The Wheel (Besh-Gorgon-System)

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Sie ignorierte das aufgeregte Gepiepse des Droiden. Warum man nicht jedem Droiden ein Sprachmodul einbaute war für sie schon immer fraglich gewesen, aber andererseits wollte sie auch gar nicht genau wissen was der kleine Kerl alles von sich gab. Dann sagte der Zabrak etwas von Taktgefühl. Taktgefühl? Was hatte das ganze hier mit Taktgefühl zu tun. Es ging um Fakten und sie hatte nur helfen wollen. Künstliche Gliedmaßen kosteten ein Vermögen. Vielleicht hätte sie eines oder im günstigsten Fall beide Beine gegen Ihr Gewehr auf der Eisenheim eintauschen können, aber… Taktgefühl!?

Spectre sah Mol mit offenen Mund an. Hatte er Ihr gerade tatsächlich vorgeworfen, dass sie alles ruinierte, nur weil sie sozial inkompatibel war? Ja sie hatte ihre Probleme damit, aber das! Etwas kocht in ihr hoch….

Die Tür glitt plötzlich auf und ein Kobok stand darin. Nach wenigen Augenblicken begann er Mol freudig zu begrüßen. Sie schienen sich also zu kennen. Die Vermutung lag nahe, dass dies der Freund Sliff war, den Mol gesucht hatte. Mol deutete auf sie und sagte etwas, dass im Rauschen ihres Blutes in den Ohren unter ging.


„Ich….. ich….“

stotterte die Chiss und sah sich hilflos im Raum um, der sich um sie zusammenzog, sie einengte und zu ersticken drohte. Sie taumelte einen Schritt zurück.

„Ich bin unten...“

warf sie gehetzt ein, während sie an Sliff und Mol vorbeistürmte und panisch den Raum verlies, wobei sie Sliff in der Tür fast umrannte. Etwas trübte kurz Ihren Blick, aber sie wischte sich die Flüssigkeit schnell aus den Augen.

Sie rannte die schmutzigen Gänge entlang und ins Freie, wo sie nach ein paar Metern stehen blieb. Schweiß stand ihr auf der Stirn und sie begann zu zittern. Alles drehte sich. Waren die anderen ihr gefolgt? Sie wusste es nicht und es war Ihr auch egal. Übelkeit stieg in ihr auf, die sie mühsam herunterkämpfte.

Sie lehnte sich an einen Pfeiler und atmete langsam und tief ein und aus, schloss die Augen und versuchte wieder klar zu werden, dieses Gefühl der Enge, dass ihr förmlich die Luft abschnürte, loszuwerden. Warum war das alles nur so kompliziert? Etwas war fundamental falsch bei Ihr und nie zuvor war es ihr so hart vor Augen geführt worden wie in diesem Zimmer.
'Bitte... lass mich einfach nur funktionieren... ich hab doch nichts anderes...." schoss es ihr in den Kopf als die Erkenntnis durchsickerte und sie langsam an dem Pfeiler nach unten rutschte. Ein mentaler Hilferuf in die Ewigkeit der nie gehört werden würde. Sie wusste, dass jetzt Tränen laufen sollten, aber da war... nichts... nur Leere und Verzweiflung.



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Verdutzt blickte Sliff Quori der blauhäutigen Frau (Spectre) hinterher, die ohne ersichtlichen Grund einen extrem gestressten Eindruck machte und spontan aus dem Raum stürmte. Sie streifte ihn dabei und hätte ihn fast umgerempelt, aber er konnte sein Gleichgewicht bewahren. Es war ihm nicht unlieb, dass sie weg war. Mol mochte sie für vertrauenswürdig halten, doch für ihn war sie eine völlig Fremde. Auch die Information, dass sie eine ehemalige Imperiale war, führte nicht dazu, dass er sich ihr verbunden fühlte - im Gegenteil. Schließlich waren es auch Imperiale gewesen, die Dorn Xesh 17 angegriffen hatten, und ein Ex-Sithjünger hatte sie dorthin gelockt. Jeder Weg, auf dem Informationen über seine Identität und seinen Aufenthaltsort ins Imperium und zu den Sith gelangen konnten, war ihm einer zuviel. Deshalb war er froh darüber, dass er, Sia'ku und Mol (sowie der Droide (AGI), dem er wenig Beachtung schenkte) nun unter sich waren. So konnten sie viel freier sprechen.

»Du und Sia'ku, ihr habt euch offenbar schon bekannt gemacht...?« fragte er. Die beiden bejahten. »Auch wir haben uns in ganz ähnlicher Weise kennengelernt. Weniger Mandos, Trandos und Dschungel, aber mehr Asteroiden und Sith. Ein imperiales Überfallkommando hat uns angegriffen, angeführt von mindestens einem ausgebildeten Ordensmitglied. Allerdings waren sie offenbar nicht auf der Suche nach mir. Es ging um einen anderen Ex-Jünger, der dort Zuflucht gesucht hatte. Alle anderen waren wohl nur Kollateralschaden. Die Sith sind nicht zimperlich, was das Erreichen ihrer Ziele angeht, und betrachten Angst und Schrecken als einen positiven Nebeneffekt.«


Er sagte das mit viel Verbitterung in der Stimme. Es war für ihn noch immer schwer zu fassen, dass ausgerechnet diejenigen, denen er so viele Jahre treu gedient hatte, ihn beinahe umgebracht hätten - obwohl er gar nicht ihr Ziel gewesen war. Aufgeopfert hatte er sich für den Orden, ihm sein ganzes Leben gewidmet, obwohl längst klar gewesen war, dass er keine echte Chance zum Aufstieg bekommen würde. Natürlich war ihm immer klar gewesen, dass er im Dienst der Sith auch sterben konnte, durch ihre Hand oder die seiner Feinde. Die Sith waren jähzornig, bösartig und rücksichtslos. Aber sie wussten gute Diener auch zu schätzen. Sliff hatte sich immer für eine kostbare Ressource gehalten, die man nicht einfach wegwarf. Nach dem Verlust seines Beines war er natürlich nicht mehr von Wert, deshalb hatte er sich ja gegen eine Rückkehr in den Tempel entschieden. Und nun hatte er sie erstmals mit den Augen eines Außenstehenden gesehen.


»Wie du siehst, ist es Sia'ku ganz ähnlich ergangen wie mir, aber noch ein wenig übler. Deshalb haben wir uns zusammengetan. Auf Dorn Xesh 17 gibt es keine Zukunft mehr und eine bessere Idee als The Wheel hatten wir nicht. Nachdem meine ehemaligen Herren mich beinahe umgebracht hätten, habe ich endgültig mit dem Orden gebrochen und kein Problem damit, meinen Verrat zu vollenden. Ich will der Black Sun mein Wissen über den Tempel verkaufen. Überläufer gibt es bestimmt nicht alle Tage, deshalb nehme ich an, dass mein Wissen keinen geringen Wert hat. Vielleicht ist das ein Anfang für neue Beine; was fehlt, wollen wir abarbeiten. Auch wenn ich mich vielleicht nie angemessen revanchieren kann, möchte ich dich noch ein weiteres Mal um Hilfe bitten, Mol: Kannst du für uns den Kontakt zu jemandem herstellen, der uns für die Informationen und unsere Dienste etwas bieten kann - Schutz und eine Perspektive?«


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Entspannt schlenderte Paloo den engen, schmutzigen Gang entlang und ließ seine Gedanken schweifen. Es war seltsam gewesen Elias wiederzusehen. Seine Haare waren lang geworden und sein Gesicht wenn überhaupt noch bleicher. Wenn man nicht genau hinschaute hatte man ihn überhaupt nicht von den Laken unterscheiden konnten. Es hatte etwas Friedliches gehabt, wie er scheinbar geschlafen hatte. Doch noch viel mehr war es bitter. Das Küken der Gruppe, dass bei seinem ersten echten Gefecht außerhalb von Taris so schwer verwundet worden war, dass nur noch Maschinen sein Überleben sichern konnten.

Und doch…Elias störte das vermutlich überhaupt nicht. Wie mit dem Tod war es auch hier so, dass es lediglich schwer für die Umgebung war. Nicht zum ersten Mal fragte der Ewok sich, was wohl geschehen wäre, wären sie damals Mol nicht gefolgt. Wäre eine Anklage wegen des Angriffs auf die Jedi wirklich so schlimm gewesen? Schließlich hatten sie sich nicht ausgewiesen, sondern weiter angegriffen. Wenn überhaupt hätte Mol Probleme bekommen, aber doch nicht seine Soldaten. Doch es war müßig darüber zu sinnieren. Es war eben so gekommen…mit dem Ergebnis dass Thessa nun tot war und Elias im Koma lag. So war das Leben. Paloo konnte das akzeptieren. Wenn man dem Imperium dienen musste, musste man abgebrüht werden, oder man überlebte nicht.

Einen Augenblick lang dachte Paloo an die Techniker, die er auf der mit Mallory auf der Eisenheim zurückgelassen hatte. Hoffentlich konnten sie die alte Dame wieder flugfähig machen. Der alte Mann war ungehalten gewesen, als die Motoren so urplötzlich den Geist aufgegeben hatten. Yannic war noch nicht zurück gewesen, als der Ewok losgegangen war. Vermutlich kaufte er sich in diesem Moment von seinem Anteil an der Aufbringung der Dawn of Destiny explosive Ausrüstung.

Paloo war losgegangen, um Mol Bescheid zu sagen, dass er doch mehr Zeit hatte als gedacht. Sicher, er hätte ihm das auch per Comlink machen, doch ihm war ohnehin nach einem Spaziergang gewesen. Wie schön, dass Mallory Mol mit einem kleinen Peilsender ausgestattet hatte – Befehl von dem Fischkopf Yarta persönlich – und Paloo so einen deutlich schnelleren Weg zu ihm nehmen als er vermutlich genommen hatte. Der Rang eines Ad’ika bot nicht zu verachtende Vorteile. Nicht zu vergessen das Wissen über derartige Kleinigkeiten.

Der Tracker in seiner Hand zeigte, dass es nur noch dreihundert Meter waren. Paloo hob den Kopf und entdeckte ein rostiges Schild, das auf ein Motel hindeutete. Vermutlich war Mols Freund hier untergekommen. Grade wollte der Ewok das Gerät wegstecken und zielstrebig auf das Gebäude zulaufen, da entdeckte er noch etwas. Auf der anderen Straßenseite saß, in sich zusammengesunken und an einen Pfeiler gelehnt, eine Chiss. Da es nicht zu viele Chiss in diesem Teil der Galaxis gab, war eigentlich klar wer das war. Einen Augenblick blieb Paloo stehen und musterte Spectre. Der Nervenzusammenbruch den sie erlitten hatte war offensichtlich. Er konnte sich auch denken warum. Er ging jede Wette ein, dass es mit ihrer Vergangenheit zusammenhing. Eine Welle von Empathie kochte in ihm hoch, doch er versuchte keine Miene zu verziehen.

