Ziost

Ziost, im Schiff: Drachenflügel” : Ribanna und Ari`a


Sie liefen durch den Schiffsflur. Das Schiff war ziemlich groß. Ribanna musste plötzlich innehalten. Sie fühlte ihre ehemalige Meisterin Kestrel. Es war ein furchtbares Gefühl. Ihr Herz krampfte. Ribanna spürte große Furcht, Todesangst, aber auch enorme Stärke und Überlebenswillen. Sie spürte auch den Großen Dunklen Lord. Sie konnte sich schnell Eins und Eins zusammenreimen. Sie spürte noch eine bekannte Präsenz bei ihrer Meisterin. Q`Tahem. Es war alles so unfassbar furchtbar. Doch zum Helfen hatte sie zu große Angst.

Schnell!”,

trieb sie Ari`a deshalb zur Eile an. Sie mussten unbedingt starten. Die Sith und besonders der Große Dunkle Lord, ein Sith von unglaublicher Finsternis, ein Sith, der selbst ihre neue garstige Meisterin neben sich erblassen ließ, waren bereits in unmittelbarer Nähe. Das Einzige, was Ribanna beruhigte, war die Tatsache, dass keiner der Wachen momentan nachfragen konnte, ob sie die Wahrheit gesagt hatten, denn Graf Sturn war stark beschäftigt.

Doch die Dinge überschlugen sich. Plötzlich spürte Ribanna eine bekannte Präsenz in unmittelbarer Nähe. Sie fuhr herum und sah Sane. Ribanna erstarrte augenblicklich und ihre Knie zitterten. Sie wurde bleich. Ihre Augen waren vor Angst und Panik weit aufgerissen. Was hatte das für sie zu bedeuten? Es war nicht mehr so eindeutig, wer Freund oder Feind war?!

Sane!”,

sprach sie ihn an, damit auch ihre Mitstreiterin Bescheid wusste.


“Wir müssen sofort die Tür verriegeln! Das scheint nur vom Cockpit aus zu gehen.”

Ribanna hatte nämlich beim Einstieg einen Blick darauf geworfen, ob sie hinter sich zu machen konnte. Ribanna führte ihre Hand zum Lichtschwert an ihren Gürtel. Sie musste auf alles gefasst sein. Sane würde alle Verräter womöglich umbringen wollen?! Er war extrem loyal und mutig, und Ribanna wusste, sie war das komplette Gegenteil davon. Sie wünschte sich die guten Zeiten als Priesterin und Tänzerin auf Chalacta zurück. Das waren ruhige Zeiten. Vielleicht wollte er aber auch nur flüchten und sein Leben retten, genau wie Ari`a und Ribanna?! Sie hob beide Hände und versuchte bei all` der Hektik und dem Stress irgendwie versöhnlich zu gucken. Im Grunde hatte sie ja auch gar nichts gegen ihn. Aber, sie hatte halt in der Folterkammer neben Kira gestanden. Sie hatte ihn davor lange Zeit verletzt getragen gehabt. Er hatte ihr Leben gerettet. Doch irgendwie schien das jetzt weit her und kaum noch wahr zu sein.

Sane, hör zu, wir wollen hier nur weg und das so schnell es geht und wie lange wir das noch können. Weg von allen Machtnutzern. Es tut mir leid, ich kann mir vorstellen, was du von uns, besonders von mir denkst, aber ich bin hierfür einfach nicht geschaffen, nur weil ich die Macht besitze. Ich bin nicht mutig. Ich will nicht kämpfen oder foltern oder gefoltert werden. Ich will auch nicht so jung sterben. Daher will ich auch nicht mit dir jetzt kämpfen. Ich bin kein Soldat. Jedi und Sith sind das nämlich wie du, musste ich erkennen. Lass uns von hier mit dem Schiff gemeinsam flüchten!? Arbeiten wir zusammen!?”,

fragte sie pragmatisch.


Ziost, auf dem imp. Fluchtschiff “Drachenflügel”: Ribanna, Ari`a und Sane
 
Ziost, Zitadelle, Katakomben, Einsturzstelle: Adria, Kira und Zoey


Familienbande! Familienbande, so ungewohnt und dennoch stark. Mutter und Tochter. Kira und Adria. Kira klärte ihre angeschlagene Tochter auf, die immer noch in ihren Armen lag. Sie wären auf Ziost in der Zitadelle. Ja, daran erinnerte sich Adria. Doch dass die Jedi geflohen waren, ihr das angetan hatten und auch für den Einsturz verantwortlich waren, das war wie aus ihrem Gehirn gelöscht. Und auch nach Kiras Erklärungen kam die Erinnerung nicht zurück.

“Ich wollte also die Jedi aufhalten? Ich erinnere mich bis dahin. Ich kann mich nicht mehr an ihre Gesichter erinnern.”

Kira nannte einen Namen. Skyfly. Das sagte ihr nichts. Sie zuckte mit den Schultern. Sie hatte keine Gesichter vor Augen. Und erst recht nicht, was hier unten vorgefallen war, das lag im Nebel. Sie hatte ganz schön etwas abbekommen. Kira versprach, dass die Jedi dafür büßen müssten. Ihre Stimme klang besorgt und hasserfüllt zugleich. Sie war emotional total aufgewühlt. Da Zoey in der Nähe war, die übrigens auch nichts mehr wusste, war Adria rasch wieder die Alte und um ihren Ruf bedacht. Das teilte sie ihrer Mutter auch unverblümt mit. Diese meinte daraufhin nur, dass sie ja nun endlich wieder richtig wach sei und sie sie nun alleine lassen könnte.

“Ja, geh! Ich komm` schon klar!”,

sagte sie beim sich Aufsetzen und hielt sich dabei ihren Kopf mit beiden Händen und verzog dabei das Gesicht schmerzerfüllt. Auch ihr Rücken schmerzte sehr. Wie das im Kopf schepperte! Ihr wurde total schwindlig. Kira müsse die Jedibande aufhalten und wollte dem Grafen zu Hilfe eilen. Kira warnte sie, nichts Unüberlegtes zu machen, da ihr Zustand das verbat. Ihre Sorge war ungewohnt und machte Adria bewusst, dass sie diesmal ganz schön etwas abbekommen hatte, denn zimperlich waren die Sith alle nicht.

“Ja!”,

gab ihr Adria zu verstehen, auf sie hören zu wollen. Etliche Jünger und Wächter und junge Sith, ein großer Schwung von ihnen, suchten nach den Jedi und liefen an ihnen vorbei. Zoey war längst im Getümmel verschwunden und wollte wohl nach den Jedi mitsuchen. Kira hatte ihren Medidroiden schon gerufen und teilte ihr das mit. Adria hasste Medidroiden. Seit Kindertagen an. Aber nun längst den Kinderschuhen entwachsen, wusste sie um deren Notwendigkeit, auch wenn ein Unbehagen geblieben war. Der sollte sie verarzten. Ob sie klar käme, fragte Kira nochmal nach. Adria fühlte sich wie eine Neunjährige. Kiras Stimme war schon wesentlich kühler geworden, also nicht mehr so aufgewühlt und erhitzt, der Hass auf die Jedi war herauszuhören, die Sorge abgeebbt. Sie wirkte gefasster.

“Ja, kannst gehen und die Jedi kalt machen!”,

antwortete Adria mit betont genervter Stimmlage und legte sich wieder flach hin, um auf den Droiden zu warten. Soviel Aufmerksamkeit, Sorge um sie selbst und Liebe war Adria seitens ihrer Mutter gar nicht gewohnt. Es war schnell zu viel des Guten.

Als sie in Schutt und Asche zurückblieb, kam ihr die Zeit bis zum Erscheinen des Droiden ewig lang vor. Der Wind säuselte frisch durch die Gänge. Dabei waren nicht mal 3 min vergangen, bis er auftauchte. Er scannte umgehend die junge Sithkriegerin von Kopf bis Fuß. Diagnose: starke Prellungen des Kopfes und der Wirbelsäule. Dadurch hatte sie eine Gehirnerschütterung und ihr Knie schmerzte durch die Prellung der unteren Wirbelsäule. Sie erhielt allerlei Medizin. Schmerzmittel, etwas gegen Übelkeit, Antischwindel-Medikament und Bacta intravenös injiziert. Dann drückte er noch ein wenig hier und da an ihrer Wirbelsäule herum. Es waren danach alle Wirbel wieder da, wo sie hingehören. Dann durfte Adria wieder weitermachen. Das tat sie dann auch sofort. Sie folgte ihrer Mutter.



Ziost, auf dem Weg durch die Zitadelle, um ihre Mutter Kira einzuholen: Adria
 
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[Ziost / Zitadelle / Außenbereich /Schlucht] mit Q’Tahem, Janus, Wächtern, nicht weit entfernt beim Schiff: Sane, Ari’a und Ribanna

Fast hatte sie mit ihren Machtfingern sein Genick erreicht! Kaum hatte sie jenes nur berührt, schon fuhr der dunkle Lord herum und vereitelte nicht nur ihren Angriff auf sein Genick, sondern ihre ganze Flucht. Jede Hoffnung schien endgültig ausgelöscht, als das Lichtschwert des Inquisitors sich durch ihren Leib bohrte.
Fassungslos überwältigt, fühlte Kestrel den sengenden Schmerz in ihrem Bauch, als das Lichtschwert des Dunklen Lords mit erschreckender Leichtigkeit durch ihre Verteidigung gedrungen war. Die rote Klinge bohrte sich tief in ihr Fleisch wie ein glühendes Messer und spießte sie auf. Der schreckliche Schmerz durchzuckte sie und ließ sie keuchen und erschrocken in die goldenen Augen des Mannes blicken. Ihre eigene Waffe fiel bereits klirrend zu Boden und erlosch.
Sturns Hand umklammerte nun unerbittlich ihren Hals und die Welt schrumpfte auf diesen Augenblick der Qual zusammen. Der eiserne Griff schnürte ihr die Luft ab, während sie versuchte, nach Atem zu ringen. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust, die Panik kroch in jede Pore ihres Seins. Er hatte sie durchbohrt… . Wie damals als Padawan- als Slayer sie mit seiner blutroten Klinge aufgespießt hatte. Sarid hatte sie damals gerettet. Sie hatte gerade so überlebt. Diesmal würde sie nicht so viel Glück haben. Hier…würde sie niemand retten. Sie würde sterben. Sie würde sterben… . Sie hatte versagt. Es tat so weh! Die Angst packte sie wie eine eiserne Faust. Sie spürte den Tod näher kommen, spürte das brennende Gefühl des Lichtschwerts in ihrem Fleisch. Dieser Mann durfte nicht gewinnen! Kestrel verlor nun auch noch den letzten Funken an Glauben an die Macht. Das Dunkle triumphierte erneut. Wie viel zu oft... .

Die Jedi versuchte sich gegen seinen eisernen Griff zu stemmen, ihre Finger klammerten und krallten sich krampfhaft um sein Handgelenk. Eine flüchtige Hoffnung, einen Moment länger zu überleben. Jede Faser ihres Körpers schrie vor Schmerz, als sie spürte, wie das Leben aus ihr wich und ihre Knie drohten einzuknicken. Das Lichtschwert in ihrem Bauch durfte sich nicht durch ihren gesamten Leib schneiden, wenn sie die Balance verlor.


"Nein... Nein! Bitte!"

Wimmerte sie erstickt. Ihre Gedanken überschlugen sich in einem Chaos der Verzweiflung. Sie wollte nicht sterben. Nicht jetzt. Nicht hier. Nicht kurz vorm Ziel. Aber die Realität war ein unnachgiebiger Albtraum. Die Rebellion schien ein vergeblicher Kampf gewesen zu sein und die Idee, dass sie diesem Tyrannen Einhalt gebieten konnte, wirkte nun wie ein naiver Traum. Der Dunkle Lord hatte seine Überlegenheit mit erschreckender Leichtigkeit enthüllt. Ihr gestohlenes Lichtschwert lag unerreichbar auf dem Boden, ein letztes Symbol ihrer gescheiterten Rebellion. Das Lächeln auf Janus Gesicht durchschnitt die Dunkelheit wie ein giftiges Messer. Er genoss diesen Moment, die Kontrolle über Leben und Tod. Mit einem letzten verzweifelten Blick auf ihren ehemaligen Padawan, der hilflos zusehen musste, klammerte sich Kestrel an das Handgelenk des Inquisitors. Ihr Körper bebte vor Schmerzen und ihr Blick war erfüllt von einer Mischung aus Trotz und Furcht.

“Lauf Q’Tahem! Lauf! Für mich ist es zu spät!”

