Weltraum (Neutral)

| Hyperraum | Devaron nach The Weel | An Bord des Frachters “Audan“ | Unterkunft | Joel Lopez, 3 andere Söldner |

Die Zeit verging für Joel sehr schnell. Er schlief, er aß, er spielte etwas, baute seinen Blaster auseinander und wieder zusammen und schlief wieder. Die Reise verlief, leider, etwas zu ruhig aber
so schlimm fand Joel es auch nicht. Die Ruhe hatte auch was für sich.
Aus eben dieser wurde er von einer Ansage von Chance gerissen.


"An alle: Bereit machen für Austritt aus dem Hyperraum in 29 Minuten, wenn der unwahrscheinliche Fall eintritt das am Rande des Systems auf uns Piraten lauern will ich alle bereit sehen und auf ihren Posten an den Geschützen."

Joel reagierte sofort und sprang auf und ging zu den Geschützen, er fand seins und setzte sich rein. Die halbe Stunde verging etwas langsam und Joel war kurz davor einzuschlafen als sie endlich aus dem Hyperraum fielen. Einen kurzen Moment war Joel angespannt, er kontrollierte seinen Radar und sah......Nichts! Kein Angreifer, kein Schiff, nicht mal ein kleiner Asteroid, alles leer.
Dennoch wusste er das er seinen Platz nicht verlassen durfte bis der Befehl dazu gegeben wurde. Neben ihm jedoch wusste das jemand nicht. Er stand auf und war kurz und dran das Geschütz zu verlassen.


Joel drehte sich zu ihm hin und sprach
„Ey! Solange es keinen Befehl gibt die Geschütze zu verlassen bleiben wir auf unseren Posten, klar? Also setzt dich wieder hin und sei wachsam.“

Der Mann murmelte zwar etwas wie eine Beleidigung dennoch reagierte er und setzte sich weider hin.
Die Zeit verging während des Anflugs auf die Raumstation. Immernoch kein Befehl, doch dann endlich der erlösende Funkspruch.


„Wir sind nun sicher das wir nicht angegriffen werden, sie können nun ihre Sachen packen und nach dem Landen ihre freie Zeit nutzen.“

Joel, der seine Sachen schon gepackt hatte, ging in sein Zimmer und nahm seinen Rucksack. Er begab sich auf die Suche nach Chance und fand ihn in der Nähe des Cockpits.

Mister Chance“ begann er „Wo kann man sich denn hier am besten die zeit vertreiben? Und vor allem wie lange haben wir Zeit bis das Ding zurückfliegt?“

| Hyperraum | Devaron nach The Weel | An Bord des Frachters “Audan“ | Unterkunft | Joel Lopez, Varn Chance |
 
| Hyperraum || Frachter „Prosperity“ (eigentlich: „Rescue“) :: Aufenthaltskabine || Norin Leikvold, zwei Mannschaftsmitglieder im Hintergrund |

Sämtliche Glieder fühlten sich noch ein wenig steif und taub an seit er die geheime Stasiskapsel des Frachters „Rescue“ verlassen hatte. Norin konnte nicht sagen, ob man ihn nur ein paar Stunden oder gar mehrere Tage in diesem unnatürlichen Zustand gelassen hatte, weil ihm gegenüber weder Junior Agent Lazerra und Ronto, noch die Crew um Captain Bwu'atu irgendein Wort über die Dauer fallen ließen. Er musste also notgedrungen mit seiner Unwissenheit leben; sie abschütteln. Jedoch war das für den kräftigen Mensch gar nicht so einfach. Obwohl er seit jeher eher ein Befehlsempfänger war, hatte er sich das blinde Vertrauen nie ganz angeeignet – insbesondere nach seinem Unfall.

Schweigend saß der unansehnliche Imperiale nun im winzigen Hauptraum des Frachters der äußerst klobigen Brayl-Klasse, nachdem Lazerras bulliger Klatooinianer ihn erst aus dem „Schlaf“ geweckt und anschließend sofort hierher gebracht hatte. Während zwei Mannschaftsmitglieder der „Rescue“, die anscheinend derzeit keinen Dienst hatten, sich flüsternd unterhielten und manchmal verstohlene Blicke in Richtung des menschlichen Operative warfen, schien dieser gänzlich mit einer intensiven Betrachtung seiner linken Hand beschäftigt zu sein. Offenbar war ihm irgendein technischer Mangel bei seiner fehlerhaften Prothese aufgefallen. Lag das mit seiner Stasis zusammen?

Plötzlich drang die Stimme der Junior Agent spöttisch an sein Ohr:
„Morgens scheinen Sie ebenfalls ziemlich übel gelaunt zu sein. Hatten Sie keine angenehmen Träume, Leikvold?“

Zwei, drei Schritte – mehr brauchte die magere Imperiale nicht, um die kurze Distanz zwischen der Tür und der länglichen Sitzgelegenheit, auf der Norin Platz genommen hatte, zu überwinden. Grazil ließ sie sich neben den Operative nieder, lächelte jovial und ließ ihre schmale Hand seelenruhig auf seinem kräftigen Arm ruhen. Offensichtlich machte sie sich einen Jux daraus, ihn so ein bisschen in Verlegenheit zu bringen, aber den Mann, der einst als Imperial Ranger im fernen Brak Sektor tätig war, ließ das kalt. Seitdem seine Ehe infolge des Unfalls zerbrochen war, hatte sich in ihm keinerlei Interesse am anderen Geschlecht mehr geregt. Gleichgültig schien er zu sein. Dennoch fuhr Lazerra mit ihrem Spiel fort. Sanft tätschelte sie den Arm, dessen Ende nicht mehr als eine sehr mangelhafte Prothese war.

„Wie lange habe ich 'geschlafen'?“, fragte der bullige Operative noch einmal nach. Dabei klang sein Ton mehr nach einem schlecht gelaunten Brummen.

Ein Lächeln, das nichts Gutes bedeuten konnte, umspielte das blasse Gesicht der Humanoiden.
„Sie haben Druckenwell lebend verlassen und stehen noch immer im Dienste der Behörde. Da braucht es Sie doch nicht zu interessieren wie viel Zeit seitdem außerhalb der Kapsel vergangen ist.“ Ihr Blick streifte flüchtig über sein durchfurchtes Gesicht. „Seien Sie froh, dass Sie für einen Augenblick dem sonst so unweigerlichen Alterungsprozess entfliehen konnten.“

Kühl sah Leikvold die ranghöhere Geheimdienstmitarbeiterin an. Informationen schien er so aus ihr nicht heraus zu bekommen. Dafür schien er einfach kein Geschick zu haben. Zudem ließ allmählich auch seine (äußerst begrenzte) Geduld nach. Er gehörte einfach nicht zu dem Typus Lebewesen, das solche Spielereien friedfertig mitmachte. Nein. Für subtile Handlungen war sein Geist schlicht nicht gemacht. Norin gehörte eher zur Garde der einfältigen Handlanger – ein Wunder, dass der Imperiale Geheimdienst ihn dennoch irgendwie gebrauchen konnte. Weiterhin mit einem jovialen Lächeln auf den schmalen Lippen schien Lazerra auf einmal ihre Taktik zu ändern. In einer ruhigen Bewegung zog sie die Hand zurück. Danach setzte sie erneut zum Sprechen an.

Mit ruhiger, beinahe säuselnder Stimme sagte sie zu ihm:
„Haben Sie einfach etwas mehr Vertrauen in Ihre Vorgesetzten, Operative. Im Gegensatz zum Militär verheizen wir nur ungern unsere soliden Mitarbeiter.“ Trotz ihrer beruhigenden Worte wirkte ihr Lächeln unheilvoll. „Spielen Sie in Zukunft nach den Regeln und man wird Ihnen wohlwollend begegnen.“

„Und wenn nicht?“, hakte Norin mit einer Mischung aus Brummen und Zähneknirschen nach.

Ihr eisiger Blick fixierte ihn förmlich. Zwei, drei Sekunden ließ sie achtlos verstreichen, dann sagte sie mit einem kühlen Unterton, der so manchen Zuhörer unfreiwillig eine Gänsehaut bescherte:
„Sie landen dann genau dort, wo wir Sie gerade hinbringen. Irgendein Horchposten irgendwo im Outer-Rim – fern jeglicher Aktivität. Man wird Sie einfach für eine lange, sehr lange Zeit vergessen … bis das Ubiqutoriat irgendwann dann doch eine Gegenleistung von Ihnen einfordern wird.“ Mittlerweile schien ihr Blick den Operative regelrecht zu durchdringen. „Und dann gewährleistet Ihnen niemand mehr Ihre Unversehrtheit, geschweige denn Ihr Überleben. Denn genau dann enden Sie so wie all diese unzähligen Soldaten auf dem Schlachtfeld.“

Damit glich der Rahmen an Möglichkeiten, den man dem breitschultrigen Mensch „gönnerhaft“ zur Verfügung stellte, eher einem Gefängnis, das sich je nach Wunsch des Wärters binnen kürzester Zeit zu Ungunsten des Inhaftierten anpassen konnte. Im schlechtesten Fall würde Norin also irgendwann nur noch mit Mühe und Not selbständig agieren können, sollte er der geheimdienstlichen Obrigkeit nicht mehr genehm sein. Selbstbestimmung war demnach bloß eine Illusion. Grundsätzlich war ein jeder Mitarbeiter erst einmal der Willkür seiner Vorgesetzten ausgesetzt. Dem hässlichen Operative ging langsam, ganz langsam ein Licht auf. Mehr und mehr verstand er diese Gesetzmäßigkeiten, die in dieser zwielichtigen Welt – irgendwo zwischen Recht und Unrecht – existierten. Leikvold lernte dazu. Doch war sich sein Bewusstsein noch nicht im Klaren darüber, ob es diese Erkenntnis eher als positiv oder negativ für seinen Charakter bewerten sollte. Bis auf ein säuerlicher Geschmack in der Mundgegend, der aufgrund des aufgezeigten Fehlens jeglicher eigener Souveränität offenbar ganz instinktiv entstanden war, schien der hässliche Kerl noch neutral zu sein.

Kurz nachdem ein spürbarer Ruck durch das komplette Schiff gegangen war, sagte die Junior Agent abschließend zu ihm:
„Freuen Sie sich, Leikvold. Wir haben Ihr neues 'zu Hause' erreicht. Irgendwo im Outer-Rim.“ Sie erhob sich und sah dann zu ihm herab. „Aber da Sie bisher äußerst kooperativ waren, sind Sie dem Feind näher als Sie sich vorstellen können...“

| Outer-Rim :: Tharin-Sektor :: ein paar Lichtjahre zwischen Taskeed und Jabiim || Frachter „Prosperity“ (eigentlich: „Rescue“) :: Aufenthaltskabine || Norin Leikvold, Junior Agent Lazerra und zwei Mannschaftsmitglieder im Hintergrund |​
 
[Hyperraum || nach Corellia || LTK „Massive“ || provisorisches Quartier || Captain Navara Ven und Commander Bru-Th Agoch]

Selbstverständlich scherte sich der Jedi nicht darum, dass sein Gast, Captain Navara Ven, momentan keinerlei Besuch empfangen wollte. Die überraschende Nachricht eines Waffenstillstandes zwischen der Neuen Republik und dem Galaktischen Imperium hatte seine Laune schlagartig auf einen neuen Tiefpunkt gedrückt. Hatten die naiven Pazifisten am Ende tatsächlich die Oberhand erringen können und spielten womöglich dem Imperator damit in die Hände? Nein, der Gedanke an Frieden war dem grünhäutigen Twi'lek in diesem Fall wirklich fremd. Dafür hatte er in den letzten Jahren den Kampf gegen den tyrannischen Erzfeind zu sehr zu seiner Lebensaufgabe gemacht. Geschickt drängte sich Bru-Th Agoch in das Quartier, während er dem Captain ein Datapad in die Hand drückte.


„Es ist Ihr Schiff und sowohl die Politik als auch das Oberkommando sind weit weg“, brummte der muskulöse Nichtmensch erwidernd als der menschliche Commander das Gespräch unverzüglich mit offenen Worten einleitete. „Irgendwelche Repressalien müssen Sie somit von meiner Seite aus nicht fürchten...“

Irgendwie erstaunte es Navara noch immer, dass er augenscheinlich für den jüngeren Corellianer als eine Art vorgesetzter Offizier galt. Schließlich interpretierte der Twi'lek die eigenen Befehle so, dass er eigentlich nicht mehr als ein stiller Beobachter war. Für die gemeinsame Reise ins corellianische System hatte man ihm keinerlei Befehlsgewalt übertragen. Beiläufig bot der Captain seinem „Gast“ sein Bett als Sitzgelegenheit an, während er selbst auf dem einzigen Stuhl Platz nahm. Sein Quartier auf der „Massive“ war kein echtes Büro, sondern nur die karge Unterkunft irgendeines Offiziers der Besatzung. Jedoch machte Navara dem Kommandanten in diesem Punkt keinerlei Vorwürfe, weil er als Pragmatiker Verständnis dafür hatte. Ein Liberator Transportkreuzer war nun einmal kein teures Passagierschiff, sondern diente einzig und allein für den Krieg.

„Jeder, der schon einmal an der Front richtig gekämpft hat, wird Ihnen sagen können, dass man den Imperialen nicht trauen darf“, fuhr er mürrisch fort, nachdem sich Bru-Th gesetzt hatte. „Da brauchen Sie Ihren Blick nicht nur auf die Sith zu versteifen. Denn ein imperialer Offizier würde Ihnen genauso einen Dolch in den Rücken rammen wie diese Kuttenträger.“ Sein Blick ruhte auf dem Corellianer. Jedoch galt die grimmige Feindseligkeit, die er währenddessen ausstrahlte, in diesem Fall nicht dem menschlichen Commander. „Ja, das alles ist ein großer Fehler. Aber Sie, Agoch, glauben doch nicht ernsthaft, dass die Politik auf die Offiziere hören würde.“

Mehr und mehr verspürte der Twi'lek den Drang auf sein Schiff zurückkehren zu wollen. Irgendwie schien ihm die geregelte Struktur zu fehlen, sollte er nicht auf der „Prometheus“ sein. Nur dort hatte er tatsächlich das Gefühl, dass er die Kontrolle über alle Dinge besaß. Freund und Feind waren klar definiert; die tagtäglichen Aufgaben bekannt. Über die Jahre war ihm das zivile Leben immer mehr fremd geworden. Konnte er deshalb die Freude auf Frieden nicht teilen? Misstraute er dem Erzfeind so sehr, dass er nur noch Krieg sah? Sehnte sich die ganze Galaxie so sehr nach Ruhe, dass sie allen Ernstes die Tyrannei künftig lieber tolerierte? Nein, selbst bei aller Selbstreflexion konnte sich der nichtmenschliche Captain nicht mit dieser pazifistischen Denkweise anfreunden. Irgendwann in all den Jahren hatten ihn die unzähligen Toten desillusioniert. Ab einem gewissen Punkt hat er einfach akzeptiert, dass der Krieg notwendig war, um die Galaxie vom imperialen Übel restlos zu befreien.

„Künftig werden wir uns wohl darum bemühen müssen, dass wir nicht einrosten“, sagte Navara mit resignierendem Unterton. Regungslos hingen seine tätowierten Lekku herab. „Wachsam müssen wir bleiben. Keinen einzigen Zentimeter dürfen wir diesen Imperialen über den Weg trauen.“ Sein Blick kehrte zu Bru-Th zurück; fixierte ihn förmlich. „Aber können wir das überhaupt schaffen? Wird uns der Friede nicht irgendwann schläfrig machen?“

[Hyperraum || nach Corellia || LTK „Massive“ || provisorisches Quartier || Captain Navara Ven und Commander Bru-Th Agoch]
 
Zuletzt bearbeitet:
### MILITÄRISCHE NACHRICHT ### VERSCHLÜSSELT ###

Absender: Flottenkommando, Coral City, Mon Calamari; Büro von Admiral Altmin

Empfänger: LTK Massive, z.H. Commander Bru-Th Agoch persönlich

Betreff: Neue Befehle / Sonderauftrag



Commander Agoch,

Hiermit erhalten Sie Befehle für einen Sonderauftrag.

Die LTK Massive wurde ausgewählt, um für die bevorstehende Friedenskonferenz als Transportmittel für die Delegation der Neuen Republik zu dienen, sowie zur Wahrung republikanischer Interessen bei eventuell stattfindenden bewaffneten Auseinandersetzungen in diesem Zusammenhang.

