Thyferra (Polith-System)

[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Raumhafen | Landefeld :||: Horatio Kraym, Premier Dimodan und Oberste Händlerin Dofine; imperiale Delegation (darunter Lieutenant Governor Cain), republikanische Delegation (darunter Senator Moor und Senator Dumont), Soldaten der Imperialen Armee und Einheiten der planetaren Sicherheitskräfte in der Nähe :]

Einen Augenblick lang betrachteten sich die beiden erfahrenen Politiker gegenseitig mit maßvollem Blick. Dabei baute sich mehr und mehr eine Barriere des Schweigens zwischen ihnen auf. Hatte der imperiale Governor, Horatio Kraym I., am Ende wirklich die richtigen Worte gefunden? War genug Ehrlichkeit mitgeschwungen? Oder sahen der massige Chevin und dessen stille Begleiter eventuell irgendeinen heimtückischen Schachzug hinter der geäußerten Entschuldigung? Weil der Adlige mit der Zeit auf dem politischen Parkett zu einem echten Profi herangereift war, sah man ihm in diesem Moment nicht an, dass ihn die Spannung, die in seinem Inneren gerade munter gärte, auf absehbare Zeit zerreißen dürfte. Denn schon in diesem frühen, unscheinbaren Stadium der Nachverhandlungen konnte der Samen für Erfolg oder Misserfolg gelegt werden. Sollten sich die Gesandten der Neuen Republik tatsächlich aufgrund ihres Empfangs benachteiligt – oder sogar missachtet! – fühlen, dann rückte eine gemeinsame Einigung auf einen Schlag in weite, sehr weite Ferne.

Dröhnend, aber dennoch „freundlich“ klang die Stimme von Senator Moor als dieser letztendlich zu Horatio sagte:
„Wir danken Ihnen im Namen des Senats und der Völker der Neuen Republik für Ihre freundliche Begrüßung und Ihr großzügiges Präsent, verehrter Governor Kraym. Und ich bin auch persönlich erfreut, Sie wiederzusehen.“ Nachdem dem Governor noch einmal die Begleiter des Chevin vorgestellt wurden, reichte ein Protokolldroide das Geschenk dem Delegationsführer, das im Gegenzug dem Gastgeber zustand. In einem feierlichen Tonfall sagte der Chevin dazu: „Im Namen des Kanzlers darf ich Ihnen diese Gabe überreichen, Governor: Quanatha-Tee, der auf der spärlichen Landmasse von Mon Calamari wächst. Eine überaus rare Kostbarkeit, von der pro Jahr nur wenige Kilogramm geerntet werden. Aeksar Quún übermittelt seine Grüße und hofft, dass dieses Stückchen seiner Heimatwelt Ihren Gefallen findet.“

„Ein betörender Duft“, gestand der Imperiale als zufällig ein Hauch seine Nase kitzelte. „In meinem ganzen Leben habe ich noch nicht solch eine Einmaligkeit riechen dürfen. Glauben Sie mir, Senator Moor, diesen Tee werde ich bis aufs Sterbebett in Ehren halten. … Bitte sprechen Sie Ihrem Kanzler meinen Dank für diese Höflichkeit aus.“

Überaus sorgsam verschloss man das Präsent, das in einem tönernen Gefäß ruhte, wieder. Doch der Duft, der bis zu diesem Zeitpunkt in die schwüle, fast schon stehende Luft Thyferras entwischt war, blieb ihnen noch ein ganzes Weilchen erhalten und berauschte – mal mehr, mal weniger stark – die anwesenden Delegierten beider Seiten. Horatio, der nun die erste Hürde überwunden glaubte, fasste sich innerlich auch wieder. Dehsalb kehrte er auch mehr und mehr zu seiner gewohnten Mentalität zurück: Dem selbstsicheren Dompteur in einer Manage voller Raubtiere. Jedoch hatte Vilnok Moor noch einen Trumpf im Ärmel, der den Governor überraschen sollte. Just in dem Augenblick nämlich als der menschliche Verwalter der republikanischen Delegation gerade einen schönen Aufenthalt im „Old Imperia“ wünschen und sie zum Bankett für diesen Abend einladen wollte, ergriff der Chevin noch einmal das Wort. Neugierig schwirrten mehrere Cam-Droiden um das ziemlich ungleiche Paar herum als der Senator einen weiteren Gegenstand zückte.

Mit dem richtigen Maß an Höflichkeit sagte der Delegierte der Neuen Republik:
Erlauben Sie mir, Ihnen auch in eigener Sache eine kleine Aufmerksamkeit zu überreichen:Ich glaube, Sie kennen und schätzen den Künstler. Die Miniatur ist natürlich weniger imposant als 'Kaschyyyks stählernes Relikt', aber Ethea Caileta Nynies Pinselstrich ist unverkennbar, finden Sie nicht? Ich hoffe, Sie werden einen angemessenen Platz dafür finden.“

Ein schiefes Schmunzeln zierte für einen flüchtigen Herzschlag das Gesicht des Adligen. In der Tat hatte ihn sein Gegenüber mit diesem unerwarteten Präsent eiskalt erwischt. Natürlich war die kleine Vernissage, der er vor einigen Wochen beigewohnt hatte, öffentlich gewesen. Quellia El'jai Marnel, die vermögende Initiatorin, hatte nicht nur namhafte Persönlichkeiten wie den Governor eingeladen gehabt, sondern auch ausgewählten Medienvertretern den Zutritt ermöglicht, aber dass irgendwer in der Neuen Republik davon tatsächlich Notiz genommen haben soll, erstaunte ihn nun doch. Obwohl – oder gerade weil – er so überrumpelt worden war, befasste sich sein Bewusstsein erst einmal mehr mit dem Gegenstand an sich als mit irgendwelchen möglichen Hintergedanken, die dieses Geschenk unwillkürlich aufwarf. Was sollte er dazu sagen? Behutsam nahm er das handliche Bild in Empfang.

„Ich muss gestehen, ich bin erst kürzlich auf Nynies Arbeiten aufmerksam geworden“, entgegnete er im gefassten Tonfall. „Trotzdem haben Sie selbstverständlich Recht. Solch ein Kunstwerk wird in meiner privaten Sammlung natürlich einen angemessenen Platz finden.“ Erneut lächelte er – dieses Mal aber mehr für die Cam-Droiden. Dann, höchstens fünf, sechs Sekunden später, kehrte er wieder zum angedachten Ablauf dieses Empfangs zurück. Zumal sich am Himmel schon das nächste Schiff abzeichnete. „Jedoch möchte ich Sie nicht länger in dieser Schwüle hinhalten, Senator. Für Sie und Ihre Delegation hat man im 'Old Imperia', Xozhixis bestes Hotel, erst vor wenigen Stunden ein paar exklusive Suiten herrichten lassen. Nach dem langen, anstrengenden Flug hierher möchten Sie sich bestimmt einen Moment ausruhen; akklimatisieren. Deshalb schlage ich ungeniert vor: Vertagen wir dieses Gespräch doch auf heute Abend zum Bankett.“

Freundlich – und vor allem kamerawirksam – schüttelten sich die Angehörigen beider Delegationen noch einmal demonstrativ die Hände. Ja, auf der „Reliant“ und auf Umbara hatte man gewiss schon ähnliche Bilder gesehen, aber da der Zustand des großen Friedens noch immer neu für diese Galaxie war, konnte man sich daran anscheinend noch nicht satt sehen. Genau wie Luura Dofine und deren klitzekleiner Stab zuvor, stiegen nun auch die Gesandten der Neuen Republik sowie deren größeres Gefolge in die wartenden Gleiterlimousinen, um anschließend – in Begleitung der Sicherheitskräfte – in Xozhixis beschauliche Innenstadt zu fliegen. Dort würden sie sich dann – so wie alle anderen Teilnehmer dieses diplomatischen Ereignisses auch – in teure Suiten einmieten, sich ausruhen oder auf das abendliche Bankett im hiesigen Gouverneurspalast vorbereiten. Nein, um den Erfolg dieser Nachverhandlungen zu gewährleisten und das eigene Regime von der besten Seite zu zeigen, würde das Galaktische Imperium an diesem ersten Tag nichts unversucht lassen.

***

Beim Empfang der Repräsentanten verschiedener, großer Unternehmungen – unter anderem Sienar Fleet Systems und Kuat Drive Yards – war für den unbedarften Zuschauer kaum ein Unterschied zu den Begrüßungen auszumachen, die man davor gesehen hatte. Mit freundlichen Mienen empfingen Thyferras amtierender Statthalter, dessen neue Stellvertreterin sowie der derzeitige Premierminister die einzelnen Delegationen, überreichten Präsente – jeweils eine Bacta-Ampulle und teuren Stoff – und verwiesen sie anschließend an das „Old Imperia“, wo das ganze Personal natürlich schon voller Freude auf die jeweiligen Gäste warte. Obwohl sich die imperialen Gastgeber bei diesem Spektakel außerordentlich Mühe gaben, konnte man trotz allem kleine, feine Unterschiede bei der Behandlung der einzelnen Vertreter erkennen – sofern man die ganze Zeit über aufmerksam zuschaute. Aviendha Cain schickte man beispielsweise stets dann voraus, wenn der Betreffende keine großes Ansehen in der Galaxie genoss.

Derweil Horatio also als erster die Hand von Rüstmeister Oret Quamar, einem Manager von Sienar Fleet System und zudem ein Schoßhündchen Seiner Majestät, schüttelte, hatte sich die Bakuranerin mit kleinen Lichtern wie der „Expansionist Oligarchie“, „VargeCorp“, „Rothana Havy Engineering“ oder „Viraxo Industries“ zu tun. Weil zu allem Überfluss noch immer auf dem gesamten Landefeld kein laues Lüftchen aufgekommen war, klebte die Kleidung inzwischen an ihren Körpern. Zwar war es noch nicht so schlimm, dass man sich in der Öffentlichkeit gar nicht mehr zeigen konnte, aber im Gegensatz zu dem Erscheinen, das sie zu Beginn des Empfangs gehabt hatten, hatte sich schon eine gewisse Liederlichkeit – ungewollt – eingeschlichen. Innerlich verfluchte der Governor immer mehr den thyferrianischen Hochsommer. Wann normalisierten sich die Temperaturen bloß wieder?

Quamar, der den Blick kurz mit gelangweilter Miene über die ebene Fläche hatte schweifen lassen, sagte abschließend zu dem adligen Verwalter: „Schön haben Sie es hier, Governor. Die frische Luft; das warme Wetter. Ja, hier kann man es tatsächlich aushalten.“ Theatralisch atmete der Manager ein und wieder aus. Danach musterte er seinen Gegenüber umso eindringlicher:
„Wissen Sie, Governor, hätte Thyferra die richtige Infrastruktur für die Produktion von Sternjägern, ich wäre wohl hier, um auf der Stelle über einen geeigneten Standort einer Sienar-Anlage zu sprechen … anstatt mich bloß mit einer Ausschreibung zu beschäftigen. Verstehen Sie mich nicht falsch, Sir. Es hat mich wirklich in Verzücken versetzt als ich von den nahen Plänen, die 'Imperial Bacta' hegt, hörte. Jedoch verlangt unsere Wirtschaft mehr – insbesondere bei Unternehmungen dieser Größe!“

„Nun, Rüstmeister“, entgegnete Horatio sogleich. „Bestimmt lassen sich in den nächsten Tagen der eine oder andere Anlass finden, um über solche Dinge zu reden. Ich habe zwar größtes Vertrauen in den momentanen Vorstand von 'Imperial Bacta', aber trotz allem wird man ein offenes Ohr für einen Experten – wie Sie einer sind – haben. Da bin ich mir sicher.“

Der Mensch, den man im Dunstkreis von Imperator Allegious wähnte, lachte hell auf und bedankte sich anschließend in aller Höflichkeit für das Kompliment. Schon oft haben kleinere Firmen ihn um Rat gebeten, gestand er dem Verwalter und streckte dabei voller Stolz die Brust heraus, und weil er auf diese Weise die Neue Ordnung unterstütze, habe man ihn nicht nur in den berühmten Imperialen Ritterorden aufgenommen, sondern relativ schnell zu einem „Meister“ ernannt. Dabei deutete er mit einer einstudierten Handbewegung auf die glänzende, polierte Auszeichnung, die – unübersehbar – um seinen Hals hing. Premier Dimodan, der sich die meiste Zeit eher wie die zweite Geige vorkam, übernahm exakt in dem Moment den Manager, der gut Mitte vierzig war und am Haaransatz schon ein leichtes Grau besaß, als sich die nächsten Repräsentanten von Lieutenant Governor Cain lösten.

Ein Pantoraner, wohl genährt und zudem aufgrund der teuren Kleider, die er am Leib trug, offenbar recht vermögend, ging an der Seite einer altbekannten Rothaarigen (Alaine Aren) auf den Governor zu. Freundlich lächelte die blauhäutige Gestalt, strich sich eher beiläufig über den gepflegten Bart, der sein Gesicht zierte, und sagte dann sofort zu Horatio:
„Governor Kraym, es ist mir eine Ehre Sie endlich persönlich treffen zu dürfen.“ Eine bescheidene Verbeugung folgte daraufhin. Klai Qui-Xot mein Name. 'Viraxo Industries', ein Unternehmen für allerhand Transportangelegenheiten am Rande des Galaktischen Imperiums, ist mein Auftraggeber. … Ach, und darf ich Ihnen meine entzückende Begleiterin vorstellen: Lady Alaine Aren.“

„Mister Qui-Xot, die Ehre ist ganz meinerseits“, sagte er daraufhin als Entgegnung und wandte sich danach sogleich an die Corellianerin. „Lady Aren, schön Sie wiederzusehen...“

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Polith-System - Thyferra - Schmuggler-Raumhafen - Shana, Tenia, Akani


Zugegeben, eine planvollere Vorbereitung auf diese Mission wäre sicher klüger gewesen, als die sehr abrupte Abreise. Tenia wusste nicht, dass es sich bei den Vratix um eine insektoide Spezies handelte, so wenig wie sie darüber in Kenntnis gewesen war, dass sie in Baumhöhlen lebten. Immerhin wusste sie genau, nach welcher Pflanze sie suchen mussten und der Unterschied, war ziemlich bedeutend. Bacta hatte bisher nicht geholfen, ob Kolcta half war die andere Frage.
Daher nahm sie es Akani auch ein klein wenig übel, dass er, ihrer Meinung nach, ziemlich neunmalklug antwortete.

"Dass sie auf Bäumen leben, habe ich tatsächlich nicht gewusst“, kam es daher in relativ barschem Tonfall. „Allerdings bin ich nicht blöd und es ist logisch, dass es hier sehr, sehr, sehr viele von ihnen gibt. Immerhin ist das ihr Heimatplanet.“ Es war durchaus gewünscht, dass Akani sich einbrachte, allerdings fragte Tenia sich langsam, ob sie nicht deutlicher machen sollte, dass er ihr Padawan war.
„Zugegeben, es war ziemlich nachlässig von mir, keinen durchdachteren Plan auszuhecken.“ Sie hatte die Nachricht bekommen und sie waren Hals über Kopf aufgebrochen. Sicher keine Entschuldigung, aber auch Tenia unterliefen Fehler. Der Chiss war ihr erster Schüler und Thyferra die erste Mission, die Tenia selbst ohne Meister anging. Daher brauchte sie sicher keine neunmalklugen Kommentare ihres Padawans, der Alazhi mit Kolazhi verwechselte. Immerhin gab es zwischen Salz und Zucker auch einen mehr, als nur geringfügigen Unterschied, auch wenn beide optisch, mit dem bloßen Auge, kaum voneinander zu unterscheiden waren.
Ärgerte sie sich gerade wirklich so sehr über die Worte des Chiss? Sie sollte besser darüber stehen.

„Vielleicht ist es gar nicht so dumm, jemanden nach dem richtigen Weg zu fragen. Eine bessere Option könnte aber auch sein, nach einem Geschäft zu fragen, oder einem Ort, an dem sich die Vratix besonders gerne treffen. Dort wird es leichter sein, Kontakte zu verknüpfen und ich glaube, wenn wir Interesse an ihnen zeigen, dürften sie uns auch in eines ihrer Dörfer führen. Die Nullianer zumindest sind sehr stolz auf ihren Planeten und zeigen Interessierten gerne die Umgebung. Vielleicht gibt es so etwas wie Fremdenführer auch hier.“ Was die Nullianerin hingegen wusste war, dass die Vratix eigene Plantagen besaßen und eng mit der Bactaherstellung zu tun hatten. Demnach bestand auch die Möglichkeit, nach einer Plantage zu fragen.
„Was ich außerdem weiß ist, dass die Vratix ziemlich ausgebeutet werden und sie sich langsam, aber sicher dagegen wehren.“ Zumindest hatte sie im Ansatz davon gehört. Wenn sie eine streikende Masse fanden und sich dieser anschlossen, hatten sie vielleicht sogar einen Vorteil.
„Wonach wir also fragen müssen, ist nach einer Plantage, auf der Alazhi angebaut wird. Oder von mir aus, nach einer Fabrik, in der Bacta hergestellt wird. Und dort knüpfen wir dann eben bessere Kontakte.“ Dafür mussten sie nicht einmal einen Ureinwohner auf dem Raumhafen finden, sondern bloß einen anderen, gesprächigen Zeitgenossen. Und wo fand man besser gesprächigen Abschaum, als in irgendwelchen Kneipen? Ein paar Drinks spendiert und man bekam Informationen. So zumindest in Tenias Überlegungen und ob diese sonderlich Jedi konform waren oder nicht, spielte keine Rolle. Immerhin war das ganze Imperium nicht Jedikonform. Und wo befanden sie sich? Auf einem imperialen Planeten.
„Wir sind auf einem Schmugglerraumhafen. Wir werden jemanden finden, der uns weiterhilft. Entweder direkt hier, oder in einer netten überfüllten Kneipe. Daher wäre mein Vorschlag, sich in genau solch eine zu begeben. Oder gibt es Gegenvorschläge?“



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In Begleitung des Pantoraners, Abesandten der "Viraxo Industries", und vorläufigem Kunden der Aristocratin, glitt die junge Corellianerin auf die kleine Gruppe von Personen zu, welche auf sie wartete. Darunter Lt. Gouvernor Cain, welche erst kürzlich in dieses Amt befördert worden war, wo man zuvor davon ausgegangen war, dass Miss Terrik diesen Posten erhalten sollte. Cain besaß dunkle lange Haare und wache Augen. Schlank und zierlich von der Figur her. Kein Mannsweib wie die ein oder andere Dame die Alaine bisher zu gesicht bekommen hatte. Sie kannte sowohl das Aktenbild wie auch deren bekannten Lebenslauf nur zu gut. Nicht zuletzt da sie ihn studiert hatte. Es wäre erquickend zu erleben wie Cain ihren Posten ausfüllte und besonders wie ihre Beziehung zu Kraym war, welcher sich ebenfalls unter der Delegation befand. Governor Horatio Kraym stellte so etwas wie den Mittelpunkt dar, auf den Qui-Xot sofort ansprang. Fast wie ein Magnet, bei dem es zwei Pole brauchte um eine derartige Reaktion zu erhalten. Da Qui-Xot nicht wissen konnte, dass sowohl Horatio als auch Alaine sich bereits kannten, stellte er dem Governor diese natürlich vor. Horatios Begrüßung viel schlicht aus. Er machte kein Aufhebens um den Pantoraner, welcher scheinbar keinerlei Stellung besaß die dem Mann aus niederem Adel auch nur ansatzweise gefallen hätte. Stattdessen wandte er sich ihr zu und begrüßte sie. Ja es war eine ganze Weile her das sie sich gesehen hatten. Zuletzt auf einem luxuriösen Schiff. Sie erinnerte sich noch an eine Unterhaltung mit diesem durchaus attraktiven Mann. Den wachen, aufmerksamen Augen die alles zu durchdringen schienen. Alaine erinnerte sich noch sehr gut an ihn. Hochgewachsen und gegen ende Dreißig, konnte man von Horatio behaupten eine Augenweide für die Damenwelt zu sein. Ob nun Menschlich oder nicht, sein Äußeres kam sicherlich gut an. Von dem was Alaine über ihn wusste war er unverheiratet, was ihn natürlich für die obere Damenwelt noch interessanter machte. In der Öffentlichkeit zeigte er sich kaum mit dem weiblichen Geschlächt. Dies ließ natürlich Spekulationen zu. Die High Society brannte vor Neugier darüber, ob es ein Geheimniss bei diesem Junggesellen gab. Die Klatschblätter waren voll von Fragen und keiner schien sie beantworten zu können. Das große Mysterium "Horatio Kraym" ließ die Damenwelt geradezu verzweifeln. Die einen wohl weil sie ihn gern hätten, die anderen weil sie wussten das sie ihn niemals bekommen würden und die dritten, die einfach nur das Geheimnis gelüftet hätten. Alaine selbst hielt wenig von solcherlei Geschwätz. Zumal der Governor nicht der einzige attraktive Junggeselle war, bei dem es sich lohnte ihn an sich zu binden. Davon abgesehen wusste sie ebenso gut, dass man über sie sprach. Eine Frau in ihrem Alter, dem Hochadel abstammend und allein, war ebenso Mysteriös wie bei einem Mann, vielleicht sogar noch ein wenig Mysteriöser, da sie dem Hochadel entstammte und jene Damen waren mehr als gefragt.

