Ziost

[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Zentrum | Kammer des Grafen | Janus, Kestrel

In den dunklen Kammern, gefangen in Sturns Macht, spielten zwiespältige Gedanken durch Kestrels Geist und ließ sie mit dem Gedanken spielen, der dunklen Seite beizutreten. Die Versuchung, die Sicherheit und Macht zu ergreifen, die Janus ihr scheinbar bot, verführte sie auf gefährliche Weise. Sie konnte nicht leugnen, dass sein Angebot verlockend war, denn er schien es wirklich ernst zu meinen. Die Idee, Teil der Dunklen Seite zu sein, bot ihr eine Alternative zur Verzweiflung, die sie in ihrer Gefangenschaft empfand. Die Dunkelheit versprach Stärke und Schutz, während die Helligkeit ihrer Jedi-Ideale sie verletzlich und hilflos zurückgelassen hatte.
Aber tief in ihrem Herzen wusste Kestrel, dass der Pfad der Dunkelheit eine gefährliche und destruktive Richtung war. Sie hatte gesehen, wie die Dunkelheit andere Jedi verschlungen hatte, wie sie zu Werkzeugen des Bösen wurden. Zoey war dabei das beste Beispiel dafür. Ihre Bestimmung war es, die Macht zu nutzen, um Frieden zu bringen und das Gleichgewicht wiederherzustellen, nicht um die Dunkelheit zu umarmen und zu manipulieren.
Dennoch zwangen die Umstände sie dazu, mit diesem gefährlichen Gedanken zu spielen. Was wäre, wenn sie dem Sith Lord folgen würde? Was könnte sie erreichen, wenn sie seine Macht für das Gute einsetzen würde? War dies überhaupt möglich? War es nicht besser, die Sicherheit der Dunkelheit zu wählen, als den Verrat zu riskieren und möglicherweise den Tod zu finden? Dieses Angebot von ihm bekam sie sicher kein zweites Mal. Die Chance zu überleben, wäre beim Scheitern dahin. Diese Gedanken lähmten sie und verführten sie dazu den leichteren Weg zu wählen und ihr eigentliches Ziel aus den Augen zu verlieren. Die Schatten, seine Nähe, die Kälte und Dunkelheit die von ihm ausging, schien ständig nach ihr zu greifen und ihren Geist zu manipulieren. Seine Aura war mächtig und zog sie in einen gefährlichen Bann. So auf seinem Thron, war sie ihm näher als je zuvor. Auf der einen Seite war es ihr unangenehm, denn immerhin war er ihr Feind und Peiniger, doch auf der anderen Seite, waren da gewisse Anziehungskräfte und Einflüsterungen der Dunkelheit, die sie nicht verstand und sie in einen gewissen Bann zog und sie der Gefahr lief, dass sie sich vom eigentlichen Ziel abbringen ließ.

Überforderung war ein weiterer Begleiter, neben der Furcht, dem Schmerz und jenen Einflüsterungen. Sie war dem Mann nicht gewachsen. Weder in seiner Macht, noch in seiner deutlich größeren Erfahrung. Energisch, wild, grob und selbstbewusst waren seine Berührungen und Küsse und ertränkte dabei jeden eigenen Willen der Jedi. Es lähmte sie in ihrer Unerfahrenheit. Sie wehrte sich nicht, denn sie wollte es ja genau so, trotz ihrer Überforderung und ihrem Hass auf ihn, daher ließ sie ihm das Zepter. Mit Sicherheit wollte er es auch nicht abgeben, weshalb sie sich einfach fallen ließ, so gut es eben ging, während sie immer wieder nach Luft japste, als er sie so intensiv küsste. Das sie all das ausgerechnet zum ersten Mal mit ihm erlebte, versuchte sie in ihrem Innersten zu verdrängen, denn es war absolut nicht hilfreich in der momentanen Situation. Im Moment versuchte sie ein wenig zu vergessen wer er war und was er ihr angetan hatte.

Schmerz durchfuhr ihren Körper und sie wäre ihm beinahe vom Schoß gesprungen, während er sie küsste, festhielt und ihre Schreie mit seinen Lippen verschloss. Sie spürte, wie kribbelnd wieder Gefühl in ihre Arme und Hände kam und Tränen über ihre Wangen liefen. Damit hatte sie nicht gerechnet und vor allem nicht so. Sie machte immerhin Fortschritte in ihrem Plan, denn so konnte sie wenigstens ihr Messer benutzen. Das Halsband um ihren Hals war jedoch ein weiteres unschönes Hindernis. Ohne die Macht konnte sie ihren Plan nicht ausreichend verschleiern und sie wäre definitiv langsamer in ihrer Bewegung, als normalerweise üblich. Sie würde agieren wie eine normal Sterbliche. Keine guten Vorraussetzungen bei so einem mächtigen Mann, doch es war der letzte Funken Hoffnung. Doch genau wegen der geringen Erfolgschance, flüsterte ihr die dunkle Seite besonders zu, den leichteren Weg zu gehen. Den, der ihr mehr Erfolg und Überleben versprach.

Mit einer beiläufigen Geste fasste sie in an ihre Hose und ertastete äußerlich ein winziges kleines Messer, was eigentlich keine wirkliche Waffe war, doch noch war es zu früh, es zu ergreifen. Sie brauchte einen guten Moment und ohne, dass er es mitbekam. Es würde in ihrer kleinen Hand verschwinden, da das Taschenmesser klein, jedoch scharf genug war, um es als Waffe zu benutzen zu können. Eine kleine Welle der Erleichterung erfasste sie, dass der Sith dieses Messer tatsächlich nicht gefunden und ihr abgenommen hatte. Dennoch wusste sie noch immer nicht, ob sie den Mut aufbringen konnte, ihren Plan auch umzusetzen.

In den tiefen Abgründen ihres Geistes kämpfte Kestrel weiter mit Zweifeln und Ängsten, die wie düstere Schatten an ihren Entschlüssen nagten. Die Vorstellung, Janus Sturn zu überlisten, ließ ihre Zuversicht wanken und weckte den verlockenden Ruf der einfachen Lösung - dem Pfad der Dunkelheit zu folgen. Doch sie durfte in ihren Zweifeln nicht zu lange verharren, denn der Moment der Möglichkeit konnte schnell vorüber sein.Die Finsternis umhüllte sie, ließ Zweifel wie Schatten über ihre Gedanken gleiten. Sie stellte sich vor, wie Janus' Macht sie erdrückte, wie sie in einem endlosen Sturm der Unterlegenheit gefangen war. Der Gedanke, gegen eine solche Übermacht anzukämpfen, schien aussichtslos.

Schon alleine in diesem Akt der körperlichen Verbindung zeigte sich nur zu deutlich, wer hier mehr Erfahrung hatte, denn die Überforderung und Steifheit konnte Kestrel dabei nicht verbergen. Sie wagte es nicht ihn großartig zu berühren. Sie ließ ihm gerne die Führung.

Es war wie der Sturm, der wild über das Meer tobte, die Wellen hoch auftürmte und das kleine Schiff der Hoffnung bedrohte. Kestrel fand sich inmitten dieser Elemente wieder, unsicher, ob sie stark genug war, das Schiff der Widerstandsfähigkeit zu steuern. Die Dunkelheit lockte sie mit verführerischem Sirenengesang, versprach Schutz und die Befreiung von den Herausforderungen, die ihr bevorstanden. Es war so viel leichter einfach aufzugeben. So wie jetzt, wo sich sich dem Grafen einfach hingab und ihren Körper opferte. Wieso nicht auch ihren Geist? Es war kein all zu großer Schritt mehr, den sie tun musste. Die Grundmauern standen bereits in den Schatten des Grafen und so kämpfte Kestrel mit seinen Schatten, um den verführerischen Lockruf der Dunkelheit zu widerstehen.Wie die Flügel eines verletzten Vogels, zitterten ihre Gedanken zwischen Kampf und Aufgabe, zwischen dem Risiko des Verrats und der vermeintlichen Sicherheit der Dunkelheit. Wie eine einsame Welle, die sich gegen einen unüberwindbaren Felsen bricht, kämpfte Kestrel gegen den schmerzhaften Gedanken an, dass ihr Plan scheitern könnte. Ihr Geist war gefangen in einem stürmischen Ozean der Zweifel, der ihre Kräfte zu verschlingen drohte. Die Macht von Janus Sturn erschien ihr wie ein wütender Sturm, der ihr kleines Boot zu zerreißen drohte.
Kestrel fand sich in einem gefährlichen Zwiespalt gefangen, während sie den verführerischen Lockrufen der Dunklen Seite der Macht widerstand. Obwohl sie sich ihrer Verantwortung als Jedi bewusst war, spielte sie mit dem Gedanken, sich Sturn's Versprechen anzuschließen und die Macht der Dunkelheit zu umarmen.
Sie spürte, wie ihre Entschlossenheit zu bröckeln begann, während der Gedanke, den Weg der Dunklen Seite zu wählen, in ihr aufkeimte. Der einfache Ausweg schien so verlockend.
Die Jedi spürte den Druck der Dunkelheit auf ihre Seele lasten, wie die Schatten einer langen Nacht, die sie umhüllten. Die Macht von Janus Sturn schien unaufhaltsam und mächtig, und in ihrem Inneren war ein leiser Zweifel, ob sie diesem Sturm standhalten konnte.


"Ihr habt Macht über mich, Sturn, und ich kann die Verlockung spüren, mich in eurem Einfluss zu verlieren.”

Flüsterte die Jedi schließlich und sprach dabei sogar die Wahrheit aus, denn ihr Plan drohte zu scheitern, wenn auch anders als zuvor angenommen, denn es war der Kampf gegen die Dunkelheit, den sie drohte zu verlieren und sie spürte bereits die Kälte in ihrem Innersten.

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Ziost, Zitadelle, Verhörraum 3: Zoey, Gefangener Q`Tahem und Schülerin Ari`a

Ari'a starrte entsetzt auf das chaotische Schauspiel vor ihr. Sie war inmitten des grausamen Spektakels gefangen, als
Zoey den Nautolaner folterte. Doch alles ging schief. Der Verhörstuhl reagierte nicht wie erwartet und die Situation geriet außer Kontrolle. Zoey schrie nach Hilfe, und Panik erfüllte den Raum, als sie feststellte, dass der Hebel abgebrochen war. Ari'a stand da, fassungslos und hilflos zugleich. Sie wusste nicht, was sie tun sollte, ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander.
Der Anblick des Nautolaners, der unversehrt blieb, ließ das Mädchen aufatmen. Eine Welle der Erleichterung durchströmte sie, aber zugleich plagten sie Zweifel und Schuldgefühle. Sie hatte es nicht ertragen können, einen Freund zu foltern, doch hatte sie auch nicht den Mut gehabt, sich gegen ihre Meisterin zu stellen. Diese Ambivalenz führte zu einer zermürbenden inneren Zerrissenheit.

Während Ari'a immer noch von der Panik überwältigt war und ihre Gedanken um den abgebrochenen Hebel kreisten, erinnerte sie sich daran, dass sie dafür sorgen musste, dass dieser Beweis ihrer Beteiligung an dem fehlgeschlagenen Verhör nicht entdeckt wurde. Sie konnte nicht riskieren, dass einer der ranghohen Sith in der Zitadelle darauf aufmerksam wurde.
Mit rasenden Gedanken suchte sie nach einem Versteck für den abgebrochenen Hebel. Ihr Blick fiel auf eine kleine, verstaubte Nische an der Wand, kaum sichtbar in dem düsteren Kerker, in dem sie sich befand. Es schien der perfekte Ort zu sein, um den Hebel vor neugierigen Augen zu verbergen.
Mit geschickten Fingern verstaute Ari'a den abgebrochenen Hebel in der Nische, wobei sie darauf achtete, dass er sicher und unsichtbar war. Sie fühlte sich erleichtert, als sie den Hebel verborgen hatte. Es war ein kleiner Sieg inmitten der überwältigenden Dunkelheit, die sie umgab.

Nachdem die Maschine zum Stillstand gekommen war und der Hebel sicher verstaut, wandte sich
Zoey an Ari'a und befahl ihr, Wein von der Party in den Kammern der Zitadelle zu holen. Obwohl sie dagegen war, alleine durch die düsteren Gänge zu gehen, erfüllte Ari'a den Befehl widerwillig. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust, während sie durch die finsteren Korridore eilte.
Die Machtgeister schienen überall gegenwärtig zu sein, und jede Ecke der Zitadelle fühlte sich bedrohlich an. Ari'a konnte die Präsenz des Sith Lords
Janus Sturn förmlich spüren, und die Angst vor einer möglichen Begegnung ließ sie noch schneller gehen. Auch die Erinnerung an Kira, eine grausame Gefährtin von Janus, hallte in ihren Gedanken wider und verstärkte ihre Sorge.
Dennoch zwang Ari'a sich, weiterzugehen. Sie durchquerte die schattenhaften Gänge und erreichte schließlich die Kammern der Zitadelle, wo sie vorhin noch gefeiert hatten. Ihre Hände zitterten leicht, als sie den Wein suchte und versuchte, ihre Angst zu überwinden. Die Kälte und Finsternis um sie herum verstärkten ihre Beklemmung, und ihr Herz schlug wild in ihrer Brust.
Trotz ihrer Angst und Unsicherheit führte Ari'a ihren Auftrag aus und nahm den Wein, der in funkelnden Flaschen ruhte. Der Duft des Alkohols stach in ihre Nase, doch konnte er die drückende Atmosphäre nicht vertreiben. Ihr Blick huschte ängstlich umher, als sie die Kammern wieder verließ. Der Rückweg durch die düsteren Gänge war ebenso bedrückend wie zuvor. Jeder Schatten schien drohend und jedes Geräusch ließ sie zusammenzucken.
Als Ari'a endlich den Raum erreichte, in dem der Nautolaner gefangen gehalten wurde, konnte sie die Erleichterung kaum fassen. Sie übergab ihrer Meisterin den Wein, ihre Hände zitterten immer noch leicht. In ihren Augen spiegelten sich die Gefühle von Angst, Schuld und Unsicherheit wider.

In ihrem Inneren tobten die widersprüchlichen Gefühle. Die Angst vor den Sith und den Geistern der Macht vermischte sich mit einer unbändigen Wut über die grausamen Methoden ihrer Meisterin und was von ihnen verlangt wurde. Ari'a sehnte sich nach einem Ausweg, nach einem Weg, um diese Dunkelheit hinter sich zu lassen.
Aber vorerst fügte sie sich dem Willen der Sith und erfüllte ihren Auftrag. Während sie den Wein einschenkte, hoffte sie, dass der Nautolaner durch diese Tropfen des Vergessens eine vorübergehende Erleichterung finden würde. Gleichzeitig wünschte sie sich selbst, dass sie der Finsternis entkommen könnte, um ein Leben in Freiheit und Licht zu führen.

Ari'a spürte die Blicke des
Nautolaners, Q'Tahem, auf sich ruhen, als sie den Wein in sein Glas schenkte. Ein tiefer Schmerz zog durch ihre Brust, als sie in seinen Augen Enttäuschung und Sorge erkannte. Es war, als würde er die Widersprüche in ihrem Inneren erkennen, als würde er ihre Kämpfe spüren.
Ari'a konnte nicht leugnen, dass
Q'Tahems Reaktion sie tief berührte. Es war, als würde er einen Teil von ihr sehen, den sie selbst vor den Sith verborgen hatte. Seine Enttäuschung spiegelte ihre eigene wider, während sie sich fragte, ob es einen Ausweg aus diesem Schicksal gab.

“Wir können nicht aufhören, weil wir sonst selbst sterben würden. Du verstehst das nicht. Wir müssen dir nichts tun, wenn du uns einfach sagst, was wir brauchen! Aber wir müssen Informationen liefern, sonst sind wir mit dir zusammen tot! Rede doch einfach!”

Entfuhr es der jungen Twi’lek und sie redete sich dabei regelrecht in Rage.


