

Nach Abschluss der Vorbereitungen wurde alles Zeugs von Sia'ku auf eine Repulsotrage geladen, er selbst wurde mit Kissen gepolstert obendrauf gesetzt und schon ging es los zur Caro. Die Caro war das letzte Schiff das Flüchtlinge von Dorn Xesh nach The Wheel bringen würde. Die Reise war weder bequem noch erholsam, Sia'ku fand weder Zeit für den Umbau noch für irgendwelche Reperaturen an 4R, also verbrachte AGI den großteil der Reise im Ruhemodus um ihre Energiezelle zu schonen, der Beschädigte Droide lies sich immer schwerer dazu überreden überhaupt noch irgendwelche Bewegungen auszuführen.

Bald kamen sie auf The Wheel an, AGI wusste nichts über die Station und den Anflug hatte sie ebenfalls „verschlafen“ also staunte sie ebenso wie Sia'ku über die Größe der Station, während sie den Verpinen durch die Hangarhallen schob. Bald darauf waren sie im Motel und Sia'ku machte sich, auch wenn es vom Bett aus etwas umständlich war, daran AGI aus dem Kommando Droiden wieder in einen Astromech umzubauen.

AGI startete ihre Systeme und lud die Routinen für R1 Astromecheinheiten. Bald erhielt sie die ersten Fehlermeldungen, der R3 war ein Flickwerk aus verschiedenen Astromechreihen sodas AGI zunächst die Treiber und Routinen für jedes einzelne Teil in dem Droiden laden musste, doch bald hatte sie es geschafft und aktivierte den Photorezeptor. Sie starrte Sia'ku von unten herauf an, es war ungewohnt das sie nun bloß wieder knapp über einen Meter maß wo sie vor kurzem doch noch auf den Verpinen herunter blicken konnte.


" Und wie gefällt dir der neue Körper ? Ich weiß er ist nichts so schön modern wie der letzte, aber Tarnung ist alles. "


In Ermangelung eines Sprachmoduls lud AGI die Binärsprachroutinen und gab eine Folge von Piep lauten von sich. In etwa ein „Ziemliches Flickwerk aber ich komme damit klar“, dabei wackelte sie mit dem Rumpf und drehte den Kuppelkopf im Kreis. Als plötzlich ein lautes Hämmern an der Tür erschallte hüpfte sie fast auf Sia'kus Schoß, der allerdings bat sie den Besucher herein zu lassen. AGI rollte zur Tür und benutzte den Greifarm des Astromech umd dir Tür zu öffnen, woraufhin ein großer bulliger Zabrak mit dunkel grauer Haut den Raum betrat, in der Tür stand eine blauthäutige Frau, eine Chiss.

[ Weltraum | Besh-Gorgon-System | Innerer Randbereich | Billige Absteige | Sia'kus Zimmer ] AGI-24, Sia'ku, Mol, Spectre (in der Tür)
 
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[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Raumhafen / Eisenheim / Mols Raum ] Mol

Mehr als eine Woche später waren sie endlich angekommen. Eine Woche, die Mol sich noch mehr wie ein Fremder im eigenen Haus gefühlt hatte als zuvor. Mallory und die anderen hatten zwar auf Vergesso alle größeren Wartungen aufgeschoben beziehungsweise unterschlagen, waren jedoch dazu gekommen jedem seinen eigenen Raum einzurichten. Rührenderweise hatte sogar Elias einen Raum bekommen, in die man zwischenzeitlich probeweise seine Habe deponiert hatte. Die übrigen Betten aus den alten Crewquartieren hatte man in dem anderen Lagerraum aufgebaut. Sie waren zwar nicht bezugsbereit, doch im allerhöchsten Fall konnten dort weitere Crewmitglieder schlafen.

Spectre war in Elias Raum untergebracht worden, mit der strengen Auflage nichts anzufassen. Kurz hatte Mol überlegt die Chiss darüber aufzuklären, dass das eigentlich nur ein kleineres Machtspielchen Yannics gewesen war, hatte es dann aber doch gelassen. Niemanden an Bord störte es wenn sie sich ausbreitete, solange sie nicht an Elias Kisten ging. Niemand an Bord glaubte, dass der Echani bald aus seinem Koma erwachen würde… Dennoch war der Rodianer empfindlich was ihn anging. Generell hatte er in letzter Zeit nicht die beste Laune gehabt. Soweit Mol wusste, gab Yannic ihm nach wie vor die Schuld an dem was auf der Subjugator vorgefallen war. Auch störte es ihn mehr als er jemals zugeben würde, dass Mol seinen Mantel aus Echseleder trug. Er war sich zwar nicht sicher, doch hatte er den Verdacht, dass ihm auch dafür die Schuld gegeben wurde.

Mallory war schweigsam wie eh und je und wurde nur auf dem Weg zur Lounge oder zur Nasszelle gesehen und Spectre war Spectre. Der einzige mit dem Mol wirklich Kontakt gehabt hatte, war Paloo, mit dem er sich jeden Abend ein Bier gegönnt hatte und rauchte. Immerhin schien sein Verhältnis zu dem Ewok nicht wirklich gelitten zu haben. Wenn man ihm glauben durfte, tangierten ihn die zurückliegenden Ereignisse wenig bis garnicht und es war ihm auch egal wer genau das Kommando inne hatte. Lediglich ein Detail hatte einen Abend lang einen Streit zwischen ihnen provoziert. Yannic schwor Stein und Bein, dass Mallory auf Vergesso Mols Leistungen auf der Dawn of Destiny mehr herausgekehrt hatte als die des Ewoks. Dennoch war es Paloo der sich jetzt Ad’ika Kneessaa nennen durfte und Mol der noch immer auf Bechesmy gammelte. Nerra Yarta schien wirklich etwas gegen ihn zu haben.

Kurz bevor sie landeten, trat Mallory noch einmal auf ihn zu. Mit merklich schlechter Laune erklärte er, dass Mol drei Stunden hatte um zu tun was er zu tun hatte. Das war nicht viel, würde jedoch reichen. Butch hatte ihm geschrieben in welchem Motel die Überlebenden untergekommen waren und nunmehr seit vielleicht drei Tagen wohnten. Drei Stunden waren genug um dorthin zu gehen, herauszufinden ob Sliff vorort war und ihn mit auf die Eisenheim zu nehmen. Leider würde die Zeit nicht mehr reichen um Elias im Krankenhaus zu besuchen, doch der Echani würde ohnehin nicht merken ob er Besuch hatte oder nicht.

Schließlich setzte die Eisenheim in ihrer Landebucht auf und Mol erhob sich von seinem Bett auf dem er bis grade seinen Blaster auseinandergebaut und gereinigt hatte. Zum fünfzehnten Mal seit sie Malastare hinter sich gelassen hatten. Die Waffe ließ er liegen und legte auch seinen Vibrodolch dazu. Mit eckigen Bewegungen schlüpfte er in seinen ärmellosen Mantel aus Trandoshanerhaut und rieb sich über seine Schulter. Die Verletzung war gut verheilt, schmerze jedoch noch immer. Auf jeden Fall würde eine Narbe bleiben. Kurz warf er einen Blick in die polierte Durastahlplatte die ihm als Spiegel diente und verdrehte die Augen. Müde sah ihm ein deutlich älterer Zabrak entgegen als er es auf Taris gewesen war. Zum gesplitterten Horn waren ein abgerissenes Ohr und eine mäßig gerichtete gebrochene Nase hinzugekommen. Die Augen blickten hart, schwarz und erbarmungslos. Es war das Gesicht eines Piraten, mit dem Mol sich nur mäßig identifizieren konnte.