Anstatt weiter auf das Motel zuzugehen trat er auf Spectre zu und setzte sich im Schneidersitz ihr gegenüber. Vorsichtig stupste er sie an, um sie auf sich aufmerksam zu machen und legte ihr dann eine inzwischen wieder mäßig bepelzte Hand auf die Schulter.

„Hey. Alles in Ordnung bei dir?“

Fragte er sanft und sah sie mit einem freundlichen Ausdruck in den großen, braunen Augen an. Die Antwort auf die Frage war vorprogrammiert und natürlich nicht ernst zu nehmen. Natürlich ging es ihr nicht gut. Das sah ein Blinder mit Krückstock.

„Weißt du, wenn du reden willst bin ich vermutlich die richtige Adresse. Wir haben eine ähnliche Geschichte. Bei dir war es der Geheimdienst, bei mir die Spezialkräfte. Beides keine sehr empathischen Vereine…“

Sagte er und setzte sich so, dass wieder ein wenig Abstand zwischen ihnen war, er ihr jedoch weiter ins Gesicht schauen konnte.


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Ihre Gedanken sprangen zusammenhanglos hin und her, hielten Sie gefangen in Erinnerungen und Verwirrung. Sie nahm nichts mehr um sie herum wahr, bis sie die Berührung auf Ihrer Haut spürte. Ihre Augen fokussierten und als sie erkannte wer da vor Ihr saß, schrie sie ihren Gegenüber förmlich an und unterbrach so die Worte des Ewok, der sich gerade mit etwas Abstand niederlies.

„Gibst Du mir jetzt auch die Schuld? Du weißt gar nichts! Nichts über mich und nichts über mein….“

…sie suchte nach Worten….

„Training! Keiner von Euch!“

Eigentlich hatte sie Konditionierung herausbrüllen wollen, aber es ging nicht. Fast gehetzt sah sie sich um, die Hand reflexartig am Stiefel, wo sonst der Vibrodolch steckte. Ihre ganze Körperhaltung zeigte eine ungesunde Mischung aus Aggression und Abwehrverhalten. Wie eine in die Enge gedrängte Womp-Ratte und die roten Augen der Chiss passten gut in dieses Bild.

Die Aufmerksamkeit der anderen „Bewohner“ von The Wheel war ihnen sicher, denn der Ausbruch der Chiss war nicht unbemerkt geblieben.

Sie atmete einige Male tief durch, wurde ruhiger und entspannte. Sie zog die Knie an und legte die Arme darum und sah ihn an.


„Entschuldige…. Ich… mir…. Ach egal...“

Stotterte sie plötzlich als die Anspannung abfiel, dann legte sie den Kopf auf die Knie und seufzte. Es war zum Verzweifeln. Sie konnte noch nicht einmal in Worte fassen was sie bewegte oder was sie fühlte.

„Wahrscheinlich hast du sogar Recht... Manchmal denke ich, Sie hatten Recht…“

sagte sie zusammenhanglos, und Paloo beschlich das unbestimmte Gefühl, dass es länger dauern würde der Chiss die sprichwörtlichen Würmer aus der Nase zu ziehen.

Ein Aqualishaner, oder genauer ein Ualaq trat näher und beäugte das ungleiche Paar.

"Gibt's Probleme?"



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Überrascht sah der Zabrak Spectre nach, die wie aus heiterem Himmel fast schon zusammenklappte und aus dem Raum stürzte. Unwillkürlich fühlte er sich an die Bar auf Malastare erinnert, wo etwas sehr ähnliches geschehen war. Immerhin waren diesmal keine Cathar und Devaronianer in der Nähe, die sie auf ihn hetzen konnte. Auch hatte sie ihre Waffen an Bord der Eisenheim gelassen, was bedeutete, dass es keine spontanen Messerstechereien geben würde. Trotzdem musste er zeitnah nach ihr sehen. Zwar glaubte er nicht dass sie ein leichtes Ziel war und wollte sie auch nicht wie ein Kind behandeln, aber dennoch begann er schon jetzt sich ein wenig Sorgen zu machen.

Mit ernster Miene wandte Mol sich wieder Sliff zu, der mehr festgestellt als gefragt hatte, ob Sia’ku und er sich bereits bekannt gemacht hatten und nickte. Trocken fuhr der Kobok fort und erzählte die Geschichte, die auch Butch ihm bereits geschrieben hatte, jedoch mit einem interessanten Detail. Das Überfallkommando der Sith hatte also einen anderen Sithjünger gejagt. Die ganze Angelegenheit war weiteres Wasser auf die Mühlen seiner Vorurteile. Auch wenn Mol inzwischen zugeben musste, dass zumindest die Jünger nicht alle schlechte Kerle waren, so fühlte er sich abgesehen davon mehr als bestätigt. Bei dem Gedanken an diese, im wahrsten Sinne des Wortes, mörderisch elitäre Gruppe stieg Ekel in ihm auf. Aus einem Impuls heraus sammelte Mol Speichel in seinem Mund und spuckte in hohem Bogen in den Mülleimer an der Tür.

„Ich nehme an du verstehst warum ich im Lager der Mandos durchaus versucht war dir die Glieder einzeln rauszureißen?“

Sagte Mol mit einem schiefen Lächeln. Das war vorher gewesen. Bevor sie zusammen Silar bekämpft und den Trandoshanern entkommen waren.

„Wie seid ihr da raus gekommen?“

Stellte er die Frage, die ihm zwar vorher nicht in den Sinn gekommen war, ihn jetzt aber doch irgendwie beschäftigte.

Sliff fuhr fort und erklärte seine Seite des Plans, den er mit Sia’ku ausgetüftelt hatte. Während der Verpine seine nicht unbedingt einzigartigen Fähigkeiten als Mechaniker anzubieten hatte, konnte er mit Insiderwissen über die Sith dienen. Mol war sich sicher dass das wirklich einiges wert war. Das einzige Problem war, dass die beiden einen Kontakt zur Black Sun benötigten. Und genau darum bat Sliff. Darum dass der Kontakt zu jemandem hergestellt werden konnte, der ihm Schutz und Perspektive bieten konnte. Bedächtig nickte Mol.

„Ich hatte zwar seit Dxun nicht den besten oder leichtesten Stand in der Familie und kenne konkret auf dem Rad niemanden…aber ich kenne jemanden der jemanden kennt.“

Mallory? Nein. Dem war er schon mit dem Flug hierher auf die Nerven gefallen. Sicherlich würde Paloo nach seiner Beförderung die Mittel haben herauszufinden mit wem man sprechen musste.

„Ich denke einen Kontakt herzustellen wird das kleinste Problem sein. Wir müssen aber sehr überzeugend wirken, damit ihr nicht einfach abgelehnt werdet. Am besten setzen wir uns vorher zusammen und überlegen ganz genau was dafür sprechen würde euch aufzunehmen. Bis ins kleinste Detail und wenn es auch nur noch der zusätzliche Punkt ist, die R3 Einheit da zu verticken.“

Erklärte er und lehnte sich rücklings gegen den Tisch der beinahe zusammengebrochen wäre. Die Karaffe mit Wasser wackelte beunruhigend, blieb jedoch stehen.

„Unabhängig ob du aufgenommen wirst oder nicht, hätte ich da noch ein Angebot, Sliff.“

Begann Mol nach einer kurzen Pause.

„Dorn Xesh war ein Fehler. Ich muss für meine Leute sorgen und sie nicht irgendwohin abschieben. Auch wenn sie mich degradiert und mir das Kommando über mein Schiff weggenommen haben, können sie mich nicht daran hindern. Wenn du möchtest bist du herzlich eingeladen mit auf die Eisenheim zu kommen und mich auf den nächsten Aufträgen zu begleiten, Sliff.“

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Für einen Moment dachte Paloo Spectre spreche mit ihm, doch dann wurde ihm klar, dass ihre Worte völlig zusammenhanglos waren. Nicht dass er sie verurteilte. Jeder hatte sein Päckchen zu tragen und ehemaligen imperialen Nichtmenschensoldaten war einiges mitgegeben worden. Geduldig ließ der Ewok sie ausreden. Es hatte keinen Sinn jetzt grade nach dem Sinn nach ihrer Worte zu fragen, das würde schon früh genug aufkommen. Auf jeden Fall würde es nicht leicht werden ihr Eis zu brechen und doch…das was die Chiss bewegt drängte mit Macht an die Oberfläche. Doch besser nicht hier auf offener Straße.

Grade wollte
Paloo entsprechende Schritte einleiten, doch es war bereits zu spät. Ein Passant trat auf das ungleiche Paar zu und fragte ob alles in Ordnung sei. Ärgerlich warf ihm der Ewok einen Blick zu und sagte ungehalten:


„Zieh Leine. Nichts was die Black Sun nicht im Griff hätte.“

Inständig hoffte er, dass der Aqualischaner den Wink verstehen würde, doch natürlich musste er es kompliziert machen.

„Black Sun? Du Teddybär? Ich glaube eher nicht. Also. Was ist hier los?“

Fragte er nun etwas schärfer und überhörte das ungehaltene Knurren, dass sich Paloos Kehle entrang. Gut der Typ wollte es ja nicht anders. Blitzschnell griff er in seine Jackentasche und hatte im nächsten Moment einen Blaster in der Hand, den er dem Aqualischaner unter die nicht vorhandene Nase hielt.

„Jetzt hör mir mal gut zu, du zu klein geratene Höhlenspinne. Zisch ab oder du hast noch größere Probleme als dein hässliches Gesicht, ja?“

Das wirkte immerhin. Der Nichtmensch überschlug sich fast und konnte garnicht schnell genug wegkommen. Mit einem befriedigten Grunzen steckte Paloo die Waffe wieder weg und wandte sich wieder Spectre zu, die noch immer völlig hilflos dasaß.

„Wir kriegen dich schon wieder hin, Mädchen. Keine Angst.“

Sagte er mit einem Lächeln und strich ihr eine Strähne die sich gelöst hatte aus dem Gesicht.

„Komm. Jetzt stehen wir erstmal auf, ja?“

Die Chiss auf die Beine zu kriegen war überraschend einfach. Sie war noch immer völlig durcheinander und erhob sich auf Paloos Anweisung. Dieser bot sich als bequeme Stütze an und begann sie zu einer Bar zu geleiten, die ihm auf dem Weg hierher bereits aufgefallen war. Zum Glück waren es nur ein paar Schritte und schon nach wenigen Minuten saßen sie in der abgedunkelten Ecke des schmuddeligen Lokals. Immerhin war es hier ruhiger als auf der Straße. Sie waren die einzigen Gäste und so trat der Kellner, ein recht schlanker Baragwin, beinahe sofort auf sie zu.

„Eine blaue Milch für mich und einen Früchtetee mit einem guten Schuss alderaanischen Honigschnaps für meine Freundin.“

Bestellte Paloo und der Kellner nickte wortlos. Irgendwie demotiviert begann er zurückzuschlurfen um die Bestellung umzusetzen, doch er wurde noch einmal aufgehalten.

„Obwohl…für mich auch den Tee. Mit weniger Schuss aber.“

Diesmal ließ Paloo den Baragwin unbehelligt ziehen und wandte sich Spectre zu, deren Blick sich inzwischen ein wenig geklärt hatte.