Ziost, Zitadelle, Verhörraum 3: Zoey, Gefangener Q`Tahem und Schülerin Ari`a
 
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Janus hatte eine weite Reise hinter sich, einen kometenhaften Aufstieg, der ihn bis zu den höchsten Ebenen der Macht geführt hatte. All dies war dem gerissenen Aristokraten nicht in den Schoß gefallen. Er hatte es sich erkämpft, dafür gelogen, intrigiert, betrogen, getötet, hatte andere verletzt und war selbst verletzt worden, hatte andere in den Staub gestoßen und selbst Dreck geschluckt. Aber all das war es wert gewesen. Seine einstigen Rivalen und Feinde warfen sich ihm zu Füßen und gierten nach seiner Gunst, und ein mächtiges Netzwerk aus Verbündeten und Dienern umgab ihn und machte ihn zu einem zentralen Akteur in der Neuordnung des Imperiums und der Galaxis. Aber es war nicht genug. Es war nicht einmal ansatzweise genug. So viel mehr galt es noch zu erringen, bis seine Autorität die einzige war und kein Leben ohne sein Wohlwollen existieren konnte. Nichts geringeres würde der ehrgeizige Dunkle Lord akzeptieren. Er würde sich nehmen, was er wollte, so, wie er sich in diesen Augenblicke seine alte Nemesis nahm. Kestrel wurde eine große Ehre zuteil: Sie würde ein anschauliches Beispiel dafür sein, wie Janus Personen veränderte und nach seinen Vorstellungen neu formte. Und so lächelte er, kühl und mit der Ruhe einer Person, die es gewohnt war, das Schicksal anderer in den Händen zu halten, als die braunhaarige Frau zwischen Küssen und Wimmern verkündete, dass er Macht über sie hatte und sie in Versuchung führte. Janus fixierte ihren Blick, die Hände um die Fesseln an ihrem Hals geschlossen, und fuhr mit dem Daumen grob über ihr Kinn, als er sie aus golden schimmernden grünen Augen ansah, seine Stimme erfüllt von einem Grollen, das an das Verdikt einer Gottheit erinnerte.

Natürlich habe ich das. Und schon bald wird es kein Lebewesen geben, das nicht unter meinem Einfluss steht. Die Zukunft gehört nicht bloß mir. Ich bin die Zukunft.“

Keine Prahlerei, keine leeren Versprechungen. Der blasse, elegante Halb-Echani hatte sich die Dunkle Seite untertan gemacht, führte sie wie eine geschärfte Klinge. Die Finsternis war ihm zu Diensten, sie war sein Werkzeug, um die Realität nach seinen Wünschen zu ordnen. Und so glich die Aura des Grafen einem endlosen Abgrund, einem Abyss aus purer Schwärze, in dessen Mitte ein hungriger Krayt-Drache rastlos auf und ab ging und suchte, wen er verschlingen konnte. In diesem Augenblick war es Kestrel, die der Bestie als Mahl diente. Ihre Unschuld, ihre Illusionen, ihre moralischen Überzeugungen, die Bindungen an ihre Freunde und Gefährten, all das war bedeutungslos, nichts als Fleisch, das seinen Appetit zumindest für eine Weile stillte. So nah, wie sie sich waren, die Hitze ihrer Leiber und die Bewegungen, die neue Wonnen brachten, gab es keine Geheimnisse. Er konnte die Jedi sehen. All ihre Schwächen. All ihre Zweifel. Die Stimme in ihrem Kopf, die ihr einflüsterte, dass dies genau das war, was sie wollte. Dass sie sich nur hinzugeben brauchte, ihm und der Dunkelheit, um in neuer Stärke wiedergeboren zu werden und die Fesseln abzustreifen, die sie gefangen hielten. Ihr bot sich eine einmalige Chance, die Janus mit Freuden garnierte, von denen Kestrel noch nie zuvor gekostet hatte. Sie war eine Verhungernde, vor deren Augen ein Festmahl aufgetischt worden war und die nun einen Appetithappen zu schmecken bekam. Der Graf hatte keinen Zweifel daran, dass sie nach mehr verlangen würde. Mehr von dieser Dunkelheit. Und mehr von ihm.

Und doch, bei aller geistigen und körperlichen Ekstase, war Janus ein Meister der Selbstbeherrschung. Er bestimmte nicht bloß Art und Tempo ihres Liebesspiels. Das mochte gewiss sehr anregend sein, aber es war ein Mittel zum Zweck, ein Schritt auf dem Weg zu Größerem. Wer andere führen wollte, musste zunächst sich selbst kontrollieren – eine Sichtweise, der wohl sogar die Jedi zustimmen würden. So befriedigend es auch sein mochte, Kestrel auf diese Weise für sich in Anspruch zu nehmen und an sich zu binden, Janus verließ sich nicht darauf, dass alles nach Plan ging. Die Absichten seiner alten Rivalin waren schwer zu durchschauen, aber da war etwas, das ihn zweifeln ließ, seine Wachsamkeit am Leben hielt. Sie plante etwas. Ein letzter, verzweifelter Versuch vielleicht, sich zu befreien und zu entkommen, ihre Freunde zu retten? Oder doch mehr ein Aufbäumen, um noch einmal zu versuchen, ihn zu bezwingen? Erneut fixierte Janus die Gefangene, blickte in ihre glänzenden, weit aufgerissenen Augen, ergriff ihre Hand und legte sie auf eine geradezu herausfordernde Art und Weise an seinen entblößten Hals. Sie rang mit der Dunkelheit. Aber der Wunsch, ihn zu töten...er war nicht zu leugnen.


„Was Ihr tun wollt, das tut bald. Bevor es zu spät ist...“

Flüsterte das elegante Monster eindringlich, sein Lächeln ließ Zähne aufblitzen, weiß wie Dolche in der Nacht. Der Drache hielt inne, schnaubte...und fletschte die Zähne, in Erwartung eines reichen Mahls. Alles stand an einem Wendepunkt. Hier und jetzt würde sich das Schicksal der Jedi entscheiden. Licht und Dunkelheit rangen um sie. Nur eine Seite konnten diesen Kampf gewinnen...

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Dunkelheit tränkte den Raum und schien jedes Licht zu verschlucken. Sie war allgegenwärtig und drang auch in Körper und Geist der Jedi ein, weshalb sich die junge Frau fast darin verlor. Sie fühlte sich hilflos ausgeliefert und sie konnte sich schwer konzentrieren, was ihren Plan stark gefährdete. Sie hatte diesen körperlichen Part unterschätzt, genauso wie die dunkle Seite, die nach ihr griff. Beides hielt sie wie in Trance. Unfähig wirklich zu handeln. Sie schwankte zwischen Genuss, Lust , Verlangen, Hilflosigkeit und Schmerz. Die Überforderung führte dazu, dass es sie geistig lähmte und sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Sturn kontrollierte sie. Er hielt sie fest im Griff und sah ihre gesamte Verletzlichkeit, die bisher niemand gesehen hatte. Ihr Körper trug nicht mehr das traditionelle Gewand, welches sie vor neugierigen Blicken geschützt hatte. Sie war Sturn körperlich und geistig völlig schutzlos ausgeliefert und ohne es zu wissen, war ihr Geist für ihn wie ein transparentes Glas.

Die Worte des Grafen über seine verheerenden Machtpläne, riefen immer wieder eine Gänsehaut in ihr hervor, doch sie fühlte sich zu ohnmächtig, um ihn wirklich in seinem Vorhaben stoppen zu können. Es wirkte so viel leichter ihn einfach gewähren zu lassen und sich ihm anzuschließen. Den Kampf gegen ihn, die Sith und das Imperium zu beenden. Sie war das Kämpfen leid, denn es führte zu so viel Schmerz.

Seine Hände an ihrem Hals, unterstützten das Gefühl der Hilflosigkeit nur noch und nahmen ihr teils den Atem und das Wissen, dass er sie vermutlich nicht von der metallischen Halsfessel befreien würde, welche sie von der Macht trennte. Seine Finger untermalten mit schmerzhaften Nachdruck seine Worte und zwang sie, den Mann weiter anzusehen, dessen Blick eine anziehende und zugleich verstörende Wirkung hatte. Die Berührung seiner Hände an ihrem Hals erzeugte ein beklemmendes Gefühl in ihr, als ob er sie beherrschen und kontrollieren wollte. Ohne sich zu wehren ergab sie sich ihrem Schicksal und es wirkte beinahe so, als hätte die dunkle Seite längst gewonnen, doch noch gab es den Funken Hoffnung in ihr. Die kleine Flamme, die ihr Schicksal und das der Galaxis bestimmen konnte. In einer eher beiläufigen Bewegung hatte sie bereits das Messer in ihrer linken Hand verborgen, doch die Flamme der Hoffnung flackerte bereits bedrohlich und drohte jeden Moment zu erlöschen, was den letzten Schritt ihres Plans beinahe unmöglich machte.

Als Sturn unerwartet und flüsternd ihre geheime Absicht offenbarte, durchdrangen seine Worte Kestrels Ohren wie ein eiskalter Windhauch. Seine Stimme klang verführerisch und gefährlich zugleich, während er ihre Hand auf seinen Hals legte und sie herausfordernd ansah. Das sanfte Berühren seines Halses ließ ihre Haut prickeln und ihre Gedanken wirbelten wild durcheinander und es durchfuhr sie ein Schauder und erreichte dabei beinahe die Vernichtung ihrer Hoffnung. Zitternd zog sie ihre, von ihm platzierte, unbewaffnete Hand von seinem Hals, während sie stumm den Kopf schüttelte und seine überwältigende Macht ihr die Sprache verschlag. Seine Worte drangen wie giftige Pfeile in ihre Seele und ließen sie an ihrem eigenen Plan zweifeln. Doch es war nicht nur seine Enthüllung, die sie erschütterte, sondern auch die Art und Weise, wie er vorgegangen war. Die Jedi konnte ihr entsetztes Keuchen nicht überspielen, als ihr klar wurde, dass der Mann nicht nur ihre Gedanken lesen konnte, sondern womöglich nur mit ihr spielte. Der Überraschungsmoment war dahin. Die Unsicherheit breitete sich wie ein Schatten in Kestrels Gedanken aus. Ihr einst fester Glaube an ihren Plan schwankte bedrohlich, als sie sich fragte, ob dieser neue Umstand alles verändert hatte. War ihr Vorhaben nun gänzlich zum Scheitern verurteilt? Konnte sie ihre wahre Absicht noch verbergen und den richtigen Moment finden, um ihn zu töten?

Die Worte von Janus hallten in ihrem Geist wider und vermischten sich mit den düsteren Gedanken, die sie quälten. Die Hoffnungslosigkeit nahm Überhand und zog sie tiefer in den Abgrund der Zweifel und der Versuchung. Ein Teil von ihr begann zu glauben, dass der einfache Ausweg darin lag, seine Einladung anzunehmen und sich der Dunkelheit hinzugeben. In ihrem Inneren flammte ein düsteres Verlangen auf, das sie erschreckte und zugleich faszinierte. Kestrel kämpfte gegen diese Dunkelheit an, gegen den Sog, der sie ergriff. Doch je mehr sie sich wehrte, desto mehr schien sie von ihr verschlungen zu werden. Die Versuchung, die Janus in ihr geweckt hatte, war wie ein giftiger Samen, der sich in ihrem Geist festsetzte und ihre Entschlossenheit zu erodieren drohte.

Doch was, wenn er nur mit ihr spielte? Der Mann war unberechenbar. Wenn er nur von ihrem Körper Besitz ergreifen wollte, um sie danach zu töten? Womöglich hatte sie gar keinen Platz in seinem Imperium. Doch woher sollte sie das wissen? Sie konnte ihn nicht lesen, so wie er es scheinbar mit ihr tat. Zweifel nisteten sich wie giftige Schlangen in ihrem Geist ein. Ihre Überlegungen, ob ihr ursprünglicher Plan überhaupt noch funktionieren konnte, wurden von der Hoffnungslosigkeit erdrückt. Die Dunkelheit schien sie nun mit offenen Armen zu empfangen, als ein verlockender Ausweg vor der vermeintlichen Niederlage und dem drohenden Tod. Kestrels innerer Kampf erreichte einen neuen Höhepunkt, während sie zwischen dem Licht und der Dunkelheit hin und her gerissen wurde. Die Versuchung, sich ihm hinzugeben und die dunkle Seite anzunehmen, um ihre eigene Rettung zu gewährleisten, wurde immer stärker. Es schien fast so, als ob die Hoffnung in ihrem Inneren zu verblassen begann und die Dunkelheit sie immer mehr einhüllte.

Sie musste sich gegen den Sog der dunklen Seite stemmen, gegen die Verzweiflung ankämpfen und ihre eigene innere Stärke wiederfinden. Die Gewissheit, dass der Kampf gegen Sturn ein beispielloses Maß an Mut und Entschlossenheit erforderte, durchzog sie wie ein schmerzhafter Stich. Sie wusste, dass sie keinen Raum für Fehler hatte und dass ihr Überleben und das Schicksal der Galaxis auf dem Spiel standen. Wenn er nur mit ihr spielte, würde sie ihre Chance erst recht verstreichen lassen, ihn zu vernichten und ihr Opfer, ihren Körper von ihm benutzen zu lassen, wäre völlig umsonst gewesen. Die richtige Entscheidung zu treffen war beinahe hoffnungslos. Ihre Gedanken wirbelten wie ein Sturm, während sie mit der Realität kämpfte. Konnte sie wirklich gegen einen Sith-Lord von solch überwältigender Macht mit einem Taschenmesser ankommen? Ihr Plan schien nun auf unsicheren Boden gestellt zu sein, und die Gewissheit, dass er ihn erkannt hatte, verstärkte die Hoffnungslosigkeit in ihr. Es war, als ob er sie bewusst weiter in den Sog der dunklen Seite ziehen wollte, indem er ihr die Möglichkeit gab, ihn zu töten.

Daneben war die Lust und das Verlangen und der drohende Höhepunkt der Ekstase und die Verwirrung dieser ihr fremden Gefühle und die damit verbundene Handlungsunfähigkeit. Zu beschäftigt war sie mit seinen Berührungen und wilden Liebkosungen und doch war da neben der Hilflosigkeit noch ein ganz anderes Gefühl. Wut.
Kestrel, die dem Sith Lord so nah wie nie zuvor war, spürte die Wut und den Entschluss in sich aufwallen. Entgegen aller inneren Zweifel entschied sie sich, seiner Aufforderung zu folgen und den Versuch zu unternehmen, ihn zu töten. Während sie schrie, aufgrund des Feuerwerks in ihr, nutzte sie diesen Moment des Angriffs. Er war plump, jedoch mit festen Ziel. Mit einem entschlossenen Blick auf Janus, zielte sie auf seine Kehle, als jener selbst abgelenkt schien durch körperliche Freuden. Sie drückte sich aufgrund der Ekstase an seinen Körper, spürte unter ihrer unbewaffneten Hand seine pulsierende Haut, während sie sich an ihn schmiegte und holte mit ihrer Linken zu einem entscheidenden Schnitt an seiner Kehle aus. In einem Schrei aus Wut und Lust, versuchte sie das Monster zu vernichten.


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Ziost, Zitadelle, Folterkammer 3: Q`Tahem, Zoey und Ari`a


Zoey trank in großen Schlucken, was sonst so überhaupt nicht ihre Art war. Sie war schweißnass. Ihre Haare und ihre Kleidung klebten an ihrem Körper. Das war gerade noch einmal gut gegangen. Sie hätte Q`Tahem nie soetwas Schlimmes, sowas Entsetzliches antun wollen. Eigentlich wollte sie ihm gar nichts antun. Er war ihr mehrfacher Lebensretter. Es hätten sich fast um Haaresbreite in seine Schläfen, nein in seine Augen, bei Nautolanern saßen die anders als beim Menschen, lange spitze glänzende Nadeln gebohrt. Sein Blick war immer soooo lieb und gütig. Der Spiegel seiner guten Seele. Er hatte das hier nicht verdient! Eine Träne lief über ihr hübsches Gesicht. Was machte sie hier bloß!? Was war nur aus ihr geworden?!

Seine Worte hallten in ihrem Kopf nach. Ihre Frage hatte er damit beantwortet, dass sie ihn das besser im Orden hätte fragen sollen, dann hätten sie dort vor Ort nachschauen können. Bei dem Gedanken bildeten sich in ihren Augen weitere Tränen, die sie schnell verstohlen wegwischte, während Ari`a zum Glück zu Q`Tahem sah. Sie hätte dort alle Antworten in der Tat erhalten. Sie schämte sich. Hätte sie doch nur danach gefragt, dann hätte sie jetzt Infos zum Abliefern. Doch Zoey war nur das Artefakt wichtig gewesen. Sie hatte bei seiner Antwort nur hart schlucken müssen.