Mit einem Ruck wandte er sich ab und verließ sein Quartier. Der Weg nach draußen war nicht weit und so berührten seine Stiefel nach wenigen Sekunden wieder den stählernen Boden The Wheels. Yannic wartete bereits auf ihn, die grünen Arme vor der Brust verschränkt, einen harten Ausdruck in den Augen. Spectre war noch nicht da, also gesellte er sich zu dem Rodianer.


„Was genau war jetzt eigentlich so dringend, dass wir das ‚so bald wie möglich‘ unseres nächsten Auftrags ausreizen müssen?“

Fragte Yannic und warf Mol einen kalten Blick zu, den Mol erwiderte. Der Rodianer kannte die Antwort auf diese Frage sehr genau, hatte er sie doch bereits mehrfach gestellt.

„Wie ich bereits erklärt habe, braucht ein Freund meine Hilfe.“

Gab Mol unwirsch zurück und fügte hinzu:

„Was gibt’s da bitte nicht zu verstehen?“

„Ich versuche nur deine Pläne für heute zu entschlüsseln. Ich nehme an deine Zeit ist lediglich für den einen Freund reserviert?“

Darum ging es also. Yannic war wieder wegen Elias angefressen.

„Mit dem Zeitlimit Mallorys habe ich leider keine Zeit ins Krankenhaus zu fahren. Nein.“

„Dachte ich‘s mir. Gut das Paloo und ich unsere Prioritäten anders gelegt haben. Dann ist der arme Kerl immerhin nicht ganz alleine.“

Der beißende Zynismus des Rodianers trieb Mol schon wieder die Galle hoch. Der Mann wusste sehr genau, dass es dem Zabrak immernoch nahe ging was mit dem Sanitäter passiert war.

„Wenn du etwas zu sagen hast dann sag es mir ins Gesicht aber spar dir diese verdammten Andeutungen!“

Fauchte Mol und ballte seine Hände so fest zu Fäusten, dass sich seine Fingernägel in sein Fleisch gruben. Die Orbalisken ziepten, doch er beherrschte sich. Yannic liebte es Dinge hochgehen zu lassen, die Genugtuung ihn zur Weißglut getrieben haben, würde er ihm nicht gönnen! Der Rodianer zuckte als Antwort lediglich mit den Schultern.

„Gut. Dann richte Elias meine Grüße aus.“

Dieses Mal kam Yannic nicht mehr zum Antworten, denn just in diesem Moment kam Spectre die Rampe hinabgeschritten. Augenblicklich war der Rodianer wie verwandelt. Der harte Ausdruck wich einem Lächeln, während er der Chiss zunickte. Diese fragte jedoch in ihrem üblichen Tenor kurz angebunden an Mol gewandt ob sie los konnten. Dieser nickte.

„Ich bin soweit. Hast du Waffen bei dir? Wenn ja solltest du die hier lassen. Die Verwaltung ist sehr streng damit das Verbot durchzusetzen.“

Sagte Mol und wandte sich zum Gehen. Ob Spectre letztendlich etwas hier ließ interessierte ihn nicht wirklich. Wenn nicht war das ihr Problem. Das Motel in dem die Flüchtlinge untergekommen waren, war nicht allzuweit vom Raumhafen entfernt. Bereits von außen sah es schmuddelig aus, doch von innen war es noch schlimmer. Die Lobby war verwahrlost und hinter einem beschmierten Tresen fristete eine übergewichtige, ungepflegte aber übermäßig geschminkte Besalisk ihr Dasein. Spectre im Schlepptau trat er auf sie zu sagte möglichst freundlich:

„Guten Tag. Ich such einen Kobok namens Sliff Quori. Können Sie mir weiterhelfen?“

Die Besalisk warf ihm nur einen verächtlichen Blick zu, bevor sie sich wieder einer überfälligen Maniküre widmete.

„Ne.“

Sagte sie mit einer beunruhigend tiefen Stimme.

„Keene Ahnung wer allet da is. Weeß nich nix von nem Quori. Kanns ja selbs guckn gehen.“

Stellte sie fest und wedelte mit einer Hand, in die Mols Gesicht gleich zwei Mal gepasst hätte. Dieser schaute sie einen Augenblick ungläubig an, zuckte dann die Schultern und ging an ihr vorbei auf eine Treppe zu. Oben angekommen wählte er aufs Geratewohl eine Tür und klopfte. Es dauerte einige Sekunden, dann öffnete ihm ein Astromechdroide, der definitiv schon einmal bessere Tage gesehen hatte. Hinter ihm eröffnete sich ein Zimmer, das nicht besser aussah als die Empfangsdame in der Lobby. Ein Doppelbett in der Mitte war das einzige hochwertige Möbelstück. Darauf lag ein Verpine, der die Tür ins Auge gefasst hatte. Einen Augenblick lang versuchte Mol herauszufinden was genau an diesem Bild nicht stimmte, doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Dem grünen Nichtmenschen fehlten beide Beine knapp unterhalb der Hüfte. Die Stümpfe waren frisch bandagiert, es lag also nahe, dass das Ereignis nicht allzu lang zurücklag. Er hatte Flüchtling gefunden.

„Ich suche einen Sliff Quori. Kobok, etwa so groß, nur ein Fuß. Mir wurde gesagt er soll in der Gegend sein. Mein Name ist Mol.“

[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Billige Absteige / Sia'kus Zimmer ] Mol, Sia'ku, AGI-24 und Spectre
 
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[ Weltraum | Besh-Gorgon-System | Innerer Randbereich | Billige Absteige | Sia'kus Zimmer ] AGI-24, Sia'ku

Da AGI oder jetzt R3-B4 wie üblich für einen Astromechdroiden nicht über ein Sprachmodul verfügte, was Sia'ku für eine ziemliche unnötige Einsparung hielt, so viele Ressourcen fraß es nicht ein solches Modul zu integrieren, meldete sie sich mittels der Pieptönen in verschiedenen Tonhöhen und Geschwindigkeit zu Wort. Glücklicherweise verstand Sia'ku diese Sprache, die für viele Droiden verwendet , wenn auch ein wenig rostig. Natürlich musste die AI sich noch ein wenig über den Zustand des R3 beschweren, er hatte nichts anderes erwartet. Solange alles funktionierte, wie sie es bestätigte, musste es reichen. Die zerkratzte Chassis sollte schon genug über die Nutzungsdauer dieses Droiden sagen, dass die Black Sun daran kein Interesse fand. Hoffentlich.

Plötzlich klopfte es an der Tür. Der Verpine zuckte ein wenig zusammen, während
AGI-24 direkt einen Sprung machte. War Sliff schon wieder zurück ? Er guckte auf einen Chronometer, der an der Wand hing. Es waren knapp eineinhalb Stunden vergangen, seitdem er angefangen hatte an AGI zu basteln. Der Raum sah auch entsprechend aus. Da er nicht wirklich die Möglichkeit hatte aufzustehen und Teile in die Kisten zurückzulegen waren rund um sein Bett überall Schrotteile verteilt, auf dem Nachttisch die Werkzeuge und der aufgeschraubte Kommandodroide lag auf dem Boden direkt neben dem Bett. Der Verpine richtete sich auf den Blick auf die Tür gerichtet, also die AI mit einem kleinen ausfahrbaren Ärmchen die Tür aufmachte. Doch statt des kleinen Kobok betrat eine ganz andere Gestalt den Raum. Ein Zabrak, bestimmt zwei Meter groß mit schwarzgrauer Haut und der Statur eines professionellen Gewichthebers setzte seine schweren Schritte in den Raum. Das Gesicht des Mannes war hart, doch fiel dem Verpinen direkt noch einiges anderes auf. Eines seiner Hörner, war anscheinend abgebrochen und einer seiner Hände überzog eine komische wabernde Masse. Dieser wurde jedoch zu großen Teilen von dem Mantel aus einer Art Echsenleder überdeckt. Hinter dem Hünen war noch die Silhouette einer weiteren Person zu erkennen, die aber anscheinend den Raum nicht betreten wollte. Viel von ihr konnte er nicht erkennen, es schien sich jedoch um eine Chiss zu handeln aufgrund der blauen Hautfarbe und dem humanoiden Aussehen. Der Zabrak wendete sich direkt an Sia'ku, ohne große Begrüßung oder Umschweife kam er direkt zum Thema, er suchte Sliff. Und er hieß Mol. Mol? Hatte der Kobok diesen Namen nicht schon einmal erwähnt ? Ja! Er war der Kontakt von dem er gesprochen hatte. Hatte er ihn doch erreichen können ?