"Governor Kraym, es ist mir eine Ehre sie wieder zu sehen. Besonders jetzt, wo sie Thyferra in Händen halten."

Ihr Lächeln war mehr als freundlich, ihre Augen funkelten, während sie ihm in die Augen blickte. Ihre Worte zweiduetig und absichtlich so formuliert. Eines der Dinge an die sie sich ebenfalls sehr gut erinnern konnte war seine Abneigung den Sith gegenüber. Eine Abneigung die sie sehr gut verstehen konnte. Er würde sie sicherlich beobachten - dies nicht aus Interesse - sondern viel mehr mit Argwohn. Sie war wahrscheinlich die letzte mit der er etwas zu tun haben wollte und vor allem die letzt die er bei irgendwelchen Verhandlungen dabei haben wollte. Besonders weil er davon ausgehen musste, dass sie ihre Fähigkeiten als Sith nutzen würde. Verübeln würde sie ihm diesen Gedanken nicht können. An seiner Stelle wäre sie ebenso vorsichtig und genauso wenig Begeistert davon eine Sith auf Thyferra zu haben. Allerdings war sie keine mehr! Dies jedoch wusste er nicht. Keiner von beiden wusste was der ander dachte. Sie konnten nur Vermutungen anstellen und diese Vermutungen allein konnten allesamt positiv oder negativ sein. Vermutlich sogar negativer Natur, wobei das negative wohl eher von ihm ausgehen mochte als von ihr. Wäre es anders, wäre sie keine Sith gewesen als sie sich das erste mal begeneten? Wahrscheinlich! Seine Abneigung war offensichtlich. Er traute diesen Subjekten nicht und tat gut daran. Dennoch viel ihr ein was Jacen ihr gesagt, immer wieder betont hatte. Sie sollte versuchen für ihn zu arbeiten. Was such immer ihre Mentor sich davon versprach, sie würde seinem Wunsch folge Leisten und es versuchen. Sollte es nicht funktionieren würde er wenigstens ruhe geben.

Während ihre Augen noch auf dem hochgewachsenen Mann ruhten, sein Blick sie zu durchrdingen versuchte - wohl in dem versuch abzuschätzen was sie hier wollte - kam ein Gefühl in ihr auf welches sie nicht beschreiben konnte. Eigenartig! Bewirkte er dieses seltsame Gefühl oder war es der gesamten Situation geschuldet? Was auch immer es war, sie würde versuchen es heraus zu finden.

"Sie besitzen ein wahres Talent dafür, für einen kurzen Augenblick die Hitze Thyferras zu vergessen", meinte sie mit einem Schmunzeln und ließ ein amüsiertes Lächeln über ihre vollen roten Lippen gleiten. Es war heiß und drückend. Zum Glück hatte sie ihr Kleid gut gewählt und dennoch würde sie hier keine stunden verbringen wollen. Wärend sie alle nicht so "Zivilisiert" oder so Scham behaftete, würden sie es wohl vorziehne unbekleidet durch die Straßen zu laufen.

Ein vagemutiger Gedanke, der sehr wahrscheinlich die Fantasie viele anregen würde. Eine Vorstellung die äußerst amüsant war und die Alaine dazu veranlasste belustigt zu grinsen. Wobei es wohl nicht ratsam wäre jeden innerhalb dieser Delegation nackt sehen zu wollen.

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Polith-System :: Thyferra :: Xozhixi :: Thyferra Noble Hotel :: Clove

Clove war durch die Straßen zu Fuß geschlendert und wartete auf die Antwort ihrer Meisterin. Die auch nicht lange auf sich warten ließ:
** Komnachricht an Clove **
Sicherheitsstufe: Verschlüsselt
Priorität: Hoch
Es freut mich zu hören, dass du Erfolg hattest. Unser Hotel ist das Thyferra Noble, Zimmer 5. Unser Gespräch wird ein wenig warten müssen, da ich ein Treffen mit dem Moff habe. Du hast also ein wenig Zeit dich zu erholen oder deine Zeit anderweitig zu nutzen. Andernfalls bist du dazu angehalten dich in deinen Fähigkeiten zu üben.
Alaine
** Nachricht Ende **


Ein Hotel, welches auf imperialen Kosten gebucht wurde. Das klang doch schon mal verlockend. Der Name lies ja schon mal hoffen, dass es nicht die billigste Absteige der Stadt sein würde. Aber gerade klanghafte Namen wurden ironischerweise verwendet um gewisse Örtlichkeiten den Ruhm und Glanz zu verleihen, den die üblen Spelunken ne besaßen und eins mal besessen haben mögen, als der vorletzte Imperator noch in die Windeln gemacht hatte. Clove war schon einiges gewohnt und alles war besser, als in einem Käfig eingepfercht zu sein oder sich das Bett mit allerlei Ungeziefer zu teilen. Auch das hatte sie schon erlebt. Sie überprüfte die Adresse, wo sich oben genanntes Hotel befinden sollte und berechnete die Distanz dort hin. Die Gegend galt als ordentlich, aber etwas außerhalb gelegen. Und sie gedachte nicht, in dieser Hitze zu Fuß dahin zu laufen. Sie rief sich ein Taxi und zur angegeben Adresse fahren. Ihr äußerlicher Eindruck passte auch dazu. Eine junge Geschäftsfrau auf dem Weg in ein nobles Hotel. Das würde wenig Aufmerksamkeit erregen.
Sie hatte vorhin noch mit dem Gedanken gespielt sich die Schlüssel für den noblen Sportgleiter von dem Broker in die Tasche zu stecken. Er würde ihn ja wohl kaum noch benutzen, jetzt wo er auf dem Fußweg klebte. Aber das hätte Fragen aufgeworfen und Spuren zu Clove und dann zu Alaine gelegt. Und das wäre verdammt dumm gewesen.
Sie bezahlte das Taxi und betrat mit leichtem Gepäck und einer Aktentasche das Hotel, checkte ein und nahm einen Zimmerschlüssel entgegen.
Das Hotel war im alten thyferrianischen Kolonialstil gebaut und sehr gut erhalten geblieben. Alles wirkte erfreulich altmodisch aber so gut gepflegt, dass es nirgendwo wirklich alt aussah. Das Zimmer war komfortabel eingerichtet und hatte geräumige Zimmer mit hohen Decken. Die Fenster waren geöffnet und nur durch eine leichte Fliegengittertür vom kleinen Balkon getrennt. Eine leise Brise lies die dünnen weißen Vorhänge tanzen. Hinter dem Hotel erstreckte sich ein Park und unweit war der Wald zu erkennen. Mal von der Vegetation abgesehen, erinnerte viel an das Oak-Park-Hotel auf Zeltros. Aber auch an den skurrilen Tempel Dromund'Kaas.
Clove musste dabei ein wenig schmunzeln. Es war noch nicht so lange her, und doch erschien es ihr Monate lang her zu sein. Wie die Zeit doch täuschen konnte, wenn man viel unterwegs war.
Sie blickte auf den Chronometer. Die Meisterin würde noch eine Weile im Theater bleiben und dann stand noch die eine oder andere gesellschaftliche Verpflichtung im Raum. Es würde einige Zeit brauchen...na dann. Ein erfrischendes Bad konnte erstmal nicht schaden.
Die schwülwarme Luft war doch gewöhnungsbedürftig, selbst wenn Clove wenig Probleme mit diesen Temperaturen hatte. Sie legte ihre Kleider ab und ließ sie auf einem Bügel auslüften. Nur spärlichst bekleidet stand sie im Zimmer und lies die laue Brise Luft über ihre Haut streichen, die durch das Fenster herein kam.
Damit es sich für ein Bad lohnte, würde sie noch ein paar Übungen machen. Sie nahm behutsam das Lichtschwert aus der Tasche und betrachtete dessen schlichte, aber elegant und zugleich praktische metallische Oberfläche. Eigentlich hätte sie wohl erst ein Übungsschwert besitzen dürfen und eigentlich war sie ja noch nicht offiziell für "würdig" befunden worden, ein eigenes Schwert zu bauen und zu besitzen. Aber die Meisterin hatte da pragmatischere Ansichten. Sie hatten schon mit scharfen Klingen gefochten und für das Training und die Mission durfte sie von ihrer Meisterin aus, ein Schwert führen.
Also aktivierte sie die Klinge und schritt langsam ein paar Übungen durch und legte, wenn sie mit der korrekten Ausübung zufrieden war, etwas an Tempo zu. Sie beobachtete sich dabei in dem großen Zimmerspiegel um eventuelle Fehlhaltungen zu vermeiden. Schließlich deaktivierte sie die Klinge und legte das Schwert aufs Bett und trainierte ein paar Kraft- und Stabilitätsübungen. Die Manipulation der Macht war zwar schön und gut, aber die Beherrschung des eigenen Körpers stand dem bevor.
Schließlich übte sie eine klassische Situation. Das Schwert lag außerhalb der körperlichen Griffweite auf dem Bett, sie knapp 2 Meter davon entfernt. Angenommen ihr stünde ein bewaffneter Gegner gegenüber, der sie lachend bedrohte und glaubte das zierlich wirkende Mädchen in Schach halten zu können. Plan war es, mittels der Macht das Schwert in die Hand springen zu lassen und mit einem schnellen Hieb der blitzschnell aktivierten Klinge, den Gegner in 2 Teile zu schneiden.
In manchem Holo-Film gab es ähnliche Duell-Situationen mit Blastern, die jedoch am Gürtel baumelten.
Clove hob die Hände, als würde sie sich ergeben und fixierte mit den Augen den "Gegner". Unmerklich nahm sie Kontakt über die Macht zu ihrem Schwert auf lies es auf sich zu rollen. Doch erst nachdem sie auf das Schwert geschaut hatte, rollte es tatsächlich vom Bett, tat einen Hüpfer und blieb auf dem Teppich liegen.
Noch einmal....diesmal schoss das Schwert über das Ziel hinaus und kullerte im hohen Bogen ins Nachbarzimmer.
Noch einmal...diesmal flog es schon besser, aber landete vor ihren Füßen.
Vielleicht sollte sie erstmal üben, ihren Gegner mit einem Gegenstand bewußtlos zu werfen. ...Nein...das war nicht Ziel ihrer Übung....hatte aber einen gewissen Charme.
Schließlich gelang es ihr nach dem x-ten Versuch das Schwert so zu sich zu manövrieren, dass sie es ergreifen konnte und sich nicht selbst gegen den Kopf schleuderte. (Wie einmal geschehen. Verdammt, war der Schwertgriff hart!)
Nun musste das noch geschehen, ohne das sie mit den Augen da hin schaute. Die Augen können einen betrügen...aber schließlich schloß sie die Augen und versuchte den Raum um sich herum zu spüren. Und wie auf einem Raster erschien ihr ein klares Bild, wo sich was befand und dann gelang die Übung fast wie von selbst.
Der erste Teil war gelungen, sie hatte das Schwert in der Hand. Oft aber nicht so griffbereit, dass sie sicher damit zuschlagen konnte.
Das gelang erst noch 10 weiteren Versuchen, aber dann lag das Schwert auch wie festzementiert in der Hand.
Schließlich übte sie noch den unmittelbar ausgeübten Schlag, bis dieser sicher gelang. Dann kombinierte sie die ganze Übung.
Schließlich lies sie sich zu einem Trick hinreißen: sie nahm eine kugelförmige rote Frucht aus dem Obstkorb im Zimmer und warf diesen hoch in die Luft und fing ihn wieder auf. Die Zeitspanne war sehr kurz. Versuche hatte sie mit dem Obststück wenige, außer sie wollte das Zimmer umgestalten.
Sie konzentrierte sich auf die Macht und das Umfeld. Das Obststück, das Schwert und ihre Lage im Raum.
Sie warf die rote Kugel in die Luft, lies das Schwert in ihre Hände sausen und aktivierte die Klinge. Diese schnappte nach oben und teilte zischend das saftige Obst in zwei Teile. Ein Teil landete vor ihren Füßen, eins kullerte unters Bett...Clove wischte sich ein paar Spritzer Fruchtfleisch vom Gesicht und ging ins Bad um mit einem Handtuch die Schweinerei vom Boden zu wischen. Das Fruchtfleisch war an den Schnittflächen gut gebräunt und knisterte noch etwas. Unter dem Wasserhahn gereinigt, schmeckte das Obst sogar ganz angenehm.
In der Zwischenzeit lies sie sich die Badewanne voll, entkleidete sich vollständig und legte sich erschöpft aber zufrieden ins Wasser.
Während sie da so lag, kamen ihr ein paar Gedanken...
Thyferra war berühmt für sein Bacta, welches von den Vratix hergestellt wurde, von dem aber die Menschen profitierten. Alle stürzten sich auf das Bacta und waren dafür bereit über Leichen zu gehen. So viele Leichen würden Clove und Alaine in ihrem Leben nicht produzieren können, wie bereits für diesen begehrten Stoff draufgegangen sind.
Bei näherer Betrachtung lag aber vor ihren Augen aber ein riesiger Schatz in Gestalt dieses Dschungels. Es musste zigtausende verschiedener Arten von Pflanzen geben, die medizinisch wirksame Inhaltsstoffe produzierten. Die Pflanzen produzierten ja Substanzen um sich vor Fressfeinden und Krankheiten zu schützen. Barg es nicht auch die Chance einen Wirkstoff zu finden, der ähnlich gut wirksam war wie Bacta? Oder vielleicht sogar eine stärkere Substanz?
Die Wahrscheinlichkeitsrechnung sagte, "ja." Aber warum war bislang noch keiner auf diese Idee gekommen?
Vielleicht weil Bacta sich bewährt hatte, man damit unendlich viel Credits verdienen konnte und keiner der großen Konzerne ein Interesse daran hatte, irgendwas daran zu ändern.
Aber wenn Clove schon so ein Gedanke gekommen war, musste nicht auch vor ihr jemand solche Gedanken gehabt haben? Sicherlich. Und sicherlich gab es dazu auch Aufzeichnungen.
Der Gedanke faszinierte das Mädchen immer mehr. Was, wenn sie diese Mittel ausfindig machen konnte? Allein schon die Ankündigung, ein Medikament zu entwickeln, das Bacta von seiner Vormachtstellung verdrängen könnte, würde erdbebenartige Wellen aussenden, die bis tief in die Zentren der Macht hinein rollen würden. Verlockend allein schon die vielschichtigen Gesichtsausdrücke der Galaxiebewohner zu beobachten, sollten sie davon Kenntnis bekommen.
Und sicherlich gab es auch noch ein paar skurrile Gifte, die interessante Wirkungen entfalten konnten.
Der Gedanke lies die junge Sith-Schülerin nicht mehr los und eine freudige Erregung machte sich in ihr breit.
Es hielt sie nicht länger in der Badewanne. Sie sprang aus dem Wasser, trocknete sich ab und lediglich in das Badetuch gewickelt setzte sie sich an den Computer im Zimmer und klinkte sich mit ihrem eigenen System hinein.
Die Suche nach einem Dokument über solche Pflanzen gestaltete sich als schwierig. Es gab zwar kurze Randnotizen in der imperialen Literatur, jedoch üblicherweise mit dem arroganten Vermerk, dass solche Ansichten primitiv und veraltet waren. Die Zensur hatte gute Arbeit geleistet. Die Suche war unerquicklich. Es gab zuweilen etwas okkulte Seiten, die ein gepflegtes Halbwissen vorgaukelten, jedoch oftmals zu unglaubwürdig wirkten und das wesentliche wie Namen und Beschreibungen vermissen ließen. Schließlich fand sich ein Dokument, dass einen Volltreffer darstellte.
Nicht in einer Bibliothek und auch nicht in einer Universität befand sich dieses Schriftstück, sondern banal in einem Antiquariat für Bücher und es datierte aus der frühen Phase der Kolonialisierung von Thyferra durch die Menschen. An dieses Buch musste Clove kommen, koste es was es wolle.

Polith-System :: Thyferra :: Xozhixi :: Thyferra Noble Hotel :: Clove
 
Polith-System - Thyferra - Schmuggler-Raumhafen - Shana, Tenia, Akani


"Dass sie auf Bäumen leben, habe ich tatsächlich nicht gewusst. Allerdings bin ich nicht blöd und es ist logisch, dass es hier sehr, sehr, sehr viele von ihnen gibt. Immerhin ist das ihr Heimatplanet", gab Tenia äußerst unwirsch zurück.