Q`Tahem hatte sie danach gefragt, wie sie an die Holocrone jetzt kommen wollten. Daraufhin hatte sie ihm geantwortet:


“Im Grunde ist das nur eine rhetorische Frage. Damit ich etwas zum Abliefern habe. Seit ich eins gestohlen habe, werdet ihr Jedi gewiss vorsichtiger sein und ich kann auch nicht mehr etwas herausholen. Von daher richten diese Informationen keinen Schaden an. Daher gib uns bitte diese Infos!”

Da er verstockt war, war es zu der Sache mit der Foltermaschine gekommen. Zoey zitterte immer noch. Wenn sie die Maschine nicht hätte stoppen können! Sie wollte den Gedanken nicht zu Ende ausführen. Er selbst hatte ihnen zugeschrien, sie sollten etwas bei der Macht tun. Zoey hatte dann die Macht mitbenutzt, den Hebel umzulegen bzw. abzubrechen, aber die Nadeln waren wieder eingefahren. Zoey war lange Zeit, die Längste ihres Lebens, Nichtmachtnutzerin gewesen. Und kurz nach ihrer Ausbildung musste sie ihre Macht für viele Monate bei den Jedi verleugnen und verschleiern, weil sie Undercover unterwegs gewesen war. Daher war ihr gar nicht gleich eingefallen, die Macht dazu zu nehmen.

Als sie alleine zurückgeblieben war, weil Ari`a Wein holen sollte, hatte er sie gefragt, wie sie an den Grafen gekommen war. Sie fühlte sich so schuldig und war noch dermaßen durch den Wind, dass sie ihm geantwortet hatte, obwohl sie die Fragen zu stellen hatte:


“Auf der Lesereise traf ich ihn. Er war der Schirmherr der Benefizgala auf Bastion, wo ich mein Thearterrabuch vorstellen sollte. Dort traf ich ihn wieder. ”

Natürlich war ihre Antwort nur ein Zipfelchen der Wahrheit. Zoey hatte ihn dort von seiner charmanten Seite kennengelernt. Er hatte mit ihr getanzt. Den ganzen langen Abend. Und geflirtet. Er hatte sie dann später am Abend mit Saphenus gerettet. Sie sahen sich dann häufiger, auch als sie Saphenus` Schülerin war. Sie sahen sich auf verschiedenen Planeten. Später hatte er ihr Bastion gezeigt, seine Gemälde, den Tempel. Sie hatten so manches romantisches Dinner gehabt und so manche Nacht miteinander verbracht. Doch, das musste er nicht wissen.

Ari`a sagte ihm nun, dass er ihnen unbedingt etwas abliefern müsste, sonst würden sie sterben. Erschrocken sah Zoey auf. Soweit hatte sie bisher gar nicht gedacht. Hatte sie etwa recht damit? Zoey wurde blass. Sie war verunsichert. Würde sie das dem Grafen zutrauen? Er hatte sie damals auf Thearterra zweimal umbringen wollen. Doch dann war er so anders zu ihr gewesen. Und jetzt hatte er sich drastisch verfinstert. Er war kaum wiederzuerkennen! Er würde es nicht selbst tun. Nein, die Hände machte er sich vermutlich nicht selber schmutzig, aber seine Diener und diese Kira, diese Brutalo- Braut! Was machte sie nur mit Sane? Zoey hätte nicht angenommen, dass er als Nichtmachtnutzer verhört werden würde. Warum eigentlich?! Das war dumm von ihr. Sie hätte ihn beschützen müssen, doch dann wäre Q`Tahem in ihren Fängen! Ihr entglitt alles! Sie hatte die Kontrolle seit Ziost total und absolut verloren. Sie seufzte.


Ari`a hat recht!”,

unterstrich sie die Worte ihrer Schülerin. Er meinte nun, sie wollten doch alle nicht hier sein. Wie recht er doch damit hatte!

“Wir sind es aber! Ich habe auf die jetzigen Entwicklungen keinen Einfluss mehr!”,

schnitt sie ihm das Wort ab. Natürlich wollten sie nicht hier sein.

“Natürlich wäre ich lieber bei einer Ausgrabung!”,

fügte sie gereizt hinterher. Das Alles hier war doch eine perverse und verzerrte Realität! Sie ging nah zu ihm heran.

“Ich möchte dir nicht weh tun müssen. Gib mir einfach etwas! Irgendwas!”

Sie sah ihn mit einer gewissen Zuneigung im Blick an. Er war ihr Bruder im Herzen. Nach wie vor!

”Wie groß ist der Archiv-/Bibliotheksbestand an Sithholocronen im Orden und wie viele davon sind bereits auf Coruscant? Von welchen Sithartefakten weiß der Jedi-Orden sonst noch und wo sind diese zu finden? Welche größeren Missionen hat der Jediorden für Jediforscher geplant und wo werden die Ausgrabungen stattfinden? Sag es mir!”

Hoffentlich war er vernünftig und der Wein hatte seine Zunge gelockert?!


Ziost, Zitadelle, Verhörraum 3: Zoey, Q`Tahem und Ari`a
 
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Es war nur ein winziges Licht. Ein Funke in der Dunkelheit, kaum mehr als ein Glimmern in ewiger Nacht. Aber es existierte. Es war real. Und aus einem Funken konnte ein Flächenbrand werden, wenn man nicht rechtzeitig eingriff. Dieses Licht musste verlöschen, für immer in Finsternis verschwinden. Janus war ein gründlicher Mann, ein Zeitgenosse mit einem Sinn für Pragmatismus und Sorgfalt, der stolz darauf war, wie gut er sich selbst im Griff hatte. Aber die Tatsache, dass es dieses Licht in Kestrels Geist gab, diese Hoffnung seiner Gefangenen, erregte den Argwohn und den Hass des Dunklen Lord. Denn dies war er, ein Dunkler Lord der Sith, ein Meister der Zerstörung und des Todes. Das Licht musste ausgelöscht werden. Vernichtet. Ausgemerzt. Es durfte nicht weiter existieren, denn instinktiv erkannte Janus in ihm eine Bedrohung für sich und seine Pläne. Mochte seine Gefangene sich auch in lustvollen Qualen auf ihm winden, scheinbar gebrochen und bereit, sich ihrem neuen Meister zu fügen, so kannte er doch nur zu gut die Starrköpfigkeit und Entschlossenheit der Jedi. Seine alte Rivalin war keine Ausnahme, ihre Indokrination saß tief – tief genug, um bereit zu sein, sich für die vermeintlich gute Sache zu opfern, das eigene Leben hinzugeben, so, wie sie sich ihm körperlich und scheinbar auch geistig hingegeben hatte. Da war dieser Winkel ihres Verstandes, dieses kleine Kammer in ihrem Geist, der ihm verschlossen blieb und in dem die Pläne für seinen Untergang heranreiften – so viel hatten die Lücken in ihrer Abschirmung dem Halb-Echani verraten, und so war er vorbereitet und gewillt, aus der Täuschung entweder Wahrheit zu machen oder die Jedi zu vernichten. Als er ihren Hals packte und sie aus golden schimmernden grünen Augen anstarrte, glichen die Worte, die er an Kestrel richtete, mehr einem Befehl als einer Feststellung, einer Aufforderung und Herausforderung, ihr Glück zu wagen und ihn mit all ihrer Wut niederzustrecken.

„Nur ein Schnitt, und es ist getan...“

Und so kam es, dass im Augenblick höchsten Vergnügens für sie beide Schmerz und Lust zu einem wurden, untrennbar miteinander verschmolzen. Janus sah das Messer in der Hand seiner Gefangenen aufblitzen, die Klinge sauste durch die Luft und begleitet von einem animalischen Schrei der Jedi schnitt der kalte Stahl in sein Fleisch, trennte seinen Hals auf und ließ das Blut des Grafen über seinen Leib rinnen und ihr Gesicht benetzen. Kein sehr präziser oder tiefer Schnitt, in der Eile und Hitze des Gefechts und mit dem Mut der Verzweiflung ausgeführt, während sich ihr Körper in süßesten Schmerzen wand und zitterte und ihr Verstand sich im grellen Glanz verlor – kurzum, eine Tat, die unter widrigen Umständen begangen worden war. Dennoch war sie für den Grafen nicht ohne Gefahr oder Folgen, im letzten Augenblick stieß er mit der Macht die Klinge fort von sich und verhinderte so ein tieferes Eindringen, das ihn vielleicht sein Leben gekostet hätte. Die Waffe flog durch die Luft und landete klappernd auf dem Steinboden. Janus beachtete sie nicht weiter, sondern blickte seine Gefangene an, während er seine Hände an seinen Hals legte, um die Blutung zu stillen, sein Lebenssaft rann ihm zwischen den Fingern durch und verlieh seiner Stimme einen rauen, kehligen Klang, der von einem unangenehmen Gurgeln begleitet wurde.

„Gut...gehandelt...Kestrel..“

Denn gehandelt hatte sie, sich nicht passiv in ihr vermeintliches Schicksal gefügt, sondern versucht, etwas zu bewirken. Achtbar, aber vergeblich, wie Janus ihr nun zu demonstrieren gedachte. Der Dunkle Lord ballte die Macht, verdichtete sie und unterwarf sie seinem Willen, bevor er sie wie eine unsichtbare Faust gegen die Jedi erhob und sie mit einem gewaltigen Schlag weg von sich und gegen die nächste Wand schleuderte, der Aufprall hart genug, dass Knochen knackten und die unbekleidete Jedi den schwarzen Stein hinab glitt. In einer fließenden Bewegung erhob sich der schlanke Aristokrat von seinem Thron und ignorierte sein Blut, das mittlerweile seinen Körper und seine Kleidung benetzte. Der Schmerz war exquisit, belebend, eine Erinnerung daran, wie nah er dem Tod gekommen war – und dass es doch nichts gab, das ihn aufhalten konnte. Erneut bündelte er die Macht und fokussierte sich auf die Wunde. Janus war kein Heiler, nur den allerwenigsten Sith war eine Art Imitation der heilenden Kräfte der Jedi möglich. Glücklicherweise musste er dies allerdings auch nicht sein, es genügte, seine Haut zu bewegen und Stoff aus seiner Robe zu reißen, um die Wunde zu verbinden und die Blutung zu reduzieren. Bacta würde später den Rest wieder in Ordnung bringen. Später. Denn nun galt es, seine Gefangene daran zu erinnern, dass sie ihr Bestes gegeben hatte – und ihr Bestes war nicht gut genug gewesen. Janus streckte eine Hand aus und hob Kestrel in die Höhe, die Macht schnürte ihr die Luft ab und ließ sie zappeln, während der Graf vor ihr innehielt und mit blutroten Zähnen lächelte, den Kopf schief legte und sie betrachtete.

„Aber nicht...gut genug. Ich bin...ein Gott. Wie könnt Ihr hoffen, einen Gott...zu töten? Was für eine großartige und bezaubernde Unschuld! Wie könnt Ihr nur so naiv sein? Kleine Närrin...Ihr gehört mir. Ihr alle.“

Seine sonst so sonore Stimme war zunächst leise und ruhig gewesen, beinah lobend, doch mischte sich in seine Worte nach und nach ein zorniges, dumpfes Grollen, das seine Aussagen über die Unausweichlichkeit seines Triumphs in der Tat wie die Verkündigungen eines erhabenen Wesens klingen ließ, das über allen thronte. Janus betrachtete seine Gefangene, seine alte Nemesis, und drückte fester zu, ließ keinen Raum mehr für Atem, dann hob er seine Hände und entfesselte einen Sturm aus purer, destruktiver Energie, die sich in zuckenden Blitzen manifestierte und die Jedi in gleißendes Licht tauchte, als ihr Körper durch seinen Willen von Pein erfüllt wurde. Wenn sie diesen den Freuden vorzog, würde es ihm ein Vergnügen sein, ihr diesen Wunsch zu gewähren...

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Es war eine Verzweiflungstat. Das letzte Aufbäumen, um das Ruder noch herum zu reißen. Die Tat erforderte sehr viel Mut. Mut, den die Jedi nur aufbringen konnte, als sie selbst und er am Höhepunkt angelangt waren. Die letzte Chance, in den letzten Sekunden, ehe jene Gelegenheit erloschen war. Nur dies trieb sie an, es zu wagen, ehe die Dunkelheit sie endgültig in ihre Arme schloss und sie dem Grafen nie mehr so nahe kommen würde.
Doch nur wenige Momente zuvor, schien der Mann bereits von ihrer Tat zu wissen und forderte sie dazu auf. Er ermutigte sie sogar dazu, was dazu führte, dass es sie einerseits schockierte und ihre Wut sie gleichzeitig antrieb, jenen Versuch mit Entschlossenheit zu unternehmen, dieses Monster endgültig aus dieser Galaxis zu entfernen.

Zum Erstaunen der Jedi, traf sie den Mann sogar und Blut lief ihr über ihre handelnde Hand und Messer und spritzte ihr auf Körper und Gesicht. Trotz seiner Vorahnung und Aufforderung, traf sie den Mann in seinem verletzlichen Genuss des Höhepunktes. Hoffnung machte sich breit, dass sie es geschafft hatte, als Blut über ihn quoll und er sie lobte und seine Stimme gurgelnd klang, doch jener Hoffnungsschimmer wurde ziemlich bald von Dunkelheit niedergeschmettert. Das Messer flog ihr noch mitten in ihrer Tat aus der Hand und landete irgendwo in der Kammer und ehe sie sich versah, traf sie eine enorme Kraft und sie landete schmerzhaft gegen eine Wand und sie hörte selbst, wie einige weitere Rippen der Wucht nachgaben und knackten und sie fiel geschwächt und verletzlich ungeschützt zu Boden. Scharfe Schmerzen durchzogen ihren Körper. Jeder Atemzug wurde zu einer Qual, und sie kämpfte gegen das Bewusstsein der eigenen Verwundbarkeit an. Keuchend fasste sich die Jedi panisch an die Metallfessel um ihren Hals, um jenes Ding von ihr zu entfernen, um sich wehren zu können, doch so sehr sie auch daran zog, es ließ sich nicht entfernen.

Zu ihrem Entsetzen, stand der Graf schon auf eigenen Füßen. Entgegen ihrer Erwartung, dass jener nun elendig verbluten würde. Nein, er stoppte die Blutung. Sie hatte nicht tief genug geschnitten! Vermutlich viel zu lange gezögert! Nicht schnell genug agiert! Sie hatte versagt! Wieder hatte sie versagt! Alles, einfach alles, war umsonst gewesen! Sturn’s finsteres Lächeln verriet Kestrel, dass er den Schmerz und die Verwundung spürte, aber er war noch lange nicht besiegt. Die Macht floss durch ihn, während er den Blutfluss mit seinen eigenen Kräften stoppte. Die Realität ihrer vermeintlichen Niederlage und ihre vergeblichen Bemühungen drangen tief in Kestrels Bewusstsein ein und erfüllten sie mit einer Welle von Frustration und Enttäuschung. Der Mann lebte und er hatte sie nun ihrer Unschuld beraubt! Sie hatte diese Bestie an sich ran gelassen und ihren Körper benutzen lassen. Bis eben hatte sie es nicht als all zu schlimm empfunden, mit dem Hintergedanken, dass sie es für einen guten Zweck tat, doch jetzt fühlte es sich wahrlich anders an. Sie hatte dieses Monster in ihr Innerstes gelassen. Sich von ihm und von seiner Dunkelheit vergiften lassen, so dass sie der dunklen Seite näher gekommen war, als je zuvor. Sie hatte sich ihrer Furcht und ihrer Wut hingegeben und ihn aus Zorn beinahe getötet, auch wenn sie den guten Gedanken gehegt hatte, ihre Freunde und sich damit zu retten. Ihr Körper fühlte sich nun fremdartig an und sie empfand Abscheu bei dem Gedanken, dass sie ihm so nahe gekommen war und er sie mit seinen Schatten und Säften gefüllt hatte. Dieses Monster lebte immer noch und seine Worte riefen eine Gänsehaut in ihr hervor. Sie hatte die Bestie in ihm geweckt, die stetig in ihm schlummerte und sein Größenwahn war nicht zu übersehen, doch seine Übermacht war ebenso unbestreitbar. Sie konnte diese Kreatur der Dunkelheit nicht mehr aufhalten!