Sie erhalten damit den Befehl, zum Calamari-System zurückzukehren, um die Delegation und deren Ausrüstung an Bord zu nehmen. Während des Fluges wird Ihnen die Sicherheit der Konferenzteilnehmer, einschließlich des Kanzlers Aeksar Quún, anvertraut, die als Ehrengäste zu behandeln sind. Selbiges gilt für die Rückreise nach Abschluss der Friedensgespräche.

Mit dem Erreichen des Zielsystemes übergeben Sie das Kommando über Schiff und Besatzung an Ihren Ersten Offizier. Auf Ersuchen des Rates der Jedi werden Sie für die Dauer der Konferenz von Ihrem Dienst auf der Massive freigestellt, um als einer der Abgesandten des Jediordens zu fungieren und als solcher an den Gesprächen teilzunehmen. Wir erwarten, dass Sie hierbei auch die Interessen der Streitkräfte der Neuen Republik berücksichtigen.

Es gelten die Bestimmungen des Waffenstillstandsvertrages mit dem Galaktischen Imperium. Alle Provokationen und militärischen Drohgebärden gegenüber dessen Gesandtschaft oder gegenüber den Gastgebern sind zu unterlassen. Mit dem Erreichen des Zielsystemes unterstehen Sie und Ihr Schiff direkt dem Kanzler Aeksar Quún, der über einen eventuellen Kampfeinsatz der Massive entscheidet. Ohne einen ausdrücklichen Befehl werden Waffen nur zur Selbstverteidigung und zur Verteidigung der Konferenzteilnehmer gegen einen unmittelbaren gewaltsamen Angriff eingesetzt, und auch nur dann, wenn Möglichkeiten einer gewaltfreien Lösung ausgeschöpft sind.

Während der gesamten Konferenz wird Ihnen und der Besatzung der Massive eine totale Nachrichtensperre auferlegt. Alle in Zusammenhang mit der Konferenz stehenden Informationen unterliegen der Geheimhaltung.

Koordinaten des Austragungsortes, Detaillierte Anweisungen zum Verhalten auf der Konferenz sowie eine vollständige Passagierliste folgen.

Eventuelle Material-, Personal- und Serviceanforderungen Ihrerseits sind direkt an das Flottenkommando zu richten und werden mit Priorität behandelt.

Altmin, Admiral of the Fleet​


### ENDE DER NACHRICHT ###
 
[Hyperraum || nach Corellia || LTK „Massive“ || provisorisches Quartier || Captain Navara Ven und Commander Bru-Th Agoch]

In einem Punkt waren sich der grüne Twi'lek und der dunkelblonde Corellianer offenbar einig: Dem Imperium – und dessen geäußerten Friedensbemühungen – trauten sie kein bisschen. Ihrer Meinung nach roch die ganze Situation nach einem Hinterhalt. Schließlich hatte sich der Feind, als er vor ein paar Jahren genauso rasant erstarkte, keine Gesprächsbereitschaft signalisiert. Gnadenlos hatte man der Neue Republik treue, wichtige Gebiete entrissen und sie so schlussendlich erbarmungslos in den ärmlichen Outer Rim getrieben. Navara, der auf dem einzigen Stuhl in dem äußerst kargen Quartier saß, hörte seinem Gegenüber, dem Jedi-Offizier-Hybriden Bru-Th Agoch, aufmerksam zu. Bloß bei der leichten Selbstbeweihräucherung des Commander, dieser könne mühelos die wahren Absichten eines gewöhnlichen Imperialen entlarven, hörte der uniformierte Nichtmensch kurz weg. Irgendwie hielt der Captain solche „Fähigkeiten“ für überzogen.


„Nun, solche Detailfragen werden letztendlich nicht entscheidend sein“, setzte Navara entgegen und seine Miene behielt ihren säuerlichen Ausdruck. „Auf Mon Calamari oder Lianna – fern der Front – dürfte der Jubel noch größer sein als im Abrion-Sektor, wo man uns über diese Verhandlungen kurz in Kenntnis setzte. Sith, Offiziere, Verwalter – bald müssen wir diesen Despoten mit einem breiten Lächeln die Hand schütteln.“

Beinahe hätte der Captain vor lauter Abscheu ausgespuckt. Doch seine Etikette hielt ihn zurück. Auf einem neurepublikanischen Kriegsschiff hatte man sich schließlich zu benehmen! Nein, er war kein Freund von diesem Frieden. Er bekämpfte nicht seit etlichen Jahren die Tyrannei, um nun – da noch nicht einmal das eigentliche Ziel in Sichtweite war – aufzugeben. Unwillkürlich ballte sich sein eine Hand zur Faust. Frustration staute sich in dem Twi'lek auf. Sie hatten Corellia die Freiheit mit ihren eigenen Kräften geschenkt und hätten Coruscant bestimmt genauso befreien können. Natürlich nicht innerhalb so kurzer Zeit wie das nun durch die im Waffenstillstand vereinbarten Gebietsabtretungen möglich war, aber war das so wichtig? Langsam, fast schon zögerlich entspannte sich seine geballte Hand wieder. Sogar einer der beiden Gehirnfortsätze zuckte kurzzeitig.

„Sie verstehen mich falsch, Agoch, brummte der uniformierte Nichtmensch kurz darauf, um sich gegenüber seinem Gesprächspartner zu rechtfertigen. „Das Militär soll keine Politik machen. Diese Festlegung unterscheidet uns eindeutig vom Imperium – und das ist auch gut so. Ich gestatte all den Pazifisten, die im Senat oder anderen politischen Gremien sitzen, auch ihre Anschauung… “ Navara brauchte einen Augenblick zum Sammeln seiner Gedanken. „Nur wie stellt sich die derzeitige Lage für Sie als Offizier dar? Die Neue Republik, die mit ihren recht beschränkten Mitteln gerade so den Corellian Run bis zu Ihrer Heimatwelt erobern und halten kann, soll die eingesetzten Truppen jetzt sogar bis Coruscant strecken?“ Seine gelben Augen funkelten verschwörerisch. „Eine einzige Route soll und muss zur Zeit unsere Kameraden versorgen...“

„Unsere Kameraden“ – diese Floskel war dem Twi'lek förmlich herausgerutscht. Für einen Moment hatte er den Jedi-Meister tatsächlich wieder für einen herkömmlichen Militärangehörigen wie schon bei ihrem Kennenlernen gehalten. Kurzzeitig waren seine Ressentiments also quasi nicht vorhanden gewesen. Doch sein Bewusstsein vergaß nicht; oder bloß sehr schlecht. Somit kehrte der muskulöse, hochgewachsene Captain binnen kürzester Zeit wieder zu seiner üblichen Reserviertheit gegenüber dem Corellianer zurück. Nein, zu sehr wollte er sich mit dem Commander nicht verbrüdern. Bru-Th nutzte anscheinend genau diese Sekunde, um das Thema zu wechseln. Urplötzlich sprach er Navara auf die „Prometheus“ ein. Nicht einmal einen kompletten Standardtag brauchte die „Massive“ noch bis zur Ankunft im corellianischen System.

„Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, Commander“, sagte der Twi'lek mit ruhiger Stimme. „... aber ein Kommandant gehört allein auf sein Schiff. Die 'Prometheus' ist mein zu Hause wie die 'Massive' für Sie. Durch den Siegesball – und die Sache bei Teth – war ich lang genug von meiner Besatzung getrennt gewesen. Also ja, ich bin froh darüber...“ Ein Seufzer unterließ er. „Nur wird man schauen müssen welche Befehle einen in diesen Zeiten erwarten werden.“

[Hyperraum || nach Corellia || LTK „Massive“ || provisorisches Quartier || Captain Navara Ven und Commander Bru-Th Agoch]
 
[Outer Rim | Weltraum | LTK "Massive" | Umkleide ] Kruluk, Techniker

Er liebte die Geräusche des Schiffes, das stete, unterschwellige Rauschen, die Geräusche der Maschinen und Aggregate, das gleichmäßige, rhythmische Stampfen und Pulsieren aus den Wänden; aber auch die Geräusche des arbeitenden Personals, der Techniker mit ihren Werkzeugen und Hilfsmitteln, der Piloten und Fahrer auf ihren vorbeihuschenden Gleitern oder Jägern, just gerade das Lachen der sich umziehenden Techniker und ihr Schlagen der Spinde in der Umkleide. Dort saß er nun nach einem weiteren, wundervollen Tag inmitten der Zivilisation, die er schon fast vergessen und aufgegeben hatte. Er hatte eine wunderbare Arbeit, tat das, was er am liebsten tat und am besten konnte, und eigentlich war er der glücklichste Quarren des Universums. Eigentlich.
Denn uneigentlich fühlte er sich unwohl. Die Frage, womit er dieses Glück verdient hatte, wog von Augenblick zu Augenblick schwerer, und sein nomadenhaftes Leben schien jäh einen kaum zu überbietenden Höhepunkt gefunden zu haben. Welch launisches Schicksal ihn doch erwartete, es ergab alles überhaupt keinen richtigen Sinn. Er hatte nicht einmal dafür kämpfen müssen, es war ihm einfach in den Schoss gefallen. Früher hatte er immer kämpfen müssen, selbst um das kleinste Glück. Kruluk spürte, dass das irgendwie mit dem Jedi zu tun haben musste, und daß er irgendwas tun musste, um dieses Geheimnis zu ergründen. Nur was? Seine Gedanken drehten sich im Kreis, sein Blick fiel auf seine geschundenen, riesigen Pranken. Trocken und rissig, dunkelgeädert von all der schweren Arbeit, die er heute geleistet hatte. Er hatte sich voll ins Zeug gelegt die letzten beiden Tage, um alle zu beeindrucken und seinen Wert zu beweisen. Er hatte mehrere Stunden länger gearbeitet nach Schicht, bis ihn der kleine Mann unwirsch ins Mannschaftsquartier zum Schlafen befohlen hatte. Er hatte all die Arbeiten vollführt, die gerne liegen blieben oder vor denen man sich gerne drückte. Er hatte geschwitzt und geschuftet wie ein Wahnsinniger, wollte jedem zur Hand gehen. Ob es was genutzt hatte, war ihm unklar. Hin und wieder hatte der kleine Mann ihn beobachtet, und irgendwie hatte der Quarren schon ein Gespür dafür entwickelt, wann er von dem Sullustaner beobachtet wurde. Manchmal kam der auch ganz offen, stellte ihm technische Fragen oder gab ihm kleine, schwierige Aufgaben, die er oftmals nicht lösen konnte. Das wurmte ihn sehr, doch er versuchte, sich nicht darüber aufzuregen und wenigstens irgendwas Sinnvolles dazu zu sagen. Selten konnte er auch glänzen, wenn es zum Beispiel darum ging, körperlich anstrengende Arbeiten in kurzer Zeit zu erledigen und schweres Arbeitsgerät zu bedienen. Als er den völlig zerstörten Flügel eines Raumjägers alleine nur mit einer Vibrosäge trennte, hatte sich eine Traube Techniker darum gebildet und mit offenem Mund gestarrt oder feixend auf ihn gezeigt. Der Quarren brauchte nur eine Viertelstunde, vielleicht etwas mehr, dann senkte sich der Schrottflügel kontrolliert zu Boden, und über dem glimmenden Schnitt hatte Kruluk die Schutzbrille abgenommen und zu dem Sullustaner gestarrt. Der hatte nur kurz genickt, und das war ein seltener Moment, den Kruluk sehr genossen hatte. Natürlich auch das Schulterklopfen der Herumstehenden.
Oft hatte er aber auch nur selber herumgestanden und konnte nicht helfen. In den Pausen hatte er niemanden, mit dem er reden wollte oder konnte. Er lief hinter ihm völlig Unbekannten her und versuchte sich zu orientieren. Einmal hatte ihn ein fremder Offizier angeschnauzt, weil er irgendwelche militärischen Riten nicht korrekt bzw. gar nicht vollzogen hatte, und einmal hatte er ein kleines Feuer verursacht, weil er Sicherheitsprozeduren nicht korrekt abgewickelt hatte. Es war unendlich schwierig, sich in Geduld zu üben, und irgendwie spürte er auch die Last seines Alters. Früher, an Bord der Quixxon Star, war alles viel leichter gewesen...

Er griff in seine Tasche und zog eine Binde heraus, um sich die Pranken einzuwickeln. Langsam und schön eng. Er beugte sich etwas nach vorne, um nicht von dem hellen Licht geblendet zu werden, noch immer hatte er Probleme in grellem Licht. Der weiße Raum und die knallblauen Spinde taten ihr übriges. Wenigstens wurde es stiller, und er vermutete, dass er bereits der Letzte war, so ließ er sich noch etwas Zeit. Er ballte die Faust, und überprüfte den Sitz der Binde. Perfekt. Noch etwas Staub darauf, und er war bereit. Dann erhob er sich, und schlurfte Richtung des zweiten Ausgangs, der in einer Art umgebaute Messe mündete, die man zu einem Kraftraum umfunktioniert hatte. Gewichte- Ständer, Fitnessgeräte und diverse andere Dinge waren aufgestellt worden, um der Mannschaft in ihrer Freizeit die Möglichkeit zu geben, sich körperlich zu ertüchtigen. Auch wenn Kruluk schon völlig entkräftet war und hungrig, hatte er das Bedürfnis, seinem Körper den Rest zu geben und vielleicht sogar seine nebulösen Gedanken zu sortieren. Zwei Menschen waren noch in dem Raum, doch beachteten ihn gar nicht. So begann er mit dem Training, und die Routine des angenehmen Schmerzes begann. Er hatte auf Thustra versucht, bei Kräften zu bleiben, aber diese Maschinen hier waren einfach besser. Eine Wohltat, und wieder fühlte er sich kurz in der Zeit zurückversetzt, als er eben jenes an Bord seines alten Schiffes nach getaner Arbeit ebenso tat.

Es gelang ihm tatsächlich, abzuschalten, sich auf sich selbst und seinen Körper zu reduzieren. Spannung fiel von ihm ab, Müdigkeit winkte in der Ferne. Nach gut einer Stunde, es musste wirklich schon ziemlich spät sein, wollte er dann aufhören und begab sich wieder zur Umkleide. Dann fiel ihm der Lärm auf, und in einem Seitengang entdeckte er weitere Räumlichkeiten zur sportlichen Betätigung. In einem dunklen, verlassenen Raum entdeckte er ein paar Sportgeräte, die er noch unbedingt ausprobieren wollte. Da hing tatsächlich ein Plast-Sack randvoll mit Sand. Mit einem inneren Grinsen glitt er in die Dunkelheit, er konnte ja perfekt im Dunklen sehen, und überprüfte den Zustand des Sandsacks. Sogleich schlug er darauf ein, und begann ein paar uralte Übungen, erfreute sich des Adrenalins, das sich erneut ausschüttete. Freudig umarmte er den stillen Zorn in ihm, und er tobte sich eine Weile aus.

Als plötzlich grelles Licht den Raum flutete, zuckte er unwillkürlich zusammen und fuhr herum:
Lt. Sovv hatte doch ausdrücklich den Befehl erteilt, dich hinzuhauen.“
Ein hämisches Grinsen eines ihm irgendwoher bekannten Kerls empfing ihn, der Typ lehnte mit vor der Brust gekreuzten Armen im Durchgang. Der Kerl hatte sogar Recht und Kruluk wusste für einen Augenblick nicht, was er antworten sollte. Immernoch keuchend und schnaufend drückte er die Brust durch und schlug mit den beiden Fäusten bedrohlich schnell gegeneinander. „Aber aber, ganz ruhig, Großer. Ich verpetz' dich schon nicht... und hey, vielleicht hab ich sogar was für dich. Komm mal mit!“, entgegnete der Mensch, der auch einer der Techniker sein musste, wenn ihn die Erinnerung nicht trog. Widerwillig folgte der Quarren dem Kerl, der einfach ohne abzuwarten in den Gang zurückging. Dann hörte er auch wieder Lärm, und der kam direkt aus dem Raum nebenan. Dort stand eine Traube von Leuten und schien sich zu johlend zu amüsieren, und dann sah er auch bereits den Grund: man hatte einen provisorischen Ring aufgebaut und zwei Kämpfer gaben ihr können zum besten. Alles sah nach klassischem Straßengebaren aus, nur waffenlos und scheinbar fair. „Hey Chananga, ist das nichts für dich? Du kannst zugucken und sogar drauf wetten, wenn du willst. Ich sag dir, das ist das perfekte Ende für einen harten Tag.“ "Danke. Kruluk gefallen." , war das Einzige, das er darauf antwortete, aber neugierig machte es ihn tatsächlich. Aber der Kerl beließ es nicht dabei, und diesem schien noch eine ganz andere Idee zu kommen als er plötzlich rief:
„Leute, guckt euch den Neuen mal an. Das wär' doch was? Chananga ist topfit!“

Und alle drehten sich um und starrten zu ihm herüber, der Kampf wurde plötzlich zweitrangig. Oniban'quarr, da stand er nun, barfuß, nur in Technikerhose und Unterhemd gekleidet, durchgeschwitzt und unter Adrenalin, in Bandagen gewickelt. Von Kopfwulst bis Fuß tätowiert und mit in die Haut eingestanzten Ringen sah er eher so aus wie damals in Morjanssiks Straßen, und gewiss nicht wie der gealterte Techniker, der begann, die Ruhe zu suchen. Das wurde Kruluk schlagartig klar ebenso wie die Tatsache, dass der Abend wohl noch lange nicht vorbei war...