Akani blinzelte überrascht, dann formten seine Lippen ein stummes O-kaaay, während er mit einem gewissen Unverständnis die Augenbauen hob. Davon abgesehen, dass er keineswegs festgestellt hatte, dass es hier viele Vratix gab, sondern viele Bäume, was ihre Suche erschweren würde - dass man auf Thyferra viele Vratix fand, bedurfte keiner Feststellung -, hatte er außerdem niemandem Blödheit vorgeworfen und war seiner Ansicht nach auch in keiner anderen Hinsicht beleidigend gewesen, sondern hatte schlicht und ergreifend einen Beitrag zum Voranschreiten der Mission machen wollen - so gering besagter Beitrag auch gewesen sein mochte.

Der Chiss beschloss jedoch, nichts zu sagen. Warum auch immer Tenia plötzlich so verärgert war, wenn sie sich mitteilen wollte, würde sie das bestimmt tun.

Stattdessen entschied sie jedoch unvermittelt, doch jemanden um Hilfe zu bitten. Ihr Vorschlag war, sich nach irgendeiner Art von Versammlungspunkt der Vratix zu erkundigen, dann deutliches Interesse an ihnen zu zeigen und zu hoffen, dass das Trio daraufhin in ein Vratixdorf geführt wurde.

Akani fragte sich, wie aufgeschlossen die Vratix Fremden gegenüber waren. Von der früheren Ausbeutung dieser Spezies hatte auch er schon gelesen, und ihm würde es recht logisch erscheinen, wenn das Volk entsprechend eine eher abwehrende Haltung nach außen hin hatte. Auf der anderen Seite konnte er nicht davon ausgehen, sich in eine so grundverschiedene Spezies hineinversetzen zu können, sodass noch immer die Hoffnung blieb, auf warme, offenherzige Rieseninsekten zu stoßen - auch wenn Insekten seines Wissens nach keine Herzen im eigentlichen Sinne hatten...

In jedem Fall meinte Tenia, man solle angesichts der doch eher zwielichtigen Örtlichkeit, an der sie sich befanden, eine Kneipe aufsuchen. Akani verstand, was sie beabsichtigte. Sich dazusetzen, eine Runde ausgeben, möglicherweise wechselte ein kleines Sümmchen Kredits unter der Hand den Besitzer, und schon wusste man, was man wissen wollte.

Zumindest wenn alles so funktionierte, wie sie es sich vorstellten...

Dennoch schüttelte er auf ihre Frage hin den Kopf, er hatte keine Einwände, und auch Shana widersprach nicht, also sah sich der Chiss um und nickte dann fragend hinüber in eine Richtung, aus der eine unverkennbare Mischung aus Musik und gröhlendem Gelächter drang.


Polith-System - Thyferra - Schmuggler-Raumhafen - Shana, Tenia, Akani
 

Polith-System - Thyferra - Schmuggler-Raumhafen - Shana, Tenia, Akani

Akani hob die Augenbraue, öffnete den Mund, sagte aber nichts und letztendlich war das auch sicher besser so, denn Tenia hätte in dem Moment nicht dafür garantieren können, etwas halbwegs nettes zu erwidern. Selbst wenn sie den Satz des Chiss in den falschen Hals bekommen hatte, was sie natürlich völlig ausschloss, musste er auch so damit rechnen, im Eifer des Gefechts ein wenig rauer angesprochen zu werden. Jedenfalls tat es gut, sich das zu sagen und wenn sie an Zoey und Thearterre dachte, nun, da hatte sie ihre Worte auch nicht in Watte gepackt. Aber Zoey war ein dummes Dewback und es gar nicht wert, auch nur einen weiteren Gedanken an sie zu verschwenden.

Ihr Ärger keimte erneut auf, als keiner der Anwesenden es für nötig hielt, noch ein Wort zu sagen. Hatte Phils Schweigsamkeit nun auf alle abgefärbt? Immerhin schüttelte Akani den Kopf und vermutlich wäre eine offene Frage viel besser gewesen, als eine, die man schlicht mit Ja oder Nein beantworten konnte. Shana jedenfalls hatte wohl weder Zugang zu ihrem Sprachzentrum, noch zu ihrer Motorik, sie tat und sagte einfach nichts, was Tenia dazu brachte, ein Augenrollen zu unterdrücken.

„Schön, dann stürzen wir uns ins Vergnügen und kommen mit den Leuten hier ins Gespräch.“ Das konnte ja heiter werden, denn auch ihre Stärken lagen sicher nicht darin, lockere Konversation zu führen. Auf Null hatte sie, wenn sie allein durch die Wälder gestreift war, vor allem mit sich selbst gesprochen und sie bezweifelte stark, dass das hier eine sonderlich gute Idee sein würde.

So folgte sie also der Richtung, die Akani angedeutet hatte und die Kneipe, die da vor ihnen lag, sah alles andere als einladend aus. Na toll. Musik, gröhlendes Gelächter und unangenehmer Geruch, kamen gleichermaßen aus dem Ein Ale mehr, wie sich der Laden, mit rot leuchtenden Lettern vorstellte. „Ich hoffe, ihr seid trinkfest“, raunte sie den anderen zu, ehe sie sich bemühte, ein halbwegs freundliches Lächeln aufzusetzen, um den Schuppen zu betreten. Was von außen schon laut und unangenehm war, war es in dem Inneren nur noch deutlicher. Eindeutig ein … Tenia fiel nicht einmal ein Wort ein, dass das beschrieb. Fest stand, dass sie eine solche Lokalität sicher niemals betreten hätte. Der äußere Eindruck stand dem Inneren in nichts nach und eigentlich verkehrte Tenia ganz sicher nicht unter stinkenden Trinkern. Was tat man nicht alles, um an ein paar Informationen zu bekommen? Sie mussten nicht mal wirklich lange warten, als der erste zabrakartige Kerl, von dem eindeutig eine Fahne ausging, auch schon auf sie aufmerksam wurde und sie ansprach.

‚Kommt ir üübschen, trinkt ein Ale ehr‘,

lachte er und klopfte Akani und Tenia auf die Schulter, hätte das gleiche wohl bei Shana getan, hätte er nur eine Hand mehr besessen.

‚Meine F..reunde freuen sisch!‘

Und da wurde ihnen allen auch schon irgendein Getränk in die Hand gedrückt. Allerdings war in der Gruppe nichts, was irgendwie nach Insekt aussah.
„Äh… danke“, bemühte Tenia sich nicht zu angeekelt zu sagen. Das würde ja verdammt einfach werden. Und um zwecks ihres eigenen Sarkasmuses nicht wirklich die Augen zu rollen, schloss sie diese für zwei Sekunden.

‚Wo seid ihr eer? Was macht ihhr hiier?‘

Dich auslauschen, hätte Tenia sehr gerne beißend gesagt, hielt sich aber selbstverständlich zurück. „Ach, ein bisschen die Gegend erkunden und uns erholen“, sagte sie stattdessen und schenkte ihrem gegenüber das charmanteste Lächeln, dass sie aufbringen konnte.

‚Eroolen? Soo so, ich wüsste da ein paar seehr eholsame Dinge‘,

kam es von dem anderen mit einem recht widerlichen Grinsen zurück und Tenia machte instinktiv einen Schritt zur Seite, nur damit dieser Abschaum, sie nicht noch einmal betatschen konnte. Nicht diese Art von Erholung“, und zum Glück hatte sie genug Talent darin, ihre Gesichtszüge nicht entgleisen zu lassen. Bloß das charmante Lächeln würde sie sich von nun an sparen.


Polith-System - Thyferra - Schmuggler-Raumhafen – Kneipe „Ein Ale mehr“- Shana, Tenia, Akani

OCC: Tobt euch aus :p

 
[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Raumhafen | Landefeld :||: Horatio Kraym, Premier Dimodan, Klai Qui-Xot und Lady Aren; imperiale Delegation (darunter Lieutenant Governor Cain), Soldaten der Imperialen Armee, zwei B-Zwei Kampfdroiden (Leibwächter mit dem Logo von „Viraxo Industries“) und Einheiten der planetaren Sicherheitskräfte in der Nähe :]

Mit einem koketten Lächeln auf den vollmundigen, roten Lippen richtete die Corellianerin das Wort an den planetaren Verwalter: „Governor Kraym, es ist mir eine Ehre Sie wieder zu sehen. Besonders jetzt, wo Sie Thyferra in Händen halten.“

Für einen flüchtigen Moment blitzte in den Augen des adligen Imperialen der Widerwille auf, den er gerade tief in seinem Inneren tatsächlich verspürte. Fragen, deren Antworten sehr unbequem werden konnten, walzten mit einem Mal ungehindert durch seinen Kopf. So fragte sich der Governor genau in diesem Augenblick, als er gemeinsam mit dem Gesandten von „Viraxo Industries“, Klai Qui-Xot, Premierminister Dimodan, Lady Aren und – sozusagen im Schlepptau – Lieutenant Governor Cain zu dem Baldachin ging, wo der Rest der imperialen Delegation wartete, was die rothaarige Sith hier überhaupt wollte. Welche Pläne verfolgte diese mysteriöse Frau insgeheim? Und weshalb hatte man ihn nicht schon viel früher in Kenntnis über deren Anwesenheit auf dem Planeten gesetzt? Langsam staute sich in ihm ein zermalmender Frust auf. Sein Kopf arbeitete plötzlich auf Hochtouren; suchte ganz vergeblich nach dem Schuldigen.

„Thyferra ist nicht in 'meinen' Händen, Lady Aren, entgegnete Horatio nach ein paar Schritten mit gefasster Stimme, nachdem er all die aufkeimenden Gedanken rabiat in den Hintergrund geschoben hatte. „Natürlich bin ich im Namen der Sektorverwaltung – und letztendlich des Innenministeriums – hier, um all die Vorgaben, die Seine Majestät in seiner Weisheit und Weitsicht auf Bastion Tag für Tag erlässt, umzusetzen, aber die wahre politische Macht liegt trotz allem einzig und allein in den Händen derjenigen, die von den wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern Thyferras in ihre Ämter gehoben wurden. Die thyferrianische Regierung lenkt die Geschicke dieses Planeten – ich bin bloß das notwendige Übel; genannt Korrektiv.“

Natürlich stimmte die getätigte Aussage in der Realität nur bedingt. Auf dem Papier galt der Planet, so wie viele andere Welten im imperialen Reich, selbstverständlich noch immer als Souverän. Das Galaktische Imperium erlaubte den menschlichen und fastmenschlichen Bürgern sogar Wahlen und die Unterhaltung einer Demokratie – mit eigenem Parlament und eigener Regierung. Jedoch war die hiesige Lokalpolitik stets vom Willen der Regionalverwaltung abhängig – in letzter Instanz also von dem amtierenden Governor. „Scheindemokratie“ hieß so ein künstliches Gebilde im Fachjargon der Experten, aber darüber sprachen weder die kontrollierten Medien, noch die gewählten Vertreter der Bürger. Man wollte das bisschen Macht, das man großzügigerweise vorgesetzt bekam, behalten und nicht – wie auf anderen vom Galaktischen Imperium kontrollierten Planeten – durch schrankenlose Fremdbestimmung komplett machtlos sein. Horatio, der demokratische Prozesse und Systeme aus tiefster Überzeugung ablehnte, konnte mit dem getroffenen Arrangement ganz gut leben. Sollte das einfache Volk ruhig glauben, dass es eine einflussreiche Stimme in der Politik zu haben. So blieb es in der Regel wenigstens still.

Der Baldachin war nur noch wenige Schritte entfernt als die Sith-Lady plötzlich erneut das Wort an Horatio richtete. Schmunzelnd sagte sie mit einem leichtem Singsang in der Stimme:
„Sie besitzen ein wahres Talent dafür, für einen kurzen Augenblick die Hitze Thyferras zu vergessen.“

„Mister Qui-Xot, als guter Gastgeber dieser Nachverhandlungen möchte ich selbstverständlich auch Ihnen die Aufmerksamkeiten zuteil werden lassen, die die Delegationen vor Ihnen ebenfalls von mir erhalten haben“, sagte der Governor zu dem wohlgenährten, bärtigen Pantoraner, nachdem er rasch die etwas verwirrenden Worte der Corellianerin, die irgendwo zwischen Kompliment und plumpen Flirt zu verorten waren, verdaut hatten. „Hiermit überreiche ich Ihnen mit Freuden eine Ampulle an reinstem Bacta und einen Ballen aus hochwertiger Vratix-Seide. Beide Güter wurden ausschließlich hier hergestellt und stehen damit symbolisch für Thyferra...“

Höflich verneigte sich der blauhäutige Gesandte. Seine Stimme, die einen sanften Bass besaß, klang gut in den menschlichen Ohren des Verwalters als er entgegnete: „Solche Reichtümer sind natürlich ein gutes Omen. Ich hege wahrlich keine Zweifel daran, Governor , dass Sie mit diesen Gesprächen nur die besten Absichten haben.“ Mit großen, gierigen Augen betrachtete er den feinen Stoff. „Der geschlossene Frieden wird das Gesicht der Galaxie verändert. Heute entscheiden nicht mehr riesige Kriegsschiffe, ob eine Partei in einem Sektor die Vormachtstellung gewinnt, sondern Handelsflotten und Profite sind der Schlüssel zur Gewinnung und zum Erhalten der Macht.“ Qui-Xot schmunzelte. „Sie haben das erkannt, Mister Kraym. Nun müssen wir nur darauf hoffen, dass auch all die anderen Seiten seit Umbara ähnliche Erkenntnisse gewonnen haben.“

„Ich bin da ganz auf Ihrer Seite“, erwiderte der adlige Imperiale mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Danach wandte er sich der Sith zu. „Für die Dauer ihres Aufenthalts kommen sämtliche Repräsentanten, die für die Verhandlungen von meiner Verwaltung höchstpersönlich nach Thyferra eingeladen wurden, ausschließlich im 'Old Imperia' unter. Da sich 'Viraxo Industries' offensichtlich erst kurzfristig für Ihre Teilnahme entschlossen hat, Lady Aren, haben wir für Sie leider keine Suite reservieren und vorbereiten können...“ Er sah ihr tief in die grünen Augen. „Die Höflichkeit gebietet es mir, eine Unterkunft in diesem noblen Haus für Sie zu finden, aber ich möchte Ihre Hoffnungen auf Erfolg nicht zu sehr füttern. Es könnte gut sein, Sie werden letztendlich mit ein wenig kleineren Räumlichkeiten vorlieb nehmen müssen.“

Unwillkürlich hatte die Sith-Lady mit ihrer überraschenden Teilnahme eine Sicherheitslücke in der bisherigen Planung aufgerissen. Bei der Konzipierung dieser diplomatischen Zusammenkunft hatte man stets mit festen Teilnehmerzahlen kalkuliert und darauf zahlreiche Dinge – wie die Unterkunft, die Verpflegung und die Sicherheit – abgestimmt. Im „Old Imperia“ versorgte zum Beispiel speziell instruiertes Personal die Delegierten. Ein Koch, der in den Kernwelten äußerst renommiert war, war für die Zubereitung sämtlicher Speisen im Hotel zuständig, die man den Vertretern in einem Salon, der separat von den übrigen Gästen war, kredenzte. Und natürlich sorgten Sondereinheiten aus den Reihen der planetaren Sicherheitskräfte, der Sector Ranger und der Imperialen Armee rund um die Uhr für deren Sicherheit – und schirmten sie parallel dazu gleichzeitig auch noch von der Umwelt ab. Hier sollte kein einziger Delegierter – vor allem von Seiten der Neuen Republik – irgendwie mit dem „einfachen Bürger“ ins Gespräch kommen. Nein, irgendwelchen Druck, der seinen Ursprung außerhalb des Galaktischen Imperiums hatte, konnte Horatio Kraym nicht gebrauchen.

„Ich schätze, Miss Cain kann sich Ihres Problems annehmen, Lady Aren, sagte Horatio nach einer kurzen Pause. Dabei war sein Blick in der Tat für ein paar Sekunden zu der Bakuranerin gewandert. Danach wandte er sich wieder Qui-Xot zu. „... Doch nun möchte ich Ihnen noch gerne diese Herren kurz vorstellen...“

***

Mit einem leisen Klacken fiel die Gleitertür ins Schloss. Sofort umhüllte den Governor eine äußerst angenehme Kühle, die ihn kaum eine volle Millisekunde später sogar zu einem erleichterten Seufzer hinreißen ließ. Endlich, endlich hatte er für einen längeren Moment diese unerträgliche Hitze hinter sich gelassen. Zwar klebte noch der Schweiß – und damit Teile seiner Uniform – an ihm, aber da er gleich auf dem Weg zum hiesigen Gouverneurspalast sein und anschließend den Rest des Tages nur dort verbringen würde, störte er sich nur bedingt daran. Kurz schloss Horatio seine Augen, ließ den bisherigen Tag im Schnelldurchlauf Revue passieren und lockerte dabei routiniert den recht steifen Kragen seiner grauen Dienstuniform. Sollte er seinen Valet bei der nächsten Gelegenheit tatsächlich darum bitten, die Kleidung das nächste Mal nicht so sehr zu stärken? – Diese banale Frage kam ihm just in diesem Augenblick in den Sinn. Doch als auf einmal Junior Agent Nire zu ihm in den Gleiter stieg, verpuffte der Gedanke auch schon wieder. Instinktiv richtete sich der Adlige auf, nahm wieder Haltung an.


„Sie haben mir ein Detail verheimlicht, Nire!“, eröffnete der Planetenverwalter sofort das Gespräch, nachdem sich der Gleiter endlich in Bewegung gesetzt hatte. Alaine Aren, ein Mitglied des Ordens der Sith, ist hier auf Thyferra – vermutlich schon seit einer Weile – und wird an der Seite von Klai Qui-Xot an den Verhandlungen teilnehmen.“ Eine ungewöhnliche Strenge lag auf einmal in seiner Stimme. Noch klang sie zwar ziemlich beherrscht, aber jegliche Freundlichkeit, die wenige Minuten zuvor noch da war, war verschwunden. „Ich muss Ihnen bestimmt nicht sagen welche Probleme nun auf uns zukommen... Diese Sache kann zu einem Eklat werden, der diese Verhandlungen im Keim erstickt!“

Er schnappte hörbar nach Luft. In diesem Augenblick bröckelte die selbstsichere Fassade, die er bei öffentlichen Veranstaltungen stets zu tragen pflegte, mehr und mehr. Sein kühler, hartherziger Blick ruhte derweil auf dem blassen Fastmenschen, der für eine der zwielichtigsten Behörden des ganzen Galaktischen Imperiums tätig war: dem Imperialen Geheimdienst. Nire ließ sich von dem Zorn, der ihm gerade schonungslos entgegenschlug, nicht einschüchtern. Schweigend saß er dem planetaren Verwalter gegenüber; mit ausdrucksloser Miene und einem Datapad in der rechten Hand. Doch für solche Dinge hatte der Imperiale in diesem Moment kein Auge. In ihm brodelte mit einem Mal die Wut darüber, dass die Gegenseite wiederholt einen Treffer gegen ihn landen konnte. Oder stürzten ihn gerade seine eigenen „Getreuen“ ins Unglück? Wollte ihn jemand womöglich auflaufen lassen, um eigene Ziele durchzusetzen? Säuerlich verzog Horatio das Gesicht. Er beugte sich leicht vor als er erneut das Wort an den stillen Junior Agent richtete.

