Weltraum (Imperium)

Hyperraum - ATR 'Fat Trader' - Hauptkorridor - Bru-Th - Kruluk - (Blaine - Ryoo)


Bru-Th lag auf dem Boden des Hauptkorridors und rieb sich vorsichtig den Ellenbogen. Er schmerzte höllisch. Bei jeder Bewegung schienen die Nervenbahnen unter der Haut ein wahres Freudenfest zu feiern, senierte er noch immer halb benommen. Dass direkt neben ihm der Quarren lag, den er gerade noch rechtzeitig aus dem Antriebsraum herausbekommen hatte, bemerkte der corellianische Jedi erst, als er ein glittschiges Etwas entdeckte, das unkoordiniert sein Hosenbein betastete und sogleich mit einem dünnen Schleimfilm benetzte. Bru-Th drehte leicht den Kopf, was auch nicht gerade angenehm war, denn obgleich alles zu schnell ging, als dass er genau sagte könnte, was geschehen war, hatte der Fall aus der zweieinhalb Meter hohen Luke so einige Blessuren hinterlassen. Als er den Quarren schließlich neben sich liegen sah und bemerkte, wie dieser langsam die Augen öffnete, atmete er erleichtert auf. Es war geglückt.

"Ein einfaches Danke fänd ich auch nicht schlecht",

murrte Bru-Th schließlich zutiefst erleichertert und zog sein Hosenbein ungelenk aus der Nähe von Kruluks Mundtentakel, die sich einen Moment lang selbstständig gemacht zu haben schienen.

Es dauerte noch einige Minuten bis er sich halbwegs wieder aufgerappelt und seine Sinne wieder vollständig beieinander hatte. Bru-Th war immer noch ein wenig schwindelig, doch in Anbetracht der Umstände waren die Nachwehen der Rettungsaktion wohl vertretbar. Erst jetzt fiel ihm auf, dass kein Beschuss mehr zu hören war. Mit dem Zeigefinger bat der den ohnehin stillen Quarren leise zu sein und meinte nach einigen Sekunden des gespannten Wartens dann noch zufriedener:


"Wir müssen im Hyperraum sein ... und das bedeutet, dass wir es geschafft haben. ... Geschafft, verstehst du?!"

Fast ein wenig übermütig und ungestüm klopfte Bru-Th dem Quarren auf die Schulter und strahlte ihn an:

"Ich hab wirklich keine Ahnung, was du da unten gemacht hast, aber es hat funktioniert."

So wie sie beide da unten auf dem Boden saßen, Gesichter und Hände verschmiert, reichte Bru-Th dem Quarren, der sich mittlerweile auch aufgerappelt hatte, die Hand. Wirklich vorgestellt hatten sie sich noch nicht und gab es vielleicht einen besseren Moment als jetzt? Er hatte dem Quarren den sprichwörtlichen Arsch gerettet und nun dieser ihm. Die Macht fand wirklich die seltsamsten Wege... .

"Bihan'do Bru-Th!" (Ich heiße Bru-Th)


Hyperraum - ATR 'Fat Trader' - Hauptkorridor - Bru-Th - Kruluk - (Blaine - Ryoo)
 
[Hyperraum - ATR 'Fat Trader' - Hauptkorridor] - Bru-Th, Kruluk, (Blaine, Ryoo)


Irgendwann erwachte er aus seiner Ohnmacht. Es dauerte, bis sich sein Verstand an seine Umgebung gewöhnt hatte und sich orientieren konnte, seltsame Wahrnehmungen strömten auf ihn ein. Nur langsam ergaben alle Eindrücke einen Sinn, Erinnerungen kehrten zurück.
Neben ihm war ein Wesen. Es bewegte sich und gab seltsame Geräusche von sich, war trocken und gekleidet, humanoid; es mußte dieser junge Jedi sein...
Dann plumpste er brutal auf den Boden, doch die Schmerzen waren nichts im Vergleich zu denen, die er bereits verspürte. Sein Körper brannte bei jeder noch so kleinen Bewegung. Wieso war er gestürzt? War er nicht unlängst im Antrieb gehockt?
Dann erkannte er seinen Befreier, Bru-Th. Er sprach Worte, die er nicht auf Anhieb verstand. Dann bedeutete dieser ihm, still zu sein, doch er konnte sowieso nichts sagen. Es war still, und dann brach Freude aus. Bru klopfte ihm auf die Schulter und schien glücklich.
Ja, sie waren am Leben.
Kruluk ging es mies, doch die Freude schwappte über und er liess sich gerne anstecken. Sie hatten überlebt, und der großartige Jedi neben ihm schien ihm dafür irgendwie dankbar, doch Kruluk schämte sich. Im Vergleich zu der noblen Geste des Jedi waren seine Taten nichts, ein Zufallsprodukt. Und doch, sie lebten!
Seine Freude wuchs in Unermessliche, als der Jedi ihm die Hand reichte. Abermals.
Und sich erneut vorstellte...

Es dauerte eine Weile, bis sich Kruluk gefangen hatte, sich endlich traute und dessen Hand nahm:


"Bihan´do Kruluk!"
,

hustete er mit heiserer Stimme. Und dann streckte er den anderen Arm aus und berührte zusätzlich den Ellenbogen seines Gegenübers. Eine Begrüßung, wie sie sie früher im Widerstand gemacht hatten, er und seine Freunde. Wie ein Reflex kam die Geste, und Bru-Th war diese bestimmt nicht bekannt, so daß Kruluk wieder abliess. Und doch war das uralte, schöne Gefühl wieder da, das er solange vermisst hatte: Vertrauen.


[Es war mir... eine Ehre, großer Jedi... ich habe jetzt... Lebensschuld.]

[Hast du... Wasser? ... ich verdurste... ]


Er schämte sich zu fragen, doch er hielt es kaum noch aus. Müde fiel sein Blick auf seinen Arm, seine Haut. Sie war verbrannt und warf an vielen Stellen Blasen. Ausserdem hatte er Durst und Hunger, und Schlaf nötig nach all der Aufregung.

Es nützte alles nichts. Er musste aufstehen, helfen. Sie mussten das Schiff schliesslich heil wieder nach unten bringen, wo immer das auch sein mochte. Doch sein Tatendrang flaute schnell wieder ab, als er versuchte, sich an der Wand hochzuziehen, was ihm nur mühsam gelang. Er musste eine lange Pause machen, um wieder Luft zuholen, doch seine Lungen brannten.
Auch Bru rappelte sich hoch und half ihm, einen sicheren Stand zu finden. Dankbar nahm er an, und so musterten sie sich schweigend eine Weile.


[Hast du... Medizin? Verbände?...Strahlentabletten?]
, flüsterte Kruluk.

Innerlich schüttelte er sich bei dem Gedanken an Spritzen und bitteren Pillen, doch die waren noch das geringere Übel. Kurz fiel sein Blick zur Seite, und er sah ins Cockpit hinein. Er glaubte, eine Bewegung auszumachen. Bru-Th machte einige Schritt nach vorn richtung Cockpit, da hörte er tatsächlich Schritte von dort, die auf sie zukamen.


[Hyperraum - ATR 'Fat Trader' - Hauptkorridor]
- Bru-Th, Kruluk, Blaine, Ryoo
 
[Coruscant | Orbit | ATR ‚Fat Trader’, Hauptkorridor – Hyperraum Richtung unbekannt] Bru-Th, Blaine, Kruluk, (Ryoo im Cockpit)

Die Erleichterung, die Blaine verspürte als der sowohl Kruluk als auch Bru-Th lebendig sah, ordnete er der Einfachheit halber unter ‚Freude’ ein, denn auch diese traf zu und war als Begriff weitaus vertrauter, weil sie vielseitiger Anwendbar war.
Doch schon nach ein paar schnelleren Schritten stockte der Iridorianer, wurde langsamer. Ein neues Gefühl kam hinzu, was die Sache komplizierter machte. Blaine wollte sich nicht darüber ärgern, dass die Einfachheit ‚Freude’ seinem Geist nicht auszureichen schien, ehe er herausgefunden hatte, worum es sich bei dem Eindringling handelte.
Ein negatives Gefühl, ein drückendes. Ein Kontrahent der Freude sozusagen. Vielleicht ein Feind?
In jedem Fall bezog es sich auf den Quarren. Nein. Nicht nur. Aber er war der Ursprung.
Blaines Verwirrung wuchs, denn es störte ihn nicht, Kruluk auf der Fat Trader zu wissen und die Freude über sein Überleben war echt.. grade, wo er ihn doch hatte zurück lassen müssen. … Da! Das war es… und dieses im Hinterkopf störend schwirrende Wort. Kruluk musste sich im Stich gelassen vorkommen, musste glauben, er sei zurück gelassen worden. Doch so war es nicht! Wie aber sollte man das jemandem erklären, dessen Sprache man weder verstand noch selbst verstanden wurde?

Hinzu kam, dass Blaine sich auch physisch schlecht fühlte. Es tat weh. Wirklich weh. Iridorianer zu sein hatte also auch in diesem Punkt eine Grenze.
Das Brennen im Rachen schrie förmlich nach Kühlung, Wasser, irgendetwas und auch Blaines Rücken beschwerte sich deutlich über das Zusammentreffen mit dem heißen Metallmantel des Ionenantriebs. Seinen Arm ließ der Zabrak schlaff am Körper herab hängen, denn es war nicht nur der Schmerz, der Bewegung und zufassen unmöglich machen wollte. Außerdem drückte und pochte Blaines Schädel. Von innen. Seltsam. Ein bedrohliches Gefühl. Jedenfalls stufte er, dem Kopfschmerzen nahezu unbekannt waren, es als solches ein.

Der Quarren und Bru-Th unterhielten sich. Auf einer fremden Sprache. Auf der des Quarren. Blaine stutzte und verlangsamte seinen Schritt abermals. Bru-Th konnte verstehen, was dieses Wesen von sich gab?!


„… wir befinden uns im Hyperraum,“

begann der Zabrak nüchtern und wollte kehrt machen.

Ryoo macht sicher gerade eine Schadensanalyse.. und ermittelt das Ziel. Wir haben den erstbesten Sprungpunkt benutzt.“

Erneutes Schweigen seitens Blaine. Kurz zögerte der Iridorianer, doch dann ging er zurück Richtung Cockpit.
Kruluk musste ihn für einen Feigling halten. Für jemanden, der andere im Stich ließ. Für ein unehrenhaftes Wesen. Ob Bru-Th übersetzen würde? … Wahrscheinlich. Doch fiel es dem Padawan ohnehin schwer, die richtigen Worte zu finden, und wenn er sie dann auch noch so wählen musste, dass ein Dritter sie übersetzen konnte… Kompliziert!
Erst einmal mussten sie den Hyperraum verlassen, landen, das Schiff reparieren… Danach konnte er immer noch mit dem Quarren sprechen – und musste es wohl auch.