[Outer Rim | Weltraum | LTK "Massive" | Mannschaftsräume ] Kruluk, Techniker, Kämpfer
 
[Core Worlds | Weltraum | LTK "Massive] Cmdr. Bru-Th Agoch


Bru-Th stand im Turbolift Nummer zwei, der ihn gerade auf direktem Weg in den Steuerbordhangar beförderte. Der große Jedi-Kommandant stand aufrecht, hatte die Brust durchgedrückt, während seine graugrünen Augen starr auf die Lifttüren ausgerichtet waren, bereit dem Dahinterliegenden freudig zu begegnen. Lediglich der lange Gehstock, den er bajonettgleich umklammert hielt, wollte nicht so recht in das Bild eines strahlenden Anführers passen. Kurz kratzte Bru-Th sich am linken Oberschenkel, wohl möglich als Ausdruck einer unterschwelligen Nervosität, vermutlich jedoch aufgrund der neuen Uniform. Bewusst hatte sich der Commander und Jedi Meister gegen die Kleidung des Ordens entschieden, jedoch auch gegen die Gala-Uniform der Flotte, welche er darüber hinaus auch nicht sehr kleidsam fand. Der wahre Grund bestand für den hochgewachsenen Corellianer jedoch darin, dass er seinem Verständnis nach ein Diener der Republik war, nicht einer ihrer Herren. Beim Gedanken an die strahlend weiße Gala-Uniform verzog er den Mund. „Repräsentation nach außen hin oder her, die Imperialen solle ruhig - nach außen hin - wissen, dass ich keineswegs von der Konferenz und ihren Anliegen überzeugt bin“, dachte Bru-Th bei sich und ließ von seinem Hosenbein ab. Er wollte wehrhaft auftreten, sich nicht von schmeichelhaften Worten und Gesten der Verständigung einlullen lassen. Aus diesem Grund hing auch sein Lichtschwert an dem schwarzen Gürtel der republikanischen Offiziersuniform. Eine maßgeschneiderte Uniform, die Stiefel poliert, in mehr würde man ihn nicht sehen.

Die Woche, die auf die überraschende Berufung Jedi Meister Bru-Th Agochs folgte, übertraf in Bezug auf ihre Ereignisdichte alle zuvorigen. Kurz nachdem die Massive in das corellianische System eingeflogen war, hatten sie Captain Ven auf die Prometheus überführt, ein Vorgang, der nur knapp eine Standardstunde in Anspruch nahm. Bru-Th war nicht sonderlich überrascht, dass Ven sich nicht extra abgemeldet hatte, musste die Beziehung zwischen beiden Kommandanten doch bestenfalls als angespannt bezeichnet werden. Aufwendiger mutmaßte die Aufgabe an, die E-Wing Staffeln Ronin und Gaijin des MC90 in die Hangare der Massiv zu überstellen, wie das Sektorkommando kurzerhand angeordnet hatte. Allen Anschuldigungen von Lt. Cmdr. Kaal zum Trotz, bestand Bru-Th auf die Überstellung, da er und seine Crew einem mehr als ambitionierten Zeitplan folgten und er erneute Feindschaft mit dem twi’lekischen Captain in Kauf nahm, um dafür im Orbit von Umbara das Beste aufbieten zu können, was die Waffenschmieden der Neuen Republik hergaben.

Für die Rückreise nach Mon Calamari hatte die Massive ein Zeitfenster von gut vier Tagen, erinnerte sich Bru-Th, während der die Level-Anzeige des Turbolifts verfolgte, welche sich nur quälend langsam der Ziffer vier, dem Hangardeck zu nähern schien. Der Liberator Transportkreuzer bewegte sich für die Dauer der Reise, dank des Klasse 1 Hyperraumantriebs, mit maximaler Geschwindigkeit, zunächst ein Stück entlang des Corellian Run bis Brentaal, um dort auf die Perlemianische Handelsroute zu wechseln. Nur aufgrund der stets aktuellen astrometrischen Karten entlang dieser Route und der hervorragenden navigatorischen Kenntnisse des noch jungen Steuermanns der Massive, Ensign Hatarron Frey, bewältigte das Schiff die Strecke in Rekordzeit. Taanab, Centares, Ossus und auch der Hauptstandort der Jedi, Lianna wurden nicht angesteuert, sondern lediglich passiert. Gerne hätte Bru-Th auf Lianna einen Zwischenstopp eingelegt, um alte Gefährten zu treffen oder sein Studium der Macht wieder aufzunehmen, doch sein Weg war ein anderer. Ob er jemals wieder in den Genuss kommen würde, wochenlang ungestört in den Archiven und Holocrons des Jedi Ordens nach dem Wissen vergangener Meister suchen zu können, vermochte dem visionären Jedi Meister nicht einmal die Macht zu erörtern. Von Lianna aus machte die Massive noch einmal den Sprung durch die Lichtmauer, dann tauchte der flügelförmige Kreuzer in das Calamari-System ein oder wie es die Bewohner nannten, in das Daca-System.

Bereits jetzt hatte Bru-Th seinen XO, Lt. Cmdr. Saris in alle Detailentscheidungen eingeweiht und die rothaarige Frau ebenfalls darüber in Kenntnis gesetzt, dass sie während seiner Teilnahme an der Konferenz das Kommando haben würde. In diesem Kontext erschien es ihm nur sinnig, Saris in alle Dinge, diese Mission betreffend, einzuweihen, bzw. ihren Rat einzuholen. Zu diesem Zeitpunkt, es waren noch gut zwei Tage bis die Delegation der Neuen Republik an Bord kam, wurde Massive in den Docks von Mon Calamari auch instand gesetzt. Aufgrund der guten Vorarbeit des Chiefs, hatten die Ingenieure nur wenig ernsthafte Beanstandungen angemerkt, wie z.B. die Kalibrierung einiger Geschütze, den Wärme-Output der zwei Fusionsreaktoren sowie diverse angesengte Panzerplatten, in welche sich die Turbolaser der Wachtor verewigt hatten.

Bru-Th umfasste seinen Gehstock noch fester, als er daran dachte, dass er in wenigen Augenblicken dem Hohen Kanzler, seiner Exzellenz, Akesar Quún gegenüberstehen würde, um ihm und seiner Delegation die sichere Reise nach Umbara zu ermöglichen. Für den hochgewachsenen Jedi war es eine Selbstverständlichkeit, dass er dem Kanzler sein Quartier zur Verfügung stellte, wenngleich Bru-Th vermutete, dass selbst der bescheidene Luxus seines Quartiers, der sich hauptsächlich in mehr Wohnfläche gegenüber Offiziersquartieren ausdrückte, nichts im Vergleich zu dem war, was dem Kanzler in der Regel zur Verfügung gestellt wurde. Von etwaigen Annehmlichkeiten in Form von hochwertiger Einrichtung, Scharen von Bediensteten, exquisiten Speisen, etc. konnte schon gar nicht die Rede sein. Fast unweigerlich fragte sich der große Jedi, mit welchen Transportmitteln Quún in der Regel reiste und auf welchem Schiff er ursprünglich hatte zu den Verhandlungen reisen sollen. Aufgrund des doch sehr kurzfristigen Zeitplans für die Massive, musste man schließen, dass ein anderes Schiff - eines mit vermutlich besseren Möglichkeiten, sowohl in Bezug auf die Ansprüche des Kanzlers, als auch in Bezug auf die Verteidigungsfähigkeit - für diese Rolle vorgesehen war. Der Turbolift hatte Deck vier erreicht.



[Outer Rim | Mon Calamari-System | Dac | Orbit | LTK "Massive | Turbolift] Cmdr. Bru-Th Agoch
 
[Hyperraum von Chelloa nach The Wheel | Palladium | Gang] Blood Dragon, Rego Dwaine, Asix, Blood Dragons Söldner, Rugg im Cockpit

Unmittelbar nachdem sie sich in den Hyperraum retten konnten meldete sich piepsend der kleine Astromech zur Stelle, er wünschte Eindeutig Aufmerksamkeit, die Blood Dragon ihm auch schenkte. Er ging vor dem kleinem Droiden in die Knie und blickte danach auf den Wandbildschirm, wo eine Liste erschien mit mehreren rot vorgehobenen Punkten. Die Liste stellte eine Verkaufstabelle dar, die Anzahl des speziellen Baradiums schwand in geringen Mengen mehrfach ohne das sie sich mit den Verkäufen deckten, Baradium "verschwand" einfach. Da natürlich Waffenfähige Mineralien sich nicht einfach in Luft auflösen konnten war es klar das illegal etwas verkauft worden war. Nur an wen? Die Antwort hatte der Astromechdroide ebenfalls parat, er öffnete eine Liste, welche einen längeren Zeitraum aufzeichnete und anzeigte, wann welches Schiff gelandet war und wann es wieder den Planeten verlassen hatte. Einige waren Rot markiert, diese hatte der Astromech wohl als solche identifiziert die Baradium erworben haben da sie im selben Zeitraum auf dem Planeten waren, in dem auch Baradium "Verschwand". Nun war es nurnoch notwendig die Schiffe mit den BS Daten abzugleichen oder herauszufinden zu wem diese Schfife gehörten und wer wohl davon einen Grund haben könnte der Black Sun zu schaden. Aber das war nicht ihre Aufgabe, sie mussten die Daten nurnoch zu Goma bringen und ihr Geld einstreichen. Sollten sie einen weiteren Auftrag erhalten würde Blood Dragon schauen wie er da sich entscheiden müsste. Zu lange in Inaktivität verharren würde seine Männer schwach machen, weich, sie würden aus der Übung geraten.

"Gut gemacht Asix, behalt die Daten für dich, sobald wir The Wheel erreichen sende sie bitte zu Goma damit sie sich sie ansehen kann. Danach werden wir beide unsere Bezahlung abholen...was wirst du als Droide eigentlich mit diesem Geld machen?"

Damit war der Auftrag so gut wie erledigt, die Zeit bis sie The Wheel erreichten verbrachte Blood Dragon damit einen kleinen Bericht zu schreiben, den er Goma ebenfalls übergeben würde damit sie wusste was auf Chelloa geschehen war. Obwohl sie entdeckt worden waren war alles gut verlaufen. Keine Toten, nur ein paar Wunden und Schrammen sowie vielversprechende Daten. Nach einiger Zeit erreichte endlich der Frachter The Wheel, unmittelbar nachdem sie in dem Besh-Gorgon-System in den Realraum zurück kehrten meldete sich der Frachter bei der Raumstation, während das normale Ankommensprozedere von Rugg, ihrem Piloten, durchgeführt wurde schickte Blood Dragon bereits seine Daten an Goma in einer Mail ab. Ob Asix dies auch tat wusste er nicht, falls er sich geweigert hätte dies zu tun würde er sie wohl von Angesicht zu Angesicht der Chevin übergeben wollen.

[Besh-Gorgon-System | Palladium | Kleiner Seitenraum] Blood Dragon


Weiter im The Wheel Thread
 
Weltraum, ungewisser Zielort und ungewisse Zukunft: Ribanna Noida allein unterwegs unter vielen Mitreisenden

An Bord des Raumschiffs suchte sie ihre Kabine ohne Umschweife auf. Sie war schlicht und zweckmäßig eingerichtet. Sie legte ihr Gepäck auf einer Sitzgelegenheit ab und warf sich auf ihr Bett und dachte erst mal an nichts. Sie starrte die Zimmerdecke an. Dann begann es in ihr zu arbeiten.

Es war ein langer Tag gewesen. Es sollte ein wundervoller Tag werden, den man lange vorher geplant und vorbereitet hatte und auf den sich alle gefreut hatten, auch Ribanna. Das große Fest fand nur einmal jährlich statt. Und der Tag endete in einer Katastrophe. Nichts war wie es mal war. Als sie heute Morgen aufgewacht war, begann sie ihr Leben mit einem Gebet zu ihrer Göttin Daja und jetzt war sie sich gewiss, dass sie niemals zu dieser Göttin wieder beten würde. Niemals! Wie konnte diese Göttin und ihre hohen Diener, der Rat, verlangen, dass sie im Feuer sterben müsse wegen ihrer Behaftung!?

Heute Früh dachte sie noch eine Affinität zum Feuer zu haben, die sie von Daja geschenkt bekommen hatte, eine besondere Behaftung, die sich jetzt als Machtsensibilität heraus stellte, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte. Diese Frau, die sie aus irgendeinem Grund vor dem Tempel ausgesetzt hatte, als sie erst wenige Stunden alt war. War sie in einem Raumschiff geboren worden? Auf einem Planeten unweit von Chalacta? Jene Frau soll eine Jedi oder eine Sith gewesen sein. Keiner hatte ihr Gesicht unter der Kapuze sehen können, die sie dicht ins Gesicht gezogen hatte. Niemand kannte den Namen ihrer Mutter! Niemand kannte ihre Beweggründe, warum Ribanna als Neugeborenes ausgesetzt wurde. Fragen über Fragen quälten sie. Wollte ihre Mutter sie einfach nicht haben? Oder wollte ihre Mutter sie einfach vor irgendwas oder irgendwen beschützen?

Vor heute Morgen hatte sie noch nie Machtnutzer (Sarid, Nei, Voron) kennengelernt und nun wusste sie, dass sie auch zu ihnen gehören könnte, wenn sie wollte. Diese Frauen hatten sie in besonderem Maße beeindruckt. Sie waren so selbstsicher und selbstbewusst, sie waren so wortgewandt und schienen furchtlos zu sein. Sie trugen eine Waffe, eine sehr Seltsame am Gürtel. Ribanna wäre selber gerne auch so. Sie selber war so schüchtern und gehorsam und ängstlich. Sie wollte das ändern. Ribanna wollte sich verändern! Sie wollte anders sein als die Frauen auf Chalacta.

Als sie heute Morgen aufstand, hatte sie noch eine Mutter, eine liebevolle, wenn auch strenge und gebieterische Ziehmutter, aber sie war eben auch die Hohepriesterin des Tempels der Vier Elemente: Feuer, Erde, Wasser, Luft gewesen. Ribanna hatte sie so entsetzlich lieb gehabt und nun strömten ihr die Tränen nur so übers Gesicht und sie beweinte sie bitterlich. Was hatte sie nur Entsetzliches getan, in was war sie nur so verstrickt gewesen, dass sie sich umgebracht hatte. Wieso hatte sie Selbstmord gemacht und Ribanna einfach alleine gelassen? Was war so Schlimmes passiert?! Noch dazu, wo sie Ribanna jetzt bei der Wahl eines neuen Hohepriesters in der Gefahr wusste, dass man sie der Göttin des Feuers opfern würde! Und ihre Affinität dem Feuer gegenüber war nur zufällig, nie bewusst auf getreten, dass Ribanna sich nie aus dem lodernden Feuer würde retten können. Ihr blieb nur die Flucht! Diese Leute kannten sie von klein auf und dennoch wollten sie ihr das antun! Geknickt merkte sie, wie wütend und entsetzlich enttäuscht sie von allen war.

Als sie heute Morgen aufstand, dachte sie ein ruhiges gleichmäßiges Leben in Eintönigkeit, aber Sicherheit und Geborgenheit zu führen. Wie hatte sie sich geirrt. Es begann alles mit dem vermissten Botschafter, der so häufig ihren Tempel besucht hatte. Dann wurde es richtig heftig. Erst der blutige Mord am Herrn Finanzrat, dann der Anschlag, das versuchte Attentat auf ihre Mutter und der Selbstmord des Attentäters beim Missglücken des Ganzen. Der Attentäter war einer von ihnen, ihr Tanzlehrer gewesen, gleichzeitiger Kampftrainer der Jungen in der Tempelschule. Danach der Selbstmord ihrer geliebten Mutter mit den Blättern der Giftpflanze, die auch kurz davor beim Ritual verwendet worden waren und auch den chalactanischen Affen in Sekundenschnelle getötet hatte. Ribanna wusste nicht, dass sich noch ein Mord auf Chalacta unweit des Tempels in Jordir zugetragen und man ihn heute gefunden hatte. Es war sogar ein Ritualmord nach dem Muster der Opferungen, wie beim Fest gewesen. Und alles an einem Tag!

