Yaga Minor (Yaga-System)

[ Yaga-Minor | Capital City | Regierungsbezirk | House of Reign | Vorraum zum Büro des Moffs ] - Aren Vayliuar

Aren wartete wieder mal vor dem Büro des Moffs, auch wenn es dieses mal ein anderes war, als bei seiner Beförderung zum Sector Adjutant. Das Büro im Stationsring diente eher repräsentativen Zwecken, wie Aren vermutete. Dort oben hatte der Moff nur einen verhältnismäßig kleinen Komplex zur Verfügung. Warum er trotzdem dieses Büro hatte, war Aren ein wenig verschleiert, auch wen er natürlich gehört hatte, das der Moff wohl ein gewisses Geltungsbedürfnis hatte.
Dies hier jedoch war sein Hauptbüro, Zentrum der Sektorverwaltung, im Westflügel des ,,House of Reign". Jeder Moff, der bisher über den Prefsbelt-Sektor geherrscht hatte, hatte von diesem Gebäude aus die Regierung gelenkt. Mitten im Regierungsviertel der Hauptstadt, wo auch Arens Arbeitsplatz lag, erhob sich der Kuppelbau auf einem Hügel. Im Ostflügel hatten verschiedenste Organisationen Zweigstellen und Büros untergebracht, wie die Sector Ranger, die Zollbehörde, Security Kräfte, aber auch beispielsweise der Sector Adjutant der den das hiesige Gebiet kontrollierte hatte hier sein Büro, wie noch einige weitere Verwalter und Administratoren und auch das Pressebüro des Moffs. Außerdem gab es hier auch noch einige größere Räume für öffentliche Anlässe, die der Moff und seine Untergebenen nutzten konnten.
In der Mitte des Gebäudes, direkt unter der Kuppel lag ein Sitzungsaal, mit gewaltiger Kapazität. Hier konnte der Moff seine ganzen Untergebenen zusammenrufen, zu Konferenzen oder Ansprachen. Es war genug Platz dafür, das jeder Gouverneur aus dem Prefsbelt Sektor einen Sitzplatz einnehmen konnte.
Und hier, im Westflügel, lag das ganz persönliche Reich des Moffs. Privaträume, Konferenzräume, Räume für Empfänge, sogar kleiner Ballsäle standen dem Moff hier zur Verfügung. Und natürlich sein Büro, von welchem er die Geschicke des Sektors lenkte. Und vor genau diesem wartete Aren gerade.
Der Vorraum glänzte in hellem, weißen Marmor und durch große Fenster fiel das Licht der Sonne herein. Es wirkte hier nicht so überladen und übermäßig prunkvoll, wie bei dem Büro in dem Stationsring. Hier wurde mehr auf simple, aber doch pompöse Machdarstellung gesetzt. Außer einigen Säulen, die die weit oben liegende Decke stützend und einigen Büsten, die berühmte Persönlichkeiten des Sektors darstellten, gab es hier recht wenig zu bestaunen.


Plötzlich öffnete einer der beide Wächter die gut drei Meter hohe Pforte zum Büro des Moffs, welche mit edlen Schnitzereien verziert war und Aren trat ein. Auch das übermäßig große Büro glänzte in dem weißen Marmor des Vorraums, auch wenn hier das untere Drittel der Wände noch mit Hold versehen war, das ebenfalls von kunstvollen Schnitzereien geziert wurde. Vor Kopf, hinter einem mächtigen Schreibtisch saß der Moff, der bereits auf ihn zu warten schien.

,,Vayliuar, setzten sie sich."

Begrüßte er Aren knapp und wies auf einen der beiden freien gepolsterten Stühle vor seinem Schreibtisch.

,,Wie kann ich ihnen helfen."

Aren nahm den Platz mit einem freundlichen Lächeln an.

,,Eure Exzellenz, ich habe ein Projekt, das ich mit ihnen abklären möchte."

Aren holte ein Datapad hervor und reichte es seinem mächtigen Vorgesetzten über den Tisch.

,,Es handelt sich um ein Treffen der Verantwortlichen für die innere Sicherheit im Sektor, hauptsächlich waren Einladungen an die Legaten der entsprechenden Resorts auf den Planeten ihres Sektors geplant, aber auch einige Vertreter der Sektor Ranger würden wir beispielsweise gerne einladen, vielleicht auch der ein oder andere Gouverneur.
Die Idee entstand daraus, eine gemeinsame, verbesserte Sicherheitspolitik in unserem Sektor zu besprechen und ein Forum zum Austausch verschiedenster Ideen und Ansätze zu schaffen. Meine Karriere auf Borosk hat mir gezeigt, wie wichtig ein möglichst breites Spektrum an Ideen und Schachzügen die inneren Sicherheit betreffend ist. So steigt die Möglichkeit, auf verschiedenste Ereignisse vorbereitet zu sein.
Mein Büro und ich würden außerdem entsprechende Vorträge abhalten, von Personen mit besonderem Erfahrungsgrad auf diesem Gebiet.
Zusätzlich würde ich auch gerne einige verschärfende Gesetzesentwürfe vorzeigen, die Situationen, wie sie auf Borosk entstanden, bereits im Vorhinein verhindern sollen. Darunter zählen unter anderem die Verpflichtung zur regelmäßigen Überprüfung von Regierungsnotbunkern, sowie Protokolle, die im Falle einer Geiselnahme der Regierung greifen sollen.
Eine Zusammenfassung der geplanten Gesetzentwürfe, sowie einer groben Tagesordnung und weiteren Informationen finden die auf dem Datapad."


In den letzten Tagen war viel Arbeit für dieses Projekt in verschiedensten Arbeitsgruppen investiert worden. Die Gesetzentwürfe und Protokolle waren auf Situationen zugeschnitten, wie Aren sie damals auf Borosk erlebt hatte. Beispielsweise das Benennen eines Regierungsmitgliedes, welches während solcher Sitzungen nur per Holo, von einem anderen Ort zugeschaltet war und so im Notfall eine Rettungsorganisation leiten konnte, wurden darin festgeschrieben. Hätte es solche Protokolle, oder auch die Gesetzte, die festschreiben sollten, wie oft die Regierungsbunker genauestens überprüft werden sollten, zu Arens Amtszeit als Gouverneur bereits gegeben, wäre einiges vielleicht anders ausgegangen.
Doch der Moff wirkte nicht übermäßig begeistert, auch nachdem er kurz einige Seiten des Datapads überflogen hatte.


,,Wie lange soll der Spaß denn dauern? Würden dadurch nicht große Arbeitsausfällt innerhalb der regionalen Regierungen provoziert werden?"

Aren schüttelte beschwichtigend den Kopf.

,,Keine Sorge, eure Exzellenz. Diese Versammlung ist vorläufig auf circa drei Tage festgelegt. Je nachdem, wie erfolgreich dieser erste Versuch werden könnte, wäre es mein Plan, so ein Treffen jährlich abzuhalten, um eine möglichst hohe Aktualität der Protokolle und Ideen zu erreichen."

Doch auch das schien den Moff nicht endgültig zu begeistern. Aren konnte nur raten warum und wahrscheinlich waren ihm die drei Tage immer noch zu viel, oder erwartete er für den Aufmarsch so vieler Verwalter einen zu hohen Kostenaufwand? Trotzdem nickt der Moff.

,,Gut, ich werde mir meine Gedanken machen. Sonst noch etwas?"

,,Vielleicht haben sie von dem Park gehört, den ich den lokalen Sicherheitskräften gewidmet eröffnen möchte. Es wäre mir eine große Ehre und Freude, sie auch dort begrüßen zu dürfen, vor allem, da ich den Park gerne nach euch benennen würde.
Der Gouverneur sowie einige weitere Größen des Sektors werden auch kommen. Für ausgezeichnete Verpflegung frei Haus ist natürlich auch gesorgt."


Bei seinem letzten Satz setzte Aren ein großes Lächeln auf und die Idee, einer kleinen Gala, wo er sich präsentieren konnte, schien dem Moff auch etwas mehr zu gefallen, als Arens vorherige Idee. Besonders, da der Park nach ihm benannt werden sollte und sich so wohl auch das Geltungsbedürfnis des Moffs geschmeichelt und befriedigt fühlte.

,,Ich danke ihnen, Vayliuar. Ich werde sie rechtzeitig benachrichtigen."

Aren bedankte sich und verließ dann das Büro. Dieser Termin war zwar nicht so gelaufen, wie Aren es sich gewünscht hatte, aber zumindest bot sich ihm so bei der Gala mit ein wenig Glück noch die Möglichkeit, den Moff weiter zu bearbeiten und letztlich für seine Idee zu gewinnen.
So wie er den Moff einschätzte, musste Aren sich nur davor hüten, ihn zu sehr zu bedrängen. Was man so hörte, war es bei Sanec alles andere als eine kluge Idee, ihm auf die Nerven zu gehen, bis er einwilligte. So übte sich Aren dann eben in zurückhaltender Geduld und versuchte damit sein Glück.


[ Yaga-Minor | Capital City | Regierungsbezirk | House of Reign | Büro des Moffs ] - Aren Vayliuar, Kilodor Sanec
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Yaga-Minor | Capital City | Cafe Le Paix ] - Aren Vayliuar

Aren hatte es sich auf der Veranda des Cafes ,,Le Paix", welches er seit seinem Treffen mir dem Gouverneur regelrecht ins Herz geschlossen hatte. Hier konnte er ein wenig Abstand von der sonst so zweckgebundenen, militaristisch geprägten Capital City Yaga Minors nehmen. Nicht das Aren das unbedingt gebraucht hätte, nein, er wusste diesen ganz eigenen Reiz der Stadt auch zu schätzen, doch ab und an musste auch er ein wenig zur Ruhe kommen. Und das funktionierte hier wunderbar.
Auch um die Sicherheit musste man sich kaum Gedanken machen. Da dieser Ort nur der absoluten Oberschicht des Planeten reserviert war, sorgten Türsteher bereits am Eingang dafür, dass unliebsame Subjekte sich gar nicht erst in die Nähe der Reichen und Schönen begeben konnten. Die vier Gardisten seiner Leibgarde, welche er größtenteils von Borosk übernommen hatte und die den Tisch in gebührenden Abstand umstellt hatten, waren an diesem Ort eher schmückendes Beiwerk, auch wenn Aren durchaus glücklich war, sie und den zusätzlichen Schutz den sie versprachen, in seiner Nähe zu wissen.
Er nippte gerade an seiner Tasse Caf und sah die Nachrichten im Holonet auf seinem Datapad durch, als er eine vertraute Stimme hörte.

,,Aren, was für ein Zufall, dass du auch hier bist!"

Er blickte sich um und bedeutete mit einer Handgeste den Gardisten, den Besuch durchzulassen. Dann erhob er sich, um Lady Adriana Figg zu begrüßen. Ihm war dies Frau wirklich grundsätzlich sehr symphytisch, aber es war alles andere als in seinem Sinn, von seinem Großvater in eine Ehe gedrängt zu werden und allein das machte die Beziehung zu ihr schon um einiges schwieriger, auch wenn er sich mehr und mehr seiner Situation ergab. Doch, Adriana war eine wirklich ausgesprochen nette Person. Die Tage, die sie sich nun schon kannten, auch wenn sie wenig Zeit miteinander verbracht hatten, hatte er doch gemerkt, wie freundlich und lustig sie sein konnte, und auf den Kopf gefallen war sie ganz bestimmt auch nicht. Und wie sie da nun auf ihn zukam, ihr braunes Haar, das leicht im Sonnenlicht glitzerte und ihre Augen die ihn anstrahlten … nein, auch wenn er seinem Großvater gegenüber einknicken würde, konnte er doch nicht zulassen sich wirklich in sie zu verlieben und so seinem Großvater eine noch größere Genugtun zu verschaffen. Es ging hier nur darum, die alten Eliten seiner Familie abzulösen.
Aren versuchte sich von dieser Zerrissenheit nichts anmerken zu lassen, als er Adriana mit einer Umarmung begrüßte. Sie schien das ganze deutlich professioneller zu handhaben als er es tat. Vielleicht lag es einfach daran, dass sie in solche Verhältnisse hineingeboren wurde und Aren in diese Welt erst in seinen Teenagerjahren mehr und mehr hineingekommen war. Vielleicht hatte sie sich schon damit abgefunden und würde die ,,Befehle" ihrer Familie nicht in Frage stellen.

,,Adriana, schön dich zu sehen. Setz dich doch."

Aren, der trotz seiner Abneigung dieses ganzen Plans gegenüber nicht seine Manieren vergessen wollte, bot ihr einen Platz an, auch wenn er dabei ein wenig kühl klang. Dann setzte es sich selbst wieder und winkte einen Ober heran. Adriana bestellte sich ebenfalls einen Caf und dazu noch ein Stück Kuchen. Eigentlich wollte Aren sich mit einem Gespräch eher zurückhalten, doch sein Gegenüber schien anderes vorzuhaben und begann sofort mit ihm über alles mögliche zu reden. Anfangs hielt Aren sich noch ein wenig bedeckt, doch nach und nach taute er auf und dachte immer weniger an seine Bedenken. Sie plauderten über Hobbys, vergangene Zeiten und über andere Vorlieben. Letztendlich waren sie bei dem Thema angekommen, wie es mit Arens Projekt hier auf Yaga Minor voran ging und wie er sich auf seinem neuen Posten eingelebt hatte. Aren erzählte ein wenig über dieses und jenes Treffen, Verbesserungen und Verschlechterungen im Gegensatz zu Borosk und seine Pläne. Als er ein wenig genauer auf die kleine Gala eingehen wollte, die er zur Eröffnung des Parks plante und die nun schon in den nächsten Tagen anstand, schaltete Adriana sich wieder ein.

,,Das klingt wirklich sehr interessant. Weißt du, ich bin ein großer Freund von solchen Veranstaltungen. Damals, auf Gerrenthum, war ich ständig auf solchen Feiern. Mich würde es wirklich mal interessieren, wie so etwas hier im Imperialen Norden vonstatten geht."

Aren, der sich gerade ganz in seinem Element befand, führte sofort weiter aus.

,,Nun, wahrscheinlich recht ähnlich wie im Süden auch. Die Eliten orientieren sich doch eh alle am Zentrum, wenn es um sowas geht. Ich denke ..."

Adriana unterbrach ihn plötzlich. Hatte Aren sich verguckt oder hatte sie tatsächlich ein wenig die Augen gerollt?

,,Ich könnte ja vielleicht ein paar gute Worte bei den anderen hohen Tieren über dich fallen lassen, wenn ich dich begleiten würde."

,,Eine gute Idee. Ich werde dir die nötigen Daten zukommen lassen, damit du über den Termin und alles wichtige Bescheid weißt."

,,Wunderbar. Ich mache mich dann auch mal wieder auf den Weg. Es war wirklich schön dich zu treffen."

Sie stand auf und Aren tat es ihr reflexartig gleich. Mit einer Umarmung verabschiedeten sie sich, bevor sie die Veranda mit wehendem Haar verließ. Als Aren sich wieder setzte, wurde ihm erst richtig klar, was gerade geschehen war. Er hatte sich bereit erklärt, dass Adriana Figg seine Begleitung auf der Gala sein würde. Wie war es so schnell soweit gekommen? Im Nachhinein war das für Aren ein Rätsel.
Er würde seinen Großvater nochmals kontaktieren müssen um ihm mitzuteilen, dass er einwilligen würde. Er musste den artigen Enkel spielen, so sehr es ihm nun vielleicht auch missfallen würde.
Aren zog seinen Kommunikator und tippte die Nachricht an Joseph Fourb ein, dass er heute Abend unbedingt mit ihm sprechen wollte.

[ Yaga-Minor | Capital City | Cafe Le Paix ] - Aren Vayliuar
 
Zuletzt bearbeitet:
[ Yaga-Minor | Capital City | vor dem Relby-Hauptsitz ] - Aren Vayliuar

Es war bereits spät am Abend, als Aren ein etwas verwahrlost wirkendes Haus betrat, welches ein wenig abseits der üblichen Hauptverkehrsrouten der Hauptstadt lag. Die Fassade schien bereits nicht mehr ganz frisch zu sein und teilweise klebten auf dieser auch noch Plakate, welche ein Konzert ankündigten, welches vor einem guten Jahr stattgefunden hatte. Das war keine von den Gegenden, in denen er sich normalerweise aufhielt.
Zumindest wusste er, was ihn hier erwarten sollte. Aren sollte hier von einem Vertreter von Figg Excavations und dem Waffenhersteller Relby eigentlich bereits erwartet werden.
Das Gespräch, welches Aren noch vor wenigen Stunden mit seinem Großvater geführt hatte, war doch sehr positiv gelaufen. Sein Großvater hatte ihm seine Darstellung abgekauft, sich nochmals dafür entschuldigt, das er Aren damit so überrumpelt hatte, hatte probiert sich ein wenig zu erklären und Aren hatte nur zustimmend genickt. Für Joseph Fourb war nun ihr altes, wunderbares Verhältniss wieder hergestellt und die Sache soweit geregelt. Für Aren noch nicht. Bei weitem nicht. In einem Atemzug hatte sein Großvater, der ihn nun wieder treu in seinen Händen hoffte, ihn sofort zu einem Treffen weiter geschicht, für welches nun eigentlich schon ein anderer Vertreter der Fourb-Gruppe eingeplant worden war. Doch sein Großvater, ob als Akt der offiziellen Wiederaufnahme ins Geschäft für Aren, hatte alles so gedeichselt, das sein Enkel es nun doch übernehmen konnte. Und Aren, der artige, liebe Enkel, hatte gelächelt und zugestimmt. Und so stand er jetzt hier. Als Fourb kannte man keine ruhige Minute.
Er sollte hier ein Bündnis mit Relby eingehen. Relby war einst ein recht großer Waffenproduzent gewesen, nun lag er fast vollkommen am Boden und konnte nur durch fremde Hilfe wieder aufstehen, durch die Hilfe der Figgs und der Fourbs. Sein Großvater und Castor Figg hatten es wohl als eine Art Herausforderung gesehen, Relby wieder aufzubauen, die im Falle eines Erfolges auch noch ziemlich lukrativ werden konnte und die beiden Unternehmen noch enger als ohnehin schon aneinanderschweißen solle.
Wenn Aren es richtig mitbekommen hatte, unterhielten die Figgs schon seit längerem Beziehungen mit Relby und belieferten es mit Blastergasen. Castor Figg hielt wohl selbst nicht unbeträchtliche Anteile an der Firma und Aren wurden bereits auch schon eigene Anteile in Aussicht gestellt. Er hoffte nur, dass sich die beiden Köpfe der Bergbaudynastien hier nicht verzettelten.
Als er das Haus betrat machte dieses von innen auch keinen anderen Eindruck als von außen. Alles wirkte alt und vernachlässigt. Aren kam sich in seinem recht edlen Anzug, welchen er nach seiner Arbeit gegen die Uniform ausgetauscht hatte, ein wenig zu gut angezogen vor. Er wandte sich einer Sekretärin zu, welche hinter einer Theke saß.

,,Verzeihung, aber ich habe einen Termin mit Arnold Relby, dem CEO."

Als die Frau aufblickte, wirkte sie fast ein wenig irritiert, dass sich jemand hierhin verirrt hatte. Dann warf sie hastig einen Blick in ihre Unterlagen, bevor ihr aufzugehen schien, wer er war.

,,Oh, selbstverständlich. Mister Vayliuar, richtig? Nehmen sie den Turbolift bis ganz nach oben, dann den Gang bis zum Ende und dann die Tür vor Kopf."