„Der Orden der Sith stellt ein Krebsgeschwür im imperialen Organismus dar, Mister Nire, fuhr der planetare Verwalter mit zischender Stimme fort. „Sie berufen sich stets auf Privilegien, die ihnen in keinster Weise zustehen, und stiften viel mehr Chaos als das sie der Neuen Ordnung dienen. Es ist mir wahrlich ein Rätsel, weshalb letztendlich immer einer aus den Reihen dieser Unruhestifter – mit dem Segen der großen Institutionen – auf dem Bastioner Thron landet und meint, nun das Imperium zu regieren.“ Er lehnte sich wieder zurück, beließ den Blick aber auf den Echani. „Ich muss Ihnen hoffentlich nicht erklären, was für ein Eklat uns hier erwartet, sollten Moor und seine Kollegen den Hintergrund dieser Corellianerin entdecken … Oder wollen Sie mir etwa berichten, dass unter den Begleitern der Rebellen ein Jedi ist? Dann könnte man wenigstens auf ein Spiel mit offenen Karten setzen.“

Rhan Nire schüttelte den Kopf. „Die Delegation ist sauber. Kein Jedi. … Und über die Anwesenheit der Sith-Lady bin ich – um ehrlich zu sein – genauso erstaunt wie Sie, Kraym.“ Dieses Mal beugte er sich ein wenig vor. „Aber meine Fühler habe ich schon ausgestreckt. Sollte sie nicht als Passagier auf einem Liner hergereist sein, finde ich ihr Schiff schon. Keine Angst.“

„Ich habe keine Angst...“, entgegnete Horatio mürrisch. „Die Augen der gesamten Galaxie sind nun auf uns gerichtet. Machen wir einen Fehler, mag er noch so klein sein, wirkt sich das erheblich auf meine Reputation aus. Unterstützer, die wir heute noch haben, wären morgen schon weg – vielleicht an der Seite von Semur oder Aldine.“ Nachdenklich rieb der Governor die Hände aneinander. „Hier muss eine Entscheidung getroffen werden, zweifellos. Wir müssen die Initiative ergreifen, wenn wir die Oberhand, die Kontrolle behalten wollten. … Ich schlage deshalb vor, dass Ihre Institution sich der Sache annimmt. Sperren Sie alle Informationszugänge im Zusammenhang mit Alaine Aren. Sie soll als unbeschriebenes Blatt gelten...“

Der Gleiter bewegte sich – im Schutz einer dreiköpfigen Speedereskorte – durch die breiten Straßen Xozhixis. Ruhig, beinah idyllisch wirkte Thyferras planetare Hauptstadt. Noch immer erinnerten die Gebäude Horatio an den alderaanischen Baustil. Jedoch war der erste Eindruck inzwischen mit ihm und seinen Erlebnissen hier gewachsen. Mittlerweile konnte er schon verschiedene Unterschiede in der Architektur beider Zivilisationen erkennen. Um seine Gedanken für einen kurzen Augenblick zu ordnen, blickte der adlige Verwalter aus dem getönten Fenster. Die Umgebung zog ungehindert an ihm vorbei. Konnte ihm diese Sith-Sache tatsächlich gefährlich werden? Musste er möglicherweise Moor und dessen Kollegen demütig die Hand reichen? Sich am Ende auf nachteilige Kompromisse einlassen? Obwohl er eigentlich ruhiger werden wollte, kochte die Wut in ihm noch einmal spürbar hoch. Er schluckte sie herunter, aber ein galliger Nachgeschmack blieb widerwillig in seinem Mund bestehen; haftete förmlich an seinem Gaumen.

Der Junior Agent nutzte die Gunst der Stunde. Per Knopfdruck erwachte auf einmal das Datapad in seiner Hand, während er gleichzeitig das Wort an Horatio richtete:
„Man hat zwar schon Lieutenant Governor Cain ausreichend über die momentane Sicherheitslage informiert, aber ich bin trotz allem der Meinung, dass auch Sie einen kleinen Zwischenbericht verdient haben. Immerhin soll Ihre neue Stellvertreterin mit ihren zarten Schultern am Ende nicht plötzlich unter der Last der Verantwortung zusammenbrechen.“ Ein süffisantes Lächeln. „Keine Sorge, Sir. Rhade, Elysar oder irgendjemand aus dem Präsidium wird Sie noch offiziell über die laufenden Dinge in Kenntnis setzen – immerhin bin ich kein ausgewiesener Militärexperte, sondern bloß ein armer Spion. Trotzdem kann ich Ihnen nun ohne Probleme mitteilen, dass man heute sowohl um Xozhixi als auch um Xucphra City drei etwa gleichgroße Sicherheitskreise eingerichtet hat. Radius fünf Kilometer für den Kern, zehn und zwanzig Kilometer für die äußeren Ringe. Um die Militarisierung nicht zu auffällig für die örtliche Bevölkerung zu gestalten, ist der Großteil regulär in den äußeren Ringen stationiert; kann aber bei Bedarf ziemlich schnell zugreifen.“ Kurz las der Geheimdienstmitarbeiter auf seinem flimmernden Datapad nach. „Im selben Atemzug bedeutet das aber, dass man insbesondere aus den ländlicheren Gegenden Truppenverbände abgezogen hat, die vorher weitere Aktivitäten der Black Sun und der Vratix-Untergrundbewegung aufspüren sollten...“

„Glaubt man denn wirklich, dass diese riesigen Insekten zu einem Aufstand fähig sind?“, hakte der Governor nach. Offenbar hatte er das Problem, das er gerade noch gehabt hatte, tatsächlich aus dem aktiven Bewusstsein verbannen können – wenigstens für den Moment. „Bislang erschienen sie mir eher wie eine stumpfe Masse, die zu solchen Formen der Organisation kaum fähig sind.“

Nire räusperte sich. „Seit der menschlichen Besiedlung lehnen sich einzelne Vratix-Stämme gegen die Vormachtstellung der Kolonisten auf, Governor. Durch das beherzte Eingreifen der Imperialen Armee beschränkt sich deren 'Machtbereich' inzwischen auch nur noch auf das unwegsame Zuxctl-Delta, das Ctalk-Gebirge und das 'goldene Tal'. Nach den Informationen, die mir aktuell vorliegen, sind diese Widerständler aber nur äußerst spärlich bewaffnet – trotz einer möglicher Unterstützung durch die Black Sun. Eine Revolution gewinnt man damit nicht.“

[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Stadtzentrum | Prachtstraße :||: gepanzerter Gleiter | Rückbank :||: Horatio Kraym und Junior Agent Nire :]
 
Polith-System - Thyferra - Schmuggler-Raumhafen - Shana, Tenia, Akani


"Schön, dann stürzen wir uns ins Vergnügen und kommen mit den Leuten hier ins Gespräch", meinte Tenia, wenn Akani auch glaubte, aus ihrem Tonfall eher mangelnde Begeisterung herauszuhören. Dennoch setzte sie sich in Bewegung und führte das Grüppchen in Richtung des...Baus - das Ding Gebäude zu nennen wäre zu viel der Ehre gewesen. Akanis Meisterin beugte sich kurz zu den anderen beiden hinüber und meinte: "Ich hoffe, ihr seid trinkfest."

Dann betraten sie den
Bau durch die sogenannte Tür - Tenia gelang es ein Lächeln aufzusetzen - und besahen sich das Treiben. Die Gerüche - Ausdünstungen von Gästen und Personal, Alkohol sowie dessen, was hier als Essen verkauft wurde - trafen den Chiss mit ähnlicher Wirkung wie eine massive Wand, und mit dem Lärm verhielt es sich erschreckend ähnlich. Nur Augenblicke später näherte sich ihnen auch schon einer der Anwesenden. Die Wolke, die er vor sich herschob, zwang den Padawan dazu, einen stummen Kampf mit seiner Nase auszufechten, die sich ausdrücklich rümpfen wollte.
"Kommt ir üübschen, trinkt ein Ale ehr", meinte der Typ - ein Zabrak? Wobei Akani dafür dann doch zu wenige Hörner sah - und schlug Meisterin sowie Schüler auf die Schultern.
Akani verlor den Kampf und rümpfte die Nase.

Welch bescheuerter Witz. Mag ja sein, dass diese Bruchbude so heißt, aber wir haben noch gar kein Ale getrunken, wie sollen wir da ein Ale mehr trinken?
Innerlich schüttelte der Chiss den Kopf, doch vermutlich konnte man von einer so besoffenen Person nichts anderes erwarten...
"Meine F..reunde freuen sisch!"
Ach. Worüber denn genau?, dachte Akani sarkastisch, behielt das aber für sich.

Es war keine Überraschung, dass besagte Freunde sich in ähnlichem Grad der Betrunkenheit befanden wie der Typ. Und offensichtlich hatten sie vor, auch den Zustand der drei Neuankömmlinge diesbezüglich anzugleichen, denn jedem wurde ein Kurg mit Gesöff rübergeschoben.
Akani roch an seinem Becher und unterdrückte ein Husten.

"Äh… danke", brachte Tenia zustande.

Akani unterdrückte ein Auflachen über den...Hauch von Abscheu in ihrer Stimme.
Der Zabraksonstnochwas dagegen nahm ihre Antwort als Anlass, das Gespräch weiterzuführen. Er wollte wissen, wo sie herkamen und was sie hier taten.
Tenia hielt ihre Antwort recht allgemein und umging, wie Akani auffiel, außerdem auch geschickt den ersten Teil seiner Frage. Verständlich. Er bezweifelte, dass es sie weiterbringen würde, herumzuposaunen, dass sie Jedi waren...


"Eroolen? Soo so, ich wüsste da ein paar seehr eholsame Dinge", grinste da einer der anderen, die um den Tisch herum saßen. Ein Mensch, sofern er nicht irgendwelche Hörner versteckte.
Nun, ein Horn wird er wohl verstecken bei so einem schmierigen Gesichtsausdruck, schoss es Akani verärgert durch den Kopf.
Er stellte wie nebenbei den Krug ab und ließ seine Finger knacken. In dem Moment, als er dem Kerl einige Dinge aufzählen wollte, die
er erholsam fand, antwortete aber dummerweise Tenia. Sie schaffte es wiederum, eine neutrale Antwort zu geben, wenn sie nun auch nicht mehr lächelte.

Der Mensch blickte enttäuscht drein.
Akani blickte ebenfalls enttäuscht drein. Unauffällig blickte er sich um, ob nicht möglicherweise in einem anderen Eck des Raums eine Schlägerei ausbrechen würde. Sollten Flaschen durch die Gegend fliegen, konnte er vielleicht eine davon mit der Macht umlenken...Es würde ihm natürlich furchtbar leidtun, wenn diese dann das Gesicht des widerlichen Kerls fand, aber...nein, eigentlich würde es ihm nicht leidtun.


Dann lenkte er seine Gedanken zurück auf die Mission. Erneut ließ der Blauhäutige seinen Blick durch den Raum schweifen, diesmal jedoch auf der Suche nach Vratix. Er hatte seine Zweifel daran, dass auch nur einer der Besoffenen an diesem Tisch ihnen weiterhelfen konnte - und würde.

Doch von seiner jetzigen Position aus waren die einzigen Insekten im Raum Fliegen, die um eine der Lampen herumsirrten, die trotz des Tageslichts draußen brannte, was niemanden verwunderte, der die verdreckten Fenster gesehen hatte.

"Naaah, was gucksten so, Rrrrotauge? Häää? Falls du auch Err...hick-holung suchst, musste bissl naccchhinten dursch-schen", meinte in diesem Moment ein Twilek von der anderen Tischseite und wackelte grinsend mit der Augenbraue.

Akani blickte ihn einen Augenblick lang ruhig an, beugte sich dann über den Tisch vor und lächelte.
"Eigentlich suche ich nach einer Möglichkeit, etwas gescheiteres zum Trinken zu bekommen als diese Babymilch", gab er zurück und zwinkerte.
"Darf ich jemandem von euch etwas mitbringen?", fragte er dann Tenia und Shana, während er sich von dem Twilek abwandte, der ihn perplex anstarrte.


Polith-System - Thyferra - Schmuggler-Raumhafen - Kneipe "Ein Ale mehr" - Shana, Tenia, Akani


OCC: Gern, wenn du dann die Rechnung für zu Bruch gegangene Möbelstücke übernimmst ;D
 
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Hätte man ihr nicht einfach einen genauen Punkt nennen können, an dem es zu suchen galt? Sich ausgerechnet in eine Kneipe mit lauter Besoffenen zu stürzen, war sicher nichts, was Tenia gefiel. Vielleicht war das etwas, das Männer gerne taten, aber sich nicht Frauen wie sie. Denn Tenia hielt tatsächlich etwas auf sich und es war eindeutig mehr, als nur ein wenig unter ihrem Niveau in eine schäbige Kneipe zu gehen. So wie diese Typen, an deren Tisch sie gerade standen auch unter ihrer Würde waren. Immerhin hielt der Taugenichts, nach Ablehnung seines unmoralischen Angebots die Klappe. Die Enttäuschung, die ihm m Gesicht geschrieben stand, störte die Nullianerin nicht, verschaffte ihr leider aber auch keine Genugtuung. Leider verstummte das eben aufgekommene Gespräch und Tenia hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wie sie es wieder ankurbeln sollte und vor allem, ob sie das überhaupt wollte. Bloß bekam man irgendwelche Informationen sicher nicht, indem man still vor sich hin schwieg. Also denk gefälligst nach. Smalltalk. Sie brauchte doch bloß Smalltalk zu führen, nur war bloß alles andere als einfach. Für eine Sekunde geriet Tenia in Versuchung einfach einen Schluck aus dem Glas zu nehmen, allerdings hielt sie inne, als sie in die Brühe sah. Frisch gezapft sah sicher anders aus und von dieser Plörre würde sie ganz sicher nicht trinken. Derweilen grölte ein Twi’lek zu ihnen herüber und Akani übernahm glücklicherweise die ziemlich gute Antwort. Babymilch! Zugegeben, der Chiss war schlagfertig, was sich hier nur noch einmal bestätigte. Doch Tenia kam nicht dazu, eine Antwort zu geben, als ein Schatten über sie fiel und jemand nach vorne trat, der selbst jeden Nullianer überragte und das nicht allein wegen der Größe, sondern auch wegen der Muskelmasse. Tenia war nicht die einzige, die ihn anstarrte, der ganze Tisch tat es und Tenia vergewisserte sich, dass ihre Waffen noch immer bei ihr waren. Bloß kam da keine Warnung durch die Macht. Noch nicht?

Der bullige Riese, der nach vorne trat, legte drei bekrallte Finger auf Akanis Schulter und wenn Tenia bis eben gestarrt hatte, hielt sie nun die Luft an.

‚Ist nicht nett. Du aussiehst wie Babyface. Babymilch also richtig. Freund‘, eine Kralle deutete auf den zabrakischen Humanoiden, ‚gefragt was ihr wollt. Erholung nicht Platz richtig hier. Warum seid hier? Dass Kneipe, nicht Hotel. Erholen ihr schlafen! Jetzt ihr trinkt. Sonst Beleidigung! Schon zu viel Beleidigung hier. Schon zu viel, wo halten sich für besser!‘

Oooookay. Was sagte das Lehrbuch der Jedi hierzu? Gar nichts und wenn sie sich jetzt nichts einfallen ließ… Ein Seufzen unterdrückend, lehnte Tenia sich so lässig, wie es die Situation zuließ, gegen Tresen. Wenn die Macht sie schon nicht gewarnt hatte, war sie jetzt hoffentlich mit ihr. Die Macht als Souffleuse? Lachhaft!
„Wir sind hier um uns zu erholen und um die Gegend zu erkunden. Eine Kneipe ist dafür ein guter Ort. Und ein Ale,“ eigentlich war es ein Wunder, dass ihr diese Lüge nicht im Hals stecken blieb, „ist ein wunderbares Mittel, um zu entspannen.“ Erneut hob sie das Glas und kämpfte jedes Gefühl des Ekels, das erst langsam kriechend und dann immer deutlicher in ihr aufstieg, nieder. Das wirst du mir büßen, dachte sie noch, auch wenn Tenia keine Ahnung hatte, wen genau sie meinte. Aber der Gedanke allein tat gut und er half von diesem ekelhaften Zeug zu trinken. Die nächste Herausforderung aber, kam sogleich, denn das Zeug einfach im Mund behalten und zurückspucken ging nicht. Wie schön, das Glas das war, was es war - durchsichtig. Dafür bringe ich dich um. Kunst. Es war eine Kunst das Zeug herunterzuwürgen, ohne dabei grün zu werden und ohne dabei das Gesicht zu verziehen. Wie auch immer es ihr gelang, sie dachte für eine Sekunde daran, dass es sie umbringen würde. Alles andere als Ladylike (sie würde sich hinterher überlegen, ob sie sich schämte oder nicht), wischte sie sich mit dem Ärmel etwas von der Ale-Krone (was auch immer das war, es schmeckte nicht nach Ale) vom Gesicht, dabei hätte sie das Zeug viel lieber sofort wieder auf den Boden gekotzt.

„Und jetzt trink du was mit uns, sonst ist das ach eine Beleidigung.“ Ob das nun besonders klug zu sagen war? Woher sollte die Nullianerin das wissen? Sie gab sich nicht mit komischem Abschaum ab! „Wer hält sich hier außerdem für was Besseres?“ War es nun zu arrogant zu behaupten, dass sie auch etwas Besseres war? Vermutlich, aber die Frage hatte andere Gründe. Genug Beleidigungen und zu viele, die sich für etwas Besseres hielten. Vielleicht brachte sie das auf die richtige Fährte.

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Im nächsten Moment krallte sich etwas in seine Schulter, und Akani wirbelte herum.
"Ist nicht nett. Du aussiehst wie Babyface. Babymilch also richtig. Freund gefragt was ihr wollt. Erholung nicht Platz richtig hier. Warum seid hier? Dass Kneipe, nicht Hotel. Erholen ihr schlafen! Jetzt ihr trinkt. Sonst Beleidigung! Schon zu viel Beleidigung hier. Schon zu viel, wo halten sich für besser!"