Als Ribanna heute Morgen aufgestanden war, hatte sie noch ein Zuhause. Jetzt war sie unterwegs auf der Flucht mit einem kleinen gepackten Rucksack und ein wenig Geld. Noch nie hatte sie selber Entscheidungen treffen müssen! Noch nie war sie alleine für sich verantwortlich! Sie musste sich überlegen, wo sie hin wollte und was sie mit ihrem Leben anfangen wollte. Sie war jung und gesund und klug war sie auch, dachte sie sich so. Im Tempel war für sie ein Leben als Tempeldienerin zu Ehren der Göttin Daja, der Göttin des Feuers, wegen ihrer Behaftung vorgesehen gewesen. Wie sich herausstellte, sollte sie auch einen frühen Tod sterben. Einen grausamen Feuertod hatte man für sie geplant gehabt. Ein schrecklicher Gedanke! Sie wollte Leben! Vielleicht konnte sie ihre besondere Begabung, die sich Machtsensibilität nannte, nutzen. Sie fragte sich, ob sie vielleicht doch dann allen Elementen so zugetan war, also auch für die Erde, das Wasser und die Luft, einfach für alle Naturgewalten und nicht nur fürs Feuer. Sie fühlte sich ziemlich ratlos und sehr allein. Was sollte nur aus ihr werden?!

Ribanna weinte sich in den Schlaf.

Weltraum, ungewisser Zielort und ungewisse Zukunft: Ribanna Noida allein unterwegs unter vielen Mitreisenden
 
[Weltraum | Hyperraum | Von The Wheel nach Zeltros | N-1 Dead Toad] Asix

Sorgsam berechnete Asix mehrere mögliche Routen ins Zeltros-System. Sein Kartenmaterial hatte er gerade erst auf den neuesten Stand gebracht. Ein direkter Sprung ins Zeltros-System ließ sich nicht zuverlässig berechnen: Es befanden sich zu viele Objekte zwischen Start- und Zielpunkt, so dass der Sprung überaus riskant gewesen wäre. Nachdem er sich die Alternativen angesehen hatte, entschied er sich für drei verschiedene große und mittelgroße Hyperraumrouten: Über die Perlemian Trade Route bis nach Lantillies, von dort auf dem Randon Run bis nach Uyter und dort auf die Lesser Lantillian Route, die ihn nach Zeltros bringen würde. Dieser Kurs erforderte eine ganze Reihe einzelner Sprünge, die er aufgrund seiner geringen Speicherkapazität unterwegs immer wieder neu berechnen musste, aber immerhin waren diese Strecken gut kartographiert. So war ein einigermaßen sicheres Reisen möglich und der Zeitverlust würde sich am Ende gering halten. So kalkulierte er also den Sprung zu seiner ersten Zwischenstation, Abhean auf der Perlemian (noch im Einflussgebiet der Black Sun), und verschwand aus dem Zeltros-System.

Die einzelnen Sprünge waren jeweils nicht weit: Manchmal hielt er sich zwischen den Etappen länger im Realraum als im Hyperraum auf. Der N-1-Sternenjäger kam seinem Ziel Schritt für Schritt näher und kam dabei so gut voran, dass R5-A6 weder seine Batterien noch die Tanks der Dead Toad nachfüllen musste. Es gab in der ersten Hälfte der Reise keine Zwischenfälle. Doch dann erreichte er das Uyter-System.

Dort kreuzten sich zwei Hyperraumrouten. Sowohl der Verkehr vom galaktischen Norden in den Süden durch den Mid Rim als auch vom Outer Rim kernwärts musste hier einen Zwischenstop einlegen, um den nächsten Sprung zu kalkulieren, und viele nutzten die Gelegenheit auch um Handel zu treiben oder Vorräte an Bord zu nehmen. Solche Orte waren stets beliebt bei Piraten. Und da Uyter weder der Neuen Republik noch dem Imperium oder dem Hutt-Raum angehörte, die in der Lage waren, die Piraterie in ihrem Territorium einzudämmen, und auch selbst nicht über eine starke Flotte verfügte, war die Gefahr hier nicht gering. Asix wusste das. Er war schon häufiger in brenzlige Situationen gekommen, doch meist war es ihm gelungen, den oft deutlich langsameren Piratenschiffen auszuweichen und so eine Konfrontation zu vermeiden.

Diese Chance hatte er diesmal nicht. Er fiel gerade erst aus dem Hyperraum und begann sich zu orientieren, als bereits die erste Salve sein Schiff traf. Ihm entfuhr ein nervöses Kreischen und sofort fuhr er die Schilde hoch, bevor er maximalen Schub hab. Er kommunizierte mit dem Bordcomputer, um das Ausmaß der Schäden zu erfahren, und drehte zugleich den kegelstumpfförmigen Kopf, um nach dem Angreifer Ausschau zu halten. Er entdeckte ihn mit dem Infrarotsensor etwa anderthalb Kilometer an Steuerbord. Es war Pech, dass er dem Gegner direkt vor die Mündungen gesprungen war, doch aufgrund der Mechaniken des Hyperraumes leider keine Ausnahme, dass so etwas passierte. Die Sensoren der Dead Toad lieferten Werte, die auf einen Frachter hindeuteten. Ein Transpondersignal ging nicht von ihm aus.

Asix sendete nun seinerseits ein Identifikationssignal aus. Es handelte sich um einen Code der Black Sun, der Eingeweihten zeigen sollte, dass er zum Syndikat gehörte. Viele Piraten waren ihrerseits mit der Black Sun assoziiert und in der Regel ließ man sich gegenseitig in Ruhe - einer der größten Vorteile einer Mitgliedschaft. Doch entweder kannten die Leute auf dem Frachter den Code nicht oder es war ihnen egal. Sie setzten den Angriff auf einem Abfangkurs fort und feuerten weiterhin auf den N-1, der dank seiner Schilde und der hohen Wendigkeit weiteren Treffern entgehen konnte. Doch das unidentifizierte Schiff war recht schnell für einen simplen Transporter: Womöglich waren Modifikationen vorgenommen worden, um die Chancen bei einer solchen Jagd zu erhöhen. Gelbe Strahlen zischten in nur wenigen Metern Entfernung an Asix vorbei. Er schlug wilde Haken, doch der Gegner ließ sich nicht abschütteln.

Die Lage wurde brenzlig, als ein zweites Schiff vor ihm auftauchte. Auch dieses identifizierte sich nicht durch ein Funksignal, und ebenso wie das erste war es ziemlich schnell. Es kam von vorne auf die Dead Toad zu und versuchte offenbar, ihr den Weg abzuschneiden. A6 berechnete seine Möglichkeiten und entschied dann, dass Angriff in diesem Fall die beste Verteidigung war. Anstatt auszuweichen und sich auf diese Weise noch weiter von dem Kurs wegdrängen zu lassen, der ihn zum nächsten Sprungpunkt aus dem System führte, steuerte er direkt und mit maximaler Geschwindigkeit auf den zweiten Angreifer zu.

Beide Piloten drückten gleichzeitig auf die Auslöser ihrer Waffen und schon einen Sekundenbruchteil später waren sie aneinander vorbei geflogen. Die Dead Toad war aus geringer Distanz geroffen worden und die Bugschilde deutlich geschwächt, doch der zweite Gegner - es handelte sich offenbar um ein kleines Kurierschiff - musste nun eine Kehre fliegen, bevor er wieder angreifen konnte. Asix hatte nun beide Gegner hinter sich. Und jetzt erreichte sein Jäger langsam aber Sicher ein Tempo, mit dem die Piraten nicht mithalten konnten.


Als schließlich eine kleine Patrouillenkorvette der Regierung von Uyter auf den Schirmen auftauchte und alle drei an der Auseinandersetzung beteiligten Schiffe zum Anhalten aufforderte, gaben der Frachter und der Kurier ihren Angriff auf. Natürlich folgten sie der Anweisung der Sicherheitskräfte nicht, die zu ihrer Verhaftung geführt hätte, sondern sie drehten bei und suchten ihr Heil in der Flucht: Das Patrouillenboot konnte sie unmöglich einholen. Doch auch Asix hatte kein Interesse an einer Kontrolle durch die örtlichen Behörden. Er übermittelte der Korvette in einer kurzen Textnachricht seinen Dank, behielt aber seine hohe Geschwindigkeit bei und begann, denn nächsten Sprung zu berechnen.

[Weltraum | Hyperraum | Von The Wheel nach Zeltros | N-1 Dead Toad] Asix

(Weiter im Zeltros-System)
 
[Weltraum | Hyperraum | Richtung Myrkr | Fire Wall | Cockpit] Dan Oslik‘, Teddy​


Sie hatten jetzt innerhalb von zwei Wochen so viele Aufträge angenommen, das er langsam aber sicher vergaß welcher Tag heute war. Jeder vermischte sich mit dem Anderen und das einzige was dabei entstand war ein riesiger Zeitklumpen, den man auseinander fummeln musste. Er saß im Cockpit und las sich irgendein Holomagazin durch. Eigentlich sah er sich die Bildchen an und nickte dabei immer mit seinem Kopf, als würde er irgendeiner Unterhaltung folgen. Teddy war hinten im Lagerraum und schlief wie ein Stein in der Brandung. >Wenn ich das mal könnte, ich hätte nie gedacht das ich das mal sage – aber ich vermisse Tatooine. Und die Zeit in der man gedankenverloren durch die Gassen irrte. Hach, wie schön es doch war – so schön ruhig.<

Er sah sich das Magazin weiterhin an, als wäre es interessant. Doch eigentlich hatte er keine Ahnung, was er da las oder was er bis jetzt schon alles durchgelesen hatte. Ein stampfen, ließ ihn kurz zusammenfahren. >Nur Teddy, sonst keiner. Reg dich ab – du bist auf deinen Schiff. Es wird keiner uns entern – mitten im Hyperspace. Also wieso bist du so abgefuckt Schreckhaft, such ein Arzt auf wenn’s nicht besser wird.< Er seufzte und hätte seiner inneren Stimme gerne, das Maul gestopft. Aber das ging nicht, man konnte sie nur zur Seite drängen. Aber trotzdem kam sie wie ein wispern wieder zurück. Teddy ging durch den schmalen Gang und schlüpfte ins Cockpit. Nahm sich eine Thermokanne voller Caf und setzte sich auf den Co-Piloten sitz.

„Irgendwas neues?“
Dan schüttelte den Kopf, was sollte es auch mitten im Hyperspace Neues geben? Hier war weit und breit, mal überhaupt gar nichts und wenn doch, düsten sie einfach dran vorbei. Es war langweilig, einfach hier rumzusitzen sich mit Caf volllaufen zu lassen und irgendwelche Holomagazine anzustarren. Als würden all die Probleme die außerhalb dieses Raumschiffes lagen, stehen bleiben und das allein für sie. Wieder ging es nach Myrkr es war noch gar nicht so lange her, da war er dort mit Waas – und er suchte seinen Sohn. Jetzt hatte er die Erkenntnis dass es sinnlos war, dies getan zu haben. Aber es war Vergangenes und auch wenn er es ändern wollte, es ging nicht mehr. Er sah Teddy zu, wie er an irgendwas rumschraubte und dabei seinen Caf schlürfte. Sein Hirn ließ es zu mindestens schon mal zu, das er überhaupt wusste was ein Myrkr ist. >Ein Planet, einer dieser die ich vergessen wollte, aber neihein – Teddy muss ja hier her, aus welchen Gründen auch immer. Es geht mich ja nichts an, aber welcher normal-denkende Mensch will denn auf diesen bekackten Planeten?<

Er hatte nicht bemerkt wie Teddy ihn jetzt zurück anstarrte und dabei eine Augenbraue hochzog. Eine einfache Geste die alles heißen konnte, aber meistens war es ein einfaches „Ist was?“. Er hatte einfach weiter auf ihn geguckt, aber er war sich fast sicher, dass er seinen Blick wieder auf das Magazin gelegt hatte. Aber anscheinend war es nicht so, muss ja, sonst würde er jetzt nicht zurück angestarrt werden.

„Alles okay? Du wirkst momentan immer so abwesend?“
„Ja, alles Bestens.“ Diesmal drehte er sich samt Stuhl in die Richtung des Fensters und betrachtete all jenes das außerhalb des Schiffes lag. Er spürte noch eine Weile den beunruhigenden Blick von Teddy auf seiner Kopfhaut, bis er sich zurück gleiten ließ. Es war so bequem, der Stuhl umhüllte fast seinen ganzen Körper. >Ist das flauschig. Was? BoarH, ich bin einfach nur müde. Ich könnte selbst auf dem härtesten Boden einpennen. Schließ ich meine Augen? Es ist nichts dabei, Teddy das Schiff zu überlassen. Ist es das? Ich trau dem irgendwie nicht wirklich – aber er tötet mich nicht. Was ist wenn er es bald tut? Aber wieso?< Wieder quälte ihn seine Stimme, sie war immer so negativ. Alles war schlecht und böse, jeder wollte seinen tot – Jeder verfickte Typ da draußen. Paranoia. War es das? War er kurz vorm abdrehen? Würde er irgendwann Jemanden töten, nur weil er dachte – dieser wollte seinen? Aber irgendwas, zweifelte nur an Teddy und seine Absichten.
„Wenn er tot ist, was machst du danach?“
Teddy sah ihn verwirrt an und nickte dann. „Ich werde zurück zu meiner Familie gehen und ihnen sagen, dass er tot ist. Ich hoffe sie können mir dann verzeihen.“
„Was verzeihen?“ Er wollte nicht einmal neugierig sein, aber sein Mund war schneller.
„Das ich sie im Stich gelassen habe.“
Dan nickte schlaftrunken ihm zu.
„Hast also Schei.ße gebaut?“
„So kann man es sehen, ja. Aber, wir schaffen das schon. Wenn ich erst mal mit meinem Informanten auf Myrkr geredet habe, werden wir ihn recht schnell finden.“
Dan sah ihn beiläufig an und schien sich wieder auf seinen Stuhl zurecht zu lümmeln.
>Wir – schaffen das schon. Immer wir, aber wenn es darum geht was danach ist. Ist es nur noch ein Ich. Was mach ich eigentlich danach? Zurück nach Tatooine?<
„Woher weiß dein Informant wo der sich aufhält?“
„Mh, ehrlich gesagt weiß ich das auch nicht. Aber man kann ihm vertrauen, wirklich. Ich werde mich mit ihm ja allein treffen, von daher sollte es dich auch nicht weiter interessieren.“
„Wenn du meinst, es wäre sinnvoller wenn wir Beide gehen. Es könnte ja auch eine Finte sein und dann?“
„Dann bin ich am Arsch.“
„Richtig und was mach ich dann, wenn du am Arsch bist?“
„Mich suchen und retten?“
„Hach – wohl eher werde ich auf diesen gottverdammten Planeten verrotten. Weil ich denke, das du ja nur ein längeres Pläuschchen mit deinem Informanten hältst.“
Sie sahen sich gegenseitig in die Augen und Teddy grinste ihn an. Er verstand zwar nicht was an dieser Unterredung so amüsant war, aber vielleicht dachte er an irgendeinen Witz, den er nicht zu teilen vermochte.
„Ich denke du wirst nach 1Monat hier ab düsen. Weil du weißt das ich entweder gefangen wurde oder tot bin. Aber verrotten, nein.“
„Da kennst du mich aber schlecht.“ Natürlich kannte er ihn schlecht, wenn man nach 2Wochen dauer ackern überhaupt von kennen reden kann. Die meiste Zeit waren sie getrennt unterwegs gewesen und nur zu den obligatorischen Besprechungen zusammen gekommen. Schlafen – taten sie auch zu unterschiedlichen Zeiten. Nein, eigentlich kannte keiner den anderen. Es war als würde er Jemand wildfremden mitnehmen, ihn durch die Gegend kutschieren um später, ihn irgendwo wieder abzusetzen und er alleine wieder weitermachte. Er vermisste Waas und Cheré, seine Frau. Hauptsache er stellte nichts an, bei Waas war das immer so eine Frage, er überspannte manchmal den Bogen etwas zu sehr. Er grinste vor sich her, schloss seine Augen und döste. Er träumte von vielen Sachen, auch von Ihm und auch wenn es immer wieder schmerzte. Es war vergangenes nichts was man ändern konnte, er musste sich damit auseinandersetzen ob er es am Ende wollte oder nicht. Es war nicht seine Entscheidung was er sah, was er in sich selber sah. Sondern allein die seines Gewissens.

