Ziost

[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Arena | Janus, Kira, Zoey, Adria, Ari´a, Ribanna, Wächter (NSC), auf der Flucht: Gefangene

Kiras Lichtschwert vibrierte gefährlich nahe an Q'Tahems Hals, die rote Klinge zitterte in der angespannten Luft der Arena. Ein Schatten legte sich über das Gesicht der Sith, während sie versuchte, den finalen Schlag zu setzen und dem Nautolaner ein Ende zu bereiten. Die Macht vibrierte zwischen ihnen, ein unsichtbares Band, das beide Kämpfer verband.
Q'Tahem, trotz der überwältigenden Dunkelheit, die sich um ihn legte, stemmte sich tapfer gegen das drohende Ende. Seine Haut schimmerte im Licht des Lichtschwerts und die Anstrengung war auf seinem Gesicht deutlich zu sehen. Ewig würde er dem Druck nicht standhalten können, aber in diesem entscheidenden Moment bot die Macht ihm noch eine letzte Chance.
Doch bevor Kira ihren tödlichen Stich vollenden konnte, durchzuckte ein heftiger Machtstoß die Arena. Die unsichtbare Kraft traf Kira wie eine Druckwelle und schleuderte sie zurück, ihr Lichtschwert entglitt ihrer Hand und fiel klirrend auf den Boden der Arena. Die Sith verlor den Halt, während um sie herum andere Sith ebenfalls von der Wucht des Stoßes erfasst wurden und durch die Luft wirbelten.
Ein zischendes Geräusch begleitete das Erlöschen der roten Klinge, als Kira auf dem Boden der Arena landete. Ihr Blick war von einer Mischung aus Überraschung und Wut geprägt. Der Machtstoß hatte ihre Kontrolle über
Q'Tahem unterbrochen und der Mann lebte nun deshalb leider noch.
Der Grund für diesen plötzlichen Angriff wurde schnell deutlich, als
Kestrel eine Falltür öffnete. Dieses Biest! Diese elendige Jedi! Ihre dunklen Augen blitzten vor Zorn und die Macht umhüllte sie mit einer gefährliche Aura.

Die Situation in der Arena war chaotisch, die Macht schwelte in der Luft wie ein gewaltiger Sturm. Während Kira sich schnell aufraffte und ihr Lichtschwert ergriff, konzentrierten sich die Jedi und der Soldat auf einen letzten verzweifelten Versuch, der Eskalation zu entkommen. Der Beschuss aus den Blastergewehren der Sith war intensiv, aber die Jedi-Meisterin und der Nautolaner bewegten sich geschickt, ihre Lichtschwerter wirbelten durch die Luft und bildeten eine schützende Barriere.
Die Strahlen der Blaster prallten von den geschwungenen Lichtschwertern ab und das Surren der Lichtklingen mischte sich mit dem ohrenbetäubenden Lärm der Schüsse. Die Jedi konzentrierten sich auf ihre Flucht, ihre Gedanken eins mit der Macht, um die Geschosse abzuwehren und einen Pfad durch den bedrohlichen Hagel zu schneiden.
In einem synchronen Tanz aus Licht und Bewegung gelang es den Jedi und dem Soldaten schließlich, sich zu der nahegelegenen Luke zu kämpfen. Ihr Ziel vor Augen, blockten sie die Blasterbolzen ab und schufen einen Moment der Stille inmitten des Chaos. Doch als Kira sich aufraffte und ihr Lichtschwert ergriff, war es bereits zu spät.
Die Luke schloss sich mit einem dumpfen Grollen und ein metallisches Klirren deutete darauf hin, dass die Verriegelung einrastete. Die Jedi und der Soldat waren nun in Sicherheit, aber die Arena blieb ein brodelnder Kessel der Dunkelheit, gefüllt mit den wütenden Sith, die nach Rache dürsteten.
Kira starrte auf die versiegelte Luke, zusätzlich verschweißt durch ein Lichtschwert, ihre Hand noch immer um den Griff ihres Lichtschwerts geklammert. Ein Gefühl der Frustration durchzog sie, aber sie wusste, dass dies nicht das Ende war. Dennoch hatte sie gerade versagt! Mit einem finsteren Ausdruck in den Augen richtete Kira ihren Blick auf die tobende Menge der Sith.

In dem bedrohlichen Schatten der Arena fühlte Kira die Macht, wie sie sich verdichtete und zu einem gewaltigen Sturm wurde.
Janus düstere Präsenz durchdrang die Luft und der Druck seiner Emotionen, gleich einem Orkan, umwirbelte sie. Ein unheilvoller Schauder kroch ihre Wirbelsäule empor, als der Dunkle Lord mit ruhiger Entschlossenheit zur Arena herunter schritt. Seine Augen glühten golden und die Atmosphäre schien sich unter seinem Willen zu krümmen.

Kira konnte den eiskalten Fokus in Janus Augen sehen, als er die Luke mit purer Machtgewalt durch den Raum schleuderte. Funken sprühten, das metallische Knirschen war fast physisch spürbar und die Luke krachte am anderen Ende der Arena zu Boden.
Für einen flüchtigen Moment schien die Welt still zu stehen. Kira konnte die Welle der Begeisterung und Furcht unter den Sith spüren. Die Dunkelheit, die
Janus umgab, schien noch dichter zu werden. Ein flüchtiges Lächeln huschte über sein Gesicht, als die Menge dem Drang nachgab und einen lautstarken Jubel ausstieß und Adria durch die Luke folgte, um die Jedi zu vernichten. Doch seine Augen blieben unerbittlich, golden und kalt.

Als er sich zu ihr wandte und sie anwies, an seine Seite zu treten, versuchte Kira ihre Emotionen zu kontrollieren. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie sich in den Schatten des Dunklen Lords begab. Der Gedanke an die kommenden Entscheidungen und Taten, die er von ihr erwartete, verstärkte ihre innere Unruhe. Sie wusste, dass auch sie eben versagt hatte. Dennoch vernahm sie auch sein Lob. Sie war seine gefährlichste Waffe.

Ihr Blick streifte die Luke, die nun wie ein aufgerissenes Maul in der Arena lag und sie konnte die Silhouetten der fliehenden Jedi und des Soldaten erspüren, bis ihre Auren plötzlich im Nichts verschwanden.

“Ja, Mylord. Sie werden uns nicht entkommen! Ich werde mich am Ausgang des Tempels zu den Schiffen positionieren. Im Moment sehe ich bei der Anzahl an Schiffen, dort die größte Gefahr. Sollten sie soweit kommen, haben die Jedi die hungrige Meute im Rücken und mich vor dem rettenden Ausgang. Ich werde keinen an mir vorbei lassen. Ich werde euch nicht enttäuschen, Lord Sturn. Skyfly hat genug Schaden angerichtet und dafür wird sie leiden. Wir beide werde sie endgültig vernichten!”

Der Hass in ihren Augen glomm deutlich auf und die Entschlossenheit, den Lord nicht zu enttäuschen. Sie verbeugte sich erneut tief vor ihm, ehe sie sich umdrehte und mit wehendem Lederumhang davon schritt und gezielt über kürzere Wege zum Eingang des Tempels rannte. Dabei bewegte sie sich wie ein Schatten und zu schnell für das menschliche Auge. Sie wurde eins mit der Dunkelheit und wartete wie ein gefährlicher Endgegner am Ende eines Dungeons.

[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Ausgang | Kira und Sturns Wächter- ganz in der Nähe: Ari’a, Ribanna, Adria, Q’Tahem, Kestrel, Sane
 
[Ziost / Zitadelle / Wartungsgänge unter der Arena] mit Kestrel und Sane

Es blieb den Dreien nicht viel Zeit in den engen Korridoren unter den Bodenplatten, welche sich mehrfach verzweigten und ein zweites Labyrinth bildeten. Von der Macht geführt, rannten sie durch die Korridore im völligen Dunkel. Der Nautolaner hatte nicht viel Übung darin, seine Macht zu verschleiern, aber bis die Sith sie einholten, würde er durchhalten…
Ein lautes Krachen und hallendes Grölen in den Gängen hinter ihnen kündigte an, dass die Sith die Luke geöffnet hatten und ihnen immer näher kamen. Die drei legten einen Zahn zu und rannten die düsteren Gänge entlang. Das Grölen der Verfolger wurde immer lauter und plötzlich hatten sie das schier unendliche Labyrinth unter der Arena bezwungen und waren plötzlich auf den Korridoren der Zitadelle angekommen. Ein Schwall Hoffnung durchdrang Q'Tahem und spornte sie an ihr Tempo nocheinmal zu beschleunigen.
Der Gedanke daran, dass die Schiffe der besuchenden Sith - ihre einzige Möglichkeit auf eine Flucht - nun sicherlich von einer Unzahl an Sith bewacht wurden, brachte Q’Tahem dazu seine Fäuste zu ballen. Seine Verzweiflung und Frustration konnte der Nautolaner sehr bald darauf freiwerden: Mehrere Handlanger des Grafen erschienen aus einem Gang zu ihrer rechte. Die Wachen waren augenscheinlich genauso verblüfft wie sie selbst, hatten jedoch kaum Gelegenheit sich zu sammeln, Alarm zu schlagen oder anzugreifen, denn Kestrel warf sich wie eine Furie auf die Soldaten. Es blieb nur einem der Sithwachen die Zeit, sein rotes Lichtschwert mit einem Zischen zu aktivieren, bevor er wimmernd zweigeteilt wurde. Es widerstrebte dem jungen Jedi, den getöteten Wachen ihre Waffen abzunehmen, jedoch musste er es tun, wenn sie eine Chance auf Flucht haben wollten. Hastig griff er mit der Macht nach einem der Lichtschwerter und umklammerte es in seiner rechten Hand. Kurz überlegte er, ob er sich auch einen Blaster nehmen sollte, entschied sich jedoch dagegen, da er kein Holster für die Waffe mehr besaß. Um der Wache auch noch das Holster abzunehmen, fehlte ihnen weder die Zeit noch konnte sich der Nautolaner dazu überwinden. Daher rannten die Drei weiter die Korridore entlang.

Und plötzlich erschien ein ihnen sehr bekanntes Gesicht auf dem Korridor vor ihnen: Zoey.
Sie versperrte ihnen mit aktiviertem Lichtschwert den Weg. Fast zeitgleich hörte der Nautolaner ein Zischen und spürte eine Warnung in der Macht. Instinktiv aktivierte der Nautolaner seine rote Lichtschwertklinge, wandte sich um und wehrte den Schlag des Lichtschwerts der dunkelhaarigen, jungen Frau ab, die so viel Ähnlichkeit mit Kira Guldur hatte. Erstaunt erkannte er jedoch, dass die Frau ein Lichtschwert mit zwei Klingen führte. Um ihr nicht die Gelegenheit zu geben, mit der von ihm weggerichteten Klinge mit einem Aufwärtsschlag unter seine Verteidigung zu gelangen, sammelte er einen vehementen Schlag in der Macht und versetzte der Frau diesen in die linke Magengegend, wodurch sie mit rasantem Tempo gegen die nächste Wand geschleudert wurde.
Er trat neben Kestrel heran, welche Zoey erzürnt anschrie. Die junge Frau behielt er immer im Blick.


Wir müssen weiter! Wenn wir uns jetzt aufhalten lassen, werden wir wieder gefasst!

, formulierte Q’Tahem das Offensichtliche. Er beäugte die dunkelhaarige Frau aufmerksam, welche nicht lange brauchte, um sich wieder aufzurappeln. Um für die nötige Ablenkung zu sorgen, griff der Nautolaner nach einigen der besiegten Sith-Wachen weniger Meter von ihnen entfernt und warf sie mit der Macht in hohem Bogen auf Zoey und die andere Frau zu. Dann drehte er sich um, schlug Kestrel und Sane auf die Schulter, um ihnen mitzuteilen, ihm zu folgen und sprach.

Los, wir überwältigen sie!

Auf das schlimmste vorbereitet, umklammerte er seine noch immer aktivierte Klinge, während er auf Zoey zu sprintete, die zeitgleich die von ihm geworfenen Leichenteile abwehren musste.

[Ziost / Zitadelle / Korridore auf dem Weg zu den Ausgängen] mit Kestrel, Sane, Zoey und Adria, weitere Sith auf ihren Fersen
 
Ziost, Zitadelle, Katakomben: Zoey, Adria, Kestrel, Q`Tahem und Sane


Es war eine wirklich dumme Situation. Kestrel riet Zoey auf sehr direkte Art und Weise, ihnen aus dem Weg zu gehen, sonst wüsste sie nicht, wie gut sie sich nach allem, was ihnen durch sie zugestoßen war, beherrschen könnte. Zoey verstand Kestrel durchaus. Und sie war der Aufforderung durchaus zugeneigt. Jetzt war es nicht mehr so toll, dass diese Adria aufgetaucht war, dessen Umstand Zoey kurz zuvor noch erfreut und erleichtert hatte. Zoey umklammerte fester den Griff ihres Lichtschwertes. Vor Adria konnte Zoey die Leute nicht einfach durchlassen. Das war Verrat! Dann müsste sie schon mitgehen. Und nach allem war das unmöglich.

Kestrel sprach, während Zoeys Gedanken rasten, unentwegt weiter. Ob ihr der Verrat irgendwie Vorteile in der Gunst des Grafen eingebracht hätte. Zoey hatte sofort Kira neben Sturn vor Augen. Kestrel hatte recht und das auf ganzer Linie. Er behandelte sie anders als vor Monaten ohne Kiras Anwesenheit. Er wirkte kühl und distanziert und das schmerzte Zoey und ihre Loyalität zu ihm bröckelte. Kestrel hatte auch mit ihren folgenden Worten leider nicht ganz unrecht. Sie waren seine Werkzeuge und Schachfiguren. Und ja, er ließ auf alle schießen, egal ob Freund oder Feind.

Die anklagende Tonlage von Kestrel wechselte ins Weinerliche. Zoey wäre ihre beste Freundin gewesen. Jetzt überfluteten auch Zoey die Gefühle und übermannten sie.


“Ich weiß. Du auch.”,

kam es schluchzend über ihre Lippen. Mehr wagte sie nicht vor Adria zu sagen, doch die war eigentlich mächtig beschäftigt. Außerdem hatte sie Kestrel schon mehr als einmal gesagt, dass sie das so nicht gewollt hatte. Wegen Adrias Anwesenheit, auch wenn diese auf Q`Tahem fixiert war, verschleierte Zoey ihre Gefühlswelt, aber ihre Tränen konnte sie nicht verstecken. Kestrel hätte ihr vertraut. Wie eine Schwester. Was hatte Zoey nur getan!? Das war nie mehr gutzumachen! Sicher hätte sie während der Folter oder unten im Labyrinth keine von ihnen sein wollen, aber prinzipiell wäre sie lieber eine in der Jeditruppe wie früher, denn sie hatte sich unter ihnen wesentlich wohler gefühlt. Sie bereute ihre Taten! Und das wollte sie Kestrel mental sagen, es war ihr plötzlich ein Bedürfnis, da wurde Kestrels Stimme wieder fester und wütender, dass sie schon lange nicht mehr ihre Freundin sein würde. Nun, das hätte Zoey auch nicht erwartet und doch fühlte es sich nicht gut an, das so zu hören zu bekommen, und Zoey sagte es ihr doch nicht. Zeitgleich warf Q`Tahem Adria mit großer brachialer Macht gegen eine Wand. Wo hatte er eigentlich das Lichtschwert her? Zoey schob den Gedanken weg und überlegte, ob jetzt nicht die Chance wäre, beiseite zu treten. Adria würde es nicht mitbekommen!? Jetzt oder nie! Doch irgendeine eisige düstere unsichtbare Hand hielt sie fest und lähmte sie, das war diese Angst, die in ihr hochkroch und sie erschaudern ließ. Aber sie wollte nicht mit ihnen kämpfen. Sie hasste Kämpfe. Und erst recht nicht gegen sie. Außerdem waren sie zu stark für sie. Jetzt forderte Kestrel sie auch nochmals auf, beiseite zu treten. Zoey machte einen Minischritt zur Seite, senkte ihre scharlachrote Klinge, da rappelte sich Adria auf und stand wieder. Zoey trat sofort wieder zurück und hob das Lichtschwert. Kestrel rief Sane zu sich. Zoey dachte wehmütig daran, dass sie ihre große Liebe wegen allem verloren hatte. Sie sah zu ihm und dachte daran, dass sie es nicht geschafft hatte, sie einfach durch zu lassen. Da traf sie etwas. Leichen. Q`Tahem war dafür verantwortlich. Es traf sie unvermittelt. Ihre ganze Aufmerksamkeit hatte in ihren Überlegungen gelegen, beiseite zu treten, ohne das jemand den Verrat mitbekommen würde. Zoey kämpfte nicht dagegen an. Sie stürzte und ließ sich davon begraben. Sie blieb einfach liegen für eine gewisse Weile. Lauft, dachte sie. Der Gedanke fühlte sich gut an.


Ziost, Zitadelle, Katakomben: Zoey, Adria, Kestrel, Q`Tahem und Sane
 
Ziost, Zitadelle, Katakomben: Zoey, Adria, Kestrel, Q`Tahem und Sane


Adria fackelte nicht lange, Adria war auch bereit, aus dem Hinterhalt zu zustechen. Doch der Grünling wirbelte herum und wehrte ab. Alles Andere wäre wohl auch zu leicht gewesen.

“Na, Tentakelkopf, hattest wohl als Jedi nur Zugang zu Standardmethodik im Lichtschwertkampf! Übrigens hatte ich schon mal so grüne Tentakeln wie deine in meiner Suppe.”

Das war nicht einmal gelogen. Kestrel, die die Anführerin der Jedibrut war, wollte Zoey ein schlechtes Gewissen einreden und quatschte diese pausenlos voll.

Zoey, stopf ihr das lose Maul! Mach sie alle!”

Plötzlich erfasste sie eine Kraft, die sie gegen die Wand schleuderte. Ihr blieb erstmal der Atem weg und ihr brummte gehörig der Kopf. Es drehte sich alles. Adria lag am Boden. Auch der Jedi war besser als gedacht, musste sie bitter erkennen. Adria rappelte sich mühsam auf und aktivierte ihr Lichtschwert neu, was sie noch in ihrer Hand trug. Das war fast ein Wunder.

Sofort ging sie erneut auf Q`Tahem los. So nicht, dachte sie erzürnt über dessen Dreistigkeit. Doch wieder wurde sie kurz darauf mit Leichen beworfen. Sie wehrte sie ab. Nicht das ihr das etwas ausmachen würde, sie war Leichen schon als Kleinkind in den Katakomben des Sithtempels gewöhnt, aber es war nervig. Und die letzte Leiche traf sie so, dass sie erneut den Halt verlor. Das war schon zugegebenermaßen sehr peinlich. Man gut, dass ihre Mutter Kira nicht dabei war. Irgendwie war es ihr wichtig, was Kira von ihr hielt. Sie wollte ihre Mutter stolz machen.

Sie rappelte sich auf. Diese Zoey hatten sie auch zu Fall gebracht. Sie lief erneut auf die Gruppe zu und hieb diesmal auf den Soldaten (Sane) hinterrücks ein. Adria wollte die Jedi zur Strecke bringen! Jetzt erst recht!



Ziost, Zitadelle, Katakomben: Zoey, Adria, Kestrel, Q`Tahem, Sane
 
Ziost, Zitadelle, Zuschauertribünen: Ari`a und Ribanna


Ari`a wollte trotz des eindeutigen unumstößlichen Befehles nicht kämpfen. Ribanna wollte das auch nicht, war aber dennoch unschlüssig und hin und her gerissen. Der Grund hieß Kira. Ari`as Gründe lagen auf der Hand. Sie wollte nicht geopfert werden. Besorgt blickte Ribanna auf die Fallenden in der Arena. Zoey hatte ihr gesagt, dass sie sich Sane, den Doktor und Soldaten, vornehmen sollten. Er war nichtmachtsensitiv, sie hingegen schon und zu zweit. Doch als würde ihre neue Freundin ihre Gedanken lesen, meinte jene, dass sie sich dazu nicht in der Lage fühlen würde, da gleichzeitig Sturns Wachen in die Arena ballerten und alles niederschossen, was ihnen vor den Lauf kam. Wahrscheinlich hatte sie recht, in dem Chaos, waren sie dem Elitesoldaten der Spezialeinheit unterlegen. Sie müssten unentwegt Schüsse von sich weglenken. Der Graf, so sprach sie weiter und gleichzeitig die Wahrheit aus, opferte gerade alles und jeden, nur um die Jedi zu Fall zu bringen, damit er gut aus der Sache rauskommen würde. Sie würden mit hoher Wahrscheinlichkeit unten den Tod finden. Ribanna nickte. Eine Träne zeichnete sich dabei in ihrem linken Augenwinkel ab und glitzerte wie ein Diamant. Sie wollte nicht sterben. Sie war doch nicht umsonst von Chalacta geflohen und dem Scheiterhaufen entkommen. Sie hatte doch nicht umsonst ihre Meisterin Kestrel verraten und war zu Kira übergelaufen und damit von der hellen zur dunklen Seite. Aber Kira! Sie war nicht Kestrel! Und auch nicht wie Ari`as Meisterin Zoey. Ihre Meisterin war ein ganz anderes Kaliber.

“Ich fürchte aber meine neue Meisterin! Was sollen wir tun? Fliehen? Wie? Wohin? Die Jedi hassen uns mit Sicherheit und mit Recht jetzt auch.”

Doch zu Ribannas Überraschung hatte ihre Mitstreiterin einen Plan. Die Schiffe! Ehe es auffiel! Alle waren gerade von der Jeditruppe abgelenkt. Ari`a war bereit, auch über verkohlte Leichen zu steigen. Der Weg schien ihr vorm Blasterhagel und vor den Blicken der Sith und den Dienern Sturns am sichersten.

“Meinst du wirklich? Kann uns das gelingen? Wollen wir wirklich? Wagen wir es? Kannst du denn ein Raumschiff fliegen? Aber, ehe wir hier eh sterben, können wir es versuchen, oder?”,

fragte Ribanna unschlüssig und skeptisch. Denn, wenn die Flucht misslingen würde, wollte sich Ribanna das, was dann folgen würde, nicht ausmalen. Doch Ari`a schien ihre Meisterin auch zu fürchten, denn sie fragte nach ihrem Verbleib. Zoey hatte natürlich den Befehl erteilt. Ribanna sah sich suchend um, wo sie sie zuletzt gesehen hatte. Sie zuckte mit den Schultern.

“Ich kann sie nirgends sehen!”,

sagte sie mit zittriger Stimme, denn sie hatte solche schrecklich große Angst und war über ihr Vorhaben derart aufgeregt, dass ihre Zähne klapperten. Ribanna zitterte auch am ganzen Körper.

Sie waren plötzlich alle weg. Bis auf Kira und dem großen dunklen Lord, der ihre Meisterin noch mit Bosheit und Dunkelheit weit übertrumpfte, obwohl jene bereits ein regelrechtes Monster, ein Ungeheuer, war. Deren Blicke waren auf eine offene Klappe gerichtet. Ribanna zeigte dorthin.


“Ich denke, sie sind alle unter der Arena bis auf die Zwei. Die Jedi sind getürmt.”

Ein wohlwollendes Gefühl durchströmte bei den letzten Worten die Expadawan. Hoffentlich würden Kestrel und ihre Leute die Flucht gelingen. Daja beschütze sie! Daja beschütze uns, betete und flehte Ribanna stumm.

Ari`a zog Ribanna energisch mit sich und los ging es. Sie wollten den Plan in die Tat umsetzen. Ribanna riss sich beim Gehen Stoff vom Tunikasaum und band sich das vor Mund und Nase. Es roch noch recht ätzend. Sie reichte auch ihrer Freundin ein Tuch.


“Komm hier entlang! Hier läuft es sich besser!”,

meinte Ribanna mitdenkend und sie stiegen über Verkohlte und Geländer, die dampften. Zum Glück hatten beide Lederhandschuhe.

“Warte, ich helfe dir rüber! Pass auf, die Säure ist hier noch dran! Mach schneller! Beeile dich! Lass uns dabei eine Ausrede ausdenken, im Falle wir abgefangen werden!”

Ziost, Zitadelle, auf der Flucht: Ribanna und Ari`a
 
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Ziost / Zitadelle / unter der Arena / Q, Kestrel, Sane

Ihm stand der kalte Schweiß auf der Stirn. Er hatte höllische Schmerzen und sein sowieso schon geschwächter Körper gelangte an seine Grenzen. Mit aller Macht stemmte er sich gegen das Unausweichliche, während er dem Nautolaner und der Jedi-Meisterin durch die Katakomben folgte. Sane konnte spüren, dass sein Körper demnächst vor den Anforderungen an ihn kapitulierte. Nach dem Kampf gegen die Sith, der Folter, den Torturen in der Arena und dem Blasterschuss war Sanes Limit erreicht. Er hatte in der Vergangenheit viel trainiert, um in solchen Situationen überhaupt noch zu funktionieren und der ehemalige Soldat war davon überzeugt, dass er ohne dieses Training schon lange nicht mehr am Leben wäre. Aber irgendwann war Schluss.

Fast schon dankbar war er daher, als sich plötzlich ihnen jemand in den Weg stellte und er unverhofft eine Pause bekam. Schwer atmend lehnte er sich an eine Wand, doch dann registrierte er, wer da vor ihnen stand: Zoey. Wenn das die Art war, wie die Macht mit ihnen Scherze trieb, dann konnte Sane diesen Humor nicht teilen. Warum mussten sie hier unten ausgerechnet auf sie treffen und nicht auf irgendeinen anderen Handlanger von Sturn? Das würde kostbare Zeit kosten, wusste Sane, und so kam es auch. Statt sofort anzugreifen, redete Skyfly mit ihrer ehemaligen Freundin und es dauerte nicht lange, bis ihre Verfolger aufgeholt hatten. Q hatte Mühe dabei, ihre Feinde in Schach zu halten und Sane hätte ihm gern geholfen, doch er war kaum im Stande, sich aufrecht zu halten. Er würde dem Jedi im Weg stehen.

Stattdessen winkte Skyfly ihn zu sich und erst jetzt wurde ihm wieder bewusst, dass er den Sith-Dolch noch fest in seiner linken Hand umklammert hielt. Vielleicht war das nun seine Chance? Ein letztes Aufbegehren, bevor alles vorbei war? Er könnte sich auf Zoey stürzen, ihr das Messer in die Brust rammen und sie mit seinem Körpergewicht davon abhalten, den Jedi weiter den Weg zu versperren. Doch es kam anders.

Es war ein faszinierender und abstoßender Anblick zugleich, als plötzlich Körper und Körperteile über seinen Kopf hinweg auf Zoey zuflogen und diese unter sich begruben. Er spürte wie Q ihm auf die Schulter tippte und dazu aufforderte, die Archäologin zu überwältigen. Dann spürte er etwas sehr heißes, das ihm einmal über den Rücken gezogen wurde und Sane wusste sofort, was passiert war. Noch war da Adrenalin in seinen Adern, das ihn antrieb, aber die Lichtschwertwunde in seinem Rücken war tief.


"Flieht!", rief er den beiden Jedi zu, bevor er herumwirbelte, nach der Lichtschwerthand seiner Angreiferin griff, um diese zu kontrollieren, und mit seinem Sith-Dolch schnell in Richtung Hals stach.

Ziost / Zitadelle / unter der Arena / Q, Kestrel, Sane
 
[Ziost / Zitadelle / Korridore auf dem Weg zu den Ausgängen] mit Kestrel, Sane, Zoey und Adria, weitere Sith auf ihren Fersen

Inmitten der chaotischen Lage, spürte Kestrel einen inneren Konflikt in Zoey. Ein Schmerz, der tiefer zu gehen schien als erwartet. Die Gewissheit, dass etwas zwischen ihnen gebrochen war, lag schwer in der Luft. Zoey sehnte sich danach, die Zeit zurückzudrehen, das Unausweichliche ungeschehen zu machen. Dies ließ Kestrel weiter stocken und zögern, auch wenn Q’Tahem sie aufforderte weiter zu gehen, ehe sie wieder gefasst wurden. Doch die Archäologin stimmte nun sogar zu, dass auch Kestrel ihre beste Freundin gewesen sei.
Zoey’s innerer Schmerz war greifbar, eine düstere Melodie in der Macht, die zwischen ihnen pulsierte. Es war mehr als nur ein physischer Kampf, es war ein Sturm der Emotionen. Kestrel konnte in Zoey's Blick sehen, dass sie sich nach Vergebung sehnte, dass sie den Preis ihrer Entscheidungen spürte. Schuld lastete auf ihren Schultern und der Wunsch, die Zeit zurückzuspulen und all die dunklen Wege zu meiden, durchzog ihre Aura. Aufgrund der Empathiefährigkeit der Jedi-Meisterin, kamen ihr Emotionen entgegen, die zwar tröstlich waren, dass in Zoey noch Gutes steckte, doch es half ihr im Moment kein Stück weiter. Ganz im Gegenteil. Sie verloren Zeit.
In diesem Chaos, in dem die Finsternis der Sith auf die letzten Funken der Helligkeit stieß, konnte Kestrel die Ehrlichkeit in Zoey erkennen. Zoey war mehr als nur eine Feindin. Sie war eine gebrochene Seele, gefangen zwischen den Fronten der Macht, hin- und hergerissen zwischen Pflicht und dem Verlangen nach Wiedergutmachung.
Kestrel, selbst von der Dunkelheit umhüllt, spürte eine Verbindung zu Zoey, eine Verbindung die sie schwer begreifen konnte. Vielleicht war es Mitgefühl. Doch in diesem Moment war es schwer zu sagen, ob dies ausreichen würde, um die Wunden der Vergangenheit zu heilen.

Die Szenerie in den düsteren Korridoren der Katakomben nahm eine unerwartete Wendung, als Q'Tahem die Leichen der Wachen Sturns auf Zoey warf. Die zierliche Archäologin ließ sich von den leblosen Körpern begraben, als ob sie absichtlich den Jedi eine Chance zum Entkommen bieten wollte. In diesem merkwürdigen Akt schien eine seltsame Form der Zusammenarbeit zu liegen, als ob Zoey, trotz ihrer Sith-Zugehörigkeit, einen Moment des Friedens zwischen den Kämpfen suchte.
Kestrel konnte die Ambivalenz in Zoey's Handlungen spüren. Die Sith schien einen inneren Konflikt auszutragen, vielleicht zwischen ihrer Verbindung zur Dunkelheit, sowie Sturn und den verschütteten Resten von Mitgefühl und Reue. Zoey ließ die Leichen der Wachen scheinbar bewusst auf sich fallen und ihr Blick, der durch die Lücken der toten Körper hindurchschimmerte, verriet mehr als nur feindliche Absichten.
In diesem Moment eröffnete sich den Jedi eine Chance zur Flucht, eine Möglichkeit, dem direkten Konflikt mit Zoey zu entkommen und sich näher an die Fluchtschiffe heranzuarbeiten.

Doch das Glück war nicht auf ihrer Seite. Die Zeit schien still zu stehen. Ihr Herz pochte unter ihrem Brustbein und dies so sehr, dass es schon schmerzte. Sane war getroffen und dies ziemlich heftig. Nein! Nein! Nein! Dies durfte einfach nicht wahr sein! Sie hatten es doch fast geschafft! Die Knie von Kestrel drohten einzuknicken in ihrer Verzweiflung, doch sie stürzte zurück zu Sane, entgegen seiner Aufforderung sofort zu fliehen. Adria war die junge Verursacherin dieser sträflichen Tat. Kira’s Brut. Ganz wie die Mutter, ein garstiges Biest! Kestrel kämpfe in ihrer Verzweiflung und körperlichen, sowie vor allem seelischen schlechten Verfassung, um ihre Beherrschung. Mit einem heftigen Machtstoß beförderte sie die Sith von Sane fort und schleuderte sie heftig gegen eine Wand und es knackte hörbar.
Doch nicht nur dies war hörbar. Die Sith kamen näher. Stimmengewirr durchzog die uralte Zitadelle. Die Zeit lief ihnen davon! Kestrel fluchte hörbar und sah die fürchterlichen Verbrennungen auf dem Rücken von Sane. Immerhin schien seine Wirbelsäule nicht getroffen worden zu sein. Glück im Unglück, doch die Mauern bebten bereits vor den Massen an Sith, die nun auf sie zustürzten. Sand und kleines Gestein rieselte davon aus dem alten Gemäuer herab und drohte mit dem bevorstehenden Unheil.


“Sie kommen!”

Hauchte die Jedi-Meisterin erschrocken und streckte dann die Hände nach oben, um die Decke im Gang zwischen ihnen und den potentiellen Angreifern einstürzen zu lassen. Mit Knirschen und Knacken löste sich das Gestein über ihnen und fliel polternd nach unten und ließ die Zitadelle beben. Nur knapp gelang es der Jedi-Meisterin die Steine von Q’Tahem, Sane und sich wegzulenken, um nicht selbst darunter begraben zu werden. Die Archäologin lag zum Glück ein Stück weiter und damit in Sicherheit. Der Langhaarigen wurde dabei abermals bewusst, dass sie den Tod von Zoey nicht wollte, egal was sie getan hatte.

“Wir flüchten über das Dach. Ich spüre Kira in der Nähe. Ein kurzes Aufflackern in der Macht, als ich ihre Tochter verletzt habe, welche nun benommen an der Wand liegt. Sie wird sicherlich jeden Moment hier sein. Rauf da!”

Kaum hatte sie die Worte gesprochen, packte sie Sane mit der Macht und levitierte ihn nach oben und hoffte, ihn auf sicheren Boden stellen zu können. Kurz darauf nickte sie ihrem ehemaligen Padawan zu und sie sprangen durch die Macht unterstützt, mehrere Meter noch oben und landeten leichtfüßig neben dem verletzten Soldaten. Kaum berührten ihre Füße den Boden, knackte das Dach unter ihnen und geistesgegenwärtig stieß sie Sane und Q’Tahem von der klaffenden Öffnung mit der Macht weg und rettete sich nur im letzten Moment selbst vor den sich lösenden Gesteinen. Der Boden unter ihren Füßen, abseits des klaffenden Loches, wirkte wieder vertrauenswürdiger und der Anblick der vielen parkenden Raumschiffe, ließ ihre Hoffnung erneut wachsen. Vielleicht schafften sie es ja doch. Ein Meer aus Schiffen erstreckte sich beinahe bis zum Horizont. Da würde sich sicherlich eines finden, was sie benutzen konnten, um hier zu verschwinden! Der Trubel unter ihnen, erinnerte die Gruppe daran, von hier schnellstens zu verschwinden. Die steinerne Mauer unten im Gang, würde sie nicht ewig aufhalten.

“Hilf Sane! Ich versuche sie noch etwas hin zu halten!”

Rief Kestrel ihrem grünen, ehemaligen Schützling zu und ließ die Decke noch etwas mehr einstürzen, wo sie die kommende Sithmeute vermutete und sie so im Gang unter den Trümmern zu begraben. Wie viele der Sith-Jünger sie dabei traf, wusste sie nicht, aber es sollte sie zumindest aufhalten. Schnell sprintete sie machtunterstützt ihren Freunden hinterher und taumelte schließlich heftig und das Bild mit den rettenden Schiffen drehte sich plötzlich heftig nach oben und sie stolperte und fiel schließlich seitlich kippend zu Boden. Es hatte ihr förmlich die Füße vom Boden weggerissen. Hatte sie jemand gepackt oder erwischt?! Nein… es war ihr Körper, der langsam kapitulierte und ihr exzessiver Machtgebrauch. Sie würde sich noch selbst damit umbringen. Die Flucht von Sturn und seinen Anhängern war so nah! Nein, nein, nein! Sie musste hoch! Mühsam rappelte sie sich wieder auf und Blut lief über ihre Wange. Sie hatte sich den Kopf leicht angeschlagen. Warum gerade jetzt!? Erinnerungen daran, wie sie damals zusammen mit Brianna von Korriban geflohen war, kamen wieder hoch. Sie war durch ihren extremen Machtgebrauch damals beinahe an Machterschöpfung gestorben und dies kurz nachdem sie geflohen waren. Alles schien sich stets und ständig zu wiederholen.

“Lauft! Lauft! Ich komme gleich nach! Lauft verdammt nochmal! Dreht euch nicht um! Lauft! Bring Sane in Sicherheit! Er hat am wenigsten mit diesen Machtkämpfen zu tun! Rette ihn und dich!”

Schrie sie Q’Tahem und Sane zu. Wenigstens sie sollten überleben. Sie hatten es nicht verdient zu sterben, nur weil sie als Jedi-Meisterin einen fatalen Fehler begangen hatte und vor allem versagt hatte. Wenn, dann hatte nur sie das alles zu verantworten und die Konsequenzen zu tragen. Stöhnend und mit zitternden Armen aufstützend, versuchte sie wieder auf die Beine zu kommen und versuchte erneut auf die Macht zuzugreifen und sich damit irgendwie zu erfrischen, was ihr nur bedingt gelang. Sie war nicht nur körperlich erschöpft durch die Torturen der letzten Tage-denn ihr Körper war nicht nur verletzt und dürr und ausgezerrt geworden, sondern auch ihre Seele hatte tiefe Kerben bekommen. Die Macht entglitt ihr für den Moment- wollte ihr nicht mehr gehorchen- und sie konnte ihr körperliches Leiden nicht mehr übertünchen. Es kam mit aller Macht zurück und sie fühlte sich durch den enormen Machtgebrauch nun noch schwächer und verletzlicher als zuvor. Panik stieg in ihr auf. Ganz ähnlich wie in der Arena. Sie musste aufstehen und die Kontrolle wieder über sich und die Macht erlangen! Sofort! SOFORT!

Doch die Macht, die sie so intensiv benutzt hatte, forderte ihren Tribut. Kestrel kämpfte gegen ihre eigenen Grenzen an, gegen die Schwäche, die sie zu übermannen drohte. Die panische Stimme in ihrem Inneren trieb sie an, weiterzulaufen, zu fliehen, aber der Körper gehorchte nur mühsam.
Die Zitadelle bebte und der Boden unter ihr gab nach. Kestrel rutschte zum Rand des Daches, mit knirschendem Gestein und dem Gefühl der Leere unter sich. Ein Moment des freien Falls, dann nutzte sie die Macht, um sich geschickt abzufangen. Ihr Körper glitt an den Mauern entlang, geschützt vor ernsthaften Verletzungen.
Schließlich fand sie Unterschlupf in einer engen Felsspalte. Die Dunkelheit umhüllte sie und die schweren Atemzüge kämpften gegen die Stille an. Die Macht, die sie sonst so mühelos lenkte, fühlte sich träge an, als ob selbst die Macht selbst ermüdet wäre.
Versteckt in der Felsenschlucht, versuchte Kestrel wieder ihre Aura abzuschirmen, um in der Dunkelheit der Sith unbemerkt zu bleiben. Die Sicht auf Q'Tahem und Sane war verloren, und die Unsicherheit über ihr Schicksal nagte an ihr. Zeit verstrich und Kestrel, von Erschöpfung gezeichnet, sammelte ihre Kräfte, um einen Weg aus diesem Albtraum zu finden. In der Dunkelheit lauerten Gefahren, aber auch die Möglichkeit, vielleicht doch noch einen rettenden Fluchtweg zu finden und die Sith hinter sich zu lassen. Sie hatte ganz in der Nähe ein Schiff gesehen. Vielleicht schaffte sie es dort hin. Hoffentlich gelang dies auch Q’Tahem und Sane… . Sie musste weiter! Sie musste in Bewegung bleiben! In den Schatten der Felsen versuchte die Jedi sich vorwärts zu bewegen und das rettende Schiff zu erreichen, dass nur noch gute 50 Meter von ihr entfernt stand. Vielleicht hatte Q’Tahem das selbe nahe Schiff gesehen. Es stand der Zitadelle seitlich am nächsten. Vielleicht würden sie sich wiederfinden und gemeinsam fliehen. Weg…weit weg von hier. Einfach nur fort von diesem grausamen Ort!


[Ziost / Zitadelle / Außenbereich] mit Kestrel, Sane, Q’Tahem, Wachen von Sturn
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Ausgang | Kira und Sturns Wächter- ganz in der Nähe: Ari’a, Ribanna, Adria, Q’Tahem, Kestrel, Sane

In der unheilvollen Stille der Arena spürte Kira das Beben unter ihren Füßen, als würde die Zitadelle selbst erzittern. Ein dumpfes Grollen durchzog die Luft, gefolgt von entferntem Krachen. Die Dunkelheit um sie herum schien dichter zu werden, als ob sie von der unmittelbaren Gefahr getränkt wäre.
Ein unbestimmtes Unbehagen kroch Kira die Wirbelsäule hinab. Die Atmosphäre der Arena war getränkt von Anspannung und Gewalt, aber das Beben war etwas anderes, etwas, das sie nicht einfach ignorieren konnte. Ein Instinkt, tief in der Macht verwurzelt, flüsterte ihr zu, dass etwas Schreckliches in der Zitadelle vorging.
Während sie wie ein Schatten in der Dunkelheit lauerte, verstärkte sich das Beben. Es war, als ob die Struktur der Zitadelle selbst protestierte, als ob ihre uralten Steine und Gänge unter der Last des Konflikts erzitterten. Kira konnte den Staub in der Luft spüren, das leise Knirschen von Gestein, das nachzugeben schien.

Doch mitten in dieser düsteren Erwartung bemerkte Kira eine andere, viel persönlichere Bedrohung: die Machtpräsenz ihrer Tochter
Adria, schwach und in Gefahr. Ein stechender Schmerz durchzog Kiras Herz, als sie die Verbindung zwischen Mutter und Tochter spürte.
Die Zeit schien stillzustehen, als Kira in den Schatten des Tempels zurücktrat, ihre Gedanken wirbelten. Der ursprüngliche Plan, den Ausgang zu bewachen, verblasste angesichts der plötzlichen Entwicklung. Ihre Pflichten als Sith gegenüber
Sturn rangen mit der Sorge zur eigenen Tochter.
Ein innerer Kampf tobte in Kira. Ein Konflikt zwischen Pflicht und Mutterinstinkt. Ein verzweifeltes Warten, während sie die unheilvolle Aura der Arena durchdrang, führte zu einer schier unerträglichen Spannung. Das dumpfe Grollen der Zitadelle, das ferne Klirren von Stahl und Mauerwerk, verstärkte nur das Gefühl des Unbehagens.
Schließlich konnte Kira nicht länger untätig bleiben. Der Gedanke an
Adria, gefangen im Sog des Chaos, trieb sie dazu, ihren Posten zu verlassen. In einem fließenden Bewegungsmuster, das an die Schatten selbst erinnerte, verließ sie ihren Wachposten und folgte dem rufenden Instinkt einer besorgten Mutter.
Die Dunkelheit der Zitadelle verschluckte sie, als sie sich durch die engen Gänge bewegte, vorbei an den stillen Zeugen des Kampfes. Das Beben intensivierte sich und der Staub schwebte in der Luft wie der Atem eines schlafenden Ungeheuers. Kira durchdrang die Finsternis, angetrieben von einer Macht, die stärker war als jede Pflicht.
Ihre Schritte hallten leise, während sie dem Ursprung des Bebens folgte. Jeder Moment des Wartens steigerte ihre Ängste. Die Zitadelle schien lebendig zu sein und der Klang von einstürzendem Gestein hallte durch die Gänge.
Und inmitten dieser düsteren Szenerie, mit dem Beben als Begleiter und dem Klang des Verfalls, trieb eine unbarmherzige Angst Kira voran, angetrieben von der Sorge um das, was sie geschaffen hatte: ihre Tochter.

Der Gang, den Kira betrat, war gezeichnet von Zerstörung. Überall lagen Trümmer von eingestürzten Gängen und der feine Staub der zerfallenen Steine hing in der Luft. Es dauerte nicht lange, bis Kira auf die versperrten Gänge stieß, die von herabgestürztem Gestein blockiert waren. Hinter den Barrikaden konnte sie schemenhaft die leblosen Körper von Sith-Jüngern erkennen, von den Trümmern verschluckt und vergessen.

Die Macht führte Kira zu einem klaffenden Loch in der Decke. Ein schwaches Licht drang hindurch und enthüllte eine Szene des Grauens. Leichen türmten sich auf und der Geruch des Todes hing schwer in der Luft. Doch Kira achtete kaum auf die Gefallenen, denn ihr Blick suchte fieberhaft nach ihrer Tochter.
Und da, eingeklemmt zwischen den Bruchstücken von Mauerwerk und Stein, lag
Adria. Das fahle Licht, das durch das Loch fiel, beleuchtete ihre bewusstlose Gestalt. Der Anblick traf Kira wie ein Dolchstoß ins Herz. Eine Mutter, konfrontiert mit der Verletzlichkeit des eigenen Fleisches.
In der Ecke ihres Blickfelds erkannte sie auch
Zoey, unter den Leichen begraben, doch das Schicksal der anderen Sith schien nicht ihre Priorität zu sein. Ihre Tochter brauchte sie jetzt.
Kira kämpfte sich durch die Trümmer und die Leichen, die ihren Weg säumten. Schließlich erreichte sie
Adria, die reglos dalag, das Gesicht von Staub bedeckt. Mit zitternden Händen begann Kira, die Steine beiseite zu räumen und ein stummer Schrei des Entsetzens entfuhr ihr, als sie den bewusstlosen und blutenden Körper ihrer Tochter freilegte.
Die Mutter in ihr erwachte mit einem Schwall von Emotionen.
Adria schien nicht schwer verletzt zu sein, aber der Anblick ihrer leblosen Form erfüllte Kira mit tiefer Sorge. Mit zärtlicher Vorsicht hob sie Adria auf und hielt sie fest im Arm.

Adria! Adria! Wach auf!”

Schrie sie ihre Tochter an und versuchte die junge Frau mit der Macht zu wecken.
Doch während sie jenes versuchte, durchzog eine nagende Besorgnis ihre Gedanken. Die Jedi waren verschwunden, über das Dach geflohen. Ein kalter Hauch der Rache legte sich um Kiras Herz. In diesem Moment schwor sie sich, dass die Jedi für das, was sie angerichtet hatten, einen hohen Preis zahlen würden. Mit der Macht kontaktierte sie mental
Sturn, auch wenn ihm ihre Nachricht sicherlich nicht gefallen würde.

“Sie sind über das Dach entkommen, Mylord! Die Jedi haben eine Welle der Zerstörung hinterlassen und auch meine Tochter verletzt! Ich konnte sie nicht aufhalten! Sie haben die Zitadelle verlassen! Sie haben erneut viele der Jünger und eurer Wachen getötet!”

Furcht aufgrund ihr eigenes Versagen durchzog sie, denn Sturn würde diese Information sicherlich nicht gefallen. Voller Zorn auf Skyfly, wurde ihre Gesicht zu einer furchtbaren Fratze, während sie ihre Tochter hielt, welche voller Staub war und auf ihren Schoß gezogen hatte.

“Wach auf!”

Schrie sie erneut ihre Tochter an. Kira nahm dabei eine Bewegung aus der Richtung von
Zoey wahr, die unter einem Berg von Leichen lag.

"Was ist hier passiert?!"

Fuhr sie die Frau an, ohne sich dafür zu interessieren, wie es der Sith gesundheitlich ging.


[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle |eingestürzte Gänge- Kira, Zoey, Adria- Leichen]
 
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[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle und Außenbereich | Janus, Kira, Zoey, Adria, Ari´a, Ribanna, Wächter (NSC), auf der Flucht: Gefangene

Flankiert von seinen grimmigen Leibwächtern, die ihre Blasterkarabiner schussbereit vor der Brust trugen, schritt Janus durch die dunklen Gänge der Zitadelle, in schnellen, energischen Schritten, so dass seine mit Rot und Gold verzierte Robe wie ein Flügel an seinem Rücken flatterte. Der Miene des Inquisitors war glatt und kühl, ließ aber keinen Zweifel daran, dass er mit der Situation ausgesprochen unzufrieden war, eine Welle der Missbilligung ging dem blassen Aristokraten voran, so intensiv, dass sie diejenigen Jünger und Sith, die bei der Verfolgung der Gefangenen zurückgefallen waren, zu neuer Eile antrieb. Von seinem persönlichen Adjutanten, der per Komlink die Bemühungen der Wachen koordinierte, ließ sich Janus auf dem Laufenden halten, zudem nutzte er seine Machtsinne, um die Situation zu erfassen.

Die Berichte waren hektisch und chaotisch, Anforderungen von Verstärkung mischten sich mit voreiligen Erfolgsmeldungen, die wieder in Frustration und Panik umschlugen, als die Jedi eine blutige Schneise durch die Reihen der Wächter schlugen. Janus ertappte sich dabei, wie er seine Nasenwurzel massierte, indigniert angesichts der Tatsache, dass die Gefangenen offenbar drauf und dran waren, sich zu den Schiffen durchzuschlagen. Ein Zittern ging durch die Zitadelle und Putz bröckelte von der Decke, was den Dunklen Lord noch ein wenig schneller werden ließ. Es wurde Zeit, diese Farce zu beenden.

Und offenkundig würde er dies persönlich tun müssen, denn Kiras mentale Botschaft, die den Halb-Echani just erreichte, als er und seine Eskorte sich dem Ausgang der alten Festung näherten, war keineswegs ermutigend. Sie und die anderen Verfolger hatten versagt, viele von ihnen hatten den Tod gefunden und die Jedi waren ihren Häschern weiterhin einen Schritt voraus. Janus machte sich nicht die Mühe, die Enttäuschung aus seiner mentalen Antwort an seine ehemalige Meisterin herauszufiltern, ein Hauch von eisiger Kälte kroch in die geistige Botschaft. Im Augenblick aber hatte er wichtigeres zu tun, als sich den Luxus zu erlauben, sie für dieses Scheitern zu bestrafen – es galt, aus dem Debakel zumindest noch einen halbwegs akzeptablen Ausgang zu machen.


„Bedauerlich. Wir werden die Abläufe und Eure Rolle darin später diskutieren. Konzentriert Euch für den Moment ganz darauf, was sich noch retten lässt.“

Eine nüchterne, sachliche und beherrschte Reaktion, ganz im Stil des weisen, mächtigen Dunklen Lords, der die Lage beherrschte und sich von nichts aus der Ruhe bringen ließ. Janus würde den Jedi nicht den Triumph gönnen, ihn in Raserei zu versetzen, stattdessen würde er sie systematisch und gnadenlos zur Strecke bringen. Der Inquisitor streckte eine Hand aus und nutzte die Macht, um die riesigen Tore der Zitadelle zu öffnen, ohne langsamer zu werden. Die karge, lebensfeindliche Landschaft von Ziost erstreckte sich vor seinen golden schimmernden grünen Augen, und Janus nahm sich einen Moment Zeit, um seinen Blick wandern zu lassen und sich zu konzentrieren. Da waren sie, kleine Lichter in der Schwärze, kaum mehr als Funken. Er würde sie alle zum Verlöschen bringen – hier gab es kein Licht. Janus wandte sich seinem Adjutanten zu, der militärisch korrekt Haltung annahm. Wie viele seiner Leibwächter kam der kahl geschorene Mann aus den Reihen der imperialen Streitkräfte – und einige auch aus denen der Republik – und brachte seine Fähigkeiten nun für eine weitaus größere Sache zum Einsatz.

„Versammelt meine Leibgarde. Schickt die übrigen Jünger in den Außenbereich – sie alle. Und informiert die anderen...Jäger über den Standort unserer Beute.“

Die ruhige, mit dem vornehmen Akzent seiner Heimatwelt gewürzte Stimme des Grafen, verlieh dem Befehl eine Endgültigkeit, die keinen Raum für Zweifel ließ. Sein Adjutant schlug kurz die Faust an die Brust und machte sich dann daran, die Anweisung in die Tat umzusetzen, während sein Herr und Meister hinaus in die Einöde spähte. Die Jedi waren über das Dach geflohen und hatten Teile der Zitadelle zum Einsturz gebracht, und jetzt waren sie auf dem Weg zu den Schiffen. Zweifellos konnten sie Freiheit und Rettung schon spüren, ihre Hoffnung strahlte hell in der Macht. Aber sie würden scheitern. Janus war es gleichgültig, wen oder was er opfern musste, um die Gefangenen aufzuhalten. Wenn nötig würde er sie unter einem Berg aus Leichen begraben – ohnehin war es vorteilhaft, wenn nicht zu viele Zeugen diese Welt wieder verließen. Niemand, der seinen Aufstieg gefährden konnte, durfte von Ziost entkommen.

Und so konzentrierte sich der Inquisitor auf einen der Funken in der Dunkelheit, als geringere Wesen wie von der Leine gelassene Kath-Hunde an ihm vorbei nach draußen stürmten, gierig nach Blut und Tod. Beides würde es im Übermaß geben, doch für ihn zählte nur, dass die Richtigen starben. Da – eine vertraute Präsenz, voller Hoffnung, dem Ende doch noch entkommen zu können. Ein Lächeln legte sich auf das blasse Gesicht des Grafen und sein Lichtschwert erwachte zu rotem Leben, als er in einen Laufschritt überging, von der Dunklen Seite wie ein Sturmwind seinem Ziel entgegen getragen. Kestrel. Sie rannte, sie floh, der vermeintlichen Rettung so nah. Janus ließ seine Leibwächter ein Stück hinter sich, setzte zum Sprung an und landete elegant direkt vor der Jedi, eine Kreatur der Finsternis, die nun ihren Pfad versperrte. Janus vollführte einen Makashi-Schwertgruß, indem er seine Klinge vor sein Gesicht führte und seiner Gegnerin zunickte, eine Geste, die zumindest eine Spur von Respekt enthielt.


„Eine beeindruckende Leistung. Ihr seid weit gekommen – aber Eure Flucht endet hier.“

Denn so formidabel sich die Jedi auch geschlagen hatten, ihre Anführerin stand nun einem Feind gegenüber, der sie schon einmal besiegt und gedemütigt hatte. Janus gab einen mentalen Befehl, dass seine Leibwächter sich um die anderen Gefangenen kümmern sollten, dann griff er an, schnell, präzise, formvollendet, jede Bewegung sorgfältig choreografiert und berechnet. Der Inquisitor war ein Meister der Zweiten Form, und die Dunkle Seite war mit ihm, hüllte ihn in eine Wolke aus frostiger Schwärze, die seine Gegnerin lähmte und verwirrte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er den Todesstoß ansetzen konnte...

[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle und Außenbereich | Janus, Kira, Zoey, Adria, Ari´a, Ribanna, Wächter (NSC), auf der Flucht: Gefangene
 
[Ziost / Zitadelle / Außenbereich] mit Kestrel, Sane, Q’Tahem, Jüngern, Sturn, Wachen von Sturn

Die ausgemergelte, verletzte Jedi, kämpfte sich durch die karge, unwirtliche Landschaft von Felsgestein und Schluchten. Die grauen Felsen ragten wie abgebrochene Zähne aus dem Boden und der Himmel über ihr war von dunklen Wolken durchzogen, als ob selbst die Atmosphäre von der Dunkelheit durchtränkt wäre. Der Boden war rau und von Schatten überzogen, die sich in den tiefen Spalten und Rissen verbargen.
Jeder Schritt fühlte sich an, als würde sie durch den Widerstand der Dunklen Seite hindurchgehen. Die Luft war schwanger vor gespannter Stille, nur durchbrochen vom fernen Donnern, das die Erschütterungen der Zitadelle widerspiegelte. Der Weg zu dem rettenden Raumschiff schien ein labyrinthischer Albtraum zu sein, durchzogen von düsteren Schatten und unsichtbaren Gefahren.
Die Schluchten öffneten sich wie hungrige Mäuler vor ihr und der Weg schien sich in undurchdringliche Dunkelheit zu verlieren. Felsbrocken, die wie versteinerte Dämonen aussahen, ragten bedrohlich empor. Der Wind, der durch die Spalten strich, flüsterte düstere Geheimnisse vergangener Zeitalter. Das Schiff war jedoch nicht mehr weit weg. Die geschundene, magere Jedi-Meisterin konnte die Antennen bereits über die Gesteinsspitzen erkennen. Sie musste nur durchhalten. Einfach nur durchhalten… .

Kestrel spürte den kalten Hauch der Dunklen Seite, als Janus Sturn plötzlich vor ihr stand, sein Lichtschwert in der Hand. Schlitternd kam die Frau vor ihm zum Stehen, wirbelte Staub auf und keuchte vor Erschöpfung und Schock. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust, während sie versuchte, den Panikschwall in ihrem Inneren zu kontrollieren. Die Erinnerungen an ihre vorherigen direkten Begegnungen mit diesem Sith-Lord, die Demütigungen und die Schmach, durchzuckten ihre Gedanken. Die Panik verfestigte sich zu einer lähmenden Angst.
Sie wollte nicht kämpfen. Nicht gegen ihn. Der Gedanke an einen erneuten Kampf mit Janus versetzte sie in einen Zustand der Verzweiflung. Sie hatte keine Chance. Ihre Kräfte schwanden, ihr Körper schrie vor Erschöpfung und die Macht gehorchte ihr nicht mehr so wie zuvor. Er würde sie töten… . Die Flucht schien die einzige Möglichkeit zu sein, doch selbst das war nicht einfach. Die Beine fühlten sich schwer an, als wären sie mit unsichtbaren Ketten belastet.
Er würde sie gnadenlos umbringen… .
Sie war für ihn nicht mehr von Wert… .
Sie hatte keine Chance… .
Er würde sie vernichten… .
Die Nähe des rettenden Schiffes lockte sie wie ein Leuchten in der Dunkelheit. Doch Janus Präsenz war erdrückend und die Furcht vor ihm ließ ihre Schritte zögerlich und unsicher werden. Sie konnte seinen Blick spüren, sein triumphierendes, jedoch kaltes Grinsen, während er sich auf sie zubewegte. Die Dunkle Seite umhüllte ihn wie ein undurchdringlicher Schleier.
Der Gedanke, erneut in seine grausamen Hände zu geraten, ließ ihre Angst in absolute Panik umschlagen. Der Drang zu fliehen war überwältigend, aber die Füße bewegten sich kaum.
Er würde sie töten… .
Ihr Verstand schrie nach Flucht, aber der Körper war schwer und träge. Es war, als ob ihre Muskeln sich gegen ihren eigenen Willen sträubten. Ihre Fähigkeiten als Jedi schienen sich in diesem entscheidenden Moment gegen sie zu wenden.

In ihrem Kopf hallten Worte wider, Worte der Selbstzweifel und der inneren Qual. Der Gedanke, dass sie nun wertlos für ihn war, trieb die Panik auf die Spitze. Sie konnte nicht kämpfen, sie konnte nicht fliehen und die Gewissheit, dass ihr Schicksal in den Händen dieses Sith-Lords lag, fesselte sie in hilfloser Lähmung.
Ihr Blick suchte verzweifelt nach Auswegen, nach einem rettenden Pfad. Das Schiff, nur noch wenige Meter entfernt, war wie ein Versprechen, aber die Dunkelheit, die Janus verkörperte, schien sich um sie zu schließen. Sie wollte leben, sie wollte fliehen, aber jede Faser ihres Seins schrie vor der lähmenden Angst, vor der unausweichlichen Konfrontation.
Er würde sie in Stücke zerreißen… .
Die Zeit dehnte sich in diesem Moment der Entscheidung und Kestrel spürte, wie der Atem der Dunkelheit ihr Genick streifte. Der Tod schien greifbar nahe und der Gedanke daran ließ sie innerlich erzittern. Ein Schrei des Widerstands, der jedoch stumm in ihrem Inneren verhallte, während sie in den goldenen Augen von Janus das drohende Ende erkannte. Kestrel fühlte einen stechenden Schmerz der Angst. Der Todeslord stand vor ihr, ein Meister der Zweiten Form, umhüllt von der Dunklen Seite. Er war ein Schatten, der sich mit tödlicher Präzision bewegte.
Er würde sie zu Tode quälen… .
Ihre Hände umklammerten das gefundene Lichtschwert, das ihr fremd und vertraut zugleich war. Die rote Klinge zischte, als sie es in Verteidigungsposition brachte. Die Macht, die sie sonst so mühelos lenkte, schien in Gegenwart von Janus träge und unzuverlässig.
Sie und ihre Freunde würden sterben… .
Alles war umsonst gewesen… .
Sie hatte umsonst gemordet… .
Ja, sie war in der Dunkelheit selbst zur Mörderin geworden… .
Alles umsonst… .
Ein Schatten der Panik legte sich über Kestrel. Ihre Gedanken überschlugen sich und ihre Emotionen tanzten auf dem schmalen Grat zwischen Entschlossenheit und Verzweiflung. Ihr Körper war ein Spannungsbogen, bereit, sich zu verteidigen, aber auch zutiefst bewusst, dass sie gegenüber einem Gegner stand, dem sie nicht gewachsen war.
Der Moment des Todes schien unausweichlich.
Kestrels Blick fixierte die goldenen Augen von Sturn, einem Abbild der Dunkelheit selbst. Die Worte steckten in ihrer Kehle, erstickt von der Furcht, aber ihr Wille flammte auf. Mit einer plötzlichen Entschlossenheit, die selbst sie überraschte, rief sie mit zitternder Stimme:


"Du magst mich zerstört haben, Janus, aber das bedeutet nicht, dass du gewonnen hast. Du wirst nicht siegen. Dieser Tag wird in die Geschichte eingehen und deine Macht schmälern. Du hast bereits versagt!"

In einem verzweifelten Akt der Verteidigung hob sie ihre Hand und sandte die Macht aus, um Felsen und Sand um ihn herum zu wirbeln. Ein Sturm aus Trümmern fegte auf ihn zu, begleitet von einem markerschütternden Donnern. Doch sie wusste, dass das nur ein Moment des Aufschubs war. Jede Sekunde, die sie gewann, war kostbar.
Kestrel nutzte die Ablenkung, um sich seitlich zu bewegen. Ihr Körper, müde und erschöpft, folgte ihrem Willen nur widerstrebend. In einem verzweifelten Sprung erreichte sie die Kante der Schlucht und landete auf einer Ebene tiefer. Der Sand wirbelte um sie herum, als sie sich aufrappelte und weiter in den Schatten der Gesteine lief, die wie steinerne Wächter über das Land thronten.

Ihre Atmung war hektisch, aber der Funke der Hoffnung flackerte leicht. Sie konnte die Konturen des rettenden Raumschiffs vor sich sehen, die Antennen ragten über die Gesteinsspitzen. Die Macht gehorchte ihr jetzt williger, vielleicht weil der Sith-Lord abgelenkt war oder weil ihre Entschlossenheit stärker war als ihre physische Schwäche. Die Schatten verschluckte sie fast, als sie sich zwischen den Felsen versteckte. Die Dunkelheit umhüllte sie, während sie sich lautlos weiter schleppte, die Gedanken auf das rettende Schiff gerichtet. Heulende Jäger waren nun über ihr zu hören. Das war nicht gut. Gar nicht gut! Sie musste sofort zum Schiff, welches sich immer mehr vor ihr aufbaute. Hoffentlich traf sie dort auf Q’Tahem und Sane. Hoffentlich ging es ihnen gut. Wo waren sie nur?! Sie waren ungewollt getrennt worden. Das war nicht gut. Gar nicht gut. Zusammen waren sie stärker, jetzt umso verletzlicher… .
Sturn würde sie umbringen. Sie alle… . Jeden von ihnen… . Nein! Nein! Nein!

Nein!


[Ziost / Zitadelle / Außenbereich] mit Kestrel, Sane, Q’Tahem, Jüngern, Sturn, Wachen von Sturn
 
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Wahrlich, die Zeit war gekommen, dieser lächerlichen Farce ein Ende zu bereiten und die Flucht der Jedi zu vereiteln. Die bloße Tatsache, dass die Gefangenen es so weit geschafft hatten, war eine Peinlichkeit, doch noch bestand die Chance, die ganze Angelegenheit zu einem Erfolg zu machen. Gelang es dem Dunklen Lord und seinen Dienern, so widerspenstige und einfallsreiche Feinde zu bezwingen, würde dies ein Zeichen seiner Größe und Macht sein. Die einzige Frage war dann, ob er sie gleich hier und jetzt erschlagen oder in Ketten für einen Triumphzug nach Bastion zerren würde. Zweifellos ein reizvoller Gedanke, doch ein Schritt nach dem anderen. Janus konzentrierte sich völlig auf das Hier und Jetzt, blendete alle anderen Überlegungen und Erwägungen aus und versenkte sich mit Leib und Seele in der Finsternis, die er gemeistert hatte und die dem Inquisitor seine außergewöhnlichen Fähigkeiten verliehen hatte.

Ruhig, beinah gemächlich, schritt er auf Kestrel zu, nachdem er vor ihr gelandet war, sein Lichtschwert glühte in unheilvollem roten Glanz und war die einzige Quelle von Helligkeit, als sich die Schatten um den hochgewachsenen Halb-Echani legten und ihn einhüllten. Hier gab es nichts außer ihm und der alles verschlingenden Schwärze, keine Hoffnung, kein Entkommen. Als seine Gegenüber ihren Mut zusammen nahm und ihm mutige Worte entgegen warf, lächelte der blasse Aristokrat kühl und fixierte sie aus golden schimmernden Augen, seine Stimme hatte einen grollenden Klang angekommen, eisig und klar wie ein winterlicher Gebirgsbach.


„Und darin liegt Eure größte Fehleinschätzung. Ich gewinne immer. Mein endgültiger Sieg ist garantiert, der Fall Eures armseligen Ordens nur eine Frage der Zeit.“

Die Worte des Inquisitors hatten den Charakter einer Ankündigung. Es stand außer Frage, dass geschehen würde, was er gesagt hatte – wie konnte eine einzelne, geschwächte und verzweifelte Jedi gegen bestehen? Janus ließ sich Zeit, als er bedrohlich auf sie zuschritt, erlaubte dem Schrecken und der Angst, ihr lähmendes Gift zu entfalten. Sicherlich stand ihm seine Kontrahentin noch mit Mut gegenüber, aber es war der Mut eines in die Ecke getriebenen, verletzten Tieres. Janus konnte ihre Furcht spüren und labte sich daran wie an einem erlesenen Wein, trank in feinen Schlücken davon. Doch Kestrel war noch nicht gebrochen, die braunhaarige Frau riss ihre Hände nach oben und entfesselte einen Sturm aus Sand und Stein. Janus konnte nicht anders, als amüsiert aufzulachen, hüllte sich aber dennoch in einen schützenden Schild der Macht, so dass die Objekte harmlos vor ihm zu Boden fielen.

Ein wenig indigniert angesichts der Tatsache, dass die Jedi geglaubt hatte, einem Inquisitor auf diese Weise entkommen zu können, spähte er hinaus in die karge Landschaft und schloss dann die Augen, um sich auf ihre Aura zu konzentrieren. Sie rannte in die einzige Richtung, die noch Hoffnung bot – zu den Schiffen, die hinter dem nackten Stein bereit standen. Es war, als würde sich die Gefangene zwischen die steinernen Zähne eines riesigen Raubtiers begeben, eine Analogie, die Janus hervorragend gefiel. Seine Laune steigerte sich sogar noch, als vom Himmel das charakteristische Heulen von Triebwerken der TIE-Reihe zu hören war – einige der anderen Sith hatten ihre Vehikel erreichten und kreisten nun wie hungrige Raubvögel hoch über dem Chaos. Janus setzte sich in Bewegung, während er kurz den Geist seines Adjutanten berührte und Befehle übermittelte, bevor er sich wieder ganz auf die Verfolgung seiner Beute konzentrierte. Wo war sie – da! Der Dunkle Lord entblößte weiße Zähne, als er hinausgriff und den Brocken, hinter dem sich die Jedi versteckte, in tausend Stücke zerspringen ließ, scharfkantige Trümmer rasten durch die Luft und gruben sich schmerzhaft in ihr Fleisch. Janus machte einen großen Satz, sprang und kam zwischen ihr und dem Raumschiff zur Landung, spöttisch hob er einen Finger und wackelte damit, wie gegenüber einem ungezogenen Kind.


„Glaubt Ihr wirklich, Ihr könntet Euch vor verbergen, Kestrel? Ich sehe Euch. Ein Funken in der Finsternis, der schon bald verlöschen wird.“

Der Dunkle Lord stieß blitzschnell nach vorn und führte in einer eleganten Bewegung seine Klinge, so dass sie seine Gegnerin, die gerade noch rechtzeitig zur Seite huschte, über den Arm glitt und qualvolle Verbrennungen hinterließ. Der Geruch von knisterndem Fleisch stieg in Janus´ Nase und er schmunzelte, bevor er nachsetzte, dieses Mal zielte er auf das Bein der Jedi und zog sein Lichtschwert über ihren Rücken, so dass er erneut mit einem Schrei belohnt wurde. Es gab kein Entkommen, und so konnte er sich die Zeit und die Muße nehmen, mit seinem Opfer zu spielen und sie für ihren Starrsinn zu bestrafen, bis sie um den Tod bettelte...

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Ziost, Katakomben unter der Arena an der Einsturzstelle: Adria mit ihrer Mutter und in der Nähe Zoey


Wie aus weiter Ferne hörte sie ihre Mutter. Sie schien nach ihr zu rufen, doch Adria schaffte es aus irgendeinem Grund nicht, ihr zu antworten. Außerdem war alles dunkel und neblig. Um ihre Mutter sehen zu können, versuchte Adria ihre Augen aufzureißen, so weit es ging, doch sie waren zu, und wie verklebt. Was war mit ihr los? Irgendetwas stimmte hier nicht!? Träumte sie etwa? Wieder hörte sie ihre Mutter, jetzt viel lauter. Fast energisch! Fast hysterisch! Deren Stimme war durchtränkt von großer Sorge. Adria versuchte mit aller Kraft ihre Augen zu öffnen, doch das fiel so verdammt schwer. Und ihr Kopf schmerzte grauenhaft!

Jetzt, sie bekam es hin. Ihre Lider zuckten, blinzelten, öffneten sich. Wo war sie? Sie schien mit ihrem Kopf auf dem Schoß ihrer Mutter zu liegen. Was war passiert? Adria wollte sie ansprechen. Doch sie musste heftig husten. Es war hier so verdammt staubig. Ihr Körper schmerzte und brannte an etlichen Stellen wie aufgescheuert. Heiser fragte sie endlich:


Mutter! Wo bin ich? Was ist passiert? Warum ist hier alles so staubig?”

Adria konnte sich an absolut nichts mehr erinnern. Sie wusste nur noch, dass sie die Jedibande eingeholt hatte. Dann hatte sie einen Filmriss.

Ihr Blick fiel zur Decke. Verdammt!? Wo war die hin?

Ihre Mutter fuhr ihr mit dem Finger zärtlich übers Gesicht. Sie hatte Angst um sie gehabt, denn das tat sie doch sonst nie. Was hatten die Jedi getan? Adria bewegte Finger und Zehen. Das ging und es schien noch alles dran zu sein. Aber ihr Kopf schmerzte stark. Sie wandte sich zur Seite und musste sich übergeben. Mist, das sah nach Gehirnerschütterung aus. Ihr Knie schmerzte auch stark. Es schien angeschwollen zu sein. Kira zog sie zurück auf ihren Schoß in ihre Arme und kümmerte sich um sie. Das tat richtig gut.

Plötzlich hörte Adria Zoey zu ihrer Mutter sprechen. Adria erschrak. Ihr Ruf war ihr enorm wichtig. Sie zischte ihrer Mutter leise zu:


Mutter, du bist total peinlich! Hör` sofort auf damit!”


Ziost, Katakomben, Einsturzstelle: Adria, Kira und Zoey
 
Ziost, Zitadelle, Zuschauertribünen: Ari`a und Ribanna

Ari'a fühlte sich, als würde sie in einem Albtraum gefangen sein, aus dem es keinen Ausweg gab und dies schon seit Jahren. Seit dem dieser Sith
Shim'rar in ihr Leben getreten war. Die Schreie der Sterbenden und das Krachen der Blaster in der Arena hallten noch in ihren Ohren wider. Ihre Gedanken wirbelten in einem Strudel aus Angst und Verzweiflung. Die Bilder der Leichen, ihrer eigenen Leute, die im Chaos der Schlacht gefallen waren, brannten sich in ihre Seele. Sie wurden alle geopfert. Niemand trauerte um sie. Sie waren egal. Wie furchtbar!
Die glühenden Überreste und die scharfen Gerüche von verkohltem Fleisch erfüllten die Luft. Die Atmosphäre war durchdrungen von der Finsternis der Sith und dem Gestank des Todes. Ari'a konnte den Druck in ihrer Brust spüren, als würde die Dunkelheit selbst versuchen, sie zu erdrücken. Die Augen brennend vor Tränen, starrte sie auf den Boden, während sie über die Überreste der Toten stieg. Das Schlimme war, es war das Werk einer Jedi gewesen. Einer Jedi in ihrer Verzweiflung... .

Ribanna's Worte drangen gedämpft an ihr Ohr, aber ihre eigene Furcht ließ sie wie einen dumpfen Ton erscheinen. Der vorgeschlagene Weg war wie ein Hoffnungsschimmer in der Dunkelheit, ein winziger Funke, der sich gegen die übermächtige Finsternis stemmte. Ari'a nickte stumm und folgte Ribanna, während ihre Gedanken wild umherirrten.
Der Boden unter ihren Füßen war rutschig von Blut, Knochen und Asche und die Umgebung wirkte wie eine postapokalyptische Szenerie. Die Säure, die sich auf den Überresten ergossen hatte, dampfte noch immer und verstärkte den beißenden Geruch. Ari'a hielt sich Stoff vor das Gesicht, um den stechenden Gestank zu mildern.
Die Dunkelheit der Arena schien ein Spiegel ihrer eigenen Ängste zu sein. Die Schatten tanzten um sie herum und die Gedanken an
Zoey und die möglichen Konsequenzen einer entdeckten Flucht durchzuckten ihren Verstand wie Blitze.

Ari'a hörte
Ribanna's aufgeregte Worte und spürte die Zittern ihrer Freundin. Die Verzweiflung in ihren Augen fand ein Echo in Ari'as eigenen. Sie spürte die Angst, den Schmerz, die Unsicherheit. Aber in diesem Moment waren sie füreinander eine Stütze, einander Halt gebend in einer Welt, die auseinanderzubrechen schien. Standen sie beide auf der falschen Seite? Oder waren nur alle Machtnutzer verrückt geworden?! Beide Seiten schienen gefährlich. Unberechenbar.
Die blauhäutige Twi'lek folgte
Ribanna über die Trümmer, über die Brücken des Todes. Die Dunkelheit mochte noch so bedrückend sein, aber der schmale Pfad der Flucht war ihr einziger Ausweg. Ari'a wagte nicht, zurückzublicken, wagte nicht, sich vorzustellen, was passieren würde, wenn sie entdeckt wurden. Sie zwang sich, sich auf den Fluchtweg zu konzentrieren, ihre Gedanken für einen Moment von der drohenden Gefahr abzuwenden.
Sie liefen anders als die Jedi und auch in eine andere Richtung als
Sturn und seine Leute. Ihr Weg dauerte länger und sie zuckten immer wieder zusammen, als es laut in der Zitadelle polterte und bebte. Was war da nur los?!
Die Zukunft war ungewiss, aber in diesem Augenblick gab es nur den drängenden Wunsch zu überleben, koste es, was es wolle. Sie mussten hier weg. Und dann?!


Ja, ich kann fliegen… . Wir schaffen das irgendwie. Was wir sagen sollen? Weiß ich nicht. Wir suchen eben auch nach den Jedi… .”

Meinte die junge Twi’lek in Hektik und zuckte mit den Achseln, während sie durch die dunklen, hohen, langen Gänge liefen.
Ari'a und
Ribanna erreichten den Ausgang und vor ihnen erstreckte sich das düstere Bild des zerstörten Schauplatzes. Die Asche des Gefechts lag wie ein Schleier über den Trümmern und die Überreste der Opfer zeugten von dem, was hier geschehen war.
Als die beiden Frauen ins Freie traten, offenbarte sich vor ihnen ein weiteres bedrohliches Szenario. Der Himmel über Ziost war erfüllt von einer Schar düsterer Raumschiffe, die wie Geier umherkreisten. Es war offensichtlich, dass diese Flotte nicht nur Zeuge sein wollte, sondern aktiv an der Jagd nach den Jedi teilnehmen würde. Die Sith hatten ihre Falle perfekt vorbereitet.
Die Schiffe waren eine Mischung aus imperialen Kampfschiffen und Jägern, die darauf warteten, sich auf ihre Beute zu stürzen und zu schießen. Die Konturen der Gefahr zeichneten sich am Himmel ab, während die Dunkelheit der Sith weiter über Ziost herrschte. Schiffe wurden von oben sogar beschossen und explodierten in einem lauten Knall. Fluggeschosse rasten wild durch die Gegend.

Ari'a spürte eine Mischung aus Beklemmung und Entschlossenheit. Die junge Frau blickte zu
Ribanna und ihre Blicke trafen sich in einer stillen Verständigung.

"Tarnung ist unsere einzige Chance. Sie sind abgelenkt. Niemand vermutetet, dass wir nicht auch nach den Jedi suchen."

Flüsterte Ari'a, während sie sich darauf vorbereiteten, durch die Trümmer der Zitadelle zu schleichen und einen Weg zu finden, um sich in einem der vielen Schiffe zu verbergen. Das unheilvolle Brummen der Antriebe über ihnen erinnerte sie daran, dass die Zeit gegen sie arbeitete.
Die Flucht war ein Drahtseilakt zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Das Schicksal ihrer Freiheit hing davon ab, wie geschickt sie sich durch die Sith-Flotte manövrieren konnten. In dieser Dunkelheit mussten sie zu Schatten werden und sich geschickt zwischen den Jägern hindurchschlängeln, bereit, ihre Chance zu ergreifen, wenn sie sich bot. Bloß nicht auffallen und keinen Verdacht erregen.


“Da vorne! Das Schiff sieht unbenutzt aus!”

Doch kaum hatte die blaue Twi’lek dies ausgesprochen, kamen ihnen Wächter von
Sturn entgegen und versperrten ihnen den Weg. Hilfesuchend sah sie rüber zu Ribanna. Und was jetzt?! Was wollten sie von ihnen?! Vielleicht war ihr Plan doch keine so gute Idee.

Ziost, Zitadelle,Schlachtfeld vor der Zitadelle: Ari`a und Ribanna- weiter entfernt: Kestrel, Janus, Q’Tahem, Sane
 
[Ziost / Zitadelle / Korridore auf dem Weg zu den Ausgängen] mit Kestrel, Sane, Zoey und Adria, weitere Sith auf ihren Fersen

Grimm fixierte der Nautolaner die Archäologin und verfolgte wie sie sich von den Leichenstücken begraben ließ wie eine Puppe. Der innere Schmerz und Konflikt in Zoey war auch für Q’Tahem spürbar gewesen. Kestrels ankreidende Worte hatten etwas in Zoey bewegt, sie offenbar genug berührt, dass sie ins zweifeln gekommen war. Ihr war bewusst, dass sie nun zu viele Schritte in Richtung der dunklen Seite gegangen war und es für sie nun kein Zurück mehr gab, bei den Jedi nicht und auch bei den Sith nicht. Also schien sie das einzige zu tun, was ihr möglich war: Sie ließ sie ziehen…

Starke Gefühle durchfluteten den Nautolaner daraufhin. Die Wut und Verzweiflung, die er Zoey gegenüber gespürt hatte, wurde von Überraschung, Stolz und Freude verdrängt. In diesem Moment durchlebte Q’Tahem in wenigen Sekunden nochmals alle Abenteuer, die er mit Zoey als Freundin erlebt hatte, begonnen mit den Tempeln auf Thearterra, wo er erstmals erlebte, was der Glaube an die Macht bewirken konnte, zu seiner Machtprüfung auf Ilum, die sich als Prophezeiung offenbarte, bis hin zu Lothal, der letzten Mission zusammen mit Zoey. Kurz wollte er die Frau packen, sie schütteln und dann mitnehmen, aber er wusste, er konnte es nicht. Wegzuschauen war ihre Art, sich zu verabschieden. Er suchte den Blick der Frau und schickte ihr über die Macht etwas Wärme und traurige Dankbarkeit, kleine Tränen bildeten sich in seinen Augen. Lebwohl.

Doch dann wurde sein Fokus von Zoey gerissen, als er Sanes Schrei hörte, dass sie fliehen sollten. Der Nautolaner wirbelte herum und sah mit Entsetzen, wie Sane schwer am Rücken mit dem Lichtschwert der anderen Sith getroffen worden war. Auch dieser war drauf und dran, die Sith mit einem Dolch oder Ähnlichem zu treffen. Bevor die Waffe jedoch ihr Ziel traf, wurde die Sith abermals durch die Macht hinfortgeschleudert. Ungläubig stoppte er und wandte sich um, zurück zu Sane und Kestrel. Laute, tosende Schritte kamen ihnen immer näher. Sie kamen. Und sie kamen zu hunderten!
Kestrel reagierte geistesgegenwärtig und ließ die Decke über ihnen einstürzen, so dass der Weg zwischen ihnen und den anstürmenden Sith versperrt wurde.
Q’Tahem ging neben Sane in die Hocke, während Kestrel ihnen durch das Einstürzen der Decke versuchte, Zeit zu verschaffen. Er sah sich die kauterisierte Wunde an. Sie sah tief aus und verlief quer vom rechten Schulterblatt hinunter bis kurz über seine linke Hüfte. Der tiefste Bereich des Schnittes befand sich links von seiner Wirbelsäule, was bedeutete, dass diese offenbar unversehrt geblieben war.


Wir lassen dich hier nicht allein, Sane! Das kannst du vergessen.

, meinte er und berührte aufmunternd die Schulter des Arztes. Dunkelheit kam mit großen Schritten auf sie zu und es wurde immer mehr. Vor allem weil sich eine ihm bekannte Aura dazu gesellte: Kira.
Kestrel entschloss sich daraufhin, über das Dach des Gebäudes zu fliehen und beförderte den verletzten Sane mit Hilfe der Macht hinauf. Nach einem kurzen Nicken sprangen die beiden Jedi mit Hilfe der Macht hinauf auf das Dach in die Dunkelheit von Ziost.
Als gebührendes Willkommensgeschenk knackte es direkt bedrohlich unter den Füßen der drei und der Bereich, auf dem sie gelandet waren, stürzte in sich zusammen. In letzter Sekunde schob Kestrel den Nautolaner und den verletzten Arzt mit der Macht außer Gefahr. Leichtfüßig landete Q'Tahem nach Kestrels Stoß wieder auf den Beinen und federte Sane mit der Macht ab, damit er nicht hart auf dem Dach landete.


Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, Sane, aber wir müssen weiter… Kannst du dich aufrichten? Oder gehen?

, ernst sah er Sane in die Augen, bevor er seinen Blick an ihm vorbei in Richtung der parkenden Schiffe auf der offenen Fläche hinter ihnen richtete.

Da hinten ist unser Ticket hier raus! Wir müssen es nur dorthin schaffen!

, meinte er mit einem Nicken in die Richtung der Schiffe. Hoffnung keimte in ihm auf, dass sie es vielleicht doch noch hier heraus schafften.
Rumpeln, schleifen und Schreie unter ihnen mahnten sie jedoch weiterzufliehen. Der Nautolaner half Sane auf und stabilisierte ihn beim Gehen, in dem er Sanes Arm über seine Schultern nahm, dann beeilen sie sich so schnell es ging weiterzukommen. Kestrel erschwerte es den Sith-Jüngern währenddessen, zu ihnen heraufzukommen, indem sie weitere Teile des Daches zum Einsturz brachte. Unbeirrt rannten Q’Tahem und Sane das nasse Dach der Zitadelle entlang in Richtung der rettenden Schiffe. Mit Hilfe der Macht versuchte der Nautolaner das Tempo zu erhöhen ohne dass er Sane über den Boden schleifen musste. Er sah über seine Schultern und musste mit ansehen, wie seine ehemalige Meisterin taumelte und auf die Schindeln des Daches fiel. Erschrocken hielt Q’Tahem an und wollte ihr zu Hilfe eilen. Doch Kestrel forderte sie auf weiterzurennen.
Der Nautolaner war unschlüssig. Er musste ihr doch helfen! Doch wie? Er hatte bereits Sane und beiden konnte er nicht helfen. Er fühlte sich zerrissen. Und hilflos.


Kestrel!..

Zerknirscht und auf der Suche nach den richtigen Worten, musste sich der Nautolaner dafür entscheiden weiterzurennen. Ein letztes Mal wandt sich der Nautolaner um bevor er zusammen mit Sane durch die Macht verstärkt vom Dach der Zitadelle sprang und auf dem dunklen Gestein von Ziost landete.
Nicht weit von ihnen war ein Raumschiff. Schnell versuchten die beiden dorthin zu gelangen. Jedoch waren die Wachen von Sturn bereits dort und bewachten mit Blastergewehren bewaffnet die Schiffe. Vier oder fünf Wachen hatten sich vor jedem der Schiffe positioniert, wenn sie auch nur eine Gruppe eliminierten, dann hatten sie bestimmt ein ganzes Bataillon auf sich gelockt.
Sie versuchten aus den Blicken der Wachen zu bleiben und sich langsam vorzuschleichen. Als sie es schafften im Schutze der Felsen nahe an eines der Schiffe zu gelangen, nahm er seinen Arm von Sanes Schultern und sah ihn ernst an.


Kannst du stehen? Wenn wir diese Gruppe ausschalten, dann haben wir nicht viel Zeit in das Schiff einzudringen und zu star…ten

Am Ende des Satzes wurde er von einer starken Erschütterung in der Macht getroffen. Geistesabwesend sah er in die Richtung, von der die Erschütterung gekommen war: Kestrel! Sie war in großer Gefahr. Banthadreck! Sie war nicht sehr weit von ihnen entfernt. Wenn man über den tosenden Wind horchte, konnte man sogar das Surren von Lichtschwertern hören… Gemischt mit Schreien…

Kestrel

, flüsterte er leise. Es gab einen Moment der Verwirrung bei den Wachen des Grafen direkt an dem Raumschiff vor ihnen. Irgendwer war vor ihnen angekommen oder lenkte die Wachen irgendwie ab.
,Jetzt oder nie’, dachte er sich. Mit der Macht zog der Nautolaner rabiat einen der Wachen zu sich und schlug ihm mit einer flüssigen Schlag seines Lichtschwertes den Oberkörper ab der Brust ab. Der rauchende Torso fiel hinter ihm zu Boden zusammen mit dem Blastergewehr der Wache. Der Nautolaner nahm sich die Waffe und drückte sie Sane in die Hand. Offenbar war den anderen Wachen noch nicht aufgefallen, dass einer ihrer Kameraden weg war. Das dürfte sich schnell ändern.


Verschwinde hier! Und schnell! Irgendwas ist da vorne los!

, sprach er ernst und wandte sich erst nach einer Zusicherung von Sane ab, um Kestrel zur Hilfe zu eilen.

Mit der Macht beschleunigt rannte er so schnell er konnte zu Kestrel. Sie stand dem gefährlichsten Sith hier gegenüber: Sturn. Das erkannte der Nautolaner an der immensen Dunkelheit auf die er gerade zu sprintete. Vermutlich war die Entscheidung, Kestrel zur Hilfe zu eilen, die dümmste in seinem Leben. Obwohl er deutlich fitter war als Kestrel, hatte er nicht die Erfahrung, einem solchen Monster gegenüber zu stehen. Beim Rennen sammelte er einige unterarmlange Felssplitter auf die eine messerscharfe Kante und Spitze hatten. Er hatte nur eine winzige Chance: Täuschung.

Mit der Macht warf er einen der Splitter auf Sturn zu, jedoch wollte er ihn nicht treffen, sondern verfehlte ihn haarscharf. Mit Hilfe der Macht täuschte er vor der Splitter sei ein rotes Lichtschwert welches einige Meter rechts von Sturn nun von einer Illusion von Q'Tahem selbst gehalten wurde. Eine weitere Illusion eines roten Lichtschwert haltenden Nautolaners erschien links von Sturn. Und er selbst landete neben Kestrel mit einer kleinen Machtwelle, die den Grafen einige Schritte zurückspringen ließ. Um dem Sith wenig Zeit zu geben, sich zu positionieren, warf er alle Splitter, die er gesammelt hatte, in Richtung des Sith…

Nur um wirkungslos an dessen Machtschild zu zerbersten.


[Ziost / Zitadelle / Außenbereich /Schlucht] mit Kestrel, Janus, Wächtern, nicht weit entfernt bei Schiff: Sane, Ari’a und Ribanna
 
Ziost, Katakomben unter der Arena, unter Leichen begraben an Einsturzstelle: Zoey, ganz in der Nähe Adria und ihre garstige Mutter Kira


Da lag sie. Unter Leichen begraben. Es gab da diesen Spalt, durch den sie sehen konnte. Ihre einstige Freundin hatte bei den Worten von Zoey inne gehalten, dass auch sie deren Freundin gewesen war. Ein hoch emotionaler kurzer Moment. Das Zoey sich mit Absicht hatte begraben lassen, erkannte jene auch. Kestrel schien zu verstehen. So wertete sie ihren Blick. Die Jedi mussten sofort die Chance am Schopfe packen. Kestrel konzentrierte sich darauf. Daneben stand Q`Tahem. Dessen Blick war immer noch anders. Emotional. Auch was Zoey empfing, sprach die selbe Melodie. Sein Blick wurde gütiger, freundlicher, trauriger, wehmütiger. Sein Blick war von Abschied geprägt. Sie konnte in seinen Augenwinkeln ein Glitzern entdecken, eine Träne, obwohl er ein ganzes Stück entfernt stand. Ihre Tränen liefen ihr längst rechts und links hinunter. Ganze Tränenbäche! Was hatte sie nur getan?! Sie verlor ihren Bruder im Herzen. Sie konnte nur dafür sorgen und helfen, dass beide und Sane überlebten. Der Verlust schmerzte so sehr in ihrer Brust. Es war jetzt schon kaum auszuhalten.

Mit Sane war etwas geschehen und beendete den Abschied. Was war mit ihm? Er schien verletzt! Oh nein! Zoeys Herz verkrampfte sich. Hoffentlich schafften es alle Drei hier heraus!? Q`Tahem und Kestrel eilten sofort zu ihm.

Ein furchtbares Beben ging durch die Katakomben. Ein Zittern und Krachen unmittelbar in ihrer Nähe. Kestrel hatte etwas einstürzen lassen. Würde Zoey jetzt sterben? Ihr Sichtfeld verdunkelte sich. Staub, überall Staub. Sie schmeckte Staub auf ihrer Zunge, ihre Lungen schienen voll damit, doch außer den Leichen lag nichts auf ihr. Sie war verschont worden. Zoey blieb erstmal liegen. Sie war emotional ein Wrack. Sie fand, und so konnte man alles gut zusammenfassen, ihr Leben war total verfahren. Am liebsten wollte sie gar nicht mehr aufstehen. Womöglich wäre es besser gewesen, es wäre für sie aus und vorbei gewesen. Kestrel hätte sie nicht verschonen dürfen. Zoey weinte still vor sich hin.

…Bis sie hörte, das jemand zu ihnen durchdrang und dabei räumte. Zoey kannte die Präsenz. Dann hörte sie sie laut nach ihrer Tochter rufen und dann, sie hatte sie wohl gefunden, dass sie aufwachen sollte. Rufe voller Angst, Verzweiflung und Liebe. Das passte gar nicht zu ihr, zu Kira. Und doch war es so. Zoey stellte sich still, taub, bewusstlos. Sie lag einfach nur da. Sie wollte die Jedi nicht länger jagen und irgendwelche Befehle von Kira erhalten. Diese Adria schien ganz schön etwas abbekommen zu haben. Richtig so, denn sie wollte Sane töten, den Mann, den sie heiraten wollte. Vor ihrem geistigen Auge erschienen Bilder, wie sie vor ihrer Familie und ihren Freunden, vor Kestrel und Q`Tahem, auf einer der großen grünen Wiesen auf ihrer Heimatwelt getraut wurden. Sie im weißem Brautkleid. Kestrel und Q`Tahem waren in diesem Tagtraum ihre Trauzeugen. In ihrem Arm ein Brautstrauß voller Millablumen. Sie musste ein lautes Aufschluchzen verhindern, indem sie sich mit beiden Händen den Mund fest zuhielt. Dabei wackelte die Leiche über ihr. Das blieb nicht unbemerkt. Kira fragte energisch nach, was hier passiert wäre. Mist! Schon dieser bestimmerische kühle befehlende Unterton. Wie es ihr ging, ob sie verletzt wäre, das erfragte die Hexe natürlich nicht. Mühsam machte sie sich absichtlich zu schaffen, die Leichen langsam von sich zu nehmen bzw. zu stoßen und runter zu rollen, und rieb sich bewusst den Kopf. Stöhnend und den Kopf haltend, erhob sie sich. Sie nieste und hustete. Zeitgleich erwachte auch Adria. Zoey hörte, dass sie sich an nichts erinnern könnte. Das wollte Zoey sich auch nicht. Sie ließ den Beiden erstmal etwas Zeit. Kira war ganz die Mutter. Der Anblick war befremdlich und ungewohnt. Dieses Biest mit Muttergefühlen! Am liebsten hätte sich Zoey übergeben! Dann näherte sich Zoey mit etwas Abstand und antwortete Kira endlich:


“Weiß Adria denn nichts? Ich kann mich an nichts erinnern. Ich weiß nur noch, dass ich mich Ihnen in den Weg gestellt habe. Der Rest ist weg."

Zoey sah nach oben.

"Sie sind wohl dort hinauf, wie es aussieht, oder es ist eine gute Ablenkung?!

Plötzlich war Zoey umringt von Jüngern und Schülern und Sithkriegern. Alle auf der Jagd nach den Jedi. Zoey verschwand absichtlich im Gedränge in der Menge, weg aus Kiras Einflussgebiet. Sie arbeitete sich in die Gegenrichtung gegen den Strom vor, zurück in Richtung Arena. Das war nicht so einfach. Doch sie hatte es nicht eilig. Als sie zurück nach oben durch die Luke sprang, war sie alleine in der großen Arena. Sie seufzte. Sie lief zu den Zuschauerrängen. Rasch überwand sie die mit Säure übergossenen Ränge und die Leichen. Zu lange konnte man hier nicht verweilen. Sonst hatte man rasch Löcher in den Schuhsohlen. Sie setzte sich auf einen der unbeschadeten Plätze. Sie musste nachdenken. Doch ihr Kopf war leer. Und ihr Herz schien zerrissen zu sein.


Ziost, Arena: Zoey
 
[Ziost / Zitadelle / Außenbereich] mit Kestrel, Sane, Q’Tahem, Jüngern, Sturn, Wachen von Sturn

Der Sturm der Macht, den Kestrel entfesselte, war wie ein verzweifelter Schrei der Natur gegen die vorrückende Dunkelheit. Der Sand wirbelte, die Steine und Felsbrocken tanzten und für einen Moment schien die Welt in einem chaotischen Wirbel zu verschwimmen. Doch die Illusion von Freiheit zerbrach, als Janus sich hinter einem Macht-Schild schützte und die heranfliegenden Geschosse unschädlich machte. Ihre Attacke verschaffte ihr nicht so viel Zeit wie gehofft.
Die vergebliche Anstrengung löste bei Kestrel einen bitteren Gesichtsausdruck aus. Die Macht, die sie einmal so meisterhaft gelenkt hatte, fühlte sich jetzt an wie ein wildes Tier, das ihrer Kontrolle entglitten war. War es die Dunkelheit darin? Ihre Erschöpfung?
Der Sturm hatte Janus nur amüsiert. Sein Lachen hallte durch die Schluchten, während er seine Aura nach Kestrel ausstreckte. Die Flucht der Jedi war wie ein verzweifelter Flügelschlag, der sie direkt in die Klauen des Raubtiers trieb.
Janus Worte schnitten durch die Luft wie eisige Klingen. Er siegte immer. Auch der Fall des Jedi-Ordens war nur eine Frage der Zeit. Niemand im Orden hatte diesen Mann auf dem Schirm und wie gefährlich er wirklich war. Er schritt langsam voran, ein Schatten im Schatten, umgeben von der Dunkelheit, die er beherrschte. Sie spürte, wie er ihr durch die Felsen folgte. Seine goldenen Augen suchten sie und der Ausdruck in seinem Gesicht verriet pure Überlegenheit. Er wusste ganz genau wo sie sich befand und plötzlich zersprang der Felsen, hinter dem sie Schutz suchte. Die Jedi kreischte vor Schreck auf, versuchte sich durch die Macht zu schützen, doch einzelne spitze Gesteine bohrten sich in ihr Bein. Schmerzen durchdrangen sie und sie zog die scharfen Steinspitzen heraus und Blut tränkte ihre khakifarbene Hose.
Kestrel, müde und von Verzweiflung durchzogen, hob das Lichtschwert, um sich zu verteidigen. Ihre ungewohnt rote Klinge surrte vor ihrem Gesicht und zeigte die glitzernden Tränen auf ihren Wangen. Doch die dunkle Seite, die Janus umgab, wirkte wie ein undurchdringlicher Schleier, der ihre Verbindung zur Macht zusätzlich behinderte. Jeder Schritt war eine Qual, jeder Atemzug ein Kampf gegen die Erschöpfung.

Als Janus vorstieß, bewegte sich Kestrel zu langsam. Für das normale menschliche Auge war sie durchaus sehr schnell, doch nicht schnell genug für ihn in ihrer Erschöpfung. Ehe sie überhaupt etwas bei ihm ausrichten konnte, durchbrach er bereits ihre Verteidigung. Der Arm, von der Lichtschwertklinge gestreift, pochte vor Schmerz. Ihr Bein, von einem weiteren Hieb getroffen, zitterte vor Schwäche. Der Rücken brannte dort, wo die Klinge kurz ihre Haut gestreift hatte. Stöhnend und Schreiend stolperte sie von ihm zurück. Es war alles so verdammt schnell passiert! Damit war der Kampf eigentlich bereits entschieden! Und dies so kurz vor ihrem Ziel! Kurz vor dem Schiff! Das war einfach nicht fair!
Ihr Atem kam keuchend. Der Schweiß rann über ihre Stirn, vermengt mit Blut. Jeder Moment fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Sie versuchte sich auf den Beinen zu halten, doch die Welt um sie herum tanzte vor Erschöpfung. Ihr Lichtschwert fühlte sich schwer an, die rote Klinge flackerte unsicher.
In ihrer Verzweiflung versuchte Kestrel sich auf die Form I des Lichtschwertkampfes zu besinnen, doch ihre Bewegungen waren schwerfällig und unkoordiniert. Die Erschöpfung hatte ihre einst geschmeidigen Bewegungen von Ataru Form IV in eine kämpferische Kapitulation verwandelt.
Das Lichtschwertduell vergangener Tage gegen ihn, war eine ferne Erinnerung. Sie hatte im erholten Zustand schon kaum eine Chance gegen ihn gehabt. Jetzt war sie erschöpft von Hunger, Verletzungen, Schlafmangel, Schmerzen, Kampf, Folter und Gefangenschaft. Kestrel versuchte mit einfachen Blockaden und Ausweichmanövern zu überleben. Doch Sturn durchschaute ihre Versuche mühelos, seine Angriffe waren präzise und tödlich.
Jedes aufeinandertreffen der beiden blutroten Klingen verstärkte die Schwäche in ihren Gliedern. Sie spürte, wie die dunkle Seite sie umschloss, wie der Tod näher rückte. Ihre Gedanken überschlugen sich in einer Kakophonie der Angst. Er spielte mit ihr!
Ihr Wille war stark, aber ihre Kräfte schwanden. Die Flucht hatte ihre letzten Reserven geraubt- der Endgegner war zu mächtig kurz vor ihrem Ziel. Ihr Lichtschwert fühlte sich an wie Durastahl in ihrer Hand. Kestrel taumelte, versuchte, nicht zu Boden zu gehen. Doch die Wirklichkeit war erbarmungslos. Der Schatten des Lords verschlang sie und die Dunkelheit triumphierte über das verbleibende Licht der Jedi.


“Das ist kein fairer Kampf! Bildet euch bloß nichts darauf ein!”

Zischte sie ihm zu und versuchte weiter verzweifelt seine Angriffe abzuwehren. Zum eigenen Angriff brachte sie es dabei nicht.
Inmitten des drohenden Untergangs, als der Schatten von Sturn sich über Kestrel legte und sie bereits dem Tode nahe schien, durchzuckte plötzlich eine Welle der Macht die Umgebung. Verwirrt und benommen von den jüngsten Attacken des Sith-Lords, spürte Kestrel einen Hauch von Vertrautheit.


"Q’Tahem...nein!"

Es war ein Moment der Hoffnung, der Kestrel für einen Herzschlag aus ihrer hilflosen Starre riss. In diesem Augenblick, zwischen Chaos und der Gewissheit des Untergangs, reagierte Q'Tahem mit einem Akt unbändiger Entschlossenheit.
Die Hoffnung breitete sich aus, als sie sah, wie Q'Tahem Illusionen erschuf, um den Sith zu täuschen. Ein verzweifelter Versuch, Zeit zu schinden, um sie zu retten. Doch ihre Macht gegenüber Sturn war wie ein Tropfen gegen das Meer. Kestrel konnte die Splitter sehen, die der Nautolaner mit machtvoller Entschlossenheit in Richtung des Lords schleuderte, nur um an einem unsichtbaren Schutzschild zu zerbrechen.
Eine Mischung aus Erleichterung und Sorge durchzog sie. Er half ihr, aber zu welchem Preis? Während sie dem Kampf zusehen musste, betete sie innerlich, dass Q'Tahem einen Weg finden würde, sich rechtzeitig zurückzuziehen. Es erfüllte sie mit einem bitteren Gefühl, dass er hier, an diesem Ort des Verderbens, sein Ende finden könnte. Mit ihr zusammen... . Nur wegen ihr.


“Danke….du hättest nicht herkommen, sondern fliehen sollen, mein ehemaliger Padawan.”

Traurig sah sie den grünen Nautolaner an, denn sie fürchtete, dass sie hier beide sterben würden. Sie waren zu zweit, doch sie war geschwächt und er Sturn bei weitem nicht gewachsen.

“Vernichten wir ihn!”

Sagte sie erneut mental nun schon entschlossener, denn sie hatten keine andere Wahl, als es zu versuchen.
Die Luft war durchdrungen von der bedrohlichen Präsenz des Dunklen Lords, aber Kestrel konnte nicht zulassen, dass die Verzweiflung sie lähmte. Die Illusionen von Q'Tahem hatten einen Moment der Ablenkung geschaffen und in diesem Augenblick entschied sie sich, zu handeln. Ein stummer Dialog zwischen den Jedi, ein verzweifelter Versuch, sich gegen die Finsternis zu erheben.

Mit einem entschlossenen Blick auf Sturn eilte Kestrel vorwärts, das Lichtschwert in der Hand, das durch die Dunkelheit schnitt. Ihr Körper pulsierte vor Anspannung und sie versuchte, ihre Schwäche zu überwinden, die schrecklichen Schmerzen auszublenden. Ihre Augen fixierten Sturn, der sich gerade von den Illusionen ihres ehemaligen Padawans abgewandt hatte.
Die Macht strömte durch sie hindurch, als sie versuchte, seinen Körper zu erreichen, seinen Schutzschild zu durchdringen. Es war wie gegen eine undurchdringliche Mauer zu stoßen, aber sie durfte nicht aufgeben. Ihr Ziel war klar: Seine Kontrolle brechen und ihn zu töten.
Das Lichtschwert schwang durch die Luft, um Sturn zu zwingen, sich zu verteidigen. In diesem Moment der Ablenkung verstärkte Kestrel ihre mentale Anstrengung. Mit geballter Konzentration versuchte sie, die Macht zu nutzen, um seinen Schutzschild zu durchbrechen und sein Genick zu packen und zu brechen. Ein verzweifelter Versuch, ihn zu entmachten, während Q'Tahem in diesem kritischen Moment von der Seite angreifen konnte.
Es war ein riskantes Manöver. Der Dunkle Lord war nicht leicht zu überlisten. Aber die Alternative, passiv dem drohenden Tod entgegenzustehen, war keine Option.
Die Luft vibrierte, als sie alles in diesen Angriff legte. Kestrels Herzschlag verschmolz mit dem Zischen des Lichtschwerts und in diesem Moment gab es nichts außer dem verzweifelten Versuch, das Unausweichliche abzuwenden und einen Funken Hoffnung in die Dunkelheit zu setzen.


[Ziost / Zitadelle / Außenbereich /Schlucht] mit Q’Tahem, Janus, Wächtern, nicht weit entfernt bei Schiff: Sane, Ari’a und Ribanna
 
Ziost, Katakomben unter der Arena an der Einsturzstelle: Adria , Zoey, Kira

In den zerstörten Gängen, lastete eine beklemmende Atmosphäre der Verzweiflung und des Leids. Die Überreste der einst prächtigen Struktur ragten wie versteinerte Zeugen einer Tragödie in den staubigen Himmel. Der Nebel aus Staub und Rauch hüllte alles in ein gespenstisches Dämmerlicht, das die Schäden und Verwüstungen noch deutlicher hervortreten ließ. Ebenso die Leichen… .
Kira kniete neben ihrer bewusstlosen Tochter, die von der Dunkelheit der Umgebung verschluckt schien. Die Überreste von gefallenen Wachen, Sith und Jüngern lagen verstreut wie stumme Ankläger in diesem Schlachtfeld des Wahnsinns. Der Boden bebte noch immer von der Wut der Macht, die in den Kämpfen freigesetzt worden war.
Kira’s Augen spiegelten die Dunkelheit, die sich in ihrer Seele ausgebreitet hatte. Der Hass, genährt von der Gewissheit, dass die Jedi ihre Tochter in diesen Zustand versetzt hatten, zerrte an ihrem Innerem. Die rote Klinge ihres Lichtschwerts, einst ein Werkzeug ihrer Macht, schien nun wie ein Dämonenschwert, geschmiedet aus Rachegelüsten, welche die Dunkelheit der Trümmer durchbrach und in ein blutiges Licht tauchte.
Die zerfetzten Überreste von Sith-Roben flatterten im Wind der Verwüstung.
Kira spürte, wie der Hass beinahe unkontrolliert in ihr wuchs, als sie den Blick über das Schlachtfeld schweifen ließ. Ihre Tochter, gefangen in den Überresten von Stein und Metall, wurde zum Sinnbild für die Zerstörung, die die Jedi über sie gebracht hatten. Jeder Schrei, jedes Stöhnen der Verletzten und Sterbenden hallte wie ein Chor der Verdammten in Kiras Ohren wider.
Mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung hob Kira den Blick zum Himmel, der von finsteren Wolken verschleiert war. Ein kühler Wind trug den Geruch von Tod heran. Die Dunkelheit schien alles zu verschlingen und Kira fühlte sich selbst wie ein Schatten in diesem Albtraum. Das alles hatte so gut begonnen… wie war es den Jedi nur gelungen solch Kräfte zu mobilisieren und fliehen zu können und dabei solch ein Chaos zu hinterlassen?!

Ihr Lichtschwert glühte und flackerte in der Dunkelheit und ihre Augen funkelten vor Hass.


"Jedi… ."

Zischte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen. Der Boden bebte erneut durch fallende Trümmer, als Kira ihre Tochter behutsam auf ihrem Schoß in den Armen hielt. Ihr Entschluss stand fest – die Jedi würden für ihre Taten bezahlen und sie würde sicherstellen, dass der Hass, der sie verzehrte, zu einer Klinge wurde, die durch die Reihen derer schnitt, die es gewagt hatten, ihre Familie zu verletzen!
Inmitten der düsteren Atmosphäre der zerstörten Arena vernahm Kira die ersten, kaum hörbaren Geräusche ihrer Tochter. Wie ein ferner Ruf drangen die Worte zu ihr durch den Staub und die Dunkelheit. Sorge ergriff sie, aber auch eine seltsame Erleichterung –
Adria war am Leben und sie lag nicht im Koma.
Als die Augen ihrer Tochter sich langsam öffneten, wurde Kira bewusst, dass
Adria in einem Zustand der Verwirrung und des Schmerzes war. Ihr Blick durchbohrte die Umgebung, die von Staub und einem trüben Schleier umgeben war. Adria’s Kopf lag schwer auf Kiras Schoß und sie strich sanft über ihr Gesicht, als wollte sie die Dunkelheit vertreiben.
Die Frage ihrer Tochter, von Heiserkeit durchzogen, drang an Kiras Ohr und ließ Kira verbittert und hasserfüllt wirken.


“Du bist auf Ziost und in dessen Zitadelle. Die Jedi sind geflohen und haben das hier verursacht, ebenso sind sie für deinen Zustand verantwortlich. Insbesondere diese
Skyfly. Kannst du dich nicht mehr daran erinnern?!”

Adrias Versuche, sich zu bewegen, verstärkten Kiras Sorge. Der Schmerz, den sie erlebte, spiegelte sich in ihrem Gesicht wider. Als ihre Tochter sich zur Seite wandte und sich übergab, spürte Kira, wie ihr Herz vor Besorgnis schneller schlug. Natürlich stieg ihr der unangenehme Geruch in die Nase, doch mehr als das Gesicht verzog die Sith nicht. Sie war schlimmeres gewöhnt und hatte einiges mehr gesehen als das. Der Unterschied war allerdings, dass dies ihre Tochter war und obwohl ihre Bindung nicht sonderlich gut war, fühlte sich der Umstand komisch an, dass ihre Tochter so litt. Egal wie viel Blut, Leid und Tod sie schon in ihrem Leben gesehen hatte und selbst verursacht hatte.
Der Schmerz in ihrer Tochter, ihrem Fleisch und Blut, schmerzte mehr als jede eigene Wunde.


"Die Jedi werden für das bezahlen, was sie getan haben! Ich werde selbst dafür sorgen! Der dunkle
Lord ist ihnen bereits auf den Fersen."

Kiras Worte klangen fest, aber in ihrem Inneren nagte der Zweifel. Hatte sie versagt, ihre Tochter zu beschützen? Ja und sie hatte auch gegenüber
Sturn versagt, indem die Jedi es sogar geschafft hatten, die Zitadelle zu verlassen und nun unterstützte sie ihn nicht einmal, sondern kniete stattdessen hier mit ihrer Tochter im Dreck. Sie verschlimmerte damit nur noch mehr ihr Versagen und sie fürchtete sich, sich wieder in die Nähe des dunklen Lords zu wagen, um nicht seinem Zorn zu begegnen. Doch sie wusste, dass sie keine andere Wahl hatte. Ihre Loyalität gegenüber ihm war wichtig und er hatte in seiner letzten mentalen Nachricht mehr als ungehalten geklungen. Das sie ihn jetzt im Stich ließ, förderte ihrer Stellung bei ihm nicht wirklich. Die Zeit drängte! Schnell tippte sie auf ihrem Chrono an ihrem Arm einen Befehl ein, gerade als Adria sich beschwerte, dass sie peinlich wäre.

“Du bist also endlich wieder richtig wach. Sehr gut. Dann kann ich dich ja jetzt alleine lassen, mein Kind. Mein Droide aus meinem Schiff, ein älteres Medidroidenmodell, wird sich gleich um dich kümmern. Er ist zuverlässiger als er aussieht, denn er hat mich auch schon einige Male behandelt.”

Das letzte Mal, nachdem sie gegen
Sturn im Kampf verloren hatte, doch dies musste Adria nicht wissen.
Wieder etwas unterkühlter stand Kira auf und musterte
Zoey, die anscheinend nichts weiter wusste und wohl auch einiges gegen den Kopf bekommen hatte. Mit zu Schlitzen geformten Augen, sah sie der Frau nach, ließ sie jedoch ziehen. Die Frau war ihr suspekt, insbesondere in welche Richtung sie lief, doch im Moment gab es wichtigeres zu tun.

“Ich muss los.
Sturn erwartet mich. Wir werden die Jedi büßen lassen! Sie werden uns nicht entkommen... . Mach nichts unüberlegtes in deinem Zustand, Adria! Hast du das verstanden?!”

Die Stimme von Kira klang nun wieder kühl, herrisch und vor allem angespannt und von Hass getränkt. Sie musste die Jedi aufhalten, sie vernichten und in
Sturns Gunst wieder wachsen.

“Kommst du klar?!”

Fragte Kira weniger besorgt, doch deutlich unter Druck stehend und sich noch einmal auf dem Absatz umdrehend, ehe sie in den Schatten verschwinden würde.


Ziost, Katakomben unter der Arena an der Einsturzstelle: Adria , Zoey, Kira
 
Zuletzt bearbeitet:
Ziost, Zitadelle, auf der Flucht: Ari`a und Ribanna


Sie könnten sagen, sie würden auch nach den Jedi suchen, antwortete ihr Ari`a. Ribanna nickte. Das wäre wohl am besten so. Beim Vorbeigehen regte sich neben Ribannas Füßen etwas. Ein Jünger, jung, verätzt, sterbend. Ihr Blick fiel kurz auf ihn. Er sah schlimm aus. Ein Horrorfilm war nichts dagegen! Das Grauen bekam ein Gesicht, ein Flehendes! Dieser Blick seines einen unverätzten Auges! Ein wachsendes Unbehagen breitete sich in Ribanna aus. Konnte und durfte sie…? Sie konnte! Ribanna schaute weg und ging vorbei. Sie musste sich selbst helfen, durfte sich nicht aufhalten lassen. Ihm war eh nicht mehr zu helfen. Ihr altes Ich hätte das natürlich nie getan, vor allem die Priesterin nicht. Ribanna sagte auch nichts zu Ari`a. Diese hatte es nicht bemerkt. Ihre neue Freundin suchte einen Weg hier raus, blickte nach vorn und fügte stattdessen noch hinzu, sie sollten diese Tarnung so lange wie nötig aufrechterhalten. Das war ein cleverer Gedanke. Und sie könnte fliegen. Auf Ribannas ernstes gestresstes Gesicht schlich sich ein kleines Lächeln. Hoffnung und Zuversicht erfüllten ihr Herz.

Plötzlich betraten sie das Freie. Ribanna war ihr derart hinter- bzw. nebenher gelaufen, hatte Ausschau nach Sith und Wächtern gehalten, und hatte sich auf das Gespräch konzentriert, dass sie auf den Weg weniger geachtet hatte. Eine kalte schneidend Brise pfiff ihnen um die Ohren, rüttelte am Haar und an ihrer Kleidung und ließ Ribanna erschaudern. Der eisige Wind tat richtig weh. Aber sie waren erstmal raus aus der verfluchten finsteren Zitadelle des Todes. Ribanna atmete einmal tief durch. Sie hatte das Gefühl, der Geruch der vielen vielen Toten da drin und der beißende Säuregeruch hatte sich in ihrer Nase, in ihrem Haar und in ihrer Kleidung festgesetzt. Ihr Rachen brannte. Ari`a meinte auch schon zielstrebig, dass da vorne ein Schiff wäre und dies unbenutzt aussähe. Sie wollten dorthin. Ribanna hatte nichts dagegen.


“Ja, okay!”

Ihr Schiff, bzw. das von Kestrel, existierte ja nicht mehr. Mit dem waren irgendwelche Zuschauer aus Bastion gekommen, die vermutlich mausetot in der Arena lagen und von denen nichts weiter übrig geblieben war, als ein paar Knochen. Sie beeilten sich, rannten die ganze Zeit. Plötzlich stellten sich ihnen zwei Wächter in den Weg. Dahinter waren noch vier Weitere. Sie hatten sich hinter einem kleinen Fels verborgen gehalten. Diese kamen langsam noch hinzu. Schwerbewaffnet. Sturns Brut! Also, sie war ja eh vom Rennen schon außer Atem, aber dieses plötzliche Ereignis nahm ihr erstmal vor Schreck komplett die Luft. Mist, verfluchter! Sie waren so nah am Ziel! Ribanna sah zu ihrer Mitstreiterin hinüber und erntete deren hilfesuchenden Blick. Ribanna merkte schnell, dass sie jetzt gefragt war. Sie durfte nicht zögern. Ribanna konnte sowas! Sie musste nur zu ihrem alten Selbstbewusstsein zurückkehren! Ehe einer der Wächter etwas sagen konnte, kam sie ihm zuvor:

“Was soll das? Warum halten Sie uns auf? Wir haben von unseren Meisterinnen Lady Kira Guldur und Dr. Zoey Liviana den Auftrag, der direkt von keinem Geringeren als vom Großen Dunklen Lord Graf Janus Sturn höchstpersönlich kommt, hier nach den Jedi zu suchen oder sie zu empfangen und aufzuhalten! Oder glauben Sie ernsthaft, dass eine Handvoll Soldaten, denn etwas anderes sind Sie nicht, den verfluchten Jedi gewachsen sind, die gerade geflohen sind!? Wollen Sie allen Ernstes dafür verantwortlich sein und sich vor Sturn rechtfertigen müssen, weil wir ein paar Sekunden zu spät sein könnten, weil Sie uns gerade aufhalten?! Tun Sie gefälligst ihre Arbeit! Schauen Sie nach flüchtenden Jedi! Wir schauen uns im Schiff um, welches hier am nächsten steht. Decken sie das Areal bis zur Zitadelle ab! Stehen Sie hier nicht so passiv herum! Sonst melde ich das Graf Sturn unverzüglich!”


Besonders die letzten Worte waren besonders barsch, resolut und betont und vor allem laut! Ribanna hatte ihrer Stimme Macht zugefügt. Sie griff ihr Lichtschwert, zündete es aber nicht, da es keine rote Klinge besaß und schob den Wächter barsch zur Seite. Ribanna war wohl recht überzeugend rüber gekommen. Ihre temperamentvolle Seite kannte man ja in Bezug auf Kestrel. Rasch liefen sie auf das Schiff zu, ungläubige Augen auf sich gerichtet und bestiegen dieses, denn es war unverschlossen. Vermutlich war man an Bord des Schiffes spät dran gewesen. Oder, es war schon jemand an Bord? Ribanna ließ ihre Machtfühler durchs Schiff laufen. Entwarnung!

”Es ist niemand an Bord! Schnell vor ins Cockpit! Starte es und weg hier! Wohin? Irgendwohin, nur weit und schnell weg hier! Beeil dich! Vermutlich ist das unsere einzige Chance, Ari`a! Lass uns so weit weg wie möglich von allen Machtnutzern fliegen! Ich habe so die Nase voll von Ihnen!”


Ziost, unweit der Zitadelle im Schiff: "Drachenflügel” : Ribanna und Ari`a
 
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Ziost / Zitadelle / unter der Arena / Q, Kestrel, Sane

Der Kampf unter der Zitadelle endete abrupt. Sane konnte nicht genau sagen, was passiert war, nachdem er sich den Sith entgegengestellt hatte. Plötzlich war überall Schutt und Staub, Schreie, dann packte ihn jemand und zerrte ihn weiter, immer weiter. Er taumelte, spürte, wie seine Füße unter dem Gewicht seines Körpers nachgaben, aber die Person hielt ihn aufrecht und zog ihn weiter.

"Zoey?", hörte er seine erschöpfte Stimme sagen. Doch dann drang die Stimme von Q zu ihm vor, die ihn wieder ins hier und jetzt zurückholte. Sie waren immer noch am Leben. Wie konnte das sein? Sie hatten bereits so viel durchgemacht und trotzdem konnte niemand sie aufhalten. War das hier noch die Realität, oder war das hier schon eine merkwürdige Parallelwelt, getarnt als Hölle, zu der er verdammt war? Dass diese Hölle sich sehr real war, musste Sane schmerzlich erfahren, als die beiden Jedi ihn mithilfe der Macht aufs Dach brachten. Die Landung sorgte dafür, dass ein fürchterlicher Schmerz von den Zehen bis hinauf zum Genick seinen Körper durchfuhr und er laut aufschreien musste. Kalter Schweiß stand auf seiner Stirn, seine Sicht verschwamm wieder, sein Herz hämmerte gegen seinen Brustkorb, als wolle es nicht länger in diesem Körper verbleiben.

Der Nautolaner redete auf ihn ein und schleppte ihn schließlich weiter. Sie hatten die Zitadelle verlassen, der eisige Wind war fast schon eine willkommene Abwechslung zu den modrigen Katakomben, in denen man sie zuletzt gefangen gehalten hat. Sane überließ Q die Führung. Er bekam mit, dass Skyfly sich von ihnen trennte und der Jedi-Ritter sich geschickt durch die Schatten auf ein paar Raumschiffe zubewegte. Der Jedi wartete den passenden Moment ab, um eine der Wachen auszuschalten und drückte daraufhin Sane ein Blastergewehr in die Hand.


"Ich komme klar. Tu deine Pflicht... und möge die Macht mit dir sein."

Natürlich war das gelogen. Sane konnte sich alleine kaum auf den Beinen halten. Allein der Gedanke daran, mit dem Blastergewehr in Feuerposition zu gehen, sorgte für einen Schweißausbruch. Es gab nichts, was er tun konnte. Selbst, wenn er eines der Schiffe erreichen konnte: was sollte er dann machen? Sane war auf einer handvoll Flügen Co-Pilot gewesen und hatte immer nur auf die Anweisungen des Piloten auf Knöpfe gedrückt und an Hebeln gezogen. Er konnte im Zweifel auch ein Bordgeschütz bedienen. Starte, landen, fliegen, in den Hyperraum springen: von diesen Sachen hatte er keine Ahnung. Doch dann fiel sein Blick auf den Tumult, den Q erwähnt hatte. Die beiden Personen, die da mit den Wachen sprachen, kannte er doch. Dort vor dem Schiff standen Ribanna und Ari'a. Sane konnte beobachten, wie sie die Wachen hinter sich ließen und eines der Raumschiffe betraten. War das eine Durchsuchung? Nein, das konnte nicht sein. Die Sith würden nicht zwei neue Schüler allein nach ihnen suchen lassen und schon gar nicht in einem Raumschiff, das bisher gut bewacht war. Die beiden hatten etwas anderes vor und so wie Sane Ribanna einschätzte, hatte er schon eine Idee. Die junge Frau hatte kein Rückgrat und war von Angst getrieben. Aus Angst vor dem Tod hatte sie sich den Sith angeschlossen und aus Angst vor den Sith wollte sie das Chaos nun nutzen, um abzuhauen. Clever und feige, aber für Sane war das eine Chance. Er konnte diesen Planeten verlassen und der Neuen Republik berichten, was hier passiert war.

Der ehemalige Soldat umklammerte das Gewehr und humpelte los. Er nutzte die Deckung der verbliebenen Steine, robbte unter Schmerzen durch mehrere Büsche und wartete schließlich den richtigen Moment ab, um die Wachen zu passieren und rechtzeitig die Rampe des Raumschiffs zu erreichen.


Ziost / Raumschiff Drachenflügel/ Einstiegsrampe / Ribanna, Ari'a, Sane
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle und Außenbereich | Janus, Kira, Zoey, Adria, Ari´a, Ribanna, Wächter (NSC), auf der Flucht: Gefangene

Gewisse sentimentale Zeitgenossen mochten in dem Widerstand, den Kestrel und die anderen Gefangenen leisteten, eine heroische, tragische Note erkennen, ein ehrenwertes Unterfangen, das gerade aufgrund der Tatsache, dass es vergeblich war, Größe und Würde erhielt. Janus war gegen solche Anwandlungen immun und betrachtete die Bemühungen seiner Feinde indigniert und müde lächelnd. Es spielte keine Rolle, wie richtig oder falsch die Sache war, für die man eintrat, nur der Sieg und der Erfolg zählten, denn erst durch diese wurde etwas richtig oder falsch.

Wenn er erst einmal das Schicksal der Galaxis bestimmte, würde sich niemand an diesen letzten Kampf erinnern – dafür würde der Dunkle Lord sorgen. Selbst den bloßen Gedanken, man könnte sich ihm widersetzen, würde er aus der Vorstellungskraft aller intelligenten Lebewesen säubern, so dass sich alle in demütiger Dankbarkeit vor ihm verbeugen würden. Doch ein Schritt nach dem anderen. Es galt, diese unschöne Kapitel zu beenden und seine Macht zu demonstrieren. Auf die Empörung seiner Kontrahentin reagierte der schlanke Halb-Echani also lediglich mit einem höflichen Lächeln und etwas, das einem eleganten Schulterzucken nahe kam.


Natürlich ist er das nicht. Schließlich kämpfe ich immer, um zu gewinnen.“

Damit waren genug Worte gewechselt, es wurde Zeit, zu handeln! Die schnellen, präzisen Attacken des Inquisitors, ganz im effizienten, formvollendeten Makashi-Stil, entfalteten rasch ihre Wirkung gegen die erschöpfte und demoralisierte Jedi. Für ihre Arroganz musste sie leiden, mit einem einfachen, schnellen Tod war es nicht getan. Und so genoss Janus die Schmerzen, die süße Agonie, die er der braunhaarigen Frau zufügte, als er sein Lichtschwert führte wie ein Arzt sein Skalpell. Es war nur eine Frage der Zeit, bis seine Gegnerin durch seine Hand fallen würde – doch da trat ein neuer Akteur auf den Plan. Genauer gesagt schienen es zunächst sogar mehrere zu sein, der nautolanische Padawan Q´Tahem, der eine erbeutete rote Klinge führte.

Janus brauchte nicht lange, um die Illusion als solche zu erkennen, aber dennoch musste er sich für einige Sekunden gegen Angriffe aus mehreren Richtungen wappnen und wechselte so zur Defensive – es gab keinen Grund, unnötige Risiken einzugehen. Der Padawan schleuderte auch prompt seine gestohlene Waffe in Richtung des Grafen, der Janus mit Leichtigkeit auswich, er machte einen Satz nach hinten, um Abstand zu gewinnen, just, als ein Hagel von Splittern auf ihn einprasselte. Janus kniff die Augen zusammen und schuf eine schützende Blase um sich, einen finsteren Schild, der die Geschosse abfing und wirkungslos zu Boden fallen ließ. Der Versuch war keineswegs schlecht gewesen, weitaus besser, als man von einem Padawan erwarten konnte. Aber nicht gut genug, um einen Meister der Dunkelheit in Gefahr zu bringen. Demonstrativ ruhig und gelassen wandte sich Janus dem Nautolaner zu und grüßte ihn kurz, aber förmlich mit seiner Klinge, seine aalglatte Stimme gelassen und unerschütterlich höflich.


„Seid Ihr gekommen, um gemeinsam mit Eurer Meisterin zu sterben? Sehr mutig und loyal. Aber nicht sonderlich klug.“

Weder von einer Jedi noch von zwei ließ sich der Dunkle Lord aus dem Konzept bringen, auch wenn er nun in der Tat gezwungen war, seine Aufmerksamkeit und Kräfte aufzuteilen. Und so verabschiedete sich Janus von dem Spielen mit seiner Beute, die amüsierte Zurückhaltung wich einer mörderischen Effizienz und Konzentration auf das Wesentliche. Als Kestrel zu einem Angriff ansetzte und auf ihn zustürmte, durchbrach sie tatsächlich seinen Machtschild, da seine Wachsamkeit zunächst ihrem Padawan zugewandt war. Die junge Frau griff nach seinem Genick, versuchte, ihn zu fassen zu bekommen...und Janus wirbelte ruckartig herum, starrte sie aus golden schimmernden goldenen Augen an und führte sein Lichtschwert in einer flinken Bewegung, so dass es ihren Bauch traf und sich darin bohrte wie eine glühende Lanze. Noch während die rote Klinge ihr Ziel fand, streckte der Inquisitor eine Hand aus und packte seine Gegnerin am Hals.

„Viel zu einfach...“

Grollte der Sith mit tiefer, rauer Stimme und hielt seine Feindin als lebenden Schutzschild zwischen sich und ihren Padawan, während das Leben aus ihr rann wie Blut aus einer offenen Wunde. Janus legte den Kopf schief, um seiner alten Rivalin aus einem anderen Winkel beim Sterben zuzusehen...und lächelte.

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