Aren nickte ihr dankend zu, bevor er sich dem Lift zuwandte. Die Türen glitten sofort auf. Der Lift war recht schmal und Aren hatte nicht viel Platz. Dann folgte er den Anweisungen der Sekretärin, betätigte den entsprechenden Knopf, folgte danach dem Gang und klopfte an besagter Tür. Auch hier oben bot sich kein anderes Bild als unten. Nach einem kurzen ,,Herein" öffnete Aren die Tür und begab sich in das Büro, des CEOs von Relby. An einem erstaunlich freien unordentlichen Schreibtisch saßen zwei Männer, der eine jung und braun gebrannt mit einer Glatze und Bart, der andere alt und mit streng zusammgekämmtem weißen Haar. Auch der Rest des Büros wirkte ordentlich und sauber, wenn auch ein wenig karg.
Aren ging dem Tisch entgegen. Der ältere Mann erhob sich und reichte ihm die Hand.

,,Arnold Relby der Name, setzten sie sich doch."

Aren erwiederte den festen Händedruck und setzte sich dann auf den ihm zugewiesenen Platz.

,,Aren Vayliuar."

,erwiederte Aren nur knapp, um sich ebenfalls vorzustellen. Dann reichte auch der andere, jüngere Mann ihm die Hand.

,,Robert Pellton, Vertreter von Figg Excavations."

,,Sehr erfreut, Mister Pellton."

Nun, wo die Förmlichkeiten abgewickelt waren, schien keiner der Männer sich weiter mit solch unwichtigen Dingen befassen zu wollen. Pellton war es, der als Erster das Wort ergriff und für ihn selsbt und Relby zu sprechen schien.

,,Mister Vayliuar, sie werden das wesentliche ja schon wissen. Relby möchte eine Kooperation mit ihnen. Die Fourb-Gruppe soll die weiteren Rohstoffe liefern, die Relby für die Herstellung von Blastern und so weiter benötigt. Wir kümmern uns bereits um Tibanna-Gas, worauf wir einen besonders großen Zugriff haben. Doch wäre auch eine weitere Zusammenarbeit mit ihnen äußerst wünschenswert."

Aren nickte, er würde nicht um den heißen Brei herumreden.

,,Nun, die Erzlieferungen sind ja nur noch reine Formalie, das wesentliche wurde ja bereits mit meinem Großvater ausgehandelt und der Fourb-Gruppe ist es eine Freude, ihnen unter die Arme zu greifen Mister Relby. Doch was den Rest angeht ... lassen sie uns offen sprechen.
Hiermit lässt sich wenig bis gar nichts anfangen."

In einer ausladenden Geste deute er auf das ganze Büro. Jetzt würde es spannend werden. Er hatte von seinem Großvater recht große Freiheiten für diesen Deal erhalten, da das ganze von ihm und Castor Figg als eine Art erste, gemeinsame Unternehmung geplant worden war, um als Unternehmen und auch als Familien weiter zusammenzukommen und ihr Bündniss noch zu verstärken. So würde er nicht zuviel von seinem privaten Vermögen anzapfen müssen, welches durch den Bau des Parkes zwar nicht wirklich in große Mitleidenschaft gezogen worden war, aber doch eine merkbare Lücke auf seinen Konten hinterlassen hatte. Diese Investition konnte aber, auf lange Sicht, große Gewinne abwerfen oder aber sie zeigte, dass Aren mit seiner Einschätzung seinen Großvater gar nicht mal so falsch lag.

,,Wir müssen das Unternehmen quasi komplett umkrempeln. Ein neuer Standort, ein verbessertes Image, Kontakte. Ich kann ihnen eine äußerst große Hilfe sein. Ich habe Kontakte und ein Vermögen welches unabdingbar für eine Verbesserung der Lage ist. Mit mir auf ihrer Seite lässt sich hier, im Prefsbelt-Sektor eine äußerst solide Basis aufbauen, von welcher man weiter expandieren kann. Ich habe die Möglichkeiten, alles für ihren Aufstieg zu einem lokalen Riesen zu bahnen. Und das wird erst der Anfang sein. Doch das wird keinesfalls ohne Gegenleistung passieren. Ich benötige 30 % der Unternehmensanteile."

Die Verblüffung war seinen beiden Gesprächspartner deutlich anzusehen. Nun war es Relby, welcher das Wort ergriff.

,,Castor Figg besitzt nur 20 Prozent, 30 für sie sind zu viel, das kann ich nicht bieten."

Aren hob beschwichtigend die Hände.

,,Die 30 Prozent sind nicht für mich, nicht nur. Um ihren Aufstieg zu ermöglichen, müssen mehr Leute in diese Vision involviert werden. Und ich werde sie aus meinen Anteilen darin involvieren. Wir werden den Moff auf unsere Seite bekommen müssen. Größere Waffenproduzenten werden ihm höchstwahrscheinlich einiges an Geld bieten, damit sie von ihm unterstützt werden. Wenn der Moff aber Anteilseigner ist, wird er die Sache vielleicht nochmals mit anderen Augen überdenken."

Relby schien ins Grübeln zu geraten. Pellton schien immer noch nicht zufrieden, als fürchte er, seine Firma würde durch Aren aus der Relby Angelegenheit herausgedrängt werden. Nach einigen Minuten schien Relby bereits deutlich der Idee zugeneigter zu sein, wenn auch noch nicht vollständig überzeugt.

,,Nun, haben sie bereist konkrete Pläne, was sie mit der Firma anstellen würden?"

,,Sie werden bestimmt selbst einsehen, dass ich mich nicht die ganze Zeit um ihre Firma kümmern kann, aber ich habe bereits einige Ideen. Zuerst werden wir diesen Standpunkt hier veräußern und an zentralerer Lage etwas neues und besseres aufbauen. Wenn wir den Moff auf unserer Seite haben wollen, können wir ihn nicht hier begrüßen. Ein gutes äußeres und ein exzellentes Image müssen uns sehr wichtig sein und, bei aller Freundschaft, daran mangelt es hier vollkommen. Präsentation, darauf müssen wir aufbauen. Die Qualität der Ware ist dem, was ich gehört habe nach, sehr solide, dort muss man also wenn überhaupt nur maginal eingreifen. Außerdem habe ich Kontakte im Hutten-Raum, wo man nochmal günstiger produzieren könnte, dort werden wir größere Produktionszentren einrichten.
Ich gebe zudem demnächst eine Gala. Sie werden eingeladen und weitere Kontakte knüpfen.
Ich werde versuchen, sie zu einem Zulieferer der lokalen Sicherheitskräfte zu machen. Ein Großauftrag also, für den wir aber erstmal entsprechende Kapazitäten schaffen müssen."

Relby schien nun bereits recht angetan. Aren konnte nur wirklich nicht so unglaublich viel persönlich in die Angelegenheit stecken. Kurz überlegte er, dann fiel ihm die Idee ein.

,,Die weitere Durchführung meiner Pläne wird mein Neffe übernehmen, Justus Fourb. Er befindet sich bereits auf dem Planeten und genießt mein vollstes Vertrauen. Er selbst wird mich persönlich vertreten und ihnen immer zur Verfügung stehen."

Das ganze sollte auch als eine Prüfung für Justus dienen. Auf diese Idee war Aren spontan gekommen. Sollte er bald seinen Großvater beerben, konnte er nicht auf seine Stellung in der Imperialen Verwaltung verzichten. Also brauchte er einen treuen und fähigen Vertreter in der Firma, auf Uyter. Und da sah er zu diesem Zeitpunkt seinen Neffen Justus Fourb.
Auf Relbys Gesicht zeigte sich ein Lächeln.


,,Ausgezeichnet. Mister Vayliuar, sie bekommen ihre 30%. Ich werde die entsprechenden Verträge vorbereiten."

[ Yaga-Minor | Capital City | Relby-Hauptsitz | Vorstandsbüro ] - Aren Vayliuar, Robert Pellton, Arnold Relby
 
[ Yaga-Minor | Capital City | vor dem ,,Sanec-Park" ] - Aren Vayliuar, Adriana Figg

Die Sonne war bereits seit einigen Stunden untergegangen, als die Limousine der Regierung vor dem Park landete, der für die Eröffnungsfeier nur für ausgewählte Gäste geöffnet war. Aren trug einen besonders edlen, schwarzen Smoking, welcher in seinen Augen die Wichtigkeit dieses Ereignisses nochmals unterstreichen sollte. Es mochte sich zwar ,,nur" um die Eröffnung eines Parks handeln, doch war dieser Park sein erstes Projekt und die anwesenden Gäste gehörten zur Oberschicht des Planeten. Militärs, Vertreter der Sicherheitskräfte, Verwalter, Geschäftsleute, Größen der Kunst und Kulturlandschaft des Sectors, der Gouverneur und sogar der Moff selbst hatten sich angekündigt, was Aren besonders erfreute
Aren hatte dafür gesorgt, das der Park heute in seinem besten Licht erstrahlen würden. Der ohnehin vollkommen frische und unbenutzte Park war nochmals auf Hochglanz poliert worden, an jeder Ecke warteten Bedienstete, welche Häppchen und Getränke reichten. Das Wetter spielte ihm hier natürlich auch sehr in die Karten. Die ganzen letzten Tage kein einziger Regentropfen und ein wolkenfreier Himmel bei angenehmen Temperaturen. So sollte es sein. Die Halle, in der die Gala stattfinden sollte, war für heute auch mit besonders hochwertigen Tischen und gepolsterten Stühlen und Sesseln ausgestattet worden.
Neben ihm saß seine Begleitung, Lady Adriana Figg. Als Aren sie abgeholt hatte, hatte er nicht schlecht gestaunt. Ihre ohnehin schon sehr, sehr vorteilhafte Figur war in ein weinrotes Kleid gehüllt, bei welchem Aren kurz sämtliche Bedenken vergessen hatte, die ihn ihrer Beziehung bezüglich plagten. Mit einer solchen Frau an seiner Seite würde Aren die Aufmerksamkeit als neuer Sectoradjutant nur noch mehr auf sich ziehen.
Der Chauffeur öffnete ihm die Tür und Aren wurde von einer Vielzahl von Reportern erwartet, welche sofort die Chance nutzten und einige Fotos machten. Kurz nickte Aren ihnen zu und gab ihnen die Chance ihrem Job nachzukommen. Dann bemühte er sich zur Tür seiner Begleitung, öffnete ihr die Tür und half ihr heraus. Das Blitzlichtgewitter nahm nur noch zu. Sie hackte sich bei ihm ein, kurz posierten sie für die Reporter, bevor sie sich an ihnen vorbei in den Park bewegten. Die Wege waren bisher noch leer, bis auf die Bediensteten. Sie als Gastgeber waren natürlich vor ihren Gästen da.
Sie schlenderten die Wege zur Halle entlang, welche im Licht von Scheinwerfern erstrahlte. Man hatte wirklich nicht übertrieben, als man vor Aren mit dem Design geprahlt hatte. Das Gebäude aus hell glänzendem, weißen Stein war ein wirklicher Augenschmaus. Aren nickte freundlich den Butlern mit ihren Tabletts zu, während sie an ihnen vorbei gingen. Dann wandte er sich Adriana zu.

,,Nun, was sagst du? Gefällt es dir?"

Adriana lächelte ihn an und Aren musste unweigerlich zurück lächeln.

,,Wirklich sehr schön. Dein Architekt hat sich selbst übertroffen."

Zufrieden ließ Aren sein Blick nochmals über das Gebäude schweifen und kurz machte sich eine gewisse Dankbarkeit in ihm breit. Wie viele Leute würden morden, für das Leben, welches er führte? Geld, Macht und Einfluss und seine größte Sorge war in diesem Moment, das er eine wunderschöne Frau an seinem Arm hielt. Natürlich war nicht jeder Moment so wie dieser. Doch wen es darum ging, die Früchte des Erfolges zu ernten, wusste Aren nie, weshalb er vorher sich eine solche Hektik gemacht hatte.
Sie betraten das Gebäude und befanden sich sofort auf einer Empore, von welcher man in die Halle hinab blicken konnte, in welcher gleich die Gala stattfinden würde. Mehrere Tische, um die sich elegante Stühle gesellten, standen dort unten, jeder mit edlem Geschirr gedeckt. Im Laufe des Abends würden immer wieder kleinere Häppchen gereicht werden und als Hauptgericht auch wieder etwas aus der mandalorianischen Küche. Aus dem letzten mal hatte er jedoch gelernt und dieses mal alles einem Profi anvertraut und alles ganz genau besprochen und auch im Vorhinein probiert.
An den Wänden hingen bereits die teuersten Bilder, einige andere hingen auch in den sich an den Hauptsaal anschließenden Gängen und Hallen. Der Blick der Tische war auf eine Bühne gerichtet, auf welcher sich, im Hintergrund, bereits ein Streicherquartett bereits einrichtete.
Wenige, handverlesene Journalisten waren dabei, sich die besten Standorte für Kameras und Mikrofone zu suchen, unter der strengen Aufsicht eines Butlers, welcher streng darauf achtete, das sie später definitiv niemandem im Weg stehen würden.
An einem Tisch, direkt an der Bühne, saß bereits der Gouverneur, der aufstand als er ihn sah. Auch er war in Begleitung hier, seine Frau Beatrix de Fressco. Aren trat ihm schnellen Schrittes entgegen. Und begrüßte ihn mit einem freundlichen Händedruck.

,,Gouverneur, darf ich vorstellen, Lady Adriana Figg. Lady Figg, der Gouverneur Yaga-Minors, Albert Piere de Fressco."

Der Gouverneur begrüßte sie ebenfalls mit einem Händedruck und lächelte ihr zu.

,,Um die langen Formalitäten abzukürzen, nennen sie mich doch einfach Albert, sie beide."

Der Sectoradjutant nickte erfreut und bot dem Gouverneur ebenfalls das Du an. Dieser Mann gefiel Aren. Es war gut, einen solch mächtigen Gouverneur als Verbündeten, vielleicht sogar Freund, in der Hinterhand zu haben. Und genau darauf lief diese Zusammenarbeit wohl heraus. Dieser Abend begann Aren mehr und mehr zu gefallen, ohne das er offiziell überhaupt angefangen hatte.

[ Yaga-Minor | Capital City | ,,Sanec-Park" ] - Aren Vayliuar, Adriana Figg
 
[ Yaga-Minor | Capital City | ,,Sanec-Park" ] - Aren Vayliuar, Adriana Figg, sowie weitere Gäste

Mittlerweile waren auch die restlichen Gäste eingetroffen, hatten Platz genommen und waren in Gespräche miteinander vertieft. Der Moff saß am Tisch mit dem Gouverneur und Aren und war gerade in ein Gespräch mit Lady Figg vertieft, dessen richtiges Thema Aren gar nicht richtig mitbekommen hatte. Er hatte sich noch ein wenig mit dem Gouverneur unterhalten, ob es noch irgendwelche Besonderheiten oder Änderungen den Abend betreffend gäbe. Dann straffte Aren seinen Smoking und begab sich zur Bühne. An ihm lag es nun, die Gäste gebührend zu begrüßen, eine Leichtigkeit für jemanden in seiner Position.
Er baute sich hinter einem Rednerpult auf, gab den Streichern ein Zeichen und sie verstummten, was der Rest der Gäste auch nach und nach zum Anlass nahm, zur Ruhe zu kommen. Nach kürzester Zeit war auch Stille eingekehrt, welche Aren nun nutzte.

,,Meine sehr verehrten Damen und Herren, sehr geehrter Moff Sanec, es ist mir eine Freude und Ehre sie alle hier begrüßen zu dürfen. Dieses Projekt, dessen Fertigstellung ich nun mit ihnen feiern darf, ist ohne zu übertreiben ein Herzensprojekt meinerseits, weshalb ich es auch ganz zu Anfang meiner Karriere angehen wollte. Während meiner Amtszeit auf Borosk gelang es mir, mit Hilfe der lokalen Sicherheitskräfte eine terroristische Plage zu beseitigen, welcher ich alleine mit Sicherheit nicht hätte Herr werden können. Dieses Ereignis führte mir nochmals ganz klar und deutlich vor Augen, wie wertvoll diese Kräfte doch sind und das ich sie auf keinen Fall missen möchte.
Dieser Park und die Hallen, in denen wir uns nun befinden, dienen als Zeichen meiner Dankbarkeit, an die Kräfte, welche wir so oft für selbstverständlich halten, uns jedoch jeden Tag vor dem Schmutz der lokalen Unterwelt schützen. So ist es mir eine Freude, den Park nach der Person zu benennen, die unseren Sektor zusammenhält und so den Sanec-Park zu eröffnen."

Aren blickte zum Moff und applaudierte ihm, der sich erhob und zu allen Seiten hin verbeugte.

"Besonders danken möchte ich auch nochmals dem Gouverneur, der mich tatkräftig bei dieser Herzensangelegenheit unterstützt hat, sodass man getrost sagen kann, dass es sich bei diesem Park um das Produkt einer hervorragenden Partnerschaft handelt.
Ich möchte sie an dieser Stelle auch gar nicht weiter langweilen. Genießen Sie den Abend, lassen Sie es sich schmecken und ich hoffe, das die Reden im Laufe des Abends ihnen ein ähnlich erleuchtendes Ereignis wie mir bescheren, unsere lokalen Sicherheitskräfte betreffend."

Er lächelte freundlich in die Runde, während er Applaus für die Begrüßung erntete. Dann stand auch der Gouverneur auf, klatschte ebenfalls und sprach mit lauter Stimme, sodass sie im ganzen Raum gut zu hören war:

,,An dieser Stelle möchte ich aber nochmals ganz klar darauf hinweisen, dass dieses ganze Projekt hauptsächlich beim Sector Adjutant selbst in der Verantwortung steht, ohne ihn wäre es kaum zu verwirklichen gewesen, da ein Großteil der Gelder für diesen Park aus dem Privatvermögen Sector Adjutant Vayliuars stammt. Vielen Dank, für diese großartige Ergänzung des Stadtbildes von Capital City, Aren."

Der Applaus wurde nochmals größer und Aren winkte bescheiden ab. Er wollte nicht wie ein großer Narzisst wirken, der so etwas an die große Glocke hängte, doch diese, nicht vollkommen zufällige Erwähnung seitens des Gouverneurs zeigte den anderen Anwesenden nur nochmal, um was für einen Patrioten es sich bei Aren handelte.
Ein Kellner trat aus dem Hintergrund an ihn heran und reichte ihm ein Sektglas, welche vorhin auch bereits unter den Gästen verteilt worden waren. Aren prostete der Menge zu.

,,Auf das Imperium und ein Hoch dem Imperator."

Die Streicher begannen ein recht patriotisch angehauchtes Lied, während die Gäste Arens Worte widerholten und sich ebenfalls zu prosteten. Aren lächelte ihnen noch kurz zu, bevor er auf seinen Platz zurückkehrte. Der Moff war wieder in ein Gespräch mit seiner Begleitung vertieft, sodass Aren nichts anderes übrig blieb, als sich mit dem Gouverneur über dieses und jenes zu unterhalten. Nicht, dass er etwas dagegen gehabt hätte, aber das der Moff seine Begleitung so sehr in Beschlag nahm, störte ihn doch ein wenig, auf mehrere Art und Weise. Zum einen war Lady Figg eine Person, mit der man sich vor der Presse wunderbar profilieren konnte, zum anderen hatte Aren aber auch eigentlich mit dem Moff sprechen wollen, ihm zeigen, was er zu bieten hatte. Dies blieb ihm nun verwehrt.
Die ersten Gänge wurden aufgetragen und ab und an löste sich Moff Sanec auch von Lady Figg und redete mit Aren und dem Gouverneur über eigentlich recht uninteressante Dinge aus dem politischen Tagesgeschäft, über einige Pläne seinerseits und auch über die Vorbereitungen zum ,,Festtag des Sectors", einer Veranstaltung die bereits vor einigen Jahren von Moff Sanec ins Leben gerufen worden war und welcher eine Art Nationalfeiertag für den Sector darstellte, an welchem die Administration Ergebnisse des vergangenen Jahres zusammen fasste und wesentliche Ziele für das nächste verkündete. Im Grunde nichts weiter als eine Propagandaaktion, welche der Moff dazu nutzte, sich und seine Errungenschaften in Szene zu setzten. Doch plötzlich horchte Aren auf.