Wenn er aufwachen würde, würden sie hoffentlich grade ansetzen um auf Myrkr zu landen. Dann hatte er wenigstens die paar Stunden noch überbrückt bekommen.


[Weltraum | Hyperraum | Richtung Myrkr | Fire Wall | Cockpit] Dan Oslik‘, Teddy​
 
Auf dem Weg nach Cygnus

:: Kastolar-Sektor - Hyperraum auf dem Ootmian Pabol nahe Ubrikkia :: Imperiale CRV Gladius :: Brücke :: CDR Manius Selgorias - ENS Jamenus Kortas - LT Gasso Naleno ::

Die abgedunkelte Taktikwarte der imperialen CRV Gladius schimmerte im blassen Glanz einer projizierten Sternenkarte. Das Modell aus Licht schwebte über dem getönten Glastisch und legte über die Gesichter der Anwesenden gespenstische Konturen. Grüne und orangene Murmeln schwebten bewegungslos zwischen unzähligen, stecknadelkopfgroßen, weißen Lichtpunkten. Belebte Kernsysteme und bedeutsame Planeten in der weite des namenlosen Raums des Mid Rim.

Commander Manius Selgroias rieb sich mit schwitziger Hand über das blasse Gesicht um sich wach zu halten. Die Hyperraumreise von Rendili nach Cygnus war langwierig und zäh. Ein roter, markanter Vektor markierte diese Reise im lichten Sternenmodell. Manius hatte sich entschieden das Cygnus System vom galaktischen Norden her anzusteuern um den Corellian Run und den Einfluß des Bothan-Raums auf der Südroute zu meiden. Und das hatte geheissen: vorbei an Kashyyyk. Eine verstrickte und sperrige Route, die von Rendili aus über der Trellen Handelsroute begonnen hatte und sich über Zeltros bis auf den Großen Kashyyyk-Abzweig ausdehnte. Der Zwischenstopp der 417. Korvettendivision im Mytarana-Sektor um Kashyyyk hatte vor 36 Stunden geendet. Alles war gut verlaufen. Die riesige Drehtür Kashyyyk hatte von der kleinen Korvettendivision keine Notiz genommen. Nun befand sich die Gladius mit ihren drei Schiffsgeschwistern - der Silver Bullet, der Claw of Justice und der Dilligence - auf dem Ootmian Pabol in Richtung Hutten-Gebiet.

Der Navigationsoffizier ENS Jamenus Kortas vergrößterte den Ausschnitt des letzten Reiseabschnitts. Das Ziel war die Cygnus Thronwelt im Cgnus B-System. Der Esaga-Sektor, in dem sich das Cygnus-B-System vefand, war bedrohlich nahe an einer purpurfarbenen Lichtwolke im Raum, die den Hutten-Raum markierte. Den galt es tunlichst zu vermeiden. Die Hyperraum-Route Ootmian Pabol sollte bald nach kosmisch Süd verlassen werden, um auf das Cygnus-B-System einzulenken. Die Navigationsdaten für diese Abweichung vom Ootmian Pabol war bei Kashyyyk aufgenommen worden. Bedauerlicherweise hatte sich rasch herausgestellt, dass die abgeschiedene Lage des Cygnus-Systems nicht grade zur Güte der Hyperraumnavigation beigetragen hatte. Masseschwere Staubverdichtungen hatten schleichend und langsam die Plausibilitätsprüfungen der Raumsprungberechnungen untergraben. Einige wichtige Routen gen Cygnus waren so als Orange eingestuft. Es bedurfte also einer vorsichtigen Annäherung im Hyperraum, die immer wieder kleinschrittige Überprüfungen der gewählten Route erforderte. Das Cygnus-Imperium hütete seine bevorzugten Routen scheinbar sehr umsichtig.

Neunzehn lange Stunden war Manius nun wach, da die Reise viel länger als geplant dauerte. Der Navigationsoffizier kam zum Ende seines Referats, als er die Sternensimulation auf einen befriedigenden Ausschnitt eingestellt hatte.

"Die Annäherung an Cygnus ist nun bald in der Endphase, Sir. Ich denke, wir sind in fünf Stunden im System. Eine weitere Unterbrechung der Hyperraumreise wird wohl nicht nötig sein."

"Gut. Dann wird es wohl Zeit."

Manius wendete sich ab von der kosmischen Simulation und verließ die Taktikwarte durch die dunkle Glastür in den Hauptteil der Brücke. Hier war es ebenfalls nicht sonderlich hell. Das Bugfenster war mit einem Schott verschlossen, um der Besatzung den stundenlangen Ausblick auf die surreale, bisweilen hypnotische, Raumkrümmung zu ersparen. Die zahlreichen, bunten Anzeigen hüpften und sprangen stumm über ihre Bediener die mal geschäftig, mal gelangweilt aus den Regungen des Schiffes Antworten auf vielerlei Fragen suchten. Manius hatte auch eine Frage und ging zu seinem Kommunikationsoffizier Chief Skalund, der aus seinem Schalensitz aufschaute.

"Sir."

"Chief Skalund, hören wir was aus Cygnus oder dem Rest von Esaga?"

"Nein Sir, wie sie vermutet haben ist es absolut ruhig. Außer einigen automatisierten, stark verzerrten, Trägersignalen, lässt sich nichts hören. Chief Obiskana hat eine Sensorikanalyse durchgeführt, es scheint tatsächlich keine nennenswerte Hyperraum-Kommunikation zu geben. Esaga ist zwar ein großer Eimer voll Vakuum, aber etwas mehr dürfte es schon sein."

Commander Selgorias nickte ernst und dachte nach. Das entsprach den Informationen im geheimen Einsatzbefehl der Admiral. Auch der schlechte Zustand der Hyperraumnavigation in das Cygnus-System hinein passte dazu. Möglicherweise hatte es im Esaga-System ein außergewöhnliches, stelares Ereignis gegeben?

"Wir werden sehen. Setzen sie nun den Befehl und meine Ergänzung an unsere Division ab. Es wird Zeit, dass unsere Kameraden wissen, worum es geht."

Der Chief nickte und löste die Übermittlung einer Datennachricht an die Silver Bullet, Claw of Justice und Dilligence aus. Auf einem Monitor erschien der Text schnöde und zierlos:

An: CDR N. Vest, LCDR L. Petrov, LCDR L. Scott
Von: CDR M. K. Selgorias


Nachstehend erhalten Sie den geheimen Einsatzbefehl der hiermit für Sie in Kraft tritt. Es folgt die Übermittlung dreier Berichte über die Einsatzziele. Die Gefahrenlage ist unbekannt. Dies ist keine Übung.

+++

Betreff: Einsatzbefehl Esaga-Sektor

An: Commander Manius Selgorias, Kommandiernder Offizer 417.tes Korvettengeschwader
Von: Vice Admiral Elysa Nerethin, Kommandierender Offizier 3te. Flotte


Sie sind hiermit angewiesen, gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit den zivilen und militärischen Institutionen des Cygnus Sternenimperium, das Ausbleiben imperialen Kriegsmaterials (XM1-Raketenbooten, Alpha-Klasse Xg-1) aufzuklären. Der Verbleib von vier Konvois unter dem Schutz des Sternenimperiums gilt als ungeklärt. Die Kommunikation mit dem gesamten Esaga-Sektor ist zusammengebrochen. Die Gefahrenlage ist unbekannt. Ihre Primärziele sind die Sicherheit ihres Kommandos und der Datensammlung. Sobald genügend Daten zur Auswertung vorliegen und der Verbleib der Konvois als gesichert gilt, kehren Sie schnellstmöglich zum Heimathafen Rendili zurück.

VA E. Nerethin

Ein wenig unglücklich war Manius Selgroias schon darüber, dass er die Befehle so kurzfristig ausgeben musste. Aber die Order hatte verlangt den Befehl erst zu öffnen, nachdem Kashyyyk verlassen worden war. Von dort an lag das imperiale Einflussgebiet endgültig hinter ihnen. Aber seine Leute mussten damit klarkommen. Er kam ja auch damit klar.