“Ihr seid ein Monster! Eine größenwahnsinnige Bestie! Ich musste es wenigstens versuchen, die Galaxis von euch zu befreien!”

Erschrocken japste die Jedi auf, als er sie mit der Macht empor hob und spürte, wie er ihr abermals die Luft abschnürte und sie keinerlei Einfluss darauf nehmen konnte. Unnötig zappelnd vor Panik, versuchte sie sich aus dem unsichtbaren Griff zu befreien, doch sie vergeudete damit nur unnötige Energie. Schon anhand seiner Handhaltung erkannte die Jedi, was nun auf sie zukam, doch es war trotz ihrer mentalen Vorbereitung schlimmer, als angenommen. Er hinderte sie daran zu schreien, weshalb es das Ganze zu einer heftigen Tortur machte, während sie den Grafen, mit blutigen Zähnen, grinsend unter sich stehen sah. Ganz dem Ebenbild eines Monsters, welches sie nun vermutlich vernichten würde. Inmitten dieses überwältigenden Terrors und der Aussicht auf den sicheren Tod durch Sturn’s Hand, fühlte Kestrel eine Mischung aus Abscheu, Ohnmacht, Frustration, Verzweiflung, Fassungslosigkeit und Angst. Sie kämpfte verzweifelt um Luft und versuchte, sich der erdrückenden Dunkelheit zu entziehen, die sie umgab. Gedanken von Vergänglichkeit und Endlichkeit schossen wie Blitze durch ihren Geist. Der Glaube an die eigene Stärke bröckelte, während sie mit ihrer eigenen Sterblichkeit konfrontiert wurde. Kestrel versuchte, einen Funken Hoffnung zu entfachen, aber die Last der Macht und Brutalität, die sie erfuhr, drohte sie zu überwältigen.Hatte er das genau so geplant?! Er hatte sie doch schon die ganze Zeit durchschaut! Hatte er nur mit ihr gespielt und es freiwillig in Kauf genommen, nur um an ihren Körper und ihrer Unschuld heran zu kommen? Vermutlich hatte sie von Anfang an keine Chance gehabt, doch umso verwunderlicher war es trotzdem, dass sie ihn dann trotzdem so stark verletzt hatte, wenn auch nicht so, dass es ihn getötet hatte. Die Schmerzen wurden unerträglich und der Druck Luft zu holen, war enorm. Es war offensichtlich, dass er sie nun exekutierte, denn das hielt sie so nicht lange durch, wenn sie nicht einmal Luft holen konnte. Ihr Gesicht färbte sich ungesund und ihre Beine und Arme zappelten und windeten sich in ihrer Qual in der Luft.

War dies nun ihr Ende? Vielleicht war es gut so. So musste sie nicht mit dem Gedanken leben, was sie ihrem Körper durch ihn angetan hatte und wie sehr sie doch versagt hatte in allen Bereichen. Ihre Freunde waren so gut wie fort und wenn sie starb, konnte der Mann ihr die Geheimnisse der Jedi nicht mehr entlocken. Vielleicht war es so viel leichter, ihm auf diese Art zu entkommen. Keine Folter mehr und er würde die Gehemnisse der Jedi und ihr Wissen bezüglich verborgener Jedi-und Sith Holocrone nie erfahren. Besonders, weil sie nun wusste, wie gut der Mann in ihren Geist schauen konnte. Die Gefahr, dass er etwas wichtiges in ihr auslesen konnte, war hoch und daher war der jetzige Tod das Einzige, was die Galaxis noch ein wenig retten konnte, damit sie dem Mann nicht noch unwillentlich zu noch mehr Wissen und Macht verhalf. Wenn es doch nicht so sehr schmerzen würde, denn die Tortur wurde unerträglich, während Tränen ihr die Wangen herunter liefen und sie hoffte, dass sie jeden Moment ohnmächtig werden würde, um nie wieder solch ein Leid erfahren zu müssen. Kestrel spürte jeden Machtblitz wie ein brennendes Feuer, das durch ihren Körper zuckte. Die Machtblitze durchdrangen sie wie tausend Nadelstiche, die ihre Haut durchbohrten und ihre Muskeln erzittern ließen. Es war, als würde sie von unsichtbaren Kräften auseinandergerissen, während der brennende Schmerz durch ihren Körper pulsierte. Die Intensität der Blitze machte es schwer, ihren Geist klar zu halten, und sie kämpfte darum, nicht in eine Abwärtsspirale der Qual und Verzweiflung gezogen zu werden, doch jenen Kampf schien sie zu verlieren. Sie hatte als Jedi völlig versagt und sie hatte keine Kraft mehr noch länger Folter zu ertragen. Sie wartete nur noch auf die Macht, um diesem schrecklichen Mann zu entkommen, denn sie sah keine Hoffnung mehr als nur noch den Tod selbst. Es gab keinen Tod, nur die Macht… .


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Ziost, Zitadelle, Verhörraum 2: Kira, Ribanna und Sane


Ribanna hoffte irgendwie, dass sie gleich aufwachen würde und dass das hier nur ein schlimmer Alptraum wäre. Sie dachte an die Parallelwelt, in der sie gewesen waren. Auch das wäre ihr recht. Hauptsache der Spuk wäre bald vorbei. Doch sie wusste, dass es real war. Leider!

Ribanna hatte gerade von Sane einen weiteren verächtlichen Blick aufgefangen. Sie sei doch eine Jedi, sprach Sane zu ihr. In dem Moment erschrak sie und sah verunsichert zu Kira. Sane verbesserte und entschuldigte sich schnell und meinte nun, sie wäre doch eine Sith und sollte ihre Gefühle erforschen. Zoey hätte ihre engsten Freunde verraten. Damit lag er nicht falsch. Ribannas Narbe am Hals meldete sich. Eigentlich war sie dank Bacta schon gut verheilt, doch Ribannas Psyche spielte ihr in dem Moment einen Streich und es brannte wie Feuer. Und Ribanna hatte auch ihre Freunde verraten!? Sane fuhr fort, Zoey hätte das getan, um in der Gunst des Grafen aufzusteigen. Sie würde vor niemandem halt machen. Ribanna war leicht verunsichert. Sie überließ ihrer Meisterin das Feld. Diese hielt ihn für einen Lügner. Er sollte stattdessen die Antworten liefern, die sie forderte. Sonst würde er die Konsequenzen tragen müssen.

Sane hatte sich aber auf Zoey eingeschossen. Sie sollten nicht ihr eigenes Werkzeug kaputt machen. Er wollte nur Zoeys Tod. Wenn er dabei drauf gehen würde, wäre es ihm egal. Mehr hätte er nicht zu bieten. Was er wollte Zoeys Tod?! Er hatte sie noch kürzlich heiraten wollen!?


“Du wolltest sie vor wenigen Tagen noch zur Frau nehmen. Du änderst aber schnell deine Meinung, je nachdem wie der Wind weht. Und es kann nur jemand ein Werkzeug, ein Diener, ein Befehlsempfänger von jemandem sein, wenn sie auf der selben Seite stehen und das tun wir nicht, Doktor! Ich habe hier persönlich noch nicht den Satz aus deinem Mund gehört, dass du ab jetzt dem Imperium dienen willst. Und obendrein, Zoey steht auf der selben Seite wie wir.”,

platzte es Ribanna nach seinen Worten regelrecht heraus. Hallo, er wollte sie gegen Zoey aufhetzen und er wollte jene umbringen. Sie hatte gut pariert, aber wenn sie an die Sache mit dem Lichtschwert an ihrem Hals dachte, dann fühlte sich Ribanna gleich viel weniger als ihre Freundin. Es war alles kompliziert. Aber sie war auch eine Verräterin. Stand sie nach Zoey auf seiner Abschussliste?! Wut keimte in ihr hoch.

Kira gab ihr den unmissverständlichen Befehl, ihm den Arm zu brechen. Na toll, anstatt ihnen irgendwelche Infos zu geben, hatte er sich auf Zoey eingeschossen und sie durfte ihm nun den Arm brechen. Sie merkte, dass sie Kira immer noch erschrocken ansah und sah endlich weg. Dafür sah sie nun total entsetzt zu ihrem Opfer. Was sollte sie tun? Er tat ihr verdammt nochmal leid, obwohl er sie total wütend machte und sie wahrscheinlich , sollte er es je in die Freiheit schaffen, töten würde, wenn auch erst nach Zoey und sie wollte noch nicht sterben! Sie wollte auch nicht den Zorn ihrer Meisterin zu spüren bekommen. Angst kroch bei dem Gedanken in ihr hoch wie eine eiskalte Klaue. Ihre Meisterin war gnadenlos brutal! Ribanna fürchtete sich mehr vor ihrer Meisterin als Sane ihr leid tat, noch dazu ahnte sie, auch seine Rache fürchten zu müssen. Vielleicht dachte er noch gar nicht daran, doch das würde er. Spätestens, sobald er Zoey eiskalt erwischt haben würde. Allerdings war Zoey eine Sith, die sich gegen ihn und Q`Tahem, wie er selbst bemerkt hatte, ausgezeichnet geschlagen hatte. Ribanna sah zwischen Kira und Sane hin und her. Sie wusste, sie musste es tun, ihrer selbst wegen. Ihre Angst um sich selbst wog schwerer als ihr Mitleid mit ihm. Es gab keinen anderen Ausweg! Ihr Mund wurde trocken. Kiras Worte hallten in ihrem Kopf nach, die sie von ihr nach ihren Machtblitzen an Sane gesagt bekommen hatte. Sie solle sich nicht fürchten, sondern die Macht würde sie befreien und sie würde dann sehr mächtig werden.

Ribanna fokussierte sich auf Sanes linken Arm. Sie hoffte, er sei Rechtshänder. Sie wollte das Leid damit abmildern. Obwohl sie ihn lange genug kannte, wusste sie nicht, ob er einer war oder nicht. Kira hatte gesagt, sie solle es wie beim Levitieren machen. Die Sithschülerin nahm sogar ihre Hand zu Hilfe. Diese zitterte dabei mächtig. Eigentlich war sie über dieses Anfangsstadium längst hinaus gewesen, eine Hand ausgestreckt dazu benutzen zu müssen. Doch das hier war anders! Ribanna tat ihr Bestes, doch anstatt ihm den Arm zu brechen, hing Sane kurz darauf fast an der Decke und eine unsichtbare Hand hielt ihm am Arm. Es wirkte komisch, wie er dort hing. Ribanna versuchte sich vorzustellen, ihm den Arm zu brechen. Instinktiv machte sie es wie immer bei der Machtnutzung auf Jediart und -weise. Sie hörte es in ihrem Kopf immer zu knacken, doch als ihre Zähne schmerzten, merkte sie, dass sie diese fest aufeinander biss und wenn hier etwas knackte, dann eher ihre Zähne. Sie wollte sich im wahrsten Sinne des Wortes durchbeißen. Doch sie konnte so eine dafür benötigte destruktive Energie einfach nicht entwickeln. Sie versuchte es gedanklich. Sie versuchte es dann gefühlsmäßig. So machten doch das die Sith, erinnerte sie sich?! Doch so groß war ihre Wut auf ihn dann doch nicht! Sekunden wurden zu Minuten. Minuten zu Stunden. Es fühlte sich alles verdammt lange an. Es fühlte sich alles verkehrt an. Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Sie fühlte sich auf einmal so schwach. Ihre Beine waren wie aus Pudding! Sie konnte nicht mehr und ließ ihn immerhin von oben herabfallen. Ängstlich sah sie zu ihrer strengen neuen Meisterin.


“Ich habe es versucht, Meisterin. Ich weiß einfach nicht wie. Verzeiht mir! Aber der Sturz hat sicher weh getan! Es war hoch!”


Ziost, Zitadelle, Verhörraum 2: Kira, Ribanna und Sane
 
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Ziost, Zitadelle, Verhörraum 2, Kira, Ribanna und Sane

Kira konnte die Schreie des gefangenen Sane hören, die ihre Ohren durchbohrten und ihre Geduld und ihre Beherrschung ihn nicht zu töten, auf die Probe stellten. Die Machtblitze hatten ihre Wirkung nicht verfehlt, aber trotz der Qualen, die er erlitten hatte, blieb er hartnäckig bei seiner Behauptung. Zoey, die vermeintliche Verräterin auf beiden Seiten, war immer noch in seinem Fokus.
Ein Hauch von Zweifel streifte Kiras Geist.
Sane präsentierte einen interessanten Gedanken, der sie zögern ließ. Zoey hatte tatsächlich einen erfahrenen Jedi-Ritter besiegt und bewiesen, dass sie eine ernsthafte Bedrohung darstellte. Kira konnte nicht leugnen, dass Zoey talentiert war, auch wenn sie in Macht und Rang unter ihr stand.
Die Dunkle Seite, die in Kira wogte, sträubte sich gegen den Gedanken, einen Gefangenen zu verschonen. Doch gleichzeitig lockte der Vorschlag von
Sane, dass er Zoey für sie töten würde. Es wäre ein Weg, ihre Hände sauber zu halten und dennoch die Bedrohung zu eliminieren. Kira trat einen Schritt zurück und betrachtete Sane, der vor ihr liegend und gezeichnet von den Qualen lag. Ihr Blick war durchdringend, während sie seine Worte verarbeitete und ihre Entscheidung formte.
Ein Cocktail aus Emotionen durchströmte sie. Wut auf
Zoey, die es gewagt hatte, ihre Position zu bedrohen. Zögern und Sorge vor den Auswirkungen einer solchen Entscheidung. Doch auch ein Funken Neugierde und die Versuchung, ihre Macht zu festigen und eine potenzielle Rivalin zu eliminieren.

Kira beobachtete währenddessen mit wachsender Enttäuschung, wie Ribanna versuchte, ihren Befehl auszuführen. Der Befehl war einfach genug: Sane's Arm mit der Macht zu brechen. Doch Ribanna, ihre vielversprechende Schülerin, schien dabei zu versagen. Der Arm des Gefangenen, anstatt zu brechen, schwebte nun samt Körper unbeholfen in der Luft, an der Decke.
Ein Schatten der Ungeduld fiel über Kiras Gesicht, während sie die Szene betrachtete. Wie konnte Ribanna so kläglich versagen? Hatte sie die Dunkle Seite nicht in sich, um einen einfachen Befehl auszuführen? Kira spürte, wie die Wut in ihr aufstieg, als die Frustration über Ribannas Versagen in ihr brodelte.

"Du Idiotin!"

Zischte Kira mit giftiger Verachtung und es misslang ihr erstmalig vor ihrer neuen Schülerin, ihr wahres “Ich” zurückzuhalten und sich zu verstellen.

"Wie kannst du es wagen, meinen Befehl so zu vermasseln? Die Dunkle Seite sollte in dir fließen und dir Macht verleihen, aber du versagst kläglich bei einer einfachen Aufgabe! Deine moralischen Bedenken stehen dir im Weg! Ein Befehl wird so ausgeführt, wie ich es sage! Abweichungen dulde ich nicht! Haben wir uns da verstanden!? Du hättest ihn auf deine Weise sogar weit aus mehr schädigen können, als nur ein gebrochener Arm! Dummes Ding!”

Fuhr sie ihre neue Schülerin an, denn sie war sich sicher, dass dieses Mädchen dazu in der Lage gewesen wäre, ihren Auftrag auszuführen. Natürlich war der Freund der Jedi dennoch heftig zu Boden gefallen und hatte Schmerzen erlitten, doch es ging der Sith Exekutorin ums Prinzip.

“Ich danke dir für deinen warnenden Hinweis,
Sane…war doch dein Name? Aber niemand kann meine Macht anfechten. Ich gehöre an die Seite des Grafen und niemand sonst ist in der Lage seinen Ansprüchen gerecht zu werden. Ich verfüge über weit aus mehr Macht als Zoey und zusammen mit Sturn und mir, werden wir die Republik und die Jedi in die Knie zwingen und Zoey wird mir dabei nicht im Wege stehen. Tut sie es doch, wird sie von mir mit Leichtigkeit beseitigt! Niemand kann mich oder Sturn aufhalten! Wie naiv, dass du glaubst, dass ich vor Zoey Angst haben könnte! Ausgerechnet du…ein normal sterbliches Wesen…wäre niemals in der Lage einen Sith zu töten! Das ist lächerlich! Du kannst mir diesbezüglich nicht helfen, törichter Narr!”

Spuckte sie ihm verächtlich entgegen.

