[The Wheel | Wohnbereich | Mumbas Quartier] Mumba der Hutt
»Also sind wir uns einig«, sagte Mumba der Hutt zu dem Handelsvertreter des GenaTech-Rüstungsunternehmens. »Sie halten die Ware in vier Tagen bereit.«
»Jawohl, Sir. Dreihundert Stück Blastergewehre, dreihundert Stück Pistolen Polizeimodell, zweihundert Stück Sportmodell. Und einhundert Thermaldetonatoren. Zahlung per Bankanweisung bei Übergabe.«
»Dann sehen wir uns auf der Junkfort Station.«
Ohne ein Wort des Abschiedes unterbrach Mumba das Gespräch.
Er war zufrieden mit dem Kauf. Wenn alles glatt ging, würde er Junkfort mit einem Laderaum voll fabrikneuer Waffen verlassen. GenaTech war weniger namhanft als andere Hersteller und produzierte weniger moderne und hochwertige Waffen, dafür aber waren die Preise moderat: Bei BlasTech hätte er weit geringere Stückzahlen für das gleiche Geld bekommen. Wenn er sie überhaupt bekommen hätte, denn sie waren weit schwieriger aufzutreiben. Gena hingegen produzierte für den freien Markt und machte Wiederverkäufern vernünftige Preise, wenn die Stückzahl stimmte. Somit blieb eine ordentliche Gewinnspanne für Mumba, wenn er einen solventen Käufer fand. Aber an Krisen mangelte es nicht in der Galaxie, und irgendwer war immer bereit, für die Fähigkeit, seine Feinde zu töten, viel Geld auszugeben.
Mumba investierte bei diesem Kauf fast alles, was er noch besaß. Ray Galors Anteil, das Schiff, sein Quartier auf dem Wheel, die sechs Droiden und nun die Handelsware hatten die Million, die der Hutt von Ba'vodu Malor Gale bekommen hatte, schnell aufgezehrt. Aber man musste investieren, wenn man Geschäfte machen sollte, und Mumba hatte dem Ba'vodu das Geld nicht aus den Rippen geleiert, um sich damit zur Ruhe zu setzen. Er wollte wieder zu den Großen der Branche gehören; dafür musste er klein anfangen. Wenn er diese Ladung mit Gewinn verkaufte, würde er demnächst mehr einkaufen können, und immer so weiter; bis er zu alter Größe zurückfand - oder abermals strauchelte. Doch im Augenblick lief alles zu seiner Zufriedenheit.
Im Geiste feierte er seinen Erfolg; in materieller Hinsicht konnte er sich die zu einer Feuer nach seinem Geschmack gehörenden Genüsse im Augenblick nicht leisten. Doch das würde kommen.
Ein unerwartetes Geräusch riss ihn aus seinen Gedanken: Ein Klopfen an der Tür.
Wieso benutzte derjenige, der davor stand, nicht die Rufanlage?
Und wer konnte es überhaupt sein?
Mumba erwartete niemanden. Dies war ein Mietquartier, kein Hotel, in dem täglich der Zimmerservice kam. Freunde, Bekannte oder Geschäftspartner, die ihn eventuell besuchen könnten, hatte er nicht, und er konnte sich keinen Grund vorstellen, warum ein Nachbar oder Besucher der Station bei ihm vorsprechen wollte. Also konnte man alle erfreulichen Arten von Besuch leicht ausschließen.
Ein anderer Gedanke kam dem Hutt. Er hatte mehr als genug Feinde; hatten ihn nun doch Verfolger aufgespürt? Das Kopfgeld, welches das Crath-Syndikat auf ihn ausgesetzt hatte, war lächerlich; und dennoch waren schon Leute für weniger getötet oder ausgeliefert worden. Dass man ihn jagte, dessen war er sicher. Und nun stand ein Fremder vor der Tür, der klopfte, anstatt zu klingeln: Vermutlich weil ein Türklopfen im Gegensatz zu jedem beliebigen Knopfdruck nicht vom Computer protokolliert wurde.
Mumba der Hutt würde es einem potentiellen Attentäter bestimmt nicht so leicht machen, ihn einfach hereinzubitten. Nein, so nicht! Er kroch zum Kommunikationspult hinüber (stets darauf achtend, dass er der Tür nicht zu nahe kam, falls jemand auf die Idee kommen sollte, sie wegzusprengen oder hindurch zu schießen) und rief die Stopgap.
»Macht das Schiff startklar«, befahl er seiner Droidenmannschaft. »Und haltet euch bereit. Ich komme womöglich bald und werde dann eventuell verfolgt.«
»Roger-roger«, antwortete einer der Droiden.
Mumba wusste, dass ihnen nicht allzu viel zuzutrauen war, aber dermaßen einfache Befehle wussten sie normalerweise auszuführen. Nicht raffiniert, aber zügig und effizient; und darauf kam es schließlich an.
Eine Schusswaffe hatte er bedauerlicherweise nicht in seinem Quartier. Aber er besaß zumindest ein Messer, das er jetzt aus der Kommode holte. Keine Vibroklinge oder ein ähnlich modernes Tötungsgerät, sondern eine einfache Metallklinge ohne jede Form von Energiequelle und Elektronik; also nichts, das von modernen Sensoren als Bedrohung wahrgenommen und als Sicherheitsverstoß gewertet wurde. Dementsprechend wenig wirkungsvoll war es aber auch. Doch es bot dem Hutt, obwohl er kein großer Kämpfer war, ein gewisses Gefühl der Sicherheit. Ganz wehrlos war er zumindest nicht.
Nun kehrte er zur Kommunikationstafel zurück und drückte den Knopf für die Türsprechanlage. Nur audio, um sich Fremden nicht zu erkennen zu geben. Er selbst ließ sich hingegen zeigen, wen er da nun schon eine Weile vor der Tür warten ließ. Es handelte sich um zwei fremde Humanoide. Sie sahen nicht unbedingt gefährlich aus, aber welcher Attentäter tat das schon.
»Wer sind Sie und was wollen Sie?« fragte der Hutt auf Basic, in seinem Tonfall keinen Zweifel daran lassend, dass er nicht zum Plaudern aufgelegt und Besucher nicht willkommen waren.
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