,,Sector Adjutant, ich möchte zwar nicht zu viel vorwegnehmen, aber ich habe doch eine erfreuliche Neuigkeit für sie. In Absprache mit dem Ministerium für Bildung und Kultur ist man zu dem Schluss gekommen, ihnen das Ehrenband für das Fördern der Neuen Ordnung zu verleihen. Wundern sie sich also nicht, wenn ich sie bei der Veranstaltung zu mir bitte; ab jetzt wissen sie dann ja, was sie erwartet. Aber behalten sie es erstmal noch für sich, es ist ja noch nichts Hochoffizielles."

Arens Überraschung konnte man ihm deutlich ansehen, doch hatte er sich schnell wieder gefangen. Es war ja auch nicht vollkommen unerwartet, wo in der letzten Zeit doch einige Personen Mitglieder des Kollegiums der Förderer des Galaktischen Imperiums davon überzeugt hatten, ihn als würdig in Betracht zu ziehen. Nun, wo er bald das Ehrenband erhalten würde, könnte er auch endlich dem Kollegium beitreten, was eine Vielzahl an neuen Kontakten bieten würde und noch dazu wohl auch einen großen Prestigeanstieg.

,,Ich danke ihnen, eure Exzellenz. Das sind doch wirklich sehr erfreuliche Neuigkeiten."

Auch der Gouverneur gratulierte ihm noch. Dieser Abend, eine ohnehin schon sehr erfreulicher Einstieg in seine Karriere hier im Sektor Kapitol, wurde nach und nach immer besser, wobei es ab jetzt wohl schwer wurde, das ganze nochmal zu verbessern. Ein Erfolg auf ganzer Linie, was leider nicht all zu oft der Fall war.
Während verschiedene weitere Gänge gereicht wurden, ab und an Vertreter der lokalen Sicherheitskräfte auf das Podest traten und ebenfalls aus ihrem Alltag und von ihrem Dienst berichteten, ging Aren immer mal wieder zwischen den einzelnen Tischen umher, erkundigte sich nach dem Befinden seiner Gäste, tauschte hier und da ein paar Höflichkeiten aus und redete über dieses und jenes, im wesentlichen aber hauptsächlich belangloses Zeug. Dies war wohl der Nachteil, wen man der Gastgeber einer solchen Veranstaltung war; man hatte kaum die Zeit, sich wirklich richtig mit einem seiner Gäste zusammenzusetzten, da man ja doch irgendwie für alle dazu sein hatte. Vor allem, wenn man bedachte, das einer der Gäste der Moff war und Aren so um der Höflichkeit willen immer wieder zu seinem Tisch zurückkehrte und dem Moff so seine Aufmerksamkeit zu schenken, auch wenn dieser sich wohl ganz gut mit Lady Figg verstand, die er völlig in Beschlag nahm.
So gingen Arens Gespräch kaum viel weiter, als an einem kurzen Kratzen an der Oberfläche. Trotzdem, es handelte sich um einen mehr als nur gelungenen Abend. Vielleicht war es ihm nicht gelungen, konkrete Bündnisse, mit anderen mächtigen auf die Beine zu stellen, doch war dies auch eigentlich nicht die Absicht gewesen. Er hatte sich in den Augen vieler mächtiger Leute profiliert, interessant für eine Zusammenarbeit gemacht und genau das hatte er doch auch gewollt.

[ Yaga-Minor | Capital City | ,,Sanec-Park" ] - Aren Vayliuar, Adriana Figg, sowie weitere Gäste
 
[ Yaga-Minor | Capital City | Limousine ] - Aren Vayliuar, Adriana Figg

Der Abend war genauso gut verklungen, wie er bereits die ganze Zeit über gelaufen war. Jetzt saß er mittlerweile neben seiner Begleitung in der gepanzerten Limousine, welche sie zuerst zu Lady Figgs Hotel und danach zu seinem eigenen Appartement bringen würde. Lady Figg hatte es sich auf dem gepolterten Sitz für die kurze Fahrt gemütlich gemacht, hatte ihre High Heels ausgezogen und man konnte ihr deutlich ansehen, dass sie diese Entspannung dringen brauchte. Vielleicht hatte sie auch einfach ein paar Gläser Sekt zu viel getrunken. Immer, wenn Aren an einem anderen Tisch gewesen war und zu ihr herüber geblickt hatte, war ein anderes Sektglas in ihrer Hand.
Ein Gentleman würde nun wohl fragen, ob ihr irgendwas auf der Seele lastete, was sie habe, oder ob sie einfach nur so kaputt und ausgelaugt sei. Vor wenigen Tagen noch, hatte Aren eigentlich nichts sehnlicher gewollt, als das Lady Figg den Planet verlassen würde, das sie aus seinem Leben verschwinden würde. Doch nach seinem Gespräch mit Julius sah er das alles ein wenig anders. Er würde nicht mehr von seinem Plan abweichen, den Wünschen seines Großvaters nachzukommen, dafür wäre es jetzt zu spät. Und je mehr Zeit er mit Lady Figg verbrachte, umso symphytischer wurde sie ihm, sie hatte eine wirklich einnehmende Persönlichkeit, das konnte man ihr nicht abstreiten. Musste er sich dann wirklich wie ein störrisches Kind benehmen? Seinen Frust, den er nun nicht mehr an seinem Großvater ablassen konnte an ihr auslassen? Nein, das wäre doch keine Lösung.

,,Adriana, ist alles in Ordnung? Ihr seht so erschöpft aus."

Müde blickte die Frau ihn an. Sie hatte wirklich schöne, blaue Augen. Warum war ihm das denn noch nicht vorher aufgefallen? Normalerweise blickte er seinen Gesprächspartnern doch immer in die Augen. Dann öffnete sie den Mund, schloss ihn wieder, als habe sie es sich anders überlegt und öffnete ihn dann doch wieder.

,,Der Moff ... kennst du ihn gut?"

Kurz blickte Aren Adriana verwundert an. Warum interessierte sie denn das? Außerdem hatte das doch nichts mit seiner Frage zu tun. Doch wenn sie es wissen wollte, dann war das eben so."

,,Nein, nicht besonders. Man hört natürlich das ein oder andere Gerücht, aber was davon so stimmt ... naja. Natürlich hab ich jetzt immer mehr mit ihm zu tun, rede öfters mit ihm und so weiter, doch kennen tue ich ihn eigentlich nicht wirklich."

Das schien ihr als erste Antwort erstmal zu reichen. Etwas verträumt blickte sie aus dem Fenster der Limousine in den Nachthimmel Yaga-Minors. Aren rechnete fast schon nicht mehr mit einer Antwort, als er dann doch, etwas leiser als vorhin, wieder ihre Stimme hörte.

,,Ich habe dich heute in einem wirklich guten Licht dastehen lassen, weißt du? Ich habe mein Bestes gegeben, um dich so gut es ging vor dem Moff anzupreisen und ich glaube, es hat nicht so ganz schlecht funktioniert. Wer weiß vielleicht lernst du ihn ja demnächst dann besser kennen."

Aren strahlte auf. Das waren wieder mal wunderbare Neuigkeiten. Die schienen sich heute ja ohnehin zu häufen. Es war das Beste gewesen, was er hätte tun können, Adriana mitzunehmen. Vielleicht, nach ein paar weiteren Galen und spätestens nach dem Festtag des Sektors könnte Aren nach und nach in den Kreis der Vertrauten des Moffs aufsteigen, was sein Ticket zu noch größerem sein könnte. Doch es schien so, als wäre Adriana noch nicht fertig und damit lag Aren nicht falsch.

,,Weißt du, Aren, der Moff ... ich ... er ist ein unausstehlicher Mann."

Die Freude war auf einen Schlag aus Arens Augen gewichen. Eine solche Bemerkung oder Meinung konnte Arens Karriere erhebliche Steine in den Weg legen, wen sie die falsche Person zu Ohren bekam. Doch diese Befürchtung kam Aren nur ganz am Rande, eher nebensächlich und als sich eine andere Überlegung schon viel prominenter in seinen Gedanken gefestigt hatte. Was hatte Moff Sanec mit Adriana gemacht, das sie zu einer solchen Meinung von ihm kam?
Aren hatte Gerüchte gehört, das Moff Sanec ein großer Verehrer des anderen Geschlechts sei und dabei oft kaum Grenzen kenne, doch war Aren kein Mann, der Gerüchten großen Wert beimaß. Er hoffte nur, dass es nicht das war, was ihn in Adrianas Augen unausstehlich machte.
Jetzt blickte sie ihm wieder in die Augen.

,,Er hat mir keine ruhige Minute gegönnt, hat ständig mit unanständigen Anspielungen mir zugelächelt, seine Hände ... ich musste aufpassen, dass es bei seinen kleinen Berührungen an den Armen blieb. Und Aren ... er stinkt ... er hat furchtbaren Mundgeruch."

Adriana schien wirklich äußerst mitgenommen zu sein, fast schon den Tränen nahe. Vielleicht hatte der Alkohol seinen Teil dazu beigetragen, das sie etwas gereizter reagierte, die Dinge schlimmer nahm, als sie eigentlich gewesen waren. Doch daran dachte Aren kaum, er glaubte ihr, fühlte sofort mit ihr mit.
Tröstend nahm er sie in den Arm.

,,Beruhig dich, alles ist gut."

Selten wusste Aren, was er gutes sagen sollte, doch genau das war einer dieser Momente. Wie konnte der Moff so etwas tun? Nicht nur, das es außerhalb allen Anstandes war, ein Vergehen, das wenn es falsche Leute machten zu hohen Strafen im Imperium führen konnte ... Adriana war auch seine Begleitung gewesen. Nahm ihn der Moff nicht für voll oder wie sollte man das anders deuten, dass er sich auf so unziemliche Weise seiner Begleitung annäherte. Aren probierte sich zu beruhigen. Auch er hatte etwas Alkohol getrunken, reagierte deswegen vielleicht über.

,,Ich passe jetzt schon auf."

[ Yaga-Minor | Capital City | Limousine ] - Aren Vayliuar, Adriana Figg
 
[ Yaga-Minor | Capital City | Gleiter | auf dem Weg zum Raumhafen] - Aren Vayliuar

Der Abschluss des gestrigen war dann doch anders verlaufen, als Aren es sich vorgestellt hatte. Nachdem er Adriana dann bei ihrem Hotel abgesetzt hatte, ihr noch gut zugeredet hatte, war er in seinem Appartement dann doch auch recht schnell eingeschlafen, sodass er sich kaum noch um das Gedanken machen konnte, was ihn nach seinem Gespräch mit Adriana noch so beschäftigt hatte.
Das hatte er heute morgen dann nachgeholt. Wahrscheinlich war ihre derzeitige Situation, die Zwangsheirat, Arens Beförderung und Julius der nur knapp dem Tode entronnen war, einfach zu viel, hatte im Unterbewusstsein seinen Tribut gefordert und war gestern, vermischt mit anderen Emotionen dann herausgekommen. Und der Alkohol. Es war Aren zwar eigentlich nicht so vor gekommen, doch er musste wohl schon einiges getrunken haben, sonst hätte er es nicht so persönlich mit Adriana werden lassen. Er würde sie heiraten, die Lage hinnehmen, aber er wollte und konnte nicht einfach seinem Großvater die Genugtuung geben und sich mit seiner Lage abfinden.
Doch mit solchen Dingen konnte er sich jetzt gerade eigentlich überhaupt nicht beschäftigen. Etwas ganz anderes war in diesem Moment wohl um einiges wichtiger und beanspruchte Arens Gedanken mindestens genau so. Er befand sich auf dem Weg zum Raumhafen, um eine Person abzuholen, von der er eigentlich kaum wusste, was sie hier wollte, wer sie überhaupt wirklich war.
Aren fuhr sich durch die Haare, in den letzten Tagen war das alles ihm doch ein wenig viel geworden. Der private Druck, der durch Adriana entstand, die Eröffnung des Parks und seine Position als ganzes, es war nicht einfach das alles unter einen Hut zu bekommen. Und jetzt noch so ein doch recht mysteriöses Treffen. Aber wen man von dem wenigen ausging, was Aren wusste, sollte er dieses Treffen lieber persönlich abwickeln, trotz des Stresses der letzten Tage.
Vor kurzem hatte sich der Anwalt seiner verstorbenen Großmutter Satine Vayliuar bei ihm gemeldet. Irgendein entfernter Verwandter hatte sich wohl bei diesem gemeldet und darum gebeten, das Kontakt zu Aren hergestellt wurde, was der Anwalt dann auch erledigt hatte. Aren hatte das ganze erstmal an Julius weitergegeben, da er dachte, wichtigeres um die Ohren zu haben, als irgendeinen verloren gegangenen Cousin in die Arme der Familie zurückzuführen. Doch wie sich erst nach und nach herausgestellt hatte und auch durch imperiale Akten bestätigt worden war, handelte es sich keineswegs um einen verloren gegangenen Cousin, sondern um Horace Albion, einen Herzog von Serenno, also eine nicht unbedeutende Person auf einem nicht ganz unbedeutenden, unabhängigen Planeten. Und dieser suchte das Gespräch mit Aren. Danach war alles recht schnell gegangen. Aren war selbst mit dem Herzog und dessen Mitarbeitern in Kontakt getreten und sie hatten vereinbart, das der Herzog Aren auf Yaga Minor sein Anliegen schildern würde, heute.

Als Aren in dem abgeschirmten Hangar eintraf, befand sich eine edle Yacht bereits im Landeanflug, er war also gerade noch rechtzeitig angekommen. Er hatte einige Leute seiner eigenen Garde abgestellt, die an den Seiten des Hangars postiert waren und so still Wache hielten. Aren selbst trug die Uniform, die ihn als ranghohen Vertreter der Imperialen Verwaltung auszeichnete. Hinter ihm befand sich Julius, welcher in ein traditionelles Diplomatengewand seiner Heimat gehüllt war.
Die Yacht setzte auf dem Boden auf und kurz darauf verließ eine Kolonne von Gardisten das Schiff, gefolgt von einem hochgewachsenen Mann, welcher etwas größer und wohl auch etwas älter als Aren selbst war, dies musste der Herzog sein. Diesem folgte wiederum eine kleine Schar an anscheinend untergeordneten Adeligen, wie Aren spontan geschätzt hätte. Er war kein Experte auf diesem Gebiet, aber die Wappenröcke und auch die Haltung der Männer und Frauen machte eine Einordnung in die aristokratische Sparte zumindest nicht ganz unwahrscheinlich.
Die Gardisten bezogen in einer geraden Reihe vor dem Schiff Stellung. Der kleine Hofstaat des Herzogs blieb ebenfalls zurück und nur der Herzog selbst schritt auf Aren zu. Fragend blickte er Aren an.

,,Aren aus dem Hause Vayliuar?"

Aren nickte, trat ihm entgegen, deute eine Verbeugung an und reichte ihm dann die Hand.

,,Ganz genau. Zu euren Diensten, Herzog Albion."

Der Herzog erwiderte den Handschlag und schaute Aren ein wenig abschätzig, von oben herab an.

,,Ihr seid also der Spross einer Seitenlinie des Hauses Meraan?"

,,Meine Großmutter war eine Meraan, wie ihr ja wisst, verschied sie leider bereits vor einigen Jahren."

Seine Großmutter hatte nie übermäßig gerne über ihre Jugend im Mandalorianische Raum geredet, hatte sie es doch immer schmerzlich an den Verlust ihres Mannes erinnert. Dementsprechend war sein Hintergrundwissen zu diesem Thema auch eher begrenzt. Sein Vater war ohnehin nie übermäßig gesprächig gewesen, selbst ihm gegenüber nicht und zudem war er auch noch recht jung gewesen, als das alles passiert war. Doch das seine Großmutter aus einem nicht unwichtigen Adelsgeschlecht stammte, soviel wusste er wohl noch.
Der Herzog schien mit dieser Antwort erstmal recht zufrieden.

,,Gut, gut. Meine Mutter war ihre Cousine zweiten Grades, wissen Sie. Eine Crysh, recht weit verstreut. Sie haben ihren Sitz auf Bastion, hier im Imperium. Wie sie ihre Blutlinie bis in den wilden mandalorianischen Raum ausdehnen konnten, ist mir zwar ein Rätsel, aber im Endeffekt sollte es dann wohl so sein."

Bei dem Fachwissen des Herzogs konnte Aren nicht mithalten und so blieb ihm nicht viel mehr übrig, als einfach zu nicken und zu lächeln. Währenddessen ließ der Herzog seinen Blick über das Hangar schweifen.

,,Dies scheint mir nicht der richtige Ort für unser Gespräch zu sein. Sollen wir aufbrechen?"

Die Frage schien eher ein wenig rhetorischer Natur zu sein, da zumindest sein Hofstaat sich bereits auf den Weg machte.

,,Selbstredend, Hoheit. Folgen Sie mir bitte. Es wartet bereits eine Limousine, um sie zu ihrem Hotel zu bringen. Ich werde später eine Limousine schicken um sie abzuholen und in mein Büro zu bringen, wo wir alles weiter besprechen können."

Nun nickte der Herzog und Aren schritt zum Ausgang voran. Dies konnte sich ja zu einem durchaus interessanten Besuch entwickeln.

[ Yaga-Minor | Capital City | Raumhafen| abgeschirmtes Hangar ] - Aren Vayliuar, Horace Albion
 
[ Yaga-Minor | Capital City | Zentrale des Resorts der Inneren Sicherheit | Büro des Sector Adjutanten ] - Aren Vayliuar, Horace Albion

Es waren gut zwei Stunden vergangen, seitdem Aren den Herzog am Raumhafen begrüßt hatte. Mittlerweile saß dieser in Arens Büro, nippte an einem Gläschen edlen Whiskeys und blickte fast schon ein wenig verträumt aus der Fensterfront des Büros. Die Mitglieder seines Hofstaates waren im Hotel geblieben. Ob Albion ihnen nicht genug vertraute oder ob er andere Gründe gehabt hatte, sie nicht mitzubringen, dass wusste Aren nicht, doch es interessierte ihn auch nicht übermäßig. Das, was zählte, war doch, dass der Herzog nun selbst in seinem Büro saß und sie bereit waren, über die wirklich wichtigen und interessanten Dinge zu sprechen.
Aren, welcher ebenfalls ein Glas Whiskey in der Hand hielt, schlenderte an der Fensterseite des Büros auf und ab, bevor er den Herzog fragend ansah. Dafür, dass er während ihrer ersten Begegnung nur so vor Mitteilungsdrang geplatzt war, verhielt er sich nun doch recht zurückhaltend.


,,Nun, eure Hoheit. Hier haben sie nichts zu befürchten, das Büro ist abhörsicher, sie könnten mir nun also berichten, was der Grund für ihren Besuch ist."

Mittlerweile stieg die Neugierde mehr und mehr in ihm. Nachdem er von Albion das erste Mal kontaktiert worden war, hatte er sich natürlich ein wenig schlau gemacht. Die Zustände auf dem Planeten waren wohl alles andere als rosig. Nach der wirklich tragischen Katastrophe, der Explosion des Regierungspalastes, herrschte selbstverständlich Chaos. Doch Albion war durch den damit einhergehenden Tod so vieler mächtiger Personen in dem planetaren Macht Gefüge auch weiter aufgestiegen. Mit ein wenig Glück bot sich hier also die Möglichkeit, über seinen Verwandten an Serenno heranzukommen und ihm dem Imperium einzuverleiben, was sich wohl sehr gut in seinen Akten machen würde.
Der Herzog schien noch ein wenig zu zögern.


,,Also, mein Vater war ein Mann, welcher an Ideale glaubte, die denen des Imperiums recht nahe standen. Zeit seines Lebens suchte er eine nähere Verbindung zu der Großmacht, die Sie nun vertreten, werter Verwandter. Ich habe noch einige weitere Verwandte auf Imperialer Seite, doch wenigen gelang es, eine Machtbasis aufzubauen, die Ihrer nahe kommt. Sie haben politische, wie auch wirtschaftliche Macht und im Grunde benötige ich beides."

Der Herzog stoppte kurz, schien sich seine nächsten Worte gut zu überlegen.