“Also, gib mir etwas anderes! Keine Informationen aus unseren eigenen Reihen, sondern aus den Reihen der Republik und den Jedi! Wenn du mir nichts richtiges anbieten kannst, dann wird dir
Ribanna wohl etwas Feuer unter dem Hintern machen müssen! Zur Not helfe ich gerne mit Schmerzen für dich nach. Überlege dir nun also gut, was du mir antwortest, Freund des Jediabschaums!”

Wetterte sie dem Mann entgegen und packte ihn mit der Hand an der Kehle und hob ihn mit Hilfe der Macht an und drückte ihn gegen die schroffe Wand, während sie ihm unangenehm nahe stand und ihn mit ihren gelben, stechenden Augen durchbohrte.

Ziost, Zitadelle, Verhörraum 2, Kira, Ribanna und Sane
 
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Die Dunkelheit hatte gesiegt. Es gab kein Entkommen, kein Licht, nur den unerschütterlichen Willen des Grafen, dem sich alles Leben beugen musste. Trotz der Tatsache, dass Kestrel mit ihrem Versuch, ihn zu töten, gescheitert war, zollte Janus seiner alten Rivalin ein gewisses Maß an Respekt dafür, dass sie es versucht hatte und bereit gewesen war, dafür so große Opfer zu bringen. Diese Bereitschaft machte sie und die anderen Jedi gefährlich, ohne Rücksicht auf das eigene Leben zu handeln und es wenn nötig zu geben war etwas, das einen unberechenbaren Gegner ausmachte. Und was für Opfer die braunhaarige Frau gebracht hatte! Sich mit ihm einzulassen und sich für ihn und die Dunkelheit zu öffnen war alles andere als ein leichter Schritt. Kestrel war eine größere Bedrohung, als er lange Zeit angenommen hatte, und ihr Wille und ihre Entschlossenheit selbst nach den verstörenden Ereignissen auf dem Ziost und dem Verrat durch ihre vermeintlichen Freunde ungebrochen. Der Funke der Hoffnung in ihr flackerte weiter, und Janus musste sich eingestehen, dass es ihm nicht gelungen war, ihn verlöschen zu lassen. Der Dunkle Lord legte den Kopf schief, als er die gemarterte Jedi zu seinen Füßen betrachtete. Was für eine Vergeudung von Potential ihr Starrsinn doch bewirkte, aber die Galaxis war riesig – es würde andere geben, die seiner Führung folgen würden. Während der blasse Aristokrat gegen die Wunde an seinem Hals drückte, ging er leicht in die Hocke und starrte seine Gefangene an, seine sonore Stimme kaum mehr als ein heiseres Flüstern.

„Und Ihr habt versagt.“

Stelle er kurz und bündig und in einem Tonfall, der keinen Raum für Widerspruch zuließ, fest. Diese Worte mussten Kestrel härter treffen als jede Beleidigung oder Verdammung, und Janus hatte nicht vor, sich die Blöße zu geben, in wilden Zorn zu verfallen. Dies wäre unter seiner Würde und ein kleiner Erfolg für die Jedi, den er ihr nicht gönnen wollte. Nein, der Sith verhielt sich demonstrativ ruhig und gelassen, mit dem stoischen Gleichmut eines Mannes, dessen Sieg ohnehin schon feststand und an dem nicht gerüttelt werden konnte. Er war ein unvergänglicher Fels – wer gegen ihn stieß, zerbrach. Für einige weitere Augenblicke betrachtete Janus seine Nemesis, während er mit der Macht hinausgriff und sie gleichzeitig würgte und knisternde Blitze aus destruktiver Energie auf sie schleuderte. Die Dunkle Seite jubelte auf angesichts solcher Brutalität und es brauchte nicht die Macht, um zu erkennen, welche Schmerzen Kestrel erlitt, als sie sich auf dem Boden wand und am Rande der Bewusstlosigkeit taumelte. Oder schlimmeres, denn der schlanke Halb-Echani ließ die Jedi nur zu gerne in dem Glauben, dass ihre Existenz nun enden würde. Erst als der Punkt erreicht war, an dem der Tod nur noch ein Blinzeln entfernt war, ließ Janus von seinem Opfer ab, hob sie hoch und drehte sie so, dass sie ihn ansehen musste.

„Ich könnte Euch jetzt töten...aber das wäre ein Akt der Gnade. Nein. Eure Bestrafung muss härter sein. Eure Qualen noch größer. Schon bald werdet Ihr im Sand der Arena um Euer Leben kämpfen...und erneut scheitern.“

Die ruhige, glatte Stimme des Grafen sprach die furchtbaren Worte gelassen aus, er gab Kestrel einige Sekunden, um zu verstehen, welches Schicksal ihr drohte, dann ballte er die Hände zu Fäusten und schlug er ihr unvermittelt in die Magengrube. Als die Jedi zu Boden fiel und sich krümmte, packte Janus sie an den Haaren und begann, sie mit bloßen Händen zu traktieren, der Halb-Echani schlug, trat und warf, schleuderte die Jedi wie eine Puppe durch die Luft und gegen die nächste Wand, nur, um sie hochzuziehen und seine Fäuste gegen ihren Leib zu hämmern. Mit der brutalen Effizienz eines geschulten und erfahrenen Kämpfers zerschmetterte der Halb-Echani seine Gegnerin und genoss das Knacken von Knochen und das Gefühl des Blutes, das auf sein Gesicht spritzte, als er mit seinen Stiefeln auf das ihre eintrat. Erst, als Kestrel in der Schwärze versunken war und ihr bewusstloser Körper nicht mehr zuckte, ließ Janus von ihr ab und wischte sich das Blut von den Mundwinkeln. Er bot einen furchteinflößenden Anblick, ein wandelnder Abgrund, doch für den Moment war sein Durst nach Zerstörung gestillt. Janus schaffte Kestrel zurück in ihre Zelle und veranlasste, dass sie mit Bacta wieder aufgepäppelt wurde – für den Kampf in der Arena sollte sie zumindest wieder stehen können. Zufrieden zog sich der Dunkle Lord zurück, duschte, versorgte seine Verletzungen und kleidete sich neu ein. Als er sich im Spiegel betrachtete, grinste er und stellte erfreut fest, dass er noch immer Blut seiner alten Feindin an den Zähnen hatte, und er lachte leise, bevor er sich umdrehte und auf seinem Thron Platz nahm. Er war gespannt, was die Behandlung der anderen Gefangenen ergeben hatte. Schon bald würden sie sich wiedersehen.

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Versagt. Sie hatte erneut versagt. Die Worte des Grafen trafen sie wie ein Messer in die Brust, denn nun war alles verloren. Ihre schlimmsten Befürchtungen waren eingetreten. Sie hatte ihre letzte Chance ihn zu töten vermasselt und jene Chance damit ausgeschlagen das Ganze hier irgendwie durch Übertritt zu überleben. Stattdessen hatte sie nun seinen Groll auf sie vergrößert und hatte völlig umsonst ihren Körper und ihre Jungfräulichkeit an den dunklen Lord und Peiniger verloren. Hatte seine Dunkelheit in sie fließen lassen und war damit der dunklen Seite extrem nahe gekommen und dies sicherlich nicht folgenlos.
Die Dunkelheit siegte erneut und tauchte den Raum in eine Finsternis, die sie ängstigte und erdrückte. Sie hatte zu lange gezögert! Sie hatte viel zu lange gewartet! Abgelenkt durch ihre Unerfahrenheit im Akt und den Einflüsterungen der dunklen Seite der Macht, sowie durch seine kalte Aura. Sie hatte es unterschätzt und zu lange gezögert! Den passenden Moment verstreichen lassen.

Die Aura des Mannes hatte sich seit ihrem Anschlag auf sein Leben um einiges verfinstert und sie bekam seinen Zorn auf schreckliche Art und Weise zu spüren. Nicht lange hing sie in der Luft, sondern lag schließlich sich windend vor Schmerzen vor seinen Füßen, während er sie daran hinderte zu schreien und sie mit seinen zerstörerischen Machtblitzen fast zu Tode folterte. Sie glaubte an ihr Ende, welches nun gekommen war, doch als sie kaum mehr Kraft hatte sich zu bewegen und ihr Sichtfeld immer kleiner wurde, ebbten die Schmerzen ab und sie holte schwer und scharf atmend Luft und hustete enorm. Es blieb der Jedi kaum Zeit zum erholen, ehe der Mann sie hoch hob und sie zwang in sein blasses, gefühlskaltes Gesicht zu blicken. Mit diesem gefährlichen Monster hatte sie sich eingelassen! Sich von ihm berühren lassen! Erst jetzt sickerte alles so richtig in ihr Bewusstsein, nachdem sie erneut seinen Blick ertragen musste und seine dazugehörigen Worte bezüglich ihrer Bestrafung, ihrer Qualen und wie sie irgendwann sterben würde. Das genaue Ausmaß seiner Worte , bekam sie nur wenig später schmerzhaft zu spüren.

Sein Schlag in ihre Magengrube kam völlig unerwartet und sie fiel rückwärts zurück zu Boden, wo sich die hilflose Jedi krümmte. Der Mann hatte keine Skrupel. Nahm keine Rücksicht, sondern schien sein inneres Biest zu befriedigen. Mit solch einer Brutalität hatte sie nicht gerechnet und es schockierte sie sehr. Der Mann schien keine Kontrolle mehr über sich zu haben, auch wenn er äußerlich ruhig wirkte, denn er ging unnormal brutal vor. Sie versuchte seine nächsten Angriffe abzuwehren, doch jeder Schlag und Tritt durchdrang mit Leichtigkeit ihre sonst so gekonnte Abwehrtechnik im Nahkampf. Sie war selbst zu geschwächt und zu langsam durch die Trennung der Macht. Sie war damit ein leichtes Opfer für ihn und sie hatte keine Chance gegen seine Echanikampfkunst, seinen Zorn und Brutalität. Sein Terror übermannte sie und hinterließ in ihrer Seele großes Entsetzen. Der Mann hatte keine Moral mehr. Keine Menschlichkeit. Er war wirklich das Monster, für was sie ihn hielt und übertraf dabei sogar noch ihre Sicht auf ihn.

Er verletzte sie nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Diesen Moment würde sie nie wieder vergessen können, mit welcher Brutalität er sie geschlagen, umher geschleudert und getreten hatte. Er brachte sie abermals, seit sie auf Ziost in seine Hände geraten war, fast um. Ihre Wertlosigkeit für ihn wurde ihr nur zu deutlich bewusst. Wie wenig Leben ihm generell Wert war. Langsam verstand Kestrel, wieso sich Zoey, Brianna und Ribanna auf seine Seite geschlagen hatten. Ihn wollte man nicht als Feind haben und sie hatte nun ihre Chance verpasst, wenn sie denn ernst gemeint gewesen war, die Fronten zu wechseln, um ihr Leben zu retten und seinem Zorn und seiner Skrupellosigkeit zu entkommen.
Ihr Halsband ließ sich nicht lösen und selbst wenn, hätte sie vermutlich trotzdem kaum eine Chance gehabt. Sie wurde immer schwächer und das Schlimmste war, dass er trotzdem nicht aufhörte, obwohl sie hilflos und blutend am Boden lag. Er machte keinen Halt davor sie so verletzt und hilflos weiter zu taktieren, bis sie schließlich endlich ohnmächtig wurde und dem Monster damit vorerst endlich entkommen konnte.

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Die Jedi blieb lange bewusstlos und sie merkte daher nicht, wie Diener von Sturn und ein Medidroide sie so gut es ging in ihrem Käfig behandelten, säuberten und sie in ihre zerschlissene Jedi-Tunika zwängten.

Stunden der Dunkelheit vergingen und die Jedi erwachte schließlich keuchend mit Herzrasen und völlig desorientiert. Vor Schmerzen und hämmernden Kopf, stöhnte Kestrel auf und glaubte für den ersten Moment, sie hätte die Momente mit Sturn nur geträumt, doch dass dies kein Albtraum gewesen sein konnte, erkannte die dunkelhaarige Jedi leider recht schnell. Unter Schmerzen setzte sie sich im Käfig auf und bemerkte, dass die anderen Käfige um sie herum alle leer und verlassen waren, bis auf die immer noch bewusstlose Sarissia. Sie war völlig allein im Zellentrakt und die junge Frau war kurz davor zu hyperventilieren. Erinnerungen kamen in ihr hoch. Erinnerungen an die Brutalität von Sturn und von ihrem körperlichen Akt, der jetzt im Nachhinein immer verstörender wirkte. Immerhin trug sie wieder ihre Robe, als Kestrel an sich hinab blickte und ihre Hände vor ihrem Körper wieder in Handschellen wiederfand. Sie versuchte nicht daran zu denken, wer sie wieder in ihre Kleidung gesteckt hatte, denn wichtig war nur, dass sie welche trug und auch schien sie medizinisch behandelt worden zu sein. Es ging ihr nicht so schlecht, wie es zu erwarten gewesen wäre und sie sah noch einige Rückstände vom Bacta auf ihrer Haut. Waren ihre Freunde bereits tot? Wo waren sie? Wie lange war sie bewusstlos gewesen? Wieder kämpfte die Jedi ihre aufkommende Panik hinunter und versuchte aufzustehen. Mit ihren gefesselten Händen zog sie sich an den Gitterstäben hoch und stand mit etwas zittrigen Beinen in ihrem Käfig und versuchte vergeblich das Schloss zu öffnen. Vor Angst und Wut versuchte sie es irgendwann geräuschvoll mit Gewalt, doch es brachte alles nichts, außer das Diener von Sturn, die im Moment Wache hielten, ihr mit Energiepiken drohten, weshalb Kestrel schließlich aufgab und wieder in ihrer Zelle zusammensank und ihre Knie umschlang und fest an ihren Körper drückte. Sie hatte versagt! Sie und ihre Freunde würden sterben. Vermutlich in einer Hinrichtungszeremonie. Wenn ihre Freunde überhaupt noch lebten…denn im Moment hörte sie nichts und dank der machtunterbindenen Fesseln, spürte sie ihre Freunde auch nicht.
Doch eines spürte sie! Kälte! Es wurde immer kälter! Sturn! Panik erfasste die Jedi erneut und diesmal konnte sie jene nicht mehr niederkämpfen. Sie glaubte den Grafen in der Nähe zu wissen. Keuchend sprang die Jedi in ihrem Käfig auf und drückte sich in die hintere Ecke an die Gitterstäbe und zitterte deutlich und atmete hektisch und unkontrolliert. Sie fürchtete diesen Mann mittlerweile sehr. Nicht schon wieder er! Es war schlimmer als auf Korriban! Es war definitiv schlimmer und sie glaubte diesmal noch weit aus mehr versagt zu haben. Sie konnte nicht mehr! Niemand würde sie retten! Sie war dem Sith nicht gewachsen! Sie konnte ihm nicht Stand halten! Es gab keine Hoffnung mehr, hier irgendwie lebend weg zu kommen! Zoey, an welches Monster hatte sie die Truppe nur ausgeliefert!?
Sie ertrug Sturn nicht mehr. Was wollte er schon wieder von ihr?! Kam er wirklich hier her?! Wo war er? Sie würde ihm kaum noch in die Augen sehen können. Nicht nachdem, was auf seinem Thron und danach passiert war! Er war ein Ungeheuer!


[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Zentrum | Zellentrakt-Käfig | Kestrel- Diener von Sturn als Wachen
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Zentrum | Zellentrakt | Janus, Kestrel, Wächter (NSC)

Geduld war eine Tugend. Die Fähigkeit, den Lauf der Zeit zu beachten, ohne sich von ihm treiben zu lassen, bildete einen Eckpfeiler für den Erfolg des Dunklen Lords. Er konnte abwarten, beobachten, Pläne schmieden und sie an neue Entwicklungen anpassen, und all das, ohne zu früh zu viel zu wollen. Es war eine der vielen ironischen Wendungen der Realität, dass er dies mit den Jedi teilte, auch ein gewisses Maß an Gleichmut und Selbstbeherrschung hatte er mit den Lakaien der Hellen Seite gemeinsam. Die Ziele, die Janus verfolgte, hätten allerdings nicht unterschiedlicher zu denen seiner Feinde sein können. Wo sie sich damit begnügten, einem vage definierten höheren Wohl zu dienen, strebte er nach Herrschaft, nach Macht und Einfluss, nach dem Thron der Galaxis selbst. Und der Schlüssel lag in Geheimnissen, im Wissen. Wer in der Lage war, hinter die Masken zu blicken, die Lebewesen trugen, konnte sie nicht bloß durchschauen, sondern auch beeinflussen und beherrschen.