„Geht’s dir besser?“

Fragte er freundlich und nickte ihr zu

„Vergangenheit ist schon ne dreckige Schlampe. Vor allem wenn die Imps ihre Finger da im Spiel hatten. Ich bin mir relativ sicher dass ich keine Familie mehr habe. Ich erinner‘ mich zwar an meine Mutter, aber auch dass es ziemlich gefackelt hat als die unser Dorf plattgemacht haben. AUSF, Alien Undercover Special Forces. Was ein Schwachsinn wofür die uns geholt haben. Naja das was ich danach noch an Familie hatte, die Leute mit denen ich aufgewachsen bin…ist garnicht mal so lange her, dass die gestorben sind. Mol kannte die noch…“

Obwohl Paloo einen lockeren Plauderton angeschlagen hatte, war es doch schwerer als es klang darüber zu reden. Nicht zwingend schmerzhaft – die Stelle wo der Schmerz sitzen sollte fühlte sich kalt und emotionslos an – aber doch schwer. Unangenehm. Doch da musste er jetzt durch. Mit seinem eigenen Päckchen kam er klar, Spectre mit ihrem jedoch nicht. Der erste Schritt war das akzeptieren. Paloo hatte ihr einiges voraus, doch er schätzte sich auch als älter. Und länger außer Dienst.

„Und du? Erinnerst du dich an deine Mutter?“

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Beinahe mechanisch folgte sie dem Ewok in die Bar und lies sich wie unter Drogen an den Tisch führen. Erst langsam klärte sich ihr Blick und sie sah Paloo an.

„Ja… danke…“

murmelte sie und hörte sich die kurze Zusammenfassung seiner Geschichte an, die manche vielleicht berührt hätte. Dann aber kam die Frage, mit der sie nicht gerechnet hatte. Glücklicherweise schlurfte der Barkeeper an und brachte die Getränke. Erinnerte sie sich an Ihre Mutter?
Suchend sah sie über den Tisch, als gäbe es einen Ausweg, den schließlich der Tee bot. Sie trank einen Schluck und betrachtet das Glas. Sie wusste, dass diese Frage etwas in Ihr berühren sollte, oder Erinnerungen wecken, aber da war nichts.

„Nein…. nur das Lager. Ich weiß nicht einmal wo es liegt, in welchem System oder auf welchem Planeten…“

Er hatte ihr seine Geschichte erzählt und etwas sagte ihr, dass es nur fair wäre, wenn sie sich genauso verhielt und sich revangierte. Schließlich mussten sie einander vertrauen, oder?

„Ich…. Ich war auch nicht alleine, da waren noch andere. Aber sie haben das Training nicht überlebt.“

Sie deutet mit ihrer rechten an die Schläfe und zog dort kleine Kreise um anzudeuten, dass sie durchgedreht waren. Plötzlich verkrampfte sie und musste das Bedürfnis aufzuspringen unterdrücken. Eine seltsame Beklemmung kam über sie, die sie nicht einzuordnen wusste. Angst?

„Vielleicht sollte ich wieder zurückgehen…“

Aber sie klang nicht überzeugt und wusste auch, dass es kein Zurück mehr gab. Dafür hatte sie selbst gesorgt. Sie war jetzt frei und doch? Warum fühlte sich alles so leer in ihr an? Sie vermisste nicht das Imperium, oder Alek, oder einen der anderen Agenten. Aber es war alles was sie hatte. Die einzigen Erinnerungen und Familie, so grausam diese auch waren. Sie schüttelte den Kopf, mehr zu sich selbst.

„Ich beneide Dich Paloo…“

Dann nahm sie einen tiefen Zug von dem Tee und spürte dem warmen Gefühl des Alkohols in Ihrem Bauch nach.

„Ich habe noch nicht einmal Erinnerungen an Familie, eine Mutter oder einen Vater, Geschwister… vielleicht habe ich so etwas gar nicht.“

Ihre emotionslose Stimme gab dem ganzen einen seltsamen Beigeschmack, auch wenn ein leichtes Zittern zu hören war. Ihre roten Augen richteten sich auf den Ewok.

„Ihr habt mit mir einen Krüppel bekommen, ich vermassele alles in einer Tour, seit ich mit Mol unterwegs war. Erst wird er wegen mir in eine gefährliche Schlägerei verwickelt, und dann…
Alles was ich kann ist zerstören und töten. Wenigstens darin bin ich gut….
Ich kann dir aus 500m einen Zigarettenstummel aus den Lippen schießen, aber ich bin sozial inkompatibel, so heisst es zumindest in den Gutachten.“

Dann sah sie wieder auf den Tee und nahm einen langen Zug ehe sie Paloo anblickte. Ihr Blick, ihre Stimme hatte so viel Emotion, als würde sie ein Fachlexikon über Hyperantriebe vorlesen.



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Bevor Spectre antworten konnte, trat der Kellner an sie heran. Auf einem Tablett hatte er zwei Teetassen, sowie ein Glas mit Blauer Milch, die er vor ihnen auf den Tisch stellte. Einen Augenblick war Paloo versucht den Baragwin anzuschnauzen, dass er nur hatte den Tee haben wollen, ließ es dann jedoch bleiben. Sowieso sollte sein Fokus bei Spectre sein. Sie hatte es grade am nötigsten.

Nach einem ordentlichen Schluck Tee verneinte sie seine Frage. Sie wusste nichts von ihrer Mutter. Sie kannte nur das Lager in dem man sie ausgebildet hatte. Bedächtig nickte der Ewok und nahm ebenfalls einen Schluck Tee. Der Honigschnaps war billig, das schmeckte man, doch er tat seinen Zweck.

„Ich habe auch keine Ahnung wo man uns ausgebildet hat. Ein großer Durabetonbunker in der Wüste ist wohl kein Alleinstellungsmerkmal… Ich erinner‘ mich…wir hatten diesen einen einsamen Baum wenn man aus der Kaserne rauskam. Knorriges Ding. Unser Ausbilder hat einmal einen von uns daran aufgeknüpft.“

Erzählte Paloo und schüttelte den Kopf als das widerwärtige Gesicht des Menschen aus seinen Erinnerungen auftauchte. Ausbilder Solz. Wie wünschte er sich den Typen einmal in die Finger zu bekommen. Es hatte Zeiten gegeben, als der Ewok jede Nacht vor dem Schlafengehen darüber sinniert hatte wie er ihn töten würde. Er erinnerte sich noch immer an jede einzelne Idee und hatte fest vor sie alle umzusetzen.

Auch Spectre war nicht alleine gewesen, wie sie nun erklärte. Doch im Gegensatz zu Paloo hatte niemanden von ihren Kameraden überlebt. Hatten die psychische Belastung nicht ausgehalten.

„Es gab auch bei uns ne Menge Tote, so ist das nicht. Wir hatten aber vermutlich das…Glück, dass die am Ende des Tages nicht nur einen funktionsfähigen Agenten haben wollten. Ich nehme an dafür war dann auch der Pool an Bewerbern größer. Ich habe eine Menge Freunde sterben sehen. Nicht alle hat der Ausbilder umgebracht…viele haben sich von der Mauer gestürzt weil sie es nicht mehr ertragen haben. Die Chefs wollten nur starke Agenten…sie haben niemanden davon abgehalten sich das Leben zu nehmen. Ich muss zugeben…ich…ich…“

Urplötzlich war Paloos Mund trocken. Hastig kniff er die Augen zusammen und drängte die Bilder mit jahrelang antrainierter Selbstdisziplin zurück in seinen Hinterkopf.

„Ich erinnere mich an drei Male wo ich auf der Mauer stand. Drei Mal die ich zu feige war zu springen. Das dritte Mal bin ich gesprungen, habe mich aber um letzten Moment wieder gefangen. Ich war nie der Mutigste. Oder der Stärkste…oder der Beste Schütze. Ganz im Gegenteil sogar.“

Ein Zitternd durchlief den Ewok und er klammerte sich an seine Tasse wie an ein rettendes Schiff. Dieser Schluck Tee war größer und schmeckte besser als der erste. Er wusste schon ganz genau warum er Alkohol bestellt hatte. Ihre nächsten Worte ernteten ein entgeistertes Starren. Hatte sie grade wirklich das gesagt was Paloo glaubte gehört zu haben? Sie wollte…zurück?!

„Solltest du nicht. Du hast es da raus geschafft und das ist mehr als die meisten fertig bringen. Sie haben dich nicht umbringen können. Du warst zu stark für sie.“

Ihre nächsten Sätze konnte der Ewok jedoch wieder nachvollziehen. Sie beneidete ihn dafür dass er Erinnerungen hatte… Mit einem freudlosen Lachen schüttelte er den Kopf.

„Nein. Mich solltest du wirklich nicht beneiden. Erinnerungen sind das schmerzhafteste was du haben kannst. Immer wenn ich an meine Mutter denke, sehe ich was mir das Imperium geraubt hat. Wenn du jemanden beneiden willst, dann beneide Mol. Der hatte eine vernünftige Kindheit und seine Eltern leben sogar noch. Oder Yannic. Der verzogene Sohn eines Generals der Republik.“

Paloo nahm noch einen Schluck seines Tees, dann fuhr er fort

„Obwohl ich die beiden nicht für alle Credits der Republik beneiden würde. Mol und vor allem Yannic sind schwach. Sie haben nie das erlebt was wir durchmachen mussten. Sie sehen DIESES Leben als Bürde an, etwas woran man zerbrechen könnte. Mol ist ein guter Kerl, keine Frage, aber müsste er auch nur ein Fragment deiner Last tragen, er würde zermalmt werden.“

Ihre nächsten Worte konnte Paloo nur zu gut nachvollziehen. Sie sah sich als Krüppel, als Gefahr fürs Team. Sie glaubte nicht dass sie zu etwas anderem fähig war als zu töten und zu zerstören. Selbst ihre Vorgesetzten hatten sie als sozial inkompetent eingestuft. Der Ewok konnte nachvollziehen was das mit ihr gemacht hatte.

„Sie haben dich zerbrochen. Wie auch mich, wie vermutlich jeden ihrer Soldaten. Das Schöne ist, wir sind aus Fleisch und Blut und nicht aus Stein. Ein Bruch kann für uns Heilen, während eine Sache auf ewig kaputt bleiben wird. Alles was du brauchst sind Schienen und Bandagen. Und einen Arzt der sie dir anlegt. Obwohl ich gesagt habe, dass Mol schwach ist, kannst du von Glück reden, dass er dich gefunden hat. Du wirst niemandem finden, der sich treuer um seine Leute sorgt. Er scheint eine Vorliebe für Krüppel zu haben. Ich nehme an das hast du selbst gesehen.“

Mols Freund hatte doch ein Fuß gefehlt, nicht? Paloo war sich relativ sicher, dass der Zabrak etwas in der Richtung erwähnt hatte.