Akani hätte den Giganten, der vor ihm stand, wohl entsetzt angestarrt, hätte er nicht einen betäubenden Hauch von dessen Atem in die Nase bekommen. So musste er einen starken Hustenreiz niederkämpfen und hatte dadurch die Gelegenheit, ein unbeeindrucktes Gesicht aufzusetzen. Nebenbei lenkte ihn auch noch die Tatsache ab, dass er das gebrochene Basic noch kurz übersetzen musste...
Wieso muss sich hier eigentlich jeder Idiot in Angelegenheiten einmischen, die ihn nichts angehen??
Er hätte seinem Gegenüber gerne ebenfalls ein Kompliment gemacht - und dieses hätte zufällig sogar ebenfalls auf face geendet -, und außerdem war seiner Meinung nach vor allem dieses Gebräu mal sowas von eine Beleidigung, doch besagtes Gegenüber war wohl einen guten Meter größer als er. Vielleicht hätte er diesen Nachteil irgendwie noch durch Geschwindigkeit wettmachen können - und die zwei ausgebildeten Jedi neben ihm hätten mit Sicherheit kurzen Prozess gemacht -, aber eigentlich waren sie ja hier, um sich mit den Einheimischen anzufreunden und nicht, weil sie neue Feindschaften schließen wollten.

Tenia sprang jedoch ein.
"Wir sind hier um uns zu erholen und um die Gegend zu erkunden. Eine Kneipe ist dafür ein guter Ort. Und ein Ale ist ein wunderbares Mittel, um zu entspannen", meinte sie und bekam das ganze sogar tatsächlich glaubhaft heraus. Dann nahm sie ihren Krug und trank einen ordentlichen Zug, behielt ihn kurz im Mund - er fragte sich, ob sie ausspucken würde - und schluckte dann tatsächlich runter.
So eine Sch...
Natürlich konnte Akani seine Meisterin nicht hängen lassen. Doch er würde einen Teufel tun und diesem tumben Ochsen auch nur ein Quäntchen Genugtuung gönnen.

"Jaaah", stimmte er Tenia zu, "wirklich wunderbar zum entspannen."
Abgesehen davon, dass das hier alles ist, bloß kein Ale...

Er setzte ein Lächeln auf, das in etwa so fadenscheinig war wie die zwei Tischdecken, die es im Raum gab, packte seinen eigenen Becher und starrte in die Brühe. Dann nahm er einen tiefen Atemzug, wobei er darauf achtete, zu gleichen Teilen in Brust und Bauch zu atmen, damit niemand sonst etwas davon merkte, versuchte seinen Geschmackssinn auszuschalten und setzte das Glas an die Lippen.

Nach dem ersten Schluck verkrampfte er unwillkürlich seine Hand um den Griff, damit er es nicht noch fallen ließ oder - das wäre ja schrecklich gewesen - das Gebräu dem Typen noch ins Gesicht schmiss. Er rang darum, sich seinen puren Abscheu über das unwahrscheinlich bittere Zeug, in dem irgendwelche Fasern unbekannter Herkunft schwammen, nicht anmerken zu lassen, und setzte dafür ein Leben von Erfahrung im Verbergen der eigenen Gedanken und Gefühle ein.

Es war nicht leicht.

Ursprünglich hatte er vorgehabt, den Krug in einem einzigen Zug auszutrinken, stellte jedoch fest, dass das schlicht ein Ding der Unmöglichkeit war. Dennoch zwang er sich zumindest bis zur Hälfte zu trinken und knallte den Becher dann zurück auf den Tisch.
Im nächsten Moment forderte Tenia den Typen auf, selbst etwas zu trinken.


Akani blickte ihm gelassen in die Augen und nickte in Richtung seines lediglich zur Hälfte geleerten Krugs.
"In der Tat. Und sieh doch, das Babyface gibt dir sogar die Möglichkeit, aufzuholen. Das ganze hier ist doch immerhin total freundschaftlich, wie du sagtest, nicht wahr?"
Ist es eigentlich mit Hilfe der Körperbeherrschung auch möglich, einzelne Sinne abzuschalten?



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- Klai Qui-Xot, offizieller Gesandter der „Viraxo Industries“ und inoffiziell Ad'ika der Black Sun -

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Klai Qui-Xot allein
Behutsam tupfte sich Klai Qui-Xot mit einem samten Stofftaschentuch die Stirn ab, während er sich zur gleichen Zeit selbst in einem übergroßen Schrankspiegel betrachtete. Obwohl seine Heimatwelt, der Mond Pantora, solche Temperaturen – gepaart mit dieser unerträglichen Schwüle – nicht kannte, lag das momentane Schwitzen nicht daran. Dafür war er in seinem bisherigen Leben einfach zu viel umher gereist. Nein. Die Tatsache, dass seine neue Begleiterin, Lady Alaine Aren, eine ihm bislang nicht bekannte Vergangenheit mit Thyferras imperialen Governor besaß, bereitete ihm just in dieser Sekunde die Sorgen, die ihn so schwer schwitzen ließen. Wie sollte er die Beziehung dieser beiden Menschen einschätzen? Vorhin auf dem Landefeld hatte er dafür leider nicht genügend Zeit gehabt, weil Kraym sie ziemlich schnell mit den restlichen Mitgliedern der imperialen Delegation bekannt gemacht hatte. Lag in dieser Handlung letztendlich die Antwort? Musste er seine Strategie am Ende ändern?

Der Pantoraner, den man als Repräsentanten von „Viraxo Industries“ eine noble Suite bestehend aus drei überaus geräumigen Zimmern zur Verfügung gestellt hatte, drehte seinen fülligen Körper leicht, um sich ein weiteres Mal – kritisch musternd – im Spiegel zu betrachten, nachdem er beiläufig das Taschentuch in einer Tasche hatte verschwinden lassen. In gut einer halben Standardstunde sollte er sich schon gemeinsam mit Lady Aren auf dem kurzen Weg zum Gouverneurspalast befinden, wo sie an diesem Abend ein Bankett erwartete. Wollte er in den Verhandlungen tatsächlich wahrgenommen und ausreichend beachtet werden, musste er sich demnach an diesem Abend von seiner allerbesten Seite zeigen! Kurz räusperte er sich, hob das markante, bärtige Kinn und während er sich auf diese Weise in Augenschein nahm, sinnierte er währenddessen über eine mögliche Kontaktaufnahme mit seinem Vigo. Denn abseits seiner öffentlichen Zugehörigkeit zu dem größtenteils im Äußeren Rand recht bekannten Handels- und Transportunternehmen arbeitete er im Geheimen ferner noch für die berüchtigte Black Sun. Sah man der Wahrheit in diesem Fall ins Auge, dann war er eigentlich allein aus diesem Grund hier auf Thyferra.


„JV, bringe mir mein Parfümkästchen!“, befahl er mit seiner tiefen Stimme und löste danach seinen Blick vom Spiegel und ging stattdessen zu einem der Formsessel.

Nachdem er sich gesetzt und den Holo-Projektor eingeschaltet hatte, ließ er seine Gedanken wieder um die Sith-Lady-Problematik kreisen. Irgendein belangloses lokales Boulevard-Magazin flimmerte unbemerkt vor seinen Augen, während er sich mit der Frage beschäftigte, wie sehr er die rothaarige Corellianerin überhaupt in die Nachverhandlungen einbinden sollte. Konnte er es sich erlauben sie zu düpieren? Fast in der gesamten Galaxie erzählte man sich – manchmal bloß hinter vorgehaltener Hand – schreckliche, äußerst schreckliche Geschichten über diese sehr mysteriösen Gestalten. Doch konnten es sich dabei genauso gut um irgendwelche Märchen handeln! Was war also wahr; was war falsch? Grübelnd fuhr sich Qui-Xot über den frisch gestutzten Bart, derweil der Holo-Projektor ein Interview mit dem berühmten Koch Rannek Montileu zeigte. Hatte er diesen begabten Mann nicht irgendwo auch schon mal getroffen? Kurz schob sich diese Frage ziemlich stark in seine bisherigen Gedanken und lenkte ihn für einen Moment davon ab.

Mit einem ergebenen Tonfall – sofern man bei einem Droiden überhaupt von soetwas sprechen kann – sprach der JV-Z-Eins/D den blauhäutigen Delegierten an.
[Hier ist Ihr Kästchen, Master. Welchen Duft soll ich Ihnen auftragen?]

„Nimm diesen Flakon“, befahl Qui-Xot und erhob sich aus dem Formsessel wieder. „Ich glaube, es ist bei solch einem Anlass nicht falsch, wenn man ein klein wenig nach den lieblichsten Blumen aus den königlichen Gärten Alderas riecht.“

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen ließ sich der Pantoraner anschließend von dem Butler-Droiden in einen feinen Sprühnebel einhüllen. Beide Arme hatte er dabei weit von seinem fülligen Körper weg gestreckt, den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen. Das Parfüm stieg ihm sofort in die Nase – mittlerweile zu bekannt war ihm einfach der Duft. Nachdem er den Befehl ordnungsgemäß ausgeführt hatte, verneigte er sich höflich und zog sich dann in eine Nische zurück, wo er – im Standby-Modus – auf weitere Anweisungen wartet. Jedoch brauchte ihn Klai Qui-Xot in diesem Augenblick erst einmal nicht mehr. Denn nun war er – äußerlich – bereit für das anstehende Bankett im recht nah gelegenen Gouverneurspalast. Langsam ließ er sich wieder in den bequemen Formsessel nieder. Nun hieß es warten. Und so fiel er unwillkürlich wieder in die übliche Grübelei.

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Klai Qui-Xot allein
 

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Warum nur fühlte sich Tenia ein wenig zurückversetzt auf den Siegesball? Padme und ihre endlosen Dialoge, Tenias Reaktion darauf und Stevens Bitte, dass Tenia sich zurückhalten sollte. Ja, das hier war ein bisschen wie auf der Siegesfeier, nur in anderen Rollen. Tenia warf Akani einen Blick zu, der ihm irgendwie vermitteln sollte, dass es besser war, keine sarkastischen Antworten zu geben. Nur, wie legte man so etwas in den Blick? Sie runzelte unmerklich die Stirn, für was bitte hatte sie die Macht? Eine kleine telepathische Anweisung würde doch genügen, ein paar Worte, die sie an ihn richtete, damit er sich ein wenig zurücknahm, mitspielte. Doch auch ohne eine solche Nachricht schien Akani verstanden zu haben und bevor Tenia sich auf irgendetwas konzentrieren konnte, setzte auch der Chiss an und trank allen Ernstes die Hälfte dieser ekelhaften Plörre. Nur das leichte verkrampfen seiner Hand, das für Tenias geschultes Auge durchaus sichtbar war, verriet seinen Ekel. Hoffentlich war Akani wirklich trinkfest, denn Tenia wollte sich nicht ausmalen, was geschah, wenn auch er angetrunken war, wobei sie sich vermutlich ebenfalls fragen sollte, wie viel sie von diesem Zeug vertrug. Welche Möglichkeit gab es, den Inhalt des Glases los zu werden, ohne ihn zu trinken? Keine. Denn hätte Tenia die Macht genutzt um den Inhalt verdampfen zu lassen, wäre das viel zu auffällig gewesen. Was also tun? Vielleicht war die Behauptung, ein Ale diene der Entspannung zu tätigen, doch nicht so gut gewesen. Denn es war alles andere als entspannend das, was sicher kein Ale war, herunterzuwürgen. Ob das Lachen des Riesen die Situation nun an- oder entspannte? Das Lachen kam dröhnend und noch immer war da keine Warnung, die über die Macht kam.

‚Du willst messen mit mir?‘, richtete der Riese nach einem weiteren, kehligen Lachen an den Blauhäutigen. ‚Bin viel größer. Ich trinke 20 Gläser und merken nichts. Du vielleicht zwei. Aber du Glück. Humor ist gut. Aber ihr keine Freunde. Ihr Fremde.‘

Als würde jemand wie du, überhaupt auch nur die Möglichkeit haben, in meinen Freundeskreis zu kommen. Natürlich waren sie keine Freunde, sondern Fremde, aber dieser Typ war auch kein Thyferrianer, demnach war er, nahm man es sehr ernst, auch ein Fremder. Aber er hatte diese zwielichtigen Typen am Tisch gemeint, die sich auch schon wieder über ihre Getränke hermachten.

‚Thyferra kein guter Ort zu erholen. Und vor allem,‘ und jetzt fiel sein Blick auf Tenia und Shana, ‚kein guter Ort für Menschen.‘
Menschen? Sie war kein Mensch, sie war Nullianerin!
„Gut, dass ich Nullianerin bin, aber rein aus Interesse, warum ist das kein guter Ort für Menschen?“ Der Nachsatz half ungemein, den Anfang nicht zu zickig klingen zu lassen. Die Reaktion des Riesen allerdings verhalf nicht gerade dazu, diese Position aufzugeben, denn er lachte erneut.
‚Nullianer fast so groß wie ich. Du Zwerg‘.
Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, tief durchzuatmen und mit Bedacht darauf zu reagieren.
Nerfhirn. „Ich dachte, es gäbe schon genug Beleidigungen“, erinnerte Tenia daher bemüht mit neutralem und nicht neunmalklugem Tonfall. Ob es gelang, sollte besser ein anderer entscheiden.
‚Du recht. Verzeihen. Das hier nicht gut für Menschen, weil sie Feinde haben. Menschen sich halten für besser und hier nur Leute sind, wo halten sich nicht für besser. Thyferrianer leiden unter Menschen, weil sie denken, sie seien besser. Das nicht so ist.‘
Vielleicht musste sie das ‚Nerfhirn‘ zurücknehmen, denn dumm klangen diese Worte nicht. Menschen waren sicher nichts Besseres. Und Nullianer? Nun ja… Hielt sich Tenia aber nicht schon längst für etwas Besseres, indem sie diese Kneipe als unter ihrer Würde befand?
„Wir halten uns nicht für etwas Besseres,“ behauptete sie also und um das zu unterstreichen, nippte sie erneut an ihrem Glas. „Warum leiden die….“ Allerdings kam es nicht dazu, dass sie ihren Satz beenden konnte, denn ein neuer Protagonist trat hinzu, einer, der tatsächlich wie ein Mensch aussah.
Auf einem imperialen Planeten solche Töne zu spucken, ist ziemlich gefährlich Terek Die Thyferrianer leide nur deshalb, weil sie sich schlecht organisieren.‘ ‚Nein, sie unterdrückt und sie werden niedergeschlagen!‘
Eben, weil sie sich schlecht organisieren!‘ Weil zu wenige mutig.‘ Jetzt lachte der Mensch. ‚Dann hilf ihnen doch, anstatt große Töne zu spucken. Wo bist du gewesen, als die Truppler ihren Aufstand niedergemäht haben? Und wo bist du gewesen, als die ersten Stimmen laut geworden sind? Gesoffen hast du, mehr nicht, also halt’s Maul!‘ Für einen Moment sah es aus, als wolle der Riese ausholen, er hob seine dreifingrige Pranke, ließ sie allerdings in der Luft hängen und dann nahezu resigniert fallen. ‚Ich Familie. Ich nicht kann wegen so was in Gefängnis landen.‘ Ihr seid alle Feiglinge hier, ihr traut euch nur das Maul aufzumachen, wenn ihr besoffen seid! Und was ist mit euch drei? Seid ihr auch Feiglinge?‘
„Ich glaube kaum, dass man feige ist, wenn man das hier trinkt“, deutete Tenia auf ihr Glas. „In jedem Fall muss ich nichts trinken, um ‚mein Maul‘ aufzumachen und meine Begleiter,“ ein Fingerzeig auf die anderen beiden, „auch nicht.“ Aufständige Thyferrianer. Immerhin war das eine wichtige Information, die sie vielleicht endlich näher an ihr Ziel brachte. „Aber was du über schlechte Organisation sagst, ist vermutlich richtig.“ Ob der Mensch oder der Riese von sich aus mehr erzählte? Denn ganz offen wollte Tenia nicht fragen.


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[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Stadtzentrum | Regierungsviertel | Gouverneurspalast | Pressesaal :||: Horatio Kraym, zahlreiche Reporter, einige KOMENOR-Mitglieder und Mitglieder der planetaren Sicherheit :]

Blitzlichtgewitter war Horatio – als medienerfahrener Verwalter – gewohnt, weshalb er für ein paar prächtige Bilder feierlich, fast schon erhaben den Kopf, nachdem er lächelnd hinter das Rednerpult getreten war. Eine stattliche Zahl an Journalisten – sogar aus der Neuen Republik und von neutralen Netzwerken – hatten für dieses diplomatische Ereignis tatsächlich eine richtige Akkreditierung von der hiesigen Verwaltung erhalten und standen nun gespannt vor dem Podest. Um bei diesem Anlass das Galaktische Imperium nicht allzu martialisch wirken zu lassen, hatte der Governor – nach einer ausgiebigen Konversation mit dem Chef der Sicherheitsleitung – beschlossen keine Sturmtruppen in der Öffentlichkeit einzusetzen. Deshalb standen in diesem Saal nun stattdessen mehrere bewaffnete Mitglieder der planetaren Sicherheit schweigend im Hintergrund. Bloß kurz streifte sein wachsamer Blick diese Gestalten, bevor er das Wort an die anwesenden Reporter richtete.

„Meine Damen, meine Herren, es erfüllt wahrlich mich mit Freude Sie heute hier zu dieser kleinen Pressekonferenz begrüßen zu dürfen“, begann der adlige Imperiale zu den Medien zu sprechen. „Es gab etliche Zweifler als Seine Majestät, Imperator Allegious, und der amtierende Kanzler der Neuen Republik, Aeskar Qúun, sich auf Umbara symbolisch die Hände reichten und so endlich den Krieg beendeten, der jahrzehntelang in unserer geliebten Galaxie wütete. Sie zweifelten besonders an der Ernsthaftigkeit dieses historischen Unterfangens.“ Sein feierlicher Blick wanderte ziellos durch die besetzten Reihen der Journalisten. Einige Gesichter erkannte er; andere waren ihm hingegen völlig fremd. „Heute wollen wir hier auf Thyferra den nächsten Schritt gehen. Denn in der ganzen Galaxie gilt Bacta als äußerst wichtiges Gut. Deshalb ist seine gerechte Verteilung so wichtig – insbesondere in so schweren, düsteren Tagen wie zur Zeit.“

Es folgte eine künstliche Pause in der Horatio einladend die rechte Hand auf die Seite des niedrigen Podestes ausrichtete, die von den Journalisten nicht eingesehen werden konnte. Gewissermaßen auf sein Zeichen betraten daraufhin die führenden Persönlichkeiten der einzelnen Delegationen – einer nach dem anderen – in die „Öffentlichkeit“. Selbstverständlich führte der mächtige Chevin-Senator, Vilnok Moor, den sehr überschaubaren Zug an Repräsentanten an und ließ sich demzufolge auch als erste Person „kamerawirksam“ von dem adligen Governor die Hand schütteln. Flugs drängten zwei, drei kugelrunde Cam-Droiden zu dem Podest, schwirrten neugierig um die einzelnen Gestalten und speisten manche Bilder direkt ins imperiale HoloNet. Ein wichtiger Moment für den Verwalter, weil er sich mit diesem Ereignis tatsächlich – vor unzähligen Zuschauern – profilieren konnte. Exakt aus diesem Grund ließ er diesen Augenblick auch nicht allzu lang verstreichen, bevor er im feierlichen Tonfall wieder fortfuhr.