,,Serenno liegt im Chaos. Anders kann man es nicht sagen. Ein Chaos, das den Planeten mitsamt seiner unvergleichbaren Tradition zu vernichten droht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das passiert und die Kriminalität obsiegt, oder mächtigere Männer als ich, Männer, die es sich leisten können, die Macht ergreifen. So besteht die Alternative momentan entweder darin, von einem kriminellen Chaos verstümmelt zu werden, oder von anderen mächtigen Familien unter dem Rad der Geschichte zermalmt zu werden.
Es ist nicht so, das wir keine guten Verbindungen und Bündnisse haben. Meine Familie steht mit Männern in Verbindung, welche rein theoretisch in der Lage wären, die Macht an sich zu reißen und Serenno Ordnung und Sicherheit zurück zu geben. Doch werden diese Männer auch untergehen, wenn sie sich nicht nur kriminellen Abschaum entgegen werfen müssen, sondern noch anderen, mächtigen Männern. Damit ich sie erfolgreich dazu bewegen kann, nach der Macht zu greifen, benötigen wir mehr Sicherheit auf unserer Seite. Was wir brauchen sind Verbündete, auch außerhalb von Serenno."


Nun legte seine Hoheit eine kleine Pause ein, musterte Aren und versuchte wohl herauszufinden, was er davon bisher hielt. Und Aren war durchaus interessiert, was er seinem Gegenüber auch klar vermittelte.

,,Gut, gut, sprechen Sie weiter, Hoheit. Sie haben meine ungeteilte Aufmerksamkeit."

Der Herzog faltete die Hände zusammen und blickte Aren tief in die Augen.

,,Ich, meine Familie und Serenno braucht ihre Möglichkeiten, ihre Unterstützung. Dafür bin ich gerne dazu bereit, dafür zu sorgen und zu werben, dass das Imperium nach einem Sieg unserer Verbündeten und uns auf Serenno Einzug halten kann. Das Imperium bietet die Sicherheit und Ordnung, die meinem Planeten fehlt."

Aren überlegte kurz.

,,Um es nochmal auf den Punkt zu bringen; ich werde euch mit finanziellen Mitteln versorgen und dafür sorgen, dass ihr auch auf personeller Ebene gut aufgestellt seid und im Gegenzug werdet ihr euch dafür einsetzten, das auf Serenno eine stabile, pro-Imperiale Gesinnung mehr und mehr entsteht, das vor allem ihre mächtigen Verbündeten dafür sorgen werden, dass Serenno nach den kommenden Wirren ein Imperialer Planet wird?"

Sein Gegenüber nickte. Für den Herzog würde dies nicht nur die Möglichkeit des Erhalts von Macht und Ordnung sein, sondern so wahrscheinlich auch einen Zugewinn an Macht garantieren. Wenn es Aren denn gelang, genügend Kräfte zu mobilisieren, um die Seite seines Verbündeten genügend zu unterstützen.

,,So ist es."

Aren streckte ihm die Hand hin.

,,Wunderbar. Ich werde mit meinen engeren Vertrauten noch besprechen, wie wir ihnen am besten helfen können, aber unsere Hilfe als solches können sie sich gewiss sein. Ich werde mit ihnen regelmäßig Kontakt halten, bleiben sie also die nächsten Tage am besten noch hier, auf Yaga Minor."

Der Herzog nahm die entgegen gestreckte Hand an und erhob sich. Ihr Pakt war besiegelt. Mit ein wenig Glück könnte sich das hier zu einem der Gewinnbringendsten Bündnisse handeln, die Aren seit langem abgeschlossen hatte.

[ Yaga-Minor | Capital City | Zentrale des Resorts der Inneren Sicherheit | Büro des Sector Adjutanten ] - Aren Vayliuar, Horace Albion

 
[ Yaga-Minor | Capital City | Raumhafen| abgeschirmtes Hangar ] - Aren Vayliuar

Aren befand sich für seinen Geschmack in letzter Zeit eigentlich viel zu häufig in einem Hangar, wo er irgendjemanden begrüßen musste. Doch dieses Treffen war eines der wenigen, auf die er sich wirklich freute und bildete somit schon eine Ausnahme von den letzten Malen. In den letzten, doch recht stressigen Tagen, mit der Eröffnung des Parks und dem gestrigen Besuch von Herzog Albion, war dieses Treffen in seinem Gedächtnis mehr und mehr in den Hintergrund gerückt, doch als ihn heute morgen Julius nochmals darauf hingewiesen hatte, hatte Aren sich wieder freudig daran erinnert.
Agustin Prada, der Schlächter Dubrillions würde dieses mal Aren einen Besuch auf seiner Welt abstatten. Da kamen doch glatt wieder Erinnerungen an die Zeit in ihm auf, als er gerade ganz frisch im Amt des Gouverneurs gewesen war. Seine erste Reise dieser Art und dann noch mit einem solch erfolgreichen Ausgang. Noch in diesen Tagen profitierten beide Planeten von dem damaligen Treffen. Aren musste überlegen, wann er seinen alten Kollegen im Amt des Gouverneurs zuletzt gesehen hatte. Es musste wohl auf Fondor gewesen sein, wo er im Nachhinein doch viel zu viel Zeit mit der republikanischen Delegation vertrödelt hatte. Aber nun ja, damals war er noch unerfahren, ein Frischling, jetzt hätte er es besser gewusst und bei einem solchen Treffen eher auf eine Bekanntschaft zu anderen mächtigen Imperialen gebaut.
Agustin war wohl nur kurz vor ihm zum Sektor Adjutanten befördert worden, was ihn im Nachhinein doch ein wenig verwunderte. Hätte er nach ihrem Treffen eine Prognose abgeben müssen, hätte er seinen Dienstälteren Kollegen mit Sicherheit früher in dieser Position erwartet, hatte er damals in den Augen des gerade noch frisch beförderten Arens so erfahren gewirkt.
Aber so bot sich jetzt die Möglichkeit, mit einem erneuten Treffen ihren alten Kontakt wieder aufleben zu lassen und ihre erfolgreiche Kooperation nun auf einer anderen, höheren Ebene fortzutragen. Eine Möglichkeit, über die Aren sehr glücklich war. Er schätzte Agustin nicht nur aufgrund der damaligen Kooperation, sondern auch als Person und vor allem als Staatsmann. In Arens Augen war dieser Mann überaus fähig und seine Karriere noch nicht an ihrem Endpunkt angekommen. Ein Bündnis mit ihm wäre auf vielerlei Art und Weise eine Bereicherung.


Aren ließ den Blick über das Hangar schweifen. Es war schon ein wenig zur Routine geworden. Die Gardisten seiner Leibwache standen Spalier an den Wänden des Hangar, eine gepanzerte Limousine wartete draußen. Er trug seine Uniform und war in Begleitung von Julius, welcher nun eine etwas dezenteres Diplomatengewand trug, als noch bei der Begrüßung des Herzogs.
Ein Sicherheitsbeamter informierte Aren über das Eintreffen der Fähre in wenigen Minuten, die Aren noch dafür nutzte, seine Uniform einmal zurechtzuziehen. Signalleuchten und Hupen ertönten und eine Fähre der Lambda setzte zur Landung an. Aren kam der gelandeten Fähre und dem Sektor Adjutant Prada entgegen, welcher den gerade ausgefahrenen Landungssteg herunter schritt.
Mit einem Lächeln, an welchem nichts gekünstelt war, begrüßte er seinen alten Kollegen.


,,Sektor Adjutant Prada. Es ist mir eine Freude, Sie nun auch in meinem Einflussbereich begrüßen zu dürfen. Herzlich Willkommen auf Yaga-Minor."

Aren reichte ihm die Hand entgegen, eine Geste, auf die er nach wie vor Wert legte.

,,Meine Glückwünsche zu ihrer Beförderung, der neue Titel macht sich bei ihnen ausgezeichnet."

Es tat wirklich gut, Agustin nun nochmal persönlich zu treffen. Aren erinnerte sich noch daran, dass er Agustin zum Abschluss seines Besuches auf Yaga-Minor auch nach Borosk eingeladen hatte, eine Gelegenheit, welche sich aber leider nie ergeben hatte. Nun konnte Aren doch auch nochmal seine Gastgeberischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und sich so bei Agustin für dessen ausgezeichnete Gastfreundschaft auf Dubrillion erkenntlich zeigen.

[ Yaga-Minor | Capital City | Raumhafen| abgeschirmtes Hangar ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Anflug auf Capital City/Yaga Minor - Lambda Fähre von Sector Adjutant Prada - Agustin, Piloten

"Wir werden in exakt 10 Minuten in der planetaren Hauptstadt Capital City landen, Senior. Der gewaltige orbitale Hafen, den wir soeben passieren, dient in Krisenzeiten als..."

"...als Sammelpunkt des Flottenverband Cresh."


Unterbrach Agustin die Zuschaltung seines Piloten durch Comlink. Wenn der Schlächter von Dubrillion eines ganz gewiss war, dann stets vorbereitet auf all die Meetings, die er als ranghoher Verwalter schon seit Jahren bestritt. Rückblickend betrachtet war es zu einem großen Teil vor allem die akribische Arbeit des kaltblütigen wie intelligenten Bastioners, die er in seine Vorbereitungen steckte, welche ihn dorthin gebracht hatten, wo er nun stand. Nahezu jede freie Minute außerhalb der langen Arbeitszeiten nutzte er, um aufmerksam mediale oder auch interne Berichte von Verwaltungen, Militär und Nachrichtendiensten aus verschiedensten Bereichen des imperialen Territoriums zu studieren. Und das sogar, wenn davon auszugehen war, dass er mit manchen dieser Ecken der Galaxie niemals in Berührung kommen würde. Sei es geschäftlich oder auch aus privaten Gründen. Doch sein gesamtes Leben lang hatte er von der Fähigkeit profitiert, sich in kürzester Zeit eine enorme Breite an Wissen anzueignen, anderenfalls wäre er nie und nimmer als Jahrgangsbester durch die imperiale Verwaltungsakademie gekommen, während er gemeinsam mit Frank Clanton im Untergrund auf verschiedensten imperialen Welten agiert hat. Somit war es auch nicht verwunderlich, dass sich Agustin trotz dessen, dass er die Abende und Nächte der letzten Tage eher an der Seite seiner Liaison Abella Sorovkin verbracht hat, zumindest die Reise nach Yaga Minor genutzt hat, um sich in der kurzen Zeitspanne noch vertieft in die aktuellen Entwicklungen dort einzulesen. Einige Male wäre er dabei beinahe weggenickt, schließlich lag sein letzter Schlaf von drei Stunden bereits länger als 24 Stunden zurück, doch das war für den erfahrenen Verwalter ohnehin nichts Neues.

Als sich das Shuttle im sanften Anflug befand, erhob er sich aus seinem gepolsterten Sessel, um sich vor dem Spiegel die Haare zu kämmen, den von ihm selbst beworbenen Duft aufzutragen und das weinrotes Hemd zuzuknöpfen. Darüber zog er eines seiner zahlreichen maßgeschneiderten schwarzen Sakkos und über dieses einen sündhaft teuren schwarzen Rancorledermantel der Marke Stroniard, mit der er kooperierte. Für das auf wenige Stück limitierte und unlängst vergriffene Exemplar des Mantels hatte er selbst nichts zahlen müssen; es war ein Geschenk, welches er von seinen Geschäftspartnern als Gefälligkeit erhalten hatte und welches er heute zum ersten Mal trug.
Aren Vayliuar war ein stilechter Mann aus feinem Hause, dessen paradoxerweise imposantes und dennoch irgendwo bodenständiges Auftreten den Bastioner schon damals beeindruckt hat, als er ihn vor einiger Zeit als Frischling im Amt des Gouverneurs von Borosk auf Dubrillion empfangen hatte. Seitdem hatte sich viel verändert und beide Männer trugen als Sector Adjutanten längst nicht mehr die Uniformen eines imperialen Governors. Folglich hatte Agustin die Möglichkeit erkannt, um dem nach wie vor wertvollen Verbündeten seinerseits mit einem seiner standardmäßig imposanten Auftritte zu imponieren. Denn eines war sicher: für diese hatte ein Mann wie Vayliuar gewiss etwas übrig.

Und nun sollte es also starten. Mit dem vertrauen Zischen öffnete sich das Heck des imperialen Shuttles, woraufhin die metallenen Treppen ausfuhren, auf denen Agustin geradewegs zu seinem
Kollegen schritt, der ihn bereits erwartete. Der auf den ersten Blick gesperrte Bereich des Hangars war gespickt von der bewaffneten Garde des frisch beförderten Verwalters, Agustin hingegen traf alleine am Treffpunkt ein. Im Augenwinkel erkannte er einen bereitstehenden Panzergleiter, wie er ihn im Dienst auf Dubrillion auch benutzte und erwiderte das freundliche Lächeln von Aren Vayliuar, der ihn mit warmen Worten und einem festen Handschlag begrüßte. Der aus dem Bastioner Armenviertel Bonetown stammende Verwalter erwiderte die nette Geste und erhob seine klare Stimme.

"Die Freude ist ganz meinerseits, Sector Adjutant Vayliuar. Ich verbinde großartige Erinnerungen mit unseren letzten Treffen und danke Ihnen für den grandiosen Empfang.
"

In Wahrheit war es mehr ihr Treffen auf seiner Welt Dubrillion, welches er mit großartigen Erinnerungen verband. Fondor war letztlich zum Vergessen gewesen, ein Abend voller Enttäuschungen, abgesehen vom spontanen Pakt mit dieser imperialen Journalistin. Dass Vayliuar sich an diesem Abend im freundlichen Austausch mit Vertretern der Neuen Republik befunden hatte, hat der Schlächter von Dubrillion keineswegs vergessen. Aren hatte ihn in der Hinsicht ein wenig enttäuscht, doch zu einem früheren Zeitpunkt seiner Karriere hätte Agustin selbst womöglich ähnlich gehandelt. Wie zu erwarten gratulierte ihm Aren zunächst zur schon eine Weile zurückliegenden Beförderung, was Agustin mit einem Nicken und einem schmalen Lächeln quittierte.

"Herzlichen Dank. Eine Gratulation ist auch von meiner Seite aus mehr als angebracht. Sie haben atemberaubende Arbeit bei der Bekämpfung der konterimperialen Terroristen auf Borosk geleistet und ein in der imperialen Verwaltung leider zur Seltenheit verkommenes Händchen für militärische Strategie gezeigt. Zweifelsohne ein Nebenprodukt Ihrer erfolgreichen Laufbahn beim Militär."

Ein vollkommen ernst gemeintes Kompliment des seinerseits gewieften Strategen, dessen militärische Erfolge ihm den inoffiziellen Titel "Schlächter von Dubrillion" eingebracht hatten; bewundert von vielen, gefürchtet von den meisten. Doch war es eigentlich Aren Vayliuar, der sogar in der direkten Konfrontation mit seinen Gegnern Stärke und unbedingten Siegeswillen bewiesen hat.

"Natürlich habe ich von dem Überfall auf Ihre ehemalige Regierung erfahren. Ich hoffe sehr, dass sich all die Beteiligten, die gemeinsam mit Ihnen tapfer die Stellung gehalten haben, inzwischen wieder erholt haben."


Yaga Minor - Capitol City - Raumhafen - abgeschirmter Hangar - Agustin, Aren, Leibgarde


 
[ Yaga-Minor | Capital City | Raumhafen| abgeschirmtes Hangar ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada

Den Dank seines geschätzten Kollegen für diesen, wie er es nannte, grandiosen Empfang, quittierte Aren mit einem Lächeln. Dieser Art von Auftritten hatte Aren noch nie widerstehen können, woran seine Zeit bei den Streitkräften wohl nicht ganz unschuldig war. Die großen Militäraufmärsche und die Paraden, das Publikumswirksame Einnehmen wichtiger Position, wo später dann mit großem Trara die Imperiale Fahne gehisst wurde; so etwas hinterließ seine Spuren und Aren hatte schon damals eine Schwäche dafür gehabt. Tatsächlich hatte er sogar kurz überlegt gehabt, zum Propagandaministerium zu gehen, doch irgendwie war seine Wahl letztendlich dann doch auf die Imperiale Regionalverwaltung gefallen, eine Wahl, welche Aren ganz und gar nicht bereute. Das diese Art der Begrüßung auch so einen wunderbaren Eindruck auf sein Gegenüber machte, verstärkte dessen Nützlichkeit nochmals.
Doch damit hörte es nicht auf mit den Komplimenten. Natürlich beglückwünschte auch Agustin Aren zu dessen Beförderung und hob nochmal besonders hervor, was für eine ausgezeichnete Arbeit er bei der Bekämpfung der Terroristen geleistet hatte. Aren machte mit den Händen eine abmildernde Geste.

,,Ich danke Ihnen, so ein Lob aus Ihrem Mund bedeutet schon etwas, wenn man bedenkt, welche großen Erfolge ihr seinerzeit auf Dubrillion gegen ähnliche Verräter am Imperium verzeichnen konntet."

Auf die Bemerkung des anderen Sektor Adjutanten, dass eine militärische Begabung in der imperialen Verwaltung immer seltener wurde, konnte Aren nur zustimmend nicken. Natürlich brachte er durch seine Vorherige Laufbahn bereits die besten Voraussetzungen für ein solch militärisches Denken mit, wie sein Kollege bereits richtig erkannt hatte, doch in Arens Augen konnte es nie schaden, wenn man als Politiker zumindest ein Fünkchen Talent an den Tag legte, was militärische Belange anging. Wenn man sich die großen Herrscher längst vergangener Zeiten anschaute, so waren die meisten und größten unter ihnen doch auch Feldherren gewesen.

,,Vollkommen richtig und dabei sollte man doch meinen, dass zur erfolgreichen Politik auch das strategische Denken eines Feldherren zumindest teilweise dazugehört, vor allem in einer Gesellschaft wie der unseren."

,griff Aren seinen Gedankengang nochmals auf.
Das sein Gegenüber bestens informiert war, bewies er in seinem nächsten Satz, in welchem er fragte, ob denn alle Mitglieder der Regierung, welche als Geiseln gehalten worden waren, sich wieder auskuriert hatten. Das ganze fühlte sich nun auch schon wieder so an, als sei es eine Ewigkeit her. Der Moment, in welchem er gedacht hatte, er würde sterben und mit ihm die Ordnung auf Borosk, war nun wohl zu einem seiner größten Erfolge geworden, wenn man so wollte. Hier waren die Terroristen besiegt worden und Aren hatte die Kriese mitsamt seiner Regierung ohne großartige Opfer überstanden. Er war als Held für seinen ganzen Planeten aus dieser Festung herausgekommen.

,,Die meisten haben es tatsächlich ohne weiteren Schaden überstanden. Die wenigen, die es härter getroffen hat, befinden sich aber auch bereits wieder auf dem Weg der Besserung."

Das unter diesen Verwundeten auch sein Cousin war, erwähnte Aren nicht. Er konnte den Sektor Adjutanten sehr gut leiden, schätzte ihn und seine Fähigkeiten und ging davon aus, dass es sich andersrum genauso verhielt, doch die Verwundung von Julius hatte Aren auch persönlich stark getroffen, war er doch nur mit viel Glück nochmal davon gekommen. So etwas wollte er nicht durch die ganze Welt posaunen.
Aren wandte sich um und deute auf den Gleiter, welcher hinter ihm bereit stand.


,,Folgen Sie mir bitte, in meinem Büro ist es doch angenehmer als in diesem Hangar."

Aren ging voran. Ein Chauffeur öffnete den hochrangigen Verwaltern die Tür und Aren machte es sich in den gepolsterten Sitzen des Gleiters gemütlich, neben ihm Sector Adjutant Prada. Julius hatte neben dem Chauffeur Platz genommen. Er gehörte zwar zu Arens engsten Vertrauten, doch wäre es unpassend gewesen, ihn bei sich und Agustin sitzen zu lassen, dass war ihm genauso bewusst.
Auf einem Tischen vor den beiden Sector Adjutanten stand ein kleines Tischchen, auf welchem eine Flasche des edlen Whyrens Reserve inklusive zwei passender Gläser stand. Die Fahrt war zwar nicht übermäßig lang, doch konnte man sie ja trotzdem so angenehm wie möglich gestalten.