„Und was deine soziale Kompetenz angeht…das kann man lernen. Das wirst du lernen. Auch wenn ich dir nicht garantieren kann, dass du sie verstehen wirst.“


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Ruhig hörte sie dem Ewok zu als er seine Geschichte erzählte. Selbstmord war ihr nie in den Sinn gekommen, keinem von ihnen. Aber auch wenn ihm ebenfalls viel Schlechtes widerfahren war, so konnte er nicht nachvollziehen was sie erlebt hatte.

„Major Amek, Ulan Amek…. so hieß unser Ausbilder. Jeden Tag hat er uns getriezt, uns unmögliches abverlangt und uns körperlich ausgelaugt. Abends gab es dann…. das Ritual.

Anfangs haben wir es nicht bemerkt, aber als wir dann älter wurden. Sie haben ein Tonband in unseren Kammern ablaufen lassen, jede Nacht. Und jede Nacht endete es mit dem selben Satz…“


Sie schloss die Augen und fuhr fort.

„Mit diesem heiligen Eid schwöre ich bedingungslosen Gehorsam zu leisten und mich mit all meiner Kraft für das Galaktische Imperium einzusetzen. Ich schwöre als treuer Diener, mein Leben für diesen Eid zu opfern, wann immer es von mir verlangt wird.“

Sie schluckte kurz und musste tief durchatmen.

„Imperiale Doktrin… gemischt mit Hassreden auf die Republik und die sogenannten Verbrechersyndikate. Alle anderen sind an dieser Gehirnwäsche zerbrochen. Nur ich nicht. Das Projekt Schattenkinder wurde letztlich eingestellt, als Schatten 4 Major Amek beim Appell umgebracht hat. Er war der älteste mit mir. Mich haben sie wochenlang befragt und getestet nach dem Vorfall und schließlich wurde ich mit dem Codenamen Spectre unter Auflagen zum Geheimdienst geschickt.

Glaub mir
Paloo…. Ich würde wirklich gerne deine Erinnerungen haben. Es sind immer noch Erinnerungen an eine Familie, Freunde…. an irgendetwas ...“

Ihr fehlten die Worte um es auszudrücken, also schwieg sie einen Moment.

„Du redest von Bandagen und Heilung. Ich war nie sehr emotional, nicht wie die Anderen. Vielleicht doch etwas, das ich von meinen Eltern, oder meinem Volk geerbt habe. Emotionen waren verboten, Emotionen lenken ab, machen Dich schwach wenn es darauf ankommt. Wie soll das heilen? Ja, Mol hat sich bereits einmal dumm verhalten. Und es hätte ihn fast umgebracht. Ich… ich weiß, dass er mir helfen wollte, aber… warum? Warum hilft er ausgerechnet mir? Warum habt ihr alle mir überhaupt geholfen?“



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Paloo registrierte den skeptischen Blick, den die Chiss ihm zuwarf. Er konnte sich denken was er bedeutete. Vermutlich glaubte sie nicht, dass das was sie erlebt hatten sonderlich vergleichbar war. Möglicherweise glaubte sie sogar dass sie es schlimmer gehabt hatte. Doch konnte man Leid gegeneinander aufwiegen. Eher nicht. Sie waren beide durch die Hölle gegangen und sollten eher die Gemeinsamkeiten suchen anstatt den Unterschieden. Doch konnte er ihr auch keinen Vorwurf machen. Dem Ewok half der Abstand den er zu den Ereignissen hatte gewinnen können. Für sie waren es vielleicht ein paar Jahre oder sogar nur Monate…für ihn war es mehr als eine Dekade.

Weniger grafisch als Paloo und mit mehr Fokus darauf was sie nicht sagte, begann nun auch Spectre zu erzählen. Sie sprach von einem Tonband dass man den ‚Schattenkindern‘ jede Nacht vorgespielt hatte. Ideologische Gehirnwäsche, ein Eid auf das Imperium, das volle Programm. Was auch immer man ihnen sonst noch angetan hatte, viele waren daran zerbrochen. Das Projekt hatte schließlich damit geendet, dass einer von ihnen den Leiter getötet hatte. Sie schloss damit, dass sie Paloo trotz allem ob seiner Erinnerungen beneidete. Paloo brummte und zuckte mit den Schultern.

„Mhh. Auf der anderen Seite ist das Gras immer Grüner. Ich zum Beispiel wünschte mir ich hätte mich nicht daran erinnert dass der Typ den ich vom Kasernenhof wischen musste mein Bruder war. Aber das ist auch eigentlich unwichtig. Was zählt ist, dass wir leben. Wir können uns neue Erinnerungen schaffen wenn wir das wollen. Mol ist mein Freund. Die Eisenheim meine Familie.“

Kurz pausierte er um einen weiteren Schluck seines Tees zu nehmen, der sich mit beeindruckender Geschwindigkeit seinem Ende näherte, und fuhr fort:

„Ich nehme nicht an dass du deinen echten Namen kennst? Ich kenne meinen auch nur weil mein älterer Bruder sich noch daran erinnerte. Wenn nicht das, dann würdest du mich jetzt Boulder 12 nennen. Wenn ich du wäre, würde ich ‚Spectre‘ ablegen. Es gibt so viele schöne Namen in der Galaxis und wenn du dich an deinen schon nicht erinnerst, wähl‘ einen Neuen. Das Imperium hat keine Macht mehr über dich, zeig es ihnen.“

Spectre fuhr fort und stellte eine Frage, von der Paloo sich nicht sicher war wie er sie beantworten konnte. Wie sollte sie heilen? Wie konnte sie jemals wieder normal werden?

„Ich kann dir nicht sagen wie du an deine Heilung kommen wirst. Ich kann dir nur sagen, dass es bei mir funktioniert hat. Nicht nahtlos. Meine Seele ist noch vernarbter als mein Körper, aber es kann funktionieren. Was du brauchst sind Wesen die dir helfen. Die dir einen neuen Halt in deinem Leben geben. Du bist jetzt wie alt? Zwanzig? Die Imps haben dir deine Kindheit geraubt, doch was du mit dem Rest anstellst ist deine Sache. Das ist der beste Rat den ich dir geben kann: Lebe! Bau dir bei der Black Sun was auf, such‘ dir einen Partner, zieh Kinder auf. Und vielleicht wird der vergangene Schrecken dir eines Tages nicht mehr so groß erscheinen.“

Schmerzhaft wurde Paloo bewusst, dass auch er noch ganz am Anfang des von ihm beschriebenen Prozesses stand. Er wollte eine Familie, Kinder…doch sah er – genau wie es Spectre gehen musste – aktuell keine Basis dazu in seinem Leben. Vielleicht würde er eines Tages nach Endor zurückkehren, doch nicht solange das Imperium den Mond kontrollierte.

„Warum wir dir geholfen haben? Mädchen stell mir einfachere Fragen!“

Paloo lachte und lächelte sie erneut an

„Fangen wir simpel an. Yannic…er wurde erzogen in dem Glauben das Imperium sei böse. Dein Übertritt bestätigt das Bild, also steht er dir freundlich gegenüber. Bei Mallory kann ich nur spekulieren. Das ihm alles so egal ist wie er immer tut kann ich mir nicht vorstellen, aber ich kenne ihn nicht gut genug um ihn einschätzen zu können. Mol…“

Mit einem letzten Zug leerte der Ewok seine Tasse

„…ist ein guter Kerl. Hoffnungsloser Idealist und furchtbar naiv aber trotzdem ein echt super Typ. Damals auf Taris war er ein begnadeter Anführer. Hat uns einfache Soldaten behandelt wie seine Kinder und alles getan um unser Leben so gut wie möglich zu machen. Er hatte diese komische Marotte nachts vorm Schlafen die Namen von denen aufzusagen, die unter seinem Kommando gestorben sind. Er hat damit aufgehört als ihm letztlich die komplette Garnison unter den Fingern verreckt ist. Die Desertion hat ihm nicht gut getan. Er hat keinen moralischen Kompass mehr der ihm sagt, dass sein Verhalten richtig ist. Vielleicht hast du es mitbekommen, aber die Sache auf der Dawn of Destiny hat ihm arg zugesetzt.
Jedenfalls. Er versucht immer noch seine Leute beisammen zu halten. Dir hilft er aus schlichter Empathie. Er weiß dass du eine Menge Scheiß mitgemacht hast. Hinterfrag‘s am besten nicht.
Und warum ich hier sitze? Ich mag dich. Außerdem tut es gut mal drüber zu reden.“


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[ Weltraum | Besh-Gorgon-System | Innerer Randbereich | Billige Absteige | Sia'kus Zimmer ] AGI-24, Sia'ku, Mol und Sliff

Die Antwort des Zabraks passte dem Verpinen so gar nicht in den Tee. Tatsächlich hatte er von diesem Fall im Holonet gehört. Doch war das nur ein Fall und diversen Tausend. Sia'ku konnte sich gut vorstellen, dass die meisten Besitzer sich kein bisschen um die Instandhaltung ihrer Droiden kümmerten. So waren Laien nun mal. Falls der Droide kaputt ging, oder sich merkwürdig verhielt wurde er einfach verkauft und ein neuer kam her. Und dafür war ein einzelnes Negativbeispiel doch nicht genug. Das hatte schon fast so wenig Hand und Fuß wie imperiale Propaganda. Glücklicherweise sah man Sia'ku diesen Gedanken nicht an. Seine Fühler vibrierten ein wenig und er zupfte die kratzige Decke ein wenig zurecht, da öffnete sich mit einem Zischen die Tür des Motelzimmers.

Es war
Sliff, endlich. Nun stellte sich heraus, dass der Zabrak tatsächlich die Wahrheit gesagt hatte. Die beiden kannten sich und die Begrüßung fiel herzlich aus. Kaum waren ein paar Worte gewechselt verließ die Chiss schlagartig den Raum. Vorher so gefasst wirkte sie plötzlich sehr. . . zerstreut. Ein glitzern unterhalb ihres Auges verriet dem Verpinen, dass es tränte. Zwar verfügte er selbst nicht über so etwas wie Tränendrüsen, doch hatte er bisher solch eine Reaktion bei Humanoiden nur in Situationen extremer Trauer erlebt. Merkwürdig diese Chiss. Mol und Sliff wechselten einige Worte, fassten zusammen was den beiden in der Zwischenzeit passiert war. Wie auch immer die Vergleiche mit den "Mandos und Trandos" zustande kamen, war ihm schleierhaft. Es schien jedoch ein Synonym für " Es lief richtig kacke " zu sein. Sliff spielte ihren Joker aus. Die Informationen über den Tempel und die Sith. Hoffentlich überzeugte das den Zabrak. Und im Notfall. . nun er hatte noch das Lichtschwert der Sith-Lady und wenn nichts ging. . AGI. Nein. Er sollte darüber nicht einmal nachdenken. Das würde dem Verkauf eines guten Freundes als Sklave gleichkommen. Nein!

Mol bestätigte, dass er einen Kontakt aufbauen könnte, jedoch müssten sie mit überzeugend viel Geld anrücken. Natürlich musste er noch eine Bemerkung dazu machen, dass sie dafür am besten AGI verkaufen sollten. Sia'ku griff sofort ein, denn er wusste es ja besser.


