das soll keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen
Oh Gott, neee, bitte nicht die gibt's hier schon zur Genüge... ich werd's auch versuchen zu umgehen.
Das größte Problem das ich hierbei habe ist, dass das Universum so unendlich viel kleiner anfühlt als das, welches ich mir nach konsumieren der GL-Filme, der PC-Spiele der 90er und 00er, der Bücher die ich gelesen habe so vorgestellt habe.
Das ist wohl wieder ein Beispiel dafür, wir groß und unglaublich unterschiedlich die Fanbase ist. Ich würde von mir das genaue Gegenteil behaupten: Ich wollte immer eher auf die Welten zurück, die ich schon kenne, und diese näher erkunden. Vom Legends-EU habe ich gerade mal die Oberfläche leicht angekratzt, dort hatte ich aber immer das Gefühl, dass eine Handlung eben auch wieder in ihrem abgeschlossenen Bereich des Universums spielt (das sehen wir also ähnlich). Wenn dann immer mehr Welten dazu kommen, dann wird das für mich zu unübersichtlich. Als Beispiel, was die Filme betrifft, kann ich anführen, dass ich für die PT die Hoffnung hatte (und mich echt darauf gefreut hatte), Alderaan zu sehen. Und zwar in einer großen Rolle als zentrale Welt, auf der große Teile der Handlung spielen. Das hatte durch die OT für mich eine riesige Bedeutung. Ich wollte diesen Planeten kennenlernen, ich wollte die Organas kennenlernen. Gleiches gilt für Tatooine und die Familie Lars. Ich wollte Onkel Owen und Tante Beru genauer kennenlernen. Dann ging alles, was ich als zentrale Teile meines Star Wars-Universums wahrgenommen hatte, in einem riesigen bunten Universum unter und wurde in meinen Augen zum Schluss noch irgendwie reingewurschtelt. Das alles, wie gesagt, nur als Beispiele, was ich meine.
Aber klar, wenn man dann Jahre lang durch PC-Spiele etc. ein großes Universum für sich aufgebaut hat, dann wirkt die ST im Vergleich sehr klein. Dass das Worldbuilding dort insgesamt leider auf der Strecke blieb, sehe ich auch so. Damit hätte man wahrscheinlich Leute mit so unterschiedlichen Star Wars-Welten im Kopf wie uns beide eher zusammen abholen können.
Die Welten der PT/OT/Legends-Sekundärmedien lassen sich FÜR MICH(!!) mit der Welt der ST einfach nicht verheiraten. Das klingt jetzt doof aber es fühlt sich einfach falsch an....
Das klingt nicht doof, das hast du ja eben erklärt.
Wobei ich sagen muss, rein optisch find ich schon, dass die neuen Filme, also auch die Spin offs, eine gute Figur machen. Gerade bei den Sequels ist eine Entwicklung bei der Technik zu sehen, die aber immer noch den alten Look hat.
Und das Wort FanFicition benutze ich hier darum, weil die Filme einerseits nichts mehr mit GL zu tun haben - der "Erfinder" kann noch so große Grütze fabrizieren aber man muss es als sein "Werk" anerkennen.... Disney und alle seine Angestellten sehe ich in der Form lediglich als (evtl. vorrübergehender?) "Besitzer".. und andererseits eben auf mich wirken wie früher FanFiction gewirkt hat....
Was mir bei dem Wort "Fanfiction" halt so gegen den Strich geht ist, dass ich das Wort den unzähligen Leuten gegenüber, die mit Herzblut und sicherlich auch Stolz und professionell an diesen Filmen arbeiten, als ungerecht empfinde. Ist vielleicht auch ein bißchen Wortklauberei von meiner Seite dabei. "Fanfiction" im schlechtesten Sinne ist für mich, wenn irgendeine Geschichte zwar optisch im Star Wars-Look daherkommen würde, aber einfach inhaltlich nichts mit Star Wars zu tun hätte.
Aber was erzählt denn die ST:
Die Star Wars-Geschichte. Gut gegen Böse, innere Konflikte, Hoffnung. Sogar das zentrale Thema der Machtbalance ist sehr präsent. Im Grunde ist die Geschichte der ST sogar ziemlich traurig und düster, behält aber den starwarsigen Hoffnungsschimmer immer bei. Jetzt mal unabhängig von der Umsetzung. Das ist doch de facto die Geschichte, die die ST erzählt. Oder? Da finde ich das Wort "Fanfiction" einfach nicht angebracht und ungerecht.
Allein, es krankt an der Umsetzung, und da bin ich ganz bei dir. Ich denke, ich hab hier im Forum schon oft erwähnt, dass ich gerade auch bei TLJ Schnitt, Humor und Hektik nicht mag. Trotzdem liebe ich diesen Film, weil der Kern für mich stimmt und ich werde ihn immer gerne leidenschaftlich verteidigen.
Auch ich spüre, dass hinter Star Wars nun leider ein gewinnorientierter Großkonzern steht, der auch auf die Umsetzung der Filme in Richtung actiongeladener Slapstickmassengeschmack seine Auswirkungen hat.
Das gefällt mir nicht, aber weil es Star Wars ist, kann ich drüber hinwegsehen und mich über das freuen, was richtig gemacht wird. Dass beim Aldi jedoch, wenn mal wieder Disneywoche ist, neben "Frozen" und "Cars" leider auch "Star Wars" liegt, das fühlt sich falsch an. Will sagen: Ich sehe das alles auch nicht nur durch eine rosarote Brille.
Wäre natürlich schöner, wenn die ST nicht so viel Potential liegen gelassen hätte. Man hätte wirklich erstmal die Welt 30 Jahre nach der OT ordentlich aufbauen müssen, hätte dann vielen auch nicht so vor den Kopf gestoßen. Für mich hat aber auch die PT viel Potential liegen gelassen (s.o.). An der Marke Star Wars zerren einfach unglaublich viele Interessen, die schwer unter einen Hut zu kriegen sind. Aber "Fanfiction", nein, das ist nicht das passende Wort.