,,Darf ich Ihnen auch etwas zu trinken anbieten? Whyrens Reserve, ein Whiskey von Corellia, ganz ausgezeichnet, wenn Sie mich fragen."

Währenddessen setzte der Gleiter sich in Bewegung, hob ab und flog fast geräuschlos in Richtung von Arens Büro. Aren erinnerte sich noch gut daran, wie fasziniert er damals von dem Ausblick gewesen war, der sich ihm auf Dubrillion geboten hatte. Er war davor schon auf vielen Planeten gewesen, viel herumgereist und hatte so auch viel gesehen, doch der Ausblick hatte damals eine ganz eigene Faszination auf ihn ausgewirkt. Nie zuvor hatte er so eine Macht gespürt, während er einfach im Gleiter saß.

,,Der Ausblick kann zwar von der Ästhetik nicht mit dem auf Dubrillion mithalten, doch hat er, meiner Meinung nach, einen ganz eigenen Reiz. Diese Effizienz und Tatkräftigkeit, die auch unsere Gesellschaft auszeichnet, wird an wenigen Orten so deutlich wie hier. Meine ich zumindest."

,erwähnte Aren ganz beiläufig, während sein Blick über die mit dem Lineal gezogenen Straßen und Häuserblöcke glitt und sich in den in der Ferne aufragenden Schlotten und Fabriken verlor.

[ Yaga-Minor | Capital City | Raumhafen| Gleiter ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada
 
Yaga Minor - Capitol City - Raumhafen - abgeschirmter Hangar - Agustin, Aren, Leibgarde

Der beinahe schon überfreundliche Ton zwischen den beiden Verwaltern erreichte inzwischen mit jedem Satz ein neues Level, was so weit ging, dass bei einem parteilosen Außenstehenden vermutlich der Eindruck von Schleimen und Heuchelei entstanden wäre. Aren Vayliuar griff das Lob zu seinen militärischen Erfolgen auf, um es direkt auf den Schlächter von Dubrillion umzumünzen, der die meisten seiner Jahre als hochrangiger Verwalter harte Bürgerkriegen gefochten hatte, auch wenn der größte und wichtigste zweifelsohne noch bevorstand. Was der Außenstehende aber höchstwahrscheinlich nicht gewusst hätte: Agustin Prada und Aren Vayliuar waren tatsächlich so verdammt gut, nein, sogar noch um einiges besser, als sie es während ihrer warmherzigen Begrüßung in Form von Komplimenten formuliert haben. Der Bastioner wusste, dass nicht eines seiner Worte geheuchelt war, ebenso wenig die lobenden Sätze von Aren. Sie beide gehörten zu den absolut Besten, in dem was sie taten und Agustin kannte eine Menge talentierter wie einflussreicher Verwalter, die es seiner Meinung nach weder mit Aren noch mit ihm selbst aufnehmen konnten. Auch wenn die beiden Kollegen vom Typus her unterschiedlich waren, nämlich mit Aren als stets höflichen, gelassenen und charmanten Sympathieträger und Agustin als unterkühltes, gnadenloses wie gewieftes Alphatier. Wenn diese beiden Männer an einem Strang zogen, waren sie innerhalb der imperialen Administration unantastbar, was sich schon gezeigt hat, als sie gemeinsam die vielleicht profitabelsten interadministrativen Deals der Geschichte ihrer beiden Verwaltungsbezirke geschlossen haben. Und das, als Aren noch ein kompletter Frischling auf dem Parkett der Verwaltung war. Wieder würdigte der Schlächter von Dubrillion die herzlichen Worte seines Gegenübers mit einem zufriedenen Nicken, während er darüber nachdachte, was sie mit ihrer neu gewonnen Macht erst zusammen erreichen würden. Er ging mit der höchsten Zuversicht in dieses Treffen, schließlich baute er einen großen Teil seiner Hoffnung darauf. Auf die erfreulichen Neuigkeiten über die gewiss mitgenommenen Mitglieder der Borosk-Verwaltung hin fand der Bastioner anerkennende Worte.

"Das freut mich zu hören. Die Ereignisse auf Borosk haben auch mir die Augen geöffnet, schließlich kann es in Zeiten des Tumults im gesamten Imperium jede Welt treffen. Ich habe vor einer Woche eine militärische Kooperation mit dem Sith-Zirkel der Extinktoren begonnen, um die nach wie vor angespannte Lage auf Dubrillion unter Kontrolle zu bringen."

Agustin folgte Aren zum schwarzen Gleiter, in dem sie nebeneinander Platz nahmen. Den wachsamen Augen des Verwalters ist nicht entgangen, dass ein fein gekleideter Mann sie begleitete, der sich auf den Platz neben dem Piloten setzte. Ohne Zweifel handelte es sich bei ihm um einen wichtigen Berater von Vayliuar. Und bei den enormen Erfolgen, die die sie in den letzten Wochen gefeiert haben, musste es sich bei ihm um einen absoluten Spitzenmann handeln, denn nicht einmal Aren Vayliuar war in der Lage, ganz alleine auf sich gestellt zu in dieser Form triumphieren. Ohne Männer wie Walder Fondham und Chuck Naugh wäre auch der Schlächter von Dubrillion aufgeschmissen gewesen.

"Die Zusammenarbeit mit dem Sith-Orden war äußerst zufriedenstellend, angenehm und ließ uns einige mahnende Exempel statuieren und dennoch nimmt die Gewalt auf Dubrillion seit dem Sieg unserer planetaren Streitkräfte weiter zu. Es ist nach unseren aktuellen Erkenntnissen zu befürchten, dass der antiimperiale Terrorismus über die planetaren Grenzen hinaus weitreichend verstrickt ist und sich zahlreiche gefährdete imperiale Welten dieser Tage vor einer Gewalteskalation befinden. Jedoch sollte die Nähe zwischen Borosk und Dubrillion nicht nur den rebellischen Kräften in die Hände spielen. Ich stelle mir nämlich vor, unsere Informationsnetzwerke zu verknüpfen und den Daten, Waren und Personenverkehr zwischen unseren Verwaltungsbezirken effizienter zu kontrollieren, um mögliche Kooperationen und Verstrickungen der Terrorzellen umso schneller aufdecken zu können. Wir müssen ihnen einen Schritt voraus sein, um die zuweilen undurchsichtige Lage in den Griff zu bekommen, deshalb ist dies mein erstes Anliegen, Sector Adjutant Vayliuar."

Nach einem gemeinsamen Anstoßen nahm Agustin einen Schluck des wirklich vorzüglichen corellianischen Whiskey. Dieser edle Tropfen traf genau seinen Geschmack. Der Bastioner hatte darauf verzichtet, das Treffen mit Smalltalk einzuleiten und kam stattdessen direkt mit einem wichtigen Punkte zur Sache. Eine solche Übereinkunft zwischen Prefsbelt und Myto sollte Moff Klaasen beschwichtigen und beeindrucken und gleichzeitig die nötigen Sicherheiten für die Zeit nach dem finalen Schachzug des Schlächters von Dubrillion ebnen. Mehrere Fliegen mit einer Kappe zu schlagen, war dieser Tage eine ungemein essentielle Tugend, denn mit der konventionellen Vorgehensweise sämtliche Belange Schritt für Schritt anzugehen, sah Agustin keinen allzu großen Erfolg in der Zukunft. Während er auf die Antwort seines wichtigen Verbündeten wartete, warf er einen Blick aus den getönten Scheiben des fliegenden Gefährts. Er musste sich eingestehen, dass die übersichtliche und symmetrische Anordnung der Hauptstadt Yaga Minors ihm aus der Sicht des typischen Verwalters etwas mehr zusagte, als die bisweilen unübersichtliche und häufig durch Staus gezeichnete Skyline Dubrillion Hearts. Ästheten konnten dem beeindruckenden Bild der dubrillianischen Hauptstadt vermutlich mehr abgewinnen, doch um einen Ästheten handelte es sich bei Agustin vielleicht bei der Wahl seiner Freundin, Kleidung, Gleitern, Immobilien und ähnlichem. Doch für einen effizienten Verwalter war nichts wichtiger als Übersicht und Koordination, es war eine eigene Ästhetik der Effizienz. Genau diesen Gedanken verpackte Agustin schließlich in folgende Worte:

"Wohin auch mein Auge reicht, sehe ich keinen stockenden Verkehr, keine uneinsichtigen Bezirke und auch keine sonstigen administrativen Schreckgespenster. Wenn ich also die Wahl zwischen Dubrillion Heart und Capital City hätte, würde ich in meiner Position als Verwalter ernsthaft ins Grübeln kommen."

Er schmunzelte für einen Augenblick und nippte ein weiteres Mal genüsslich an dem erlesenen Whyrens Reserve. Der Unterschied zwischen Capitol City und Dubrillion Heart lag aus seiner Sicht deutlich auf der Hand: die eine Stadt wurde planwirtschaftlich von einer intelligenten und fähigen Verwaltung entworfen, Dubrillion Heart hingegen in kürzester Zeit von den erfolgreichsten Köpfen der Bauindustrie des Supersektors unter der Aufsicht von Agustin Prada. Das eine war ein administrativer Ansatz, das andere ein marktwirtschaftlicher und beide Ansätze hatten ihre jeweiligen Vorzüge. Die dubrillianische Hauptstadt war in gewisser Weise sein eigenes Werk und somit auch etwas besonderes für ihn. Mit den Jahren hatte Agustin gelernt, die gewaltige Metropole zu kontrollieren und zu nutzen, doch als frischer Verwalter wäre seine Wahl auf Capital City gefallen.

"Oberste Priorität hat für mich, für Ordnung und Sicherheit zu sorgen. Denn nur so können diese beiden großartigen Städte weiterhin auf ihre unterschiedlichen faszinierenden Arten weiter aufblühen wie bisher."

Schaltete er gekonnt um, um an sein Anliegen anzuknüpfen. Er war sehr gespannt auf die Antwort des talentierten Aren Vayliuar.

Yaga Minor - Capitol City - Gleiter - Agustin, Aren
 
[ Yaga-Minor | Capital City | Raumhafen| Gleiter ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada

Agustin schien recht schnell zum Punkt kommen zu wollen und den Smalltalk so zu umgehen, etwas, wogegen Aren keineswegs etwas hatte. Smalltalk mochte in der ein oder anderen Situation zum guten Umgang auf dem politischen Parkett gehören, manch eine Person fühlte sich sogar davon angegriffen, wenn man zu schnell zum Thema kam. Und Aren war gut in Smalltalk, keine Frage. Vor allem seine Jahre auf Uyter, während der Zusammenarbeit mit seinem Großvater hatten ihn in dieser Hinsicht geprägt. Dort war es gang und gäbe, dass die großen Wirtschaftsgiganten erst um den heißen Brei sprachen, bevor es zum wirklichen Kern eines Gespräches kam.
Doch Aren schätzte definitiv auch die andere Seite. Das es im Endeffekt effektiver war, etwas sofort klar zu machen, lag wohl auf der Hand. Und vor allem bei Agustin wunderte es Aren keineswegs, dass er zu der Sorte Personen gehörte, welche die Effektivität, die darin lag, klar erkannten. Man konnte dem Schlächter von Dubrillion vielleicht einiges vorwerfen, doch selbst sein größter Kritiker würde es lachhaft finden, ihm einen Mangel an Effektivität vorzuwerfen.
Dies war einer der Punkte, die Aren so sehr an seinem Gegenüber schätzte. Wenn man mit ihm etwas besprach, musste man keine Ewigkeiten für noch anderen Klatsch und Tratsch einplanen, sondern konnte die Zeit sinnvoller nutzen.
Das Agustin einen Deal mit dem Zirkel der Extinktoren eingegangen waren, weckte Arens Neugierde nochmals mehr, als es ohnehin schon der Fall war. Interessiert zog er eine Augenbraue nach oben. Das die Lage auf Dubrillion noch nicht vollständig entspannt war, konnte Aren sich wohl denken, doch ein Einschalten der Sith deutete nochmals auf eine besondere Brisanz hin. Aren gehörte keineswegs zu den imperialen Beamten, welche die Sith kategorisch ablehnten, im Gegenteil. Aber es waren doch wohl Fakten, dass sich die Sith nur äußerst schwer kontrollieren ließen, wie er es selbst bereits einst festgestellt hatte. Und was für einen hohen Preis musste man wohl für die Unterstützung eines Sith zahlen, und dabei dachte Aren gar nicht unbedingt an Credits. Vielleicht schätzte er die Lage auch vollkommen falsch ein, hatte er doch selbst auf diesem Gebiet kaum Erfahrungen. Oder aber die Lage auf Dubrillion war deutlich angespannter, als es nach außen hin wirkte. Doch Aren ließ seinen Gast erstmal weiter sprechen, da es nicht den Eindruck machte, als sei er schon am Ende seiner Erzählung.
Agustin berichtete weiter über diese Zusammenarbeit und das diese wohl sehr gut über die Bühne gegangen war, doch von Frieden auf Dubrillion konnte man anscheinend immer noch nicht sprechen. Agustin sprach seine Befürchtung aus, des sich immer weiter ausbreitenden Terrorismus, Sektorübergreifend, welcher Aren mit einem zustimmenden Nicken begegnete. Aufmerksam hörte er seinem Kollegen weiter zu, da es nun auch besonders für ihn interessant wurde. Eine Verknüpfung der Informationsnetzwerke der beiden Sektoren, zur gemeinsamen Bekämpfung des Terrorismus.


,,Nun, wenn sogar die Sith der Lage nicht vollständig Herr werden können, haben sie vollkommen recht, dass es sich bei dieser Situation um eine hoch komplizierte und selbst verständlich brandgefährliche handelt. Ich bin ein großer Freund davon, Probleme gemeinsam anzupacken. Ihre Ideen gefallen mir, sehr sogar. Ich selbst habe ja bereits ebenfalls am eigenen Leibe erfahren müssen, welche Kräfte dieser terroristische Abschaum mobilisieren kann."

Arens Gedanken wanderten kurz zu seiner Geiselnahme und Folter in der Festung Eisenwand, so etwas sollte jedem anderen Gouverneur, jedem anderen Imperialen erspart bleiben.

"Man kann nicht zusehen, wie Terroristen ihre Kompetenzen bündeln, sich vernetzten, während in der Verwaltung jeder Sektor sein eigenes Süppchen kocht. Es dient ja der allgemeinen Sicherheit, besonders auf diesem Gebiet möglichst gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Uns beide kann man wohl als Koryphäen auf dem Gebiet der Terrorismusbekämpfung sehen, wenn wir so auf diese Weise ein Zeichen setzten, dürfte dies wohl auch unter unseren Kollegen nicht unbemerkt bleiben."

Der Anfang ihres Treffens versprach nun schon bereits äußerst erfolgversprechend zu sein. Ein solche Kooperation würde direkt an ihre damalige Glanzstunde anknüpfen, in welcher sie als Gouverneur diese großartige Zusammenarbeit ausgehandelt hatten. Arens Karriere als Sektor Adjutant würde so ähnlich glanzvoll beginnen, wie die als Gouverneur. Der Moff würde seinen Wert, von den ihn Adriana hoffentlich schon überzeugt hatte, nun noch mal bestätig sehen.
Die beiden mächtigen Männer genehmigten sich einen Schluck des ausgezeichneten Whiskeys, der, so wie es aussah, auch Agustins Geschmack traf. Aber mit einer solchen Flasche konnte man auch nur schwerlich etwas verkehrt machen.


Agustin schien auch die Effizienz von Capital City genauso zu schätzten, wie Aren es tat. Vielleicht sogar noch ein wenig mehr, dachte Aren. Er war doch auch immer einer Person gewesen, welche sich für die schönen Künste, für Ästhetik hatte begeistern können, was ihm wohl von seiner Mutter vererbt worden war. Eine seiner liebsten Städte war immer noch Visdic, Uyters Hauptstadt. Diese war alles andere als mit dem Lineal gezogen. Doch hatten es ihm die verwinkelten Gässchen, die eng beisammen stehenden, alten Häuser sehr angetan.
Natürlich sah sein professioneller Blick als Verwalter das Ganze ein wenig anders. Hier, in Capital City herrschte eine Effizienz, welche Visdic wohl niemals erreichen würde.
Agustin schwenkte gekonnt zu seinem alten Thema nochmals ein wenig zurück, als er ansprach, dass doch das wichtigste sei, für Ordnung und Sicherheit zu sorgen. Nur so sein ein Aufblühen ihrer Städte, so unterschiedlich sie auch sein mochten, möglich. Aren nickte wieder einmal.


,,Das steht für mich ebenfalls außer Frage. Eine gewisse Ästhetik mag zwar schön aussehen und in meinen Augen auch nicht vollkommen unwichtig sein, doch die Ordnung und Sicherheit einzuhalten, steht über allem anderen. Wie sie schon richtig andeuten, denn was hätte Ästhetik für einen Sinn, wenn sie im Chaos zerfallen würde."

Wie sie so über Sicherheit sprachen, fiel Aren noch ein Kleinigkeit ein, die man an dieser Stelle auch nochmal zur Sprache bringen konnte, da es doch sehr passend war.

,,Ich stecke momentan übrigens in der Vorbereitung einer Konferenz der Zuständigen für innere Sicherheit in meinem Sektor, vor allem zum Austausch und Entwicklung neuer Konzepte die allgemeine Sicherheit im Prefsbelt-Sektor garantieren sollen. Es wäre mir eine Freude, auch einige Vertreter ihres Sektors begrüßen zu dürfen, die ihre Ansichten beisteuern und mit Sicherheit auch einige interessante Dinge zurück in den Mytho-Sektor mitnehmen. Natürlich nur, wenn entsprechende Kräfte zu entbehren sind."

Der Plan war zwar noch nicht zu Hundertprozent abgesegnet, doch die Situation bot sich gerade so hervorragend an und er sah auch eigentlich keine großartigen Hürden mehr, wenn er den Moff nochmal darauf ansprechen würde. Er würde, und hatte wohl auch schon durch Adrianas Unterstützung, seinen Wert unter Beweis gestellt, da würde der Moff ihn bei einer solchen Aktion unterstützend zur Seite stehen und im Notfall würde das ganze eben in einem kleineren Rahmen stattfinden, als Aren es sich vielleicht wünschte.


[ Yaga-Minor | Capital City | Gleiter ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada
 
Yaga Minor - Capitol City - Gleiter - Agustin, Aren

Natürlich konnte Agustin gegenüber Aren nicht erwähnen, dass er selbst es war, der die erneut bevorstehende Eskalation auf Dubrillion mit seinem Anschlag auf Präfekt Kuvait eingeläutet hat. Der wohlhabende Verwalter aus der einflussreichen Familie Fourb sah Agustin in einigen Belangen auf Augenhöhe mit sich, in manchen vielleicht sogar im Vorteil. Doch wenn er eines ganz gewiss nicht war, dann so skrupellos und entschlossen in seinem Vorgehen wie der Schlächter von Dubrillion, der in mehreren Hunderttausenden oder gar Millionen Dubrillianern, Soldaten und auch Reichen nichts weiter als Bauernfiguren in seinem großen Schachspiel sah. Sich vollständig gegenüber seinem Kollegen zu öffnen, wäre vollkommen irrational und gefährlich gewesen, so sehr sich der Bastioner dieser Tage auch einen weiteren mächtigen Verbündeten auf seiner Seite gewünscht hätte. Eine Einweihung wäre bei gewissenlosen Leuten wie Lord Saphenus sinnvoller gewesen, die genauso wenig Skrupel hatten wie er selbst, doch Aren Vayliuar kannte Agustin noch nicht gut genug als Menschen, um verräterische Ränke mit ihm zu schmieden. Das war zu diesem Zeitpunkt auch überhaupt nicht notwendig, denn alleine schon als 'gewöhnlicher' Partner in der Verwaltung war der vergleichsweise junge Verwalter eine der besten vorstellbaren Optionen. Was auch immer Aren für potentielle Machenschaften bezüglich seiner großen Unternehmung, nämlich der Fourb Gruppe und allgemein seiner mächtigen Familie im Schilde führte; Agustin Prada war vermutlich ebenso wenig der Mann, den er hierfür eingeweiht hätte, denn davor kannten sie sich als Privatpersonen zu schlecht. An dem Tag, an dem dies passieren würde, wäre der kaltblütige Bastioner jedoch willens, ihre Partnerschaft auf einer noch viel persönlicheren Ebene auszubauen. Er machte sich im Gedächtnis die Notiz, seinen Kollegen im Laufe der nächsten Tage gegebenenfalls persönlich besser kennen zu lernen, um ihn auf dieser Ebene zu testen, genauso wie er es immer mit seinen engsten Partnern gehandhabt hatte. Denn Aren Vayliuar gehörte zweifelsohne zur Sorte Mann, die er gerne als solchen 'engen' Verbündeten gewonnen wollte.