" Nein, nein. R3 zu verkaufen ist keine Option. Dann kann man mir direkt noch einen Arm dazu abhacken. Davon ab ist sie so ein Flickenteppich, dass bei einem Schaden so oder so nur ich das wieder vernünftig zusammengeflickt bekomme. Aber falls dich das noch nicht überzeugt ich hab da noch was, was den Wert des Droiden mehrfach decken sollte. "

Mühsam kroch der Verpine zum unteren Ende des Bettes, während der Zabrak Sliff ein Angebot machte. Er wollte ihn wohl in seiner Crew oder sonst was mit dabei haben. Nun schön, dass er schon einen Ausweg von hier gefunden hatte. Halb hängte er sich von der Bettkante und kramte in der Kiste, die zuvor noch auf dem Stuhl Platz gefunden hatte. Sia'ku räumte diverse Kabel, Verbindungen und Schrottteile beiseite und erblickte, wonach er gesucht hatte. Das Lichtschwert.

" Ha! Hier ist es ja. Quasi noch Original verpackt, Funktionsfähig und eventuell noch ein wenig Blutbefleckt von der Sith-Fotze, die den Angriff geführt hat. Das hat doch bestimmt Sammlerwert hm ? "

Schnell kramte er den Schrott zurück, daneben lag genau die Schrotflinte und diese hatte hoffentlich niemand gesehen. Ihm war bewusst, dass Waffen auf der Station nicht erlaubt waren, nur was hätte er machen sollen ? Die Jungs am Eingang waren zu faul gewesen die Kisten im ganzen durchzugucken, also hatte er die Situation genutzt. Munition hatte er dafür aktuell eh nicht und sein Handblaster war ebenfalls leer. Jemanden verletzen konnte er damit eh nicht und die Kohle für Munition war auch nicht da. Mit einer lässigen Bewegung des Handgelenks warf er dem Zabrak die Waffe zu. Der Respekt vor dem Lichtschwert war Sliff erneut auf das Gesicht geschrieben. Mol wog es in der Hand, hoffentlich war es wirklich genug Wert, um die Familie zu überzeugen . . .

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[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Raumhafenviertel / Schmuddelige Bar ] Paloo und Spectre, sowie ein Barkeeper


Sieh hörte dem Ewok zu und starrte dabei auf den Tisch, lies die Worte sacken und suchte nach Antworten. Paloo hatte an einigen Stellen verunsichert geklungen und war leicht unruhig in seiner Köpersprache. Fühlte er sich nicht wohl? Aber sie tat es ab. Er würde schon etwas sagen, wenn ihn etwas störte.

„Weißt Du, ich bin Euch wirklich dankbar, vor allem Mol. Was er auf Malastare abgezogen hat war schon… extrem. Ich kann wirklich nicht besonders viel, das wenige aber recht gut. Schießen und hacken eben. Ich hoffe ich kann Euch bei dem kommenden Auftrag überhaupt von Nutzen sein…

Im Moment mache ich Euch wohl eher Probleme.“

Sprach sie den Zwischenfall mit Sia’ku an, führte ihn aber nicht weiter aus.

„Nein, ich habe einen Namen, ich habe Eltern…. Und einen Namen. Ich will keinen neuen, den ich mir ausgesucht habe. Das wäre falsch… fühlt sich nicht richtig an. Vielleicht erinnere ich mich irgendwann, oder finde etwas…“

Sie sah Paloo an, als erwarte sie eine Antwort oder Bestätigung, fuhr dann aber fort.

„Das Imperium hat nur so viel Macht über mich wie ich es zulasse. Wenn ich das nicht begriffen hätte, wäre ich wohl nicht hier, oder? Aber ist das dein Ernst? Kinder? Warum sollte ich Kinder haben wollen? Ich meine… was macht man mit sowas?“

Auch sie trank den letzten Schluck aus dem Glas und hielt es nachdenklich in der Hand. Sie hatte noch nie einem anderen Chiss gegenüber gestanden und fragte sich unwillkürlich ob er oder sie sie überhaupt als vollwertig ansehen würde. Chiss, so sagte es zumindest die Datenbank, waren diesbezüglich schon etwas Besonderes.

„Irgendwann werde ich nach Csilla gehen. Aber dafür sollte ich erst einmal … ein paar Dinge lernen.“

Sie schämte sich plötzlich dafür, die Sprache Ihres Volkes nicht sprechen zu können. Dann kam ihr ein weiterer Gedanke.

„Wie hast Du mich überhaupt gefunden? Es ist ja nicht so als hätte ich vor der Eisenheim gesessen…“



[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Raumhafenviertel / Schmuddelige Bar ] Paloo und Spectre, sowie ein Barkeeper
 
[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Raumhafenviertel / Schmuddelige Bar ] Paloo und Spectre, sowie ein Barkeeper

„Keine Angst. Schießen und Hacken ist genau das was du an Bord eines Piratenschiffs hauptsächlich tust.“

Konterte Paloo und lachte. Die Chiss hatte Bedenken darüber geäußert, nicht zu besonders viel zu gebrauchen zu sein. Es war doch der Sinn eines Teams, dass jeder möglichst etwas anderes gut konnte, um sich eben gegenseitig zu ergänzen. Zwei Sniper zu haben war schon eine sehr mächtige Waffe und dann noch das Hacken…der Ewok war zuversichtlich, dass Spectre sich gut machen würde.

Auch hatte sie sich bedankt. Bei der Crew der Eisenheim und bei Mol im Besonderen. Offenbar hatte dieser auf Malastare getan, was Spectre in seiner Schuld stehen ließ. Ob es um seine verletzte Schulter ging? Hatte er sich zwischen einen Blasterbolzen und sie geworfen? Paloo war neugierig, doch er verkniff sich die Frage. Das war ein Thema für später.

Auf die Frage eines neuen Namens hatte die Chiss ebenfalls eine klare Meinung. Sie wollte keinen neuen, da sie bereits einen hatte. Vielleicht fiel er ihr ja irgendwann wieder ein. Zustimmend nickte Paloo. Das konnte er voll und ganz nachvollziehen, wenn es auch nicht der Weg war, den er gewählt hätte. Sie fuhr fort und erklärte, dass das Imperium immer nur so viel Macht über sie haben könne, wie sie es zuließ. Das war eine gute Einstellung.

Auf seinen Gedanken Kinder zu haben, antwortete sie jedoch auf eine Weise, die die blaue Milch die Paloo grade zu trinken angesetzt hatte, postwendend wieder aus seiner Nase herausgeschossen kam. Sein ersticktes Lachen ging fast in dem Hustenanfall unter. Es dauerte einige Sekunden bis er sich wieder beruhigt hatte und noch immer grinsend entgegnen konnte:

„Keine Ahnung was man mit denen macht. Aufziehen vermutlich. Eltern sagen es ist toll und alle tun ihr bestes Kinder zu machen. Wird schon was dran sein…“

Auch Spectres Idee eines Tages zurückzugehen konnte der Ewok mehr als nachvollziehen. Nachdenklich sagte er:

„Das ist eine gute Idee. Und ich weiß auch schon wo du ein bisschen Infos sammeln kannst. Die Datenbanken sind zwar umfangreich, aber zum einen von Menschen geschrieben und haben zum anderen nur Information, keine Emotion. Komm, komm!“

Von seiner Idee begeistert sprang Paloo auf und warf dem Wirt ein paar Credits auf den Tisch. Mit einem Lächeln packte er die Hand der Chiss und begann sie auf den Ausgang zuzuziehen. Auf dem Weg stellte sie noch die Frage, wie er sie noch die Frage wie er sie überhaupt gefunden hatte.

„Nun…ich war auf dem Weg zu Mol um ihm zu sagen, dass die Eisenheim einen Schaden hat und wir noch ein bisschen Zeit haben bis das repariert ist. Apropos, ich könnte ihm eigentlich mal eine Nachricht zu schreiben.“

Gesagt getan. Während Paloo mit der einen Hand Spectre auf eine größere Einkaufspassage zog, tippte er mit der anderen eine kurze Nachricht in sein Kom. Die Eisenheim war beschädigt und er hatte Spectre aufgegabelt. Ihr Weg führte sie etwa eine Viertelstunde durch immer dichter werdendes Gedränge verschiedenster Spezies, bis er schließlich vor einer größeren Schaufensterfront stehen blieb, in der allerlei verschiedene Bücher und Schriften aus Filmsi ausgestellt waren.

„Na, was sagst du? Hier steckt noch Seele in den Seiten und wir kommen an bessere Werke als im Holonet“

Der Ewok grinste und betrat den Laden.


[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Raumhafenviertel / Einkaufspassage / Bashirs Bücher ] Paloo und Spectre, sowie ein Barkeeper
 
[Besh-Gorgon-System | The Wheel | Motel-Zimmer] Sliff Quori, Sia'ku, AGI, Mol

Zur großen Erleichterung Sliffs antwortete der Zabrak, dass es ihm ohne Probleme möglich wäre, einen Kontakt zur Black Sun herzustellen. Er meinte zwar, es wäre nicht ganz einfach, das Syndikat zu überzeugen, aber er klang einigermaßen optimistisch, dass sie ein ausreichendes Interesse an seinen Insiderinformationen haben würden, um sich auf einen Deal einzulassen. Wie lukrativ dieser sein würde, war wieder eine andere Sache, und er hielt es für sinnvoll, noch andere Argumente vorzulegen. Zugleich eröffnete er dem Kobok aber auch eine Alternative: Er bot ihm an, zu ihm auf die Eisenheim zu kommen.

»Danke für das Angebot, Mol. Ich denke darüber nach«, sagte Sliff Quori und meinte es auch so. Es war tatsächlich eine interessante Vorstellung, mit dem Zabrak - seinem einzigen Freund neben dem Verpinen - auf Fahrt zu gehen. Aber die Zukunft kam ihm zu unbestimmt vor, um jetzt schon eine solche Entscheidung zu treffen. »Wir müssen sehen, wie sich die Sache entwickelt. Vielleicht hat das Syndikat andere Aufgaben für mich. Und im Idealfall muss ich mich bald einer Operation am Bein unterziehen und dann an eine Prothese gewöhnen. Aber wenn nichts aus der Sache wird und die Black Sun uns nicht helfen will, kannst du meine Anmusterung schonmal in dein Logbuch eintragen, denn dann hält mich nichts auf dieser Station.«

Vielleicht sollte er sich noch ein Holzbein schnitzen und eine Augenklappe umbinden. Oder besser zwei, denn er hatte ja drei Augen. So richtig vorstellen konnte er sich nicht, wie er mit seinem Handicap zu einem wertvollen Mitglied von Mols Crew werden könnte. Solange noch Hoffnung bestand, wollte er sich an Plan A halten: Die Black Sun. Leider hatte er außer seinem Wissen nichts Wertvolles anzubieten. Aber Sia'ku hatte tatsächlich noch etwas. Er holte einen wohlbekannten Gegenstand aus seinem Gepäck, den er eigentlich gar nicht durch die Waffenkontrollen von The Wheel hätte bekommen dürfen, wenn das Sicherheitspersonal seinen Job halbwegs ordentlich verrichtet hätte.