Es wurde Zeit, dem großen Puzzle weitere Stücke hinzuzufügen, und so erhob sich Janus und begab sich zu dem Zellentrakt, in den Kestrel gebracht worden war. Der blasse, hochgewachsene Halb-Echani trug eine elegante schwarze Robe mit roten und goldenen Verzierungen, dezente, aber nicht zu übersehende Zeichen von Macht und Reichtum, sein Lichtschwert hing am Gürtel und seine Stiefel verursachten kein Geräusch, als er sich leichtfüßig vorwärts bewegte. Das einzige, das von seinem Näherkommen verkündete, war die Dunkelheit, die ihn umgab, seine erdrückende und erstickende und ehrfurchtgebietende Präsenz in der Macht. Janus nahm die Treuebekundungen seiner Diener, die demütig auf die Knie sanken, als er eintrat, mit einem höflichen Nicken zur Kenntnis und wandte sich dann Kestrel zu, die gemäß seiner Anweisungen behandelt worden war. Er konnte ihre Angst hören, sehen und riechen, in der Macht war sie ein flackerndes Licht in einem Meer aus Finsternis. Der Graf präsentierte ein glattes, verbindliches Lächeln, seine sonore Stimme ruhig und gefasst, als er die Gefangene aus golden schimmernden Augen zunächst musterte und dann eindringlich ansah.


„Ihr hattet Zeit, um zu erfassen, wie hoffnungslos Eure Lage tatsächlich ist. Habt Ihr darüber nachgedacht, was Ihr tun könntet, um die Situation zu verbessern? Wenn nicht, solltet Ihr es rasch tun. Euch läuft die Zeit davon, Kestrel. Euch und allen Jedi. Schon bald werde ich von Euch alles wissen, das ich wissen muss. Euer Geist ist so verwundbar wie Euer Körper. Ein offenes Buch.“

Janus ließ seine Worte einige Zeit im Raum stehen, gab seiner Gefangenen die Möglichkeit, zu erfassen, wie sehr sie ihm ausgeliefert war. Der hinterlistige Aristokrat zog es vor, wenn andere ihm – mehr oder weniger – freiwillig gaben, was er wollte, aber er zögerte niemals, es sich wenn nötig auch einfach zu nehmen. Und so dehnte er seinen Geist aus und berührte den der Jedi, durchbrach ihre Barrieren und übte mentalen Druck aus, wie hunderte von Fingern, die sich um ihren Kopf legten und zudrückten, über ihr Gehirn streichelten und das Wissen aus ihm herauszogen. Für den Moment begnügte sich Janus mit oberflächlichen Informationen, mit einfachen Bildern und Erinnerungen, aber seine Suche würde schon bald konkreter und der Druck größer werden. Dies war Kestrels letzte Chance, sich zu fügen und weiteres Leiden abzuwenden – denn bekommen würde er was er wollte so oder so. Janus schloss die Augen und lächelte dünn, einen versonnenen Ausdruck auf dem Gesicht, seine nächsten Worte direkt in den Verstand der braunhaarigen Frau gesprochen.

„Also redet. Zieht Euren Hals aus der Schlinge. Oder Ihr werdet hier und heute sterben.“

Das Schicksal der Jedi lag ohnehin in seinen Händen. Sie existierte, weil er es erlaubte, und würde vernichtet werden, wenn er es verlangte. Noch hatte seine Gefangene einen gewissen Wert, konnte für die Pläne des ehrgeizigen Grafen nützlich sein. In dem Moment, in dem sie aufhörte, ihm dienlich zu sein, reduzierten sich ihre Chancen auf Überleben dramatisch. Janus war kein Mann, der Ressourcen verschwendete, aber er hatte auch kein Problem damit, sich von Belastungen zu trennen. Wer zu höchster Macht aufsteigen und die Galaxis beherrschen wollte, konnte sich sentimentale Vorstellungen über den Wert intelligenten Lebens nicht leisten – ohnehin betrachtete der Dunkle Lord andere aus höflicher Distanz und sah sie in erster Linie als Werkzeuge zur Erfüllung seines Lebens. Als solche hatten sie ihren Platz in der Ordnung, die er schuf.

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Die Dunkelheit war allgegenwärtig und siegte. Schon zwei Mal hatte sie Sturn fast getötet. Auf Theaterra und vor wenigen Stunden beinahe auf seinem eigenen, sogenannten Thron. Dennoch war es ihr beide Male nicht gelungen. Die Macht war stark in ihm und die dunkle Seite schien immer wieder so viel stärker, auch wenn sich das kein Jedi wirklich eingestehen wollte. Kestrel empfand es doch genau so. Die Dunkelheit siegte immer wieder und diese Erkenntnis zog sie in ein bodenloses Loch ohne Hoffnung.
Die erdrückende Kälte kam geräuschlos näher und Kestrel zitterte bereits, ehe der Mann überhaupt in Sichtweite war. Seine Präsenz ließ der Jedi für einen kurzen Moment den Atem stocken. Sie hatte kaum Zeit gehabt, sich seiner Gegenwart zu entziehen. Für ihn mochten Stunden vergangen sein, doch für die Jedi war sie erst vor wenigen Minuten von seinem Schoß heruntergestoßen und brutal niedergeschlagen worden. In ihrer Bewusstlosigkeit, in der sie behandelt worden war, war gefühlt keine Zeit vergangen und deshalb hatte sie auch keine Zeit gehabt wirklich nachzudenken. Sie stand daher umso mehr unter Druck und Bilder der vergangenen Stunden blitzten immer wieder vor ihr auf. Geschehnisse, die sie noch längst nicht verarbeitet hatte und vielleicht auch nie konnte.

Voller Furcht sah sie kurz zu Sturn auf, der sie nun wirklich in ihrem Gefängnis besuchte und wandte recht schnell wieder den Blick von dem dunklen Lord ab, der keinerlei Makel mehr von den letzten Ereignissen an sich trug. So, als wäre es nie geschehen. Der Mann lebte und strahlte noch immer diese entsetzliche Macht und Kälte aus. Sein ganzes Auftreten strotzte nur so vor Macht und die Jedi mied direkten Augenkontakt zu ihm. Sie starrte auf ihre Handschellen und ihre zitternden Hände und fühlte sich schrecklich in die Ecke getrieben. Sie hatte keine Chance gegen ihn und sie fürchtete seine Skrupellosigkeit. Er würde sie wieder verletzen und fast umbringen! Sie schaffte das nicht! Sie konnte nicht mehr! Kraftlos sank die Jedi auf den harten, kalten Boden ihrer Zelle zusammen und die Worte des Grafen machten ihre aussichtslose Situation nicht besser. Sie würde wieder versagen, indem er an Informationen gelangte, die ihn stärken und den Rest der Galaxis schwächen würde, inklusive des Jedi-Ordens!
Entsetzt über seine Worte keuchte Kestrel auf, denn wenn er wirklich in ihren Geist derart eindringen konnte, dann war alles verloren. Dann würde sie ungewollt den Jedi Orden verraten und in größte Gefahr bringen, wenn dieser Mann jene Geheimnisse erfuhr, die in ihr steckten. Egal über die Tempelanlagen, die Holocrone und alten Schriften, sowie über Sith-Rituale und Sith Tempel, die noch unentdeckt waren. Sie wollte ihm keinesfalls noch mehr zu größerer Macht verhelfen und schon gar nicht dazu beitragen, dass der Mann dafür sorgen konnte, den gesamten Jedi-Orden auszulöschen! Sie durfte hier einfach nicht versagen! Doch leider befürchtete sie genau das, denn sie war diesem Mann nicht gewachsen und sie wusste nicht, was sie ihm gefahrlos geben konnte oder wie sie ihn anlügen könnte, ohne, dass er es bemerkte.

Erschrocken stellte die langhaarige Jedi schließlich schmerzhaft fest, wie einfach es ihm gelang, ihre geistige Barriere zu durchbrechen und sie spürte auf unangenehme Weise seine Präsenz in ihrem Kopf, wie eiskalte Messer, die sich in ihren Kopf bohren wollten. Sie spürte den drohenden Druck und die junge Jedi verkrampfte augenblicklich, keuchte und kniff ihre Augen zusammen und versuchte den Mann in ihrem Geist irgendwie zu blockieren und auszusperren, doch durch das Halsband und ihre Handschellen, war sie von der Macht komplett getrennt, die ihr sonst dabei geholfen hätte. Sie hörte seine drohenden Worte in ihrem Kopf und Tränen der Verzweiflung liefen ihr über ihre Augenringe der Erschöpfung und über ihre Wangen. Er durfte nicht an ihr Wissen gelangen! Doch was konnte sie schon tun?! Der Mann war derart mächtig und beherrschte Sith-Techniken, die sie zuvor bei keinem anderen Sith gesehen hatte. Vieles kannte sie nur aus theoretischen Schriften. Wie ein verängstigtes, verwundetes Tier, drückte sich die Jedi in die hinterste Ecke ihrer Zelle und fürchtete das Schlimmste.


“Was wollt ihr denn hören?! Bitte! Hört auf! Ich werde kooperieren! Was wollt ihr wissen?!”

Die Verzweiflung war deutlich in ihren Worten zu hören und ihre Stimme zitterte mächtig vor Angst. Sie musste versuchen ihn irgendwie anzulügen und auf Zeit zu spielen. Doch konnte sie ihm überhaupt etwas vormachen? Und was brachte es eigentlich auf Zeit zu spielen?! Für was?! Niemand würde sie retten! Bilder der letzten Stunden quälten noch immer ihren Geist. Ihre körperliche Hingabe und ihre Aufopferung ihrer Jungfräulichkeit, sowie sein gewaltsamer Terror gegen sie. Sie fürchtete den Mann seit dem noch weit aus mehr und sie fürchtete genauso, er könnte sie nicht nur körperlich, sondern auch geistig zerstören, so dass nur noch eine leere Hülle von ihr übrig blieb. Vielleicht konnte sie ihm ja doch irgendetwas geben, was nicht so wichtig war? Doch das würde ihm vermutlich nicht reichen! Sie war unendlich verloren und sie war sich sicher, in den nächsten Stunden zu sterben.

“Ich werde doch sowieso sterben… . Egal was ich tue.”

Wimmerte die Jedi unter Tränen. Ihr Körper schrie danach, sie sollte irgendetwas tun, um diesen Mann zu besänftigen. Am liebsten wollte sie die Fronten wechseln, doch dafür war es vermutlich längst zu spät und er würde spüren, dass sie es nur tun würde, um ihr Leben zu retten! Die Last der Verantwortung der Jedi war so schwer, dass sie es kaum noch tragen konnte. Nein, sie brach im Moment körperlich und geistig vor dem Mann zusammen, denn sie sah momentan keine Hoffnung mehr. Weder ihn zu bezwingen, ihn von Wissen endlos in ihrem Kopf fern zu halten, noch ihr Leben oder das ihrer Freunde retten zu können, wenn sie überhaupt noch lebten… .

“Wo sind die Anderen?”

Fragte die Jedi unter Tränen und blickte immer noch auf ihre zitternden, gefesselten Handgelenke und kämpfte innerlich dagegen an, dass er tiefer in sie blicken konnte. Im Moment blitzten vorrangig nur die verstörenden Dinge der letzten Stunden in ihr auf und Erinnerungen und Parallelen zu Korriban. Dort hatte sie auch einst sehr gelitten und ihr war es zumindest bei Ranik gelungen ihr Wissen über Wochen geheim zu halten. Bei Sturn war sie sich nicht sicher, ob dies wirklich möglich war. Genau dies machte ihr Angst, denn sie besaß Wissen, was seine Herrschaft beschleunigen und den Untergang der Jedi begünstigen konnte.

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Ziost / Zitadelle/ Kerker / Sane, Kira, Ribanna

Mit der Geduld eines zum Tode verurteilten beobachtete Sane, was seine Vorstellung angerichtet hatte. Zuerst verlor Ribanna die Fassung und Sanes Verachtung ihr gegenüber wich Mitleid. Erst jetzt wurde ihm klar, wie unerfahren sie war. Nicht nur im Kampf, sondern scheinbar auch im Leben.

"Zoey hat mich verraten und mir etwas sehr wertvolles genommen. Dafür muss sie bezahlen. Was davor war ist nicht mehr wichtig, es zählt nur das hier und jetzt. Aber wenn ihr nicht erkennen wollt, dass euch das selbe Schicksal bevorsteht, dann schaufelt euch euer eigenes Grab."

Und Zoey würde Kira nicht angreifen, weil sie auf der selben Seite standen? Stellte sich Ribanna jetzt doof, oder wusste sie wirklich so wenig über die Sith?

"Du bist nicht mehr im Jedi-Orden, Ribanna. Bei den Sith gelten andere Regeln. Oder wie seht Ihr das, Lady Kira?"

Leider war die Sache mit dem Knochenbrechen noch nicht vom Tisch. Fast schon amüsierte schaute Sane zu, wie die ehemalige Padawan sich dagegen sträubte, die Befehle ihrer neuen Meisterin auszuführen. Das hatte sie davon, dachte sich Sane. Besser, Ribanna gewöhnte sich an solche Dinge, wenn sie den Sith-Orden überleben wollte. Dass dabei ausgerechnet er das Testobjekt für ihre erste Aufgabe sein würde, war dennoch eine unglückliche Fügung seines Schicksals.

Dann wurde er plötzlich ohne Vorwarnung in Richtung Decke gerissen. Oder besser gesagt: sein Arm. Als würde er magnetische Handschuhe tragen, die von der Decke angezogen wurde, flog er plötzlich durch die Luft und hing für einen Augenblick scheinbar schwerelos an Ort und Stelle, bevor er mit einem Mal den Halt verlor und wieder hart auf dem Boden aufschlug. Er schaffte es noch rechtzeitig, beide Arme um seinen Kopf zu schlingen, um Verletzungen am Schädel zu vermeiden, aber dennoch war der Aufprall schmerzhaft. Die Luft wurde mit einem Ruck aus seinen Lungen gepresst und er stöhnte laut auf, als sich mehrere Knochen und Gelenke gleichzeitig mit Schmerzen bemerkbar machten.

Benommen konnte er hören, wie Ribanna und Kira sich unterhielten, doch die Worte drangen nicht zu ihm durch. Hatte er sich beim Sturz etwas gebrochen? Nein, das fühlte sich anders an. Wahrscheinlich Prellungen. Doch noch bevor er seinen Körper wieder vollständig wieder im Griff hatte wurde er plötzlich am Hals gepackt und verlor schon wieder den Boden unter den Füßen. Kira presste ihn mit erstaunlicher Kraft gegen die Wand und wollte wieder Informationen von ihm. Dabei kam sie ihm jedoch sehr nahe. Er hatte nichts zu verlieren.

Sein Knie schnellte hervor und traf sie in die Magengrube. Der Griff um seinen Hals lockerte sich und er schlug ihr mit der Faust gegen die Schläfe. Als seine Beine wieder den Boden berührten, warf er sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Sith und rang sie zu Boden. Mit seinen beiden Beinen nahm er die Schulter ihrer Schwerthand in die Zange, während er ihren Kopf und Oberkörper mit seinem Gewicht auf den Boden drückte. Dann packte er ihre Hand und erhöhte den Druck. Sane wusste, dass er mit einem Ruck Kira jetzt die Schulter ausrenken konnte. Aber er tat es nicht.


"Ich kann und ich werde Zoey töten."

Dann lockerte er den Griff, ließ Kira los und rollte sich zur Seite.

"Akzeptiert den Umstand, dass wir in dieser Sache auf der gleichen Seite stehen, oder bringt mich hier und jetzt auf der Stelle um. Mit der Neuen Republik habe ich schon lange nichts mehr zu tun, ich habe deshalb keine Informationen für Euch. Das Imperium ist mir zuwider und Sith sowie Jedi sind mir mittlerweile egal. Alles was ich will ist diese eine Sache. Um das zu erreichen, würde ich alles tun."

Er fixierte Kira mit seinem Blick.

"Wirklich alles."