Manius zog sich sodann auf seine Kabine zurück. Fünf Stunden Schlaf waren besser als nichts. Er übergab die Brücke seinem XO und wusste noch nicht, dass die Reise früher als geplant unterbrochen werden würde...

~~~~//~~~~​

Eine Erschütterung erfasste die Gladius mit Kraft, die diese unsanfte Behandlung mit einem entschiedenen Kreischen der Alarmsirenen quittierte. Manius schreckte aus dem Bett auf und fingerte schlaftrunken nach der Dienstmütze. Wieviel Zeit war vergangen? War Cygnus erreicht? Warum die Erschütterung? - Zuviele Fragen, zu wenig Zeit. Die Sprechanlage am Schreibtisch des Kommandanten der Gladius platzte in den dunklen Raum hinein; die Stimme der Sensorikoffizierin klang erschrocken:


"Kommandant für S5. Notfall! Notfall! Ein Masseereignis hat uns erfasst. Der Hyperraumtunnel bricht ein!

Beim letzten Wort war CDR Selgorias schon im Durchgang zum grellweißen Flur der Gladius. In der einen Hand den Offizierssäbel, in der anderen die Dienstjacke. Im Unterhemd wollte er auf keinen Fall in die erste ernste Situation mit seiner Division geraten. Und ernst klang es. Erneut bäumte sich die Gladius mit einem Rumpeln auf. Das Schwerkraftempfinden veränderte sich einen Wimpernschlag lang und ließ den Commander im Laufen straucheln. Der Hyperraum war verlassen worden. Was war da nur los?!

:: Esaga-Sektor - Hyperraum im Grenzgebiet des Cygnus-B-Systems :: Imperiale CRV Gladius :: Brücke :: CDR Manius Selgorias - ENS Jamenus Kortas - LT Gasso Naleno ::
 
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[ Weltraum / Äußerer Rand / Shinbone-System / Hyperraum Richtung Tatoo-System / Fast Fortune / Fachthangar ] Mol, Jart Ga'lor, Orus Wilm, Magna Wächter, Söldner

Fast schon entriss Ga’lor Mol die Datendisk, die er zum Glück nur lose zwischen den Fingern gehalten hatte. Die Zufriedenheit stand ihm in die grünen Gesichtszüge geschrieben. Mit ausdruckslosem Gesicht nickte der hünenhafte Zabrak und verschränkte die Arme vor der Brust. Es lies tief blicken, dass der Twi’lek seine Emotionen in diesem Moment so offen zeigte. Seine darauffolgenden, fast schon zärtlichen Worte an die Disk unterstrichen dies sogar noch.

Mit der leisen Stimme eines Liebhabers sprach Ga’lor davon, das dieses zerbrechliche Ding das Ergebnis alles Mühen und Entbehrungen der Piraten war. Wobei Mol jedoch davon überzeugt war, dass der Großteil dieser Mühen und Entbehrungen auf seiner Seite gesucht werden musste. Er hatte seine Leute durch die Hölle und wieder zurück geführt. Sie hatten Kameraden im stählernen Bauch der Subjugator zurücklassen müssen. Die Toten von der Brücke waren nun mit Sicherheit vernichtet, die im Maschinenraum waren in den Händen der nichtmenschenverachtenden Imperialen. Sogar der übergewichtige Twi’lek-Hacker würde nie wieder eine deftige Mahlzeit zu sich nehmen.

Was hatte Ga’lor dagegenzuhalten? Er hatte die feindlichen Schiffe lange genug beschäftigt, damit Mol für ihn die Kohlen aus dem Feuer hatte holen können und anschließend die Fast Fortune nahe genug an die legendäre Subjugator gebracht, dass ein geordneter Rückzug möglich gewesen war. Aber es war doch immer so, im zivilen Leben, bei Militär und sogar hier bei den Piraten. Die kleinen Fische nahmen den Löwenanteil der Gefahr auf sich, taten den Hauptteil der Arbeit und siegten im Schweiße ihres Angesichts – und ihre Vorgesetzten strichen das Prestige und die Lorbeeren ein.

Der Unterschied zwischen einem Boss und einem Anführer war einfach. Der Vorgesetzte saß auf dem zu ziehenden Steinblock und peitschte seine Untergebenen voran, während der Anführer in der ersten Reihe mitzog und den Vorschlag machte, Rollen unter dem Felsen platzieren. Mol machte Ga’lor keinen Vorwurf, dass er der Vorgesetze war. In einem funktionierenden Betrieb musste es beides geben.

Dass der Twi‘lek jedoch nicht nur vom Stilmittel der Peitsche Gebrauch machte, sondern ihm auch Zuckerbrot ein Begriff war, zeigte sich in dem Moment, als wie als Antwort auf Mols Frage eine große Traube Wesen an ihnen vorbeigeführt wurde. Es handelte sich dabei vornehmlich um republikanische Soldaten, sowie einige bunt bemalte Quarren, die von bewaffneten Piraten zu den Aufzügen gebracht wurden. Darunter waren nicht zuletzt Kämpfer, die mit auf der Subjugator gewesen waren, sowie der pelzige kleine Paloo, der fröhlich winkte, als er den Blick seines Kommandanten auf sich spürte.

Auch Ga’lor war seinem Blick gefolgt und sagte mit einem Nicken zu den Wesen hin, dass auch er sich um seine Leute kümmerte. Kurz stieß dem Zabrak der Ausdruck ‚wenn sie es wert sind‘ auf, doch dann schalt er sich einen Narren. Er tat nichts anderes, doch entschied bei ihm normalerweise wer es wert war, wer als erster draufging. Er konnte dem rotäugigen Twi’lek schwerlich einen Strick daraus drehen, was ihm der gesunde Zabrak- beziehungsweise Twi’lekverstand gebot.


„Danke, Sir“

Sagte daher knapp und hörte überrascht wie Ga’lor ihm doch tatsächlich Lob aussprach. Es war zwar kein strahlendes, das Blaue vom Himmel schwafelnde Lobpreisen, doch das erwartete der Zabrak auch gar nicht. Einen ‚ordentlichen Job‘ gemacht zu haben, war aus dem Mund dieses Mannes keinesfalls zu unterschätzen. Mol hoffte, dass er auch in Zukunft die Erwartungen Ga’lors würde erfüllen können.

Wie gut er in den Augen des Twi’lek abgeschnitten hatte, zeigte sich nicht zuletzt darin, dass dieser in freundlich, ja fast schon leutselig dazu aufforderte sein Quartier und den Schiffsarzt zu besuchen und sich auszuruhen. Diese Aufforderung klang wie Musik in den Ohren Mols. Ungewohnt in der Anwesenheit eines Mannes mit dem er nicht Seite an Seite in einem Schützengraben gelegen hatte, kräuselte sich seine dunkle Oberlippe zu einem schmalen Lächeln. Zackig hob er die rechte Hand an die Schläfe, ignorierte den Schmerz in seiner Seite und schlug die Hacken zusammen, bevor er sich nach einem


„Jawohl, Sir“

zum Gehen wandte. In Gedanken war er schon soweit sich zu fragen, ob er zuerst seine Kabine, oder diesen Dr. Wonkitz besuchen sollte. Ein Besuch beim Doc gewann schließlich und er gab das entsprechende Deck auf dem Paneel des Fahrstuhls ein. Langsam schlossen die Türen sich, als sich plötzlich doch noch eine menschliche Gestalt hindurchdrückte. Die Haut der Frau, denn um eine solche handelte es sich, wies ein dunkles Braun auf. Sie kam ihm entfernt bekannt vor, bis ihm einfiel, dass er sie doch mit einer Kollegin auf der Eisenheim gelassen hatte. Fragend blickte Mol sie an und sie begann auch sofort zu sprechen:

„Kommandant? Ich bin Tara Mosqué. Wenn Sie sich erinnern, Sie haben mir Ihr Schiff überlassen, als Sie auf die Subjugator gegangen sind“

Die Stimme der Frau war angenehm für einen Menschen, doch bis auf ihren Namen, gab ihre Ansprache ihm nichts Neues. Wollte sie jetzt Lob dafür, wie toll sie die Eisenheim geshipsitted hatte?

„Was kann ich für Sie tun, Miss Mosqué?“

Antwortete er daher skeptisch-kühl und zog eine Braue hoch.

„Ich habe gute Nachrichten, die sogar Ga’lor freuen werden…“

„Es heißt Admiral Ga’lor, oder zumindest Pateessa“

Unterbrach er sie scharf, doch zumindest sein Interesse war geweckt. Was konnte die Frau für bedeutsame Intel haben, wo sie doch die ganze Mission über im Cockpit eines Frachters gehockt hatte?

„Verzeihung, Sir. Ich habe, nachdem Sie mich unterrichtet haben dass Sie springen würden, einen Sender an der Subjugator befestigt. Nur für alle Fälle, weil…“

Den Rest hörte Mol nicht mehr. Ein Sender an der Subjugator? Nun das würde Ga’lor sicherlich mehr als freuen! In Gedanken ging er bereits die Verwendungsmöglichkeiten durch, da fiel ihm ein, dass er ein Anführer war, kein Vorgesetzter. Tara Mosqué hatte die Geistesgegenwart besessen, den Sender anzubringen und nur ihr gebührte das Lob dafür! Er würde den Twi’lek sicherlich später darüber in Kenntnis setzen.

Nachdem Mol die Frau angewiesen hatte die Frequenz zu notieren und später auf sein Quartier zu bringen, lies er sich den Hintergrund erzählen, warum genau Mosqué den Sender platziert hatte. Ehrlich interessiert lauschte er ihrer fast schon schnulzigen Liebesgeschichte mit ihrer Lebensgefährtin und verabschiedete sich schließlich mit einem Schulterklopfer und einem warmen Händedruck von der Menschenfrau, bevor er sich zur Medistation begab.

Dort erwartete ihn sowohl eine erfreuliche, als auch unerfreuliche Überraschung. Auf der geräumigen Station waren fast alle überlebenden Piraten versammelt, die zu einem ehrlichen Applaus ansetzten, als ihr Kommandant den Raum betrat. Nach einer weiteren Runde Händeschütteln, Schulterklopfen und Glückwünschen, arbeitete er sich schließlich zu Dr. Wonkitz vor, der seine Wunden versorgte und ihm bei der Gelegenheit mitteilte, das Elias schwer verletzt worden war, jedoch durchkommen würde. Auf jeden Fall würde er aber für die nächsten Wochen das Bett hüten müssen.

Schließlich, nach längerem Aufenthalt als er geplant hatte, begab Mol sich schließlich hundemüde zur Eisenheim. Ohne die völlig ruinierte Rüstung fühlte er sich gleich schon viel besser. Schließlich erreichte endlich den 720-Frachter und sank selig auf die harte Pritsche in seinem Maschinenraum. Zum Glück hatte er noch die Geistesgegenwart besessen sich einen Wecker zu stellen, bevor er in den Schlaf der Gerechten sank.

Wie geplant erwachte der bullige Zabrak vom penetranten Piepen des Weckers und schaltete ihn noch immer schlaftrunken mit einem Knopfdruck ab. Müde, jedoch erfrischt begab er sich in die Nasszelle, wo er sich kaltes Wasser ins Gesicht spritzte, das seine Lebensgeister vollkommen wieder zum Leben erweckte. Das Chrono im Blick zog er die formelle Kleidung an, die man ihm auf der Krankenstation auf seinen Drängen hin überantwortet hatte und stellte zu seinem Unmut fest, dass sie für ein kleineres Wesen geschneidert worden war und sich daher an einigen Stellen ziemlich spannte. Die Zeit verbat jedoch sich eine andere holen zu gehen und so griff er sich das Stück Filmsiplast mit der Senderfrequenz Mosqués und machte sich auf den Weg zu Ga’lors Quartier.

Wenig später kam er an. Kurz blickte auf sein Chrono und klopfte just in dem Augenblick, als die Zahl auf Siebzehnhundert umsprang.


[ Weltraum / Äußerer Rand / Hyperraum Richtung Tatoo-System / Fast Fortune / vor Jart Ga'lors Quartier ] Mol
 
[Hyperraum nach Tatooine | Fast Fortune | Quartier des Captains] Jart Ga'lor


Es benötigte einiges an Konzentration, die Blaupausen der Subjugator-Klasse durch das konvex geschliffene Vergrößerungsglas zu betrachten, und auch eine gewisse Übung, wie Jart ungehalten feststellen musste. Ein genervtes Seufzen entfuhr dem ehemaligen Konteradmiral, als er abermals das Glas neu justierte, um noch einmal einen Blick auf die Spezifikationen der Hauptbewaffnung dieser alten Klasse von Schlachtschiffen zu werfen. Der Energieoutput dieser seitlichen Ionenkanonen war beeindruckend und würde nach grober Schätzung von Mister Tryykur, seinem leitenden Ingenieur, wohl genügen, um selbst moderne Sternenzerstörer zu hilflosen Spielgesellen zu degradieren. Allein bei dem Gedanken und den potentiellen Auswirkungen auf zukünftige Schlachtordnungen, erschauderte er innerlich, insbesondere, wenn man bedachte, dass diese Geschütze nicht nur extrem leistungsstark, sondern auch über einen enorm breiten Wirkungsbereich verfügten. Jart nahm das brillenähnliche Vergrößerungsglas aus dem Gesicht. Es hatte schon seine Vorteile, dass man heutzutage Datapads benutzte, um Informationen adäquat und dauerhaft zu archivieren. Eine Frage, die er sich jedoch nach wie vor nicht beantworten konnte, war, warum das Wissen um eine solche Waffe in Vergessenheit geraten konnte. Es blieb ihm ein Rätsel.

Als schließlich der Türsummer ging, nahm Jart den feinen Microfilm und ließ ihn behände in eine kleinere Tasche an seiner ledernen Uniform verschwinden, denn dieses Juwel in einen einfachen Tresor zu verstauen, kam ihm auf einem Piratenkreuzer in etwa so vor, als würde man etwas auf Dag unter Wasser verstecken, nämlich sinnlos. Als sich die doppelflügelige Tür zu seinem Quartier öffnete, erkannte er bereits die Silhouette von Major Mol, auch wenn Jart glaubte, dass ihm diese Bezeichnung nach seiner Desertation nicht mehr behagte. Jart erinnerte sich beiläufig an die Szene im Hangar am gestrigen Tag, wo der Zabrak ihn darauf hin einen Moment lang irritiert angesehen hatte. Zunächst schritt mit dem typisch metallischem Klacken der Bodyguard-Droide herein, der vor seiner Tür als dauerhafter Wachposten installiert worden war, mit dem Befehl, niemanden unkommentiert zu ihm durch zu lassen, Commander Wilm ausgenommen. Die fließenden Bewegungen des Droiden und der kraftvolle Gang machten in der Regel selbst dem dämlichsten Einfallspinsel recht rasch klar, dass dieses von Magna Industries gefertigte Exemplar mit seinem zweiendigen Energiestab ein mehr als tödlicher Gegner war. Jart nickte dem Bewacher zu zum Zeichen, dass er innerhalb des Quartiers neben der Tür Stellung beziehen durfte, dann stand der drahtige Twi'lek auf, um seinen 'Gast', der inzwischen einige Schritte in Jart luxuriöses Quartier getan hatte, zu begrüßen.


"Sie sind pünktlich, Mister Mol. Es ist die Pünktlichkeit eines Offiziers, die Ihnen innewohnt",

bemerkte Jart ganz wertungsfrei und kam dann erst hinter dem mächtigen, dunkelbraunen Holztisch - vermutlich ein Beuteobjekt eines früheren Kommandanten - hervor, um seinen Gast persönlich zu einem kleineren, runden Tisch zu geleiten, der bereits durch den persönlichen Stewart von Jart penibel gedeckt worden war. Rinzo hieß dieser, so sagte man sich an Bord, doch sprach dieser Noghri nie, als hätte er die Fähigkeit zur Artikulation von Lauten bereits vor Jahren verlernt. Umso mehr überraschte es Jart immer wieder, welches hohe Maß an Empathie sein Stewart ihm gegenüber doch aufbrachte. Er schien stets zu wissen, wann Jart welches Getränk oder welches Gericht gerade präferierte und wann es eine äußerst dumme Idee war, den Admiral zu stören. Dabei war sich Jart zu einhundert Prozent sicher, dass Rinzo kein Machtnutzer war. Das Lächeln, was er Mol schenkte, war gekünstelt, als er bat:

"Greifen Sie zu! Etwas Nahrhafteres werden Sie an Bord nicht finden."

In der Tat war es so, dass die Aufnahme von Nahrung für Jart nicht den Stellenwert hatte, den es für die meisten anderen Humanoiden hatte. Manche betrachteten es als Möglichkeit zur sozialen Interaktion mit Vertrauten, manche als ritualisierten Höhepunkt des Tages, wieder andere erfreuten sich an der schier unendlichen Kombinationsvielfalt von Gerüchen und Aromen. Für diesen Twi'lek indes diente ein Mahl in erster Linie dazu seinen Körper mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen, um ihn - gleich einer gut gewarteten Maschine - voll beanspruchen zu können. Entsprechend aufgesetzt wirkte es auch, als der ehemalige Konteradmiral sich sorgsam eine Scheibe Vollkornbrot auf den eigenen Teller legte und im Anschluss zügig nach einem Stück feiner Wurst angelte. Stumm begannen beide Männer mit dem Essen. Als Getränk hatte Jart einfach nur Wasser gewählt, welches er aus einem edel verzierten Kelch trank, in großen Zügen, was eine antrainierte Angewohnheit war. Auf Ryloth war Wasser nicht unbegrenzt verfügbar. Doch war es verfügbar, so trank man, rasch.

"Was im Detail hat sich auf dem alten Schiff zugetragen?", fragte er schließlich, stellte den Kelch sorgsam ab und lehnte sich etwas weiter in den bequemen Stuhl. Jarts Augen ruhten auf seinem Gegenüber und taxierten den muskulösen Offizier abschätzend. "Meinen Informationen zur Folge, muss es dort ein ziemliches Chaos gegeben eben, insbesondere, nachdem dieser Sith sich begann einzumischen. Teilen Sie diese Ansicht, Major?"


[Hyperraum nach Tatooine | Fast Fortune | Quartier des Captains] Jart Ga'lor, Mol, Magna Guard
 
[ Weltraum / Äußerer Rand / Hyperraum Richtung Tatoo-System / Fast Fortune / vor Jart Ga'lors Quartier ] Mol

Der bullige Zabrak musste nicht lange warten. Kaum hatte er geklopft, da schnellte die Tür auch schon zur Seite und er blickte in die roten Augen eines Magnawächters. Der Droide war nur wenig kleiner als er, bot jedoch mit dem nicht aktivierten Energiestab in seiner metallischen Hand einen durchaus eindrucksvollen Anblick. Kurz schoss es ihm durch den Kopf, ob er ihn in einem Zweikampf würde besiegen können.

Das Ergebnis war ernüchternd. Der Droide war stets wachsam und so konnte man schwerlich den Vorteil der Überraschung ausspielen. Auch war er im Gegensatz zu Mol bewaffnet, womöglich schneller und eventuell sogar stärker. Definitiv kein Gegner mit dem ein spontaner Kampf gut ausgegangen wäre. Nicht dass Mol das vorhatte. Immerhin war Ga’lor sein Vorgesetzter und hatte ihm außer knappen Anweisungen im Feld nichts getan, was Ungehorsam provozieren würde.