»Das Lichtschwert hatte ich ja ganz vergessen!«

Sliff Quori erschauderte erneut vor Ehrfurcht, als er die Waffe der getöteten Sith erblickte. Obwohl er sich dem Orden seit dem Angriff nicht mehr zugehörig fühlte, löste der Anblick dieses tödlichen Status- und Machtsymbols den Drang in ihm aus, sich zu unterwerfen. Natürlich nicht Sia'ku gegenüber. Es war gut, dass dieser das Schwert aufbewahrt hatte - und dass er sich nicht ebenso daran klammerte wie an seinen klapprigen kleinen Droiden. Die Zuneigung zu dieser Maschine verstand der Kobok nicht. Aber wen interessierte schon ein alter Astromech, wenn ein Lichtschwert auf dem Verhandlungstisch lag...


»Die Dinger werden auf dem Schwarzmarkt zu stattlichen Preisen gehandelt. Es gibt eine Menge Leute, die so etwas in ihrer privaten Waffensammlung haben wollen oder die Funktionsweise erforschen wollen. Es bringt sicher eine Menge ein. Vielleicht mehr als das, was ich anzubieten habe.«

Da hatten sie also ein beträchtliches Kapital durch die halbe Galaxis geschleppt und trotzdem jeden Credit zweimal umgedreht. Es war beinahe zum Lachen.

»Damit liegen jetzt wohl alle Karten auf dem Tisch. Ich habe jedenfalls keinen geheimen Trumpf mehr im Ärmel. Außer meinen Fähigkeiten kann ich sonst nichts mehr anbieten. Ich habe aber eine gute Ausbildung und einige Kampferfahrung und habe auch kein Problem damit, auch riskante oder schmutzige Aufträge anzunehmen. Bin ja nichts anderes gewöhnt, dank meines Umgangs in den letzten Jahren. Wenn die ›Familie‹ also ein neues Bein bezuschusst, kann ich vielleicht sogar was Echtes leisten.«

[Besh-Gorgon-System | The Wheel | Motel-Zimmer] Sliff Quori, Sia'ku, AGI, Mol
 
[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Raumhafenviertel / Schmuddelige Bar ] Paloo und Spectre, sowie ein Barkeeper


Als Paloo losprustete sah sie ihn wie versteinert an. War das witzig? Sie hatte jedenfalls keinen Witz machen wollen. Trotzdem mühte sie sich ein Lächeln ab, nachdem ihr gar nicht war. Und dann, ganz plötzlich packte er ihre Hand und zog sie mit nach draußen. Sie wollte erst widersprechen oder sich wehren, lies es dann aber. Der kleine Ewok war begeistert und wollte ihr wohl etwas zeigen. Vielleicht brachte sie das ja auf andere Ideen.

So zogen sie gemeinsam, oder besser, er zog sie, durch die Gänge der Raumstation. Vorbei an Läden und kleineren Handelsposten, bis sie schließlich vor einem Laden standen wie sie ihn noch nie gesehen hatte.

Erstaunt sah sie sich noch das Schaufenster an, da zog der quirlige Ewok sie auch schon hinei
n.

„Guten Tag, wie kann ich ihnen helfen?“

Der ältere Mann passte hierher wie die Bücher… echte Bücher… so etwas hatte sie schon lange nicht mehr gesehen. Die Frage des Händlers war vergessen, fast wie in Trance fuhr sie mit der Hand über den Rücken der Bücher im Regal.


„So etwas liest man noch?“

Fragte sie ungläubig in Richtung Paloo, der sich inzwischen mit dem Händler unterhielt.

Ohne auf die Antwort zu warten griff sie eines der Bücher und schlug es vorsichtig auf um darin zu blättern. Es war ein Buch über die Flora von Tython. Jeder Seite zierte ein Bild der Pflanze, sowie eine detaillierte Beschreibung der Äußerlichkeiten und Eigenschaften. Die meisten der Pflanzen hatte die Chiss noch nie in ihrem Leben gesehen du so blätterte sie völlig eingefangen in dem Buch.

Sie war so fasziniert, das erst ein rütteln am Arm durch den bepelzten Freund sie aufsehen lies.

"Ja? Was ist denn?"

Hinter Paloo sah sie bereits das wütende Gesicht des Händlers, der irgendetwas Unverständliches murmelte.

"Haben Sie Bücher über mein Volk, die Chiss, Ihr Reich oder die Planeten auf denen sie siedeln?"

reagierte sei sofort.

"Die würde ich gerne...."

sie stockte. Sie hatte gar kein Geld dafür und es gab so viel wichtigeres als diese Bücher.

"Ich würde sie gerne bestellen und beim nächsten Mal abholen. Gegen eine Verwahrungsgebühr natürlich..."

Abwartend sah sie zu dem Händler während sie das Buch über Tython zurückstellte.



[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Raumhafenviertel / Einkaufspassage / Bashirs Bücher ] Paloo und Spectre, sowie ein Buchhändler
 
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[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Billige Absteige / Sia'kus Zimmer ] Mol, Sia'ku, AGI-24 und Sliff

Sliff gab sich zögerlicher als Mol erwartet hatte. Nachdenklich gab der Kobok zurück, dass er darüber nachdenken würde. Eventuell hatte das Syndikat ja andere Aufgaben für ihn, hielt sich die Option jedoch offen für den Fall, dass man ihn nicht akzeptieren würde. Der Zabrak nickte. Mal schauen was die Zukunft bringen würde. Er musste gleich ohnehin zuerst mal Mallory oder Paloo anschreiben und nach einem höherrangigen Kontakt fragen. Zwar hatte auf Malastare auch ein Ad’ika das Aufnahmeritual vollführt, doch war dies sicher mit Zustimmung eines Höheren geschehen, oder?

Sia’kus Antwort auf die Feststellung im Zweifelsfall auch den Droiden zu müssen war vorhersehbar gewesen, nicht jedoch seine darauffolgenden Sätze. Beschützerisch erklärte er, dass niemand außer ihm würde die R3 reparieren können. Er fügte an, dass er etwas viel wertvolleres hatte, kroch zu einer Kiste mit Schrott und zog einen kleinen Metallzylinder daraus hervor. Einen Augenblick lang rätselte der Zabrak was es damit auf sich hatte, dann sprach Sliff es aus. Ein Lichtschwert! Das der Sith die sie angegriffen hatte!

Mol riss die Augen auf und hätte es beinahe fallen gelassen, als der Verpine es ihm zuwarf. Nachdenklich wog er es in der Hand und sah Sliff fragend an, der feststellte, dass eine solche Waffe beinahe mehr wert war als das was er anzubieten hatte. Die Waffe war kostbar, doch fast noch wichtiger war für was sie stand. Mol musste an Taris denken, als drei von vier Machtnutzern soetwas geführt hatten. Es war ein Symbol für die Oppression und den Würgegriff in dem Jedi und Sith die Galaxis hielten.

„Das wird auf jeden Fall helfen.“

Schließlich stellte Sliff fest, dass dies nun wohl alles sei. Damit mussten sie also arbeiten. Nachdenklich nickte Mol.

„Dann werde ich jetzt versuchen herauszufinden wo wir hinmüssen.“

Mit nachdenklichem Gesicht zog er sein Com aus der Tasche und stellte fest, dass Paloo ihm eine Nachricht geschickt hatte. Offenbar hatte der Ewok Spectre eingesammelt und kümmerte sich um sie. Doch es gab noch andere Neuigkeiten. Die Eisenheim hatte einen Schaden und brauchte dringend einen guten Mechaniker. Das bedeutete also sie hatten noch Zeit.

Kurz überlegte Mol wen er anrufen sollte, entschied sich dann jedoch für Mallory. Der Mensch war schon länger Ad’ika als Paloo und dürfte dementsprechend bessere Kontakte haben. Um ein wenig mehr Ruhe zu haben trat er in eine Ecke und wählte Mallorys Nummer, der beinahe sofort dran ging. In knappen Worten erklärte Mol das Problem und noch knapper gab der andere die gewünschte Information. Nicht ohne den Zusatz, dass schlechte Anwerbungskandiaten auf ihn zurückfallen konnten. Unwillkürlich musste Mol lachen. Schlimmer als die Zerstörung des persönlichen Besitzes eines Vigos? Schwerlich.

Schließlich drehte er sich wieder zu den beiden Insektoiden – den Droiden ignorierte er – und sagte:

„Das Geschäftsgebäude befindet sich auf der Arenastraße. Wir müssen in das Büro von Nerra Raor Shylmhyrr. Er wird darüber entscheiden wie es weitergeht. Ich würde sagen wir treffen uns morgen um neun davor.“

Mol kritzelte die Adresse auf ein Stück Filmsi und drückte sie der R3 Einheit in die Klaue.

„Bis morgen dann.“


[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Billige Absteige / Sia'kus Zimmer ] Mol, Sia'ku, AGI-24 und Sliff
 
[ Weltraum | Besh-Gorgon-System | Innerer Randbereich | Billige Absteige | Sia'kus Zimmer ] AGI-24, Sia'ku, Mol und Sliff

Wenig überraschend stimmten die beiden Sia'ku dabei zu, dass das Lichtschwert einiges Wert sein würde. Das größte Problem dabei bestand darin zu wissen, wie viel nun genau ? Er würde mit höchster Wahrscheinlichkeit über den Tisch gezogen werden, doch solange es sich im fünfstelligen Credit Bereich bewegte sollte das erstmal egal sein. Schließlich war es auch das Lichtschwert, dass den Zabrak dazu brachte einige Anrufe zu tätigen um seine Kontakte anzuzapfen. Einige Minuten verstrichen während Mol Worte mit einem gewissen "Mallory" wechselte. Die beiden Insektoiden waren entsprechend angespannt, hoffentlich konnte Mol wirklich Kontakt herstellen. AGI-24 fuhr währenddessen ungeduldig im Raum auf und ab. Immer noch ein wenig wütend über die Art und Weise, wie sie von Mol behandelt worden war. Ja der Zabrak hielt nicht viel von Droiden. Das taten auch nur sehr wenige, für viele waren sie nur billige und vor allem dumme Arbeitskräfte. Wenn jemand die Meinung des Zabraks ändern konnte, dann war es wohl AGI-24 .

Dann kam der Moment der Erleichterung. Der massige Humanoid beendete das Gespräch und wandte sich wieder an die Gruppe. Nun an den "lebenden" Teil der Gruppe, AGI wurde natürlich wieder außen vor gelassen. Doch daran musste sie sich wohl auf kurz oder lang gewöhnen. Zumindest von Seiten Fremder. Der Treffpunkt war ausgemacht, sie würden sich mit einem "Nerra" namens
Roar Shylmhyrr in seinem Büro treffen. Sia'ku hatte keine Ahnung, was nun genau der Begriff Nerra bedeutete, doch handelte es sich anscheinend um einen Rang. Dem Blick des Zabrak nach ein Rang, der ihren wünschen mehr als genügte. Kurzerhand waren die Daten auf ein Stück Filmsi übertragen und der AI in die Klaue gedrückt, da war Mol auch schon so gut wie weg. Er verabschiedete sich und noch bevor er den Raum ganz verlassen hatte stieß der Verpine noch hervor:

" D-Danke !! "

Mol beantwortete dies nur mit einer Handbewegung und die Tür schloss sich mit einem zischen. Nun waren die beiden Insektoiden und der Droide alleine. Es herrschte zunächst eine Art ungläubige Stille. Sia'ku rückte näher an den Bettrand, legte AGI die Hand auf den "Kopf" und sprach.