Ziost / Zitadelle/ Kerker / Sane, Kira, Ribanna
 
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Die Früchte des Sieges schmeckten umso köstlicher, wenn sie mit dem Leiden anderer gesüßt waren. Und wie Kestrel litt! Schon lange, bevor er den Zellentrakt betrat, konnte Janus die Agonie seiner Gefangenen spüren, ihre Verzweiflung, ihre Scham. Sie hatte alles für eine Chance geopfert, ihn zu töten, und war gescheitert. Konnte ein Lebewesen sich von einer solchen Niederlage erholen? Der Dunkle Lord hatte nicht vor, seiner alten Rivalin die Gelegenheit zu geben. Die Jedi hatte man entweder zu Füßen oder an der Kehle, und er hatte kein Interesse daran, dass seine Pläne in irgendeiner Form gestört wurden. Zu weit waren sie schon gediehen, zu nah war er seinen Zielen. Die absolute Macht lag griffbereit, und der ehrgeizige Graf würde sie sich nehmen. Doch ein Schritt nach dem anderen. Seine Gefangene mochte ein geistiges und körperliches Wrack sein, aber sie wusste viel. Dinge, die ihm nützlich sein konnten, Dinge, die ihn noch stärker machen würden. Und so trat Janus ein, seine Präsenz füllte den Raum und hüllte ihn Finsternis. Der blasse Halb-Echani verharrte einige Augenblicke, während er die verstörte Jedi betrachtete, die unter seinem Blick zusammenzuckte und von ihm weg kroch, sich panisch mit dem Rücken gegen die Zellenwand drückte, um so viel Abstand wie möglich zwischen sie und ihn zu bekommen. Janus machte keine Anstalten, sich zu bewegen, mit hinter dem Rücken verschränkten Armen stand er da, so ruhig und fest wie eine Statue, eine Bastion von Macht und Autorität. Als seine Stimme schließlich erklang, war sie glatt und gelassen. Er hatte es nicht nötig, zu grollen und zu brüllen, zu drohen und zu verdammen. Seine Überlegenheit war offensichtlich, seine Kontrolle unbestreitbar.

„So viel Schmerz. So viel Lärm. Habt keine Angst. Ich werde Euch davon befreien.“

Ein Lächeln teilte die Lippen des Sith und er trat einen Schritt näher, schloss die Augen und streckte eine Hand aus. Seine Präsenz in der Macht dehnte und weitete sich, breitete sich aus und griff nach Kestrel, berührte ihren Verstand und Geist, als würden sich hunderte von Fingern um ihr Gehirn legen. Die geistige Berührung war sanfter, als man es hätte erwarten können, und bei aller Furcht, die Janus schuf, schwang auch das Versprechen mit, dass es aufhören würde, wenn sie nur kooperierte, sich der Schwärze ergab und in dem düsterem Meer versank. Janus konzentrierte sich, suchte nach der mentalen Barriere, den Festungsmauern des Geistes, und öffnete die Tore, so dass er eintreten konnte und sich in dem wiederfand, was Kestrel ausmachte. Ihre Gedanken, ihre Gefühle, ihre Erinnerungen, Hoffnungen und Ängste, einfach alles, was sie zu ihr machte. Der Dunkle Lord legte leicht den Kopf schief, als er die Eindrücke auf sich wirken ließ und ein Gefühl von Gelassenheit vermittelte – Gelassenheit im Angesicht des Unvermeidlichen. Es war sinnlos, zu kämpfen, hoffnungslos, Widerstand zu leisten. In Aufgabe lag Erlösung, lag Frieden, die Unterwerfung unter seinen Willen bot die Aussicht auf Gnade und Schonung. Wie musste sich der gemarterte Geist danach sehnen, Erlösung von den Qualen zu finden – und er bot diese an. Janus sprach leise, ein sonores Flüstern, wie ein rauschender Bach mit klarem, kühlen Wasser. Vor dem inneren Auge Kestrels schuf er eine Landschaft, eine Szenerie, sie, die von Durst gepeinigt war, und er, der neben ihr an dem Bach im Gras stand und milde zu ihr lächelte.


„Ihr existiert, weil ich es erlaube. Und Ihr werdet sterben, wenn ich es verlange. So ist es, so wird es immer sein. Natürlich könntet Ihr mir gute Gründe geben, Euch am Leben zu lassen. Beginnen wir. Erzählt mir alles, was Ihr über weitere Sith-Ruinen wie diese wisst. Das ist doch harmlos, nicht wahr? Ihr schadet niemanden damit. Ihr helft lediglich, Wissen zu bewahren, das sonst verloren gehen würde. Das ist es doch, was eine Forscherin tut. Sssssh...sie sind nicht hier. Sie spielen keine Rolle. Ihr seid bei mir. Bei mir...“

Janus übte subtil und diskret Druck auf Kestrels Geist aus, ein sanftes Schubsen statt eines harten Stoßes, ein Locken und Flüstern in die richtige, von ihm gewünschte Richtung. Als die Gesichter ihrer Freunde in der Szenerie auftauchten, schob der Dunkle Lord sie rasch beiseite, ließ sie in der Dunkelheit verschwinden und ersetzte sie durch Abbilder von sich, die die Jedi umringten und auf sie einredeten, sie ermunterten, aufforderten, überredeten, ihr schmeichelten und die Hoffnung vermittelten, alle Schmerzen würden enden, wenn sie nur kooperierte, wenn sie nur etwas Harmloses verriet. Es war keine Schande, überleben zu wollen und sich absolut überlegener Macht zu beugen, und Janus würde ohnehin bekommen, was er begehrte. Warum also sich ihm widersetzen? Es war doch so viel leichter, aufzugeben. Einfach aufzugeben...

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In der düsteren Zelle, die Kestrel gefangen hielt, herrschte eine beklemmende Atmosphäre von Verzweiflung und Dunkelheit. Der eiserne Käfig schien ihre Hoffnung zu erdrücken, als ob er sie in einen endlosen Abgrund hinabzog. Jedes Gitterstück, das den Raum um sie herum formte, war wie eine kalte Hand, die sie umklammerte und sie in ihrer ausweglosen Lage gefangen hielt.
Die Jedi saß in der hintersten Ecke, zusammengesunken, ihr Körper von Angst geschüttelt und von Tränen durchtränkt. Ihre zitternden Hände versuchten vergeblich Halt in der Dunkelheit zu finden, während ihre Augen von einem Schleier der Verzweiflung umhüllt waren. Sie wirkte wie ein verlorener Geist, gefangen in den Fesseln der Dunkelheit von Ziost.
Vor ihr stand Janus Sturn, der Sith Lord, in seiner selbstsicheren Pracht. Gekleidet in eine teure Robe, die seine Überlegenheit und Macht betonte, wirkte er wie ein düsterer Engel des Untergangs. Sein Gesicht war von einem triumphierenden Lächeln gezeichnet, das von seinem grausamen Sieg kündete. In seinen Augen spiegelte sich das Dunkle wider, das die Welt um sie herum zu verschlingen schien.
Die Atmosphäre in der Zelle schien von einer erdrückenden Schwere erfüllt zu sein und Kestrels Zittern und Weinen wurden von der Kälte der Einsamkeit begleitet, während sie die drohende Präsenz von Sturn wie einen Schatten über und in sich spürte. Niemand konnte ihr helfen. Sie war hier ganz allein mit ihm- mal wieder.
Die Dunkelheit von Ziost spiegelte sich in ihren Tränen wider, und ihre Hoffnung schien wie ein ferner Schimmer im tosenden Ozean der Verzweiflung zu verblassen.
In diesem finsteren Moment gab Kestrel ein trauriges, bemitleidendes Bild ab, eine Seele, die von der Dunkelheit umhüllt und von Hoffnungslosigkeit überwältigt war. Und über ihr stand der düstere Sith Lord, triumphierend und voller Gewissheit, dass er die Macht hatte, ihre letzten Funken von Mut und Widerstand zu ersticken.

Als Kestrel verzweifelt in der Ecke ihrer Zelle saß, durchzog sie plötzlich eine beunruhigende Erkenntnis. Eine innerliche Illusion offenbarte ihr, dass der Sith Lord längst in ihren Geist vorgedrungen war und ihre geistigen Barrieren durchbrochen hatte. Sie spürte seine Präsenz, wie eine kalte Hand, die sich in ihre Gedanken schlich. Die Angst erfüllte sie bis in die Tiefen ihrer Seele.
Zu gerne wollte die dunkelhaarige Jedi einfach aufgeben und sich seinen Einflüsterungen hingeben, doch sie hatte das Gefühl, dass sie es dem Jedi Orden schuldig war, wenigstens jetzt nicht zu versagen, in dem sie dem Sith Lord wichtige Geheimnisse Preis gab. Sie hatte zu viele Fehler gemacht, um jetzt einfach loszulassen. Sie durfte hier nicht versagen. Nicht schonwieder!
Sie wusste nicht, wie viel er sehen konnte, welche Informationen er bereits entdeckt hatte. Aber das Wissen darum, dass er ihre innersten Gedanken und Geheimnisse durchdringen konnte, ließ ihre Verzweiflung noch größer werden. Wie konnte jemand so mächtig sein, dass er in der Lage war, in ihre verborgensten Winkel einzudringen und ihre innersten Ängste und Hoffnungen bloßzulegen?
In einem verzweifelten Versuch, ihre Informationen zu schützen, begann Kestrel, sie tief in ihrem Inneren zu vergraben. Sie formte eine mentale Festung, versuchte ihre Gedanken zu verschleiern, ihre Erinnerungen zu verschlüsseln. Doch die bedrohliche Gegenwart von Sturn in ihrem Geist ließ sie zweifeln, ob es überhaupt möglich war, etwas vor ihm zu verbergen. Die Furcht vor dem Unbekannten umschlang sie wie eine eisige Umarmung. Noch nie hatte sie derartiges erlebt, lediglich nur davon gelesen. Sie fühlte sich wie eine Marionette in seinen Händen, gefangen zwischen der Furcht vor dem, was er sehen könnte, und dem Wunsch, ihre innersten Geheimnisse zu bewahren. Es war eine gefährliche Gratwanderung, die sie zwang, ihre Gedanken zu kontrollieren und zu verbergen, während sie sich in seinem Schatten wand.
In Kestrels Geist rasten die Erinnerungen wild durcheinander. Die Qualen und Folter, die der Sith Lord ihr zugefügt hatte, brannten noch immer in ihrer Seele. Sie hatte die verstörenden Dinge, die er ihr angetan hatte, noch lange nicht verarbeitet. Genausowenig ihre sinnlose Hingabe ihres Körpers. Die Erinnerungen verschmolzen mit den warnenden Worten ihrer Großmutter, die stets gegen ihre Entscheidung gewesen war, eine Jedi zu werden.
Ihre Großmutter hatte sie auf Coruscant großgezogen, nachdem ihre Eltern in einer verheerenden Schlacht gegen das Imperium und die Sith gefallen waren. Trotz ihrer Einwände und Warnungen hatte Kestrel sich mit 14 Jahren dazu entschieden, sich auf Corellia und Ossus zur Jedi ausbilden zu lassen. Doch jetzt, in dieser düsteren Zelle, bereute sie es zutiefst, nicht auf die Worte ihrer Großmutter gehört zu haben.
Die Gedanken wirbelten in ihrem Kopf, und sie konnte nicht verhindern, dass Sturn immer mehr von ihr erfuhr. Die Macht, die er über ihre Gedanken hatte, ließ sie sich schrecklich durchsichtig fühlen. Sie war wie ein offenes Buch. Sie fühlte sich nackt vor ihm. Er kannte nun nicht nur ihre körperlichen Geheimnisse, sondern auch ihre Geistigen. Er schien tief in ihre Seele zu blicken, all ihre Ängste, Zweifel und Reue zu kennen.
Es war, als ob er jeden verletzlichen Aspekt ihres Körpers und ihrer Seele offenlegte. Der Gedanke verstörte sie noch mehr. Kestrel’s Herz raste, als sie spürte, wie er ihre innersten Gefühle manipulierte und ihre Gedanken wie ein offenes Buch las. Sie fühlte sich machtlos und ausgeliefert, gefangen in dieser eisigen Zelle, die von der Finsternis des Sith Lords durchdrungen war.
Die Enthüllung ihrer intimsten Geheimnisse, angefangen bei ihrem verletzlichen Körper, traf Kestrel wie ein schmerzhafter Schlag. Sie hatte gehofft, diese Dinge vor ihm verborgen halten zu können, doch nun fühlte sie sich entblößt und hilflos. Ihre Verletzlichkeit wurde vor seinen Augen offengelegt, und die Vorstellung, dass er dies gegen sie verwenden könnte, verstärkte ihre Angst und ihre Hilflosigkeit.

Die Jedi kauerte sich immer mehr in der düsteren Zelle zusammen, während ihre Hände in den eisernen Handschellen gefangen waren. Sie presste ihre Handflächen fest gegen ihr Gesicht, als wollten sie die Realität abschirmen, die sie umgab. Ihr Körper bebte vor Verzweiflung und Angst, während sie versuchte, sich vor den bedrohlichen Einflüssen des Sith Lords zu schützen. Sie zog ihre Knie dicht an ihre Brust, als wäre es der einzige Weg, sich vor der Dunkelheit zu verstecken, die sie umgab. Ihr Atem kam stoßweise, begleitet von leisen Schluchzern, die aus ihrer zitternden Gestalt hervorbrachen.

Kestrel konzentrierte sich auf ihren Geist, auf das, was ihr noch geblieben war. Trotz der Fesseln, die ihr die Macht genommen hatten, versuchte sie, ihre Gedanken zu klären und eine mentale Barriere zu errichten. Wie bei einer Meditation schloss sie die Augen und stellte sich ein helles, leeres Weiß vor, das seine inneren Landschaften überflutete.
In ihrem Inneren errichtete sie eine undurchdringliche Mauer aus Entschlossenheit und Widerstand. Sie füllte sie mit der reinen Energie ihrer Überzeugungen und Hoffnungen, wenigstens ihr Wissen als Jedi-Forscherin zu bewahren und nicht hier ebenfalls zu versagen. Jeder Ziegelstein dieser Barriere war ein Akt des Widerstands gegen die finsteren Kräfte, die sie bedrohten. Sie zwang sich, den Einfluss des Sith Lords auszublenden, seine manipulierenden Gedanken und Illusionen.
Kestrel kämpfte mit den Mitteln, die ihr noch blieben, und versuchte, ihre innere Freiheit zu bewahren. Sie würde nicht zulassen, dass der Sith Lord ihre Gedanken kontrollierte und ihren Geist besaß. Sie fürchtete jedoch, die Gefahren seiner Machttechnik, die ihren Geist irreversibel zerstören konnten, wenn er nicht vorsichtig genug war. Die Gefahr bestand, dass er sie mental zerstörte und sie damit tötete.


Lothal könnte noch etwas beherbergen oder einer der benachbarten Planeten von Theaterra. Ansonsten... Korriban, Dromund Kaas, Malachor. "

Sprach die Jedi mit zittriger Stimme und versuchte Bilder von den Welten zu formen, die längst so durchsucht worden waren, dass dort nichts nennenswertes mehr zu finden war, doch sie stellte sich genau das Gegenteil vor, um den Mann vor ihr zu täuschen. Neben jenen Bildern, blitzten immer wieder die jüngsten Ergebnisse in ihr hoch, welche sie nicht verarbeiten konnte. Jene Brutalität von ihm und ihr sinnloses, körperliches Opfer. Immer wieder schob sie jene Gedanken wieder beiseite und versuchte ihren Geist zu klären und die wahren, gefährlichen Sith- Stätten, die noch unergründet waren zu verbergen. Jene Namen nicht in ihren Gedanken Preis zu geben, war ein schweres Unterfangen und Kestrel wusste nicht wie lange ihr das gelingen würde, neben den Geheimnissen der Jedi. Egal welches Wissen, so war es keinesfalls harmlos, sondern schadete dem Jedi Orden sehr, sollte der Mann an jene Informationen kommen. Sie durfte wenigstens hier nicht versagen! Sie bereute mittlerweile trotz allem, ihr Interesse an der Geschichte der Jedi und Sith, dass sie jenes gefährliche Wissen besaß. Die Jedi hatten ihr vertraut! Ihr jenes Wissen anvertraut zu untersuchen und schon durch das Holocron, welches sie Zoey gegeben hatte, vermutlich großen Schaden angerichtet. Sie durfte die Jedi nicht noch mehr enttäuschen! Sie musste ihm irgendwie trotzen!

"lch habe mich immer mehr mit den Jedi beschäftigt, denn mit den Sith, verständlicherweise. Mehr kann ich euch nicht geben."

Log die Jedi und kämpfte mit ihren Gedanken, dass sie durchaus mehr wusste, was sie dringend für sich behalten musste und versuchte im Netz des Bösen ihre mentale Mauer aufrecht zu halten und ihren Geist frei von Gedanken zu halten, was ihr nur bedingt gut gelang.

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[Ziost / Zitadelle / Verhörraum 3] mit Zoey und Ari'a

Der Schweiß stand dem Nautolaner auf der Stirn und er atmete noch heftig ein und aus. Um ein Haar hätten sich zwei Stahlnadeln durch seine Augen in sein Gehirn gebohrt. Was noch schlimmer war, als der knappe Tod, war die Hektik, Angst und Unsicherheit, die von Zoey ausgegangen war und immer noch ausging. Er hatte nicht das Gefühl, dass die Sith in Kontrolle der Lage war und fürchtete sich, was noch passieren konnte. Sie war überfordert und roch stark nach Angst, dass konnten sein feiner Geruchssinn genau erfassen.

Zu gerne hätte der Nautolaner wenigstens seinen Kopf bewegen können, um in das Gesicht von Zoey zu schauen, während sie von Janus erzählte. Man konnte sich gut vorstellen, wie sie gedankenversunken in die Luft sah.
,Eine merkwürdige Idee, als Bürgerin der Neuen Republik auf eine Gala nach Bastion zu reisen.', dachte er sich. Er wäre niemals auf die Idee gekommen, ins Imperium zu reisen. Friede hin oder her… Von dem sprach er jedoch nichts aus.

Wie eiskaltes Wasser lief es dem Nautolaner den Rücken herunter, als Ari'a ihm ihre Lage verdeutlichte, nachdem sie wieder gekommen war. Er sollte ihr die Informationen liefern, denn sonst würden die anderen Sith sie auch töten. Es war schrecklich! So oder so war er verdammt. Entweder er rettete sein Leben und das seiner ehemaligen Freunde, oder er verriet den Orden und alles, für das er einstand.
Zoey behauptete, dass sie keinen Einfluss mehr auf das hatten was kam und diese Worte glaubte er der Archäologin. Sie war längst zu einer Puppe des Grafen geworden und würde an seinen Fäden tanzen müssen… oder der Graf schnitt sie ab und ließ sie irgendwo in einem Graben liegen…
Eindringlich sah die Archäologin ihm in die Augen und forderte ihn auf, ihr etwas zu liefern. Seine Gedanken rasten. Was sollte er nur tun? Zoey hatte es nicht verdient, sie aus dem Schlamassel zu holen. Vor allem, weil er nicht glaubte, dass sie zurück auf ihre Seite kehren würde, wenn er ihr heikle Informationen geben wollte.
Sie forderte ihn abermals auf, Informationen über den Holocronbestand der Jedi preiszugeben. Zudem wollte sie nun wissen welche Ausgrabungsmissionen noch geplant waren.


Wiessso sollte ich euch jetzt helfen? Was hätte ich denn davon? Ihr lasst mich niemalss frei und Kestrel oder Sane werden die anderen Sith auch nicht sanfter anpacken! Wenn du irgendwas liefern sollst, dann liefer doch auch irgendwas… Dir fällt was ein, uns konntest du doch auch gut täuschen…

, meinte er. Zudem konnte er ihr die Informationen nicht liefern. Er wurde nicht in die anderen Missionen des Ordens eingeweiht. Jedenfalls noch nicht, denn er war nicht Teil der Jedi-Forscher. Da hätte sie Kestrel befragen müssen.
Als sich Zoey wieder in Richtung des Schaltpultes bewegte, hielt er sie auf.


Warte… Warte…

Er beobachtete sie aus den Augenwinkeln, wie sie inne hielt und sich wieder ihm zuwandte.

Erzähl ihnen doch von Ausgrabungen nach Sithholocrons auf Tython!

Die Information war natürlich komplett hanebüchen, denn Tython war ein berühmter Planet des Jedi Ordens und nicht dafür bekannt, jemals Sith beheimatet zu haben.
Er verkniff sich ein Schmunzeln und bereitete sich nun auf eine schmerzhafte Folter vor.


[Ziost / Zitadelle / Verhörraum 3] mit Zoey
und Ari'a
 
Ziost, Zitadelle, Verhörraum 2: Kira, Ribanna und Sane


Sane meinte, sie würden ihr eigenes Grab schaufeln. Für ihn gab es nur das Hier und Jetzt. Er dachte wie ein Jedi, ging es Ribanna genervt durch den Kopf. Er fuhr sie persönlich regelrecht an und meinte im Grunde mit seinen Worten, sie wäre naiv, denn die Sith wären anders als die Jedi und da zählte die selbe Seite rein gar nicht. Kira entgegnete ihm, sie würde Zoey nicht fürchten. Ribanna sah kurz zur Seite und Kira an. Kira war in der Tat stärker, viel stärker und mächtiger. Sie musste wirklich Zoey nicht fürchten. Zoey war stärker als gedacht, aber eben doch nicht so stark wie diese finstere Lady hier. Dennoch spürte sie wieder Zoeys Lichtschwertklinge an ihrem Hals. Ihre kaum noch sichtbare Narbe brannte höllisch.

Ribanna tat was sie konnte, als sie nun den Befehl der Meisterin ausführen sollte. Sie sollte etwas Unaussprechliches, etwas Unausdrückliches tun. Es konnte nicht gelingen, denn Ribanna wollte es nicht tun. Deshalb hing Sane in der Luft und stürzte dann schwer. Kira schrie Ribanna postwendend lautstark zusammen. Sie sei eine Idiotin, kam aus ihrem Mund. Ribanna zuckte zusammen und zitterte vor Angst und Panik. Sie wich einen Schritt zurück. Ihre Knie wurden weich. Wie sie es wagen konnte, ihre Befehle zu vermasseln. Wie hatte sich Ribanna immer über ihre Jedi-Meisterin Kestrel beschwert, doch diese hier war wesentlich furchteinflößender.


"Ich... .",

weiter kam sie nicht. Kira schrie sie weiter zusammen, dass sie ihm so viel mehr hätte schaden können. Darin bestand in der Tat eine gewisse Logik. Ribanna sah zu Sane. Hatte der Doktor gebrochene Rippen? Hoffentlich nicht! Sie glaubte, gleich körperlich bestraft zu werden. Zum Glück irrte sie. Stattdessen wandte sich Kira selbst Sane zu. Ribanna atmete auf und ging einige Schritte zurück. Kira griff Sane an, doch was geschah da!? Ribanna glaubte ihren Augen nicht trauen zu können. Sane wehrte sich geschickt mit einem Knietritt in ihren Magen. Jetzt schlug er ihr auf die Schläfe! Ribanna schrie heiser vor Aufregung auf. Was sollte sie tun? Sie aktivierte instinktiv ihre azurblaue gleißende Lichtschwertklinge, eine Jediklinge in den dunklen finsteren Sithgemäuern der Zitadelle. Sane rang Kira auf den Boden und drückte sie nieder. Würde er sie töten? Sollte sie ihm helfen? Doch, sie würden nie an dem großen dunklen Lord vorbeikommen! Wenn er Kira töten würde, würde er das danach mit ihr tun? Ihr Lichtschwert begann beängstigend in ihrer Hand zu zittern an. Sie hatte noch nie soviel Angst in kürzester Zeit wie hier in der Zitadelle verspürt. Sollte sie ihrer Meisterin lieber helfen? Würde Kira sie vor Sane beschützen? Oder vor Zoey, im Falle Sane doch recht hatte? Wem sollte sie jetzt helfen? Was sollte sie tun? Ihr Herz raste. Sie sollte sich schnellstens entscheiden! Wer sollte am besten gewinnen? Hoffen und Bangen kamen immer gemeinsam daher.

Sane ließ plötzlich und unerwartet von Kira ab. Jetzt verstand Ribanna gar nichts mehr. Warum? Sane hatte es getan, um zu beweisen, dass er fähig war, Zoey zu töten. Wenn er etwas richtig konnte, dann war es hassen. Er wollte und würde sie töten können, das war jetzt klar. Er hatte die große Kira niedergedrückt. Er würde sie töten. Und dann wohl Ribanna. Sie schluckte schwer. Hoffentlich würde er nie auf den Gedanken kommen. Erst jetzt merkte sie, dass sie ihr Lichtschwert deaktivieren konnte.



Ziost, Zitadelle, Verhörraum 2: Sane, Kira und Ribanna
 
Ziost, Zitadelle, Verhörraum 3: Ari`a, Zoey und Q`Tahem


Q`Tahem meinte nun, sie solle ihm doch irgendwas liefern und meinte den Grafen damit. Sie könne doch so gut täuschen. Wut kroch in Zoey hoch. Das war ja wohl nicht sein Ernst!

“Du hast wohl den Ernst deiner Lage noch nicht erkannt?!"

Zoey stand unter Druck. Hatten die anderen Sith schon etwas aus ihren Jedi herausgequetscht? Sie durfte nicht versagen! Wieso sagte er ihr nicht einfach etwas!? Sie ging zum Pult. Q`Tahem stoppte sie und erzählte ihr etwas Haarsträubendes, was niemals wahr sein konnte.

“Für wie dumm hältst du mich?! Tython! Du willst es nicht anders!”

Sie warf einen Blick auf die Gebrauchsanleitung, griff zum Hebel und schaltete ihn auf 80 Volt. Sie hatte keine Ahnung, ob das viel war, ob das weh tat, ob diese Stromstöße reichten. Sie war eine Naboo. Mit Technik stand sie auf Kriegsfuß. Und eigentlich hielt sie wenig vom Foltern. Also, das war auch Neuland für sie. Und die Finger machte sie sich auch nicht gerne selber schmutzig. Sie ergriff Ari`a grob am Arm, zerrte sie vor das Pult und befahl ihr:

“Stelle den Hebel jetzt weiter auf 100 V!"

So war es wesentlich einfacher. Es war einfacher Anweisungen zu geben, als selbst Hand anzulegen. Es blieb für sie abstrakter. Lauernd sah sie Q`Tahem an.

Ari`a, weiter auf 120!”

Es schien ihm die Muskeln krampfend zusammenzuziehen. Er schien die Zähne aufeinander zu beißen.

“140!....Weiter bis auf 160 Volt!”

So konnte er allerdings nicht sprechen.

“Das genügt, auf Null!”

Sie ging näher zu ihm heran.

Q`Tahem, gib mir etwas! Ich spüre, es gibt nur noch dich auf der Jediseite. Alle Anderen sind längst übergetreten. Mach es dir doch nicht so unnötig schwer. ”,

log sie.


Ziost, Zitadelle, Verhörraum 3: Q`Tahem, Zoey und Ari`a
 
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[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Zentrum | Zellentrakt | Janus, Kestrel, Wächter (NSC)

Widerstand gegen den Dunklen Lord existierte nur, um gebrochen zu werden, zerschmettert und in den Wind verstreut. Janus schätzte Herausforderungen zu einem gewissen Grad, aber schlussendlich durfte sich nichts ihm und seinen Ambitionen in den Weg stellen. Jene, die stark genug waren, ihm Schwierigkeiten zu bereiten, mochten Respekt genießen und durch ihre Entschlossenheit interessant werden, doch auch sie mussten sich ihm beugen oder vernichtet werden. Er konnte spüren, wie Kestrel versuchte, sich seinem Zugriff zu entziehen, ihren Geist vor ihm zu schützen und ihre Gedanken und Geheimnisse zu verbergen. Angesichts der Umstände schlug sich die gemarterte Jedi wacker, ihre mentalen Festungsmauern stark und die Tore fest verschlossen. Wie so oft jedoch zeigten sich bereits Risse und Lücken, in die der blasse Halb-Echani eindringen konnte, Schwachpunkte, die es ausnutzten galt. Die Angst um ihr eigenes Leben und das ihrer Gefährten, der Schmerz des Verrats, die Demütigung, all das ließ das scheinbar so stabile Bollwerk bröckeln. Janus lächelte dünn, als seine Gefangene Orte nannte, aber sein Lächeln wurde rasch schmaler. Der elegante Aristokrat hatte seine Augen geschlossen und sah durch die Macht, schuf eine Verbindung ihrer Geister, legte seine Finger um ihr Gehirn und griff hinein. Sie versuchte, ihn zu täuschen, in die Irre zu führen und abzulenken. Langsam schüttelte er den Kopf und hob tadelnd einen Zeigefinger, wie bei einem Kind, das versuchte, sich aus der Verantwortung für eine zerbrochene Vase zu reden.

„Tote Welten. Verlassen und aufgegeben, alles von Wert schon lange geplündert. Sie sind für mich nicht von Nutzen – wie Ihr, wenn Ihr versucht, mich zu täuschen. Und was für mich nicht von Nutzen ist...“

Der Sith ließ die unausgesprochene Drohung in der Luft hängen wie das Schwert eines Scharfrichters, seine sonore, ruhige Stimme erfüllt vom Versprechen der endgültigen Vernichtung. Es war weitaus effektiver, eine furchtbare Strafe nur anzudeuten und die Fantasie des Opfers den Rest erledigen zu lassen. Kestrel konnte sich nun ausmalen, welche Schrecken und Scham ihr drohten, was für Qualen ihr Körper und Geist noch würden erdulden müssen, wenn sie ihren Widerstand nicht aufgab. Die Jedi wand sich, verzweifelt bestrebt, sich seinem Einfluss zu entziehen, aber nach und entfernte Janus Steine aus ihrer geistigen Burgmauer, untertunnelte sie, legte Sturmleitern an und machte sich am Schloss des Tores zu schaffen. Er bevorzugte subtile Methoden, doch wenn nötig hatte er keine Skrupel, härtere Mittel einzusetzen – Mittel, die den Verstand seines Opfers in tausend Stücke würden zerspringen lassen. Dann würde die junge Frau nicht mehr sein als ein Puzzle, das danach verlangte, zusammengesetzt zu werden. Janus konzentrierte sich, versenkte sich in die Macht und die mentale Verbindung. Ihre Gedanken wurden zu seinen Gedanken, ihr Geist zu seinem Geist, die Barrieren bröckelten und wankten, ihre Verteidiger auf dem Rückzug. Janus klang nun abwesend, flüsterte, sprach, ohne seine Lippen zu bewegen, direkt in den Kopf der Gefangenen, als seine Finger sich enger um ihr Gehirn schlossen und fester zugriffen. Ihre Ausflüchte mochten glaubwürdig klingen, aber er spüre, dass sie log – es war nur die Frage, wie er an die Wahrheit kommen konnte, ohne sie zu zerstören.

„Wahr. Und falsch. Ihr wart schon immer fasziniert von uns. Von der Dunkelheit und der Macht, die sie verleihen kann. Aber Ihr verschließt Euch dieser Stärke, so, wie Ihr versucht, Euren Geist vor mir zu verschließen. Ihr scheitert. Ich kann Euch sehen, Kestrel. Meine Augen sind geöffnet, und nichts kann sich vor ihnen verstecken. Zeigt sie mir, die Geheimnisse, die in Euch verborgen sind. Sie gehören mir. Zeigt sie mir. Zeigt sie mir. Zeigt. Sie. Mir.“

Bilder rasten vor seinem geistigen Auge vorbei, bruchstückhafte Eindrücke, Stimmen, Geräusche, Gefühle, wie ein verrauschtes Holo, mal aus ihrer Perspektive, mal aus der anderer. Die Jedi hatte viel gesehen und erforscht, hatte beeindruckende Taten vollbracht. Und nun würde sie ihm zeigen. Der Dunkle Lord verstärkte den Druck, intensivierte seine geistigen Angriffe, riss immer größere Lücken in ihre Verteidigung. Er war nicht mehr fern vom Kern dessen, was sie ausmachte, was sie zu der Frau machte, die sie war. Eine weitere Attacke, ein Vorstoß in eine Lücke, die Bilder wurden klarer, deutlicher, das Stimmengewirr verständlicher. Namen. Orte. Geheimnisse und Schätze von großer Macht, Artefakte, die niemals in die „falschen“ Hände fallen durften. Alles würde ihm gehören. Alles gehörte ihm. Es war nur eine Frage der Zeit...

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