„Ehm…“


setzte er noch einmal an,

„Gut, dass ihr nicht tot seid.“

Denn immerhin war Blaine trotz allem erleichtert – froh – darüber, dass beide am Leben, wenn auch verletzt, waren.
Im Cockpit angekommen sah er auf die Monitore, auf welchen die bisher verfügbaren Ergebnisse der Fehleranalyse angezeigt wurden. Nicht alles wollte einen Sinn ergeben, doch genügten Prozente und rote sowie gelbe Balken und Leuchten aus, um deutlich zu machen, dass es einiges Wiederherzustellen gab.


„… müssen wir dafür landen?“

fragte er in den Raum hinein, denn seine Kenntnisse reichten nicht weit genug um zu wissen, welche Fehler sich während eines Hyperraumfluges beheben ließen.

Können wir landen?“

Höchste Zeit, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, das Vakuum zu verlassen. In einem nicht voll funktionstüchtigen Schiff fühlte Blaine sich.. ja.. geradezu unsicher. Er selbst vermochte unmöglich sagen, wie sich die Folgen des Beschusses jetzt noch auswirken konnten.

[Coruscant | Orbit | ATR ‚Fat Trader’, Hauptkorridor – Hyperraum Richtung unbekannt] Bru-Th, Blaine, Kruluk, Ryoo
 
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[Hyperraum nach Weltraum (Imperium) - Shuttle "Kron"] Menari, Vincent

Er hatte sich in den hinteren Teil des Schiffes begeben und versuchte etwas Ruhe zu finden. Es gab über so viel nachzudenken, so viel Unverständliches. Gerade wollte er sich auf eine Pritsche fallen lassen und war von jener nur noch knapp drei Schritte entfernt, als er einen Ruck verspürte, wie wenn ihn jemand an den Schultern gepackt hätte. Er wurde von einer unbändigen Kraft schlagartig nach hinten gerissen, vollführte ungewollt eine halbe Dreheung in der Luft, und flog in hohem Bogen aus der Koje. Der Aufschlag auf den Boden des Shuttles war hart und für einen Moment blieb er völlig überrumpelt einfach auf dem kühlen Metal liegen.

Er wusste genau wer dafür verantworlich war, doch das war für ihn im Moment genau so uninteressant, wie wenn am an anderen Ende der Galaxis ein Gamorreaner gerade entdeckt hätte, dass es für Steine andere Anwendungsgebiete gab, als mit ihnen jemandem den Kopf zu spalten. Demonstrativ langsam erhob er sich, strich sich das Hemd glatt und Blickte dem vor ihm stehenden Chiss in die roten Augen. Dessen Vortrag über das ihm bevorstehende harte Training beunruhigte ihn nicht, wahrscheinlich übertrieb sein Meister einfach nur um ihn anzuspornen und außerdem hattee er von Anfang an vermutet, dass dies hier nicht so leicht sein würde wie einen nichtsahnenden Bantha zu erschrecken. Er würde hart trainieren, aber diese Showeinlagen des Chiss, die meist sehr schmerzhaft ausfielen, töten ihm noch den letzten Nerv.

Plötzlich schwebte der Glühstab, mit dem er schon vor ihrer Ankunft auf Cato Neimoidia geübt hatte die Macht zu benutzen, vor ihm in der Luft, bis er ihn mit einer staksigen Bewegung an sich nahm. Menari gab ihm Anweisungen, doch seine Stimme hatte sich schlagartig verändert. Könnte man die Welt in Gut und Böse aufteilen, so wäre die Präsenz des Chiss eindeutig als zweites einzustufen, genau wie auch seine Worte. Es klang fast wie eine Drohung und eine Hinweis darauf, dass er sein Versagen kein zweites Mal tolerieren würde. Es stand am Höchsten, so viel war sicher. Wieso Menari auf einmal so sprunghafte Fortschritte erwartete war ihm schleierhaft. War dies eine Art Bestätigung, dass er würdig oder stark genug war, ein Sith zu werden? Wenn dem so wäre, würde er es schaffen, die gestellte Aufgabe zu meistern. Sein altes Leben wollte er bestimmt nicht zurück, lieber gäbe er sich dem Tod hin, als die vergangenen Schrecken noch einmal zu durchleben.

Sein Meister schien keine Anstalten zu machen den Raum zu verlassen, also lies er sich, anders als Menari, der im Schneidersitz Platz genommen hatte, in einem sogenannten Dreickssitz nieder. Der eiskalte Blick des Chiss lies ihm das Blut in den Adern gefrieren. Wieso hatte er das dumme Gefühl diesen Raum entweder erfolgreich oder gar nicht zu verlassen?

Sorgfälltig legte er den Glühstab horizontal zu seiner Sitzposition vor sich auf den Boden und konzentrierte sich auf die Macht, was eigentlich gar nicht so schwer zu bewerkstelligen war wie er es in Erinnerung hatte. Einfach nur zu Hassen war wirklich kein Kunststück nach allem was ihm wiederfahren war und genau diese Wut machte es so einfach für ihn die Macht zu fühlen. Warum eigentlich? Reagierte die Macht auf Gefühle oder vielleicht auch nur auf besonders starke so wie Hass, Angst und Liebe. Liebe, ja natürlich, weil es so viel Liebe in dieser Welt gab. Die Ironie schmerzte ihn fast selbst, denn wenn gab es noch den er hätte lieben können? Alles was ihm bliebe war Zorn, also würde er ihn einsetzen.

Zuerst machte er sich daran den Stab, nun nicht zu fühlen, aber ihn mit den tastenenden Fühlern der Macht anzurühren. Er rief sich zur Ordnung, wenn er weiterhin über seine Ausdrucksweise und den philosophischen Ansatz der Macht sinierte, würde er wohl nie zu einer Lösung des Problems gelangen. Schließlich versuchte er es mit aller Willenskraft, die er aufbringen konnte, doch der Raum um ihn blieb leer an Gefühlen. Wut brodelte in ihm hoch, aber diesmal kämpfte er sie nieder, den der Hass unterstützte ihn zwar in seinem Bestreben sich die Macht eigen zu machen, doch blinde Wut konnte zwangsläufig nur das Gegenteil bewirken.

Er wusste auf einen Schlag was er falsch machte, so als hätte man es ihm wie einen Nanochip in sein Gehirn eingepflanzt. Er hatte die ganze Zeit versucht seine Gedanken auf den Gegenstand zu konzentrieren und hatte geglaubt damit auch die Macht auf ihn zu lenken, doch das konnte einfach nicht funktionieren. Er musste die Macht nicht bloß fühlen und wissen, dass sie ihn umgab, sondern sie als Medium benutzen, mittels dem er seine Umwelt kontrollieren konnte. Es blieb nur eine entscheidende Frage, nämlich wie er das bewerkstelligen sollte. Vielleicht brauchte er einen Bezugspunkt mit dem er seine Gefühle vergleichen konnte. Die Idee gefiel ihm und so lies er seine Fingerkuppen federleicht über das Werkzeug gleiten, fuhr die Konturen nach und verinnerlichte was er an Sinneseindrücken wahrnahm.

Gefühle waren für Shi'ido seit jeher ein wesentlicher Bestandteil ihres Lebens gewesen, vielleicht weil sie es in so vielen Variationen praktizieren konnten. Jeder Körper, jeder Organismus fühlte anders und seinem Volk war es vergönnt all dies nachzuahmen und ebenfalls spüren zu dürfen. Zuletzt sog er seine Hand zurück und öffnete sich dem Gefühl, dass er nur wenig Sekunden zuvor durch seine Nervenbahnen hatte pulsieren spüren. Sinneseindrück strömten auf ihn ein, die er nicht zuordnen konnte und die ihn irritierten, doch er klammerte sich an dieses eine Gefühl, was er sicherlich nicht geschafft hätte, wenn er sich nicht immer wieder vor Augen halten würde warum er das alles tat, nämlich um sich irgendwann zu rächen.

Ohne Vorwarnung und völlig unvorbereitet erkannte er wie die Macht durch seinen Körper pulsierte. Zwar nur unglaublich schwach, so etwa wie wenn man die Menge an Energie, die eine kleine Glühlampe verbrauchte, mit dem Produkt eines Kraftwerkes verglich, aber trotz allem präsent. Nicht dass die Macht nicht schon zuvor in ihm existiert hätte, nein, er hatte sie einfach in sich getragen ohne es zu wissen. Wenn man jemanden fragen würde, ob er spürte, wie sein Gehirn Impulse an alle Teile seines Körpers aussendete, so dürfte die Antwort mit ziemlicher Sicherheit nein lauten. So hatte es sich, wenigstens bis vor ein paar Sekunden, auch mit der unumschreibbaren Kraft in seinem Inneren verhalten, es hatte einfach nicht gewusst dass sie da war, was nicht zwangsläufig nach sich zog, das dem so sein muss. Wieso er sie jetzt plötzlich spüren konnte war ihm schleierhaft, vielleicht würde es ihm später sein Meister erklären können.

Dann, irgendwo weit, weit von ihm entfernt, glaubte er etwas zu fühlen, dass dem gleichkam, was er mit seinen materiellen Fingern gespürt hatte. Ein Hochgefühl zuckte durch seine Brust und hätte ihn fast um seine Konzentration gebracht. Er nährte sich dem Gefühl, oder hätte es getan, wenn in einem solchen imaginären Raum Distanz eine Bedeutung gehabt hätte. Vielmehr versuchte er die beiden Gefühle von denen er glaubte, dass es sich dabei um das gleiche handelte, in Einklang zu bringen. Hätte er jemandem erklären müssen was er da tat, wäre er wohl heillos gescheitert, es war ganz einfach ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn er mit sich selbst ehrlich war, wusste er nicht einmal was, geschweigeden wie er es tat, doch es schien zu funktionieren. Es handelte sich nicht wirklich um das gleiche Gefühl, doch aus all den wirren Informationen, von denen er glaubte, dass sie auf ihn eindrangen, glich diese noch am ehesten der physischen ertasteten Empfindung. Zuerst war er vollkommen ahnungslos, doch dann verstand er urplötzlich.