" Fast geschafft. Nur noch diesen "Nerra" überzeugen. Das wird bestimmt nicht einfach. "

Sliff nickte nur. Von einem hirnrissigen Plan wurde die ganze Aktion langsam zu einem realistischen Szenario. Der Kobok verabschiedete sich bald ebenfalls und humpelte auf Krücken nach draußen, sehr wahrscheinlich zu seinem eigenen Raum. Nun ganz alleine mit AGI ließ er alle Fassaden fallen. Er versenkte seinen Kopf in seinen Klauen und gab ein leises kichern von sich.

" Gibt es also doch Hoffnung für den verkrüppelten Mechaniker von einem Hinterweltler Asteroiden ? Ich hätte in den letzten Tagen 1000 mal aufgeben können. "

Der Verpine ließ sich zurück in die Kissen fallen. Starrte einige Sekunden an die Decke. AGI hatte sich inzwischen ihm zugewendet und gab keinen Ton von sich. Ohne sich groß zu bewegen fing er an mit leiser Stimme zu sprechen.

" Du AGI. Es tut mir verdammt Leid dich in diese ganze Scheiße mit reinzuziehen. Du hättest auch einfach gehen können, mit einem anderen Besitzer, dem es eventuell viel besser ergeht als mir. Könntest ein ruhiges Leben führen, wie ein jeder andere Droide auch. Getarnt und sicher. Und wo ziehe ich dich jetzt rein ? In die größte kriminelle Organisation des Universums. "

Erneut kicherte er. Die Situation war einfach zu lächerlich. Wie sollte er diese Scharade für immer aufrecht erhalten können ?

[ Weltraum | Besh-Gorgon-System | Innerer Randbereich | Billige Absteige | Sia'kus Zimmer ] AGI-24


 
[Besh-Gorgon-System | The Wheel | Motel-Zimmer] Sliff Quori; Sia'ku und AGI im Nebenzimmer

In dieser Nacht fand Sliff Quori kaum Schlaf. Unruhig wälzte er sich in dem Motelbett herum und dachte darüber nach, was aus seinem Leben geworden war. Es war lange her, dass irgend etwas so gelaufen war, wie er es sich gewünscht hatte. Daher fiel es ihm nun schwer, echte Zuversicht zu entwickeln. Es gab keine Garantien dafür, dass der nächste Morgen wirklich einen Lichtblick bringen würde, eine Perspektive für eine lebenswerte Zukunft. Mol tat zweifellos sein Bestes, konnte aber nichts versprechen. Das konnte niemand. Nichts war mehr sicher, nichts verhieß Stabilität. Sliff hatte sein Schicksal in den letzten Wochen schon so häufig verflucht... jetzt bezweifelte er, ob er einen weiteren Rückschlag ertragen könnte. Wenn eine Aufnahme bei der Black Sun scheiterte, oder wenn sich herausstellte, dass sie keine Verbesserung seiner Situation bedeuten würde, was blieb ihm dann noch? Er kam zu keinem akzeptablen Ergebnis. Sein Gemüt wurde bei diesen Überlegungen immer düsterer. Irgendwann während dieser schlaflosen Stunden kam ihm der Gedanke, wie einfach es wäre, ins Nebenzimmer zu gehen und sich Sia'kus zu entledigen. Der beinlose Verpine war so gut wie wehrlos. Sliff könnte ihn im Schlaf töten und seinen Besitz an sich nehmen: Den Droiden, das Werkzeug und was immer er sonst noch in seinen Taschen hatte. Und natürlich das Lichtschwert, seinen wertvollsten Besitz. Es übte eine starke Anziehungskraft auf den Kobok aus. Wie lange hatte er sich danach gesehnt, selbst eine solche Waffe führen zu dürfen! Wie viele Opfer hatte er gebracht, um dem Sith-Orden zu dienen und in seinen Reihen aufzusteigen! Schon seit Jahren war das Ziel, ein mächtiger Sith-Lord zu werden, in unerreichbare Ferne gerückt. Doch das Schwert war zum Greifen nah. Es war extrem wertvoll! Viele Sammler zahlten horrende Preise, um in den Besitz einer Waffe zu kommen, oder töteten sogar dafür! Er konnte sie besitzen. Eigentlich musste er nur die Hand danach ausstrecken und sie an sich nehmen. Er würde einen Käufer finden, vielleicht schon hier auf The Wheel. Auch für die anderen Besitztümer des Verpinen. Niemand würde um Sia'ku weinen. Niemand würde ihn vermissen. Und mit dem Geld, zusammen mit dem was er für sein Wissen herausschlagen konnte, könnte er sich ein neues Bein leisten, ohne sich für alle Zeiten an die Black Sun verschachern zu müssen. Dann wäre er frei, zum ersten Mal seit über acht Jahren sein eigener Herr. Dann standen ihm plötzlich alle Wege offen. Wie dumm wäre es, weiter in die Sackgasse zu laufen, anstatt diese Chance zu nutzen! Sie bot sich ihm nur in diesem Moment, nur in dieser Nacht. Morgen wäre es zu spät dafür! Jetzt oder nie! Alles oder nichts!

Sliff schob die Decke beiseite und erhob sich leise. Vorsichtig, jedes überflüssige Geräusch vermeidend, griff er nach seinen Krücken. Er sah sich nach einem Gegenstand um, der sich als Waffe verwenden ließ, und entdeckte eine ziemlich hässliche Lampe, die nicht fest mit dem Nachttisch verbunden war. Er hob das scheußliche Ding hoch, um das Gewicht zu prüfen. Schwer und massiv genug, um einen Verpinenschädel einzuschlagen! Mit dieser improvisierten Waffe in der Linken, mit dem rechten Arm auf die Krücke gestützt, wandte er sich der Tür zu, die hinüber zu Sia'kus Schlafzimmer führte. Es musste schnell gehen: Wenn er den Raum betrat, würde ihn möglicherweise der Droide (AGI) bemerken und Alarm schlagen. Vielleicht würde die kleine Maschine auch versuchen, ihn aufzuhalten: In dem klobigen Gehäuse waren normalerweise mehrere Werkzeuge verbaut, die man auch als Waffe nutzen konnte. Aber es waren nur zwei oder drei Schritte bis zum Bett: Wenn er dem Droiden keine Zeit zum Handeln ließ, würde es ganz schnell vorbei sein. Ein Stich mit seinen Giftstacheln würde den Verpinen lähmen und verhindern, dass er schrie oder sich wehrte. Dann würden ein paar kräfitge Hiebe genügen, um die Sache zu Ende zu bringen. Die Leiche konnte im Zimmer bleiben, wo man sie bestimmt erst finden würde, wenn er genug Geld aufgetrieben hatte, um die Station zu verlassen. Sliff trat zur Tür, verharrte kurz... und kehrte dann wieder um. Er stellte die Lampe auf den Nachttisch zurück, lehnte die Krücken an die Wand und kroch ins Bett zurück.

Natürlich fand er jetzt erst recht keine Ruhe. Seine Gedanken kreisten weiter. Er fragte sich, wieso er einen Rückzieher gemacht hatte. Eine Antwort auf diese Frage fand er nicht. Vielleicht war er zu weich geworden. Vielleicht war er nie härter gewesen und hatte sich nur falsch eingeschätzt. Sei es wie es sei: In dieser Nacht würde er nicht zum Mörder an einem Kameraden werden. Er ließ die Chance verstreichen und hielt weiter an dem Plan fest, den er, Mol und Sia'ku am Vortag gefasst hatten; so unsicher dieser auch war. Wohin ihn dieser Weg führte, würde er wohl erst erfahren, wenn er ihn zuende gegangen war.

[Besh-Gorgon-System | The Wheel | Motel-Zimmer] Sliff Quori; Sia'ku und AGI im Nebenzimmer
 
[ Mittlerer Rand :: Maldrood-Sektor :: Besh-Gorgon-System :: The Wheel :: Hangarbereich :: Firespray-31 ] Avlan, Kerr

"Da wären wir", warf Avlan ein. Es hatte nicht mehr als einen halben Tag gebraucht heiliges Black-Sun Territorium zu erreichen, war die Distanz zwischen The Wheel und Korriban auch nicht so groß, jedenfalls in Galaktischem Maßstab gemessen. Bisher hatte der Söldner dass allseits bekannte 'Rad' nicht besucht, dennoch hatte er oft davon gehört und einige Personen kennen gelernt die hier dass eine oder andere erfolgreiche Geschäft abgeschlossen hatten - oder eben nicht mehr zurück kehrten. Man musste nicht meinen auf der Station wäre jegliches Verhalten erlaubt, dem war ganz und gar nicht so, es existierte sogar eine sehr gut funktionierende Verwaltung. Es lag eben nur daran dass man der Black Sun nicht aufsässig werden sollte, oder gar als störendes Element gebrandmarkt werden sollte. Ansonsten verließ man die Raumstation eben über die Luftschleuse, natürlich ohne Raumanzug.
"Dass Herz der organisierten Kriminalität?", fragte Kerr nach, während er sich von seinem Sitz abschnallte. Der Söldner nickte seinem Kollegen zu:"Könnte man so sagen. Hier werden wir jemanden treffen müssen, obwohl ich ehrlich gesagt überhaupt nicht weiß wer dass sein soll. Wir werden es früher oder später erfahren. Pack dein Zeug zusammen, wir mieten uns eine kleine Suit und dann wird endlich geduscht". Avlan wusste ehrlich gesagt gar nicht wann er dass letzt mal geduscht hatte. Es lag gefühlte Ewigkeiten zurück dass er Wasser über seinen Körper rieseln ließ. Zumindest hatte er hier endlich Zeit sich darum zu kümmern, und seine Ausrüstung auf den neuesten Stand zu bringen: Seine Waffen hatte er alle verloren, und seine Rüstung war teils unbrauchbar geworden. Ein neuer Anstrich über den verkratzten Lack würde dieser wahrscheinlich gut tun. Der Söldner ging herüber zu der Tasche mit den ganzen wertvollen Gegenständen, von denen er wirklich hoffte dass sie wertvoll waren, und warf sie sich um. Als sich Kerr auch bereit gemacht hatte öffnete er die Luke, wo sie bereits erwartet wurden.