Außerdem wusste er noch von der Brücke, dass der Twi’lek über zwei Maschinen dieses Typus verfügte. Ob Mol erwartet wurde, wurde aus dem regungslosen Gesicht nicht klar. Auch schien der Droide keinerlei Anstalten machen zu wollen etwas zu sagen. Inwieweit wohl die Intelligenz dieser Maschinen programmiert worden waren? Wenn sie als Leibwächter fungieren konnten musste wohl ein gewisser Grad vorhanden sein.


„Admiral Ga’lor erwartet mich“

Sagte er schließlich etwas unsicher. Diese Maschinen waren ihm nicht geheuer. Er bevorzugte Lebendige Wesen, deren Emotionen er wenigstens zu einem gewissen Grad ablesen konnte. Wer wusste schon was hinter der metallenen Stirn eines Droiden vorging? Dieser hier hatte ihn jedoch offensichtlich verstanden, denn er trat zurück in den Flur, in dem er gestanden hatte und betätigte einen Türsummer hinter ihm.

Die Tür ging auf und der Droide trat mit fließenden Bewegungen ein, den Energiestab in der Hand. Langsam folgte der Zabrak und war durchaus verblüfft, als er das luxuriöse Quartier Ga’lors sah. Noch ein Unterschied zwischen ihnen. Wo der Iridonianer die dunkle Enge eines Maschinenraums als Quartier vollkommen adäquat fand, so residierte der Twi’lek in seiner eigenen kleinen Wohnung mit echtem Holzschreibtisch. Wahrscheinlich kam das mit dem Kommando über ein eigenes Schiff automatisch.


Bemerkung über seine offiziersmäßige Pünktlichkeit quittierte der schwarzhäutige Zabrak mit einem Nicken und einem knappen:


„Sir“

Mehr musste dazu nicht gesagt werden. Mol war immerhin tatsächlich einmal Offizier gewesen. Man verlernte eben nichts, was man sich einmal angeeignet hatte.

Erst jetzt stand Ga’lor hinter seinem dunkelbraunen Schreibtisch auf und geleitete Mol zu einem kleineren Tisch, der mit allerlei Nahrung gedeckt worden war. Wasser, Brötchen, Wurst, Käse, eine Brotzeit, wie es in manchen Teilen der Galaxis nannte. Etwas steif nahm der Zabrak platz und zupfte die viel zu enge Uniform zurecht.


„Danke, Sir“

Antwortete er auf Ga’lors Aufforderung zuzugreifen und goss sich etwas Wasser ein, bevor er nach einer noch warmen Semmel und etwas Nerfaspik griff. Auch der Twi’lek nahm sich etwas und fragte dann was sich auf der Subjugator im Detail zugetragen hatte. Damit hatte Mol gerechnet, doch empfand er es nicht unbedingt als sehr angenehm. Schließlich hatte er noch immer im Kopf, weshalb sie auf der Brücke schließlich nichts mehr gegen die Imperialen hatten ausrichten können. Doch zuerst galt es dem Twi’lek noch eine gute Nachricht zu überbringen.

„Wenn Sie erlauben, Sir, bevor ich mit meinem Bericht beginne, habe ich noch eine gute Nachricht für Sie“

Er legte das Stück Filmsiplast auf den Tisch und schob es seinem Gegenüber hin

„Eine meiner Mitarbeiterinnen, Tara Mosqué, hatte die Geistesgegenwart einen Sender an unserem Zielobjekt zu befestigen, bevor es in den Hyperraum sprang. Das ist die Frequenz“

Mol räusperte sich und bog seine Lippen zu einem dünnen Lächeln. Dann wurde er wieder ernst

„Ich würde eher sagen, der Sith war die Spitze des Eisbergs“

Antwortete er auf die vorangegangene Frage seines Vorgesetzten und nahm einen Schluck Wasser.

„Auch ohne ihn wären die Imperialen derart zahlenmäßig überlegen gewesen, dass man den Maschinenraum nicht hätte halten können. Wenn man den Bericht von Pateessa Kneessaa zu rate zieht, sieht man, dass nicht nur schnöde Sturmtruppen sondern auch Storm Commandos anwesend waren“

Der Zabrak griff in die Tasche und zog ein Datapad mit dem Bericht Paloos hervor, den er ihm gestern noch hatte zukommen lassen

„Da hat der Sith auch keinen großen Unterschied gemacht. Er hat eher dazu geführt, dass meine Leute freigekommen sind, anstatt an die Wand gestellt zu werden. Aber von vorne“

Mol begann seinen Bericht und führte in knappen Worten aus, was sich zugetragen hatte. Er schmückte nichts aus, ließ aber auch nichts Wichtiges weg. Hin und wieder unterbrach er sich um auch Nachfragen Ga’lors zu antworten. Dabei verlieh er seinen Erfolgen keinerlei Glorie, verschwieg jedoch auch nicht, dass es seine Fehlentscheidung gewesen war, die schließlich die Kontrolle über die Systeme auf der Brücke gekostet hatte. Kurz schnitt er die Ereignisse im Maschinenraum an und schloss schließlich mit dem Überlauf Daniels‘.

Stille legte sich über den Raum und Mol nutzte die Gelegenheit um noch etwas zu trinken und endlich seine Semmel anzuschneiden. Wie Ga’lor wohl auf die ungeschminkte Wahrheit reagieren würde?


[ Weltraum / Äußerer Rand / Hyperraum Richtung Tatoo-System / Fast Fortune / vor Jart Ga'lors Quartier ] Mol, Jart Ga'lor, Magnawächter
 
[Hyperraum nach Tatooine | Fast Fortune | Quartier des Captains] Jart Ga'lor, Mol, Magna Guard


Das dargereichte Stück Filmsiplast wirkte mitgenommen und überzogen von dunklen Rußspuren, doch schien es intakt zu sein. Jart griff nicht sofort nach dem Datenträger und fixierte ihn mit seinen rötlichen Augen nur oberflächlich. Gemächlich schwenkte er noch einmal den Rest des kühlen Wassers in seinem Trinkkelch und trank ihn schließlich. Mit seiner vernarbten Zunge leckte sich der ehemalige Konteradmiral über die feuchten Lippen, dann stellte er den kostbaren Kelch ab und schaute Mol direkt an, bevor er ziemlich kühl entgegnete:

"Selbstverständlich meinen Sie meine Mitarbeiterin, Mister Mol. Die Schwarze Sonne ist wie eine Familie, hörte ich einen Nikto Söldner neulich reden. Familien-Clan, wäre wohl die treffendere Bezeichnung", verbesserte Jart die Aussage ein wenig hochnäsig, "doch der Punkt ist, dass jede Familie innerhalb des Clans nur einen Patriarchen hat. Und von dieser Familie bin ich der Patriarch, Mister Mol. Sie alle arbeiten für mich, so wie ich für den Subvigo arbeite."

Genüsslich biss Jart in ein Stück harten Käse und seine Züge deuteten ein gefährliches Schmunzeln an. Die Warnung, so subtil sie auch gewesen sein mochte, war sicherlich angekommen. Dieser Zabrak hegte eine fast väterliche Beziehung zu seinen Untergebenen, was Jart für einen sehr fragwürdigen Befehlsstil hielt, da eine zu enge Bindung an Untergebene eine emotionale Beziehung aufbaute, welche auf kurze oder lange Sicht die Rationalität der Befehle schmälerte. Dass Mol dadurch bei seinen Männern natürlich einen guten Ruf besaß, war selbstredend. Sowohl an seinem Ruf, als auch an seiner Bindung konnte man jedoch arbeiten. Erst jetzt griff er nach dem Filmsiplast und nahm es in seine sehnige Hand.

"Nichts desto trotz ist die Geistesgegenwart von Miss Mosqué ein Glücksgriff, der meine Anerkennung und meinen Respekt verdient. Sie erhält diesen Monat eine Zulage in der doppelten Höhe ihres Gehalts",

befand Jart großzügig, wenngleich diese Entscheidung nichts mit Großzügigkeit zutun hatte und schon gar nicht mit Respekt. Auch Mols Männern musste deutlich werden, dass sie ihm dienten und dass er ihre Karriere fördern oder einstampfen konnte. Je eher das alle an Bord der Fast Fortune verinnerlicht hatten, glaubte Jart ungerührt, desto weniger Probleme mit Insubordination und daraus resultierenden Exekutionen würde er haben. Dass ein solches Vorgehen von Seiten Ökzar Wuguns sicherlich Zuspruch finden würde, davon war Jart überzeugt.

Den Bericht, den der muskulöse Zabrak ihm in knappen Worten zukommen ließ, befriedigte Jarts Neugier vollends und machte einmal mehr deutlich, dass der ehemalige Major ein hervorragender Soldat war und darüber hinaus die seltene Gabe besaß, ein Gespür für den Moment zu besitzen und davon auch Gebrauch zu machen. Als der Kommandant der Eisenheim seinen schmucklosen Bericht schließlich um die Begegnung mit dem Sith erweiterte, war es Jart, der sich mit dem kleinen Fingernagel der linken Hand nachdenklich die Kehle kratzte, bevor er in Gedanken an seine letzte Begegnung mit einem Vertreter dieses finsteren Ordens, kritisch nachhakte:


"Seien Sie gewarnt, Mister Mol. Ein Sith ist ein mächtigerer Widersacher, als ihnen vermutlich bewusst ist. Diese Art von Leuten hat andere Möglichkeiten, an ihr Ziel zu kommen, als nur mit einem fauchenden Lichtschwert sich den Weg zu bahnen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung, schließlich bildete mich einer eine Zeit lang aus."

Über die Offenheit in seinen Worten, war der Piratenadmiral selbst erstaunt, gleichwohl sich dies in keiner einzigen Regung seiner Lekku wiederspiegelte. Zufälle gab es nicht, diese Lektion hatte ihm Darth Croon vor all den Jahren mit schlichter Brutalität in den Verstand geprügelt, doch was bedeutete es dann? Jarts Blicke taxierten den hühnenhaften Zabrak, dessen Regung ebenfalls wenig verrieten, einen Moment lang, dann erhaschte er einen kurzen Einblick in dessen Gefühlswelt. Es war eine gehörige Portion Überraschung und ein gesteigertes Unbehagen, das Mol wie eine tosende Brandung durchfuhr und ihn vollkommen einnahm. Die Spannung zwischen beiden Männern war zum Greifen nahe, doch Jart zwang sich, nicht von den Wogen emotionaler Aufgewühltheit zu kosten, sondern - einer spontanen Eingebung folgend - sie in konstruktivere Bahnen zu lenken. Die Stimme des Twi'lek nahm einen kratzigen Tonfall an und reduzierte sich von der Lautstärke her zu nicht viel mehr als einem Flüstern, als Jart sprach:

"Ich weiß, Mol, dass Sie all das hier niemals geplant hatten, weder für sich, noch für Ihre Männer. Sie waren ein Soldat der Republik, genau wie ich es vor Jahren war. Doch jetzt sind wir beide hier, an einem Ort, in einer Organisation, die wenig mit den Idealen zutun hat, die uns einst leiteten. Doch ist das ein Dilemma, ein unlösbarer Gewissenskonflikt oder gar das Ende all unserer Träume? Ich sage 'nein', Mister Mol."

Den Blickkontakt zu Mol hielt Jart, doch sein Tonfall gewann an Kraft und nahm einen leicht beschwörenden Duktus an:

"Sie haben sich auf der Subjugator in meinen Augen als vertrauenswürdig erwiesen und, ob Sie es wollen oder nicht, es war kein Zufall, dass wir uns bei der Schwarzen Sonne trafen. Wie ungleich unsere Ziele auch sein mögen, Mister Mol, so spüre ich doch, dass unsere Schicksale sich hier und jetzt nicht nur kreuzen, nein, sondern auch miteinander verwoben sind, ja. Mit meinem Wissen und ihren 'handwerklichen Fähigkeiten' können wir innerhalb dieser Organisation viel bewirken. Das sehe ich sehr deutlich."

Jart stand auf und drehte sich zu dem bullaugenartigen Fenster um, welches seine luxuriöse Kabine von der unendlichen Kälte des Weltalls trennte. Orus Wilm war eine Person, die Jart als loyal und vertrauenswürdig erachtete, doch war der schnauzbärtige Mann, der ihm im Moment als XO diente, kein Vertrauter im klassischen Sinne. Wilm war ein Analytiker und Offizier, und in beidem war der ehemalige Commander gut, doch er war niemand, der ihm den Rücken freihalten konnte oder den er mit besonders heiklen Aufgaben betrauen konnte. Dafür hatte Wilm einfach nicht das Format und war moralisch bei weitem nicht abgeklärt genug, um nicht zu sagen skrupellos genug. Die Hände hinter dem Rücken verschränkt, fuhr der ehemalige Konteradmiral wieder zu seinem behornten Gast herum und auf den Lippen lag ihm die entscheidende Frage:

"Willigen Sie in ein solches Bündnis ein, Meister Mol, obwohl weder Sie noch ich sich vollends über dessen Reichweite im klaren sind?"

Eine solches Angebot machte ein Jart Ga'lor nur einmal, denn es war ernst gemeint. Bündnisse konnten schließlich gekündigt werden, gesetz des Falls, dass sich der daraus resultierende Mehrwert mit der Zeit verflüchtigte.


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[ Weltraum / Äußerer Rand / Hyperraum Richtung Tatoo-System / Fast Fortune / vor Jart Ga'lors Quartier ] Mol, Jart Ga'lor, Magnawächter

Mol konnte sich grade noch auf die Zunge beißen, um dem Twi’lek nicht das Logikloch in seiner Argumentation aufzuzeigen. Natürlich stimmte es, dass die Black Sun eine große ‚Familie‘ mit patriarchalem Rangsystem war. Auch war es richtig, dass Ga’lor Patriarch sowohl über Mol als auch über Tara Mosqué war. Doch stand der Zabrak dennoch über der Menschenfrau. Damit war sie auch seine Mitarbeiterin, wie sie gleichzeitig auch die Mitarbeiterin des ehemaligen Admirals, als auch des Subvigos war.

Doch natürlich würde Ga’lor diese Haarspalterei nicht ansatzweise hören wollen. Er war eben nur Boss und nicht Anführer, doch konnte man sich nicht aussuchen wem man gerne folgen würde. Das Leben war kein Wunschkonzert und so musste man sich den Gegebenheiten anpassen. Also nickte er lediglich und versuchte die positive Seite des ganzen zu sehen. Tara Mosqué würde durch seine Zusprache eine Gehaltserhöhung erhalten.

Sie war ein Risiko eingegangen die Informationen über den Zabrak wegzugeben. Es lag immer im Bereich des Möglichen, dass Vorgesetzte sich die Erfolge ihrer Untergebenen zu eigen machten und als die ihren verkauften. Es wäre ein leichtes gewesen zu sagen, dass Mol den Befehl zur Aktion der Frau gegeben hatte. Ga’lor hätte es nie erfahren. Doch nun war es so gekommen und Mosqué würde für ihr Vertrauen belohnt werden. So gewann man Loyalität.

Schließlich kam das Thema des Gesprächs auf die Sith zu sprechen, und dass der Zabrak sie vermutlich unterschätzte. Ganz sicher nicht! Immerhin waren diese dafür verantwortlich, dass er hier saß und nicht in den tiefen Ebenen von Taris Rakghoul abschoss. Grade wollte er den Twi’lek unterbrechen, um ihn aufzuklären, doch dann lies dieser quasi eine Bombe platzen.

Ga’lor war von einem Sith ausgebildet worden. Eine Woge aus Überraschung, Enttäuschung und einem Anflug von Wut schlug über dem Zabrak zusammen. Für den Bruchteil einer Sekunde überlegte er, sich auf den Mann zu stürzen. Die Sith hatten sein Leben zerstört und in die Arme von Verbrecherabschaum getrieben, wie es ihn wohl kaum ein zweites Mal in der Galaxis zu finden gab. Doch so schnell der Gedanke gekommen war, so schnell war er auch wieder verpufft.

Ga’lor mochte zwar eine Zeit lang ausgebildet worden sein, doch er war keiner dieser finsteren Kuttenträger. Dass er zusammen mit Mol hier saß, bewies das. Grade wollte dieser etwas sagen, doch der Twi’lek sprach bereits weiter. Flüsternd sprach er davon, dass sie beide nun weit von der Republik entfernt waren, fort von ihren Idealen, in einem Dilemma, einem Gewissenskonflikt. Mit eindringlichem Blick und Tonfall sprach er schließlich aus, dass er Mol vertraue und schlug eine Art Bündnis vor.

Fast bemerkte Mol nicht wie sein Gegenüber aufstand. Sein Blick war auf sein Glas vor ihm fixiert und seine Gedanken rasten. Konnte er ein Bündnis mit diesem Mann, diesem Sith, verantworten? Verleugnete er sich selbst nicht damit? Sein Vorhaben jeden Machtnutzer zu beseitigen auf den er traf? Schließlich waren sie doch für all die Kriege verantwortlich, in denen die Galaxis sich zerfleischte. Sith und Jedi, zwei Seiten einer Münze und zusammengenommen die Geißel der Galaxis.

Auf der anderen Seite, Ga’lor war kein echter Sith. Er hatte eine Zeit lang Unterricht genommen, doch nun war er hier, bei der Black Sun und nicht beim Imperium. Würde er Mols Hass auf Machtnutzer nachvollziehen können? Könnte er vielleicht sogar helfen und Dinge verraten, die einen solchen zu Fall bringen könnten?


„Ist es nicht ironisch?“

Sagte Mol leise, den verschleierten Blick auf sein Glas gerichtet

„Sith haben mich vertrieben, meine Jungs getötet, ihren ewigen Konflikt nach Taris getragen und alles zerstört wofür mein Leben stand. Die Besatzung eines ganzen Sektors, bis auf fünf, tot und diese gezwungen zu fliehen, weil Jedi und Sith sich in meinem Leben die Schädel einschlagen mussten?! Kollateralschäden, endlose Opfer, das große Übel, dass die Galaxis zerfleischt“

Mol ballte die Hand so fest zur Faust, dass ein dünner Blutstrom zwischen seinen Fingern hervorquoll und in zähflüssigen Tropfen zu Boden fiel

„Und jetzt stehe ich kurz davor mich mit einem Sith zu verbünden. Mein Leben und das meiner überlebenden Freunde in seine Hand zu legen“

Und doch, warum nicht? Was hatte er zu verlieren? Sein Leben? Solange er nicht gehäutet oder gefangen würde, würde er im Jenseits wie ein König leben. Genauso seine Jungs. Das hier war neu, seine Situation hatte ihn auch gezwungen sich Abschaum wie der Black Sun zu verpflichten. Und auch hier hatte er gute Männer gefunden. Undiszipliniert, aber gut. Wer sagte, dass es mit Ga’lor nicht ähnlich sein konnte? Fast schon hörte Mol das Klicken in seinem Kopf, als die Entscheidung fiel. Langsam stand er auf.