Diese Gedanken schob er schnell wieder beiseite, als
Aren auf seine persönlichen Erfahrungen mit den Terroristen auf Borosk zu Sprechen kam. Agustin war in der Lage, selbst die kleinsten Details im Verhalten eines jeden Gegenübers zu lesen, also entging ihm nicht, dass besagte Erinnerungen noch immer an dem frisch beförderten Sector Adjutanten nagten. Das kurze Schweigen war kaum anders zu deuten, doch worauf es in diesem Augenblick wirklich ankam, war die Zusage Arens. Innerlich sehr beruhigt und auch angetan von der schnellen und entschlossenen Antwort seines Kollegen nickte der Schlächter von Dubrillion zufrieden.

"Vielen Dank für Ihr schnelles Einverständnis. Ich schlage vor, alles so zeitnah wie möglich in die Wege zu leiten, um keine Zeit zu verlieren, die wir in diesen Zeiten nicht entbehren können. Es wir für mich nicht allzu schwer sein, meine Adjutanten im Myto-Sektor von Yaga Minor aus mit den nötigen Instruktionen einzuweisen. Da Sie mir alleine schon aufgrund Ihrer bedenkenlosen Einwilligung eine solch enorme Hilfe leisten, ist es das Mindeste für mich, bereits alle Hebel in Bewegung zu setzen. Die Tage, an denen uns diese Rebellen einen Schritt voraus sein können, sind schon sehr bald gezählt. Davon bin ich fest überzeugt."

In der Tat war Agustin davon überrascht, wie gut dieses Treffen schon in den ersten zwanzig Minuten von Statten ging. Aren gehörte zweifelsohne zu den unkompliziertesten und kompetentesten Leuten, mit denen er jemals Deals geschlossen hat. Demnach scheute sich der Bastioner nicht zurück, gleich noch einen weiteren Punkt anzusprechen. Eine etwas unwichtigere Sache und viel mehr ein unverfänglicher Vorschlag:

"Haben Sie von der großen Militärparade der PAD im Süden Dubrillions vergangene Woche mitbekommen? Dort habe ich eine Rede gehalten und zur Abschreckung terroristischer Kräfte den Bau eines gewaltigen Denkmals in Form eines Kriegshammers angekündigt. Sie müssen wissen, dass die KOMENOR-Aufnahmen viral gegangen sind, in denen die Extinktoren über die dubrillianischen Rebellen wie ein heißes Messer durch Butter gefahren sind. Ihr Anführer, ein mächtiger Sith-Vollstrecker, schwang dabei einen gewaltigen Kriegshammer. Deshalb mein Entschluss, mitten im Hoheitsgebiet des südlichen Terrorismus den zwanzig meter hohen Kriegshammer erbauen zu lassen. Der Gouverneur von Teyr hat an meine Idee angeknüpft und auf den wichtigsten Boulevard seiner Hauptstadt ebenfalls ein solches Bauwerk errichten lassen."

Für einen Augenblick blickte Agustin aus den Scheiben des Gleiters. Es war wie immer: erst rümpften andere Verwalter ihre Nasen über seine Ideen, doch irgendwann kopierten sie sie. Ähnlich war es mit dem Ausbau der Kapazitäten und Kompetenzen regionaler Sicherheitskräfte. In dieser Frage war Agustin Prada ein Pionier, der neue Maßstäbe gesetzt hat. Und nun orientierte sich auch der Gouverneur von Teyr an seiner Vorgehensweise, was einmal mehr zeigte, wie prägend seine Sicherheitspolitik für die imperiale Verwaltung war. An seinen hohen Standards werden sich noch in Jahrzehnten in Krisengebieten tätige Regionalverwalter messen lassen müssen.

"Der Kriegshammer wird durch die Aufnahmen der KOMENOR für immer mit der brutalen Niederschlagung dieser terroristischen Gruppierung auf Dubrillion durch die Extinktoren in Verbindung gebracht werden. Der Governeur auf Teyr sieht anscheinend eine Möglichkeit darin, auch eine Beteiligung der Sith in seinem Verwaltungsbezirk vorzugeben. Eine weise Vorgehensweise, wenn Sie mich fragen. Denn auch wenn die Rebellen weder unsere Soldaten, noch unsere Bomber und Gefangenenlager fürchten; vor den Sith haben sie Angst. Mit ihren übernatürlichen Kräften zeigen die Sith ihnen, wie machtlos und klein sie letztlich sind, egal zu welch großen Gruppen sie sich auch zusammenrotten. Der psychologische Aspekt der Kriegsführung war schon immer maßgeblich für den Kampf gegen Terroristen in meinen Augen, er steht sogar noch vor der Taktik in der reinen Schlacht. Vielleicht möchten also auch Sie die Gunst der Stunde nutzen, einen solchen Kriegshammer auf irgendeinen bedeutenden Platz auf Borosk stellen zu lassen. Es wäre mir eine Ehre, mit meiner Rede im dubrillianischen Süden eine Bewegung ins Leben gerufen zu haben, die Furcht und Schrecken über den Terrorismus über die Grenzen der Sektoren hinaus bringt."

Doch Agustin war nicht der einzige, der noch während ihrer Fahrt zur Sache kam. Denn Aren kam noch auf eine geplante Sicherheitskonferenz zu sprechen, für welche er auch die Beteiligung von Vertretern des Myto-Sektors vorgesehen hat. Agustin konnte sich sofort vorstellen, Walder Fondham mit der Zusammenstellung einer Task Force für diese Konferenz zu vertrauen und gemeinsam mit dieser dort zu erscheinen. Folglich lächelte er schmal und leerte dann sein Glas gemeinsam mit Vayliuar.

"Es wird mir eine Freude sein, mit meinen Adjutanten persönlich zu Ihrer Konferenz zu erscheinen. Sie können mich beim Wort nehmen, denn an dem Tag, an welchem ich für eine solche Angelegenheit keine Kräfte mehr entbehren kann, müsste ich mir ernsthafte Gedanken über meine Berufung machen. Nein, nein. Ihr Vorschlag ist ausgezeichnet. Sobald die Terminierung festgelegt ist, werde ich alle nötigen Vorkehrungen treffen. Und Sie hatten einmal mehr Recht; dieser corellianische Whiskey ist verdammt gut."


Yaga Minor - Capitol City - Gleiter - Agustin, Aren


 
[ Yaga-Minor | Capital City | Gleiter ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada

Arens schnelle Einwilligung führte auch zu einer Bereiterklärung seines Gastes, das dieser nun so schnell wie möglich alle Hebel in Bewegung setzten würde, um ihre so früh geschlossene und gleichzeitig recht bedeutsame Einigung auch in die Tat umzusetzen. Das es möglich war, eine Vereinbarung so schnell zu treffen und dann noch so schnell in die Tat umzusetzen, vergas man nicht selten, wenn man im Dienste des Imperiums stand. Viel zu oft verlor sich so manches in übersichtlichem Papierkram oder das Gegenüber versuchte doch noch irgendwie den Deal so umzubiegen, dass er für sie noch vorteilhafter aussah. Alles Dinge, die einen guten Verwalter letzten Endes davon abhielten, seinen Job gut und schnell zu erledigen und für einen weiteren Fortschritt im Imperium zu sorgen.
Es war erholsam, mit einer Person wie Agustin zu kooperieren, wo eine Zusammenarbeit so schnell und erfolgreich ablief. Auf den ersten Blick mochte es vielleicht abwegig aussehen, doch Aren und Agustin waren doch zwei recht ähnliche Personen. Beide waren sie doch von dem Ziel angetrieben, die Macht in ihren Sektoren auf sich selbst zu lenken und letztendlich auch darüber hinaus zu Größe zu gelangen. Sie vertraten ähnliche Ansichten und für sie beide stand doch Effizienz an erster Stelle. Keiner von ihnen gehörte zu der verweichlichten Oberschicht der Verwaltung, welche den Luxus ihrer eigentlichen Arbeit vorzogen. Für solche Leute hatte Aren kaum mehr als Verachtung übrig. Sobald er zu weiterer Macht gelangt war, würde er dafür Sorge tragen, dass so etwas in seinem Sektor nicht mehr vorkam. Und Agustin schätzte er da sehr ähnlich ein. Der Verwalter, der aus ärmlichen Verhältnissen kam, hatte sich seinen Aufstieg hart erkämpft, was ihn wohl den Wert harter Arbeit noch mehr schätzen ließ.
Doch nur weil Aren aus deutlich wohlhabenderen Verhältnissen stammte, sah es bei ihm keineswegs anders aus. Auch er war ein Kämpfer, der die Karriere in der Verwaltung der in der imperialen Armee vorzog, wo er wohl einen Aufstieg hingelegt hätte, der den in seiner jetzigen Karriere noch übertraf, wenn man den Einfluss seines Vaters bedachte; und das ganze wohl auch ohne weitere Schwierigkeiten oder Anstrengungen.


,,Ausgezeichnet, ein solches Projekt sollte wirklich möglichst ohne größere Verzögerungen starten, handelt es sich dabei doch um Belange, äußerster Wichtigkeit. Rebellen, welche die Autorität des Imperiums untergraben, haben hier keine Daseinsberechtigung. Ich werde ebenfalls einige meiner Adjutanten und Vertrauten darauf ansetzten, unsere Ziele schnellstmöglich zu realisieren."

Hatte Julius noch nicht genügend von ihrem Abkommen mitbekommen, würde er ihn gleich darüber das Nötigste mitteilen. Aren vertraute nur wenigen Leuten wirklich, doch bei diesen bildete Julius nochmals eine ganz besondere Ausnahme. Aren hatte blindes Vertrauen in seine Fähigkeiten wie in ihn selbst. Julius war zwar immer als Arens Berater und Assistent tätig gewesen, doch hatte er ihm dieses Leben in seinem Schatten niemals auf irgendeine Weise übel genommen. Aren konnte sich seiner Loyalität zu Hundert Prozent sicher sein. In geschäftlicher wie auch privater Hinsicht.
Das nächste Thema, das sein Gast ansprach, war anscheinend eine Art propagandistische Maßnahme. Auf die Frage, ob er von der Militärparade gehörte hatte, nickte Aren. Zwar erst ein wenig später, doch hatte Aren sich einige Aufnahmen angesehen und war recht angetan gewesen. Agustin fuhr fort, das er mit der Errichtung eines Hammers ein Zeichen setzten wollte, ein Zeichen, welches wohl die Sith in gewisser Weise darstellen sollte und so auch psychologisch auf ihre Feinde einwirken sollte, ihnen Angst machen sollte. Dem Angebot, sich dem Errichten eines solchen Monuments anzuschließen und es Agustin auf Borosk gleichzutun begegnete Aren mit einem vorsichtigen Nicken. Borosk war ja eigentlich nicht mehr seine Domäne. Aber andererseits dürfte es auch keinerlei Schwierigkeit darstellen, Michael dazu zu bewegen, sich Arens Vorschlag zu beugen, vor allem, wo er noch immer eine gewaltige Macht auf Borosk ausüben konnte.


,,Ich werde mit dem zuständigen Gouverneur sprechen, sehe aber eigentlich nichts, was dagegen sprechen würde. Der Gouverneur selbst wird wohl auf mich hören und sich meinem Wunsch fügen, wenn ich ihn um die Errichtung eines solchen Monumentes bitte.
Ich habe bereits auch ein recht gutes Band zum Gouverneur Yaga-Minors geschmiedet. Vielleicht kann ich ihn ebenfalls zu einer ähnlichen Errichtung überzeugen. Ich würde sie gerne darin unterstützen, aus einem einzelnen Monument eine Bewegung zu mobilisieren, die unsere Einigkeit im Kampf gegen den Terrorismus zeigt. Nicht nur an Stätten wo Terroristen bereits ihre schandvollen Taten begangen haben kann man so ein Zeichen setzen, sondern auch auf Welten, die sich generell gegen den Terrorismus stellen, wie es jede gute Welt tuen sollte. Ein Zeichen gegen Terrorismus und der gemeinsamen Stärke im Kampf gegen diesen."


Die Einladung zu der Konferenz nahm Agustin auch äußerst erfreut entgegen, sogar noch enthusiastischer, als Aren es sich vielleicht gedacht hätte. So wollte der Sektor Adjutant doch glatt persönlich der Konferenz einen Besuch abstatten, ein Besuch, welcher die Konferenz nochmals auf ein ganz anderes Level heben könnte. Sein Plan eines Austausches innerhalb seines Sektors würde so noch viel größere Früchte tragen, als Anfangs angenommen. Vielleicht standen Aren und Agustin immer näher an einer Schwelle noch engerer Zusammenarbeit, die nicht bei einmaligen Treffen aufhörte, bei welchen sie Deals aushandelten, die zwar äußerst lukrativ waren, von ihnen dann aber ,,nur noch" von ihren jeweiligen Welten aus beaufsichtig wurden. Aren würde einer solchen Zusammenarbeit mit offen Armen begegnen.
Die Bemerkung über den Whiskey bestärkte Aren in dieser Ansicht nur noch mehr und er begegnete ihr mit einem zufriedenen Lächeln.


,,Wunderbar, das Sie auch die Möglichkeiten in einer solchen Konferenz sehen. Ihr persönliches Kommen würde für mich und der ganzen Konferenz eine große Ehre wie Freude darstellen. Gerade Ihre Erfahrungen haben ja einen großen Wert für eine solche Veranstaltung.
Und was den Whiskey angeht; meine Kenntnisse auf diesem Gebiet können fast mit meinem Wissen um die imperiale Verwaltung Schritt halten."


Aren lachte herzlich, bevor er auch sein Glas leerte. Früher hatte er sich viel mit der Verköstigung solch edler Getränke beschäftigt, natürlich alles in mehr oder weniger gesundem Rahmen. Doch gehörte dieser Leidenschaft in seinem jetzigen Alltag, wo man so oft einen vollkommen klaren Kopf brauchte, leider der Vergangenheit an.

Plötzlich ertönte die Stimme ihres Fahrers, das sie nun im Hangar der Zentrale der inneren Sicherheit landen würden. Eine knappe Minute später konnte man spüren, wie der Gleiter stehen blieb. Agustins Tür öffnete der Fahrer und seine Julius. Das Hangar war recht klein und konnte nicht viel mehr als ein paar Gleiter und mit viel Wohlwollen und Geschick des Piloten noch eine kleine Fähre aufnehmen. Es gehörte zu Aren Bereich in der Zentrale und lag knapp neben seinem Büro, war also genau für solche Besuche gedacht.
Er verließ das Hangar und trat auf einen mit edlen Hölzern vertäfelten Flur heraus, an dessen Wänden die Bilder der bisherigen Adjutanten der inneren Sicherheit eine lange Reihe an eifrigen Imperialen präsentierten. Am Ende des Flurs lag der Eingang zu Arens Büro. Wie sie so den Flur entlangschritten wandte er sich wieder an seinen Gast und an Julius zu.


,,Habe ich Ihnen eigentlich schon Julius Kyram vorgestellt, Sector Adjutant? Einer meiner engsten, fähigsten und loyalsten Mitarbeiter. Solange ich in der Imperialen Verwaltung tätig bin, solange werde ich schon von ihm unterstützt.
Er wird sich mit der Umsetzung unseres Deals hier auseinandersetzten, am Anfang jedenfalls. Julius, du hast ja gerade das Wesentlichste bereits mitbekommen, probiere schonmal eine gewisse Vorarbeit zu leisten. Ich danke dir."


Julius deutete eine Verbeugung an und verschwand in einer Tür, die an den Gang angegliedert war. Sein Büro lag so nah wie möglich an Arens, damit eine reibungslose Zusammenarbeit ohne Schwierigkeiten wunderbar funktionierte.
Dann öffnete Aren die Tür seines Büros und ließ Agustin den Vortritt. Aren deutete auf die gemütliche Sitzecke. Bei einem Gesprächspartner wie Agustin war es vielleicht angenehmer, erstmal eine ein wenig entspanntere Atmosphäre einzuleiten und nicht stock und steif an dem Schreibtisch platz zu nehmen. Ihre Fahrt hatte ja bereits bewiesen, dass die beiden Männer auch so wunderbar zusammenarbeiten konnten.


,,Darf es für Sie noch etwas anderes zu trinken sein?"

[ Yaga-Minor | Capital City | Zentrale des Resorts der Inneren Sicherheit | Büro des Sector Adjutanten ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada

Damit man sich ein bisschen besser etwas unter dem Arbeitszimmer vorstellen kann:

Sein Büro erstrahlte mittlerweile bereits wieder in einem deutlich schöneren Glanz. Die Wände waren vertäfelt worden, nichts übermäßig edles, aber doch recht schick. Die Bilder, die die Wände schmückten, zeigten unteranderem die Streitkräfte, aber Aren hatte auch dafür gesorgt, dass einige Bilder von Borosk seine Wände zierten. Der Boden war nun mit Stuckmarmorfliesen belegt. Die hintere Ecke war mit einer kleinen Sitzecke aufgehübscht worden. Sein Schreibtisch, am Kopfende des Raumes, war aus Holz gefertigt und ein echtes Prachtstück. Mit Schnitzereien verziert zog er sofort sämtliche Blicke auf sich. Hinter Aren befand sich ein Bücherregal, in welchem sich neben Akten und Speichereinheiten auch einige Raritäten, wie Statuen und ähnliches befanden. In der Mitte war ein Loch gelassen, in welchem ein Bild der Imperators hing, welcher zukunftssicher in die Ferne schaute.
 
Yaga Minor - Capitol City - Gleiter - Agustin, Aren

Während dem Rest der Fahrt zum Büro des hiesigen Sector Adjutanten gelangen also im Großen und Ganzen drei Durchbrüche im Bereich der Inneren Sicherheit. Zum einen ihre Übereinkunft, zumindest die Nachrichtendienste der planetaren Sicherheit - IGD, ISB und Konsorten kochten ja bekanntlich stets eigene Süppchen und Agustin hasste die Zusammenarbeit mit diesen zentralistischen Institutionen - zu kabeln und einen überlegenen Informationsfluss zu schaffen. Angesichts der Nähe beider Sektoren und der vermehrt auftreten terroristischen Präsenz in diesen war es ein wichtiger Schritt und vor allem ein Erfolg, den Agustin schon bald seinem Vorgesetzten und Kontrahenten vorweisen konnte. Dann, dass Vayliuar ihm zusagte, sich bei den zuständigen Gouverneuren für den Bau der Monumente einzusetzen, was laut ihm nicht sonderlich schwer sein würde. Ein symbolischer Triumph, der mehr eine Randerscheinung war, den Bastioner aber dennoch sehr zufriedenstellte. Und letztlich der Vorstoß seines geschätzten Kollegen, eine Sicherheitskonferenz mit der Beteiligung von Prefsbelt und Myto einzuberufen, dem der Sector Adjutant von letztgenanntem Sektor ebenfalls schnell zustimmte. Hierbei handelte es sich ebenfalls um eine Maßnahme, durch die der Schlächter von Dubrillion den Moff beschwichtigen konnte, um sich Zeit für seinen großen Schachzug zu verschaffen. Recht viel zufriedener hätte der Bonetowner Verwalter also zu Beginn des Treffens gar nicht sein können, was sich auch in seiner guten Laune wiederspiegelte. Auf das Lachen seines Kollegen auf dessen Bemerkung hin, sich mit edlen Spirituosen beinahe genauso gut auszukennen wie mit den Verwaltungsgeschäft, stimmte er ein und klopfte sich dabei erheitert auf den Oberschenkel. Er machte eine lockere Handgeste in Richtung seines Gastgebers und fügte mit einem Schmunzeln an:

"Die Bezirke der mir unterstehenden Regionalverwalter machen jährlich bis zu hunderte Milliarden Profit. Aber glauben Sie, dass diese Leute bei Meetings in Sachen Verköstigung großzügig sind? Es ist immer der selbe widerliche rote Wein, der mir seit zehn Jahren serviert wird und den ich seit zehn Jahren nicht mehr sehen kann. Das hier wiederum...ist mal eine willkommene Abwechslung."