"Willkommen auf The Wheel. Oh, ein neues Gesicht? Ich hoffe keine Geisel?", der grüne Rodianer schaute mit seinen pechschwarzen Augen amüsiert zwischen den beiden Neuankömmlingen hin und her. Zwei Personen begleiteten ihn, sie schienen wie die Sicherheit der Station gekleidet zu sein:"Bist du eigentlich immer dort wo man dich nicht haben will?", entgegnete Avlan genervt. Diesen Fremden kannte er bereits seit seinem ersten Auftrag für die Verbrecherorganisation, und er verabscheute ihn durch und durch. Dieser Idiot war ziemlich selbstsicher und arrogant dass musste man ihm lassen - er überwachte wohl mehr oder weniger die Schritte des Söldners, ansonsten würde er ihn hier wohl nicht erwarten. Ohne auf dass gesagt einzugehen streckte der Rodianer die Hand aus, zu Kerr hin:"Wie heißt du? Du musst verstehen, wenn ich deinen Namen weiß dann wirst du weniger Probleme erhalten, und wenn du weniger Probleme erhältst, lebst du länger. Dass hat dein Partner bisher nicht verstanden, aber seis drum. Du scheinst aber klüger zu sein...", der stämmige Krieger streckte reglos die Hand aus, und drückte die Hand seines Gegenübers fest zu. Mit grimmiger Stimme nannte er seinen Namen:"Kerr", antwortete er ihm. Der Rodianer nahm seinen Arm schmerzerfüllt wieder zurück, und versuchte seinen Schmerz nicht zu zeigen, dennoch fiel es auf:"Alles.. klar. Mein Herr will euch sehen. Gebt eure Waffen jetzt ab, dann gehen wir unverzüglich zu ihm". Avlan schüttelte hingegen den Kopf:"Ich muss noch einige Dinge hier erledigen. Wir werden dass Treffen verschieben müssen". Der Grünlige lachte höhnisch auf, und verschränkte die Arme hinter dem Rücken als besäße er Gottes Allmacht in seinen Hände. Grinsend wandte er sich an ihn:"Einen scheiß wirst du, ganz ehrlich. Mein Herr hat sowieso besseres zu tun als sich mit dir auseinanderzusetzen, du kannst von Glück reden dass er überhaupt für dich Zeit findet. Und jetzt gebt eure Waffen ab!". Kerr legte widerwillig sein Vibroschwert ab, und gab es den Sicherheitskräften während Avlan einfach nur reglos da stand und sich nicht rührte:"Dein Herr wird nicht erfreut sein wenn ich mich ihm ungepflegt zeige, ich habe seit Wochen nicht geduscht und seit Ewigkeiten nichts gegessen. Im Schritt juckt es höllisch wegen dem Verdammten Sand der mir dauernd aus den Hosen rieselt, und meine Kleidung ist von verschiedenen Fäkalien beschmutzt worden falls dir dass nicht aufgefallen ist. Soll ich mich wirklich so zu ihm begeben?". Angeekelt starrte ihn der Rodianer an und ging einen Schritt zurück:"Na gut, ich gebe dir zwei Stunden. Finde dich dann am Treffpunkt ein, den ich dir übermitteln werde". Die Wachen gingen abschließend noch um Avlan herum, betasteten ihn förmlich auf der Suche nach Waffen und ließen dass defekte Lichtschwert gekonnt außer acht. Mit einem Kopfnicken wies der Grünling seiner Begleiter zum gehen auf.

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"Dass E-11 da sieht recht vielversprechend aus", womit er auf dass besagte Gewehr im Waffenschrank zeigte. Der Händler nahm es hervor, und legte es dem Söldner in die Hände:"Gute Auswahl mein Herr. Präzise und stark, an ihrer Stelle würde ich es nehmen. Sie erhalten dazu noch drei Magazine kostenlos". Avlan hantierte mit der eleganten Waffe ein wenig herum, von der er wusste dass sie gerne im Sturmtruppenkorps verwendet wurde, und ließ sie von der einen Hand in die andere gleiten. Grundsätzlich war er damit zufrieden, er nickte dem Händler zu:"Ich würde sagen, ich nehme es". Freudig legte der Bothaner dass Gewehr zu einem Stapel von weiteren Gegenständen die hinter ihm platziert waren:"Gut.. dann hätten wir einmal ein E-11, eine vollständige Rüst-reparatur, ein Comlink, einen Z-6 Jetpack und.. ein Vibroschwert. Ist dass alles? Ansonsten kämen wir jetzt nämlich zum bezahlen, wie möchten sie dass denn abwickeln?". Avlan nickte und nahm aus seiner Tasche die kleine Statue heraus, welche Zoey auf Korriban als eine Art von wertvoller Reliquie erkannt hatte. Es war dass letzte seiner drei Relikte die er aufspüren sollte, und die er nun verkaufen wollte. Eines hatte er für dass abnehmen dass antiken Armbands getauscht, wobei sein Arm gleich noch mit geheilt wurde. Dass andere hatte er für frische Kleidung und eine kurzfristige Suite ausgegeben, deren Möglichkeiten er bereits genutzt hatte - er war in eine graue Hose, schwarze Stiefel und einen Schwarzen Pullover gekleidet. Diesen weiten Pullover hatte er sogar dazu verwendet dass Lichtschwert zu verstecken welches er auf Korriban gefunden hatte und um welches er sich später kümmern würde: es war am hinteren Teil seines Gürtels befestigt worden, gut verdeckt dank des weiten Kleidungsstückes.
"Für dieses Ding kriegen sie ein kleines Vermögen. Das kriegen sie aber nur wenn sie mein Schiff aufbessern und die Mängel beheben, und natürlich für den restlichen Kram inklusive Reperatur und blitz-blank machen. Deal?". Der Bothaner starrte indes nur noch auf dass wertvolle Artefakt, er fletschte seine Zähne und hatte wohl nur noch diesen Gegenstand in seinen Augen, anscheinend kannte er sich mit Artefakten aus:"Deal?", wiederholte er noch einmal:"Ähm, jaja! Kommen sie in einer Stunde wieder, dann ist alles fertig. Ich schicke gleich jemanden in den Hangar der sich um ihr Schiff kümmert". Über Avlan Gesicht huschte ein leichtes Grinsen, er nickte dem Händler zu und wandte sich dann von ihm ab. Glücklicherweise hatte er alles was er brauchte für einen recht geringen Preis erhalten, nun besaß er nur noch die anderen entwendeten Kleinigkeiten aus der Basis der Kultisten mit denen er später eventuell andere Accessoires besorgen könnte. Zufrieden ging der Söldner zu seinem Kollegen rüber welcher gelangweilt an einem Tisch herum saß, und stubste ihn an. Danach gingen sie binnen weniger Minute einige Gänge weiter und kamen unweit dieses kleinen Marktes an eine verschlossene Tür, vor welcher bewaffnete Diener standen. Einige Meter vor ihnen stand der Rodianer angelehnt an eine Wand:"Da seit ihr ja endlich. Folgt mir. Mein Herr wartet bereits".

[ Mittlerer Rand :: Maldrood-Sektor :: Besh-Gorgon-System :: The Wheel :: Unbekannter Bereich:: vor einer verschlossenen Tür ] Avlan, Kerr, Diener
 
Arlen am Steuer

[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Geschäftsgebäude der Familie / Büro des Subvigos ] Kh'al

Subvigo Kh‘al Jar-Dir lehnte sich in seinem bequemen Wildledersessel zurück und nippte an einem Becher mit angenehm heißen Caf. Es war seine erste Pause heute, in der er sich um die Geschäfte von The Wheel kümmern musste. Eigentlich hätte er sich schon viel früher einen Augenblick Ruhe gegönnt, doch wichtige Angelegenheiten hatten ihn dazu getrieben den ganzen Vormittag und den halben Nachmittag einfach durchzuarbeiten. Mit Erfolg. Das Wichtigste hatte der Wrronianer hinter sich und was jetzt noch folgte war Peanuts. Tatsächlich freute er sich bereits ein wenig darauf, aber das hing wohl eher an seiner Natur als Workoholic als daran, dass solche einfachen Aufgaben ihm wirklich Spaß machten. Was er wirklich brauchte war dieses Gefühl am Ende des Tages, wirklich etwas, und wirklich viel geschafft zu haben. Wahrscheinlich der Hauptgrund warum er sich inzwischen Subvigo nennen durfte…aber das war eine Geschichte für ein andermal.

Guter Dinge trank Kh’al den letzten Schluck seines Heißgetränks und drückte einen Schalter an seinem Schreibtisch. Etwas summte und vor ihm erschien die Holoprojektion eines kleinen Büros, das identisch zu seinem eigenen eingerichtet war. Der erwartete Besucher war sogar bereits vor Ort. Interessiert musterte er die Menschen, die auf zwei einfachen Hockern vor dem imposanten Schreibtisch warteten. Zwei? War nicht die Rede von einem gewesen? Nun…das war vermutlich egal. Vielleicht hatte Bechesmy Avlan Diaz ja noch ein geeignetes Asset zur Organisation aufgetan. Wer wusste das schon?


Der Wrooinaner straffte sich und drückte einen weiteren Schalter. In der Miniatur des Büros flammte ein weiteres Detail auf. Es handelte sich dabei um sein eigenes Konterfei, das gesichtslos hinter den massigen Schreibtisch übertragen würde. Nein, er würdeAvlan Diaz nicht persönlich treffen. Ja, Subvigos durften sich gewisse Marotten aneignen.


„Mister Avlan Diaz, nehme ich an?“


, fragte Kh’al ohne auch nur ein Fünkchen Emotion in seine Stimme zu lassen und wartete darauf das einer der beiden Nickte. Aha, DER war also Avlan Diaz. Wer der andere war würde er gleich noch herausfinden.


„Und mit wem habe ich hier die Ehre?“

Ja, Kh’al WAR ein sehr direkter Wroonianer. Manche hätten jetzt noch mit klugen Sprüchen um die offensichtliche Frage herumgeredet, aber wozu?


„Man sagt mir Ihre Mission auf Korriban war überaus erfolgreich, Mister Diaz, ist das richtig?“


, stellte er die nächste Frage und lehnte sich in seinem Sessel zurück.

„Ich erwarte einen detaillierten Bericht über die Ereignisse, die Ergebnisse und was mit den Artefakten geschehen ist.“

Natürlich war das letzte eigentlich nur eine rhetorische Frage. Natürlich hatte man Kh’al gesagt, dass die Artefakte nicht mehr auf Korriban weilten. Die Black Sun würde einen guten Preis auf dem Schwarzmarkt für sie erzielen und da Diaz sich nicht blöd mit ihnen angestellt hatte, würde er sogar einen Prozentsatz des Verkaufswerts erhalten. Zwanzig, bis vierzig Prozent, je nachdem ob Kh’al ihn sympathisch fand oder nicht.


Mal sehen was er sagte. Auf jeden Fall qualifizierte ihn das jetzt schon ersichtliche Ergebnis zu einer deutlich wichtigeren Mission…und vielleicht sogar zu einem neuen Rang in der Familie. Sicher, Vigo Darga wollte ihn klein halten, aber Vigo Darga war weit weg und hier hatten andere das Sagen.


[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Geschäftsgebäude der Familie / Büro des Subvigos ] Kh'al und Avlan, sowie Kerr
 
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