„Ich willige ein, Ga’lor. Ich hoffe nur Sie haben keine Freunde unter den Sith. Ich werde jeden Machtnutzer der mir die Chance gibt töten, es sei denn er heißt Jart Ga’lor

Ein dünnes Lächeln teilte Kommandant Mols Lippen. Wenn dieses Bündnis einmal geschlossen war, würde er den Twi’lek sicher nicht anrühren. Dass er sich hier auf sehr dünnes Eis begab, daran dachte nicht. In diesem Moment schien es fast schon selbstverständlich, dass Ga’lor auf sein Wort vertrauen und ihn nicht einfach exekutieren würde.

„Sie können auf mich zählen“

[ Weltraum / Äußerer Rand / Hyperraum Richtung Tatoo-System / Fast Fortune / vor Jart Ga'lors Quartier ] Mol, Jart Ga'lor, Magnawächter
 
[Hyperraum nach Tatooine | Fast Fortune | Quartier des Captains] Jart Ga'lor, Mol, Magna Guard


Aufmerksam folgte Jart den Ausführungen des jüngeren Zabrak, sehr darauf bedacht seine eigenen Emotionen nicht zu zeigen, denn er konnte den inneren Konflikt Mols nachempfinden, sogar mehr, als er sich in einer vergleichbaren Situationen vor vielen Jahren selbst eingestanden hatte. Die Arme noch immer hinter dem drahtigen Rücken verschränkt, verrieten seine ehrliche Anteilnahme nur seine beiden Gehirnfortsätze, die nicht rhythmisch schwangen, sondern leicht zuckten als Zeichen der Empathie. Es wäre wohl zu weit hergeholt zu behaupten, dass Jart für den langgedienten Major seine weitreichenden Pläne ad acta gelegt hätte, doch einen potentiell mächtigen Widersacher auf seiner Seite zu wissen, war es wert, gewisse Umwege zu beschreiten.
Als Jart den dünnen Blutstrom ausmachte, der den kostbaren Teppichboden seiner nobel eingerichteten Suite befleckte, reagierte er kaum, außer mit einem Naserümpfen. Die kostspielige Einrichtung war noch auf den Vorgänger von Iris Krel zurückzuführen, doch materieller Wohlstand und Statusempfinden besaßen für den einstigen Admiral der Republik nur insofern einen Wert, als dass sie seinen Zielen dienten oder nicht.


"Ich bin kein Sith", hob er zu einer Erwiderung an, nachdem Mol schlussendlich eingewilligt hatte. "Auch wenn jeder einzelne von Ihnen nach Macht strebt und danach trachtet den Platz des über ihm Stehenden einzunehmen, ist die Tradition der Sith zugleich auch die größte Kette selbst, für einen jungen, ungezügelten Geist. Ich habe diese Ketten schon lange gesprengt",

verkündete Jart mit einem gewissen Stolz in der Stimme, denn in der Tat hegte er keinerlei Absichten, das Studium der dunklen Künste, gleich unter welchem Lord auch immer, wieder aufzunehmen. Sein schmaler Mund formte sich zu einem feinen Grinsen. Gleichwohl empfand er das erworbene Wissen als äußerst hilfreich, denn es verlieh ihm eine Kraft, von der Nicht-Machtempfängliche nicht einmal wussten, dass es sie überhaupt gab. Nicht zögerlich, doch vorsichtig, näherte sich Jart Mol. Den Zorn über das Vergangene, fühlte er deutlich, doch ebenso die geistigen Schranken, die der Zabrak sich selbst auferlegte. Wäre Mol empfänglich für die Wogen der Macht, wäre er ein mächtiger Sith geworden, so er bereit war, dem Hass auf das Vergangene freien Lauf zu lassen. Jart ging in die Hocke und wischte mit einem Finger durch die wenigen Bluttropfen, die noch nicht in den Teppich eingezogen waren. Ein feiner, blutroter Film überzog seinen rechten Zeigefinger, dann richtete er sich mit einer grazilen Bewegung wieder auf und zeigte Mol bedeutungsschwer sein eigenes Blut. Das feine Schmunzeln wurde breiter und Jart erklärte langsam:

"Blut fließt niemals sinnlos, Mister Mol, doch ich verspreche, dass es das Blut unserer Feinde sein wird, dass in Strömen fließt. Und bei den fauligen Knochen des Imperators, Blut wird fließen." Wieder wurde seine Stimme undeutlich, als befänden sich seine Gedanken an einem weit entfernten Ort. "Es wird viel Blut fließen, sowohl das unserer Feinde, als auch unser eigenes, doch das ist der Weg, der uns beschienen ist. Heißen wir ihn willkommen!"

Zunächst fuhr er sich mit dem blutigen Finger über die Wange, dann tat er dasselbige bei Mol, der ihn fast erschrocken ansah, sich jedoch nicht regte. "Jetzt ist es kein Bündnis, sondern ein Pakt", dachte Jart zufrieden und wollte gerade ansetzen, um dem muskulösen Zabrak seine knochige Hand zu reichen, als plötzlich alle Sinne gleichzeitig aufschrien, um ihn vor einer unmittelbaren und tödlichen Gefahr zu warnen. Im gleichen Moment öffnete sich die Tür zu seinem Quartier einen größeren Spalt breit und ein kleiner, rundlicher Gegenstand wurde hereingerollt, dessen hervorstechendsten Merkmale die waren, dass er aus Metal war und in immer kürzeren Intervallen blinkte.

"Kopf runter",

zischte Jart vor Anspannung heißer und riss im letzten Moment den massiven Frühstückstisch herum, bevor der Thermaldetonator im Eingangsbereich seines Quartiers auch bereits detonierte und unter kreischendem Getose die penibel eingerichtete Suite in ein rauchendes, stinkendes Trümmerfeld verwandelte. Der persönliche, droidische Leibwächter des ehemaligen Konteradmirals hatte es zwar noch geschafft den Kopf in Richtung der Bedrohung zu wenden, doch dann riss ihm die kinetisch-thermale Explosion die Gliedmaßen vom Körper und beendeten dessen Existenz auf grausige Art und Weise. Jart, wie im Rausch, nahm nur bruchstückhaft wahr, was sich im Folgenden ereignete, zumal die heftige Detonation den umgestürzten Tisch gegen Mol und ihn geschleudert und die Luft aus ihren Lungen geraubt hatte. Obwohl es in seinen Ohren immer noch klingelte und er irgendwoher blutete, vernahm er das Getrappel von Männern, die durch die Tür in sein Quartier stürmten, der schwere ihrer Schritte nach vermutlich bewaffnet und gepanzert. Die damit einhergehende, winselnd-schmeichlerische Stimme erkannte der drahtige Twi'lek jedoch sofort wieder. Irys Krel.

"Hier spricht, CAPTAIN Krel. Wenn Sie diesen unsäglichen Unfall überlebt haben sollten, Ga'lor, dann scheint heute wirklich nicht Ihr Glückstag zu sein. Ihr Kommando ist von dem heutigen Tag an beendet. Das Schiff befindet sich unter meiner Kontrolle. Wenn ich mit den Blaupausen der Subjugator und Ihrer Leiche auftauchen werde, wird der Subvigo ganz sicher keine tiefgreifenden Fragen stellen, da bin ich mir sicher, Ga'lor." Fast gellend erklang dann der Ausruf: "Und jetzt, Mister Bozon verwandeln Sie das Quartier in ein Aschefeld."

Erst jetzt war Jart klar, dass dieser feige Hund von Bothaner noch nicht einmal den Mut aufbrachte, ihn selbst um die Ecke zu bringen. Ein unbändiger Zorn erwuchs in Jart und gierte danach entfesselt zu werden.


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[ Weltraum / Äußerer Rand / Hyperraum Richtung Tatoo-System / Fast Fortune / vor Jart Ga'lors Quartier ] Mol, Jart Ga'lor, Magnawächter

Jart Ga’lor war kein Sith mehr. Er hatte die die Ketten ihrer Tradition gesprengt, die besagte immer die nächst höher Stehenden zu vernichten. Dass er hier war, bestätigte dies nur. Er war von einem Meister ausgebildet worden, hatte diesen jedoch offensichtlich verlassen und sich der Republik angeschlossen. Doch auch dort hatte ihn nichts gehalten. Obwohl er den Rang eines Admirals erreicht hatte, war er auch von dort fortgegangen. Und nun war er hier, um wieder von neuem zu beginnen.

Als er darüber nachdachte, interessierte Mol doch irgendwie der Grund für diese Odyssee durch drei der großen Fraktionen der Galaxis. Doch jetzt schien nicht der rechte Augenblick zu sein, um solche Fragen zu stellen. Fast schon feierlich schritt der Twi’lek auf ihn zu. Er ging in die Hocke und tauchte seine Finger in die Blutstropfen, die von der schwarzen Hand des Zabrak getropft waren. Langsam hob er den nun geröteten Finger ins Licht und die Flüssigkeit warf glänzend den Schein der Lampe wieder.

In einem bedeutungsschwangeren Ton sprach Ga‘lor weiter. Blut würde fließen. Das Blut ihrer Feinde in Strömen, ihr eigenes… Mol hielt die Luft an. Das hier war ein wichtiger Moment. Er wusste nicht warum, doch er spürte, dass sie zusammen viel Jaggarnath erringen würden. Zusammen, als unschlagbares Team. Die Erbeutung der Blaupausen der Subjugator würde nur der Anfang sein. Zusammen würden sie die schwersten Jagden erleben und siegreich abschließen, und schließlich wie Kaiser ins Jenseits einziehen, mit Myriaden von Wesen, die ihnen zu Befehl stehen würden. Und das würde nicht nur für sie beide gelten. Jene die sich ihnen anschlossen, würden ähnliche Herrlichkeit im Leben und im Tod erleben.

Langsam hob Ga’lor seinen Finger an sein Gesicht und malte einen roten Striemen auf die Wange. Einen Moment lang war der Zabrak erschrocken. Sein Gegenüber wollte dieses Bündnis durch einen Blutpakt besiegeln. Keiner von beiden würde dann noch den anderen ruhigen Gewissens verraten können. Es war ein Zeichen dafür, wie ernst es der rotäugige Twi’lek meinte. Doch er sollte ihn haben. Das Blut auf seiner eigenen Wange fühlte sich kalt und klebrig an, nachdem Ge’lor auch ihn gezeichnet hatte.

Fast in Zeitlupe schienen die beiden Hände sich aufeinander zuzubewegen, um das ganze noch einmal fast schon symbolisch zu besiegeln. Doch dann geschah etwas, das diesen nahezu heiligen Augenblick störte. Plötzlich nämlich versteifte sich der Twi’lek und sein Kopf ruckte zu der Tür, die auf unerfindlichen Gründen einen Spalt offen stand. Dann erblickte der Hüne den Thermaldetonator. Ga’lors Anweisung in den Ohren duckte er sich und spurtete hinter den umgeworfenen Tisch, den der grünhäutige Admiral geistesgegenwärtig umgeworfen hatte. Wurst, Käse, Brot, Besteck und Flüssigkeit wurden durch den Raum gewirbelt. Dann explodierte die Granate.

Als er durch die Luft geschleudert wurde, kam Mol grade noch der Gedanke, dass er in diesem Job viel zu oft von Explosionen getroffen wurde, dann Schlug er rücklings gegen die Wand und der Tisch knallte frontal gegen seine Brust. Die verletzte Seite schrie förmlich auf und auch das abgeschossene Horn machte auf sich aufmerksam. Sterne tanzten vor seinen Augen und er schmeckte Blut. Es war wohl nur seiner Vergangenheit auf Taris zu verdanken, in der jede Schwäche den Tod hatte bedeuten können, dass er jetzt nicht bewusstlos wurde, sondern wie ein Hund den Kopf schüttelte und versuchte die Sterne zu verscheuchen.

Er wurde grade noch rechtzeitig wieder klar im Kopf, um den letzten Satz einer fast schon eklig sanften Stimme zu hören, die einem Mister Bozon befahl, das Quartier in Schutt und Asche zu legen. Mols erster Gedanke war, dass Republikaner oder Imperiale es irgendwie geschafft hatten, doch noch unbemerkt auf die Fast Fortune vorzudringen, doch dann erinnerte er sich, dass er diese Stimme bereits einmal auf der Brücke gehört hatte. Das hier war kein Enterkommando von Republik oder Imperium – das hier war ein Putsch!

So Geräuschlos wie möglich lehnte der Zabrak sich nach vorne und linste durch einen frisch entstandenen Spalt in der vormals soliden Holzplatte des Tisches. Der grade noch geschmackvoll eingerichtete Raum war reines Chaos. Überall züngelten kleine Flämmchen umher, Trümmer von nicht mehr identifizierbaren Möbelstücken lagen wild verteilt und der solide Schreibtisch stand hochkant an einer Wand, ein Bein abgebrochen und die schwere Holzplatte nun mit geschwärzten Mustern verziert.

Und inmitten diesen Raumes, der zurecht so aussah, als sei eine Bombe eingeschlagen, standen mehrere schwer gerüstete Gestalten, die Sturmgewehre im Anschlag. Aus Mols Perspektive konnte er fünf sehen, davon zwei, die genau auf den umgestürzten Frühstückstisch zukamen. Die anderen hatten andere Stellen zum Ziel, an der sie die Leiche des Twi’lek vermuteten. Schnell blickte Mol zur Seite und begegnete den roten Augen, des nicht wirklich toten Admirals, über die sich ein goldener Schimmer gelegt hatte. Knapp signalisierte der Zabrak ihm, dass er fünf Gegner sehen konnte, von denen zwei eine akute Bedrohung darstellten. Der ungesprochene Vorschlag, dass jeder einen der beiden übernehmen würde, wurde abgenickt.

Während die beiden näher kamen, griff Mol nach dem kleinen Blaster, den er immer bei sich trug. Erschreckt stellte er fest, dass er bei seinem Sturz darauf gelandet sein musste. Der Lauf war verbogen und ein Teil des Griffes abgebrochen. Ein äußerst unflätiges Wort entwich in einem Lufthauch seinen Lippen. Die Waffe war unbrauchbar. Bestenfalls würde sie in der Hand des Schützen explodieren, sollte dieser versuchen sie abzuschießen und vermutlich den kompletten Arm wegreißen.

Hektisch sah der Hüne sich nach einer Alternative um. Sein Gegner kam bereits beunruhigend nahe. Ein rußgeschwärztes Brotmesser gewann die Auswahl gegen einen unterarmlangen Holzsplitter und war einen Herzschlag später in der riesigen Hand des Zabrak. Keine Sekunde zu früh. Sein Soldateninstinkt übernahm die Kontrolle und mit der Wucht eines rasenden Reeks schnellte Mol sich nach vorne und durchbrach die marode Holzplatte zuerst mit dem gehörnten Kopf und dann mit den muskulösen Schultern. Seine beiden Herzen pumpten Wellen von Adrenalin durch den riesigen Körper. Die rothaarige Menschenfrau hatte grade noch Zeit kurz aufzuschreien, als schwarze Hände sie packten und ein Brotmesser auf ihr ungeschütztes Kinn zuschoss.

Mit einem feuchten Geräusch bohrte sich kaltes Metall in weiche Haut, teilte warmes Fleisch, drang durch die Zunge und die Mundhöhle in den Gaumen und schließlich mit einem knirschenden Geräusch in ihr Hirn. Heißer Lebenssaft spritze über Mols Hände und der Körper erschlaffte. Mit einem metallischen Geräusch brach die Klinge des Messers ab, dass doch zum Brotschneiden und nicht zum Töten geschaffen worden war. Doch der Verlust der provisorischen Waffe war dem tödlich effektiven Zabrak herzlich egal. Während die anderen Putschisten das Feuer auf ihn eröffneten duckte er sich hinter ihre tote Kameradin und griff sich ihr Sturmgewehr.


[ Weltraum / Äußerer Rand / Hyperraum Richtung Tatoo-System / Fast Fortune / vor Jart Ga'lors Quartier ] Mol, Jart Ga'lor, sechs Putschisten, davon einer tot
 
[Hyperraum nach Tatooine | Fast Fortune | Quartier des Captains] Jart Ga'lor, Mol, sechs von Krels Söldnern


Es bedurft wenig mehr als ein knappes Nickes zwischen den ehemaligen Offizieren der Republik, um sich darüber einig zu sein, wie mit der Situation umzugehen sei, aber zu mehr war der drahtige Twi'lek auch nicht in der Lage. Der Tisch war durch die blanke Wucht der Explosion fast zwei Meter nach hinten katapultiert worden und hatte Jart dabei die Schulter zertrümmert, wovon dieser jedoch kaum Notiz nahm. Zorn regierte sein Handeln und der unbändige Wunsch diese verräterischen Bastarde in Stücke zu hacken, wie ein Fleischer es mit Vieh tat.

Aus den Augenwinkel und nur schemenhaft bekam Jart mit, wie Mol den umgestürzten Tisch mit der ganzen Wucht seines Körpers zerschmetterte und sich dann auf eine rothaarige Frau warf, die der schiere Wahnsinn dieser Tat an sich bereits verzagen ließ, womit sie sich jede Option verspielt hatte. Jart zögerte noch einen Moment, um den Malstrom purer Emotionen, der in diesem Raum waberte, tief einzusaugen und dadurch Kraft zu generieren. Das Rot seiner Augen nahm an Intensität zu, doch nur kurz erlaubte er sich selbst ein Bad in der Macht der dunklen Seite, dann schoss er hinter der ohnehin nicht mehr existenten Deckung hervor und auf den Kel'dor zu, der mit einem leichten Repetierblaster in beiden Händen unmittelbar vor dem neuerlichen Feuern stand. Mit einem irren Ausdruck im Gesicht und der Geschwindigkeit, die ihm die Macht verlieh, tauchte Hart nur Sekunden später vor dem ahnungslosen Söldner auf. Hart wirbelte um seine eigene Achse und Peitsche dem Kel'dor seine abgehärteten Lekku ins Gesicht, gepaart mit einem unheimlichen, heiseren Aufschrei. Dem völlig übertölpelten Angreifer wurde seine Atemmaske aus dem Gesicht geschlagen und er ließ krampfhaft röchelnd das Gewehr los, wenngleich ihm hätte klar sein müssen, dass ihn dies nicht vor dem tobenden Zorn des K'thri-Meisters schützen würde.

Ein kurzer Blick zur Seite bestätigte Hart in der Annahme, dass Mol mit seinem Gegner bereits fertig war und sich gleich einem Derwisch in die wild um sich schießende Söldnermeute warf. Mit einem sauberen Schnitt seiner Vibroklinge tötete Hart sein Opfern dann drückte er sich seitlich an den Trümmern des Droiden, auf allen Vieren krabbelnd, um sein Profil klein zu halten, vorbei, um dem hühnenhaften Zabrak bei zu stehen. Jarts Gedanken kreisten jedoch bereits darum, wie er Krel für diesen Frevel töten würde. Für den geschundenen Twi'lek war es keine Frage des ob, sondern nur des wie.



[Hyperraum nach Tatooine | Fast Fortune | Quartier des Captains] Jart Ga'lor, Mol, vier von Krels Söldnern
 
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