" Ähhh. Auf den warte ich gerade tatsächlich. Oh ja . . ich heiße Sia'ku. Nett euch kennen zu lernen! "

Er sprach in einem selbst für ihn ziemlich netten Tonfall. Immerhin stand da die Möglichkeit vor ihm seine Beine wieder zu bekommen. Immer wieder spürte er den Drang einfach aufzustehen und wegzulaufen. Doch er wusste genau, dass das nicht ging. Er fragte sich wie Sliff das ganze über einen längeren Zeitraum hatte ertragen können. Nun gut er konnte immerhin noch Krücken verwenden, das machte es aber nicht viel besser.

" Kommt erst einmal rein und setzt euch. Ich weiß es ist chaotisch, aber die Stühle könnt ihr euch bestimmt freischaufeln. R3, wenn du den beiden bitte kurz helfen könntest ?"

Sia'ku hasste es Droiden so hin und her zu kommandieren. Doch das gehörte nun einfach zum Schauspiel dazu. AGI fügte sich, zog eine Kiste von dem kleinen Tisch weg, der an der gegenüberliegenden Seite des Raumes stand. Neben zwei Stühlen war auch eine Karaffe Wasser auf dem Tisch.

" Vor ungefähr eineinhalb Stunden ist er losgegangen, musste mit einigen Leuten reden um uns beide eventuell unsere Laufschwierigkeiten zu erleichtern. Hat er dich also doch noch erreicht ? Er meinte vorhin im Hangar noch, wir müssten uns wen anderes suchen um an die Black Sun heranzukommen. "

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[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Raumhafen / Andockbucht] Mol und Spectre


Natürlich hatte sie ihre Waffen dabei und brachte diese schnell wieder in die Eisenheim. Sie war im unbewaffneten Kampf nicht schlecht, aber mit jemandem wie Mol konnte sie es nicht aufnehmen. Mit einem kleinen Schauern verließ sie die Eisenheim um zu dem ungeduldig warteten Mol aufzuschließen. Irgendetwas hatte ihn aufgeregt. Vielleicht das Gespräch mit Yannic? Er würde ihr schon etwas sagen, wenn ihm danach war....

Sie hatte sich, mangels Auswahl, für eine Kombination ihrer vorhandenen Kleidung entschieden. Ein schwarzes Top über das sie ihre Einsatzrüstung gezogen hatte. Eine Sonderanfertigung, die jedem der etwas davon verstand praktisch „Scharfschütze“ vermittelte. Wer sonst hatte lediglich eine Panzerung am Rücken. Dafür gab es Aufbauten an den Schultern, die Sensorik enthielten. Darunter trug sie die Hose der imperialen Uniform und einfache Kampfstiefel.

Sie folgte Mol in das unbekannte Gewirr der Station. Zielsicher durchquerte er sie während Spectre sich immer unwohler fühlte. Das hier war Abschaum. Die Blicke der Leute, der Schmutz und … einfach alles… lies einen Klos in ihrem Hals entstehen, der sie unwillkürlich nach ihren Waffen tasten lies. Aber die hatte sie auf der Eisenheim gelassen. Panik kam auf, die sie mühsam herunterkämpfte. Mol kannte sich aus, er würde wissen was zu tun war. Sie musste ihm einfach vertrauen.

Das unbekannte aufgequollene Alien am Tresen des - sollte das wirkliche ein Art Hotel sein? – Molochs war nicht minder ungepflegt wie das Hotel, dessen bessere Seite tatsächlich die Äußere war. Die Chiss konnte den Ekel in ihrem Gesicht kaum unterdrücken, sagte aber nichts dazu.

Mol ging nach dem kurzen Gespräch vor und klopfte einfach an der erstbesten Tür, die von einer alten R3-Einheit geöffnet wurde. Neben dem Droiden war noch ein verwundeter Insektoid im Raum, der sie hineinbat. Hinter Mol betrat Spectre den Raum und schloss die Tür. Angewidert sah sie sich in dem Raum um. Natürlich sah es hier aus wie in einem Sumpfschweinstall. Nicht, dass sie die umherliegenden Droiden- und Technikteile störten, eher der Müll und die generelle Verwahrlosung des Zimmers und Gebäudes.

Nachdem der Droide auf Wunsch seines Herrn, denn so sah es aus, zwei Sitzgelegenheiten – Stühle konnten das einfach nicht sein - freigeräumt hatte, schüttelte sie nur leicht den Kopf und blieb stehen. Leicht gespreizte Beine, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, stand sie steif dort und betrachtete den Insektoiden, während das HUD ihr Daten übermittelte:

Rasse: Verpine

Klasse: Insektoid

Heimat: Roche-Asteroidengürtel

Besondere Merkmale: Schwarmbewusstsein, Vibrationssensorik, Sicht im ultravioletten Spektrum

Die umherliegenden Droidenteile in seiner Griffreichweite ließen den Schluss zu, dass er Techniker war, oder sich zumindest für einen hielt.

Als der Verpine die Laufschwierigkeiten erwähnte blickte sie kurz auf seine Stümpfe, dann wieder zu dem Insektoiden.

Ihre ganze Haltung wirkte militärisch, imperial und erinnerte mehr an jemanden, der ein Verhör durchführen wollte als an etwas anderes.


„Was macht ein Verpine hier auf The Wheel, so weit entfernt von seinem Schwarm?“

fragte sie das Offensichtliche. Ihre Stimme klang kalt und ohne Emotionen. Jetzt klang es sogar wie bei einem Verhör, es fehlten nur der Folterdroide und die imperiale Uniform.




[ Weltraum / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Billige Absteige / Sia'kus Zimmer ] AGI-24, Sia'ku, Mol und Spectre
 
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[ Weltraum | Besh-Gorgon-System | Innerer Randbereich | Billige Absteige | Sia'kus Zimmer ] AGI-24, Sia'ku, Mol, Spectre (in der Tür)

Der große Zabrak mit den schwarzen Augen kam mit schweren Schritten herein, er trug einen ärmellosen Mantel aus einer Schuppenhaut und hatte einen seltsam wabernden Panzer an einem seiner Arme. Ohne große Umschweife erklärte er das er nach einem Sliff Quori suchte, mit passender Beschreibung von Traumtänzers speziellen Anatomie, dieser Mann war also der Kontakt des Koboks. Nach einem kurzen Moment der Verwirrung stellte Sia'ku sich ebenfalls vor, bat die beiden herein und bot ihnen einen Stuhl an, sofern sie einen frei machen konnten. Er bat AGI ganz nebenbei ihnen dabei zur Hand zu gehen, dabei traf er genau den für ihn untypischen Tonfall den alle anderen immer gegenüber von Droiden hatten. Obwohl AGI wusste das Sia'ku es nur der Tarnung halber tat empfand sie einen Stich in ihrem Stolz, sie war kein einfacher Droide, inzwischen war klar das sie auch kein einfacher Programmfehler war und das sie tatsächlich von sich als Person dachte.