Es war als hätte man ihm alle Wunder dieser Welt im Bruchteil einer Sekunde offenbart und dann wieder aus dem Gedächtnis gelöscht, wobei eine einzige winzige Kleinigkeit geblieben war, das Wissen um den Glühstab, der im Nicht des Raumes und der Zeit zu schweben schien. Er konnte den Gegenstand fühlen, ein anderes Wort gab es nicht diese Emotion zu erläutern und selbst das schien eine unzureichende Erklärung. Natürlich war es nicht so als könnte er den Gegenstand sehen, aber er konnte einige Teile der äußeren Metalhülle fühlen, als würde er mit seinen Fingern darüber streichen würde, auch wenn er nicht hätte sagen können, wie weit oder gar in welche Richtung er den Glühstab vermutete, der Raum schien bedeutungslos. Sein Atem ging schneller, sein Herz drohte zu platzen, so schnell schlug es, doch sein Geist war in völligem Einklang mit diesem einen Gegenstand. Mit der Erleuchtung kam das Verständnis und mit dem Verständnis die Kraft zu Lenken. Er griff nach dem Glühstab, Stück für Stück, Bauteil für Teil und liebkoste ihn mit seinem Geist, seiner machdurchdrängten Essenz. Noch nie hatte er etwas gespürt, das diesem Gefühl gleichkam, dem Gefühl in eine andere Welt getreten zu sein. Es war wie ein sechster Sinn, der Elemente jeder der fünf physischen Sinne zu beinhalten schien, aber zugleich eine vollkommen eigenständige Einheit darstellte.

Fast hätte er über dieser Offenbarung für die Sinne seine Aufgabe vergessen. Er lies ab von der bloßen Gefühlswelt und tastete den Glühstab nach etwas ab, dass ihn aktivieren würde. Minutenlang, Ewigkeiten in seinem Zeitgefühl, untersuchte, tastete, fühlte er, doch es gab keinen Knopf den es zu drücken, keinen Schalter den es zu betätigen galt oder wenigstens keinen, den er mit seinen noch so beschränkten Sinnen wahrnehmen konnte. Für ihn waren alles nur einzelne Klumpen aus Informationen, jedes Teil aus dem gleichen Wirrwarr an Wissen zusammengesetzt, dass sich ihm nicht so einfach offenbaren wollte, was nicht hieß, dass dies nicht das Intressanteste war, was er sich je zu erträumen gewagt hatte. Schließlich zerrte er an dem Stab, versuchte ihm ihn mit der Gewalt seiner Gedanken zusammenzupressen, doch das kalte, leblose Metal wollte sich seinem Willen nicht beugen. Über seinen verzweifelten Versuchen dem Stab zu aktivieren bemerkte er gar nicht wie er sich immer weiter in eine Rage hineinsteigerte. Der Stab vibrierte leicht auf dem Boden des Shuttles, man konnte sogar das leise Kratzen von Metal auf Metal vernehmen, doch auch das entging ihm, so konzentriert wie er sich auf seine Aufgabe fixierte. Hätte er es bemerkt wäre er aus allen Wolken gefallen, so konnte er doch einen Gegenstand, wenn auch nur in geringfügigem Maße, bewegen ohne ihn dabei mit seinem Körper zu berühren, doch seine Kopf lies nicht zu, dass er darauf achtete. Für ihn galt nur, dass er nicht schaffen konnte, wozu er befehligt worden war.

Er wusste nicht woher diese wilde, unberechenbare Ungeduld kam, doch sie brodelte langsam an die Oberfläche und brach schließlich hervor. Wie aus einem Reflex heraus sprang er auf die Beine, packte den Glühstab und warf ihn aus purer Verzweiflung über sein eigenes Versagen mit aller ihm gegebener Stärke gegen die Wand, wo er abbrallte und einmal quer durch den Raum schlitterte, bis er schließlich in der Nähe der Tür zur Ruhe kam.


"Das ist doch sinnlos!"

Seine wutentbrannten Blicke fixierten den noch immer auf dem Boden knienden Menari. Ein leichtes Schwindelgefühl hatte ihn ergriffen, doch er beachtete es nicht weiter, wahrscheinlich war es einfach die Erschöpfung von seiner Übung, und außerdem war nun defintiv nicht der richtige Augenblick um sich seine Schwäche anmerken zu lassen. Hoffentlich würde es wenigstens sein Meister nicht bemerken.

"Ich kann es nicht. Ich kann das einfach nicht! Gebt mir eine Aufgabe, die zu lösen ist und ich beweise euch, dass ich bereit bin zu lernen!"

Er hatte es fast geschrien, vielmehr aus Verzweiflung als aus seiner unbegründeten Wut auf sich selbst und den Chiss, doch es war ihm gleich. Er wollte ja beweisen, dass er würdig war ein Sith zu werden, aber wie sollte er jemals die Gelegenheit dazu bekommen, wenn ihn sein Meister mit so sinnlose Aufgaben betraute?

[Weltraum (Imperium) - Hyperraum - Shuttle "Kron" - Passagierteil] Menari, Vincent
 
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Hyperraum nach Mustafar; in der Star Punch mit Timo Linkert

Manuel drehte seinen Stuhl so das der Mandalorianer direkt vor ihm stand.

"Bevor ich dich bei Mustafar rauslasse beantwortest du mir ein paar Fragen." Als er das sagte klang er gefährlich ruhig.

"Wo kommt ihr her?"

"Wo wollt ihr oder willst du hin?"

"Und für wen arbeitest du?"


Manuel musterte den Mando ausgiebig. Groß kräftig, wirkt fast gefährlich. Wahrscheinlich war es ein Kopfgeldjäger, sehr wahrscheinlich sogar.

Hyperraum nach Mustafar; in der Star Punch mit Timo Linkert
 
@ Jano: Es war eigentlich gar nichts weiter geplant, außer dass ich spontan die Idee hatte, mir meinen endlos langen Hyperraumflug zu den Jedi etwas abwechslungsreicher zu gestalten, ich dachte, hier wäre sicher was Entsprechendes los... *gg* Also sofern es keine Umstände macht, würde ich gern kurz mitspielen :braue

Orbit um Byss - an Bord der Diamantenfeuer

Lange Zeit hatte Mara hier im entfernten Orbit um Byss noch nicht verbracht, als sie sich plötzlich alarmiert fühlte. Die Jedi-Meisterin tastete in der Macht, stellte jedoch nur ein gewisses Maß an Unsicherheit fest. Es waren keine Sith in gefährlicher Nähe, dennoch näherte sich etwas, das sich zur Gefahr entwickeln konnte. Mara wußte, dass es ein riesiges Raumschiff war. Es war kein imperiales Schiff, soviel wußte sie auch. Ein Blick auf ihre Instrumente vervollständigte das Bild und die Jedi-Meisterin mußte in äußerst entfernten Erinnerungen kramen, um sich an diese Art Schiffe zu erinnern. Es war ein Kampschiff aus dem Chiss-Empire.

Ein wenig Besorgnis machte sich in Mara breit. Mit diesen Schiffen war nicht zu spaßen. Zwar waren sie was Bewaffnung und Schilde anging ähnlich gebaut wie die des Imperiums oder der Republik, aber die Chiss-Schiffe waren dennoch widerstandsfähiger. Zumal sie soweit Mara noch wußte, nur von Chiss gesteuert wurden und diese Rasse war bekannt für ihre stählerne Kampfweise, ihre Siegeswillen und ihre unbändigen Mut. Laut des Identifikationsprogramms an Bord der Diamantenfeuer, welches wohl schon ein paar Tage gesehen hatte, handelte es sich bei diesem Schiff um die Nir'Taj, nach Mara's Kenntnis, dem Chiss-Schiff von Janem zu Zeiten, in denen er noch des Öfteren im unabhängigen Chiss-Empire wandelte.

Jedenfalls war der Kommander der Nir'Taj offensichtlich nicht der Ansicht, dass es sich bei Mara um einen harmlosen Touristenfrachter handelte. Die Nir'Taj ging auf Abfangkurs. Mara mochte wetten, dass ihr Funkverkehr bereits gestört war. Und nachdem was Mara noch über die Chiss wußte, waren diese nicht so nachlässig wie die imperialen Piloten, so dass sicher schon dafür gesorgt war, dass dem kleinen Frachter der Abflug verwehrt war.

Mara blieb nicht viel anderes übrig, als auf die Nir'Taj zuzusteuern und zu versuchen, Funkkontakt aufzunehmen. Vielleicht gab es ja doch eine Möglichkeit als Tourist aus der ganzen Sache wieder herauszukommen.


Kommander der Nir'Taj, hier ist der Frachter Dädalus, ich befinde mich lediglich auf der Durchreise. Ich bin mit Müh und Not drumrumgekommen, im Weltraum zu stranden und nur zufällig hier gelandet. Mein Antrieb ist defekt und ich erbitte Erlaubnis, den Planeten zu besichtigen und meine Reserven aufzufrischen. Dädalus Ende

Eine kleine Notlüge, aber Mara hoffte, dass sie damit durchkäme und vor allem, dass ihre veraltete gefälschte ID noch wirksam war. Innerlich ärgerte sich die Jedi-Meisterin, dass sie sich so lange hier aufgehalten hatte. Sie hoffte nur, dass ihr Ablenkungsmanöver funktionierte, ansonsten wäre das wohl eine sehr kurze Rückkehr gewesen, denn allein würde sie es nicht mit dem Schlachtschiff aufnehmen können.

Orbit um Byss - an Bord der Diamantenfeuer - nahe der Nir'Taj
 
Hyperraum - ATR 'Fat Trader' - Hauptkorridor - Bru-Th - Kruluk - (Blaine - Ryoo)


Als Kruluk Bru-Th an seinem Ellenbogen berührte, flammte kurz ein stechender Schmerz auf, der ihn innerlich zurück zucken ließ. Doch Bru-Th widerstand dem Drang, denn die herzliche Geste des Quarren bedeutete ihm viel, auch wenn er ihren genauen Symbolgehalt bestenfalls erraten konnte. Er nickte Kruluk freudig zu, war jedoch auch erleichtert, als dieser seine Pranke wieder zurück zog.

["Du hast keine Lebensschuld"],

wiegelte er jedoch ab, klopfte beläufig seine Tunika wieder halbwegs sauber und stand langsam auf. Bru-Th sah Kruluk direkt an. Der Quarren wirkte ein wenig verwirrt bzw. verstand offenbar nicht ganz, wie man eine Lebensschuld ablehnen konnte. Verlegen war nicht das richtige Wort, was Bru-Ths flappsige Ablehnung begleitete, doch wirklich gut fühlte Bru-Th sich nicht dabei, als er begriff, dass es Kruluk damit ernst war.

["Ich würde ehr sagen, dass Einer dem Anderen einen großen Gefallen getan hat. Nicht mehr, nicht weniger"],

versuchte er Kruluk nachgereicht zu erklären und lenkte dann relativ schnell das Thema auf etwas Essentielleres, denn er konnte das Angebot seines Gegenübers unmöglich annehmen. Sein Leben galt dem Dienst an der Republik und diese Bürde würde er Niemandem unwissentlich auferlegen, nur weil dieser aus der Situation heraus sich meinte ihm verpflichten zu müssen.

["Doch dafür ist später Zeit, Kruluk. Wir haben im Cockpit bestimmt medizinische Ausrüstung und ich denke, dass ich dich genau dort nun hinbringen werde."]

Nachdem auch Kruluk aufgestanden war, kam Blaine um die Ecke. Sein Schüler sah sehr mitgenommen aus. Der Arm, den er einfach nur baumeln lies, fiel Bru-Th sofort auf, ebenfalls die zögernden Schritte. Ob er schon länger dort gestanden hatte? ... Auf jeden Fall wirkte er ein wenig fahrig, ganz sicher aber erschöpft.
Auf den Kurzbericht antworte Bru-Th nur:


"Gut gemacht, Blaine. ... Unser aller Leben lag in deiner Hand ... und ... nun, hier stehen wir."

Bru-Th - wie unter Jedi üblich - verneigte sich vor seinem Schüler und bekundete damit seinen Respekt ihm gegenüber. Blaine hatte seine Erwartungen nicht enttäuscht und die Situation zusammen mit der jungen Twi'lek gemeistert. Kurz, Bru-Th war stolz und auch, wenn er dies nur selten zeigte (pädagogische Gründe), so konnte er nach diesem Tag seine Emotionen nicht guten Gewissens zurückhalten. Der große Corellianer legteBlaine eine Hand auf die Schulter und zog ihn etwas zu sich heran:

"Du machst deinem Meist, ... du machst mir Ehre, Blaine!"

Seinem Padawan schenkte er ein aufmunterndes Lächeln, dann gingen sie zusammen zurück ins Cockpit. Soweit Bru-Th es recht in Erinnerung hatte, befand sich dort irgendwo ein Medkit und wenn er sich so umsah, hatten sie alle ordentlich etwas abbekommen. Auf dem Weg zum Cockpit - quer durch den weiträumigen Eingangsbereich - dachte Bru-Th darüber nach, wie unvorsichtig es eigentlich gewesen war, einfach so nach Coruscant zu fliegen und im Tempel umher zu laufen. Eigentlich hätte er es besser wissen müssen, ermahnte er sich, doch überwog im Moment einfach das Gefühl, es doch geschafft zu haben.

"Landen müssen wir sowieso und ob wir es können, wird sich wohl rausstellen",

meinte er leicht schnippisch zu Blaine, der offenbar den Gedanken an eine Landung schon länger hegte. Typisch sein Padawan, dachte Bru-Th und blickte - im Cockpit angekommen - Ryoo sprichwörtlich über die Schulter:

"Wohin sind wir denn unterwegs?"

Bru-Th stand neben der jungen Twi'lek und starrte einen Moment aus dem Fenster hinaus, wo sich die weißen Linien des Hyperraums tunnelartig und mit Lichtgeschwindigkeit an ihnen vorbei bewegten. Einen Moment vergaß der Jedi Meister die Schmerzen und die ungewisse Zukunft und schöpfte einfach nur Kraft für das, was da noch kommen mochte. Es tat gut.


Hyperraum - ATR 'Fat Trader' - Cockpit - Bru-Th - Kruluk - Blaine - Ryoo
 
- [Hyperraum nach Coruscant - "Prince" - Cockpit] - mit Kate und Dany

Das Piepen des Weckers riss ihn unsanft aus dem Schlaf. Jace packte das kleine Gerät und hieb auf den Knopf, welcher es Verstummen ließ. Also war es noch knapp eine Stunde bis sie den Hyperraum verliessen und Coruscant erreichten. Er rollte sich aus dem Bett und ging hinüber zu der kleinen Nasszelle, welche jedes Quartier an der Bord der "Prince" besaß. Er sprang schnell unter die Dusche und mit einem kurzen Blick in den Spiegel beschloss er, das eine Rasur noch ein paar Tage Zeit hatte. Schnell hatte er sich angezogen, einen schwarzen - wie eine Uniform geschnittenen - Overall, er steckte ein Datapad und eine paar Datenchips in die Taschen, sowie seine beiden Vibromesser - eines in den Stiefel, das andere in den Ärmel - damit war er bereit für Coruscant. Er lies den Blick noch einmal Kreisen, ob er etwas vergessen hatte und verließ das Quartier.

Offenbar war noch keiner der anderen Beiden unterwegs, der Aufenthaltsraum war leer und auch im Cockpit befand sich niemand außer R2, der ihn mit einem Pfeifen begrüßte.


"Morgen, R2. Na, Pennen die beiden noch?"

Ein bestätigendes Piepen antwortete ihm. Er hatte in den letzten Monaten einige Zeit mit dem Astromech verbringen müssen und es viel ihm immer leichter zu verstehen, was der Droide sagte. Nur bei längeren Antworten, benötigte er noch eine Übersetzung.
Der Nav Computer zeigte an das es noch knapp vierzig Minuten waren bis sie den Hyperraum verliesen, genug Zeit um die anderen Beiden zu wecken und alle nötigen Checks durchzuführen.
Er aktivierte das Intercom.


"Einen wunderschönen guten Morgen, Madame et Monsieur. Wir werden in ca. vierzig Minuten Coruscant erreichen."

Zum Abschluss produzierte er noch eine Rückkopplung, so das ein lautes, hohes Piepen aus den Boxen kam - damit sollten die Beiden wach sein.
Grinsend wandte er sich nun den Instrumenten zu. Alle Systeme meldeten Einsatzbereitschaft und es gab keine Probleme. Allerdings würde es dieses mal eine etwas andere Rückfallprozedur sein. Im Normalfall aktivierte er sofort nach dem Rückfall in den Normalraum die Schild- und Waffensysteme, aber im Coruscant-System war das vielleicht keine so gute Idee. Die Imperialen wären sicher nicht so erfreut darüber. Also ließ er die Schilde deaktiviert und selbiges galt auch für die Waffensysteme, den Antrieb würde er auch nicht mit Vollschub fliegen, sondern nur mit 80%. Desto weniger Aufmerksamkeit sie erregten, desto besser.


"R2, lass doch noch mal einen komplett Systemcheck laufen - für den Fall.", bat er den Droiden.

Während R2 begann die Systeme zu überprüfen lehnte Jace sich im Pilotensitz zurück und legte die Füße auf die Steuerkonsole. Das würde noch einige Minuten in Anspruch nehmen...


- [Hyperraum nach Coruscant - "Prince" - Cockpit] - mit R2
 
[Hyperraum - ATR 'Fat Trader' - Cockpit] - Bru-Th - Kruluk - Blaine - Ryoo



Zögernd folgte der Quarren den beiden Männern ins Cockpit. Alles schien soweit in Ordnung, das Schiff sauste sicher durch den Hyperraum. Ein paar Schadensmeldungen waren auf einem Bildschirm zu erkennen, und wenige Lämpchen zeigten einen Alarm. Es war ihm egal.
Stattdessen beobachtete er nun die Drei vor ihm. Die beiden Männer freuten sich und eine sehr intime Atmosphäre entstand, die ihn seine Sorgen vergessen liess. Das blaue Mädchen mit den Kopftentakeln lächelte ihn vergnügt und neugierig an, während Bru-Th einen Arm auf den jungen Mann legte, der nun wieder an einem der Pulte platzgenommen hatte.
Ja, wahrlich, jetzt konnte man deutlich sehen, wie sich Lehrer und Schüler, beinahe sohn- vater- gleich, aufeinander eingespielt hatten. Wie sie sich achteten, vertrauten, und füreinander da waren...
Er konnte es immer noch nicht fassen: wie war das alles nur möglich? Welch höhere Macht hatte sie zusammengeführt? Weshalb? Was geschah nun?

Sein Blick glitt zurück zu Bru-Th, dem Hünen, der sich ausstreckte und einen großen weißen Kasten aus einer Halterung an einem der Pulte nahm. Mit einem Lächeln reichte er es dem Quarren, der es nur allzu dankbar annahm und öffnete. Vorsichtig wühlte er mit seinen Händen darin herum und holte Teil für Teil heraus. Und eigentlich würden sie auch alles daraus benötigen und vermutlich auch aufbrauchen. Er begann damit, die Schmerzmittel und die Strahlentabletten aufzuteilen, in vier Anteile. Dann nahm er den Injector und lud ihn mit Betäubungsmitteln.
Blaine schien es sehr schwer an der Schulter erwischt zu haben und ein wenig erste Hilfe konnte Kruluk tatsächlich leisten. Er würde zuerst die anderen behandeln; es war ihm tatsächlich ein Bedürfnis, diesen Wesen in jeglicher Weise dienlich zu sein und zu helfen. So nahm er gleich noch die Verbandsrolle, Schere und alle Bacta- Rationen heraus und humpelte ächzend zu Blaine.


"Ban d´aquoo- Blaine- !"

Hinter dem Sitz des jungen Iridorianers stehend besah er sich die Schulter, doch durch dessen Kleidung konnte er nur das Blut sehen, das beständig an dieser herabquoll.


"Oni´ban´quarr!", fluchte er. Wie bei allen Vulkanen hatte der Junge das nur aushalten können?
Vorsichtig reichte er Blaine den Injector über die Schulter herüber und hielt sie ihm vors Gesicht, ebenso das Paket mit den chemischen Präparaten und der Medizin.


[Lasst mich... euch ... helfen!]


Schwer kamen ihm die Worte über die Lippen. Er versuchte, seine tiefe Stimme so beruhigend wie nur möglich klingen zu lassen, und blickte dann zu Bru-Th, der direkt neben ihm stand.


[Hyperraum - ATR 'Fat Trader' - Cockpit] - Bru-Th - Kruluk - Blaine - Ryoo
 
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[Coruscant | Orbit | ATR ‚Fat Trader’, Hauptkorridor – Hyperraum Richtung unbekannt] Bru-Th, Blaine, Kruluk, (Ryoo im Cockpit)

Es war seltsam: immer dann, wenn Blaine sich und seine Taten in den Himmel preisen wollte, konnte Bru-Th ihm Kontra geben. Begründetes Kontra. Und wenn sein Selbstwertgefühl gerade an Ehrbarkeit und Aufrichtigkeit aller Geschehnisse zweifeln wollte, teilte Bru-Th ihm mit, dass es keinen Grund dazu gab. Im Gegenteil.
Doch Blaine verstand. Dinge wie diese hatten immer mit jenen Differenzen sein Ego betreffend zutun, die seit jeher zwischen Meister und Padawan herrschten, einmal mehr und einmal weniger.
Blaine wollte glauben, dass Bru-Th recht hatte und sich besser fühlen. Tatsächlich half es, denn es war selten – sehr selten – dass dieser so deutlich Zufriedenheit oder gar Stolz ausdrückte… und ebenso selten geschah es, dass Blaine Oaton sich einen Moment lang gegen ihn fallen ließ. Der Padawan beantwortete das Lächeln seines Meister mit dem eigenen.

Was Bru-Th über die potenziellen Landemöglichkeiten zu sagen hatte, gefiel seinem Padawan weniger. Doch vorerst beruhigte ihn die Tatsache, dass sie den Angriffen entkommen waren. Bedrohlich dagegen war, dass die Luft noch immer dünn war… und dünner wurde, denn immerhin hatte Kruluk die Lebenserhaltungssysteme abgeschaltet. Blaine überflog die Monitore und deutete mit dem unverletzten Arm auf eine Prozentzahl.


„Wir sind unterwegs nach… zu Sektor SR314-C. An der Grenze zum Mid Rim. Sieht so aus, als wäre da nicht viel los… Aber das sollten wir schnellstens ändern,“

meinte er und sah auf, als Kruluk ihn – hinter seinem Sessel stehend – ansprach.
Eine weitere seltsame Angelegenheit: Zwar verstand Blaine nicht ein Wort des Quarren, doch schien dieses Wesen nicht wütend zu sein. Bisher nur am Rande hatte er das Treiben ihres neuen Begleiters beobachtet, doch jetzt bekam er medizinische Gegenstände angeboten. Skeptisch nahm der Iridorianer entgegen, was Kruluk ihm reichte und versuchte, schlau daraus zu werden. Mit den Beschriftungen, obwohl unter anderem in Basic vorhanden, konnte er nichts anfangen.


„Ehm… danke,“

murmelte er zögernd. Das sonst so schwierige Wort fiel ihm leicht, denn der Quarren verstand ohnehin nicht. Die Flüche des selbigen bezog Blaine auf sich, auf seine Verletzung, denn genau dort schien sein Blick hin zu führen. Ja, es tat weh. Doch für einen Jedi war das Fluchen genauso tabu wie die lautstarke Schmerzäußerung für einen Iridorianer – und zumindest im Moment konnte Blaine sich an beides halten.

„Was sagt er?“


fragte er seinen Meister,


„Und wo lernt man eigentlich, seine Sprache zu sprechen?!...“


Blaines Blick fiel zurück auf die Medikamente. Ob es legitim war, falls vorhanden, Schmerzmittel zu nehmen? Angenehm wäre es sicher... Der Zabrak drehte und wendete einige der kleinen Behälter, fand sogar verschiedene mögliche, doch war eines sicherlich nicht ebenso gut geeignet wie das Andere.
Unterbrochen wurden seine Überlegungen durch die blaue Twi’lek:


„Ich konnte die Lebenserhaltungssysteme wieder hochfahren. Die Sauerstoffsättigung steigt jetzt.“


Blaines Erleichterung fiel nicht gering aus und er atmete einmal tief durch, was Hals und Rachen mit einem beißenden Schmerz beantworteten und ihn beim Ausatmen leise Knurren ließen.


„Ich hab Durst. Es war verdammt heiß beim Antrieb… Und du brauchst sicher auch Wasser,“


meinte er zuerst an beide anderen und dann an Kruluk gerichtet. Das fischähnliche Indivuduum sah vertrocknet aus. So sehr, dass es sogar Blaine auffiel. Vermutlich hielt er aufgrund seiner hydrophilen Natur großer Hitze weniger gut Stand als Wesen, deren Lebensraum das Wasser nicht derart stark beinhaltete.
Doch erst einmal wartete Blaine ab, während er zwischen Kruluk und Bru-Th hin und her sah.


[Coruscant | Orbit | ATR ‚Fat Trader’, Hauptkorridor – Hyperraum] Bru-Th, Blaine, Kruluk, Ryoo
 
[Bastion - Orbit - imperiale Fähre - Cadeus & Aden]



Das Rad drehte sich immer schneller. Cadeus hatte seine Mühe den Fäden der Zukunft zu folgen. Alles befand sich in Bewegung und ein nebliger Schleier verhüllte sein Schicksal. Allerdings verhüllten sich auch die Visionen seines eigenen Todes und machten das Leben dadurch erträglicher. Im Grunde verlief noch immer alles zu seinen Gunsten. Der Auftrag war einfach und würde schnell erledigt sein. Selbst wenn sich wie Aden erwähnt hatte Jedi unter den Besitzern der Corporation hervortun würden, wäre es Cadeus eine Freude ihre Lebenskraft aufzusaugen und ihnen den Atem zu nehmen. Auch Allegious würde dieses Schicksal ereilen, sofern er noch immer nicht bereit war ihm zu geben wonach er verlangte.

Viktor genoss den Anblick der immer kleiner werdenden dunklen Welt des Imperiums. Bastion war ein Ort nach seinem Geschmack. Nur die Vielzahl seiner Bewohner und seine Wichtigkeit für das Imperium hatten ihn davon abgehalten, hier die Zeit zu überdauern und ein abgelegenes Exil zu suchen. Wie viel schneller wäre er voran gekommen, wenn er auf das Wissen des Ordens hätte zurückgreifen können. Doch all dies war lange Vergangenheit. Vor ihm lag die Zukunft, die Zukunft seines Imperiums, welches ihm weder der junge Noghri noch der einfältige Chiss noch sonst irgendjemand am Ende streitig machen konnte. Ein wohliger Schauer erfasste den uralten Körper. Bald würde er zurückkehren und beenden was er begonnen hatte. Sein Zeitalter war gekommen. Viktor hatte keine Zweifel.

Mit einem Ruck sprang das Raumschiff in den Hyperraum. Cadus erhob sich von seinem Sitz und suchte nach seinem Schüler. Aden hatte vor der Abreise mit seiner rothaarigen Freundin geredet und nichts von seinen Vorbereitungen mitbekommen. Es war an der Zeit den Apprentice zu unterrichten. Viktor hatte Gespürt welche Gefühle der junge Sith für die Erbin der Aren Dynastie hegte. Amüsant, wenn man bedachte das auch ihr edles Blut an seinen Händen klebte. Uleron war ein Narr und seiner Sippe mehr als unwürdig gewesen. Im Grunde hatte er der Familie einen Gefallen getan.

Länger aber wollte Viktor nicht im Vergangen schwelgen und mit Aden und seiner Liebsten konnte er sich noch beschäftigen, wenn er endlich die nötige Zeit dafür in seinen Händen halten konnte. Den Apprentice fand der alte Sith, wie nicht anders zu erwarten, im Cockpit der Fähre. Gedanken versunken saß er da und betrachtete die Anzeigen des Bordcomputers. So viel lag noch vor dem jungen Mann. Viktor überlegte ob er selbst einmal so naiv und einfältig gewesen war. Diese Zeit lag bereits derart weit zurück, dass der alte Lord kaum mehr eine Erinnerung daran zu finden glaubte. Würde Aden seinen Nutzen beweisen, so würde er Leben dürfen. Ein Diener unter Vielen! Mehr konnte sich kein Sith des Ordens von Cadeus erhoffen. Sklaverei oder Tod? diese Wahl würde er ihnen allen lassen.


?Unser Auftrag sollte schnell erledigt sein, mein Schüler! Auf Corellia befindet sich eine offizielle Niederlassung der Corporation. In ihrer Ahnungslosigkeit werden sie sicherlich keinen Geheimen Treffpunkt wählen und wir haben leichtes Spiel. Auch was die Handelsflotte die überall in der Galaxis verteilt ist angeht habe ich Vorkehrungen getroffen. Kein Schiff wird einen einmal betretenen Raumhafen wieder verlassen können. Und ist erst der Kopf abgeschlagen gehört der Körper uns!?

Verkündete Viktor nüchtern. Weit unter seiner Würde hatte er sich zu dem Spiel mit Allegious eingelassen. Vielleicht hätte er es doch wagen sollen den Executor herauszufordern. Der Orden war voller geeigneter Subjekte für sein Lebens-Elixier. Mit einer vollen Phiole hätte er den Sithlord sicher niederringen können. Doch um welchen Preis? Geschwächt würden sich die Geier auf ihn stürzen. Nein, der Weg den Viktor eingeschlagen hatte würde zum Ziel führen!

?Auf Corellia wenden wir uns an die dort stationierte Garnison. Die Bürger sollen sehen, dass die Executive auf jeglichen Angriff auf das Imperium reagiert und keine Rebellion duldet! Außerdem sichern die Truppen, dass niemand entkommen kann.?

Erklärte der Alte weiter und lächelte selbstgefällig.

?Dann werden wir die Anteilseigner überzeugen den richtigen Weg zu wählen, oder sie alle vernichten!?

Ergänzte Aden zufrieden und nickte seinem Meister zu. In seinem Inneren fühlte Cadeus die Vorfreude auf eine Begegnung mit der Nixton Erbin.

?So soll es sein, mein Schüler! Ich spüre, dass ihr außerdem hofft eure alte Jedi -Bekannte wiederzusehen. Solltet ihr sie dort ausmachen bemächtigt euch ihrer und überlasst ihren Körper mir! Die Lebenskraft einer jungen Jedi dürfte meinen schwindenden Kräften mehr als zuträglich sein!?

Mit einem heiseren Lachen drehte sich Cadeus zum Gehen um. Die restliche Reise über würde er ruhen und seine Kräfte sammeln. Ein weiterer hastiger Schluck seines Elixiers verhinderte, das Versteifen seiner Glieder beim Gehen. Auf Corellia würde er sich wohl zunächst nach einem frischen Opfer umsehen müssen um seine Lebensgeister zu wecken.





[Hyperraum Richtung Corellia - imperiale Fähre - Cadeus & Aden]
 
Hyperraum - ATR 'Fat Trader' - Cockpit - Bru-Th - Kruluk - Blaine - Ryoo


Von dem System, das sie gerade anflogen, hatte er noch nie gehört. Es war nicht besser oder schlechter als jedes andere System im Mid-Rim, solange sich dort nichts befand, auf das das Imperium aktuell Anspruch anmeldete. "Ganz sicher kann man sich aber erst dann sein, wenn man bereits im Sperrfeuer imperialer Turbolaser steht", dachte Bru-Th ein wenig sarkastisch und zog eine Augenbraue hoch.

"Klingt vielversprechend",

erklärte der Jedi Meister nicht weniger sarkastisch und zwinkerte Ryoo dabei überdeutlich zu. Selbstverständlich hatte auch sie sich während ihrer Flucht mehr als vorbildlich verhalten. Offiziell war die junge Twi'lek-Frau zwar nicht seine Schülerin, doch nach allem, was sie beide vor Jahren erlebt hatten, war das Band zwischen ihnen noch immer stark. Bis sich der Rat mit Ryoo befasst hatte, würde er sie weiter unterweisen, auch wenn dies eine sehr weite Interpretation des Kodex voraussetzte.

"In dem Injektor ist ein Schmerzmittel. Einfach über die Wunde halten",

meinte Bru-Th kurzerhand, als er von Blaine gefragt wurde. Da er immer noch zum Fenster bzw. zu Ryoo gedreht stand, nickte er seiner ehemaligen Padawan dankend zu und wandte sich erst dann seinem neugierigen Schüler zu, der sich nicht zu unrecht fragte, wieso sein Meister Quarren sprach. Bru-Th lächelte. Die Geschichte hatte er schon öfter erzählt.

"Im Unternehmen meines Vaters gab es auch einen Quarren. Gedrungen, tiefe Augenhöhlen, kräftiger Händedruck. ... Er hieß Vuhlg. Er hat es mir beigebracht. Auf den Frachtflügen wusste man ohnehin nicht, wie man sich die Langeweile vertreiben sollte. ... Ist gelegentlich ganz hilfreich Quarren zu sprechen. Die meisten kann man ohnehin nicht mal verstehen, selbst wenn sie Basic sprechen."

Bru-Th zappelte etwas mit den Fingern der rechten Hand und hielt sich diese vor seinen Mund, um seine kühne Sprachtheorie etwas zu veranschaulichen. Er grinste Kruluk fast bübisch an.

["Nenn mir einen Quarren, der sauberes Basic spricht"],

gurgelte Bru-Th in der Sprache der Quarren. Dass sein Quarren zweifelsohne auch ein wenig eingerostet war und vermutlich umso mehr unverständlich für Kruluk sein musste, war selbstverständlich übelste Nachrede, um nicht zu sagen absolut übertrieben. Aber das wusste Bru-Th selber, ... insgeheim.

Dass Kruluk nicht so aussah, wie ein Quarren das eigentlich tun sollte, d. h. glitschige Haut, eine kräftige Farbe und milchige Pupillen, dies war ihm auch irgendwie schon aufgefallen, doch erst als Blaine das Thema anschnitt, wurde ihm klar, dass es nicht nur Einbildung oder fehlende anatomische Kenntnisse waren. Sofort darauf eingehend, stimmte Bru-Th zu:


"Dann wäre es besser, wenn wir zu den Quartieren gehen. ... So wie ich das sehe, haben wir alle etwas Ruhe und Erholung nötig. Der Autopilot wird das Schiff schon heil durch den Hyperraum navigieren, Ryoo. Jeder sucht sich also ein Quartier und richtet sich ein. So wie die Dinge laufen, werden wir hier für die nächste Zeit wohl ... wohnen."

"Eine bescheidene Vorstellung", seufzte er gedanklich, wartete, bis auch die junge Twi'lek vom Pilotenstuhl aufgestanden war und begab sich mit den anderen nach hinten. Er hatte lange nicht mehr meditiert und darauf wiederum freute er sich, auch um einen Moment seine schmerzenden Glieder auszublenden.


Hyperraum - ATR 'Fat Trader' - Quartiere - Bru-Th - Kruluk - Blaine - Ryoo
 
[Hyperraum - ATR 'Fat Trader' - Cockpit] - Bru-Th - Kruluk - Blaine - Ryoo


Zuerst wusste er nicht, was er von Bru-Ths Geste und den folgenden Worten halten sollte, und sie versetzte ihm einen Stich. Doch dann musste er lachen, denn der weise Jedi hatte wiedereinmal Recht, verletzend war es nicht gemeint. Doch wie sollte er das nur verstehen? Bislang hatte er sich niemals Gedanken darüber gemacht, daß andere ihn oder seinesgleichen akzentfrei verstehen müssten geschweige umgekehrt. Nunja, er hatte ja auch immer einen Übersetzer gehabt...
Dann fielen ihm alte Geschichten ein und prustend schüttelte er den Kopf.
Dann holte er kurz Luft und sprach in akzentfreiem Basic:


"Ich bin Kruluk und bin das häßlichste Fischlein des östlichen Spiralarms!"

Damit hatten sie ihn oft genug aufgezogen, damals auf der Werft. Er fügte nahtlos an:

"Willkommen bei Sieenar Fleet Systems! Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag!"

Laut hallte sein tiefes Lachen das Schiff entlang. Die einzigen beiden Sätze, die er zu oft gehört und zu oft nachgeplappert hatte, stets zum Vergnügen seiner Kollegen. Viel zu spät hatte ihm Crock, sein bester Kumpel und Mentor, den Sinn dieser Sätze vermittelt.
Beinahe hätte er sein Beutelchen mit den Medikamenten fallengelassen, jetzt stopfte er es sich in die Tasche. Dann blickte er wieder zu Bru, der irgendetwas erzählte, daß er nicht so recht verstand. Dieser Jedi war wirklich weise. Und das dieser akzenthaftes Quarrenese sprach, störte Kruluk nicht, doch erwähnte er es auch nicht. Aber darüber sollte er sich beizeiten einmal Gedanken machen...


Plötzlich erhoben sich alle und verliessen das Cockpit. Unschlüssig, was er tun sollte, folgte er zögernd, schliesslich wollte er sich ja Blaines Verletzungen ansehen und seine eigenen erst recht. Dann jedoch wurde deutlich, was Bru-Th gemeint hatte, als dieser begann, sie durch das Schiff zu führen und ihnen die Kabinen zu zeigen. Kruluk war sichtlich überrascht, und die Gier nach Wasser und einem kühlen Bad übermannten ihn; so sehr, daß seine Mundtentakel begannen, sich zu kräuseln.

[Hyperraum - ATR 'Fat Trader' - Kabinen] - Bru-Th - Kruluk - Blaine - Ryoo
 
Coruscant - Orbit | Passagier Schiff ?The Flying Phoenix? | Aleah und Passagiere

Aleah setzte sich auf einen Platz und lehnte sich zurück, sie war schon lange nicht mehr so gemütlich geflogen, die Sitze waren für ihren Geschmack schon sehr Edel, auch wenn andere es eher als mittelklasse empfinden würden, war es für sie jedoch etwas sehr besonderes hier an Bord zu sein, als Nicht Blinder Passagier sondern als normaler Passagier.

Sie streckte die Beine aus und Spürte wie das Schiff schnell abhob, sie sah aus dem Fenster und sah auf Coruscant herab, immer weiter entfernten sich die Häuser, die Schiffe bis sie schließlich durch die Atmosphäre Stießen und Aleah Coruscant aus dem Weltraum aus sehen konnte, sie machte Große Augen als sie sah wie der Planet aussah. Sie sah ihn schließlich zum ersten mal in ihrem Leben.

Dann jedoch lehnte sie sich wieder zurück als das Schiff mit einem Rucken in den Hyperraum ging, sie war nun direkt auf dem Flug nach Corellia und sie hatte genug Zeit um noch einmal zu sehen was sie tun musste. Sie nahm das Datapad und aktivierte die Einträge. Ihr Ziel war ein gewisser ?The Shadow? ein aufsteigender Unterwelt Boss der anderen dort wohl ein Dorn im Auge war. Ihr Auftrag war es nun ihn zu Eleminieren.

Er schien noch sehr neu in dem Geschäft da er wohl meist allein umherzog weil er keine Angst vor anderen hatte. Sie Aktivierte ein Foto von ihm und legte nachdenklich den Kopf schief, er schien noch so Jung, gerade 20 so wie sie. Sie machte sich Gedanken warum er so war wie er war. Eigentlich war es ja seine eigene schuld das er sich dort so benahm. Wäre er nicht so gierig würde sie ihn wahrscheinlich nicht Töten müssen.

Aber so war es nun mal, das war das Leben in der Unterwelt nun wusste sie wieder warum es nichts für sie war, diese Organisationen waren ihr schon immer zu wieder, ihre Techniken ihre Art einfach alles mochte sie nicht an ihnen. Also warum sollte er nicht Sterben, einer weniger dieser ?Gesellschaft? sicher war ihr Dienst gut, denn damit konnte sie schließlich ihrem Retter Helfen. Das schuldete sie ihm nachdem er ihr Leben gerettet hatte sah sie sich verpflichtet das Leben seiner Familie zu sichern.

Langsam legte sie das Datapad zurück und schloss die Augen, sie hatte schließlich noch eine Lange reise vor sich und wollte ausgeruht sein, doch ob sie wirklich diese Ruhe bekommen würde. Wieder verlor sie sich in den Träumen in denen nun eine weitere Person auftauchte, Reav gestalt zeigte sich immer wieder in ihrem Geist, Fragen stellte sie sich, warum, wieso, weshalb. Warum konnte sie ihn nicht vergessen wie die anderen, wieso war er einfach gegangen ohne etwas zu sagen, weshalb kam er nicht wieder, geht es ihm gut, ist ihm nichts passiert. Sie malte sich die schlimmsten Dinge aus, von Tot und Folter bis hin zur Flucht, der Flucht vor ihr.

Warum sollte er es auch ernst gemeint haben, jeder Mann dem sie vertraute hat mit ihr gespielt und sie dann verlassen oder weggescheucht, als wäre sie eine Hündin, eine Puppe mit der man das machen konnte. Aber war dies wirklich seine Art? Warum dachte sie überhaupt an ihn?

Hyperraum nach Corellia | Passagier Schiff ?The Flying Phoenix? | Aleah und Passagiere
 
[Coruscant | Orbit | ATR ‚Fat Trader’, Cockpit] Bru-Th, Blaine, Kruluk, Ryoo

Schmermittel. Blaine zögerte noch, behielt den Injector jedoch in der Hand. Vielleicht, wenn er alleine war… Nicht, dass es dadurch einfacher vertretbar wurde, aber immerhin fiel die Rechtfertigung weg, derer er sich so verpflichtet glaubte.

Beinahe hätte Blaine gegrinst, als Bru-Th erzählte, wo er Quarren gelernt und wer es ihm beigebracht hatte. Doch nicht deshalb. ‚Lange Flüge’ erinnerte ihn an einen der wenigen, genau genommen an seinen letzten, den er nicht mit Meditation oder anderweitigem Training in der Macht verkürzen konnte. Pazaak hatte er seit dem nie wieder gespielt. Ob es seiner damaligen Gegnerin genauso ging?
Außerdem fiel ihm auf, dass er doch recht wenig über seinen Meister wusste, wenn man bedachte, wie oft und ausgiebig er diesem von Iridonia, den Bräuchen, Riten, Wäldern und allem anderen erzählt hatte. ... Ob sich lange Flüge auch dazu eigneten, das zu ändern? Immerhin schien Bru-Ths Leben auch vor den Jedi kein langweiliges gewesen zu sein. Fraglich blieb, wie ruhig der Flug tatsächlich bleiben würde.

Das Basic des Quarren riss Blaine aus seinen Gedanken. Er sah Kruluk mit einer Mischung aus Verwunderung und Verwirrung an.
Verwunderung, weil er bisher fest angenommen hatte, dieser spreche nicht ein Wort Basic.
Verwirrung, weil seine Sätze keinen Zusammenhang zur Situation aufwiesen und für Blaine somit im ersten Moment keinen Sinn ergaben.


Kruluk… du bist komisch,“

meinte er und legte den Kopf leicht schief, während er das fischähnliche Wesen, welches sich soeben selbst beleidigt hatte, genau musterte. Auf Akzente achtete der Iridorianer sicherlich ebenso wenig wie er darüber nachdachte, in welche Schönheitskategorie er Quarren einstufte. Grundsätzlich gab es die Wesen des Universums und Hutten. Hutten waren hässlich. Und ihr Charakter verdorben und unehrenhaft. Der Rest… nun, der Rest existierte.
Blaine erinnerte sich an ein paar Gespräche mit Nee’la. Sie betitelte seine Haare mit ‚grausam’ und ihn als ‚schon ganz nett, aber viel zu jung, in ein paar Jahren vielleicht’. Er hatte damit nichts anfangen können.
Lediglich gab es Wesen, denen ‚Wasser’ ein Begriff war und die, an denen der Unrat wahrscheinlich schon ihr Leben lang klebte. Das war schön und hässlich, wenn man es denn so nennen wollte.


„Na, solange wir irgendwann einen bewohnbaren Planeten erreichen…“

murmelte Blaine halblaut vor sich hin, während er seinen Sitz verließ - den Injector einsteckte – und das Cockpit verließ. Er war müde und unglaublich durstig. Mit einer Art flüchtigem Winken verabschiedete er sich vom Rest der zusammen gewürfelten Crew.
Erst als der Iridorianer inne hielt, um sich zwischen Quartier und Versorgungsräumlichkeiten zu entscheiden, bemerkte er, dass Kruluk ihm gefolgt war. Mit einer hochgezogenen Braue sah er den Quarren an. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Was folgte nun?
Ein guter Zeitpunkt, um klar zu stellen, dass Blaine ihn nicht hatte ihm Stich lassen wollen… Doch wie? Andererseits schien Kruluk nicht wütend. Er sah nicht wütend aus.


„Komm..“

Blaine deutete dem Quarren an, ihm abermals zu folgen und führte ihn in die Versorgungsräume, um ihm kurze Zeit später eine Flasche vor die Mundtentakeln zu halten. Er selbst nahm sich eine zweite, öffnete sie und trank daraus.
Weshalb war dieses Wesen der Sprache Basic nicht mächtig?! Es war so kompliziert! Diese Geste jedoch konnte der Quarren nicht missverstehen.
Das Wasser war viel zu kalt für Blaines aufgeheizten Rachen. Doch der Schmerz der ersten Schlucke legte sich bald. Blaine hatte unglaublichen Durst. Kruluk allerdings wirkte, als reiche ihm das Trinken allein nicht. Ob er mit seiner vertrockneten Haut... irgendwie... Hilfe brauchte...?


„Hast du Hunger? Willst du Essen? … Oder…“

begann Blaine, nachdem er die Flasche abgesetzt hatte und deutete auf die Tasche, die der Quarren noch bei sich trug.


„… was ist damit?“

[Coruscant | Orbit | ATR ‚Fat Trader’, Versorgungsräume] Bru-Th, Blaine
 
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[Bastion ? Orbit ? ?Snake Ship? ? Tyranis]

Die Junge Sith-Aprrentice schaute noch einmal zum Planeten, von dem sie gerade gestartet war und dann in die unendlichen weiten des Universums. Die Koordinaten von Korriban fand sie in dem Buch, dass sie sich im Orden ausgeliehen hatte. Schnell tippte sie die Daten in den Bordcomputer ein und schon analysierte der Computer die Lebenswichtigen Daten. Es dauerte zwar eine Ewigkeit, bis dieser Fertig war, doch auf dieses Ergebnis konnte man sich wenigstens verlassen. Sie gab in das System den Befehl in den Hyperraum zu springen und keine Minute Später schoss das Schiff mit einer Irre Geschwindigkeit durch das All. Tyranis wusste, dass es einige Zeit in Anspruch nehmen würde, bis sie auf dem Planeten ankommen würden, so nutzte sie die Zeit und ließ ihre Bücher zu ihr Schweben, um sie zu studieren. Tyranis laß ein paar Absätze in dem Technikerbuch, über die Elektronik des Lichtschwertes, doch verstehen konnte sie nichts. Es wurde etwas kniflieg beschrieben, was ihr Zusammensteckverfahren anging. Die Elektronik würde an dieser Stelle sehr schwer ein zu richten sein, denn wenn man die Lichtschwerter zusammen stecken will, müssen die Öffnungen sich automatisch schließen. Doch das würde sie bestimmt hin bekommen. Das wichtigste war, wie sie ihr Material so biegen und formen konnte, dass am Schluss alles zusammen passen würde. Doch selbst da hatte sie schon eine Idee, wie sie es anstellen würde. Als sie mit dem durchforsten der Bücher fertig war, beschloss sie den Rest der Zeit in ihr Gemach zu gehen und zu schlafen. Sie brauchte bestimmt viel Kraft, wenn sie den Planeten erreichen würden.

Stunden Später?

Piep? Piep? Piep?

Tyranis wachte auf. Der Computer. Sofort rannte sie ins Cockpit und schaute hinaus. Tatsächlich. Sie waren angekommen. Tyranis war nun nicht mehr weit von Korriban entfährnt. Der Bordcomputer Analysierte noch ein paar Daten, die für die Landung wichtig waren, doch bevor er zu ende geladen hatte, setzte sich Tyranis hinter das Steuer und flog das Schiff direkt in den Orbit von Korriban.

[Korriban ? Orbit ? ?Snake Ship? ? Tyranis]​
 
[Coruscant | Orbit | ATR ?Fat Trader?, Versorgungsräume] - Blaine, Kruluk

Dankbar nahm er das Dargebotene an. Es stellte sich als eine Flasche mit Wasser dar, die er begierig leerte, ohne abzusetzen. Zum Schluss rann ihm der Rest das Gesicht hinab, aber es tat gut. Das Angebot, etwas zu Essen, war ebenfalls verlockend, aber sein Durst war allmächtig. So wackelte er mit der Flasche in der Hoffnung, Blaine würde verstehen. Als dieser auf den Beutel deutete, der halb aus der offenen Tasche seiner Overallhose lugte, nickte Kruluk bedächtig. Natürlich. Wie selbstsüchtig.
Blaine musste dringend behandelt werden. So reichte er diesem dessen Ration Pillen und Arznei und machte eine Geste mit der Hand zum Mund. Er selbst machte es ihm dann vor, indem er seine Medikamente schluckte. Dann bedeutete er Blaine, sich seiner Kleidung zu entledigen, und legte sich dann ein paar Verbände und Wundauflagen bereit. Anstandslos liess es Blaine geschehen und man merkte ihm langsam den hohen Blutverlust an. Abermals fragte sich der Quarren, wie der junge Iridorianer das nur so lange durchgehalten hatte. Das war unmöglich!
Trotz seiner kräftigen Statur und seiner augenscheinlichen Zähigkeit hätte das kein Humanoide so lange aushalten können. Ob das... an seinen geheimnisvollen Zauberkräften lag? An der... wie nannten sie das... der Macht?
Kruluk beugte sich tiefer und inspizierte die Wunde. Anhand des Wundrandes identifizierte er die Ursache für diese Verletzung: ein Blastergeschoss. Zu oft schon hatte er diese typischen Merkmale gesehen und diese Wunden behandelt. Schwarze Spuren und schlagartig versiegeltes Fleisch zeugten von der unglaublichen Hitze, die die Gaswolke, die das Geschoss ummantelte, erzeugte. Und doch blutete es stetig aus dem Körper, und der Junge hatte Glück, daß es genau zwischen Schlüsselbein und Rippe gedrungen war. Ausserdem war es ein 'glatter' Durchschuss; sehr ungewöhnlich, es sei denn, der Schuss war aus nächster Nähe abgefeuert worden. Zwei glasartige, angeschmolzene Knochenfragmente waren ebenfalls zu sehen, doch zum Glück waren die Brüche nicht kompliziert, nur schmerzhaft. Knochen mussten wieder in Form gebracht und stabilisiert werden, damit sie heilen konnten, das konnte man im Moment nicht bewerkstelligen. Die Blutung hatte Vorrang. Kruluk versuchte, zuerst die Wundränder zu säubern, und obwohl der Zabrac nicht eine Miene verzog, wofür dieser sich schon den ganzen Respekt des Quarren verdient hatte, wies er auf den Injector, den Blaine noch bei sich trug.


"Schmerz- viel!",

gab Kruluk zu verstehen. Zusätzlich, ohne große Vorwarnung, klebte er dem jungen Jedi noch schnell ein Beruhigungspflaster in den Nacken, das ihn später auch tief würde schlafen lassen.
Dann begann er, die Splitter vorsichtig mit einer Pinzette herauszuholen. Er hielt den Atem an, um mit dieser filigranen Pinzette keine weiteren Schäden zu verursachen. Er drappierte die Splitter auf einer Plastikschale und legte dann die ersten Auflagen auf die Wunde, seine Pranken vorsichtig und sachte einsetzend. Dann kam der Verband, und der würde weh tun. Er würde ihn fest wickeln müssen, soviel war klar. Ausserdem musste er dem jungen Mann noch irgendwie deutlich machen, daß das ganze alle paar Stunden würde wiederholt werden müssen, damit es zu einer Heilung kam.
Zusätzlich er besah sich erst den Rest des jungen Herrn. Dessen Rücken zierten häßliche Brandblasen und rosiges Fleisch.
Er ächzte laut auf; die Vorstellung, er könne genauso aussehen, mißfiel ihm doch sehr.


[Coruscant | Orbit | ATR ?Fat Trader?, Versorgungsräume] - Blaine, Kruluk
 
[Coruscant | Orbit | ATR ‚Fat Trader’, Versorgungsräume] Kruluk, Blaine

Kruluk war in der Tat ein seltsames Wesen. Wollte er tatsächlich… helfen? Obwohl es ihm selbst alles andere als gut ging? Ob er vielleicht zu sehr daran gewöhnt war, im Stich gelassen zu werden und es nicht hoch wertete, es als den Lauf des Lebens hinnahm? Dennoch. Früher oder später musste Blaine Worte finden oder Bru-Th dazu bewegen, auch ohne genaue Übersetzungsvorgabe für ihn zu sprechen…

Die Pillen nahm der Iridorianer in die Hand, zögerte jedoch auch hier. Nicht, dass er auf Iridonia und dem anderen Rest seines Lebens noch nie Medikamente genommen hatte, auch nicht in jeder Hinsicht widerwillig, doch war es nie leicht zugeben zu müssen, dass der eigene Körper Hilfe gebrauchen konnte oder sogar bitter nötig hatte. Blaine seufzte tief und schluckte dann alle Pillen, die er von Kruluk in die Hand gedrückt bekommen hatte, mit einigen Schlucken Wasser herunter.
Außerdem verfolgte er alle Tätigkeiten des Quarren, so aufmerksam es ihm möglich war. Jetzt, während die Anspannung mehr und mehr fiel, spürte er die Müdigkeit und zudem den Drang, sich hinzulegen, nicht zu sprechen und vor allen anderen Dingen die aufgestauten Schmerzäußerungen, die sich nicht mehr zurückhalten lassen wollten.

Sicher war, dass Kruluk tatsächlich helfen wollte. Daher ließ Blaine ihn gewähren. Lediglich als dieser ihm in den Nacken fasste, schoss auch die Hand des Iridorianers in diese Richtung, doch da er sich nicht mit genauem Tasten aufhielt, stellte er keine Veränderung fest und ließ sie wieder sinken.
Leicht schüttelte er zudem den Kopf.


„Es geht,“


antwortete er mit deutlicher Verspätung. Ihm selbst war klar, dass er den Injector meinte. Ob der Quarren das auch wusste? … Vielleicht so:

„Schmerz… ehm… ok.“


Als Kruluk jedoch begann, die Splitter mit der Pinzette aus der Wunde zu sammeln, wünschte er sich, den ‚verdammten Injector’ benutzt zu haben. Ein Aufschrei, durch schnell zusammengebissene Zähne und gepresste zabrakische Flüche eher schlecht als recht unterdrückt, hallte durch den Raum. Blaine musste sich zwingen, Kruluk nicht von sich zu stoßen. Das würde der Quarren sicherlich falsch verstehen – davon abgesehen: er selbst hatte das Schmerzmittel abgelehnt, jetzt musste er auch damit leben. Das allerdings wurde beim Verband anlegen nicht einfacher.
Müde und außer Atem, als hätte man ihn gescheucht, sank Blaine danach in sich zusammen. Das alles war anstrengend. Sonderbar anstrengend, mit einem Mal stärker und stäker. Dass die Wirkung des Beruhigungsmittels begann, wusste der Zabrak nicht.
Er wartete Kruluks Behandlung ab, dann sah er ihn an, nickte leicht und hielt ihm die Hand hin, was in etwa ‚danke’ heißen sollte. Ob Quarren diese Geste kannten...?
Blaine wollte seinerseits helfen, denn offene Gefallen missfielen ihm. Doch begann die Welt, sich mit jeder Bewegung einmal mit und dann in die entgegengesetze Richtung zu drehen, um sich dann wieder die Richtung zu wechseln oder gar ein bisschen unscharf zu werden. So wankte der Iridorianer mehr an der Wand entlang zur Tür und deutete den Gang runter.


„Wasser. Da hinten. Ehm… viel Wasser.“


Er führte Kruluk zu den Erfrischungszellen. Damit würde der Quarren sicherlich mehr anfangen können, als mit ein paar Flaschen Wasser.

[Coruscant | Orbit | ATR ‚Fat Trader’, Erfrischungszellen] Kruluk, Blaine
 
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[Hyperraum | ATR ‚Fat Trader’, Erfrischungszellen] - Kruluk, Blaine


Das Blaine den Injector nicht wollte, verwunderte ihn nicht. Er selbst hatte lange Zeit Präparate jeglicher Art verweigert; in den Zeiten des Widerstandes hatten sie eh nichts ausser den primitivsten Hilfsmitteln, die man sich nur vorstellen konnte. Sie hatten alle ihre Verletzungen nur notdürftig flicken können, viele seiner Kameraden hatten die schlimmsten Verletzungen und Narben zurückbehalten. Er selber trug diese häßlichen Narben zur Schau. Nicht nur, um Furcht zu erzeugen, sondern auch, um sich selbst immer daran zu erinnern, wer er war, wo er herkam, was sie erreicht hatten. Ja, es war verdammter Stolz, auf der ganzen Linie.
Er musste lächeln; sie hatten sich Narben und Tätowierungen selbst zu gefügt, wenn es ruhige Phasen gab. Das verband sie, schweißte zusammen. Ja, er konnte Blaine sehr gut verstehen. Doch er hatte auch den großen Nachteil erkannt, Crock hatte ihn deswegen sogar ausgelacht. Er hatte eingesehen, daß es besser war, Verletzungen mit den richtigen Mitteln zu behandeln. Schmerzen konnten die Sinne beeinträchtigen, den Körper schwächen, sogar viel Schlimmeres hervorrufen. Man konnte also sagen, Kruluk hatte immer viel Glück gehabt. Das sollte er nicht weiter riskieren.
Er begann, den Rücken des Jedi mit einigen Stäbchen zu reinigen und legte einige Brandauflagen darauf. Mit seinen Pranken knetete er eine Wundbrei-Packung durch, öffnete sie und benetzte die ärgsten Stellen. Dann umwickelte er alles mit einigen Verbänden. Nach einigen Augenblicken erhob sich Blaine allerdings und bedeutete Kruluk, ihm zu folgen.

Erfreulicherweise erkannte er den Zweck der Räumlichkeiten, in die Blaine ihn führte, sofort. Da der Iridorianer allerdings schon an der Wand entlang taumelte, stützte ihn Kruluk und sagte:


"Blaine- schlafen- viel!"

Er legte die Arme aufeinander und an eine Wange, imitierte einen Schlafenden, fügte noch grinsend an:

"Ilo- schlafen! Ilo!"


Doch der junge Jedi war schon zu sehr unter dem betäubenden Einfluss des Pflasters, so daß er seine erste Quarrenese- Lektion abbrach.
Er blickte ihn nochmals kurz an, liess ihn aber an der Wand stehen, dann drehte er sich zu dem Plastikbehältnis, daß verdächtig nach einer Wanne aussah, und befüllte dieses mit Wasser.


Tatsächlich, kühles, klares Wasser. Vergnügt und erleichtert gab er schmatzende Laute von sich, seine Kopfwülste hoben sich und seine Tentakel zappelten wild.
Bevor er jedoch sein ärgstes Bedürfnis stillen konnte, musste er sich noch ausziehen und seinen Körper untersuchen. Schmerzen übermannten ihn, als sich die Kleidung langsam von seinem Körper schälte. Die völlig verdreckte Hose, der Werkzeuggürtel und sein öliges Hemd landeten achtlos auf dem Boden, und er besah sich seinen Rücken in einem Spiegel. Und bekam einen Schreck. So etwas hatte er noch nie gesehen. Rissiges, aufgeplatztes, knallrotes Leder. Die wenigen Brandpflaster, Wundauflagen und Breipakete würden nicht ausreichen, das zu bedecken. Dagegen waren die Prügelmale richtig harmlos.
So stieg er ersteinmal in den Behälter, den Schmerz erwartend. Die ersten Sekunden war grauenvoll, und stöhnend tauchte er unter. Dann kam die Kälte des Wassers. Langsam aklimatisierte er sich, sein Kopf sank unter Wasser, die Kiemenatmung setzte ein. Seine Hautporen öffneten sich und empfingen die Nässe und die Schleimbildung begann. Auch dies tat weh, doch war auszuhalten.
Er drehte sich mit dem Gesicht nach unten und trank. Trank wie noch nie zuvor. Das Wasser rauschte noch immer aus der Leitung, klar, süß und kalt, und schon dämmerte sein Verstand mit ihm dahin...


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Tatsächlich erreichten die anderssprachigen Worte den Iridorianer nicht mehr. Zwar hörte er sie, schon sie jedoch erst einmal gedanklich bei Seite. Schlafen war nämlich eine verdammt gute Idee. Blaine nickte zustimmend, während er Kruluks Tätigkeiten beobachtete. Scheinbar stimmte die Wahl des Ortes.
Ungewöhnlich war, dass Blaine nicht einmal ansatzweise zurück weichen wollte, als das fremde Wesen begann, sich mehr und mehr seiner Kleidung zu entledigen. So müde er war, so etwas störte ihn immer. Doch dieses Mal schien es nahezu gleichgültig. Das und der Hyperraum und das All mit seinem weiten, erstickenden Vakuum. Schlicht einerlei.

Der einzige Antrieb sich noch einmal zu bewegen, den Blaine für den Moment sah, war die Aussicht auf ein Bett. So tappte er, immer an der Wand entlang, den Gang entlang, bis er die Quartiere erreichte. Er öffnete die Tür zu einem der leer stehenden und arbeitete sich zur Schlafgelegenheit vor. Dort setzte er sich, ließ sich mehr auf die Unterlage fallen und verzog sogleich schmerzlich das Gesicht. Sicherlich war die für seinen Körper momentan viel zu unsanfte Landung keine gute Idee gewesen, doch versagte die Kraft. Umso vorsichtiger legte Blaine sich nach einigen Sekunden des Durchatmens hin. Auf den Rücken? nein, Schmerz! Seite? rechte, schlecht und linke auch nicht unbedingt bequem. Bauch? Nein. Schmerz und schlecht, weil der brennende Hals sich mit der verdrehten, zum Atmen nicht optimalen Lage, nicht anfreunden wollte.
Blaine griff zur einzigen Alternative, die ihm noch blieb. ?Über der Wunde ansetzen?. So oder so ähnlich hatte Bru-Th erklärt, wie der Injector zu nutzen war ? und genau das tat sein Padawan.
Die Erleichterung, als der Schmerz kurz darauf nachließ, war unbeschreiblich. Blaine schloss die Augen, drehte sich auf die linke Seite und schaffte es gerade noch, eine Decke über sich zu ziehen, ehe er in tiefen ruhigen Schlaf sank.


[Hyperraum| ATR ?Fat Trader?, Quartiere] Blaine
 
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