Am Liebsten hätte sich der Bastioner zum letzten Schluck des Whiskey noch eine Zigarette angezündet, doch soweit er wusste, war Aren ein Nichtraucher und Angesichts der Verhältnisse aus denen er stammte, vermutlich auch etwas empfindlicher. Agustin ist mit dem Geruch von Zigaretten- und Zigarrenrauch und Schnaps quasi aufgewachsen, folglich hatte es ihm noch nie etwas ausgemacht. Bei vielen anderen Meetings machte er sich rein gar nichts draus, ob das Gequalme seine Gegenüber störte, weil er entweder deutlich über ihnen stand oder ihnen demonstrieren wollte, dass sie oder ihre Gedanken über ihn ihn nicht sonderlich interessierten. Nichts von dem traf auf Aren Vayliuar zu, also musste er sich wohl oder übel im Verzicht üben, wie sooft in vielen anderen Belangen. Der Fahrer kündigte an, dass sie in einer Minute eintreffen und die exakte Minute später stieg die kleine Gruppe aus dem schwarzen Gleiter aus. Agustin sah sich kurz um, vermutlich handelte es sich um einen eigens für Vayliuars Fuhrpark eingerichteten kleinen Hangar. Die drei Männer verließen den Hangar recht zügig und gelangen recht zügig in einen mit eindrucksvoll glänzenden Holzböden getäfelten Flur. Aren leitete die Gruppe in der Mitte, was Agustin Zeit gab, die Bilder verschiedener imperialer Persönlichkeiten im Vorbeigehen zu betrachten. Die Gesichter von ein paar von ihnen erkannte er, doch wusste der auf Bastion gebürtige Verwalter nicht, ob es eine zufällige Ansammlung verschiedener regionaler Verwalter war oder beispielsweise ehemalige regionale Gouverneure und Vizegouverneure aus dem Prefsbelt-Sektor abbildete. Recht schnell widmete er seine Aufmerksamkeit wieder Aren Vayliuar, der ihm seinen Mitarbeiter Julius Kyram vorstellte. Arens Aussage nach war dieser Mann schon an dessen Seite, solange er in der imperialen Verwaltung tätig war. Die Verbeugung des jungen Mannes würdigte Agustin mit einem kühlen Nicken. Er war also der Mann, der die abgeschlossenen Deals zwischen Prada und Vayliuar in der Praxis verwirklichte. Nach der Anweisung Vayliuars verschwand er recht schnell, vermutlich um sich sofort an die Arbeit zu machen. Eine eifrige Einstellung, der Agustin so einiges abgewinnen konnte.

Die beiden Männer betraten schließlich alleine das Büro, in welchem Agustin zunächst der massive und mit einigen eindrucksvollen Schnitzereien gezierte Schreibtisch am Kopfende des Raumes ins Auge stieß. Er konnte sich gut vorstellen, dass es sich hier bei der Arbeit aushalten ließ, auch wenn er natürlich wusste, dass ein ranghoher Verwalter meistens unterwegs arbeitete. In Agustins Fall seit dessen Beförderung ging das sogar so weit, dass er bisher nicht dazu gekommen ist, sich ein eigenes Büro im Sektorkapitol nach seinen Vorstellungen einrichten zu lassen. Das Büro Vayliuars war jedenfalls sehr stilvoll eingerichtet, genauso wie er es von einem wohlhabenden Mann wie seinem
Gastgeber erwartete. Ebenso wie er selbst legte er wohl einen großen Wert auf schönes Holzmobiliar und bequem gepolsterte Sitzgelegenheiten. Es war ziemlich interessant, nach seinem gelungenen Empfang auf Dubrillion nun hier zu sitzen und nun selbst in der Rolle des Gastes zu stecken. Mit einem dankenden Nicken nahm er auf den bequemen Leder Platz.

"Für den Moment wäre mir ein Glas stilles Wasser recht, vielen Dank."

Agustin faltete seine Hände und nahm das Glas abermals dankend an, um einen Schluck des angenehm kühlen Wassers zu nehmen.

"Es freut mich, dass sie so loyale und eifrige Leute an Ihrer Seite haben. Am Ende des Tages lässt sich vieles durch Einfluss und Geld erkaufen, doch bei wahrhaftiger Loyalität sieht es anders aus. Mir wäre es ehrlich gesagt lieber, wenn es deutlich unkomplizierter wäre, doch ich bin mir auch dessen bewusst, dass diese Komplexität ihren eigenen Sinn hat."

Nämlich den Sinn, all die Leute auszusieben, sodass aus hunderten und tausenden letztlich nur eine Hand voll übrig bleibt, auf die man sich tatsächlich verlassen kann. Doch nun wartete Agustin ab, was Aren als nächsten Punkt vorzubringen hatte. So gut, wie sie sich bisher den Ball zugespielt haben, hatte er in dieser Hinsicht eine große Zuversicht. Er hätte auch nichts dagegen gehabt, etwas weiter in persönlichere Themen abzudriften, die Entscheidung lag allein bei seinem Gastgeber.

Yaga Minor - Capitol City - Zentrale des Ressorts der Inneren Sicherheit - Büro des Sector Adjutanten - Agustin, Aren









 
[ Yaga-Minor | Capital City | Zentrale des Resorts der Inneren Sicherheit | Büro des Sector Adjutanten ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada

Die bisherigen Gespräche waren doch tatsächlich äußerst erfolgreich verlaufen. Sein vordergründiges Ziel, seine Verbindungen zu den in seinen Augen mit Sicherheit weiter aufsteigenden Verwalter wieder aufzufrischen und zu vertiefen war Aren doch wunderbar geglückt. Fondor war, besonders im Nachhinein betrachtet, weniger erfolgreich gewesen, als Aren es sich erhofft hatte. Die republikanische Delegation kristallisierte sich mehr und mehr als Fehler an diesem Abend heraus, je öfter er darüber nachdachte. Doch hier und jetzt knüpften die beiden an ihren alten Erfolg an und die Themen, die sie innerhalb einer Gleiterfahrt besprochen hatten, übertrafen die Errungenschaften welche andere Verwalter vielleicht in Monaten erreicht hätten um ein vielfaches.
War doch vielleicht die Auffrischung eines alten Bündnisses sein Hauptziel gewesen, so hatte er doch noch einige Projekte in der Hinterhand, welche er hier noch zum Abschluss bringen konnte. Eine seiner Ideen war beispielsweise eine Art Austauschprogramm der Offiziere der lokalen Sicherheit, sodass man den Grundstein des Ideenaustausches, welcher während der Konferenz gelegt werden würde, auch auf der praktischen Ebene weiter fortführen konnte. Doch diese Idee stand noch recht am Anfang, da man auf ein weiteres Ausarbeiten von Plänen verzichtete, solange diese Zusammenarbeit mit seinem Kollegen noch nicht besprochen war. Doch diesen Punkt stellte Aren ein weiter zurück. Es würde sich dafür auch noch später Zeit finden, denn gerade entwickelte sich das Gespräch mehr und mehr auf einer persönlichen Ebene. Eine Möglichkeit in Arens Augen, Agustin Prada vielleicht zu einem noch engeren Verbündeten zu machen.

Mittlerweile hatte ein Adjutant, welchen Aren über einen Pager herbeigerufen hatte, ihre neuen Getränke gebracht und vor ihnen auf dem Tisch abgestellt. Ein Glas Wasser für Agustin und für Aren ebenfalls. Nach dem definitiv nicht günstigen Whiskey musste er sich jetzt ein wenig in Zurückhaltung üben, wenn es auch schon sein Gast tat. Die Sitzecke war bisher noch recht unbenutzt. Zwei Sofas, sowie zwei Sessel aus edlem Leder von denen aus man einen hervorragenden Blick aus der Fensterfront werfen konnte. Die Sonne war gerade dabei, hinter den gewaltigen Fabriken des Industriekomplexes zu verschwinden.
Dann sprach sein Gast etwas an, was Aren aus tiefsten Herzen nachempfinden konnte. Geld und Einfluss hatte Aren wahrscheinlich mehr als genug, doch auch das hatte ihn nicht vor Verrätern geschützt, welche sich in seinem direkten Umfeld als Freunde getarnt hatten.


,,Da sagen Sie etwas. Noch vor nicht all zu langer Zeit war ich dem Verrat meines eigenen Vizegouverneurs ausgesetzt, einen Mann, den ich eigentlich loyal hinter mir dachte. Im Nachhinein müsste ich ihm wohl dankbar darüber sein, da es ohne ihn nicht zu der Geiselnahme der Regierung gekommen wäre, die meine Karriere so voran brachte."

Aren lachte ironisch auf. Dieser Galgenhumor basierte eigentlich auf einer noch viel zu frischen Vergangenheit. Dann wurde er ernster.

,,Scharmlos nutzte er mich und die ganze Regierung aus, um mit diesem dreckigen Terroristenpack zu kooperieren, wohl um seine eigene Stellung zu sichern. Doch seien Sie sich sicher, nun wird er nie wieder die Chance haben, jemanden zu verraten. Und man selbst zieht aus einer solchen Begebenheit natürlich auch seine Schlüsse. Das was Sie gerade sagten, kann ich absolut nachfühlen."

Aren trank einen Schluck aus seinem Glas. Plötzlich kam Aren eine Idee, eine Idee, auch ihre Zusammenarbeit vielleicht noch ein wenig persönlicher zu machen, Agustin in eines seiner persönlichen Projekte einzuführen. Aren musste kurz überlegen. Die Idee war ihm nun spontan gekommen, doch war dies eine Entscheidung, die man aus der Spontanität heraus fällen sollte? Auf der anderen Seite war er an genau das gewöhnt, noch aus seiner Zeit als Soldat, wo man rasche und oft spontane Entscheidungen zum überleben gebraucht hatte. Und Aren hatte überlebt, genau wie der Großteil seiner Truppe. Er hatte damals auf seine Instinkte vertraut und tat es noch. Natürlich war man privat auf ihn zugekommen, hatte sich extra darum bemüht, nicht zu viel Aufsehen um diese Angelegenheit zu machen. Doch Aren glaubte, dass Agustin eine große Bereicherung in dieser Angelegenheit darstellen konnte. Er faltete die Hände zusammen und blickte seinem Gast in die Augen.

,,Unsere bisherigen Fortschritte unsere beiden Sektoren betreffend können sich ja bereits sehen lassen. Doch habe ich noch ein anderes Thema, vielleicht etwas privaterer Natur, welches Sie interessieren könnte. Sagt Ihnen Serenno etwas?"

Aren lehnte sich etwas entspannter zurück, bevor er die Frage selbst beantwortete.

,,Ein wohlhabender Planet im äußeren Rand. Er wird dominiert von Adeligen, welche von dort aus großen Einfluss auf oft nicht ganz unbedeutende Unternehmen nehmen. Der Planet hat eine eigene Flotte und eigenes Militär und nimmt eine recht bedeutende Rolle in dem ebenfalls äußerst reichen D'Astan-Sektor ein. Nach einem Anschlag steht der Planet ohne vernünftige Regierung da, versinkt mehr und mehr im Chaos. Zur Zeit ist er noch unabhängig und dies in Verbindung mit dem weiter um sich greifenden Chaos kann genutzt werden. Und zwar zu Imperialen Vorteil und ganz besonders zu dem unseren."

Aren ließ das kurz auf seinen Gast wirken, bevor er fortfuhr.

,,An mich trat vor wenigen Tagen ein Verwandter von Serenno heran, welcher mich um meine Unterstützung dafür bat, dass er auf Serenno den Grundstock für eine pro-Imperiale Prägung Serennos legen könnte. Er ist ein mächtiger Mann und hat Verbindungen zu noch Mächtigeren, mit denen er gemeinsam an einer Sicherung Serennos arbeiten kann und wird. Glauben Sie mir, dass es sich um keinerlei Schleimerei oder ähnliches handelt, wenn ich sage, dass ich voll auf ihre Fähigkeiten vertraue.
Wenn Sie und ich uns also auch in diesem Punkt zusammen tuen würden, bin ich sicher, dass mein Verwandter einen großen und nachhaltigen Erfolg erzielen kann, welche sich mit Sicherheit mehr als positiv auch auf uns persönlich auswirken könnten.
Nun, wo ich sie so überfallen habe, was sagen Sie?"


Aren trank sein Glas leer, stellte es auf dem Tisch ab und blickte sein Gegenüber erwartungsvoll an. Aren hoffte auch, dass er es zu schätzen wusste, dass Aren ihm dieses Angebot machte. Immerhin zeugte es doch, zumindest in seinen Augen, von zumindest einem gewissen Vertrauen in das Gegenüber und vor allem an dessen Fähigkeiten, wenn man vorschlug, gemeinsam eine solche Angelegenheit anzugehen.

[ Yaga-Minor | Capital City | Zentrale des Resorts der Inneren Sicherheit | Büro des Sector Adjutanten ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada
 
Yaga Minor - Capitol City - Zentrale des Ressorts der Inneren Sicherheit - Büro des Sector Adjutanten - Agustin, Aren

Tatsächlich sah es nun so aus, als ob Agustin mit seinen Gedanken zum Thema Loyalität so etwas wie einen wunden Punkt bei seinem Gastgeber getroffen hat. Dass dessen ehemaliger Vizegouverneur einen solch fürchterlichen Verrat begonnen hatte, war dem Bastioner in der Tat nicht bewusst und innerlich regte er sich über seine Nachlässigkeit schon fast ein wenig auf. Wenn der gefährliche Seitenwechsel dieses Verräters noch nicht öffentlich gemacht wurde - was Agustin zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wusste - , hätte er sich ganz bestimmt Zugang zu internen Berichten der Verwaltung verschaffen können. Wer konnte den schon wissen, ob ihm dies nicht einen weiteren großen Vorteil für dieses Treffen gegeben hätte? Der stattliche Verwalter zerbrach sich aber nicht weiter den Kopf darüber, stattdessen war er umso überraschter, was Borosk in den letzten Wochen tatsächlich durchmachen musste. Der Verrat eines so ranghohen Tiers in der Verwaltung bedeutete in den meisten Fällen den Genickbruch. Besonders Agustin konnte dies nachempfinden. Vor einigen Jahren, während der Hochzeit des dubrillianischen Bürgerkriegs, war ihm seine Präfektin Antonia Visla in den Rücken gefallen. Sie hatte vor den Medien Dinge ausgepackt, die gewiss weder für die Öffentlichkeit, noch für den IGD oder sonstwen bestimmt waren. Sie hätte ihn damit im wahrsten Sinne des Wortes beinahe umgebracht und das trotz der Tatsache, dass sie sich seit der Akademie kannten und Agustin sie über all die Jahrzehnte hinweg immer unterstützt und auf seinem steilen Karriereweg mitgezogen hatte. Letztlich war es der Machthunger und kleinste Meinungsverschiedenheiten, die das Blatt zu seinen (oder letztlich ihren) Ungunsten gewendet hatten und Agustin musste damals bis zum Äußersten greifen, um sich dieses lästigen Problems zu entledigen. Für die saubere Lösung dieses Problems war er der Black Sun heute noch Gefallen schuldig, die bis zu diesem Tag noch nicht eingefordert wurden. Und das beunruhigte Agustin immer dann, sobald er sich dieser hässlichen Angelegenheit entsann. Da die Öffentlichkeit damals ohnehin alles von dieser Affäre und Vislas verleumderischen Aussagen mitbekommen hatte, sträubte sich der Schlächter von Dubrillion nicht, seine eigene Erfahrung mit diesem Thema zu teilen, wo schon Aren den Mut bewiesen hatte.

"Auch ich spreche in dieser Hinsicht aus eigener Erfahrung...schmerzhafter Erfahrung. Zu Hochzeiten des dubrillianischen Krieges, als meine Position als Governor von Dubrillion nicht ohnehin schon gefährdeter hätte sein können, ist mir meine vertrauteste Präfektin in den Rücken gefallen. Während der Schließung des Friedensvertrags wurde ich in die imperiale Delegation nach Umbara beordert, um in einigen bürokratischen Belangen mitzuwirken. Sie hatte die Gunst der Stunde genutzt, um in der Presse grässliche Falschinformationen über meine Personen streuen zu lassen, in der Hoffnung mich von meinem 'Thron' zu stürzen. Das war eine absolute Nahtoderfahrung angesichts meiner Karriere und wahrscheinlich auch meines blanken Lebens, das können Sie mir glauben."

Mittlerweile war eine geraume Zeit vergangen. Dementsprechend erzählte Agustin seine Geschichte so ruhig und gefasst, wie ein x-beliebiger Bürger, der von seinem Einkauf heute Morgen berichtete. Die Leute verschätzten sich meistens, wenn sie den Bonetowner Strategen wegen seiner eiskalten Ader und Gnadenlosigkeit verurteilten. Er ist nicht schon immer so gewesen, es waren nämlich die äußeren Umstände, die ihn zu dem Mann geformt hatten, der er heute war. Agustin sah darin letztlich nichts schlechtes, da er sich dadurch in letzter Konsequenz stärker und unantastbarer fühlte, als früher. Dass er in dieser schwierigen Phase seines Lebens noch zu seiner großen Liebe - falls man denn an so etwas glauben wollte - finden konnte, war eine glückliche Fügung, die sein Leben mit Licht erhellt hat. Doch in seiner persönlichen Mission als Verwalter war Agustin eiserner denn je. Es waren die Lektionen des Lebens, die ihn geformt hatten und er war für jede einzelne dieser Lektionen dankbar, so schmerzhaft sie auch sein mochten. Auch Aren Vayliuar hatte diese Erfahrungen machen müssen. Um ein Haar hätte ihn der Verrat eines Vertrauten das Leben gekostet, so etwas prägte jeden Menschen auf eine bestimmte Art.

"Die Vorwürfe haben sich letztlich als komplett haltlos erwiesen. Noch bevor es zu einem Prozess wegen Hochverrat kommen konnte, hat diese Frau sich abgesetzt und gilt seitdem als verschwunden. Ich weiß bis heute nicht, was ich tun würde, wenn ich diesen Menschen in die Finger bekäme. Doch eines weiß ich seither ganz gewiss. Und zwar, dass wir alles um uns herum kontrollieren müssen, sonst wird es früher oder später immer dazu kommen, dass wir von irgendwem oder irgendetwas fertiggemacht werden. Wir beide machen in letzter Konsequenz einen guten Job darin, die Dinge weitestgehend zu kontrollieren, ansonsten hätten unsere beiden Geschichten wohl nicht ein vergleichbar glimpfliches Ende gefunden. Denn sogar im größten Chaos macht selbst ein kleiner Hauch der Kontrolle den größtmöglichen Unterschied, egal ob man sich vor dem inneren Auge bereits von dem Imperator höchstpersönlich verurteilt sieht oder in den Lauf eines Terroristen blickt."