AGI rollte durch das Zimmer und zerrte mittels Magnetischem Schleppkabel eine der Kisten beiseite, gleichzeitig beschwerte sie sich lautstark auf Binär das sie kein Protokolldroide sei. Nachdem sie die Kiste vom Tisch weg gezogen hatte begann sie damit den Schrott der im ganzen Zimmer verteilt lag einzusammeln, Sia'ku konnte es nicht tun und da er einfach nur zu nett war sie darum zu Bitten tat sie es gern für ihn. Während sie den Eingangsbereich freiräumte, und die Türe hinter der Chiss schloss, erklärte Sia'ku dem Zabrak das sie am besten hier auf Sliff warten sollten, da der Kobok in jedem Falle wieder her kommen würde.

Der Zabrak nahm platz am Tisch, aber die Chiss blieb stehen, mit einer großzügigen Portion Abscheu starrte sie durch das Zimmer und blieb dann mit Militärischer Haltung stehen. Die Haltung der Chiss errinerten AGI an die Haltung von Imperialen Offizieren, woher der Vergleich kam war ihr aber unklar. Ohne sich vorzustellen fragte die blauhäutige Frau mit schneidend kalter Stimme was Sia'ku auf The Wheel mache, so ganz ohne Schwarm.

AGI wären die Augen aus dem Kopf gequollen wenn sie welche gehabt hätte, sie erinnerte sich noch an den Moment in dem Sia'ku aufgewacht war, der Verlust von Cara'Kalla hatte ihn hart getroffen, und die Trennung vom Rest seines Schwarms fiel ihm ebenfalls sicher nicht leicht. In den letzten Tagen und vor allem in der letzten Stunde hatte Sia'ku fast zu seiner alten Form zurück gefunden, das Basteln an Droiden schien ihn immer zu beruhigen und jetzt kam diese Schnepfe von einem Alien und wagte es sich den Finger in die Wunde ihres Freundes zu drücken. AGI war klar das Sia'ku sich nicht wehren würde, dafür war er einfach zu nett also fuhr sie den Elektroschocker des Astromechs aus und verpasste der Chiss eine Ordentliche Ladung in den Oberschenkel.

„Was fällt dir ein ? Hier herein zu kommen und leuten sowas an den Kopf zu werfen ? Außerdem was geht dich sowas an ? Du hast hier nichts zu melden klar ? NICHTS ! Du bist bloß ein Gast und wenn du dich nicht benehmen kannst werde ich richtig sauer VERSTANDEN ? Und jetzt entschuldige dich, setz dich brav da drüben auf den Hocker und halt den Rand bis dich jemand was fragt.“ AGI wusste nicht woher das plötzlich kam aber sie war so RICHTIG wütend auf die Chiss. Ihre Tirade war zwar nur Binärpiepen gewesen, aber dennoch war klar das der kleine Astromech gerade die Chiss zur Schnecke machte und bei jedem Lauten Piepen entfuhr dem Schocker des Astromechs ein kleiner ungezielter Blitz.

Nachdem AGI mit ihrer Schimpftirade geendet hatte starrte sie die Chiss aus ihrem Photorezeptor böse funkelnd an und überlegte ob das eine so gute Idee gewesen war. Wie stand die Chiss zu Droiden, und vorallem wie reagierte sie auf eine Rüge von einem Droiden und einem Kräftigen Elektrozwick im Oberschenkel ? AGI hoffte das die Chiss sie als Eigentum von Sia'ku ansah, denn dann würde sie es wohl nicht wagen sie tatsächlich anzugreifen.


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Zunächst wirkte der Verpine ein wenig verwirrt, doch dann stellte er sich freundlich als Sia’ku vor und hielt fest, dass er grade ebenfalls auf Sliff wartete. Überrascht weiteten sich Mols Augen. Na das war ein Zufall! Kurz überlegte Mol ob sein Gegenüber log, konnte jedoch keinen Grund finden warum er das tun sollte. Weder er noch Spectre sahen nach besonders viel Geld aus, obwohl der Panzer den die Chiss angelegt hatte schon nicht übel aussah. Das Risiko sollte also klein sein, außerdem war Mol zuversichtlich, dass sie beide kompetent genug waren sich aus einer engen Situation herauszuwinden.

„Ganz meinerseits. Freunde von Sliff sind meine Freunde.“

Stellte er in den Raum, ohne zu registrieren, dass das möglicherweise Ansprüche suggerieren konnte, die so nicht haltbar waren. Immerhin wollte er nur Sliff an Bord nehmen und dann wieder verschwinden. Ein verkrüppelter Insektoid würde Mallory vermutlich schon genug auf die Nerven fallen. Außerdem waren sie kein Lazarettschiff, wie Yannic garantiert fallen lassen würde.

„Das hier ist übrigens Spectre. Eine…Freundin von mir.“

Fügte er hinzu und nickte der Chiss zu, die bisher geschwiegen hatte. Freundlich Sia’ku bat sie herein und schlug vor Platz zu nehmen. Tatsächlich war der Raum zugestellt mit der Ruine eines massigen Droiden und diversen Ersatzteilen und die einzige Sitzgelegenheit zugestellt. Das hatte auch der Verpine erkannt und wies seine R3 Einheit aufzuräumen, die auch sogleich pflichtbewusst hergerollt kam und eine Kiste beiseite zog. Praktisch diese Droiden.

Mol nahm Platz und goss sich ein Glas Wasser ein, doch Spectre blieb stehen. Noch immer sagte sie nichts, sondern musterte Sia’ku eingehend. Die rötliche Scheibe vor ihrem Auge blitzte und vermittelte ihr aller Wahrscheinlichkeit nach Daten. Mol hatte in seiner Zeit als Pilot selbst so ein Ding getragen und wusste, wie praktisch sie sein konnten.

Sia’ku fuhr fort und erklärte, dass Sliff vor etwa anderthalb Stunden losgegangen war um ihr ‚Laufschwierigkeiten‘ zu erleichtern. Einen Augenblick fragte Mol sich wie das gemeint war, doch dann verstand er. Hatte der Kobok einen Weg gefunden an Prothesen zu kommen? Nun er würde es sicher sehen, wenn er eintraf. Nun stellte der Verpine die Frage, ob Sliff Mol doch noch erreicht hatte. Mol schüttelte den Kopf.

„Nein. Sliff hat meine Comnummer nicht. Ich hatte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass er sie brauchen würde. Man denkt wohl nie so blöd wie’s kommt… Mein Kontakt hat angerissen was passiert ist.“

Stellte er klar und nahm einen Schluck von seinem Wasser. Plötzlich meldete sich Spectres Stimme neben ihm zu Wort. Mol war so überrascht, dass die Chiss offenbar doch noch sprechen wollte, dass er zusammenzuckte und sie ansah. Mit einer Stimme die einen Gletscher das Fürchten gelehrt hätte – also nicht zu weit von ihrem regulären Ich entfernt – fragte sie an Sia’ku gewandt, was ein Verpine so weit von seinem Schwarm entfernt auf The Wheel machte. Hätte sie mit Mol am Tisch gesessen, hätte sie vermutlich einen heftigen Tritt gegen das Schienbein geerntet. Peinlich berührt spürte Mol wie ihm das Blut ins Gesicht stieg. Das war doch… Oh Mann, Spectre und ihre soziale Kompetenz…

„Ähhh…ich muss mich für Spec entschuldigen…sie meint das nicht so…“

Murmelte Mol, doch plötzlich kam die R3-Einheit wie eine Furie aus dem Nichts auf die Chiss zugeschossen und begann sie unter wütendem Fiepen mit etwas zu traktieren, was ein Elektroschocker zu sein schien. Das Bild hatte etwas so drolliges, dass der Zabrak sich nicht beherrschen konnte und begann leise zu kichern. Hastig räusperte sich und bemerkte möglichst unverfänglich:

„Lange den Speicher nicht mehr gelöscht? Die Dinger werden ein wenig seltsam wenn man das vernachlässigt…“


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Nun hatten alle beiden Besucher den Raum betreten, Mol hatte seine Begleiterin, die Dame hieß Spectre, vorgestellt und sich schon einmal an den Tisch gesetzt. Nun war die Chiss auch vollkommen zu erkennen, sie trug einen merkwürdigen Kampfanzug, dessen Herkunft der Verpine nicht wirklich bestimmen konnte. Nicht, dass er Ahnung von den Dingern hatte, er konnte aber so viel sagen wie "Das gehört zu den Sturmtruppen!" oder eben nicht. Was ihm aber sofort auffiel war ihr auftreten. Sie gehörte, oder hatte mal, zu irgendeinem Militär gehört. Die steife Art und der vollkommen emotionslose Blick, ja das hatte er bereits bei Janos und seinen Leuten erkannt. Mol hatte sich bereits ein Glas Wasser eingeschenkt, doch die Chiss wollte sich nicht hinsetzen. Mol hatte inzwischen einen seichteren Ton angeschlagen, er erzählte, dass er tatsächlich nicht von Sliff selbst von dem Angriff erfahren hatte, sondern von einem Kontakt, wahrscheinlich ein Black Sun Mitglied. Wie sonst wäre Sliff auf Dorn Xesh 17 gelandet.

Bevor er eine vernünftige Antwort formulieren konnte griff Spectre in das Gespräch an. Mit einer Eiseskälte, die selbst dem Weltraum selbst Konkurrenz machte, fragte sie ihn , was ein Verpine denn so weit vom Schwarm tat. Das war ein Schlag in die Eingeweide. Sia'ku senkte den Blick, brach den Augenkontakt mit der Frau ab. Leise hörte er noch wie Mol sich für seine Partnerin entschuldigte, da hörte er das wilde gepiepen von
AGI-24 und sah den Blitz eines Elektroschockers. Er verstand noch, dass der Droide eine Hasstirade von sich gab, dass die Chiss aufpassen sollte, was sie denn hier erzählte, da gab Mol noch einen abfälligen Kommentar in Richtung des R3 Droiden ab.

" Ruhig R3. "

AGI entfernte sich von Spectre und fuhr rückwärts von ihr Weg, wollte sie anscheinend nicht aus den Sensoren lassen. Zunächst wendete er sich an Mol.

" Ein Droide mit leerem Speicher ist genau so nützlich wie ein Kleinkind. Ich bevorzuge Droiden die neben ihrer Programmierung improvisieren können. "

Der freundliche Tonfall schien wie weggeblasen. Doch war auch keine Feindseligkeit in seiner Stimme. Er stellte nur Tatsachen klar. Als nächstes war die Chiss an der Reihe.

" In den Roche-Asteroiden ist leider die Black Sun nicht in einer solchen Menge vertreten wie hier auf dem Wheel. Auch wenn es weh tut, ich musste mich von den Resten meiner Sippschaft trennen um das hier auszubessern. "

Demonstrativ zeigte er auf seine Beinstümpfe. Die Worte hatten ihm ernsthaft weh getan. Er war sich nicht ganz sicher, was sich die Chiss dabei gedacht hatte, als ein Gast den Raum zu betreten und sich so aufzuführen. Deshalb ließ er jetzt von ihr ab und richtete seine Aufmerksamkeit in Richtung des Zabrak.

" Wenn Sliff ja so oder so noch nicht da ist und du ja noch gar keinen Kontakt mit ihm hattest werfe ich ein wenig Licht auf das was Sliff und Ich geplant haben. Er wollte dich erreichen um an jemanden ranzukommen, der in eurer Organisation etwas zu sagen hat. Wir brauchen Geld. Logischerweise. Eine Bank wird uns keines geben. Doch eine Verbrecherorganisation, die nicht davor zurückschreckt sich extremeren Mitteln zu bedienen ihr Geld zurückzubekommen, falls es nicht stetig fließt eventuell. Wir brauchen einen Kredit und wir verkaufen dafür uns selbst. Unsere Freiheit und unsere Loyalität. Und alles was wir besitzen. Das hier ist kein Leben. Diese verdammte Sith hat mir die Beine genommen, hat meine Familie ermordet, doch mir das Leben nehmen wird sie sicher nicht ! Sie hat für ihre Verbrechen mit dem Leben bezahlt und falls es sein muss werden noch mehr ihrer Sorte bei meiner Hand verrecken wenn die Black Sun das von mir verlangt ! "

Seine Ansprache wurde zum Ende hin feurig. Die Verzweiflung, die er empfand, machte das ganze noch viel leidenschaftlicher. Eventuell hatte er wenig viele Informationen auf einmal herausgeschossen und in Anbetracht der Tatsache, dass er ein Mechaniker war auch ein wenig mit der toten Sith angegeben, doch er wollte seine Gesprächspartner ja davon überzeugen, dass er 100% hinter dem stand was er tun wollte. Seine Zukunft an ein Konglomerat von Schuften und Gaunern verkaufen.

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Kaum hatte sie die Frage gestellt, als der Astromech auf sie losging. Der Stromstoß jagte durch ihr Bein und betäubte es. Sie knickte ein, konnte sich aber gerade noch so abfangen. Sie biss die Zähne zusammen um keine Schwäche zu zeigen und stellte sich wieder hin.
Dann entschuldigte Mol sich für sie. Warum? Dachte er ernsthaft sie könnte nicht selbst für sich sprechen? Wo war das Problem? Es hatte sie nur interessiert, war vielleicht wichtig um das Ganze erfassen und einschätzen zu können. Bevor sie allerdings etwas sagen konnte, antwortete der Verpine. Zuerst allgemein und dann im speziellem zu seiner Geschichte. Eine Sith war also dafür verantwortlich. Das war interessant und beantwortete auch ihre Frage. Langsam lies auch das Kribbeln in ihrem Bein nach.

"Es wäre trotzdem zu bevorzugen, wenn dein improvisierender Droide eine sachlich gemeinte Frage nicht als Angriff oder so etwas interpretieren würde. Warum mischt er sich überhaupt ein?"

Sie betrachtet den Verpinen neugierig und überlegte. Wenn dieser Sliff ebenfalls so gehandicapt war, was wollte Mol dann mit ihm, oder ihnen?
Außerdem war der Plan sich selbst zu verkaufen doch gewagt. Die Black Sun handelte auch mit Sklaven und wenn die beiden nicht wirklich etwas besonderes konnten, dann würden sie vielleicht so enden. Aber was ging sie das an. Vielleicht...


"Und wenn du ein paar Schrottdroiden wie die R3-Einheit reparierst und verkaufst um an Geld zu kommen?"

schlug sie vor und lies den Droiden nicht aus den Augen. Es gab nicht viele, die Droiden wieder zufriedenstellend reparieren konnten und Sia'ku musste sich dafür auch nicht selbst verkaufen. Zudem war es fast Selbstmord sich mit einem oder einer Sith anzulegen. Und Sia'ku klang nicht so, als würde er bei einem solchen Kampf taktisch vorgehen. Viel zu hasserfüllt klang seine Stimme. Sie wusste was die Black Sun von ihr gefordert hatten, was sollte ein Mechaniker, so gut er auch war, anbieten können, das mechanische Beine rechtfertigte. Sie kosteten ein Vermögen unter normalen Umständen. Aber hier auf dem Schwarzmarkt? Da gab es vermutlich nur beschädigte Ware oder experimentelles zu Wucherpreisen.


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Für einen kurzen Moment war es still in dem Raum, die vom Zabrak gemurmelte Entschuldigung war in AGI's Tirade untergegangen und lediglich sein leises Glucksen lies erkennen wie amüsant er die Situation fand. Einen kurzen Moment überlegte AGI ob der Zabrak sie auslachte und ob sie ihm vielleicht auch mal die Meinung sagen sollte, doch da fiel ihr auf das er sie wahrscheinlich nicht verstand und der Anblick einer wütenden R3 Einheit war wohl wirklich etwas drollig. Sie behielt die Chiss immer noch im Blick während Mol etwas über leere Droidenspeicher schwafelte.

Endlich setzte Sia'ku zu einer Antwort an, an seiner Stimmlage konnte er hören das er die ganze Angelegenheit nicht amüsant fand, und trat für seine KI Freundin ein, auch wenn er es indirekt tun musste. Er erklärte der Chiss in Sachlichem und für ihn untypisch neutralem Tonfall was ihn hierher geführt hatte, den Schnippischen Kommentar der Chiss überging er einfach. AGI hingegen war wegen der dreisten Frage der Blauhäutigen erneut auf 180 „Was ich mich einmische ? Was hat DICH das überhaupt zu Interessieren ? Außerdem ist Sia'ku nur zu nett um dir zu sagen wie bescheuert und unfreundlich dein Verhalten ist“ Der erste Teil war wieder in ihrem lauten Piepton, der letzte Satz hingegen kam eher wie ein leises Flöten aus dem Lautsprecher.

Der zweite Wutausbruch der R3 Einheit veranlasste Sia'ku dazu seine Hand auf den Kopf des Droiden zu legen, und tatsächlich führte diese Bewegung dazu das AGI sich ein wenig beruhigte. Der Verpine erklärte dem Zabrak zuerst ruhig das Dilemma das Sia'ku und Sliff teilten, sie brauchten Geld um sich die Prothesen für ihre fehlenden Beine zu bezahlen. Mit immer leidenschaftlicherer Stimme erklärte er das er alles zu tun bereit war, das er der Sith die ihn verstümmelt hatte und allen die an ihm Zweifelten beweisen würde das ihn seine Verletzung nicht stoppen konnte.
AGI war stolz auf Sia'ku sie errinerte sich zurück an den Moment wo sie ihn gefunden hatte, sie selbst war halb zerstört auf den schwer Verletzten Verpinen zu gestolpert und hatte ihn in die Krankenstation gebracht. Der Doc hatte keine großen Hoffnungen gehabt und doch hatte Sia'ku um sein Leben gekämpft. Nachdem er erwacht war und erkannt hatte wie verstümmelt er war war der kleine Verpine wie gelähmt gewesen, doch so langsam fand er zu seinem alten und Lebensfrohen Ich zurück.

Die Chiss schien nichts von Sia'kus plan zu halten sie äußerte das Sia'ku doch einfach Schrottdroiden reparieren solle, wie die R3 Einheit. Für einen kurzen Moment war AGI wieder versucht auf die Chiss los zu gehen, doch die Hand die noch immer auf ihrem Kuppelkopf lag verlieh ihr die Ruhe um das nicht zu tun. Diese dumme Chiss hatte ja keine Ahnung wovon sie Sprach, Sia'ku war ein erstklassiger Mechaniker, aber seine Expertise waren nicht die Droiden sondern Schiffe. Aber das wusste „Miss Blauhaut“ ja nicht, sie gab lieber ihre dummen ungefragten Ratschläge. „Du wurdest nicht gefragt Lady also halt den Rand !“ Wieder ein paar wütende Pieper, AGI konnte es nicht verhindern. Eines stand für AGI fest, sie würde Sia'ku helfen egal wie. Er würde seine Beine zurück bekommen, sie wollte das er wieder der gut gelaunte kleine Verpine wurde der sogar zu einem kleinen unwichtigem Mouse Droiden freundlich sein konnte.

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[Besh-Gorgon-System | The Wheel | Andockring] Sliff Quori, Sia'ku, AGI

Der Vorschlag, erst einmal Quartier zu beziehen, war nicht von der Hand zu weisen. Sliff Quori nickte. Schweigend begleitete er Sia'ku und seinen Kommandodroiden (AGI) zu dem Motel, in dem sie wohnen wollten. Die Zimmerpreise waren moderat, für The Wheels Verhältnisse sogar billig, aber man bekam immer nur, was man bezahlte. Die karge Einrichtung war allerdings kein Problem für Sliff. Als Jünger der Sith hatte er jahrelang in einer Art Kaserne gewohnt, in der es wenig Privatsphäre gegeben hatte. Zudem hatte stets ein brutaler Konkurrenzkampf geherrscht und es hatten sich auch ein paar gefährliche Irre in ihren Reihen befunden. Obwohl auch The Wheel kein ganz harmloses Pflaster war und in dieser Absteige bestimmt nicht die Crème de la crème wohnte, fühlte er sich doch einigermaßen sicher. Viel Gepäck zu verstauen hatte er ja nicht und es gab auch nicht viel zu besichtigen in der bescheidenen Unterkunft. Deshalb machte er sich bald wieder auf den Weg.

»Hoffen wir, dass Shahkul uns helfen kann«, sagte er noch. »Wenn nicht, müssen wir uns eben in den Kneipen und Spielhallen durchfragen, bis wir einen Kontakt haben. Bis später dann.«

Er konnte sich eigentlich nicht vorstellen, dass es besonders schwierig war, auf The Wheel Kontakt zur Black Sun herzustellen. Soweit er wusste, war sie auf dieser Station ziemlich stark vertreten. Sie war bestimmt so etwas wie eine Zweigstelle in diesem Sektor und all das Glücksspiel und die anderen Touristenbetriebe auf dem Rad waren für eine solche Organisation bestimmt sehr interessant. Sich einfach so zu erkundigen war bestimmt nicht ganz leicht und ungefährlich. Deshalb war es vernünftig, erst einmal den Weg zu gehen, den sie schon kannten. Doch gut anderthalb Stunden später war Sliff Quori nicht mehr davon überzeugt, dass Shahkul ihnen wirklich nützen würde. In einem langen und ziemlich lästigen Gespräch mit dem Kerl hatte er drei Fakten herausgefunden. Erstens, dass er Shahkul nicht leiden konnte. Zweitens, dass dieser selbst nur wenige Leute kannte und mit diesen auch nicht in allzu gutem Verhältnis stand. Drittens, dass er seine Dienste - so unbedeutend sie auch sein mochten - nicht verschenkte. Er verlangte ebenfalls eine Belohnung dafür, die Verbindung herzustellen. Das war insofern natürlich nachvollziehbar, dass auch er mit dem Verlassen der Asteroidenstation viel verloren hatte und jetzt schauen musste, wie er über die Runden kam. Für Sliff und Sia'ku, die kein großes Budget hatten und deren wenige Credits vielleicht noch eine ganze Weile reichen mussten, war das aber eine schlechte Nachricht. Unverrichteter Dinge kehrte der Kobok zurück. Er musste mit Sia'ku darüber sprechen, ob sie sich diese Investition leisten konnten oder ob sie lieber nach anderen Wegen suchen wollten.

Er erreichte das Zimmer und griff nach dem Türöffner, doch dann hielt er inne. Die Türen waren nicht ganz schalldicht und er hörte von drinnen Stimmen. Und zwar welche, die nicht dorthin gehörten! Weder der tiefe Bass noch die weibliche Stimme gehörten zu Sia'ku oder dem Droiden. Die beiden waren also nicht allein. Hatten sie Besuch von anderen Flüchtlingen von Dorn Xesh 17? Oder waren es fremde? Sliff hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache. Es roch nach Ärger. Und natürlich war er unbewaffnet... Naja, zumindest nicht ganz: Ihm blieben noch die Giftstacheln an seinen Unterarmen und Schienbeinen, mit denen er die meisten Lebewesen effizient lähmen konnte. Das war immerhin mehr, als viele andere hatten, denn der Besitz von Waffen war verboten auf The Wheel, wenngleich es sicher Mittel und Wege gab, dieses Verbot zu umgehen. Jedenfalls wusste der Einbeinige, dass es nur eine Möglichkeit gab, herauszufinden, wer sie besuchte und warum: Er musste die Tür öffnen und nachsehen.


Als sie mit pneumatischem Zischen in die Wand glitt und er einen Blick hinein warf, entdeckte Sliff Quori zuerst eine Person, die er nicht kannte. Es handelte sich um eine blauhäutige Frau in einer militärischen oder paramilitärischen Aufmachung. Er war hundertprozentig sicher, dass sie nicht zu den Flüchtlingen von Dorn Xesh 17 gehörte. Außerdem war da eine große, massige Gestalt, halb von der Frau verdeckt. Eine perfekte Kombination für eine Schlägertruppe. Sliff verspürte den Drang, die Tür sofort wieder zuzumachen, aber wenn hier wirklich Ärger im Verzug war, wollte er Sia'ku nicht alleine in der Tinte sitzen lassen. Zudem war natürlich klar, dass eine Flucht auf Krücken ziemlicher Unsinn war. Also musste er... Moment! Jetzt hatten sich die beiden Fremden zu ihm umgewandt. Und in der massigen Gestalt erkannte er jemanden, den er hier bestimmt nicht vermutet hatte.


»Mol rief er aufrichtig erfreut und humpelte dem Kampfgefährten, dem er soviel verdankte, entgegen. Sobald er einen sicheren Stand hatte, reckte er ihm die Hand entgegen. »Ich bin froh, dich zu sehen! Was treibt dich hierher?«

Jetzt erst musterte er das Zimmer genauer und stellte fest, dass sich seit vorhin einiges verändert hatte. Offenbar hatte Sia'ku den Kommandodroiden demontiert und Teile davon verwendet, um den Astromech zusammenzuflicken. Ersatzteile aus einem beschädigten, aber noch funktionsfähigen Kampfdroiden ausbauen, um eine schäbige R3-Einheit wieder in Betrieb zu nehmen? Das schien ihm ziemlich albern. Aber vielleicht wollte der Verpine ja die wertvolleren Kommando-Teile zu Geld machen und trotzdem nicht auf einen mechanischen Begleiter verzichten.

Die Frau (Spectre) jedenfalls kam Sliff recht unheimlich vor. Sie hatte etwas Militärisches an sich. Diese Stock-im-Arsch-Körperhaltung und die Kleidung, die eher für einen Kampfeinsatz als für einen Freundschaftsbesuch gemacht zu sein schien, erweckten kein Vertrauen. Abermals erinnerte er sich an seine Giftstacheln und war froh, sie zu haben. Sie gehörte offensichtlich zu Mol, aber das half dem Kobok nicht, sie sympathisch zu finden.


»Wer ist sie?« fragte er misstrauisch. »Kann man ihr trauen?«

[Besh-Gorgon-System | The Wheel | Andockring] Sliff Quori, Sia'ku, AGI, Mol, Spectre
 
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[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Billige Absteige / Sia'kus Zimmer ] Mol, Sia'ku, AGI-24 und Spectre

Die Reaktion des Verpinen überraschte Mol. Trotz der wütend-drolligen Reaktion blieb er ruhig. Im Gegenteil, er rechtfertigte sich sogar! Mit bitteren Worten stellte er fest, dass er hatte Roche und seine Verwandten verlassen müssen um seine fehlenden Beine auszubessern. Mol konnte sich denken was passiert war…und was Sia’ku vorhatte. Zwar hatte er auf Taris nicht seine Beine verloren, doch hatten auch ihn in die Fänge der Schwarzen Sonne getrieben. Einen Augenblick später bestätigte er dann auch Mols Verdacht.

Er saß sogar noch tiefer in der Tinte, doch auch sein Fall war von den Sith in die Wege geleitet worden. Unabsichtlich vermutlich…auf einer Vendetta die nicht gegen den jungen Insektoiden gerichtet worden war. Aber so waren Machtnutze nun einmal. Fochten ihre persönlichen Vendettas auf den Rücken anderer aus und opferten die Bewohner ganzer Planeten wenn es sein musste. Sia’ku musste versuchen einen Kredit bei der Black Sun zu bekommen oder sterben. Niemand würde vermutlich einen verkrüppelten Verpinen und Kobok anstellen. Bekamen sie keine Hilfe, würden sie auf den Straßen von The Wheel verrecken.

Spectre schien in dieser Hinsicht jedoch vollkommen fern jeder Empathie zu sein. Absolut ignorant gegenüber der Situation in der sie sich befand, stellte sie fest dass es schön wäre, würde der Droide sachlich gemeinte Fragen nicht als Angriff werten und stellte gleichzeitig die Frage warum er das überhaupt getan hatte. Offenbar hatten die Jungs vom IGD die sie ausgebildet hatten noch eine ganze Menge mehr falsch gemacht als es bis jetzt klar gewesen war.

„Es geht um Taktgefühl, Spec.“

Stellte Mol fest und massierte sich die Schläfen. Den nächsten Satz der Chiss überging er dann. Sicherlich war Sia’ku der Gedanke schon gekommen als Techniker sein Glück zu versuchen. Vermutlich hatte es ganz konkrete Gründe warum diese Möglichkeit ausschied.

Sia’ku quittierte die Bemerkung des Zabrak über die wütende R3 Einheit lediglich mit der Feststellung, dass er Droiden bevorzugte, die improvisieren konnten. Überrascht zog Mol die Augenbrauen hoch. Er hatte ein paar Maschinen kennengelernt, deren Speicher nie gelöscht worden war. Allesamt komisch und eher wenig erstrebenswert.

„Wenn du Bugs und Glitches als Improvisation bezeichnen willst… Droiden sind immer noch so schlau wie ihr Besitzer und ein nicht gelöschter Speicher nimmt dir die Kontrolle darüber was zu erwarten ist. Vielleicht hast du das vor ein paar Jahren mitgekriegt, ging groß durchs Holonet. Der Protokolldroide der seinen Besitzer ‚ausversehen‘ in den Messerblock geschubst hat? Dessen Speicher war diverse Jahrzehnte alt…“

Plötzlich öffnete sich zischend erneut die Tür zum Zimmer und Mol wandte sich um. Im Türrahmen stand Sliff. Endlich! Augenblicklich erhob sich der massige Zabrak und trat auf den deutlich kleineren Kobok zu. Mit einem Lächeln ergriff er die dargebotene Hand und legte Sliff die andere auf die Schulter.

Butch hat mir geschrieben was passiert ist also bin ich hergeflogen. Mein Chef ist nicht glücklich. Wäre zwar nur halb so wild wenn ich noch das Kommando über mein Schiff hätte aber was soll’s. Dir ist’s schlimmer ergangen wie ich höre?“

Beantwortete die Frage was ihn hierhertrieb und ließ seinen Freund los. Dieser hatte sich Spectre zugewandt und fragte misstrauisch wer sie sei und ob man ihr trauen konnte.

„Das ist Spectre. Ex-Imperium. Hab sie unter ähnlichen Umständen kennengelernt wie dich. Nur weniger Mandos, Trandos und Dschungel. Dafür mehr Weltraum und Sectorranger.“

Sagte er und nickte ihr zu.


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[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Raumhafen / Vor der Eisenheim ] Ore, sowie Mallory, Grogg und Stöpsel

„Ay Mister. Wir kriegen die alte Dame in null Komma nix wieder flott. So olle Schrottlauben sind voll unsere Spezialität“

Sagte Ore Asnhec und strich sich über den rotbraunen Rüssel. Er freute sich so spontan so gute Arbeit gefunden zu haben. Der Ghtroc 720 Frachter sah aus als hätte er seine besten Tage schon lange hinter sich, was bedeutete, dass es ordentlich was zu reparieren gab. Es war ihm ein Rätsel wie das olle Ding, das rein technisch gesehen hätte in Rostheim umbenannt werden müssen, es überhaupt nach The Wheel geschafft hatte. Dass es nicht mehr startete war überaus logisch.

„Ja, Mista Mallory. Wir sin rein und wieda raus ohne das sie was merken!“

Fügte Stöpsel hinzu, ein Mensch und Mitglied von Ores Drei-Mann-Mechanikerteams mit dem er im Holonet Werbung machte. Technisch gesehen ging der grade mal zwölfjährige Junge noch in die Lehre, doch das mussten potentielle Kunden ja nicht wissen. Stöpsel quietschte auf, als Grogg, ein sehr zwielichtig aussehender Duros ihm einen Klaps auf den Hinterkopf verpasste.

„Du lässt es klingen als würden wir da unten keine Arbeit tun, Kurzer.“

Wies Grogg Stöpsel zurecht, der niedergeschlagen zu Boden blickte. Ore grinste den äußerst gelangweilt aussehenden Menschen vor ihm entschuldigend an, erntete jedoch nicht mehr als ein Augenrollen. Der Elespad überlegte einen Moment, bevor er es als nonverbale Anweisung endlich anzufangen verstand und straffte sich. Mit der Rechten wischte er sich einen Fussel von einem seiner Stoßzähne bevor er sagte:

„Also gut. Wir werden dann mal anfangen. Hundert Credits Pauschale ham se ja schon gezahlt, das weitere besprechen wir dann wenn wa wissen wat alles repariert werdn muss. Kommt Jungs!“

Geschlossen marschierten sie an dem Menschen vorbei und die Einstiegsrampe hoch. Drinnen sah es nicht viel besser aus als draußen. Viel Rost und…war das Blut? Ore konnte es nicht sagen, doch es war ihm ehrlich gesagt auch egal. Die braune Suppe sah aus als sei sie schon vor diversen Wochen getrocknet und gehörte vermutlich irgendwelchen Piraten, die versucht hatten die Crew des Frachters auszuräuchern. Und den Rost würde irgendwer anders beseitigen müssen.

Mallory hatte ihnen den Weg zu Maschinenraum beschrieben und so dauerte es nicht lange, bis sie die richtige Tür gefunden hatten. Aus einer Hängematte heraus nickte ihnen ein kahles, kleines Wesen mit kurzem Fell zu und widmete sich dann wieder der Lektüre eines offenbar frisch gekauften Magazins über imperiale Waffen. Ore zuckte die Schultern und ließ Grogg den Vortritt in den etwas abgesenkten Maschinenraum. Als nächstes folgte der Elespad und dann kam Stöpsel. Hier unten sah es wenn überhaupt noch möglich noch schlimmer aus. Die Beleuchtung war ausgefallen und so erhellten rote Notlampen die Szenerie.


„Ach du Scheiße!“

Murmelte Grogg und umging großzügig einen Haufen Kabel, dem offenbar die Isolierung fehlte. Blaue Funken sprühten und taten ihres um dem Ambiente etwas Unheimliches zu verpassen.

„Vorsicht, Stöpsel. Das Ding ist eine verdammte Todesfalle. Bleib dicht hinter mir“

Wies Ore den Jungen Menschen an und wischte mit seinem Isolierstab einige hängende Kabel aus dem Weg, die seltsam durchgenagt aussahen. Stöpsel war jedoch völlig aus dem Häusschen und antwortete fröhlich:

„Siehs Positiv, Ore! Das Ding wird uns reich machen!“

„Wenn diese Leute schlau sind kaufen sie sich einen neuen Frachter.“

Gab der Elespad zurück und zog eine Taschenlampe aus seinem Gürtel um eine besonders dunkle Stelle zu beleuchten. Ein grüner Splitter fiel ihm ins Auge und er bückte sich danach. Er war zwar kein Experte, aber das Ding sah verdächtig nach einer Schuppe aus. Direkt daneben lag eine Art übergroße Bohne vom Durchmesser einer corellianischen Gurke, die einen sehr üblen Geruch entließ, als er sie mit dem Fuß anstieß.

„Yuck! Das ist ja widerlich. Was haben die mit ihrm Schiff gemacht?“

Fragte er sich laut, während Grogg und Stöpsel weiter ins Ungewisse vordrangen. Plötzlich schallte die Stimme des Duros durch das Zwielicht.

„Sieht mir nach nem ziemlich üblen Kaskadenschaden aus. Mit ein bisschen Spucke fliegt das Ding in ein Stunden wieder, aber ohne einen Techniker an Bord für die nächsten paar Wochen fliegt denen das vor nem Hyperraumsprung noch um die Ohren. Der Klene hat Recht. An dieser Rostlaube werden wir reich! Komm schon Ore! Schaus dir an!“

Hastig richtete der Elespad sich auf und hätte sich beinahe den Kopf an der niedrigen Decke gestoßen. Hastig trappele er seinen beiden Kollegen hinterher und hatte sie nach wenigen Sekunden eingeholt. Grogg beugte sich über einen größeren Kasten nahe einer Nische und war grade dabei einige Kabel neu zu ordnen. Etwas weiter weg stand Stöpsel und musterte ein Rohr, aus dem aus einem großen Loch eine blaue Flüssigkeit tropfte.

„Also wenn ichs nich besser wüsste würd ich sagen das irgendwas das Ding aufgenagt hat…“

Murmelte der Junge und kratzte sich am Kopf.

„Mach dich nich lächerlich! War vermutlich irgendein Pilz oder so…“

Berichtigte Ore ihn, auch wenn ihn mittlerweile doch ein wenig die Nervosität gepackt hatte. Verdammte Notbeleuchtung. Er war schon in gefühlt tausend Maschinenräumen gewesen. Kein Grund sich jetzt in die Hose zu machen. Plötzlich fiel sein Blick auf die dunkle Nische neben Grogg und sein Herz setzte für einen Schlag aus. Die Nische war nicht mehr dunkel. Zumindest nicht mehr komplett. Zwei helle Kreise die an gelbe Augen erinnerten waren aufgetaucht.

„Weg da, Gr…“

Wollte er grade noch rufen, doch mit einem Fauchen und einem Satz kam etwas Pelziges aus der Finsternis geflogen.

„BORRATTE!“

Schrie Stöpsel und sauste den Weg zurück den sie gekommen waren. Ore wollte ihm folgen, doch seine Füße waren wie am Boden festgewachsen, während er zusah, wie das etwas über einen Meter große Exemplar seine scharfen Zähne in der Kehle des Duros versenkte und riss. Ein letzter Blick aus großen Augen traf den Elespad, bevor das Leben zusammen mit einer Fontäne aus Blut aus Groggs Körper wich.

Jetzt endlich hatte
Ore wieder Kontrolle über seine Füße. Vor ferne hörte er Stöpsels Schritte und eine unbeantwortete Frage des Ewoks, bevor er selber losrannte. So schnell er konnte bahnte der Elespad sich einen Weg und hatte den Ausgang fast erreicht, als sein rechter Fuß an einem Rohr hängen blieb. Mit einem verzweifelten Geräusch aus seinem Rüssel sah er plötzlich den Boden auf sich zukommen. Den Boden und einen bekannten, funkensprühenden Kabelstrang.

Ore wollte schreien, doch mit einem schmerzhaften Schlag floss Elektrizität durch seinen Körper. Er nahm grade noch wahr, wie seine Glieder spasmisch zu zucken begannen, dann wurde die Welt schwarz.


[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Raumhafen / Eisenheim / Maschinenraum ] Ore
 
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