„Allein von diesem Gedanken angetrieben haben wir deshalb auch nicht nur die Neue Republik um die Entsendung einiger Repräsentanten an den runden Tisch gebeten, sondern auch weitere Parteien nach Thyferra eingeladen“, sagte er und wies dabei mit einer ausschweifenden Geste erneut auf die Personen, denen er gerade vor diesen vielen Reportern und laufenden Kameras die Hand geschüttelt hatte. „Gemeinsam wollen wir diese große Aufgabe angehen … und ich bin vorsichtig optimistisch, dass wir – im Namen des intergalaktischen Friedens – eine annehmbare Lösung finden werden.“ Er ließ nach diesen Worten einen kurzen Beifall von mehreren KOMENOR-Mitgliedern zu. „Um den eingesetzten Prozess der allmählichen Annäherung voranzutreiben, habe ich extra für heute Abend alle Teilnehmer der Nachverhandlungen zu einem kleinen Bankett eingeladen. Mein Pressesprecher ließ vor mehreren Stunden schon das Motto verlauten, weshalb ich hier kein weiteres Wort darüber verlieren möchte. … Es soll für meine Gäste immerhin eine Überraschung sein.“

Freundlich schmunzelte er Moor, Dofine, Qui-Xot und den anderen Persönlichkeiten zu, während er sich beiläufig über die zivile Abendgarderobe strich. Höchstwahrscheinlich fiel erst jetzt dem einen oder anderen Reporter in diesem Saal auf, dass der imperiale Verwalter zu diesem Anlass nicht die übliche Dienstuniform trug. Nein, der Imperiale trug an diesem Abend eine leichte Robe, die – trotz der fehlenden Freizügigkeit – der typischen Mode auf diesem Planeten entsprach. Erneut schwirrten die Cam-Droiden durch die Luft. Eifrig machten sie weitere Bilder von den Repräsentanten, die nun an der Seite des Governor standen. Bislang hielt sich die journalistische „Meute“ noch mit jeglichen Fragen zurück. Man musterte nur gespannt den adligen Verwalter. Horatio stützte sich leicht an dem Pult ab als er anschließend ein weiteres Mal das Wort an die Journalisten richtete.

„Damit die anderen Gäste und unser berühmter Koch, Mister Montileu, nicht zu lang auf uns warten müssen, möchte ich die Pressekonferenz an dieser Stelle für heute auch schon beenden“, teilte der Herr über Thyferra in einem höflichen Tonfall nun abschließend den Anwesenden mit. „Schließlich käme es einer Sünde gleich, diesen Mann warten zu lassen. Behalten Sie Ihre Fragen also ruhig im Hinterkopf. In den nächsten Tag werden wir bestimmt wieder vor Sie treten – und Ihnen dann Rede und Antwort stehen.“ Er nickte leicht. „Ich wünsche Ihnen daher einen schönen Abend. Genießen Sie ruhig Ihren Aufenthalt auf Thyferra. Zu dieser späten Stunde dürften sich die Temperaturen und Luftfeuchtigkeit wieder in einem erträglichen Rahmen bewegen – so jedenfalls meine persönlichen Erfahrungen.“

Unter dem gefälligen Gelächter der anwesenden Berichterstatter ging der Verwalter währenddessen auf den nichtmenschlichen Senator zu, wisperte ihm ein paar höfliche Worte zu und verließ dann – mit ihm an seiner Seite – den großen Saal. Horatio führte den überschaubaren Zug zum Festsaal, wo das Bankett stattfinden sollte. Vosca Kassel, der Butler des Governor, koordinierte an diesem Abend das festliche Mahl. Unter seiner autoritären Führung würden in den nächsten Stunden zwei Dutzend Bedienstete Teller für Teller servieren, edle Tropfen nachschenken und benutztes Geschirr rasch und komfortabel für die Gäste, die an einer langen Tafel sitzen würden, abräumen. Neben den erlesenen Getränken – ausschließlich imperiale Weine – und den schmackhaften Gerichten würde das Bankett an diesem Abend auch noch ein paar andere Programmpunkte erleben, aber bis auf die anwesenden Mitglieder der imperialen Delegation wusste niemand etwas davon. Noch im Gehen ließ Horatio für ein paar Sekunden kurz ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen sehen.

[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Stadtzentrum | Regierungsviertel | Gouverneurspalast | auf dem Weg zum Festsaal :||: Horatio Kraym, Senator Moor und die Führer der anderen Delegationen :]
 
[Jaso-Sektor, Polith-System, Thyferra, Xozhixi, Raumhafen, Landefeld]- Gouverneur Kraym, Senator Vilnok Moor, Aviendha, republikanische Delegation, imperiale Delegation, Delegation der Handelsföderation, angetretene Sicherheitskräfte

Nur langsam wich die Hitze aus Aviendhas Gesicht und sie hoffte stark, dass keiner der Außenstehenden sie explizit zur Kenntnis nahm oder zumindest schlicht und ergreifend auf das erdrückende Klima Thyferras zurückführte, an das sie als relativer Neuling sich noch nicht ausreichend gewöhnt hatte. Wenn Krayms kleines Spiel mit dem Senator der Neuen Republik Volnok Moor einen Effekt hatte, dann, dass sie – unter den Augen der Delegationen und der durch die diversen Kameradroiden bestens versorgte Öffentlichkeit – wie ein unbedarftes Schulmädchen da stand, dessen grobe Schnitzer der gütige Schuldirektor (in Gestalt des Gouverneurs) gnädig ausbügelte. Womöglich war dies tatsächlich von Anfang an Krayms Intention gewesen, vielleicht gepaart mit der leichten Schmähung des Gesandten des Erzfeindes. Der Statthalter des Imperators auf Thyferras wusste in der Tat meisterhaft, sich bietende Synergien effizient zu nutzen, zwei Wompratten mit einem Blasterschuss zu erlegen. Ein wenig nötigte dies Aviendha Respekt hab – und führte ihr schmerzhaft vor Augen, wie unzureichend sie auf das Spiel vorbereitet war, in das das ISB und Sektoradjutant Semur sie hineingezwungen hatten.

Mit einem erzwungenen Lächeln verfolgte sie also den Austausch der protokollarischen Präsente zwischen ihrem Vorgesetzten und dem grobschlächtigen Nichtmenschen, über dessen fremdartiges Erscheinungsbild sie immer noch nicht ganz hinweg gekommen war, und nahm dann ihren angestammten Platz wieder ein – nämlich den der Begrüßungsperson, die immer dann auf den Plan trat, wenn der nächste Gast der bevorstehenden Verhandlungen nicht die sofortige Aufmerksamkeit Seiner Exzellenz Horatio Kraym des Ersten verdient hatte. Innerlich nahm sie sich vor, die zäh dahinfließenden Minuten als das anzusehen, was sie vermutlich waren – eine gründliche Lektion in Demut.

Einer dieser Gäste – ein Repräsentant eines Aviendha nicht weiter geläufigen Unternehmens namens Viraxo Industries – präsentierte dann auch, wie es im Verlauf des Prozedere wohl unvermeidlich gewesen war, ein ungeplantes Problem, als er nicht alleine, sondern in Begleitung einer rothaarigen Frau in einem recht spektakulären, weinroten Kleid auftauchte, deren Anwesenheit nicht Teil der minutiösen Vorbereitungen der Verhandlungen gewesen war. Die Probleme, die dieser Umstand mit sich brachten, ratterten mit besorgniserregender Geschwindigkeit durch Aviendhas verstand, während sie die beiden zu Kraym begleitete, sodass ihr beinahe entgangen wäre, dass es zwischen ihm und ihr – einer Lady Alaine Aren – offenbar ein gewisses Wiedererkennen gab.

Für einen Moment war Aviendha unschlüssig, ob dieses Wiedersehen aus Krayms Warte wohl positiv bewertet wurde oder nicht – bemerkenswert jedenfalls erschien ihr seine bescheidene Replik auf Arens Bemerkung, dass er Thyferra „nun in seinen Händen hielt“. Ein jeder Funktionär der COMPNOR wäre bei der Charakterisierung des Verhältnisses zwischen imperialer Herrschaft und thyferranischer Selbstverwaltung, die der Gouverneur vornahm, vermutlich in Ohnmacht gefallen und einem jeden Agenten des ISB hätte es in der Schusshand gekribbelt. War das alles nur Theater? Oder sah Kraym sich tatsächlich als Partner eines fast schon demokratisch legitimierten einheimischen Regierungsapparats? Nun… zumindest insofern demokratisch legitimiert, wie es die menschliche Bevölkerung des Planeten betraf. Den Vratix wurde mit Sicherheit keinerlei Einfluss auf die Entscheidungsprozesse auf Thyferra zugestanden.

Im weiteren Verlauf zögerte Kraym natürlich nicht, die offensichtlichen Probleme, die sich aus Alaine Arens plötzlichem Auftauchen ergaben, auf Aviendha abzuwälzen, ehe er sie einer Reihe anderer Honoratioren vorstellte und die Begrüßungszeremonie schließlich zu ihrem Ende kam. Während das Landefeld sich also langsam leerte, blieb der Vizegouverneurin nichts anderes übrig, als sich mit der mysteriösen Begleiterin des Gesandten von Viraxo Industries zu beschäftigen, ohne auch nur zu wissen, welche Verbindung es zwischen ihr und dem Gouverneur geben mochte. Intuitiv tippte Aviendha auf eine geschäftliche Beziehung – schließlich trat die Rothaarige ganz offensichtlich als Wirtschaftsberaterin auf. Vielleicht reichte ihre Bekanntschaft mit Kraym zu seiner Zeit auf Coruscant zurück, in deren Rahmen er sich einen Namen mit zahlreichen Wirtschaftsreformen gemacht hatte.

„Habt bitte einen Moment Geduld, Lady Aren.“

Aviendha bemühte sich um ein verbindliches Lächeln, ehe sie mit einer raschen Handbewegung die Mitglieder ihres eigenen Stabs herbeiwinkte, die die Zeremonie aus einiger Distanz verfolgt hatten. Nylar und Lieutenant Dlarit beeilten sich, ihrem Wink Folge zu leisten, doch seltsamerweise trug die Marineinfanteristin – die dem Anlass entsprechend in ihre schmucke Galauniform gekleidet war – einen besorgten, fast finsteren Gesichtsausdruck zur Schau. Dennoch konzentrierte Aviendha sich zunächst auf die blauhäutige Präfektin, die innerhalb der letzten Tagen mehr und mehr auch offiziell in die Rolle ihrer rechten Hand hineingewachsen war.

„Präfektin Nylar, das ist Lady Alaine Aren. Sie ist Teil der Gesandtschaft von Viraxo Industries, allerdings wurde sie erst kurzfristig… nachnominiert. Dementsprechend steht ihre Unterbringung noch als offene Frage im Raum.“

Die Chiss nickte langsam – und nicht sonderlich begeistert.

„Ich verstehe, Vizegouverneurin.“

Bei der Planung des Sicherheitskonzept rund um die Verhandlungen hatte man nichts dem Zufall überlassen und da die Unterbringung der Delegationen im Old Imperia ein integraler Bestandteil dieses Konzepts war, war es wohl so gut wie unmöglich, auf ein anderes Etablissement zurückzugreifen, ohne zumindest Teile des Sicherheitskonzepts zu kompromittieren. Thyferra aber konnte sich in Bezug auf Sicherheit keinerlei Schnitzer leisten – und wenn es doch welche gab, lieferten diese Kraym exakt die Munition gegen Aviendha, die er brauchte, sollte er dereinst zu dem Schluss kommen, sie loswerden zu müssen. Und das wäre dann das Ende von Semurs Protektion…

„Ich werde mich mit dem Old Imperia in Verbindung setzen und sehen, was sich machen lässt.“

Nylar verneigte sich leicht und zog sich dann zurück – auch die Chiss wusste zweifelsohne, was auf dem Spiel stand. Letztendlich würde man wohl tatsächlich, wie Kraym angekündigt hatte, bei der Opulenz der Unterbringung Lady Arens Abstriche machen müssen. Die Frage war nur, wie diese darauf reagieren würde – und ob ihr Missfallen Aviendha gefährlich werden konnte.

Bevor Aviendha sich jedoch wieder der Rothaarigen widmen konnte, räusperte Lieutenant Dlarit sich diskret.

„Vizegouverneurin. Wenn Sie fünf Minuten für ein Gespräch unter vier Augen erübrigen könnten…?“

Der Tonfall der Flottensoldatin machte deutlich, dass es wichtig war. Da sie bis zu einem gewissen Grad Aviendhas Verbindung zu den Sicherheitskräften Thyferras – besonders jene, die unmittelbar zum imperialen Militär gehörten – darstellte, war die stellvertretende Statthalterin gut beraten, sie anzuhören.

„Natürlich, Lieutenant. Verziehen Sie, Lady Aren.“

Nach einer kurzen Verneigung in Richtung der Anderen zogen die beiden uniformierten Frauen sich außer Hörweite der Beraterin zurück.

„Was haben Sie für mich, Lieutenant?“

Dlarit sah Aviendha ernst an.

„Ich habe soeben von einer Meldung des Zolls erfahren… offenbar gab es eine nicht genehmigte Schiffslandung auf dem Planeten, bevor die eingeteilten Patrouillen reagieren konnten – tatsächlich wurden sie davon abgehalten, um das Patrouillenmuster nicht aufzulösen. Es handelt sich um ein kleines Schiff, das offenbar auf einem Raumhafen im Dschungel gelandet ist, der als ehemaliger Schmugglerraumhafen gilt… und im Grunde als stillgelegt. Das Meldung machende Zollschiff hat mehrere Suchdroiden ausgesandt, doch weitere Schritte wurden bisher nicht eingeleitet.“

Aviendha presste die Lippen aufeinander.

„Haben wir eine Ahnung, von wo das Schiff gekommen ist?“

Ein Achselzucken war die erste Reaktion.

„Der Eintrittsvektor lässt sich in den republikanischen Raum verfolgen, doch das muss nichts heißen, solange der Navigationscomputer nicht ausgelesen werden kann. Das Schiff könnte mehrere Zwischenstopps hinter sich haben, um seinen tatsächlichen Kurs zu verschleiern.“

„Und dieser Raumhafen… wird er überwacht?“

„Offenbar unterhalten die Sicherheitskräfte mindestens einen Kontakt vor Ort. Wie es mit dem Geheimdienst oder dem ISB aussieht kann ich nicht sagen.“

Aviendha nickte langsam.

„Versuchen Sie, das herauszufinden, Lieutenant. Wenn sich handfestere Hinweise ergeben, informieren Sie mich sofort.“

„Verstanden.“

Dlarit verbeugte sich knapp und entfernte sich dann mit zügigen Schritten, sodass Aviendha sich wieder Alaine Aren zuwenden konnte, ehe diese die Verzögerung zum Anlass nahm, sich persönlich angegriffen zu fühlen.

„Entschuldigt die Verzögerung, Lady Aren. Die Planung der Verhandlungen erfordert einige… Detailerörterungen in letzter Minute.“

Die Vizegouverneurin lächelte etwas fahrig und ließ ihren Blick dann zu Nylar schweifen, die mit ihrem Comlink augenscheinlich in ein Gespräch vertieft war. Als sie sich des Blicks ihrer Vorgesetzten bewusst wurde, gab sie dieser mit einem erhobenen Daumen zu verstehen, dass man mit dem Management des Old Imperia wohl eine Lösung gefunden hatte. Erleichtert atmete Aviendha auf – ein Problem weniger, wenn auch das Kleinste.

„Wenn Ihr wünscht, kann ich Euch mit einer kleinen Eskorte zum Old Imperia begleiten, damit Ihr Euch dort auf die Verhandlungen vorbereiten könnt“, bot sie der Rothaarigen schließlich an.

[Jaso-Sektor, Polith-System, Thyferra, Xozhixi, Raumhafen, Landefeld]- Alaine Aren, Aviendha, Nylar, Flottensoldaten
 
[Jaso-Sektor, Polith-System, Thyferra, Xozhixi, Raumhafen, Landefeld]- Gouverneur Kraym,Senator Vilnok Moor,Aviendha, republikanische Delegation, imperiale Delegation, Delegation der Handelsföderation, angetretene Sicherheitskräfte

Die einen mochten Überraschungen, die andern nicht und Kraym gehörte eindeutig zu der Gruppe, welche Überraschungen nicht mochten. Unvorhergesehenes jedoch traf sie alle und so auch einen Governor. Für Alaine war es amüsant zu beobachten, dass der hießige Adelige - wenn auch nur dem niederen Adeln entstammend - alles nur nicht mit ihrem Auftauchen gerechnet hatte. Ein Gewisser Widerwille war durchaus zu spüren. Obwohl die junge Corellianerin sich nicht gänzlich der Macht geöffnet hatte, so konnte sie doch das ein oder andere fühlen. Was die Beliebtheitsskala bei einem Horatio Kraym den Ersten anging, so würde sie darauf nie Platz Eins erhalten sondern viel mehr - wenn überhaupt - die untersten Ränge belegen. Allerdings hatte sie auch nicht vor ihn um den Finger zu zwicken um ihn letztlich ausbeuten zu können. Wobei dieser Gedanke durchaus interessant war. Warum ihn also nicht für ihre Zwecke missbrauchen!? Jeder war sich immerhin selbst der nächste - jedenfalls dann, wenn man egoistische Motive verfolgte. Wie auch immer, es würde sich zeigen inwiefern sie ihn für sich verwenden würde.

Amüsant wer er dennoch. Selbstverständlich behauptete er, dass Thyferra nicht in seinen Händen lag und natürlich mochte dies auch bis zu einem gewissen Punkt zutreffen, allerding besaß er genug Macht die er auch nutzen konnte. Allein das Volk war abhängig von seinen Launen und somit auch die Lokolpolitik. Ihre Zweitdeutigen Worte war zudem absichtlich so ausgesprochen worden. Nicht zuletzt um zu sehen wie er darauf reagieren würde. Seine Professionalität würde irgendwann dünner werden und auch bei einem Horatio würde man früher oder später einen Indiez erhalten, bei dem zu sehen war wie standfest er wirklich war. Seine Worte - einer Belehrung glichen - brachten Alaine weder aus der Fassung, noch verstimmten sie die Adelige. Amüsierend beobachtete sie ihn. Es würde sicherlich interessant werden bei den Verhandlungen dabei zu sein. Es schien fast so als ob sie ein wenig Unbehagen bei ihm auslöste. Natürlich würde er sich wünschen, dass sie überall in der Galaxis war nur eben nicht auf Thyferra. Hinzu kam jedoch, dass ihr Aufenthalt hier und viel mehr ihr Mitwirken bei den Verhandlungen zu einem kleinen fast schon unestetischen Problem führten. Unestetik in der Sicherheit. Sie mochte eine Imperiale sein, was jedoch nicht weiter wichtig war. Viel mehr war es so, dass man das ganze abschirmte und sehr wahrscheinlich dafür sorgen würde, dass niemand von ihnen - besonders wohl nicht die Vertreter der Republik - die Chance haben würden sich groß umzusehen oder auch nur mit dem Volk zusammen zu kommen. Ein Punkt der Alaine zusätzlich amüsierte, da er selbstverständlich Unbehagen hervorrief. Einmal der Grund dafür zu sein war etwas, was sie insgeheim genoss. Besonders, da der Gouvernor sich über ihre Position sorgen würde - ihre sogenannte Position als Sith. Diesen Punkt sollte sie vielleicht noch ein wenig auskosten und vor allem ihn noch eine Weile im Unklaren lassen.

Sein Verhalten war geradzu belustigend. Sie war keinesfalls gekränkt was das "angebliche" Problem ihrer Unterkunft anging. Immerhin wohnte sie in einem der besten Hotels Thyferras und dies nicht einmal auf ihre eigenen Kosten. Etwas, was jedoch der gute Kraym nicht wusste. Die Adelige fragte sich, ob sie es schaffen würde ihn irgendwann aus der Fassung zu bringen und zwar derart, dass er nicht mehr wusste was er sagen sollte. Sollte sie ihm also die "Last" nehmen, ihm sagen, dass sie kein Hotelsuite brauchte!? Andernfalls wäre es wahrscheinlich nicht einmal eine Befreiung. Der Sicherheitsfaktor hin zudem ebenfalls davon ab. Wie also sich verhalten? Alaine entschied sich zu schweigen, ihn im ungewissen zu lassen und in seiner "Angst". Die Frage der Sicherheit war kaum ihr Problem und ein Problem darzustellen wäre einmal etwas anderes. Dieses "Problem" würde noch ein größeres werden, sollte sie es vorziehen im laufe der nächsten Tage - je nachdem wie lange es dauern würde - Thyferra zu erkunden. Sie würde sich ganz sicher nicht dazu verdonnern lassen auf einem Zimmer zu sitzen oder in einem Hotel. Also erwiderte sie seinen Blick einfach nur, wobei ihre Lippen sich amüsiert kreuselten.

So schnell wie es ein kurzes Gespräch gegeben hatte, so schnell war es auch wieder vorüber. Der Herr hatte noch andere Pflichten und übergab die Adelige seiner Stellvertreterin. Cain also! Wäre sie ein Gepäckstück würde man behaupten sie stünde auf einem falschen Fleck und würde derzeit Luft sein. Nicht das dies schlimm wäre, immerhin hatte sie alle Zeit der Welt. Dennoch bat Cain darum, dass sie einen Augenblick Geduld haben sollte. Gut, dann würde sie sich eben gedulden und die Hitze ertragen. Es gab Augenblicke in denen man sich wünschen sollte, dass der Adel noch mehr Rechte besaß. Zeiten in denen man dafür bestraft worden wäre. Es war nicht so, dass sich Alaine Strafen wünschte, viel mehr war es so, dass sie der Ansicht war, dass der Adel im Imperium mittlerweile zu Gering geschätzt wurde. Cain jedenfalls befasste sich mit ihrem Personal um wahrscheinlich auch zu erklären wer sie war und was sie hier tat. Dies bewies, dass Kraym diese Form der Arbeit auf seine Stellvertreterin abgewelzt hatte. Interessant! Sie verfolgte das Gespräch der beiden nur am Rande, bis sich Cain entschuldigte, da sie gestört wurde. Ein vier Augen gespräch... Ein Punkt bei dem Alaine hellhörig wurde. Wenn man so etwas verlangte gab es stets einen Grund dafür und hier musste s einen geben der dringlich war. Leider jedoch, entfernten sich die beiden Frauen, wobei Cain sich entschuldigte. Natürlich wäre es ein leichtes gewesen sie beiden zu belauschen, allerdings entschied sich die Corellianierin dazu es zu lassen. Zu viel Neugier wurde oft besraft. Was auch immer es war, was es zu besprechen gab, es schien als ob es nicht unwichtig gewesen wäre. Alaine wölbte leicht eine Braue als Aviendha zu ihr zurückkehrte.

"Probleme?", hakte sie nach obwohl ihr klar war, dass Cain ihr keinesfalls darauf antworten würde. Sie blickte ihrem Gegenüber tief in die Augen und wartete einen Moment. Sollte sie wenigstens die Dame erlösen und darauf hinweisen bereits gut untergebracht zu sein? Weshalb nicht? Immerhin hatte sie nicht wirklich die Lust sich in ein Hotel zu begeben bei dem sie unter ständiger Überwachung stand.

"Miss Cain, sie brauchen sich um die Unterbringung meiner Person keine Sorgen zu machen. Ich bin bereits seit geraumer Zeit auf Thyferra. Mein Hotel liegt nicht weit vom Old Imperia entfernt. Sie dürfen mich also gerne bis dorthin begleiten."

[Jaso-Sektor, Polith-System, Thyferra, Xozhixi, Raumhafen, Landefeld]- Alaine Aren, Aviendha, Nylar, Flottensoldaten
 
Polith-System - Thyferra - Schmuggler-Raumhafen - Kneipe "Ein Ale mehr" - Shana, Tenia, Akani


Akani blickte den Giganten an und verbarg seinen Abscheu. Selbstverständlich konnte er mehr trinken als Akani, man musste kein Genie sein, um zu verstehen, dass größere Personen mehr Alkohol vertrugen. Wollte der Typ darauf etwa stolz sein? Wenn ja, dann setzte er seine Maßstäbe für Taten, auf die man stolz sein konnte, deutlich tiefer als Akani.
Davon abgesehen bist ja wohl eindeutig du derjenige, der Glück hat, du übergroßer Trampel. Bisher habe ich mich zurückgehalten, aber wag es nur, körperlich zu werden, in dem Fall werde ich zur Not auch die Macht einsetzen...
Er stellte sich kurz vor, wie es wäre, den Hornochsen zu packen und durchs nächstbeste Fenster auf die Straße zu befördern...Ja, der Gedanke hatte etwas.

Dennoch verzichtete er auf derartige Kommentare, denn bekanntlich war Reden ja nur Silber...

"Thyferra kein guter Ort zu erholen. Und vor allem kein guter Ort für Menschen", meinte sein Gegenüber im nächsten Moment mit einem Blick zu Tenia und Shana.
Erstere merkte an, dass sie Nullianerin war und ergriff die Gelegenheit, nach dem Grund seiner Aussage zu fragen.

Die Antwort kam prompt und war deutlich.

"Nullianer fast so groß wie ich. Du Zwerg."
Oh-oh...
Der Chiss bemerkte, wie seine Meisterin tief Luft holte.

"Ich dachte, es gäbe schon genug Beleidigungen", gab sie zurück, nicht ohne eine leichte Schärfe im Tonfall. Innerliches Ausatmen Akanis...

Überraschend stimmte ihr Gesprächspartner ihr zu. Nicht nur, dass er um Verzeihung bat, seine Antwort war von einer erstaunlichen Scharfsinnigkeit. Er erklärte, die Thyferrianer würden unter den Menschen leiden, weil diese sich für etwas besseres hielten. Er machte außerdem klar, dass dies seiner Meinung nach keineswegs stimmte.

Bevor Tenia jedoch genauer nachfragen konnte, mischte sich auch schon der nächste ein.

In diesem Fall sah er nach einem Menschen aus. Er wies Terek - so hieß der Riese wohl - auf die Gefährlichkeit seiner Worte hin, die ja schließlich auf einem Planeten gesprochen wurden, der unter der Kontrolle des Imperiums stand. Daraufhin folgte ein Schlagabtausch, der auf folgendes zusammengefasst werden kann: Der Mensch behauptete, die Thyferrianer seien selbst schuld, weil sie ihren Widerstand zu schlecht organisierten, Terek dagegen verteidigte sie und meinte, sie würden unterdrückt und niedergeschlagen.

Schließlich fragte der Mensch, warum Terek sie nicht unterstützte, und damit endete das Wortgefecht dann auch schon, denn letzterer gab auf und erklärte, er habe Familie und dürfe deswegen nicht im Gefängnis landen.

Der Chiss verstand dieses Argument zwar, musste sich dann aber doch fragen, wieso Terek denn dann seinen Mund so weit aufriss.
"Ihr seid alle Feiglinge hier, ihr traut euch nur das Maul aufzumachen, wenn ihr besoffen seid! Und was ist mit euch drei? Seid ihr auch Feiglinge?", sprach der neu hinzugekommene Mensch daraufhin das Trio an.

Tenia meinte, niemand, der die örtlichen Getränke hinunterbrachte, könne ihrer Meinung nach als Feigling bezeichnet werden, und Akani musste ein Grinsen unterdrücken. Auch in zweiterem Punkt widersprach sie dem Menschen, stimmte ihm jedoch hinsichtlich der schlechten Organisation der Thyferrianer zu. Weiter wollte sie offensichtlich nicht gehen.

Akanis Gedanken rasten. Er überlegte, ob er ihn dazu bringen konnte, mehr zu erzählen, ohne dabei etwas von sich und seinen beiden Begleitern preiszugeben. Dass sich nun auch der Alkohol langsam bemerkbar machte, half nicht direkt. Innerlich runzelte er jedoch die Stirn, ignorierte besagten Alkohol - sollte der doch ruhig versuchen, ihn zu behindern, dazu würde es nicht kommen - und blickte den Menschen an.

"Du verzeihst mir meine Offenheit, aber gerade eben wurde ja schon von allen Seiten - vor allem von dir - deutlich gemacht, dass großartiges Daherreden nichts bringt. Da stelle ich mir doch die Frage, ob du denn mehr tust als nur heiße Luft auszustoßen. Andere als Feiglinge zu bezeichnen ist schließlich einfach, selbst besser zu sein weniger. Und nachdem du uns so direkt ansprichst: Was können wir denn überhaupt tun? Wir sind gerade erst angereist, man wird uns also nachsehen, dass wir nicht als allererstes losstürmen und eine planetare Befreiungsaktion durchführen."


Polith-System - Thyferra - Schmuggler-Raumhafen - Kneipe "Ein Ale mehr" - Shana, Tenia, Akani
 

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‚Heiße Luft?‘,
lachte der Mensch und Tenia behielt ihm genau im Auge, denn solche Gespräche hatten von Natur aus das Potenzial, zu eskalieren. ‚Ich habe gekämpft, als du noch in den Windeln gelegen hast. Und seit ihr diese Kneipe betreten habt, tut ihr nichts anderes, als euch so aufführen, als wärt ihr etwas Besseres. Ihr braucht das gar nicht erst abzustreiten, denn ich erkenne solche Blicke.‘ Er warf einen Blick von Akani zu Tenia und wieder zurück und in Tenia machte sich ein seltsames Gefühl des Ertappt seins breit. Allerdings ließen die Worte des anderen nun auch nicht gerade auf ein kleines Ego schließen. Die anderen als Feiglinge titulieren, Tenia und Akani den Vorwurf machen, sie würden sich als etwas Besseres empfinden. Wer war der Kerl? Hobbypsychologe? Er posaunte laut in einer Kneipe, dass die Thyferrianer, oder eben Vratix, sich schlecht organisierten, was entweder darauf schließen ließ, dass er wahnsinnig war oder wirklich so etwas wie Mut besaß, wobei sich beide Dinge nicht zwangsläufig ausschließen mussten. Trotzdem schien es Tenia nicht sonderlich sicher, ein solches Gespräch laut zu führen. Was, wenn hier Sturmtruppen herein marschierten? Immerhin klangen sowohl die Worte von Terek, als auch die des überaus intelligenten Menschen nach so etwas wie einem offenem Protest oder dem Aufruf dazu.
„Schön, wenn du mit deiner Analyse unserer Person fertig bist, willst du vielleicht noch meine von dir hören?“ Tenia wartete erst gar keine Antwort ab.


„Du sprichst hier von Feiglingen und sagst gleichzeitig, dass es gefährlich ist, ‚auf einem imperialen Planeten solche Töne zu spucken‘. Irgendwie ist es nicht gerade feige, hier laut auszusprechen, wenn es irgendwelche Missstände gibt und statt Feiglingen, die sich für was Besseres halten, könnten wir genauso gut Imperiale sein, die diese verlotterte Kneipe hier hochgehen lassen.“ Immerhin war Akani ein Chiss und die Chiss waren, wie Tenia selbst gelernt hatte, Anhänger des Imperiums. Terek nahm die Worte der Nullianerin, die noch nicht einmal wirklich geendet hatten, nicht ganz auf die leichte Schulter, sondern streifte etwas, das wie eine Waffe aussah, der Mensch aber gebot ihm mit einem Handzeichen Einhalt. ‚Wärt ihr wirklich Imperiale, wärt ihr gar nicht erst hier rein geplatzt und ich-‘ „Erkenne Imperiale auf einen Blick, schon klar. Wir können jetzt weitere Schlagabtausche führen oder zum Wesentlichen kommen. Denn dafür, dass wir eigentlich nur ein Ale hier trinken wollten, sind wir ganz schön ins Kreuzfeuer geraten.“ Oder in sinnloses Geplänkel, je nachdem, wie man das ganze sehen wollte.

‚Es ist also reiner Zufall, dass ihr ausgerechnet auf diesem Raumhafen gelandet seid?‘
Tenia seufzte. „Nein ist es nicht, wir sind die Rächer der entehrten und ziehen von einem Ort zum anderen, um überall dort unsere Hilfe anzubieten, wo sie gerade gebraucht wird. Zufrieden?“ Langsam aber sicher begann sie dieses Gespräch fürchterlich zu nerven, denn sie drehten sich Kreis.
‚Ihr könnt helfen Thyferrianer‘, kam schließlich die Antwort von Terek. Ach was. Eine glorreiche, neue Information. „Und wobei genau? Rhetorik lernen, seltsames Ale trinken?“ Ja, sie wurde eindeutig ungehalten, denn jede Geduld hatte ein Ende und weder Smalltalk noch seltsame Kneipengespräche waren Tenias große Stärke und ihre Geduld in dieser Hinsicht ausgeschöpft, ganz im Gegensatz zu ihrem Getränk. ‚Es ist kein großes Geheimnis, dass die Vratix in den Bacta-Fabriken ausgebeutet, viel mehr versklavt werden. Obwohl sie diejenigen sind, die es quasi erfunden haben. Es hat kleine Aufstände gegeben, aber sie wurden alle niedergekämpft und der, der vielleicht so etwas wie ihr Anführer war, nun ja,‘ der Mensch fuhr einmal mit dem Zeigefinger über seinen Hals, was wohl für alle verständlich war. ‚Brauchen bessere Gruppe, brauchen Thyferrianer Hilfe.‘ ‚Die Rebellion wurde quasi erschlagen, ehe sie richtig entstand‘, fügte der Mensch an. ‚Aber besser wir reden nicht laut hier weiter.‘ Was in Anbetracht dieser Tatsachen vielleicht wirklich nicht schlecht klang. Sollten sie sich jetzt als Jedi zu erkennen geben? Oder lediglich ihr weiteres Interesse bekunden?
Ersteres wäre irgendwie leichtfertig gewesen. Jedi auf einem imperialen Planeten. Auf der anderen Seite war bisher das halbe Intermezzo leichtfertig gewesen.
„Und warum sollten wir Interesse daran haben, irgendwie zu helfen?“ Hoffentlich war es richtig, in die Offensive zu gehen, aber zählten bei Schmugglern denn nicht Credits? Und diese Frage war sicher besser, als ‚Was springt für uns dabei heraus?‘
‚Weil ich weiß, wer ihr seid und diesmal nicht durch eure Blicke, keine Sorge.‘ Die Lichtlanze. Etwas anderes fiel Tenia nicht ein, denn das Schwert trug sie verdeckt und dass jemand eine Lichtlanze erkannte… hätte sie nicht vermutet. ‚Also, Interesse geweckt?‘ Tenia ließ ihren Blick vergewissernd zu ihrem Padawan und die sehr schweigsame Shana schweifen. „Ich denke schon.“


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[Jaso-Sektor, Polith-System, Thyferra, Xozhixi, Raumhafen, Landefeld]- Alaine Aren, Aviendha, Nylar, Flottensoldaten

Die Nachfrage der Rothaarigen in Bezug auf mögliche Probleme, deren Existenz Lady Aren wohl aus der kurzen Unterredung zwischen der Vizegouverneurin und Lieutenant Dlarit gefolgert hatte, ignorierte Aviendha geflissentlich. Derlei Angelegenheiten waren nicht für die Ohren von Zivilisten bestimmt, die in keinerlei Verbindung zum imperialen Verwaltungs- oder Militärapparat standen, vollkommen gleichgültig wie vertraut das Verhältnis zwischen ihr und Gouverneur Kraym auch sein mochte.

Die nächsten Worte Arens allerdings sorgten für ein gut sichtbares Stirnrunzeln der der stellvertretenden Statthalterin des Imperators. Dass Aren nach eigenen Angaben bereits seit längerer Zeit auf Thyferra verweilte war seltsam genug – schließlich waren alle anderen Delegationen und beteiligten Personen erst am heutigen Tage angekommen – doch dass sie daraus ableitete, in ihren bisherigen Räumlichkeiten bleiben zu können, implizierte zu allem Überfluss ein manifestes Problem. Aviendha musste gar nicht erst nachfragen, in welchem der diversen Hotels höherer Kategorie ihr Gegenüber wohl untergebracht war, um zu wissen, dass sich eine solche Sonderbehandlung eines Delegationsmitglieds nicht mit dem ausgearbeiteten Sicherheitskonzept der Verhandlungen vereinbaren ließ. Das zumindest war die offizielle Begründung – inoffiziell vermutete Aviendha, dass es den imperialen Gastgebern nur recht sein konnte, wenn alle Delegationen – die schließlich zum Teil zu politisch ungebundenen Organisationen oder gar zur Republik gehörten – ein einem überschaubaren Ort blieben. Viraxo Industries jedenfalls war in den Augen der Vizegouverneurin kein Name, der sonderliches Vertrauen hervorrief. Und dies wurde durch den mysteriösen Tatbestand, dass Alaine Aren der Delegation dieses Unternehmens erst sehr kurzfristig zugeteilt worden war, obwohl sie sich nach eigenen Angaben bereits seit längerer Zeit auf Thyferra befand, nur verstärkt.

„Bedaure, Lady Aren.“

Aviendha bemühte sich um ein Lächeln, das dieses geheuchelte Bedauern eher transportierte als das nicht unerhebliche Misstrauen, das sie plötzlich gegenüber der rothaarigen Frau empfand.

„Wie den teilnehmenden Delegationen bereits im Vorfeld der Verhandlungen mitgeteilt wurde, ist die Unterbringung der Verhandlungsteilnehmer aus Sicherheitsgründen auf das Old Imperia beschränkt. Natürlich bin ich mir sicher, dass auch Eure derzeitige Bleibe den üblichen imperialen Sicherheitsstandards entspricht, doch man hat die Verhandlungen zum Anlass genommen, ihren Teilnehmern zusätzlichen Schutz zu gewähren. Sicher werdet Ihr verstehen, dass dies angesichts der Art der Verhandlungen unabdingbar und nicht verhandelbar ist.“

Letztendlich verfügte die lokale Verwaltung dann auch über die Mittel und Wege, ihre Vorstellungen gegenüber den Delegationen und ihren Mitgliedern entsprechend durchzusetzen, auch wenn Aviendha sich relativ sicher war, dass es Kraym überhaupt nicht behagen würde, wenn es ihr erst gelang, Aren mit einer Kompanie bewaffneter Sicherheitskräfte von einem Umzug ins Old Imperia zu „überzeugen“. Dass sie mit einer Weigerung, Aviendhas Empfehlung Folge zu leisten, die Position ihrer eigenen Delegation nicht verbessern würde, sollte der Rothaarigen in ihrer Eigenschaft als Beraterin – was auch immer sich wirklich hinter dieser leeren Phrase verbarg – mehr als klar sein.

„Es tut mir Leid, dass Klai Qui-Zot Euch offenbar nicht über diese Modalitäten in Kenntnis gesetzt hat. Um Unannehmlichkeiten zu vermeiden, werde ich selbstverständlich umgehend den Transfer Eures persönlichen Gepäcks veranlassen. So werden auch keine weiteren Verzögerungen entstehen.“

Fragend legte die Vizegouverneurin den Kopf leicht schief.

„Ihr wohnt in Eurer derzeitigen Bleibe alleine, nehme ich an…?“

[Jaso-Sektor, Polith-System, Thyferra, Xozhixi, Raumhafen, Landefeld]- Alaine Aren, Aviendha, Nylar, Flottensoldaten
 
[Jaso-Sektor, Polith-System, Thyferra, Xozhixi, Raumhafen, Landefeld]- Alaine Aren, Aviendha, Nylar, Flottensoldaten

Natürlich ging die Stellvertretende Vizegouverneurin auf die Frage ob es irgendwelche Probleme gab nicht ein. Warum auch!? Immerhin gehörte die Adelige weder zum Sicherheitsapparat noch zu anderweitigem Personal, welche Cain unterstand. Dennoch fragte sich die Corellianierin was genau los war. Wäre es besser gewesen das Gespräch zu belauschen, um eventuelle Informationen zu erhalten und damit, falls möglich eingreifen zu können? Sie fühlte deutlich, dass etwas im Gang war, etwas was sie nicht definieren konnte, noch nicht jedenfalls. Sollte sie sich der Macht also soweit öffnen, dass sie mit ein wenig Glück vielleicht ein wenig mehr spürte!? Die Frage wäre, warum sie dies tun sollte? Immerhin würden die Sicherheitskräfte von Thyferra ihr Problem von selbst in den Griff bekommen - sollte es irgendein Problem geben was Alaine sehr stark vermutete - so hatte Alaine nicht vor sich einzumischen. Nicht solange es sie nichts anging. Dies hieß, solange ihre eigenen Interessen nicht gefährdet wurden und auch niemand sonst versuchen würde die Verhandlungen zu manipulieren oder schlimmeres vor hatte. Wieder einmal ertappte sich die Adelige dabei, dass ihre Gedankengänge sich in eine Richtung entwickelten in die sie so nicht mehr wollte. Misstrauen gegenüber allem und jeden. Dies war natürlich angebracht, doch die damit verbundene Neugier, der Glaube daran das alles und jeder sie zu hintergehen versuchen könnte grenzte fast schon ein wenig an Paranoja. Traf diese Eigenschaft auf alle Sith zu? Auch wenn sie sich selbst nicht mehr als Sith sah, dem Orden den Rücken zugekehrt hatte, so schien es dennoch so als ob ein Teil von ihr stets die Sith bleiben würde. Ein Zug der ihr sehr missfiel. Cain mochte nicht wissen wer oder was sie war, dennoch war deutlich zu sehen, dass jene über ihre Anwesenheit und das damit verbundene "Sicherheitsproblem" nicht begeistert war. Hinzu kam, dass Cain vermutlich irgendwelche Ideen spinnen mochte wie sie zum Gouvernor stand. Nicht das ihr dies etwas ausmache, gleich was die stellvertretende Vizegouvernorin auch denken, gar hinein interpretieren mochte und dennoch, es gab einen Punkt der ihr aufstieß. Man behandelte sie wie eine Aussätzige und dies obwohl man ihr bisher keinerlei Verbindung zu den Sith andichten konnte. Viraxo Industries mochte sie kurzfristig engagiert haben und natürlich war diese Firma alles - nur eben nicht sonderlich vertrauenserregend - was selbstverständlich Fragen aufkommen ließ. Fragen die sich sowohl bei Cain wie auch bei Kraym stark unterscheiden mochten. Da Alaine hier jedoch mit dieser Dame zu tun hatte, würde sie darauf achten müssen was sie sagte und was sie besser für sich behielt. Für Cain nicht greifbar zu sein, würde dieser nicht gefallen. Eine ihrer Schwächen war es, dass sie mit Personen nicht konnte, die sie nicht zu durchschauen vermochte.

Selbstverständlich hatte Alaine damit gerechnet, dass es Aviendha nicht gefallen würde, wenn jene ihr mitteilte, dass sie bereits ein Quartier besaß und vor allem schon länger auf diesem Planeten verweilte. Ihre bisherigen Geschäfte hier hatte sie der Frau nicht auf die Nase gebunden, immerhin ging es sie auch nichts an. Das Schlatfeld auf dem sich die Adelige befand war eines, bei dem sie ihren nächsten Zug geschickt würde wählen müssen. Demnach würde sie Cain auch weiterhin im unklaren lassen und ihr ebenso nicht berichten, dass sie auf Kosten des Moffs in einem der Hotels wohnte. Dies würde sie - sofern sie wollte und es ihr wichtig war - selbst herausfinden können. Das aufkommende Misstrauen der brünetten genügte der Rothaarigen um sich ihre eigenen Gedanken zu machen. Gleichzeitig fragte sie sich, ob es möglich wäre ihr Gegenüber nervös zu machen. Nervosität konnte vor und Nachteile haben und sie konnte dazu führen, dass man Fehler machte. Fehler die zu Problemen führen könnten. Wäre es angebracht die Vizegouvernorin nervös zu machen, dafür zu Sorgen, dass ihr ein Fehler unterlief und ihre Position damit zu schwächen? Wie würde Kraym reagieren, sollte dessen Stellvertreterin scheichtern? Das fast schon kalteschneuzige Verhalten, die eher kalte Luft zwischen den beiden ließ viele Vermutungen zu. Das Cain ihren Posten nicht dem "Segen" von Kraym erhalten hatte war klar. Besonders da dieser Terrik auf diesem Posten hatte haben wollen. Sollte Alaine also einen Keil hineintreiben um beide gegeneinander auszuspielen oder sollte sie erst einmal intervinieren? Sich gut stellen um letztlich doch einen Keil hineinzu treiben!? Darüber würde sich Alaine ihre Gedanken machen.

Zuvor jedoch war es Cain die ihr wie bei einem Schulmädchen erklärte, dass sie ihr Quariter wechseln musste. Andere hätten die Augen verdreht und sich gedacht: blablabal, erzähl du nur. Jedenfalls dann wenn sie als Sith hier gewesen wäre. Wie einfach wäre es zu versuchen in den Geist von Cain einzudringen und diesen - insofern möglich - zu manipulieren. Gedankenkontrolle war eine Technik die Alaine sehr gut beherrschte, gefolgt von Illusionen. Doch weder das eine noch das andere erachtete sie als nützlichese Werkzeug. Die Sith waren kein Teil mehr von ihr und sie wollte ihre Fähigkeiten nicht derart einsetzen. Trotz allem verdrehte Alaine im Geiste die Augen bezüglich der belehrenden Worte von Aviendha. Die Prozeduren waren ihr nur all zu bekannt und ebenso der Versuch alle zur Delegation gehörenden vom Rest Thyferras abzuschotten. Sie sollte sich dem Protokoll fügen und gute Mine zum bösen spiel machen. Ein mehr als leichter Weg und in diesem Augenblick durchauch praktisch.

"Entschuldigen sie Miss Cain, sie haben Recht. Ich habe darüber nicht nachgedacht und natürlich werde ich das Hotel wechseln."

Ihre Worte waren freundlich und nichts ließ darauf ließen, dass sie geheuchelt waren. Allerdings konnte sie es sich nicht leisten sich zu weigern. Nicht wenn sie unangenehme Fragen vermeiden wollte und vor allem ein zu großes Interesse an ihrer Person. Aviendha würde sie wahrscheilich ohnehin im Auge behalten, so wie auch Kraym selbst. Mehr Augen mochten vielleicht mehr sehen - oder es jedenfalls glauben - doch eine perfekte Illusion (ganz ohne die Macht erzeugt) konnte ebenso trügerisch sein.

Die Frage ob sie derzeitig allein wohne war eine äußerst persönliche und zudem eine Frage die ein gutes Stück zu weit ging. Es ging die Vizegouverneurin nichts an ob sie allein wohnte oder nicht und diese Frage würde sie sicherlich nicht so beantworten wie Cain es gerne hätte. Alaine hielt sich zurück missbilligend eine Braue in die Höhe zu ziehen, während gleichzeitig ein innerer Alarm erklang. Sollte sie nun wirklich die Macht gebrauchen, dafür sorgen das ihre Schülerin gewarnt wurde mit dem Auftrag die Suite zu räumen? Oder sollte sie dazu übergehen Cain etwas zu liefern was diese vielleicht beschäftigte? Natürlich konnte sie behaupten unter anderem der Gast des Moffs zu sein, was bedingt stimmte. Doch auch dies würde Fragen aufwerfen. Fragen die Alaine im Grunde egal sein konnten.

"Ich danke ihnen für das Angebot des Umzuges und die Hilfe. Natürlich werde ich diese gerne annehmen. Um ihr Frage zu beantworten Miss Cain, nein ich wohne nicht alleine. Meine junge Assistentin befindet sich ebenfalls dort und es wäre mein Wunsch sie dort zu belassen, besonders, da wir Gäste von Moff Barnip."

Mit einem Lächeln auf den Lippen betrachtete Alaine ihr Gegenüber ganz genau. Was auch immer die Brünette daraus machen würde wäre ihre Sache. Alaine entschied sich dazu sich dennoch der Macht zu öffnen und Clove zu warnen. Eine Berührung in der Macht sowie Gedankliche Bilder (die Verbindung der beiden innerhalb der Macht ist sehr eng) würden als Warnung genügen. Der Umzug gefiel der Adeligen keinesfalls. Eingepfärcht zu sein mit einem Haufen von Personen und dabei auf Schritt und Tritt überwacht zu werden war nichts, was sie fröhlich stimmte und zudem ihre Freiheit einschränkte. Allerdings würde ihr nichts anders übrig bleiben als sich vorläufig anzupassen. Wieder einmal anzupassen...

[Jaso-Sektor, Polith-System, Thyferra, Xozhixi, Raumhafen, Landefeld]- Alaine Aren, Aviendha, Nylar, Flottensoldaten
 
[Polith-System | Thyferra | Xozhizi | Raumhafen | Landefeld] Vilnok Moor (alias Vigo Zula), Horatio Kraym, Aviendha Cain, republikanische und imperiale Delegationen

Als die Delegation sich von Horatio Kraym abwandte und den Raumhafen verließ, wirkte Vilnok Moor äußerlich ernst und professionell. Innerlich jedoch war er höchst zufrieden mit sich. Er hatte es geschafft, einen starken Auftritt hinzulegen. Den Governor hatte er für einen Moment in die Defensive gedrängt und mit dem geschickt gewählten Präsent hatte er ihm wohl auch zu denken aufgegeben. Egal wie er während des weiteren Aufenthalts auftreten würde, Kraym würde sich daran erinnern und es würde ihn vielleicht ermahnen, den Senator von Vinsoth nicht zu unterschätzen. Eigentlich hatte dieser gar nichts in der Hand. Von dem Menschen hing ab, wie die Verhandlungen verliefen. Wenn er wollte, konnte er die Republikaner am ausgestreckten Arm verhungern und schlussendlich gedemütigt und ohne jedes vorzeigbare Ergebnis wieder nach hause fliegen lassen. Aber Moor konnte sich nicht vorstellen, dass das in seinem Interesse war. Nach allem was er über Kraym wusste, war dieser ein Mann, dem es nicht an Ehrgeiz mangelte und der sicherlich eine eigene Agenda verfolgte. Er war damit betraut, diese Veranstaltung erfolgreich durchzuführen, wodurch es seiner Reputation und damit auch seinen Plänen für die Zukunft schaden würde, wenn sie an einem ärgerlichen Hindernis wie einem starrsinnigen Chevin scheiterte. Nach diesem Schuss vor den Bug, der nichts anderes besagte als ›du brauchst unsere Kooperation, wenn die Show hier hübsch aussehen soll‹, rechnete der Senator nicht mehr mit großen Problemen. Abgesehen natürlich von den Hemmnissen, die bei so einer Veranstaltung ganz normal waren, und den Besonderheiten, die sich durch den ungewöhnlichen Austragungsort ergaben. Thyferra war wirklich keine Welt wie jede andere - nicht nur auf das Klima bezogen.


Das Old Imperia, das als Unterkunft für die Delegierten ausgewählt und vorbereitet worden war, stellte sich jedoch schnell als erstklassiges Haus heraus. Vermutlich war es das beste Hotel auf diesem Planeten, und in diesen Tagen schien es allein auf das Wohl der Fremdweltler ausgerichtet zu sein. Schon die gut einstudierte Begrüßung unter Berücksichtigung der jeweiligen kulturellen Gepflogenheiten und der zuvorkommende Service auf allen Stationen von der Limousine bis in die Suite hinein kündeten davon, dass hier echte Fachleute am Werk waren. Zwar nutzte Vilnok Moor gerne Gelegenheiten, sich bescheiden und volksnah zu geben, doch eigentlich entsprach das hier eher seinem bevorzugten Lebensstil und er war froh darüber, dass mit dem Ende des Flugs auf der Democracy nicht auch der extravagante Lebensstil sein Ende fand. Seine Suite bot ihm alles, was das Herz begehrte. Die Einrichtung war auf seine Körpermaße zugeschnitten - nur in den Sanitäranlagen, wo man natürlich nicht alle Installationen komplett hatte er neuern können, musste er Kompromisse machen. Wenn man zugrunde legte, dass diese Welt unter anderen Umständen eigentlich nur den Bedürfnissen von Menschen und Vratix genügen musste, war seine Unterbringung war wirklich vorzüglich. Ob man wirklich bereit war, den Gästen jeden Wunsch zu erfüllen, stellte er auf die Probe, indem er darum bat, die Rauchmelder zu deaktivieren, damit er eine Zigarre rauchen konnte. Im ersten Moment wirkte der Butler ein wenig irritiert, doch er eilte sofort los, um der ungewöhnlichen Anforderung gerecht zu werden, und kam kurz darauf nicht nur mit der Nachricht wieder, das die Brandanlage nun nicht auf Zigarrenrauch reagieren würde, sondern sogar mit einem Humidor samt Rauchwaren und Feuerzeug. Ja, so ließ es sich leben!

Bevor er jedoch versuchen konnte, sich in diesen Räumlichkeiten wohlzufühlen, gab es noch eine wichtige Maßnahme durchzuführen. In Moors Gepäck befand sich ein Gerät, das er ›Diskretionseinheit‹ nannte. Es handelte sich um einen effizienten Störsender, der quasi jede Art von Abhörgerät im Umkreis einiger Meter lahmlegte, indem er ihre Funkverbindung zu einem Empfänger unterbrach, ihre Messungen mit störenden Signalen überlagerte oder direkt ihre Elektronik angriff. Ein hervorragendes stück vinsothscher Technik, das ihm schon viele Male gute Dienste geleistet hatte. Denn der Senator vertraute nicht darauf, dass die Imperialen sich wirklich an die Absprachen hielten, die zuvor mit dem republikanischen Außenministerium getroffen worden waren: Dass man den Delegierten ihre Privatsphäre gewähren und auf eine Überwachung verzichten würde, konnte er sich nicht vorstellen. So aber konnte er ein wenig freier reden. Deshalb bestand er auch darauf, dass die anderen Mitglieder seiner Gesandtschaft sich mit ihm in seiner Suite trafen und nicht in der Lobby, wie Shisan Dheeb gefordert hatte.

Die Ishi Tib war auch die erste, die das Wort ergriff, als sie alle auf den lederbezogenen Sesseln Platz genommen hatten:

»Sie haben Kraym herausgefordert, Senator. Halten Sie das für klug?«

»Klug oder nicht, der Erfolg gibt mir recht, nicht wahr? Oder hätten Sie etwa vor ihm zu kreuze kriechen wollen?«

»Ganz sicher nicht! Aber Ihr kleines Spielchen hätte auch nach hinten losgehen können.«

»Das ist es aber nicht. Ich verspreche Ihnen, dass der Governor von jetzt an ein sehr zuvorkommender Gastgeber sein und weitere diplomatische Pannen vermeiden wird.«

»Sie glauben doch nicht, dass Horatio Kraym Ihnen wegen dieser kleinen wohlplazierten Unverfrorenheit nun aus der Hand frisst?« fragte Mirco Cadian sarkastisch.

»Der wird sich hüten. Das Imperium wird natürlich versuchen, als Gewinner aus den Verhandlungen hervorzugehen, und der Governor hat auch nichts zu verschenken. Und deshalb war es wichtig, von Anfang an klarzustellen, dass man uns ernster nehmen muss als ihr thyferranisches Marionettenparlament.«

»Es war zu radikal. Ich wünschte, Sie hätten uns vorher eingeweiht!« beharrte die Senatorin von Tibrin ein weiteres Mal.

»Also, mir hat es gefallen«, erwiderte Sorlas Brent lächelnd. »Aber wir sitzen doch nicht hier, um über längst gefallenen Regen zu diskutieren. Wir wollen unsere Pläne für das Bankett heute abend machen. Ich jedenfalls bin der Meinung, der geschätzte Senator Moor sollte weiterhin das Wort für die Republik führen.«

[Polith-System | Thyferra | Xozhizi | Hotel Old Imperia | Vilnok Moors Suite] Vilnok Moor (alias Vigo Zula), republikanische Delegationen
 
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