Schloss er mit seiner Meinung zu dem Thema ab. Äußerlich war Agustin noch immer sehr gefasst und ruhig, doch innerlich wusste er natürlich, dass ihm die letzten Wochen gezeigt hatten, dass er in all den Jahren rein gar nichts im Griff gehabt hatte. Die Kontrolle war nichts weiter als eine Illusion, denn sein Vorgesetzter wusste über all die Jahre aus irgendeinem Grund über diese ganzen Dinge Bescheid, über die niemand irgendetwas hätte wissen dürfen. Sobald er diesen Krieg gewonnen haben wird - und dass dies der Fall sein wird, daran zweifelte er in keiner Sekunde -, würden sich einige Dinge ändern, das stand für Agustin fest. Und mit Blick in die Nahe Zukunft war es beruhigend, einen Kollegen wie Aren als Verbündeten zu haben, mit dem er sich auf einer Wellenlänge befand und mit dem er gemeinsam quasi einen grandiosen Deal nach dem anderen ohne Mühen aus den Ärmeln schütteln konnte.

Doch der Sprung, den
Aren Vayliuar nun machte, war ein gewaltiger. Ja, Agustin wusste bestens um die Lage auf Serenno Bescheid, schließlich lag seine erste Amtshandlung als Sector Adjutant darin, den Topterroristen von Dubrillion dorthin zu bringen und mit dem Aufbau einer pro-imperialen Terrorzelle zu beauftragen. Höchst brisante Geheiminformationen, die neben ihm nur der Moff höchstpersönlich kannte. Worum genau es bei dieser Sache ging, versuchte der Schlächter von Dubrillion noch heute abzuschätzen. Doch mit wachsender Distanz auf diese unangenehme und demütigende Unterredung von damals meinte er der Lösung schrittweise auf die Spur zu kommen. Die Absichten des Moffs mussten rein geschäftlicher Natur sein, keineswegs patriotischer oder gar verknüpft mit einem Befehl von ganz oben. Nein, Agustins Vorgesetzter musste irgendeine profitable Gelegenheit darin sehen, die imperialen Kräfte auf Serenno zu stärken. Und wo man Moff Klaasen mit wirtschaftlichen Interessen in Verbindung brachte, rückte sofort Myto Industries in den Vordergrund. Das Lebenswerk des Moffs und dessen wichtigste Machtbasis.

Unweigerlich musste Agustin für einen kurzen Augenblick schmunzeln. Konnte
Arens Vorstoß der nächste glückliche Zufall nach dem Anschlag auf die adelige Familie Muraenus sein? War eine solche Glückssträhne denn überhaupt möglich? Bisher hatte sich der kaltblütige Verwalter stets als Realist und kühlen Strategen betrachtet, weniger als Spieler. Doch mit solchen potentiellen Trümpfen in der Hand machte es ihm nichts aus, aus der Haut des Schachmeisters in die des gewieften Gamblers zu schlüpfen. Als Aren Vayliuar seine höchst interessanten Gedanken zu Ende gesprochen hatte, eröffnete Agustin also:

"Über die angespannte Lage auf Serenno bin ich sehr gut informiert. Und ich teile Ihren Gedanken, dass wir dieses Chaos zu unserem Vorteil nutzen können. Seit Längerem vertrete ich ja folgende Ansicht: es gibt nur eine Handvoll Männer wie uns in den oberen Riegen des Imperiums. Wir nähren das Imperium mit der Mentalität, die es in diesen schweren Zeiten des Terrors, Aufstandes und der Schwäche voranbringt. Folglich ist jeder Schachzug, der uns in die Karten spielt auch gleichzeitig ein Segen für das Imperium als Gesamtes. Die Ansicht mag zunächst etwas unkonventionell wirken, doch ich schlage vor, mit genau dieser mentalen Herangehensweise an Ihren Vorschlag heranzutreten."

Auch Agustin hatte inzwischen die Hände gefaltet und sich ein Stück weit vorgebeugt. Es waren Situationen wie diese, in denen der Bastion sich pudelwohl fühlte. Deals in Hinterzimmern zwischen zwei Parteien, die bereit waren ihre eigenen Interessen in den Vordergrund zu stellen und Allianzen zu besiegeln, die Großes versprach. So wie es damals mit Saphenus war und zuletzt mit Darth Zion. In diesen Hinterzimmern hatte Agustin einen Großteil seines Einflusses erlangt und genau hier war er der festen Überzeugung, der beste Spieler weit und breit zu sein. Nein, nicht nur der beste Spieler. Er war das Spiel an sich. Der Schlächter von Dubrillion lächelte kühl, ehe er seine ersten Gedanken zu dem Thema mit folgenden Worten abschloss:

"Wir sollten gemeinsam herausfinden, was wir uns jeweils von dieser Sache erhoffen. Wenn wir dies getan haben, gilt es unsere Ziele zu verknüpfen und die Grenzen des Machbaren auszuloten. Und dann, mein Freund, können wir mit den großen Spielen beginnen."



Yaga Minor - Capitol City - Zentrale des Ressorts der Inneren Sicherheit - Büro des Sector Adjutanten - Agustin, Aren
 
[ Yaga-Minor | Capital City | Zentrale des Resorts der Inneren Sicherheit | Büro des Sector Adjutanten ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada

Aren hatte nicht gewusst, dass Agustin ebenfalls eine solch tiefgründige Vergangenheit hatte, im Bezug auf Loyalität. Er erzählte darüber, als wäre es absolut nichts besonderes, doch Aren glaubte nicht, dass es ihn wirklich so kalt ließ, wie er tat. Er wusste ja selbst, wie sehr einen ein solcher Verrat aus der Fassung bringen konnte und auch, wie schmerzhaft so etwas war. Jemand, dem man vertraute, stieß einem rücklings ein Messer in den Rücken, wenn man einmal nicht kurz aufpasste. So etwas würde wohl selbst einen nach außen hin harten Hund wie Agustin nicht vollständig kalt lassen. Doch Aren ging nicht weiter darauf ein. Das sich dieser Verrat als mehr oder weniger Folgenlos erwiesen hatte, zeigte sich ja allein schon dadurch, dass Agustin nun hier, in einer ranghohen Position, vor ihm saß. Diese Verräterin war wohl verschwunden, bevor Agustin sich hatte revanchieren können. Als Agustin erzählte, dass er nicht wüsste, was er jetzt mit dieser Person machen würde, nickte Aren zustimmen. Er war alles andere als eine Rachsüchtige Person, doch wenn man von jemandem, dem man etwas so wichtiges wie sein Vertrauen geschenkt hatte, betrogen wurde, war es nur das gute Recht eines jeden, dem Anderen zu zeigen und ihn spüren zu lassen, was ein solcher Verrat bedeutete. Agustin fuhr damit fort, wie wichtig also Kontrolle in diesem Zusammenhang war. Auch hier konnte Aren nur zustimmend nicken. Kontrolle war, vor allem in ihrer Position das A und O. Wenn man bis zu diesem Punkt noch nicht gelernt hatte, seine Umgebung und auch sich selbst zu kontrollieren, hatte man Arens Meinung nach nichts in den obersten Reihen der imperialen Verwaltung verloren. Immerhin ging es hier nicht nur um irgendwelche Kleinigkeiten, nein, im Gegenteil. Ein ranghoher Verwalter ohne die Fähigkeit zu kontrollieren setzte zwangsläufig die Stabilität seines Herrschaftsgebiet und somit auch langfristig die des Imperiums aufs Spiel. Und das war nicht zu tolerieren.

,,Sie sagen es. Kontrolle ist das, was die Strukturen unseres Imperiums zusammen hält. Und gäbe es nicht Leute wie uns, die wir wissen, wie man kontrolliert, würden diese Strukturen zwangsläufig auseinanderbrechen. Ich kann auch sehr gut ihre Lage zu der Präfektin nachfühlen. Ich weiß selbst, was es doch für eine große Genugtun ist, den Verrätern nach ihrem Verrat zu zeigen, was dies für Konsequenzen hat. Vor allem, wenn es sich um einen solch persönlichen Verrat handelt, wie es bei Ihnen wohl der Fall war. Ich bin grundsätzlich keine rachsüchtige Person, doch hat es mich mit tiefster Zufriedenheit versehen, den Hinrichtungsbefehl für meinen ehemaligen Stellvertreter zu unterzeichnen."

Im Nachhinein ärgerte Aren sich fast ein wenig, dass er so eine persönliche Konversation damit frühzeitig unterbrochen hatte, um seinen spontanen Vorschlag vorzubringen, hätte man doch vielleicht noch einiges über seinen Kollegen als Privatperson erfahren können. Aber nun ja, ihr gemeinsames Bündnis wuchs ohnehin enger und enger zusammen, da würden sich dann wohl auch noch andere Möglichkeiten ergeben. Außerdem war die Atmosphäre, zumindest aus Arens Sicht, geradezu perfekt dafür gewesen, dieses Thema nun zur Sprache zu bringen. Privat konnte man sich auch noch in Zukunft weiter austauschen, doch diese Gelegenheit, gemeinsam auf Serenno ihre Machtbasis zu festigen, würde sich wohl nicht mehr ganz so häufig ergeben. Man musste wohl zudem auch noch bedachten, dass sich der Schlüsselpunkt für diese Angelegenheit immer noch hier, auf Yaga-Minor befand. So konnte man seinen entfernten Verwandten, Herzog Albion bei Bedarf kurzerhand zum Gespräch dazu holen. Die Dinge sofort mit ihm zu besprechen, konnte einiges einfacher und schneller gestalten.

Während Aren von seinen Plänen und Serenno im allgemeinen berichtete, entging ihm nicht, dass Agustin doch recht interessiert wirkte. Also hatte er wohl alles richtig damit gemacht, ihn in diese Angelegenheit einzuweihen. Dies würde sich wohl nicht nur positiv auf die Verbindung zwischen den beiden Sector Adjutanten auswirken, sondern zudem auch auf Arens Pläne Serenno betreffend. Er hatte sich das ganze in den vergangenen Tagen noch ein paar mal durch den Kopf gehen lassen und je öfter er dies getan hatte, umso glücklicher wurde er über diese Fügung. Zum einen hätte er mit Herzog Albion einen Verwandten, und wenn man in Zukunft die Karten richtig ausspielte auch einen Vertrauten und Unterstützer, auf dem Planeten in der obersten Führungsriege. Und wenn man dann nochmal weiter überlegte, könnte man Serenno darauffolgend vielleicht sogar als Tor zum ebenfalls sehr wohlhabenden D'Astan Sektor und vor allem zu dessen nördlichen Teil benutzten und diesen ebenfalls unter Imperiale Oberherrschaft bringen. Aren hatte zwar Zugriff auf viele Ressourcen, doch würden selbst diese nicht reichen, um Serenno zu sichern, sollte das Chaos noch weiter um sich greifen. So wäre Agustin eine gute Unterstützung.

Als Agustin Aren dann mitteilte, dass er selbst ebenfalls über die Lage auf Serenno sehr gut informiert war, konnte man ihm wohl kurz seine Verwunderung ansehen. Er hatte seinen Kollegen ja immer für einen sehr gut informierten Mann gehalten, doch dies überstieg sogar seine Erwartungen. Vielleicht hatte Agustin ja ebenfalls Interesse an Serenno schon im Vorhinein gehabt und nun bot sich durch Aren die Möglichkeit, diese Interesse auch durchzuführen. Die Ansichten, die Agustin ihm darauffolgend mitteilte, konnte Aren voll und ganz nachvollziehen.

,,Ich sehe, wir sprechen auch in diesem Zusammenhang die gleiche Sprache. Ihre Ansicht, so unkonventionell sie vielleicht auch auf andere wirken mag, kann ich vollkommen nachvollziehen. Letztendlich liegt es bei doch bei Leuten wir uns, für den Fortschritt des Imperiums zu sorgen, die wir Vision haben und den Willen, diese durchzusetzten."

Agustin beugte sich ein wenig weiter zu ihm vor und die ganze Szenerie bekam den Anschein etwas verschwörerischen. Es war nicht so, dass Aren Deals und Kooperationen dieser Art fremd waren, doch war er immer er eine Person gewesen, die eine für Imperiale Verhältnisse vielleicht eher transparente und vordergründige Politik betrieben hatte. Doch das hielt in keineswegs davon ab, diese verschwörerischen Züge, welche das Treffen nun annahm, voll und ganz zu genießen.

,,Nun, ich glaube, wir beide sehen die große Bereicherung, die Serenno für das Imperium als ganzes haben kann und wird. Nicht nur der Planet als solches, sondern auch die Möglichkeit der imperialen Erschließung des D'Astan Sektors. Wenn wir beide, nun so frühzeitig wie möglich dort eingreifen und über meinen Verwandten eine auch uns treue und Verbündete Person an die Spitze einer pro-Imperialen Bewegung setzten, besteht zum einen die Möglichkeit einer großen Prestigezunahme, da wir Serenno zum imperialen Hoheitsgebiet hinzufügten. Zum anderen sehe ich aber auch für uns die Möglichkeit einen wichtigen, mächtigen Planeten auch nach dessen Übernahme weiterhin über meinen Verwandten und dessen Netzwerk mit zu kontrollieren. Eine Erweiterung unseres ganz persönlichen Herrschaftsgebietes quasi.
Was denken Sie denn, mein Bester? Wie Sie selbst sagten, besitzen Sie ja ebenfalls Vorwissen zu dieser aktuellen Situation. "


Aren lächelte sein Gegenüber an. Das Treffen begann ihm mehr und mehr Freude zu bereiten.

[ Yaga-Minor | Capital City | Zentrale des Resorts der Inneren Sicherheit | Büro des Sector Adjutanten ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada
 
Yaga Minor - Capitol City - Zentrale des Ressorts der Inneren Sicherheit - Büro des Sector Adjutanten - Agustin, Aren

Ganz offensichtlich gefiel es seinem Gegenüber genauso sehr, in welche Richtung sich dieses Gespräch nun entwickelte. Agustin konnte in der Körpersprache seines Kollegen erkennen, dass eine gewisse fast schon 'spielerische' Freude zu Beginn ihres Pläneschmiedens aufkam. Ein fast schon kindischer Spaß, für den der Bastioner vollstes Verständnis hatte, schließlich freute auch er sich noch nach fast 30 Jahren Erfahrung als Verwalter über diese Arten der Abmachungen ganz besonders. Diese oftmals krummen Hinterzimmergeschäfte waren seine große Leidenschaft, wenn man es so nennen wollte, für die er fast schon eine Art Obsession entwickelt hatte. Andere genossen das Verhandeln vor dem Blitzlicht der laufenden Holo-Kameras und auch Agustin konnte dieser öffentlichen Arbeitsweise zuweilen einiges abgewinnen, doch das Gefühl im Verborgenen ohne lauschende Ohren und beobachtende Augen diverse Grauzonen zu betreten oder gar Grenzen zu überschreiten, gab ihm das Gefühl der grenzenlosen Freiheit und Macht, wie er sie sich schon seit Kindesbeinen immer herbeigesehnt hatte. Hätte er eine genaue Schätzung abgeben müssen, so hätte Agustin Prada vermutlich 70-80 Prozent seines Erfolgs genau dieser Art von Geschäften zugeschrieben. Und dass in Aren eine ähnliche Leidenschaft dafür brannte, machte das Ganze noch einmal um einiges schöner. Wo sie sich eben noch auf persönlicher Ebene sehr gut verstanden hatten, gab es nun einen fließenden Übergang zurück ins Geschäftliche. Alles kam so gut zusammen, wie es sich Agustin für ein durchwegs perfektes Meeting vorstellte. Darauf hob er sein Glas, in dem sich nun ein edler Tropfen Alkohol doch um einiges besser gemacht hätte.

"Ich habe in meiner Laufbahn schon mit so einigen gängigen Konventionen gebrochen. Die einen bewundern mich, die anderen verachten mich dafür und Ihnen wird es in dieser Hinsicht bestimmt nicht anders ergehen. Doch das hier ist eine Frage der inneren Einstellung, die ich nur mit treuen Verbündeten teile. Und so wie es aussieht, teilen wir diese innere Einstellung im wahrsten Sinne des Wortes."

Es kam wirklich nur selten vor, dass der sonst so unterkühlt und distanziert auftretende Bastioner sich von einer heiteren Stimmung so mitreißen ließ. Der Charm seines Gastgebers war eine angeborene Gabe, anders konnte er es sich nicht erklären. Aren Vayliuar hätte es vermutlich sogar vollbracht einen Bruder des alten Ordens der Pessimisten dazu zu bewegen, erfreut sein Glas zu heben. Zumindest hätte Agustin bestimmt nicht dagegen gewettet. Genauso sah es mit den Ausführungen des wohlhabenden Sector Adjutanten bezüglich Serenno aus. Schon vor zwei Minuten war Agustin bereit gewesen, auf diesem neuen Spielfeld bereits mit hohen Einsätzen zu spielen. Doch als Aren ausführte, wie sie die Position seines dort sehr einflussreichen Verwandten nutzen konnten, war der Schlächter von Dubrillion schon fast für ein All-In bereit. Schon vor diesem Tag hatte sich alles, was die beiden Männer in gemeinsamer Kooperation angerührt hatten, wortwörtlich in Gold verwandelt. Doch ein solcher Schachzug war wirklich er Inbegriff dessen, was sich Agustin von einer Allianz erhoffen konnte. Es war das fehlende Puzzleteil für den Feldzug gegen seinen Vorgesetzten. Und dafür ging er gerne All-In, vor allem mit einem Mann wie Aren Vayliuar auf seiner Seite. Agustin wusste, was All-In in dieser Hinsicht bedeutete: vollste Transparenz gegenüber Aren bezüglich Informationen, die unter die allerhöchste Geheimhaltung fiel. Dinge, von denen neben ihm nur Moff Klaasen Bescheid wusste.

"Nun, wie ich gestehen muss, ist Vorwissen in diesem Zusammenhang eine Untertreibung."

Begann er also. Er sah sein Gegenüber an und spürte dessen Neugierde. Der Schlächter von Dubrillion verzichtete darauf, die Spannung weiter künstlich aufzubauen und fuhr recht schnell fort.

"Die erste Amtshandlung nach meiner Beförderung zum Sector Adjutanten lag darin, den gefährlichsten Terroristen des dubrillianischen Krieges für eine verdeckte Operation auf Serenno zu gewinnen, also bin ich in dieser Angelegenheit bereits zu diesem Zeitpunkt direkt involviert, wenn auch eher auf passiver Ebene. Neben mir weiß lediglich mein Vorgesetzter von dieser Sache, doch aktuell sieht es so aus, dass ich mich zur Zeit in einem schwierigen Kampf um den 'Thron' im Myto-Sektor befinde. Ich erkenne, dass Serenno einen entscheidenden Faktor für die wirtschaftlichen Pläne meines Rivalen darstellt und genau deshalb erkenne ich hier meine große Gelegenheit."

Agustin gab Aren nun genug Zeit, diese Informationen sacken zu lassen und zu verarbeiten. Es grenzte ohnehin schon an einem Wunder, dass er so offen mit ihm darüber sprach.

"Mit Ihren Kontakten im Adel und den meinen im Untergrundkampf sind wir in der Lage, die anderen einflussreichen Spieler dort zu übertrumpfen, die entweder eine Antihaltung gegenüber dem Imperium oder gar einen Anschluss an die Neue Republik anstreben. Was wir am Ende haben sollten, ist ein Netzwerk, dass unsere beiden Sektoren exklusiv mit den wertvollsten Wirtschaftszweigen von D'Astan trigonomisch verbindet. Und irgendwo dazwischen würde es mir sehr gelegen kommen, die Position meines Rivalen dadurch zu schwächen. Mir schweben diesbezüglich bereits ein paar Ideen vor. Sind Sie bereit, diese Schritte gemeinsam mit mir zu gehen, Aren?"

Er wartete die Reaktion seines Gegenübers ab. Gespannter auf eine Antwort war er schon seit Ewigkeiten nicht mehr.


Yaga Minor - Capitol City - Zentrale des Ressorts der Inneren Sicherheit - Büro des Sector Adjutanten - Agustin, Aren


 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben