Unsere Welt in 50-100 Jahren

Mein persönlicher Eindruck: Die Arbeit ist physischer nicht unbedingt anstrengender geworden, vielleicht sogar im Gegenteil, dafür ist der Druck keine Fehler machen zu dürfen größer geworden (vielleicht auch durch die schnelllebige Zeit und der [verlangten] Flexibilität).
Aus meiner Sicht ist das tatsächlich anders. Die Bedingungen haben sich nicht geändert, aber die Forderungen werden mehr. Zumindest Stelle ich das im sozialen Bereich fest und wenn ich an Jugendhilfe denke, sind da doch sehr krasse Fälle und damit auch belastendere Umstände für MiarbeiterInnen.


Aber mal zum Thema Klimawandel: Ich stecke nicht so ganz tief in der Materie drin, aber es wird doch immer wieder über einen Point-of-no-return gesprochen, an dem das ganze nicht mehr wirklich aufzuhalten, geschweigenden Rückgängig zu machen ist.
Wie wird sich das in Zukunft entwickeln? Meint ihr die Menschheit schafft noch mal die Kurve um einen gigantischen Klimakolaps abzuwenden oder habe ich bald auf Rügen eine Wohnung mit direkten Meerzugang?

Seit wie vielen Jahren wird vor dem Klimawandel gewarnt? Irgendwie scheinen diese Warnungen ja seit Jahren auf viele taube Ohren zu stoßen. Ich sehe da 3in bisschen schwarz, wenn sich nicht grundlegend was in der Denke ändert.
Aber wer jedes Jahr ein neues Handy braucht, ein Schnitzel für 99 Cent und wer mit dem Auto zum Biefkasten
Fährt, der hat's einfach nicht Begriffen oder ist ignorant.
In jedem zweiten Produkt im Supermarkt ist Palmöl enthalten. Dien Massentierhaltung nimmt zu und die hat nun mal übeksze Auswirkungen. Diese Ignoranz lässt sich leider auch in der Politik wiederfinden...

Es gibt Möglichkeiten, aber es müssten sich mehr Menschen zusammentun. Dann wären, so glaube ich, doch noch Möglichkeiten gegeben.
 
@Nomis-Ar Somar
Ich spreche mal aus meiner eigenen Erfahrung heraus. Ich bin jemand der sehr spät ein Smartphone hatte und jemand der gleichzeitig sehr früh ziemlich medienaffin war. Ich sehe mich also so ziemlich zwischen diesen Extremen. Ich habe sehr viel Zeit ohne irgendein technisches Gerät draußen verbracht, in der Bahnn, im Garten und anderswo und ich gebe da mal meine ganz ehrliche Meinung ab. Es war sehr oft stinklangweilig und all die Geräusche, Bewegungen und die Natur, waren je nach Situation sicher mal interessant aber ich empfinde hier etwas wie eine.. sagen wir Überhöhung. So in der Art, dass alles was nicht technisch ist etwas.. magisches hätte, einen Zauber, den man mit dem Blick aufs Handy nicht mehr wahrnehmen würde. Und als jemand der halt sehr lange durchaus immer noch ohne Handy unterwegs war und der auch nicht immer erreichbar war, kann ich für mich nur persönlich sprechen aber die Welt ohne Handy ist kein Stück besonderer als mit.

Dann gibts natürlich noch diese Entpersonifizierung aber auch die, ich hab mich mit den Menschen früher auch nicht mehr unterhalten. Kopfhörer hat man schon seit 40 Jahren in den Ohren und ich denke die Bilder früherer Zeiten aus Bahnen oder anderen Orten des Wartens zeigen auch sehr viele Menschen die nach irgendeiner Beschäftigung suchen, weil.. na ja, warten ist sehr langweilig und es hat wohl nie eine Zeit gegeben, wo man ernsthaft dauernd mit irgendwelchen Fremden interagieren wollte und die Zeitungen die man damals las waren auch noch genau so groß, dass man wunderbar seinen Kopf dahinter verstecken konnte. Oder nehmen wir Japan als ein anderes Beispiel, wo Manga riesengroß wurden. Klein, handlich und günstig zu erwerben, waren sie perfekt um unterwegs die Langeweile zu bekämpfen.

Mein ganz persönlicher Eindruck, auch aus meiner eigenen Erfahrung ist also eher, dass sich zwar das Medium verändert aber der Grund für die Nutzung durch die Zeiten hindurch gleich bleibt - Beschäftigung, bevorzugt mit etwas das einem gefällt.

Für mich wäre also eine Dystopie eigentlich genau das Gegenteil. Wenn ich alles erfahren (die Umgebung) müsste, wenn jeder miteinander in Kontakt tritt als wäre alles ein großes Dorf. Wenn das soziale nicht nur aus ein paar Likes besteht, sondern man von jedem ungefragt angesprochen würde, ja auch gern positiv in "like"-form alà "oh was für schöne Schuhe" oder "tolles T-Shirt motiv, echt witzig!". Ja richtig gruselig stelle ich mir ehrlich gesagt ein Leben in diesen ganzen Elfenvölker vor mit ihrem fast schon manischer Bezug zur Natur oder die Protoss in StarCraft, die alle telepathisch durch Khala verbunden verbunden sind.

Auch beim Thema Klima und Umwelt könnte man denke ich recht schnell auf eine dystopische Version kommen. Ich bin nicht der Meinung, dass hier irgendwas auf taube Ohren stößt, viel mehr passiert hier sogar eine ganze Menge und das schon seit vielen Jahren auf allen nur erdenklichen Ebenen. Aber man stelle sich eben vor, eine Gesellschaft würde tatsächlich sagen, dass es gar nichts mehr will was gegen die Umwelt ist. Vielleicht wird die Nahrung auf Brei reduziert, der nur noch das nötigste beinhaltet an Stoffen und rationiert ausgegeben wird. Luxus? Quasi ein Tabu, Fleisch, Schokolade, Kaffee, Bier, der Bürger bekommt was er braucht und die Nahrungsmittelindustrie wird zerschlagen und dazu verdonnert nicht mehr als Reis, Insekten und Tofu zu produzieren. Am Ende hat man blühende Landschaften und eine Bevölkerung die keinen Geschmack mehr kennt und die Zähne verliert, weil es keine feste Nahrung mehr zu sich nimmt. Könnte man auch noch ausweiten. Technologischer stillstand, weil eben die Menschen nicht mehr dauernd neue Technik konsumieren dürfen, etwas darf nur noch repariert werden und neue Ware gibt es nur noch in Ausnahmefällen und die ist dann auch nicht neu, sondern eben auf demselben Stand wie das was man vorher besaß. Ja die Lösung für die vermeindlichen Probleme unserer Gesellschaft kann man auch in wundervolle Albtraumwelten verwandeln.^^
 
@Seth Caomhin

Hmm. Ja, so kann man das natürlich sehen. Ich schrieb ja auch ganz bewusst, dass ich da keine Seite ergreifen will und habe das mit der vermeintlichen früheren Kommunikationswelt hinterfragt. Man endet da halt schnell in Stammtischparolen. „Kinder müssen wieder an die frische Luft! PC-Spiele machen dumm! Handys sind satanisch! Früher haben wir noch in der Bahn geflirtet!“ Da kann ich auch nur mit dem Kopf schütteln. Das ist einfach maßlos überzogen. Und ich bin mir bewusst, dass ich bei der Geschichte mit der Frau auf der Fähre leicht pathetisch wurde. „Klänge der Natur“ und so, ne? Ich wollte bei diesem Punkt auch eigentlich auf wirkliche Extremfälle anspielen, wo Kinder tatsächlich fast nur noch am PC hocken oder Leute alles außerhalb der eigenen vier Wände nicht einmal ohne Hektik schätzen können. Genießen und die Umwelt wahrnehmen und schätzen will gelernt sein. Diese Meinung vertrete ich einfach. Smartphones sind gewiss nicht böse und ohne ist die Welt nicht automatisch „so magisch und toll wie sie früher noch war“. Allerdings habe ich das Gefühl, dass viele Leute doch ein Stück weit zu mediensüchtig sind. Leute, die im Kino permanent auf das Handy schauen sind dann für mich ein trauriger Tiefpunkt. Es ist halt schick, gestresst zu sein. Stress und Unruhe sind zu einem Statussymbol geworden. Aber auf eine Sache konzentrieren fällt vielen Leuten schwer; so schwer, dass manche sogar im persönlichen Dialog immer wieder auf Whatsapp gehen. Multi-Tasking-Wahn vom feinsten.

EDIT: https://www.geo.de/magazine/geo-wissen/18952-rtkl-gesundheit-burnout-entsteht-nicht-dadurch-dass-man-zu-viel-zu-tun-hat

Dieser Beitrag ist recht interessant.


@Ian Dice
Seit wie vielen Jahren wird vor dem Klimawandel gewarnt? Irgendwie scheinen diese Warnungen ja seit Jahren auf viele taube Ohren zu stoßen. Ich sehe da ein bisschen schwarz, wenn sich nicht grundlegend was in der Denke ändert.

Sehe ich ganz genauso! Es gibt immer noch zu viel Heuchlerei. Werbekampagnen, Plakate, Broschüren und so weiter und so weiter. „Es beginnt bei Dir!“ Schon klar. Und es erreicht auch viele Leute. Nur „viele“ ist immer ein bisschen relativ. Reicht es aus, wenn 30% durch Umwelt-Warnungen (Ozean-Müll, Palmöl, Klimawandel, etc.) plötzlich umdenken? Ich weiß es nicht, ich bin kein Experte. Vielleicht sind es auch 40%. ICH WEIß ES NICHT. Ich kann nur für mich handeln und mein eigenes Gewissen haben, aber auch ich habe das Gefühl, dass es immer noch zu viel Ignoranz und Heuchlerei gibt - und ich nehme mich da nicht aus. Beinahe jeder erwischt sich hin und wieder bei einer Umwelt-Sünde, wie auch immer geartet. Eine unnötige Plastikgabel reicht da ja im Grunde bereits aus.

'Seth Caomhin' hat allerdings auch eine Vision präsentiert, wie ein „perfekter Umgang“ mit der Umwelt letztlich aussehen könnte. Es ist halt ein verflixt kompliziertes Thema.
 
Zuletzt bearbeitet:
die Zukunft der Erde in meiner Lieblings Sci-Fi Reihe (Becky Chambers, Wayfarer) kommt in etwa an das ran, was ich auch für realistisch halte. Es gibt zu einem nicht exakt definierten Zeitpunkt einen Totalkollaps, der längerfristig das Leben in nennenswertem Umfang auf der Erde unmöglich macht. Pflanzen, Tiere, Menschen - keine Zukunft. Alles liegt im Sterben.
in der Buchreihe gibt es dann zwei Gruppierungen: die Wohlhabenden terraformen den Mars und ziehen dorthin und lassen die weniger Betuchten zurück. Diese bauen sich wiederum Raumschiffe um von der Erde weg zu kommen auf der Suche nach einer Alternative.
In der Realität glaube ich wird weder der Mars noch eine Raumschiffflotte zur Verfügung stehen. Es wird einen Kollaps geben und wer sich an bessere Zeiten erinnern kann wird sich danach zurück sehen und ggf. bereuen nicht mehr unternommen zu haben um den Kollaps zu verhindern, wobei das nicht zwangsläufig in den nächsten 50-100 Jahren sein muss. kann auch früher oder später sein.
Steinzeit-Setting fände ich insofern nicht unbedingt "realistisch", denn in der Steinzeit war es für Menschen möglich, mit dem in der Natur vorhandenen zu überleben. In dem Maße wie heutzutage unsere Technologie Schäden verursacht bzw. verursachen kann, wird Überleben in der Natur immer unwahrscheinlicher.
 
die Zukunft der Erde in meiner Lieblings Sci-Fi Reihe (Becky Chambers, Wayfarer) kommt in etwa an das ran, was ich auch für realistisch halte. Es gibt zu einem nicht exakt definierten Zeitpunkt einen Totalkollaps, der längerfristig das Leben in nennenswertem Umfang auf der Erde unmöglich macht. Pflanzen, Tiere, Menschen - keine Zukunft. Alles liegt im Sterben.
in der Buchreihe gibt es dann zwei Gruppierungen: die Wohlhabenden terraformen den Mars und ziehen dorthin und lassen die weniger Betuchten zurück. Diese bauen sich wiederum Raumschiffe um von der Erde weg zu kommen auf der Suche nach einer Alternative.
In der Realität glaube ich wird weder der Mars noch eine Raumschiffflotte zur Verfügung stehen. Es wird einen Kollaps geben und wer sich an bessere Zeiten erinnern kann wird sich danach zurück sehen und ggf. bereuen nicht mehr unternommen zu haben um den Kollaps zu verhindern, wobei das nicht zwangsläufig in den nächsten 50-100 Jahren sein muss. kann auch früher oder später sein.
Steinzeit-Setting fände ich insofern nicht unbedingt "realistisch", denn in der Steinzeit war es für Menschen möglich, mit dem in der Natur vorhandenen zu überleben. In dem Maße wie heutzutage unsere Technologie Schäden verursacht bzw. verursachen kann, wird Überleben in der Natur immer unwahrscheinlicher.

Der Film Elysium von Neill Bloomkamp spielt mit einem zwar unrealistischen, aber in seiner Philosophie ähnlichen Szenario. Die Schere zwischen Arm und Reich (ähnlich wie zwischen erster und dritter Welt) geht immer weiter auseinander und somit wär eine Rettung bzw. ein weitestgehend unbeeinträchtigtes Weiterleben der Reichen gegenüber der Armen durchaus denkbar.
Inwieweit Terraforming überhaupt möglich ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht. In Science Fiction (sogar im Superhelden Genre, siehe Man of Steel) ist das ja immer ein beliebtes Thema, aber ich halte es eher für unrealistisch dass das mit zukünftiger Technologie umfangreich umsetzbar sein wird. Nichtsdestotrotz halte ich eine Marskolonie durchaus für realistisch, zumindest als Übergang - hat die NASA nicht sogar bereits Bewerbungen für mögliche erste Kolonisten entgegengenommen?
...Sheldon Cooper freut sich schon.. :D
 
Technologisch stelle ich mir in 50-100 Jahren schon fast eine Utopie vor. Aber wenn ich in die Politik schaue und was für Leute wir international derzeit im Amt haben und wie sich das mit einem solchen Trend weiterentwickeln könnte, sehe ich Soziologisch eine Dysopie auf uns zukommen. Speziell wenn mit der Robotic die nächste industrielle Revolution kommt und immer mehr automatisiert wird, wird es auch einen gewaltigen Stellenabbau geben.
Oder mit anderem Worten, purer Luxus für die 1%, Ausdünnung der Mittelschicht, große armutszunahme. Bevölkerungszuwachs auf 12 Mrd. oder mehr, das dann natürlich auch eine gewisse Knappheit an Ressourcen mit sich bringen dürfte, außer in den Überflussgesellschaften.
Und von den Szenarien des Klimawandels will ich gar nicht erst anfangen.
 
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