Gab sie ihm mental mit, denn der Jedi Ritter hatte keine Chance gegen Sturn. Sollte er doch endlich das nahe Schiff nehmen und sich endlich selbst retten!
Kestrel spürte, wie die Dunkelheit ihre Sinne umhüllte, während sie um Atem rang. Angst durchzuckte sie. Sie wollte nicht sterben. Nicht so. Nicht jetzt. Nicht durch die Hand dieses abgründigen Lords. Sie wollte ihm nicht den Gefallen tun und so klammerte sie sich verzweifelt an ihr Leben. Sie hatte es ihm wirklich viel zu einfach gemacht!
Ihr Griff an seinem Handgelenk wurde jedoch schwächer und das Lichtschwert in ihrem Bauch brannte wie eine Sonne der Vernichtung. Sie fühlte die eiskalte Hand des Dunklen Lords, die ihre Kehle umklammerte und die schmerzhafte Gewissheit, dass die Dunkelheit gesiegt hatte. Tränen liefen ihr über die Wangen. Doch selbst in ihrer aussichtslosen Lage gab sie nicht auf. Ein kleiner Funke Hoffnung glomm noch in ihrem Herzen, ein letzter Widerstand gegen die überwältigende Dunkelheit, die sie umschloss. Sie würde kämpfen, bis ihr letzter Atemzug verbraucht war. Aber im Angesicht von Janus überwältigender Macht fühlte sich ihre Entschlossenheit wie ein winziges Licht in der Finsternis an, bereit, jeden Moment zu erlöschen. Doch sie klammerte sich verzweifelt an ihr Leben… .


[Ziost / Zitadelle / Außenbereich /Schlucht] mit Q’Tahem, Janus, Wächtern, nicht weit entfernt beim Schiff: Sane, Ari’a und Ribanna
 
[Ziost / Zitadelle / Außenbereich /Schlucht] mit Kestrel, Janus, Wächtern, nicht weit entfernt bei Schiff: Sane, Ari’a und Ribanna

Im ersten Moment schien die Illusion gegenüber Sturn zu wirken. Er war irritiert und wechselte seine Haltung von der Offensive in die Defensive. Der Schauer an Felssplittern hätte jeden anderen unerfahrenen Sith sicherlich durchlöchert, aber einem unerfahrenen Sith standen das ehemalige Meister-Schüler Gespann nicht gegenüber. Kurz war Hoffnung aufgekeimt, jedoch verpuffte diese, genau wie die Steinsplitter an dem Machtschild von Janus.

In seinem Kopf hallten Kestrels Worte wider. Er hätte fliehen sollen und nicht wieder herkommen sollen.

Ich kann Dich nicht zurücklassen! Nicht nach allem, was wir erlebt haben… Du bist mehr als nur eine Mentorin, du bist auch eine Freundin… Und Freunde lässt man nicht im Stich!

, übertrug er ebenfalls über die Macht zurück zu Kestrel.
Der dunkle Graf wandte sich ihm mit überheblicher Gelassenheit zu und schenkte ihm den typischen Makashi-Gruß. Der Herzschlag des Nautolaners beschleunigte sich erheblich, denn nun wurde ihm bewusst, dass der Sith ihn nun auch auf dem Radar hatte. Der Graf wiederholte sinngleich die Worte, die er gedacht hatte, als er zu Kestrel geeilt war: es war mutig, aber töricht seiner ehemaligen Meisterin zur Hilfe zu eilen. Grimm mahlte Q'Tahem seine Backenzähne aufeinander und schenkte sich eine Antwort.

Stattdessen hallten abermals Kestrels Worte durch seinen Kopf: “Vernichten wir ihn!”.
Ohne viel Vorbereitung oder Planung rannte Kestrel los und nutzte den Moment der Verwirrung, als Q’Tahem die Illusionen verschwinden ließ und Janus mit klarer Gewissheit den echten Nautolaner ausmachen konnte. Kühn sprintete die Jedi Meisterin voraus und versuchte, den Machtschild des Grafen zu durchbrechen. In Windeseile war die Frau in die Nähe des Sith gekommen. Niemals würde er da noch rechtzeitig reagieren können! Alle Hoffnungen wurden jedoch zerstört, als Janus sich blitzschnell umwandte und Kestrel am Hals packte. In einer fließenden Bewegung durchbohrte er ihren Bauch mit der blutroten Klinge seines Lichtschwerts. Ein eiskalter Schauer durchfuhr den Nautolaner und seine Augen weiteten sich. Er konnte nicht glauben, was er da gerade sah. Panik durchfuhr ihn! Er hatte Kestrel im Stich gelassen und ihr nicht geholfen! Wie angewurzelt war der Ritter dagestanden und hatte den Moment verpasst, den Sith abermals abzulenken. Janus legte den Kopf schräg und lächelte mit zufriedener Genugtuung.

Er lächelte!

Die Panik und Verzweiflung wurde verdrängt von einer unbändigen Wut auf den Mann, der seine ehemalige Meisterin durchbohrt hatte und ihr nun beim Sterben zusah. Leise Stimmen warnten ihn dafür, auf diese Quelle zuzugreifen, dass sie zwar eine süße Verlockung war, aber ihn nie wieder losließ. Der Nautolaner gab nichts auf die Stimmen. Und ließ es zu.
Die Dunkelheit wirbelte mit einem Mal durch ihn hindurch und sein Fokus war auf Sturn gerichtet, der Kestrel als eine Art makaberes Schild nutzte. Ziost und der Tempel schienen zufrieden zu lachen, und schenkten ihm eine Kraft, die er zuletzt auf Thearterra gespürt hatte. Er bebte und die Umgebung um ihn herum schien elektrisch zu knistern.


Nein. Nein… NEIN!

, schrie er gleichermaßen über Kestrels Aufforderung zu fliehen, als auch über Janus’ Tat. Das Lichtschwert, welches Kestrel hatte fallen lassen, wurde durch den Nautolaner aktiviert und schoss wie ein Blasterschuss von unten rechts nach oben links, mit der Hoffnung den Sith zu durchbohren, wie es Kestrel ebenfalls ergangen war. Im letzten Moment schaffte es der Graf auszuweichen und musste Kestrel loslassen. Der Nautolaner ließ jedoch nicht von ihm ab und schleuderte mehrere Felsen in der Größe von kleinen Speedern in Richtung des Sith, während er schäumend vor Wut auf Janus zu rannte. Seinen überheblichen Worten schrie er:

Halt’ Maul!

, entgegen.
Dann war er in seiner Reichweite und schlug wie ein wildes Tier auf ihn ein. Gegen Makashi war körperliche Überwältigung am effektivsten, daher legte er pure Kraft in jeden seiner Schläge und ließ sich dabei von der Dunkelheit unterstützen. Mal schlug er zu, Mal gab er ihm einen Tritt, Mal bekam er einen Machtschlag, als hätte ihn ein Bantha getroffen.
Viel Zeit würde er nicht haben, denn er merkte schnell, wie sehr die Dunkle Seite an ihm zehrte und mehr forderte als er geben konnte, ohne seinen Verstand zu verlieren.


[Ziost / Zitadelle / Außenbereich /Schlucht] mit Kestrel, Janus, Wächtern, nicht weit entfernt bei Schiff: Sane, Ari’a und Ribanna
 
Ziost, auf dem imp. Fluchtschiff “Drachenflügel”: Ribanna, Ari`a und Sane

Ari'a spürte die Eile und die Panik, die
Ribanna antrieben. Ihre eigenen Gefühle waren ein Wirrwarr aus Angst, Trauer und dem Drang zu überleben. Die Bilder der Arena, der Tod, der Gestank des Verbrannten - all das lastete schwer auf ihren Schultern. Doch sie konnte sich nicht erlauben, jetzt nachzugeben. Nicht hier, nicht jetzt.
Als
Ribanna die Wachen mit ihrer autoritären Stimme angebrüllt hatte, spürte Ari'a eine Mischung aus Bewunderung und Überraschung. Die junge braunhaarige Frau, normalerweise so zögerlich und ängstlich, hatte plötzlich eine ungeahnte Entschlossenheit an den Tag gelegt. Es war, als hätte sie eine verborgene Seite in sich entdeckt – eine Seite, die sich weigerte, in Angst zu erstarren.
Ari'a konnte nicht anders, als sich zu fragen, woher dieser plötzliche Wandel kam. Die Ereignisse der letzten Stunden hatten deutlich gemacht, dass jeder von ihnen in dieser Ausnahmesituation anders reagierte.
Ribanna schien eine ungeahnte Kraft aus ihrer Furcht gezogen zu haben. Vielleicht war es der nackte Überlebensinstinkt, der in solchen Momenten schlummerte und sich dann entfesselte.
Während die Worte von
Ribanna in der kalten Luft hingen, spürte Ari'a einen Stich der Anerkennung. Es war eine riskante Taktik, die Wachen so anzuschreien, aber es hatte funktioniert. Ribanna hatte die Autorität an sich gerissen, als wäre sie eine erfahrene Anführerin. In dieser düsteren Umgebung, wo die Sith-Herrschaft allgegenwärtig war, war jede kleine Rebellion, jeder Funke Widerstand bewundernswert.
Ari'a erkannte, dass
Ribanna vielleicht nicht mutig im traditionellen Sinne war, aber sie hatte ihre eigene Art von Tapferkeit gefunden – eine, die sich in entscheidenden Momenten zeigte. Es faszinierte und überraschte Ari'a gleichermaßen. In einer Welt, in der die Dunkelheit zu dominieren schien, konnte sogar die zaghafteste Flamme des Widerstands die Finsternis durchbrechen.
So stand Ari'a da, ihre eigenen Gedanken wirbelten wie Staub in einem Sturm, während sie beobachtete, wie
Ribanna sich durchsetzte. Ein kleines Lächeln spielte um ihre Lippen, eine stumme Anerkennung für die neu gewonnene Freundin, die in dieser scheinbar ausweglosen Situation eine unerwartete Stärke offenbart hatte.

Der Weg war frei, sie rannten in das Schiff und die blaue Twi’lek warf
Ribanna einen vielsagenden, anerkennenden Blick zu. Die Blauhäutige steuerte sofort das Cockpit an, um schnellstmöglich zu starten. Hoffentlich fiel die Startfrequenz nicht zu sehr auf.
Dann plötzlich
Sane! Nein! Die Erinnerungen an die Zeiten, als sie mit ihm und den Jedi zusammengelebt hatte, blitzten in ihrem Geist auf. Das er noch lebte war eine Überraschung, aber auch eine Gefahr. Sane war ein treuer Anhänger der Republik und der Jedi. Wie würde er auf Ribanna und Ari'a reagieren? Ari'a spürte die Spannung in der Luft und schloss vom Cockpit aus die Tür des Raumschiffes.
Das Mädchen konnte die Angst in der Stimme von
Ribanna hören. Die Bitte um Zusammenarbeit, das Eingeständnis, dass sie keine Kriegerin war. Ari'a bewunderte ihre Ehrlichkeit, ihre Offenheit, auch wenn es im Moment der Flucht geschah und vor allem sich nicht mit der Meinung von Ari’a vertrug.

In diesem Moment entschied sich die Blauhäutige, denn Erinnerungen blitzten in ihr hoch. Wut und Furcht siegten über ihre Gefühle und ihren Verstand. Ihr Blick traf auf den den von
Sane, als sie vom Cockpit zurücklief. Ihre eigenen Gedanken wirbelten. Ihr Herz schlug schnell und sie spürte, wie die Macht um sie herum flirrte.

“Nein,
Ribanna! Dieser Mann hat mich beinahe getötet und ertränkt! Er verdient keine Gnade!”

Fuhr die Blauhäutige dazwischen und zündete ihr rotes Lichtschwert.

“Wir werden ihm seine gerechte Strafe unterziehen!”

Die dünne blaue Twi’lek wirkte plötzlich wie ausgewechselt. Der Mann hatte etwas in ihr wach gerüttelt. Ein Tier in ihr geweckt, was plötzlich kaum noch zu bremsen war.

“Wir werden diesen Mann
Kira und Janus präsentieren! Wir werden wieder in ihrer Gunst steigen! Wir sind zu zweit und sieh ihn dir an! Er ist nur ein Häuflein Elend! Zoey wird stolz auf mich sein!”

Spuckte sie dem schwächelnden Mann förmlich entgegen und ihre Worte trieften vor Hass und Gift gegenüber ihm.

Ribanna…wir können nicht fliehen. Die Sith würden uns jagen und finden und töten. Du hast ihre Macht gesehen. Es gibt kein zurück mehr… . Doch wir können unseren Ruf…unseren Stand bei unseren Meisterinnen festigen, indem wir ihnen diesen Menschen bringen! DAS ist ABSOFORT unsere einzige Rettung! Verstehst du das Ribanna?! Die Dinge haben sich hiermit GEÄNDERT! Wir haben nun eine CHANCE!”

Brüllte Ari’a außer sich nun
Ribanna an und beäugte dann wieder gierig Sane, um ihm weh zu tun. Ja… . Ihr inneres Tier rief danach. Dafür, dass er sie im Regen in der Pfütze beinahe ertränkt hatte!

“Das wirst du mir büßen Jedinarr! Was gibst du dich auch mit solchen Versagern ab!”

Ari’a merkte selbst kaum noch, was sie da von sich gab. Wirkte plötzlich wie ausgewechselt, als die Erinnerungen an den Kampf mit ihm vor der Zitadelle in ihr hoch kamen. Ihre Augen färbten sich dunkler als zuvor und das Mädchen holte mit dem Lichtschwert aus und traf in ihrer Wut daneben, als der Mann gerade so ihrer Klinge auswich. Funken sprühten von der Wand und ein Alarm im Schiff ertönte und das Licht fiel aus und die Notbeleuchtung schaltete sich ein. Anscheinend hatte sie eine der Hauptleitungen getroffen. Egal!

“Mistkerl!”

Schrie sie den Mann an und holte ein weiteres Mal mit ihrer roten Klinge nach ihm aus.

Ziost, auf dem imp. Fluchtschiff “Drachenflügel”: Ribanna, Ari`a und Sane
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle und Außenbereich | Janus, Kira, Zoey, Adria, Ari´a, Ribanna, Wächter (NSC), auf der Flucht: Gefangene

Es war überaus anziehend, zu beobachten und zu spüren, wie jemand starb. Wie das sprichwörtliche Lebensblut aus ihnen heraus rann und den Boden tränkte. In der Macht zu sehen, wie der Lebensfunke flackerte und immer kleiner und schwächer wurde. Das war absolute Herrschaft, die Existenz eines anderen in den Händen zu halten und sie nach Gutdünken beenden zu können. Die vielleicht gröbste, aber auch reinste Form von Kontrolle, ganz besonders befriedigend dann, wenn das Opfer jemand war, der wiederholt die eigenen Pläne durchkreuzt hatte. Und so lächelte Janus, schmal und auf eine verdrehte Art und Weise beinah gütig, wohlwollend, dankbar, dass seine alte Rivalin ihm nun diesen Triumph ermöglichte. Der Schock hatte Kestrels Augen riesengroß werden lassen, als sie den Dunklen Lord anstarrte, sein Lichtschwert eine glühende Marter in ihrem Bauch, seine freie Hand um ihren Hals gelegt, um auf Gesichtshöhe jede schmerzverzerrte Regung verfolgen zu können. Langsam, genüsslich, beugte sich der blasse Halb-Echani ein wenig nach vorn und blickte seine Gegnerin aus golden schimmernden Augen an.

Als er sprach, war es ein intimes, fast schon väterlich wirkendes Flüstern, frei von offenkundiger Böswilligkeit und Zorn. Die glatte Stimme des Grafen klang wie ein kühler Gebirgsbach, der die letzten Momente der Jedi sanft umspülte und für immer in die Vergessenheit trug. Sie war eine fähige Kontrahentin gewesen, hartnäckig und zäh, aber schlussendlich nur ein weiteres Hindernis, das er überwunden hatte. Eine Herausforderung, an der Janus gewachsen war, und so war der Inquisitor auf die ihm eigene Art dankbar. Nicht mehr lange und Kestrels Agonie würde ein Ende finden, der gnädige Tod sie empfangen. War das nicht großzügig? War er nicht gnädig? Einige Finger seiner Hand fanden die Wange der Jedi und streichelten sanft darüber, kühl und endgültig.


„Sssssshhh. Es ist schon vorbei. Es ist schon vorbei.“

Kein Kampf mehr. Kein Widerstand. Nur noch Dunkelheit und Schlaf. Janus war so fasziniert vom Todeskampf seiner Nemesis, dass er ihren nautolanischen Begleiter nur mit vermindertem Interesse im Auge behielt. Aber selbst ein Teil seiner geschärften Sinne in der Macht genügten, um den Schrecken, die Trauer und die Wut des Jedi zu fühlen. Verzweiflung und Schock wichen Zorn und Entschlossenheit, mit einem Urschrei stürmte der Nautolaner los, sein Brüllen gesättigt von Dunkelheit und Vernichtungswille. Janus wirbelte herum und hielt Kestrel wie einen noch zuckenden Schutzschild vor sich, aber dann sah er sich gezwungen, die braunhaarige Frau fallen zu lassen, als sein neuer Gegner ihre fallengelassene Waffe durch die Luft schleuderte und ihn damit nur um Haaresbreite verfehlte. Der Dunkle Lord machte einen großen Schritt zur Seite, riss seine eigene Klinge nach oben und fixierte den rennenden Jedi, um den lachende Schatten tanzten. Janus sah sich gezwungen, erst einmal in die Defensive zu gehen, als ihm Felsbrocken entgegen flogen, wann immer möglich wich er aus, den Rest zerteilte er mit seiner Klinge, und dann blieb keine Zeit für anderes: Sein tobender Kontrahent stand ihm Auge in Auge gegenüber und hieb mit unbändiger Wut auf ihn ein.

Was auch immer diese Attacken an Eleganz vermissen ließen, machten sie durch schiere rohe Kraft und Brutalität wett. Rasch passte sich der gelenkige Fastmensch an die veränderte Situation an, wich aus und zurück, tänzelte um seinen Gegner herum und ließ so viele Angriffe wie nur irgendwie möglich ins Leere laufen. Makashi mochte in den Augen von Janus die Königsdisziplin im Lichtschwertkampf sein, aber er war nicht blind für die Schwächen dieses Stils, wenn man es mit einem Feind zu tun hatte, der auf schiere Stärke und Überwältigung setzte. Und stark war dieser Nautolaner, angetrieben von der Finsternis, die auf Ziost besonders wirkungsmächtig war und ihre Finger nach ihm ausstreckte. So viel Hass. So viel Zorn. So viel Energie. In diesem Jedi steckte Potential, doch war es möglich und erstrebenswert, ihn von den Fesseln des Lichts zu befreien? Janus huschte flink über die karge Landschaft und schleuderte Dreck und Erde in Richtung seines Feindes, um sich etwas Luft zu verschaffen.


„Eloquenter wird es wohl nicht. Nun denn. Kommt, kleiner Jedi. Ihr seid jetzt in der Finsternis. Mit mir. Ich sehe Euch.“

Verkündete der Inquisitor unheilvoll und setzte zum Gegenangriff an. Bis jetzt hatte er noch keinen Kampf durch reine Verteidigung gewonnen, und so wuchtig die Attacken des Jedi auch sein mochten, rissen sie doch auch klaffende Lücken in seinen eigenen Schutz und machten ihn anfällig für einen Konter. Janus lauerte auf seine Chance, konzentriert und wachsam...und genoss die Herausforderung, mit einem Jedi zu streiten, der am Rande der dunklen Grube tanzte. Es brauchte nur einen kleinen Stoß...

[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle und Außenbereich | Janus, Kira, Zoey, Adria, Ari´a, Ribanna, Wächter (NSC), auf der Flucht: Gefangene
 
Ziost / Raumschiff Drachenflügel/ Einstiegsrampe / Ribanna, Ari'a, Sane

Schwer atmend lehnte er an der Innenwand des Raumschiffes. Für den Weg an den Wachen vorbei hatte er nochmal alle Kräfte mobilisiert, die noch übrig waren. Jetzt zitterten seine Knie, ihm war schwindelig, sein Sichtfeld verschwamm immer wieder. Sein ganzer Körper bestand nur noch aus Schmerzen und er sehnte sich nach einer Pause. Er war noch nie so erschöpft, oder zumindest fiel ihm im Moment keine vergleichbare Situation ein. Coruscant, Thearterra und Corellia kamen ihm dagegen fast schon wie Erholungsurlaube vor.

Es dauerte nicht lange, bis die beiden Frauen ihn bemerkten. Sane hatte immer noch das Gewehr bei sich und richtete es auf Ribanna, die mit erhobenen Händen auf ihn zuging. Eine Verräterin blieb eben eine Verräterin, dachte er sich. Zuerst hatte sie ihre Freunde verraten, dann die Jedi und die Republik und jetzt verriet sie die Sith. Scheinbar war ihr nur die eigene Haut wichtig, alles andere schien Ribanna egal zu sein. Aber das war nicht der Moment, um zu diskutieren - oder gar zu kämpfen. Weder war Sane in der Verfassung dafür, noch war es der richtige Zeitpunkt. Sie hatten sich alle drei erfolgreich an Bord gemogelt. Ein Kampf würde nur unnötig Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Ribanna schien ähnlich zu denken. Sie wollte mit alldem nichts mehr zu tun haben und nur noch verschwinden. Sane überlegte kurz, dann nickte er. Vermutlich hatte er gar keine andere Wahl, auch wenn ihm das Wort "Zusammenarbeit" nicht gefiel. Die ehemalige Jedi hatte oft genug bewiesen, dass auf sie kein Verlass war. Sollte es zu einer schwierigen Situation kommen, war Sane auf sich allein gestellt, das wusste er. Wahrscheinlich war es am besten, wenn sie aus dem System verschwanden und sich ihre Wege dann so bald wie möglich trennten.

Eine andere Auffassung hatte dagegen Ari'a. Die Twi'lek griff ihn sofort an und Sane konnte dem Hieb mit dem Lichtschwert nur knapp entkommen. Seine Knie gaben nach und er stürzte zu Boden. Ari'a sprach davon, dass Sane sie töten wollte und sie den Soldaten nun nutzen wollte, um sich die Gunst der Sith zu erkaufen.


"Du hast Sarah getötet, das werde ich dir nie verzeihen. Dass du noch lebst und sie nicht mehr bei uns ist..."

Mit Tränen in den Augen schaute er hoch zu der Twi'lek. Sane hatte vor der Zitadelle auf sie eingeredet. Er hatte versucht, sie mit Argumenten zu überzeugen. Ari'a hatte dafür seine Freundin getötet. Auch wenn Ari'a im Moment hier stand: die Frau hatte sich vor der Zitadelle für ihren Weg entschieden. Ihre Worte unterstrichen das noch einmal. Die Twi'lek und er würden nicht gemeinsam von Ziost fliehen können, das war Sane jetzt klar. Mit Ribanna wäre es kein Problem gewesen, ihr fehlte das Rückgrat, aber Ari'a war anders. Er hasste die Frau noch mehr als Zoey oder Janus. Da fiel ihm ein, dass er ja noch den Sith-Dolch hatte. Als die Twi'lek gerade zum zweiten Hieb ausholte, sprang er nach vorn und stach mit dem Dolch nach ihr.

Ziost / Raumschiff Drachenflügel/ Einstiegsrampe / Ribanna, Ari'a, Sane
 
[Ziost / Zitadelle / Außenbereich /Schlucht] mit Q’Tahem, Janus, Wächtern, nicht weit entfernt beim Schiff: Sane, Ari’a und Ribanna

Sturns Nähe war verstörend, widerlich. Sein Genuss an ihrem Leiden, die Art und Weise, wie er ihre Wange streichelte, verursachte Ekel und Schauder. Kestrel fühlte sich furchtbar, nicht nur körperlich, sondern auch auf einer viel tieferen Ebene. Sie wurde zum Spielball seines sadistischen Vergnügens. Es war, als ob er sich an ihrem Schmerz labte, als ob er ihre Qualen als süße Musik empfand. Das Gefühl seiner kalten Berührung auf ihrer Haut verursachte Schaudern und Übelkeit in ihr.
Die Erlösung kam erst, als er sie losließ. Der Moment, in dem sie zu Boden sank, befreit von seinem eisernen Griff, war wie eine Rückkehr ins Leben. Das Lichtschwert wurde aus ihrem Leib gezogen und der Schmerz erreichte eine neue Ebene, als das Adrenalin und der Schock langsam nachließen. Jeder Atemzug war eine Qual und das Bewusstsein um ihren eigenen Körper war fast unerträglich. Stöhnend windete sie sich auf dem Boden. Ihr gesamter Körper brannte. Nicht nur ihr durchbohrter Leib, sondern auch ihr Rücken, ihr Oberschenkel und ihr Arm. Das Stöhnen wich recht schnell schrecklich gequälten Lauten. Der Kampf um ihr Leben hatte begonnen und Kestrel weigerte sich, sich von der Dunkelheit verschlingen zu lassen. In ihrem Inneren flammte eine zähe Entschlossenheit auf, trotz des Schwindens ihrer Kräfte und der überwältigenden Dunkelheit, die sie umgab.
Die Schmerzen, die durch Kestrels Körper zuckten, waren ein brennendes Inferno, das von ihrem Bauch ausstrahlte, wo das Lichtschwert gnadenlos durch sie hindurch gefunden hatte. Jeder Atemzug war wie ein glühendes Messerstechen. Die Wunden an ihrem Bein, Rücken und Arm, von den vorherigen Attacken mit dem Lichtschwert, pulsierten im Einklang mit ihrem pochenden Herzschlag. Jede Berührung und Erschütterung, selbst der Hauch des Windes, schien ihre Haut zu peinigen.
In dieser Hölle aus Schmerz und Verzweiflung kämpfte Kestrel gegen die Ohnmacht an, gegen den Sog der Dunkelheit, der versuchte, sie zu verschlingen. Ihr Überlebenswille war eine letzte glimmende Flamme inmitten der düsteren Dunkelheit, aber wie lange konnte sie diesem grausamen Feuer standhalten? Sie klammerte sich an die Macht. Würde sie ihr diesmal helfen?

Kestrels Gedanken waren ein Wirrwarr von Schmerz, Bedauern und Enttäuschung. Als sie den Tod nahen fühlte, bedauerte sie nicht nur ihre Entscheidungen, sondern auch die, die Q'Tahem getroffen hatte. Der Nautolaner hätte fliehen sollen, sich retten und ihrem Kampf und Tod somit einen Sinn geben können. Ihr eigenes Leiden war unwichtig im Vergleich zu der Möglichkeit, dass jemand, den sie als Freund und Schüler betrachtete, eine Chance zum Überleben gehabt hätte. Immerhin hatte sie den Nautolaner in diese schreckliche Lage gebracht. Die Vorstellung, dass ihr Opfer und Kampf umsonst gewesen sein könnten, schmerzte genauso wie der physische Schmerz. Eine Welle der Verzweiflung durchflutete sie, als Sturn den Angriffen von Q’Tahem gewachsen war und nun zum Gegenangriff über ging. Wenn nur Q'Tahem sich rechtzeitig abgewandt und geflohen wäre, hätte zumindest sein Leben gerettet werden können. Aber jetzt schien alles verloren.

Q'Tahem hatte keine Chance gegen Sturn, das wusste sie. Der Dunkle Lord war mächtig und erfahren und der Nautolaner hatte sich in eine aussichtslose Schlacht gestürzt. Ihr Herz schmerzte bei dem Gedanken, dass er vielleicht denselben Weg wie sie gehen würde. Doch trotz der Verzweiflung konnte sie nichts tun, um ihn zu retten. Die Machtlosigkeit in dieser Situation schnürte ihr die Kehle zu, als sie auf dem Boden lag.

In den nächsten Momenten erfüllte Kestrel nicht nur der physische Schmerz, sondern auch die Qual der Niederlage und des Verrats. Es war furchtbar für sie zu erkennen, dass Janus nicht nur ihren Körper besiegt hatte, sondern auch ihren Geist. Er hatte sich einen Weg durch ihre Gedanken gebahnt, all ihre Geheimnisse und Erinnerungen aufgedeckt, indem er ihre Seele wie ein Buch durchgeblättert hatte.
Es war nicht nur der Verlust ihres physischen Daseins, der sie peinigte, sondern die Tatsache, dass Janus nun alles von ihr hatte. Selbst ihren Körper hatte er bekommen. Jeden Moment der Freude, jeden Schmerz, jede Schwäche und jede Stärke – er hatte es in sich aufgenommen. Die Dunkelheit, die er in ihr entfacht hatte, schien nun von seinem triumphierenden Lächeln genährt zu werden.
Es war eine vollständige Niederlage, ein Eingeständnis, das über das Körperliche hinausging. Sturn hatte sie Stück für Stück zerstört.
Die Dunkelheit triumphierte nicht nur über ihr Licht, sondern auch über ihre Integrität. Es war ein Schmerz, der über den physischen Tod hinausging – eine unerträgliche Last, die sie in den Abgrund zog, während Janus über ihre verbleibenden Funken von Leben triumphierte.

Es war alles verloren. Sie konnte nur noch zusehen, wie auch Q’Tahem fallen würde... . Oder?

Mit zitternder Hand und letzten Kräften streckte Kestrel ihre Hand aus, die Fingerspitzen in Richtung Janus und Q'Tahem gerichtet. Die Macht, die einst so mächtig und kraftvoll durch sie hindurch geflossen war, war nun nur noch ein schwacher Schatten vergangener Stärke. Die Verbindung zur Macht war geschwächt durch Kampf und ihren eigenen Erhalt ihres Lebens. Doch selbst in diesem geschwächten Zustand versuchte sie verzweifelt, irgendwie zu helfen.
Mit letzter Kraft schickte sie einen schwachen Schub der Macht aus, ein kleines Zittern in der Luft, das darauf abzielte, Sturn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ein winziger Widerstand gegen die überwältigende Finsternis, die er entfacht hatte, doch die kleinsten Dinge konnte oft großes vollbringen. In einem Kampf war jeder Schritt, jede Bewegung wichtig. Die kleinste Abweichung, der kleinste Fehler und Balanceverlust, konnte verheerende Folgen haben.

Gleichzeitig versuchte sie, sich mental mit Q'Tahem zu verbinden, ihm Mut und Entschlossenheit zu senden. Ihre Gedanken flehten förmlich:


"Q'Tahem, widerstehe ihm! Lass ihn nicht siegen! Die Macht ist mit dir!"

Doch sie wusste, dass ihre Bemühungen nur noch ein Flüstern im Sturm waren. Wenn überhaupt, konnte sie nur minimalen Einfluss ausüben.
Die Anstrengung, sich gegen den drückenden Sog der Ohnmacht zu stemmen, war enorm. Kestrels Hand sank zurück auf den Boden, während sie um ihr Leben kämpfte und der Funken Hoffnung blieb: dass selbst der kleinste Einsatz der Macht genug sein könnte, um das Gleichgewicht im Kampf und in den Machtverhältnissen zu verändern und Q'Tahem eine Chance zu geben… .


[Ziost / Zitadelle / Außenbereich /Schlucht] mit Q’Tahem, Janus, Wächtern, nicht weit entfernt beim Schiff: Sane, Ari’a und Ribanna
 
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Ziost, auf dem imp. Fluchtschiff “Drachenflügel”: Ribanna, Ari`a und Sane


Nach einem anerkennenden Blick, den Ribanna sehr zu schätzen wusste, war Ari`a ins Cockpit vorgelaufen oder, besser gesagt, gestürmt. Doch dann tauchte Sane auf. Das hatte nicht zu ihrem Plan gehört. Eine unerwartete Wendung. Ribanna versuchte ihn für ihren Plan zu gewinnen. Sie wollten schließlich alle fliehen. Noch zeigte sein Gewehrlauf auf sie, doch er senkte es leicht. Sie konnte es in seinen Augen sehen, auch wenn er nichts sagte. Augen waren nicht umsonst der Spiegel zur Seele. Er hatte genug vom Kämpfen, schien arg erschöpft und wollte hier weg und hatte nichts dagegen einzuwenden. Auch ihr Machtauge erkannte genau das. Ribanna atmete auf. Für heute gab es genug Verletzte und Getötete. Sie mochte nicht noch mehr sehen oder selbst das Opfer werden. Hinter sich hörte sie plötzlich ein lautes klares:
"Nein"!
Ribanna hörte Ari`as entrüstete hasserfüllte Stimme hinter sich. Sie hatte offensichtlich eine gänzlich andere Meinung hierzu. Ribanna erstarrte richtig vor Schreck. Ihr Herz raste. Damit hatte sie irgendwie nicht einmal im Traum gerechnet. Sie bekam eine Gänsehaut! Wieso? Sollte es auf einen Kampf hinauslaufen? Ihre ungestellte Frage wurde rasch beantwortet. Schrill tönte Ari`as Stimme schneidend durch den engen Raum. Dieser Mann hätte sie fast getötet. Ertränkt! Er hätte keine Gnade verdient. Ihr Hass war unüberhörbar. Sie stieß sie regelrecht zur Seite und rempelte an ihr vorbei, ihr Lichtschwert gefährlich knisternd aktiviert.


“Was?!”,

brachte jetzt Ribanna fassungslos heraus? Der Doktor hatte sie umbringen wollen? Sie wollte ihn bestrafen. Ari`a redete sich in Rage und sprach ihre Überlegungen offensichtlich gleich aus. Sie wollte, dass sie ihn Kira und Janus präsentieren würden. Sie würden in ihrer Gunst steigen und Anerkennung finden. Zoey würde stolz sein. Das mit dem Fliehen fand sie wohl nicht mehr so toll. Sie sprach sich dagegen aus. Sie hätten das wohl nicht ganz zu Ende gedacht. Sie würden niemals Ruhe finden. Vor Sith konnte man nicht fliehen. Ribanna wurde es flau im Magen, als sie erkannte, dass Ari`a leider nicht ganz unrecht hatte. Sie könnten sich einen guten Ruf aufbauen. Das wäre ihre Chance. Ihre Rettung. Ribanna schluckte. Es kam so überraschend. Sie fühlte sich überrumpelt. Die andere Variante hatte ihr gefallen. Jetzt wurde sie gestrichen. Die Hoffnung zerfiel. Doch es gab einen Ausweg. Einen Ausweg, der momentan nicht ganz so verheißend, langfristig aber vorteilhafter war. Ihre Gedanken überschlugen sich richtig. Die Dinge hätten sich geändert, sagte ihre Freundin mit fester eindringlicher Stimme. Sie klang davon überzeugt. Sie klang so entschlossen. Sie schrie, so dass sich deren Stimme fast überschlug, dass er dafür büßen würde. Sie nannte die Jedi Versager. Ihre Mitstreiterin stürzte sich auch schon auf ihn. Sie schlug rabiat auf Sane mit ihrer Lichtschwertklinge ein. Er fiel zu Boden.

Ari`a dann bringe ihn nicht um!”,

schrie Ribanna. Sie zitterte. Der Hieb landete allerdings im Schiff. Funken sprühten. Alarm ertönte ohrenbetäubend laut und eindringlich nervtötend. Das Licht fiel kurz aus.

“Du machst das Schiff ja kaputt und fluguntauglich und nimmst uns jegliche Wahl!”,

schimpfte Ribanna entrüstet, die noch nicht so ganz die Kurve gekriegt hatte wie Ari`a. Die Notbeleuchtung sprang an. Sane sagte etwas von Sarah. Sie hätte Sarah getötet. Da fiel es Ribanna wie Schuppen von den Augen. Ari´a hatte es ihr anvertraut. Stimmt, sie hatte Sarah getötet und diese hatte Sane etwas bedeutet. Sie verstand nun, was hier los war.

Alleine konnte sie nicht fliehen. Weglaufen bis an ihr wahrscheinlich frühes Lebensende war auch nicht erstrebenswert. Sie hatte recht. Er war ihre Chance. Sie zündete auch ihr Lichtschwert.


Sane, ergib dich! Du hast keine Chance!”

Somit signalisierte sie Ari`a, dass sie die krasse Wendung mit ihr gemeinsam ging. Dennoch blieb sie hinter den beiden Kämpfenden stehen. Es war zu eng, um zu dritt zu kämpfen und außerdem erschien ihr ihre Freundin gerade zu rasend. Sie hatte keine Lust, den Beiden in die Quere zu kommen. Jetzt kam seitens Sane ein scharfes Messer ins Spiel.


Ziost, auf dem Schiff Drachenflügel: Ari`a, Sane und Ribanna
 
Ziost / Raumschiff Drachenflügel/ Ribanna, Ari'a, Sane

Ari'a fühlte sich wie von einer kalten Hand gepackt, als die Ereignisse sich auf einmal so drastisch änderten. Sie war sich auch nicht sicher, ob
Ribanna überhaupt richtig auf ihrer Seite war. Ihr Herz raste, nicht nur wegen der kämpferischen Auseinandersetzung, sondern vor allem wegen der plötzlichen moralischen Wendung.
Die Worte von
Sane schnitten tief in ihre Seele. Er sprach von Sarah, von ihrer Schuld an ihrem Tod. Ari'a hatte versucht, diese Erinnerungen zu verdrängen, sie tief in den dunkelsten Winkeln ihres Geistes zu verbergen. Die Tat, die sie begangen hatte, um ihre eigene Haut zu retten, verfolgte sie nun in diesem engen Raum. Sie hatte das Leben einer Unschuldigen genommen, nur um ihr eigenes zu Retten und in der Gunst der Sith zu steigen.
Sane's Vorwürfe trafen sie wie ein Hieb. Sarah, die sie einst gekannt hatte, war tot und sie war für ihren Tod verantwortlich. Der Schmerz über diese Erkenntnis brannte in Ari'a wie glühendes Metall. Ihr eigenes Versagen sich gegen die Dunkelheit zu wehren, lastete schwer auf ihren Schultern und jetzt, da Sane es ansprach, konnte sie dem nicht mehr entkommen. Ihre Schuldgefühle waren echt und vor allem brannten sie sich tief in ihre Seele, die sie in den letzten Stunden und Tagen so sehr versucht hatte zu verdrängen.
Die Gedanken rasten in ihrem Kopf. Sie wollte fliehen, vor allem vor sich selbst, vor den dunklen Schatten ihrer Entscheidungen. Doch da war
Ribanna, die diese Konfrontation missfiel, die einen anderen Weg einschlagen wollte. In Ari'as Innerem tobte ein Sturm aus Schuld und Verzweiflung. Ihre eigene Schwäche, ihre Feigheit, die zu Sarahs Tod geführt hatte, schien sie zu erdrücken.

Als
Sane mit dem Messer auf sie losging, war es nicht nur der physische Schmerz, der sie traf, sondern auch die symbolische Bedeutung des Angriffs. Es war, als würde er direkt in ihre Seele stechen. Ari'a versuchte, dem Messer auszuweichen, doch es traf sie dennoch. Ein scharfer Schmerz durchzuckte sie, als das Messer ihren linken Lekkuschwanz aufschlitzte. Blut spritzte und der Schmerz war so intensiv, dass sie für einen Moment den Raum vergaß.
Die Kontrolle über die Situation entglitt ihr. In ihrer Verletzlichkeit, sowohl physisch als auch emotional, fühlte sie sich überwältigt. Tränen mischten sich mit dem Blut auf ihrem Gesicht. Der Schrei von
Ribanna drang gedämpft an ihre Ohren, aber es schien, als käme er aus weiter Ferne. Ihre Sicht verschwamm und sie wankte, versuchte, sich an etwas festzuhalten. Es war plötzlich so dunkel. Nur hier und da sprühten Funken an der Wand durch ihre Unachtsamkeit mit ihrem Lichtschwert.

Sane stand vor ihr, das blutige Messer in der Hand und seine Worte hallten in ihrem Kopf wider. In diesem Moment fühlte sich die Dunkelheit, die sie so sehr zu verbergen versucht hatte, übermächtig an. Der Wunsch, den physischen, sowie psychischem Schmerz zu beenden, war so stark, dass sie das Kribbeln der Macht um sich herum spürte. Ein impulsiver Gedanke, den sie sonst nie in Betracht gezogen hätte, schoss ihr durch den Kopf: Was, wenn sie einfach Sane töten würde? Tod wäre er für die Sith genauso von Wert. Die Schuldgefühle wären weg und sie könnte vielleicht einen Ausweg aus diesem Albtraum finden. Er könnte ihr nie wieder Vorwürfe machen und ihre Schuldgefühle befeuern. Sie könnte sie mit seinem Tod für immer begraben und er hatte im Gegensatz zu Sarah den Tod verdient. Er war längst nicht mehr unschuldig. Nicht so wie Sarah.

Aber noch bevor dieser Gedanke in die Tat umgesetzt werden konnte, wurde Ari'a von einer Welle der Schwäche übermannt. Sie blutete stark an dieser empfindlichen Stelle. Schwer atmend durch Angst und Wut, streckte sie die Hand nach ihm aus und das Messer flog wie durch Geisterhand in ihre Hand und sie schleuderte jene Waffe dann über den Boden zu Ribanna, damit sie die Waffe an sich nahm.

“Ob du es glaubst oder nicht, aber ich hatte keine andere Wahl,
Sane. Sieh dir doch an, was sie mit Kestrel und Q’Tahem gemacht haben. Es gab nur diesen Weg. Ich bin ihn nicht gerne gegangen, aber ich hatte keine andere Wahl, verstehst du? Verstehst du das?!”

Brüllte sie den Mann an.

“Ja, sie war unschuldig und es quält mich jede Minute daran zu denken, was ich getan habe. Aber im Gegensatz zu ihr bist du nicht unschuldig und wenn ich dich töte, dann kann mir niemand mehr Vorwürfe machen oder mich an diese Tat erinnern! Verstehst du das?! Verstehst du das?!”

Schrie sie sich in Rage und hieb erneut mit dem Lichtschwert nach ihm. Unkontrolliert und wild, während aus ihrem Lek ungesund viel Blut lief.

Ziost / Raumschiff Drachenflügel/Ribanna, Ari'a, Sane
 
[Ziost / Zitadelle / Außenbereich /Schlucht] mit Kestrel, Janus, Wächtern, nicht weit entfernt bei Schiff: Sane, Ari’a und Ribanna

Von der Wut gelenkt schlug der Nautolaner regelrecht auf den Mann ein, als würde er einem Fisch mit Wucht den Kopf abhacken wollen. Tänzelnd trat der Graf bei seinen Schlägen zur Seite oder lenkte sie ab. Er war deutlich erfahrener und ließ sich von der schieren Kraft, die Q’Tahem ihm entgegen brachte nicht überwältigen.
Der Nautolaner musste sich im Gegensatz dazu schwer konzentrieren. Seine Sicht wurde durch die Einwirkung der dunklen Seite mental am Rande seines Sichtfeldes beeinträchtigt. Zudem musste er seine Atmung und seine Emotionen irgendwie in Schach halten, was durch die Frustration der Schläge, welche ins Nichts trafen, schier ein Ding der Unmöglichkeit war. Der Dreck in seinen Augen und die überheblichen Worte des Sith machten die Sache nicht besser.

Und dann ging der Sith in den Gegenangriff über. Mit gezielten Hieben wurde der Nautolaner in seinen weiten, kraftvollen Schlägen gestört. Entweder durch frühes Ausweichen oder durch abruptes Stoppen seiner Schläge. Da Q’Tahem nun so gar kein Talent mit dem Lichtschwert hatte, wurde er mehr und mehr bedrängt. Die anfängliche Hoffnung durch das Anzapfen der dunklen Energien hier auf Ziost und das Zurückdrängen des Sith wurde mehr und mehr zermürbt, als sich Schwächen in seiner Verteidigung aufzeigen. Immer mehr musste der Nautolaner nun in die Verteidigung gehen, eine Situation, in der er früher oder später den Kürzeren ziehen würde.

Er versuchte ähnlich wie Sturn zu Beginn seines Schlagabtauschs nun ihn mit seinen Schlägen ins Leere laufen zu lassen, was in Anbetracht des sichereren Standes bei Form II kaum machbar war.

Doch dann geriet der dunkle Graf plötzlich kurz aus dem Gleichgewicht. Für eine kurze Sekunde war da eine Lücke in der Verteidigung des Grafen, welche Q'Tahem ohne zu zögern ausnutzte. Er hieb kraftvoll auf die linke Schulter des Sith zu, dann deaktivierte er nur für einen Moment seine Klinge, bevor er sie wieder aktivierte und anschließend versuchte, den Mann mit der Macht in seine Klinge hinein und zu sich herzuziehen. So wollte er die Parade des Sith umgehen und ihm seine Klinge durch die Brust rammen, ähnlich wie es auch Kestrel ergangen war.


Das ist für Kestrel!

, knurrte er dabei wütend.

[Ziost / Zitadelle / Außenbereich /Schlucht] mit Kestrel, Janus, Wächtern, nicht weit entfernt bei Schiff: Sane, Ari’a und Ribanna
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle und Außenbereich | Janus, Kira, Zoey, Adria, Ari´a, Ribanna, Wächter (NSC), auf der Flucht: Gefangene

So exquisit die süße Agonie, die Kestrel in ihren letzten Augenblicke erlitt, auch war, es gab da etwas, das Janus an der ganzen Angelegenheit störte. Einen Misston in einem ansonsten makellosen Lied, ein unpassendes, schrilles Geräusch in der Hymne seines Triumphs. Es hätte niemals so weit kommen dürfen, dass die Jedi es tatsächlich vollbrachten, aus der Zitadelle zu fliehen. Ihr Ende war für den Staub der Arena bestimmt gewesen, nicht hier, schon in Sichtweite der rettenden Schiffe. Die beinah geglückte Flucht trübte das Gesamtbild merklich und der Dunkle Lord wusste, dass er einiges zu bereinigen hatte, damit sein Ruf keinen Schaden nahm. Vielleicht hatte er sich zu sehr auf diese Auseinandersetzung eingelassen, zu viel Zeit und Ressourcen dafür eingesetzt, die Lakaien der Hellen Seite zu bekämpfen, und dabei zu wenig gewonnen. Gerade vor dem Hintergrund, dass das Ende des Falschen Imperators jeden Tag näher rückte, ein ernüchternder Gedanke, und der blasse Aristokrat beschloss, einen Schlussstrich zu ziehen und sich größeren Dingen zu widmen.

„So ist es brav. Gebt auf. Lasst los.“

Murmelte er also seiner Nemesis zu, als sie, aufgespießt von seinem Lichtschwert, Stück für Stück aus dem Leben schied und zu Boden fiel. Mitleidlos blickte Janus auf die Jedi herab und legte kurz den Kopf schief. Sie war immer so stolz auf ihre alberne Akrobatik gewesen – da gab es noch etwas, das er ihr nehmen konnte. Und so riss der Dunkle Lord seinen Fuß nach oben und trat mehrmals mit ungeheuer brachialer Gewalt auf ihr Bein ein, das knackte und brach und schließlich unnatürlich verdreht nutzlos in Trümmern lag. An dieser Stelle hätte das Drama sein Ende finden können, wenn nicht der aufgebrachte Nautolaner auf den Plan getreten wäre, und Janus konnte sich ein indigniertes Seufzen nicht verkneifen, als der Jedi wutentbrannt und tobend mit brachialer Kraft und der Finesse und Eleganz eines betrunkenen, blinden Rancors auf ihn einschlug. So wuchtig die Attacken auch waren, ihr Mangel an Eleganz war eine Beleidigung für das ästhetische Empfinden des Inquisitors und obendrein auch nicht sonderlich effektiv. Dennoch war es wohl weise, den Zorn seines Kontrahenten nicht zu unterschätzen, Janus wählte den sicheren Weg und ließ so viele Angriffe wie möglich leichtfüßig ins Leere laufen, um kein unnötiges Risiko einzugehen. Das zog den Kampf zwar etwas in die Länge, aber so musste er nur auf eine Gelegenheit lauern, und schon bald ergaben sich Chancen für den Konter. Der schlanke Halb-Echani reagierte prompt und stieß vor, schnell und präzise wie ein Uhrwerk, nun war es der Jedi, der aus- und zurückweichen musste, den lächelnden Feind direkt vor sich.

Nur ein wenig Geduld war von Nöten, Geduld und ein Auge für Details – da! In dem Moment, in dem Janus eine Gelegenheit sah, ergriff er sie auch, der Inquisitor preschte los, führte einen gut gezielten Stich auf das Herz seines Gegenübers aus – und das Lichtschwert verfehlte sein Ziel, als er für einen Augenblick ins Taumeln und Stolpern geriet. Die golden schimmernden Augen des Sith wurden groß und er knurrte unwillkürlich, da musste er auch schon einen Hieb auf seine Schulter abwehren und spürte, wie Q´Tahem mit der Macht zugriff und den Fastmenschen auf sich zu riss, mitten in sein Lichtschwert. Binnen Sekundenbruchteilen musste Janus handeln und entscheiden, er nahm in Kauf, dass die gegnerische Klinge seine Schulter durchbohrte, und verpasste im Gegenzug dem Nautolaner eine bemerkenswerte rustikale und direkte Kopfnuss direkt auf die Nase, die hörbar knackend brach. Blut spritze auf die Gesichter der beiden Kämpfer und Janus setzte nach, indem er dem Jedi auf den Fuß trat und ihm dann gegen die Brust schlug, bevor er die Macht nutzte, um seine Kehle zu packen und zu würgen.


„Beeindruckend! Nur wenige haben es je geschafft, mich zu verletzen. Ihr habt meinen Respekt, junger Jedi. Bedauerlicherweise ändert Euer Erfolg nichts am Ausgang dieser Konfrontation.“


Die Stimme des Dunklen Lords war ruhig, viel zu ruhig, wie ein Vulkan, der vor sich hin brodelte, als er den Nichtmenschen in die Höhe hob und zappeln ließ, so dass ihm das Lichtschwert aus der Hand fiel. Dieses Mal hatte Janus nicht vor, irgendwelche Spielchen zu spielen, methodisch und mit kalter Wut quetschte er dem Jedi Sekunde für Sekunde den Hals zu und schnürte ihm die Luft ab. Der pochende Schmerz in Janus´ Schulter war eine höchst unwillkommene Erinnerung an seine derzeitige Sterblichkeit – eine Mahnung, die kleinlichen Konflikte hinter sich zu lassen und sich wieder auf das große Ganze zu konzentrieren.

[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle und Außenbereich | Janus, Kira, Zoey, Adria, Ari´a, Ribanna, Wächter (NSC), auf der Flucht: Gefangene
 
Ziost, Zitadelle der Sith, Arena: Zoey


Sie wirkte erschöpft. Dennoch war sie innerlich aufgewühlt und zerrissen. Ihre Gefühle fuhren Achterbahn. Ihr Verstand kam nicht hinterher. Sie wusste nicht, was sie denken sollte. Sie hatte alles gegeben und war in den Jeditempel spaziert und hatte sich ein Holocron der Sith vor den Augen der Jedi zurückgeholt. Und das als Sith. Das nannte man Verrat und Verrat war den Sith eigen. Doch so wunderbar das klang, so fühlte es sich nicht an. In ihr herrschte das Chaos. Sie war völlig planlos und leer. Das Herz zerrissen. Sie hielt ihren Kopf mit beiden Händen, als wäre er ihr zu schwer, und saß auf einem der Zuschauerplätze der Arena inmitten eines Gestankes des Todes.

Ihre Tochter erschien, um nach ihr zu sehen.


“Wo sind die Anderen jetzt?",

fragte sie Yui sofort. Die meisten der Jedi und Sith wären vor den Raumschiffen und kämpften draußen miteinander. Zoey schaute auf.

"Draußen!?"

Sie war überrascht. Die Jedi hatten es aus der Zitadelle geschafft. Dank ihr.

“Wir müssen auch hinaus. Viele Schiffe sind völlig zerstört. Es darf nicht passieren, dass wir hier zurückbleiben. Schau nach deinem Schiff, meine Tochter! Hast du noch das Holocron?”

Yui nickte. Yui wusste den kürzesten Weg aus der Zitadelle, dank der Tatsache, dass auch viel Roboter in ihr steckte. Durch eine Seitentür verließen sie die Zitadelle. Unweit ihres eigenen Schiffes kämpften die Machtnutzer vor einem Schiff, dass ihnen am nächsten stand. Offenbar hatten die Jedi dieses zur Flucht auserkoren gehabt. Weiter rechts qualmte und brannte es gewaltig. Etliche Schiffe hatten ihre beste Zeit hinter sich. Da einige Schiffe bombardiert worden waren, hatten die Explosionen auch andere Schiffe mit vernichtet.

Was sollte sie tun? Sie musste zum Ort des Geschehens gehen. Sie durfte sich keine Blöße geben, auch wenn sie am liebsten von hier einfach nur verschwinden wollte. Zoey hatte sich für die Sith entschieden. Es gab keinen Weg zurück. Also schritt sie bedächtig auf die Kämpfenden zu. An Ort und Stelle waren Kestrel, Q`Tahem und Graf Sturn. Sie zündete ihr Lichtschwert. Scharlachrot funkelte die Klinge. Sie würde so tun müssen als ob. Schon ihrer selbst wegen. Das war ihre Chance, wieder beim Grafen ein Stein ins Brett zu bekommen. Diese widerliche Kira war nämlich nicht hier. Wegen Kira sah der Graf Zoey nicht, so konnte man es nennen. Und die Jedi hatten ihre Chance von ihr bekommen.

Zoey trat an die Kämpfenden hinter Janus heran. Doch was sie dann zu sehen bekam, war das Schmerzvollste, was sie je erlebt hatte. Ihre Freundin Kestrel und ihr Bruder Q`Tahem waren zum Sterben qualvoll zugerichtet. Ihre Augen hatten jede Hoffnung verloren. In ihnen sah man schon den Tod. Sie hatten keine Chance. Kestrel lag blutend und verdreht auf dem Boden und nahm ihre letzten Atemzüge, während ihr Bruder von einst gerade den Erstickungstod starb. Es war unerträglich. Der Große Dunkle Lord war gerade dabei es zu beenden. Da übernahm Zoeys Herz. Ihre Klinge wurde wie gelenkt. Sie stach hinterrücks auf Graf Sturn ein und durchbohrte mit ihrer Lichtschwertklinge seinen Körper. Die Klinge schaute vorne bei ihm heraus. Sie hatte sie bis zum Schaft reingewürgt. Er ließ Q`Tahem fallen. Erschrocken sah sie in Q`Tahems und Kestrels Augen und zog die Klinge wieder heraus. Janus war ausgeknockt. Er torkelte. Sie griff geistesgegenwärtiger, als man es in ihrem Zustand gedacht hätte, als hätte sie sowas schon öfters getan, nach seinem Lichtschwert und warf es ein paar Meter weg. Auch sein Funkgerät und Comlink flog zum Lichtschwert.

Dann realisierte sie, was sie getan hatte. Am liebsten hätte sie sich die Haare gerauft, doch Kestrel und Q`Tahem ging es nicht gut. Kestrel brauchte sofort schnellstmöglich Hilfe. So dachte sie erstmal darüber nach. Zoey bückte sich zu ihr und strich ihr über ihr Haupt. Sturn war immer noch nicht Geschichte. Zoey hoffte, er verreckte bald. Für das, was er Q`Tahem und Kestrel angetan hatte, für die Schmach, die sie hatte erleiden müssen. Kira hier! Kira da! Und was war mit ihr?! Nach ihrer großartigen und einzigartigen Leistung! Hatte er ihre romantischen Nächte und das Bettgeflüster vergessen?! Er hatte es nicht anders verdient!

Kestrel ging es sehr schlecht. Als sie aufsah, sah sie eine Lösung. Wie es der Zufall so wollte, hatten einige Verletzte in der Zitadelle ihre Medi-Droiden noch angefunkt, die von den Schiffen kamen oder wieder unvermittelt zurückliefen. Die Meisten waren ja schließlich in der Arena verreckt. Es kam gerade Einer hier lang. Zoey schnappte sich den und er bekam einen Befehl von ihr. Zuerst sollte er Kestrel helfen. Sie bekam sofort unzählige Spritzen. Besorgt kniete Zoey daneben. Man merkte schnell, dass sie umgehend wirkten. Ihre vorerst graue Gesichtsfarbe wirkte wieder rosiger und lebendiger. Es waren maximal 2 min vergangen. Ehe dieser sich Kestrels Bein anschauen konnte, bat ihn Zoey nach Q`Tahem zu sehen. Zoey ließ Janus links liegen. Der Plan war unausgegoren, aber sie handelte instinktiv. Sie konnte einfach nicht mehr denken. Ihr Herz hatte übernommen. Die Wächter von Janus waren ziemlich weit weg. Das war gut. Sie konnte sich noch einen zweiten Medidroiden greifen und der sah nun nochmal nach Kestrel. Zumindest waren die Beiden erstmal über den Berg.

Sie mussten aufs Schiff. Zoey funkte Yui an. Sie musste Tragen helfen. Doch dann stand plötzlich Kira vor ihr. Bevor Yui kommen konnte. Und diese hatte Adria neben sich. Zoey merkte, wie ihr Gesicht heiß wurde. Ihr Herz rutschte ihr förmlich in die Knie. Was jetzt? Oh nein! Gegen diese beiden Kämpferinnen hatten Zoey und die zwei Schwerverletzten keine Chance. Verdammt! Ihr Blick wanderte zum Grafen. Ihre Blicke trafen sich für einige Bruchteile einer Sekunde. Sie nahm einen bewusst tiefen Atemzug. Sie musste sich beruhigen! Zoey sah Kira fest in die Augen. Sie verschleierte sich mit der Macht. Sie musste ihre eigene Haut retten. Und das sofort. Das würde sonst niemandem hier etwas nützen!


“Die Droiden helfen zuerst den Schwerverletzten. Sie kümmerten sich daher einfach um die Jedi zuerst, statt um unseren Graf Sturn.“,

erklärte Zoey flunkernd die merkwürdige Situation. Ihre Stimme klang bedauerlich. Sie zeigte auf ihn und sagte kalt und log der Sith frech ins Gesicht:

“Das waren die Jedi!”

Ihr nächster Blick traf Janus Sturn. Was dachte er? Würde sie jetzt an Ort und Stelle hingerichtet werden? Zoey dachte bei sich, sie sei so gut wie tot. Doch sie behielt ihr Pokerface und ihre Tarnung durch die Verschleierung mit der Macht aufrecht, denn das hatte sie schließlich genug unter den Jedi geübt und verinnerlicht. Sie war eine Meisterin darin geworden.


Ziost, vor der Zitadelle vor den Schiffen: Janus, Q`Tahem, Kestrel, Zoey, Kira und Adria
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle und Außenbereich | Janus, Kira, Zoey, Adria, Ari´a, Ribanna, Wächter (NSC)

Kira schritt mit zielstrebigen Schritten voran, ihre Gestalt ein Schatten in der Dunkelheit der Zitadelle. Die Umgebung schien zu erzittern, als sie durch die verwüsteten Gänge eilte, ihr schwarzer Umhang flatterte wie eine düstere Flagge der Rache. Hinter ihr, einige Schritte entfernt, folgte Adria, deren trotziges Schweigen von der Anstrengung ihrer Verletzungen und der Unsicherheit über das, was geschehen war, zeugte.

Die Korridore der Zitadelle wirkten wie die Gänge eines Labyrinths, von Trümmern gesäumt und von düsteren Schatten durchzogen. Kira spürte die Blicke ihrer Tochter auf ihrem Rücken, doch sie widmete ihnen keine Aufmerksamkeit. Ihr Geist war von einem eisernen Fokus durchdrungen, der nur dem Hass und der Entschlossenheit Platz ließ.

Adria, ungeachtet ihres trotzig gehaltenen Schweigens und Ungehorsams, konnte vermutlich den Hass in Kiras Bewegungen fühlen. Ihre Mutter war eine lebende Waffe, eine unerbittliche Kraft der Dunkelheit und der Hass schien sie zu befeuern. Der düstere Gang, den sie durchquerten, schien ein Spiegelbild von Kiras Innerem zu sein – gebrochen, zerstört, von Finsternis umgeben.

Schließlich erreichten sie einen offeneren Bereich der Zitadelle. Kira blieb stehen, und Adria spürte den kalten Blick ihrer Mutter auf sich ruhen. Ein Moment der Stille lag zwischen ihnen, nur unterbrochen vom Knistern der entfernten Flammen und dem gedämpften Klang ferner Kämpfe. Warum gehorchte sie nicht und ließ sich ausgibig behandeln?! Sie hatte keine Zeit sich ständig um sie zu kümmern. Die Sith hatte den Grafen wegen ihrer Tochter schon lange genug allein gelassen und sich von ihrem eigentlichen Ziel und Aufgabe ablenken und schwächen lassen. Ab jetzt musste Adria auf sich selbst aufpassen, wenn sie ihren Befehlen nicht folgen wollte.

Kira schritt entschlossen nach draußen, der dunkle Umhang wehte im Nachtwind. Die Überreste der Zitadelle um sie herum schienen wie stumme Zeugen eines gewaltigen Sturms. Doch in ihrer Brust tobte ein anderer Sturm – ein Gefühl der Scham und des schlechten Gewissens, aufgrund ihrer Abwesenheit.

Ihre Machtsinne streckte sich aus, tastete die Umgebung ab. Die Anwesenheit der Jedi und des Dunklen Lords, Sturn, wurde ihr deutlich. Ein Zittern durchlief sie, als sie spürte, dass sie Sturn alleine gelassen hatte, um die Jedi zu verfolgen und zu bekämpfen. Eine Mischung aus Scham und Wut durchströmte sie. Kira hatte sich entschieden, sich ihren Gefühlen hinzugeben und ihre Tochter zu retten, aber das Gewicht ihrer Entscheidung lastete schwer auf ihr. Adria war zu einer neuen Schwäche von ihr geworden. Sie hatte ihren Fokus verloren.

Langsam näherte sie sich dem Ort, an dem Sturn und die Jedi verweilten. Jeder Schritt schien eine Buße für ihre vorangegangene Entscheidung zu sein. Die Schatten der Nacht verschluckten ihre Silhouette, als sie sich dem Geschehen annäherte.

Ein Bild des Chaos empfing Kira, als sie näher kam. Die Jedi und auch Sturn lagen schwer verletzt am Boden, ringend mit dem Tod. Ein Gefühl von Schock und Bedauern überkam sie. Was hatte sich hier abgespielt? Ihr Herz schlug schneller, als sie erkannte, dass sie durch ihre Entscheidungen einen möglichen Sieg des Dunklen Lords gefährdet hatte.

Ihre Schritte wurden unsicher, als sie sich Sturn näherte. Ein Teil von ihr schrie danach, ihn zu endgültig zu töten, während ein anderer Teil sie daran erinnerte, dass er der Schlüssel zu ihrer Wiederauferstehung im Sith-Orden war. Ein innerer Konflikt, der in ihrem Blick widergespiegelt wurde.

Sturn lag da, ein Spiegelbild ihrer eigenen Schwäche. Trotz aller Ambitionen, die sie in der Dunklen Seite der Macht suchte, war sie auch menschlich, verletzlich und von Emotionen durchzogen. In diesem Moment erkannte sie, dass ihre eigenen Entscheidungen nicht nur das Schicksal ihrer Tochter beeinflusst hatten, sondern auch das ihrer selbst. Sie war kurz davor ihre Zukunft zu verlieren. Sie hasste Sturn und liebte ihn auf merkwürdige Weise zugleich und vor allem brauchte sie ihn. Ohne ihn war ihre Stellung im Orden und beim Imperator zunichte.

Inmitten des Chaos fiel Kiras Blick auf Zoey, die scheinbar untätig dastand, als das Leben von Sturn auf dem Spiel stand. Die Frage nach Zoey's Passivität durchzog Kiras Gedanken. Warum griff sie nicht ein? Warum überließ sie die Situation den Medidroiden, die den Jedi halfen?

Ein Stich der Frustration durchzog Kira. Zoey, ihre Verbündete, schien in diesem entscheidenden Moment zu zögern. Ein weiterer Aspekt, der Kiras bereits belastete Gefühlswelt weiter verdunkelte. In diesem Moment war Zoey nicht die zuverlässige Kriegerin, die Kira gebraucht hätte. Ein Gefühl von Verrat mischte sich in Kiras ohnehin von Konflikten geprägten Gemütszustand.

Was stehst du da nur rum!? Tu endlich was! Töte die Jedi, suche den Soldaten, rette deinen Gebieter!”

Fauchte Kira die Menschenfrau an und man merkte ihrer Stimme an, wie überfordert sie selbst war. Vermutlich genauso, wie Zoey es war. Mit einem schnellen Handgriff an ihrem Chrono, rief sie ihren Medidroiden aus der Zitadelle, der vorhin erst Adria geholfen hatte.

In Demut und Unsicherheit warf sich Kira fluchend mit ihrem schwarzen Ledergewand in den Staub neben Sturn. Ihr Blick ruhte unsicher auf dem schwer verletzten Grafen. Eine unheilvolle Stille umhüllte die Szene, durchbrochen nur vom leisen Stöhnen der Verwundeten.

Schuldgefühle durchdrangen Kiras Gedanken. Die Verantwortung für das Desaster lastete nicht nur auf Sturn, sondern auch auf ihr. Ihre gemeinsame Überheblichkeit, ihre Fehler im Kampf gegen die Jedi – all das hatte zu diesem Punkt geführt. Der Blick in Sturns Augen war wie ein Spiegel, der ihr die eigenen Schwächen zeigte.

Mit einer Hand auf seinem Oberkörper und der Anderen, die seine Hand suchte, versuchte Kira, einen Kreislauf zu erstellen. Eine verzweifelte Geste der dunklen Verbundenheit, in der Hoffnung, dass ihr Lebenssaft und ihre Kraft Sturn stärken würden. Eine Handlung, die mehr von Selbstvorwürfen und Zukunftsangst als von einer konkreten Lösung getrieben war.

Kira wagte den riskanten Weg der Machtübertragung, eine verzweifelte Geste in der Hoffnung, Sturn zu stärken. Ihre Hand auf seinem Oberkörper, die andere suchte die seine. Als sie sich berührten, entfachte ein dunkler Fluss zwischen ihnen, ein Austausch von Lebenskraft und Macht.

Doch in diesem schattenhaften Pakt spiegelte sich auch Kiras Furcht wider. Die Angst, dass Sturn diese Verletzlichkeit ausnutzen könnte, um sie zu bestrafen und gänzlich auszusaugen.Ein düsteres Schauspiel entfaltete sich: Kiras Adern, einst pulsierende Lebensadern, färbten sich bei diesem Vorgang schwarz. Eine unheilvolle Metamorphose, die sich von ihrem Arm zu ihren Händen hin fortsetzte.

Die Berührung zwischen ihnen wurde zur Schnittstelle zwischen Leben und Dunkelheit.

Für Kira war dieser intime Moment mit Sturn zugleich unangenehm und bitter. Es erinnerte sie an die Geburt ihrer Zwillinge, als sie in einer ähnlich schwachen Lage gewesen war und Sturn hatte damals diesem intimen Akt beigewohnt. Jetzt jedoch kniete sie neben ihm, ihre Hände in einem dunklen Pakt der Macht verbunden. Doch sie brauchte ihn und das wog schwerer als der unangenehme Hauch der Vergangenheit. Der Gedanke, dass ihre eigenen Pläne zunichte wären, wenn er sterben würde, trieb sie weiter in diesen schmerzhaften Austausch von Lebenskraft.

In der wirren Machtübertragung verlor Kira für einen Moment die Kontrolle über die Grenzen zwischen ihnen. War dies ein Akt der Rettung oder der Selbstzerstörung? Er würde sie töten! Die Sith stöhnte gequält bei diesem Vorgang auf, doch es gab kein Entkommen.

Es tut mir leid, Mylord.”

Stöhnte Kira auf und verzog schmerzverzerrt das Gesicht, während um sie herum noch immer das Chaos herrschte.


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Der Himmel über ihr war schwarz. Genauso schwarz und trostlos wie ihre Umgebung. Absolut alles spiegelte die Bösartigkeit der Sith wider. Insbesondere Sturn, der die Dunkelheit selbst verkörperte. Im Sterben liegend, blitzten immer wieder Erinnerungen vor ihrem inneren Auge auf. Erinnerungen an die Schmerzen und Demütigungen, die er ihr die letzten Wochen zugefügt hatte. Immer wieder hatte er sie an die Grenzen des Todes gebracht und nun schien er es tatsächlich geschafft zu haben, sie dem Tod endgültig zu überlassen. Er brauchte sie ja auch nicht mehr. Er hatte ihr alles genommen, was er ihr hätte nehmen können. Selbst sensible Informationen, hatte er aus ihr heraus gequetscht, ohne, dass sie es gewollt hatte. Das Unwissen, was er alles über sie wusste…was er gesehen hatte, war zermürbend. Sie fühlte sich dadurch nackt und durchleuchtet. Jetzt war sie nur noch Abfall im Dreck und lag im Staub von Ziost und war dem Tod näher als dem Leben. Keiner würde sie retten. Niemand. Hätte sie doch nur auf ihre Großeltern gehört, aber sie hatte ja unbedingt in die Fußstapfen ihrer Eltern treten müssen, die ebenfalls durch die Hand eines Sith gestorben waren.
Sturn’s Gesicht blitzte immer wieder vor ihrem geistigen Auge auf. Verstörend erinnerte sie sich an jenen Blick von ihm, als er mit grober, brachialer Gewalt auf ihr Bein eingetreten hatte. Sein Hass auf sie war enorm. Leider half ihr die Macht nicht und sie verlor den Glauben an sie. Wieso ließ sie zu, dass dieser Mann ihr all dies antat? Warum siegte hier das Böse?! Die Dunkelheit? Die absolute Verwerflichkeit?!

Kestrel verzweifelte in ihrem Leid. Auf dem Boden liegend, schrie sie fast durchgehend vor Schmerzen. So schwer verletzt war sie noch nie gewesen. Ihre Wunden durch die Klinge Sturn’s waren tief, ihr rechtes Bein ein Graus und ihre Magengrube das schlimmste Desaster. Trotz der Qual und der Option dieser Schmerzen durch Ohnmacht und dem darauffolgenden Tod zu entfliehen, kämpfte Kestrel gegen die Dunkelheit und ihre schweren Lider. Sie wollte nicht sterben und sie war mit ihrer Aufmerksamkeit und ihrem Herzen bei Q’Tahem. Er hielt sich wacker gegen den Grafen. Sie hatte ihn gut trainiert und er hatte sich super entwickelt. Nur dafür, sich nun von einem Sith nun abschlachten zu lassen... . Der Nautolaner gab sich seinem Hass hin, doch Kestrel konnte es ihm nicht verübeln. Sie selbst hatte auf die dunkle Seite zugegriffen als völliger Verzweiflung. Und dies war Q’Tahem. Er war mehr als nur verzweifelt. Er war aufgebracht und voller Schmerz mit dem Wissen, seine ehemalige Meisterin und Freundin zu verlieren. Kestrel hatte versucht ihm zu helfen. Ein kleiner Schubs, um den Grafen in seinem Gleichgewicht zu stören. Es gelang ihr und Q’Tahem konnte den grausamen Mann sogar verletzen, doch das Blatt drehte sich beinahe umgehend. Sturn beendete das Lichtschwertduell und griff auf seine Machtfertigkeiten zurück, gegen die Q’Tahem keine Chance hatte. Er wollte nun kurzen Prozess machen. Wollte keine Spielchen mehr spielen und würgte den armen Nautolaner und zerquetschte ihm die Luftröhre.


“Nein!”

Hauchte die Jedi-Meisterin verzweifelt auf dem Boden liegend. Unfähig einzugreifen und ihrem ehemaligen Schützling irgendwie zu helfen. Heiße Tränen brannten auf ihrem Gesicht vor physischer und psychischer Qual. Sie schmeckte das Salz auf ihren Lippen, während sie vor Schmerzen sich windete und schrie und stöhnte.

Plötzlich veränderte sich alles. Es passte nicht ins Bild. Es war wie eine Verzerrung der Realität. Ein Paralleluniversum. War sie nun tot? Waren es Wahn-und Wunschvorstellungen vor ihrem endgültigen Ende?! Es musste so sein, anders war jene bizarre Situation nicht zu erklären.

Eine rote Lichtschwertklinge durchbohrte den Grafen und steckte so tief in ihm, dass sie in Richtung Q’Tahem wieder herausragte. Ursache für diesen Angriff war: Zoey.
Ungläubig blinzelte die junge Jedi-Meisterin mehrmals. Das konnte doch unmöglich gerade wirklich passiert sein. Niemand konnte dem Grafen etwas anhaben und vor allem nicht Zoey! Sie musste ganz sicher gerade gestorben sein!

Doch es fühlte sich nicht so an. Die Schmerzen waren noch genauso heftig und nun kam ihre einstige Freundin sogar zu ihr. Ungläubig und schwer atmend sah sie die Archäologin an. Die Augen weit aufgerissen, während die Frau sie sogar sanft am Kopf berührte. War es vorbei? War es tatsächlich vorbei? War sie tot oder war der dunkle Lord tatsächlich besiegt? Wo war er eigentlich? Er lag tatsächlich am Boden… . Das war unmöglich…einfach unmöglich… .
Zoey hatte ihn tatsächlich aus dem Hinterhalt überrascht. Hatte sie sich so in der Frau getäuscht? Sie alle? Die Archäologin war schon lange kein offenes Buch mehr. Sie war schwer einschätzbar, unberechenbar und doch saß sie nun bei ihr mit einem Medidroiden. Würde am Ende doch alles gut werden? Griff die Macht nun doch ein, um ihr zu helfen und das Böse zu besiegen?! Siegte nun doch das Gute?!


Zoey… . Es tut mir leid, was ich vorhin zu dir gesagt habe.”

Hauchte die schwer verletzte Jedi-Meisterin angestrengt.
Ihre neue Hoffnung und ihr neuer Mut verließen sie jedoch, als Kira in ihre Bildfläche trat, kaum als Zoey Q’Tahem versorgt hatte, der anscheinend noch lebte. Sturn hatte anscheinend keinen von ihnen endgültig sofort töten können, doch was noch nicht war, konnte immernoch werden. Sie befürchtete, dass Sturn sich wieder aufrappeln konnte, was ihm durchaus zuzutrauen war oder Kira ihnen den letzten Rest gab. Zum Glück schien die Schreckschraube und Furie von Kira in ihrer Überheblichkeit blind genug zu sein, um nicht zu begreifen, was hier wirklich geschehen war. Sie verschonte Zoey, keifte sie nur an und kniete dann neben Sturn.

Kestrel spürte wie ihre Schmerzen, durch die starken Schmerzmittel, die ihr gegeben wurden, leicht nachließen. Jedoch war sie noch immer unfähig einzuschreiten oder gar aufzustehen. Sie konnte nur bangen und hoffen, dass Zoey die Situation klären konnte. Doch wie sollte das funktionieren?! Sturn würde Kira erzählen, wer dafür verantwortlich gewesen war, sofern er dazu imstande war. Die ganze Aktion war zum Scheitern verurteilt. Kira würde Zoey töten…und dann sie und Q’Tahem. Die Hoffnung war dünn….hauchdünn. Schwer atmend, schwitzend und voller Schmerzen, versuchte sie bei Bewusstsein zu bleiben und das Geschehen weiter zu verfolgen und schon alleine für Zoey nicht aufzugeben und nicht zu sterben, wo sie sich gerade so aufopferte. Der Medidroide bei ihr, würde sicher nicht zulassen, dass sie einschlief…oder? Es würde alles gut werden. Alles würde gut werden…. .


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Jedi beim Sterben zuzusehen war ein ganz besonderes Vergnügen, vergleichbar mit einem erlesenen Wein oder einer herzzerreißenden Ballade. Aber wie die meisten Freuden wurde auch diese durch häufige Wiederholung ein wenig schal und Janus spürte eine gewisse Ungeduld, als er Q´Tahem würgte. Seine Gefangenen hätten niemals entkommen und es so weit schaffen dürfen. Diesen Makel zu beseitigen würde einiges an Zeit, Aufwand und Ressourcen in Anspruch nehmen, die der Dunkle Lord weitaus lieber an anderer Stelle einsetzen würde. Die Stunde seines Aufstiegs war nah. Mit jedem Tag zerbröckelte die Macht des derzeitigen Imperators weiter, die Zeit war reif, nach dem Thron zu greifen – oder jene zu unterstützen, die es taten. Janus hatte seine Wahl getroffen und wollte die aktuelle Angelegenheit nur noch erledigt wissen, um sich der Zukunft zuzuwenden. Und wahrscheinlich lag genau darin der Grund für die Ereignisse, die nun folgten: Das Auftauchen von Zoey, eine vertraute Präsenz in der Macht, eine nützliche, wenn auch eigensinnige Verbündete, die sich rasch näherte und die Szenerie vor Augen hatte. Der Inquisitor, der den Zwiespalt in ihr spürte, die Verbitterung, den Wunsch nach Rache, der aber zu spät erkannte, auf wen dieses Zorn abzielte. Der scharfe Schmerz in seinem Rücken, rote Agonie in seinen Augen, der Verlust von Kontrolle, sein Lichtschwert, das ihm entglitt. Die Erkenntnis, was geschehen würde, eine Augenblick, nachdem es geschehen war.

„Verrat...“

Hauchte der blasse Halb-Echani, drehte sich halb um, um Vergeltung zu üben, und fiel dann zu Boden. Seine Hände gruben sich tief in die karge Erde und seine verletzten Lungen pressten Luft in seinen sterbenden Körper. Er sah verschwommen, wie Zoey über ihm stand, ihre Klinge in der Hand. Und dann: Nichts. Dunkelheit. Ein Gefühl, als würde er unter Wasser tauchen, blind, taub und stumm. Etwas in ihm regte sich, schrieb, tobte, brüllte und wütete gegen das Schicksal an, das Vergessen, das Ende. War dies das letzte Kapitel seiner glorreichen Geschichte? Hinterrücks verraten und erdolcht auf einer öden Welt mitten im Nirgendwo? Der Gedanke war verstörend. Der Gedanke war empörend. Etwas in dem Dunklen Lord regte sich, weigerte sich standhaft, aufzugeben. Nein! Dies war nicht sein Weg. Dies war nicht seine Bestimmung. Er war Janus Sturn, und er schuf sein eigenes Schicksal. Niemand besaß Gewalt über ihn. Niemand konnte ihn aufhalten. Der schlanke Aristokrat riss den Mund auf, schlug gegen die Mauern seines feuchten Gefängnisses.

„Es ist...noch nicht...vorbei...“

Presste er zwischen von Blut roten Zähnen hervor, mehr ein Röcheln denn Worte. Hass wallte in ihm auf, der Wunsch nach Rache. Wie konnten sie es wagen! Wie konnten sie glauben, ihn bezwingen zu können! Es war diese unbändige, arrogante Weigerung, aufzugeben, die den Dunklen Lord am Leben hielt, am seidenen Faden der Existenz. Aber er spürte, wie der dieser Ebene der Existenz entglitt, wie der dem Abgrund entgegen rutsche und seine Fingernägel abrissen bei dem Versuch, sich festzuklammern. Da – ein Schatten in der Dunkelheit, eine vertraute Form, eine Präsenz, in Zuneigung und Antipathie gebunden. Seine alte Meisterin. Seine Feindin. Seine Geliebte. Seine Verbündete. Sie war hier. Um es zu beenden? Um es zu erneuern? Nur am Rande seines Bewusstseins bekam Janus mit, was geschah. Er spürte, wie eine Verbindung entstand, tiefer und reiner als je zuvor. Wie Lebenskraft von ihr zu ihm wanderte. Mehr! Die verwundete Bestie in ihm hungerte nach mehr, nach so viel mehr, nach allem, sie trank gierig und ohne Rücksicht. Janus spürte, wie seine Kräfte zurückkehrten und die der anderen Sith schwanden. Es wäre ein Leichtes gewesen, sie gänzlich zu verschlingen, sie auszusaugen und sich alles zu nehmen...aber Janus tat es nicht. Warum? Vielleicht aus Pragmatismus. Vielleicht aus etwas, das bei einem Wesen wie ihm Dankbarkeit am nächsten kam. Es spielte keine Rolle. Er war hier und er würde hier bleiben.

Unvermittelt riss Janus seine golden leuchtenden Augen auf, seine Hand klammerte sich so fest an die von Kira, dass seine Fingernägel sich tief in ihr Fleisch gruben. Er kehrte zurück, sah, hörte, roch, schmeckte, mit seinen eigenen Sinnen und denen der Macht und durch die seiner alten Meisterin, so stark war die Verbindung. Und so sehr hatte sie die dunkelhaarige Frau geschwächt. Der Inquisitor rappelte sich auf, kämpfte sich auf die Beine, schwankte. Er ignorierte den Medidroiden, der weitere Behandlung vorbereitete, und wandte all seine Kraft auf, um Kira auf die Beine zu ziehen und sie anzusehen. Seine Stimme war ein Grollen, ein Donnern, erfüllt von neuer Stärke und Entschlossenheit.


„Eine Entschuldigung ist nicht notwendig, Kira. Eure Treue und Hingabe stehen außer Zweifel – ganz besonders jetzt. Ihr habt Euch erneut als würdig erwiesen, an meiner Seite zu stehen. Ein Privileg, um das Euch viele beneiden werden. Und nun...beenden wir, was wir begonnen haben. Unsere Zeit auf Ziost ist vorbei. Die Zukunft ruft, und wir werden antworten.“

Und so wandte sich der wiedergeborene Janus der Zitadelle zu. Zoey bedachte er nur für einen einzigen Moment. Nur für einen einzigen Blick. Aber in dieser Sekunde lag eine Ewigkeit und in seinem Schweigen tausend Worte. Er wusste, was sie getan hatte. Sie hatte es versucht und war gescheitert. Jetzt hatte er die Archäologin in der Hand – und nicht nur sie. Der Dunkle Lord gab ein Zeichen, die Gefangenen weiter zu behandeln und zu den Schiffen bringen zu lassen, unter strengster Bewachung. Sie konnten noch nützlich sein – für die Zukunft. Nur sie zählte.

[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle und Außenbereich | Janus, Kira, Zoey, Adria, Ari´a, Ribanna, Wächter (NSC), auf der Flucht: Gefangene
 
Ziost / Raumschiff Drachenflügel / Einstiegsrampe / Ribanna, Ari'a, Sane

Es war wieder die selbe Situation. Der ehemalige Soldat wollte eigentlich nicht gegen Ari'a kämpfen. Obwohl sie seine Freundin getötet hatte, wäre er mit den beiden Frauen von Ziost geflohen. Seine Rache konnte warten, musste sorgfältig geplant werden und sein Körper brauchte Erholung und Training. Sane war pragmatisch genug um zu wissen, dass dies für ihn nicht der richtige Zeitpunkt war, um gegen zwei Sith zu kämpfen. Aber wieder ließ ihm Ari'a keine Wahl. Zorn flammte in ihm auf als er erkannte, dass die Twi'lek ein weiteres Mal seine Pläne durchkreuzte. Er hatte die Chance gehabt, das zu verhindern, wenn er nur seinen Job richtig gemacht hätte. Kurz überprüfen, ob sie wirklich tot war, das hätte nur wenige Sekunden gebraucht. Wieso hatte er es nicht gemacht?

Sane sprang die Schmerzen ignorierend mit einem Satz nach vorn, schwang den Dolch mit einer ausladenden, hektischen Bewegung um so viel Schaden wie möglich anzurichten. Er spürte, dass die Klinge kurz auf Widerstand traf und dann durch das Fleisch der Twi'lek wie durch Butter hindurchschnitt. Der Vorbesitzer der Waffe musste sich gut um sie gekümmert haben, stellte er erstaunt fest, während er wieder auf Abstand ging um den Schaden zu begutachten, den er verursacht hatte. Scheinbar hatte er sie an ihren Kopffortsätzen empfindlich getroffen. Aber war der Treffer tödlich? In der Armee hatte er mit einigen Twi'leks zusammengearbeitet und viele von ihnen verarztet. Er wusste, dass dieses Körperteil empfindlich war. Ari'a musste unglaubliche Schmerzen haben. Seine Mundwinkel zuckten kurz bei dem Gedanken daran. Der ehemalige Soldat wollte sie leiden sehen. Noch so ein Treffer und sie würde aufgrund des Blutverlusts nicht mehr lange durchhalten.

Die Frau schrie ihn nun an. Sie hätte keine Wahl gehabt. Das machte ihn nur noch wütender.


"Man hat immer eine Wahl! Statt für die Freiheit zu kämpfen hast du dich aber für Sklaverei entschieden. Wie waren denn deine neuen Herren bis jetzt? Hast du dich wohlgefühlt? Dich mit ihnen angefreundet?"

Der Dolch flog ihm plötzlich aus der Hand. Verdammte Machtnutzer. Sane machte noch einen Schritt zurück. Der Gang in dem sie standen war eng genug, um Ribanna von diesem Kampf ausschließen zu können. Eine Waffe wie ein Lichtschwert konnte man hier nur schwingen, indem man immensen Schaden am Raumschiff in Kauf nahm. Das hätte Sane eventuell für sich nutzen können, aber er war schwer verletzt und geschwächt. Einen Schlagabtausch mit einer ebenfalls verletzten, aber im Gegensatz zu ihm immer noch erholten Ari'a würde er nicht überstehen. Sein Blick fiel auf die funkensprühenden Kabel, die dort aus der Wand hingen, wo Ari'as erster Schlag gelandet war. Wenn er die Twi'lek dort hinlocken und eines der Kabel zu fassen bekäme, könnte er seine Gegnerin schnell und unkompliziert ausschalten. Für ihn war das nicht ohne Risiko, aber viele Optionen hatte er hier nicht. Dass Ribanna nichts nennenswertes unternahm und Sane lediglich zur Aufgabe überreden wollte, überraschte ihn unterdessen nicht. Die Frau hatte bewiesen, dass sie kein Rückgrat hatte und auch in diesem Moment wollte ihr wohl keines wachsen. Sane hatte nur noch Verachtung für sie übrig. Sie schaffte es nicht mal aktiv zu werden, um ihre eigene Haut zu retten. In diesem Moment wäre es ein leichtes für sie gewesen, Ari'a zu überwältigen, während diese sich auf Sane konzentrierte.

"Ich habe schon viele umgebracht Ari'a, ich versteh dich also sehr gut. Man denkt, dass es irgendwann einfacher wird, dass man die Gesichter irgendwann vergisst und nachts nicht mehr von ihnen träumt, aber so ist es nicht. Sie verfolgen dich bis ans Ende."

Er wich wieder ein paar Schritte zurück, weil die Twi'lek ihren nächsten Angriff startete und dabei wie eine Besessene um sich schlug. Im Gegensatz zu Ribanna hatte Ari'a nie echtes Training bekommen. Das schien sich jetzt bemerkbar zu machen. Noch ein paar Schritte, dann war er in Reichweite der Kabel.

Ziost / Raumschiff Drachenflügel / Einstiegsrampe / Ribanna, Ari'a, Sane
 
[Ziost / Zitadelle / Außenbereich /Schlucht] mit Kestrel, Janus, Wächtern, nicht weit entfernt bei Schiff: Sane, Ari’a und Ribanna

Einen kurzen Lichtblick gönnte ihm der dunkle Planet Ziost, als er mit seiner Lichtschwerttechnik wirklich die Verteidigung des Grafen überlistete und den Grafen in seine Lichtschwertklinge ziehen konnte. Jedoch waren die Reflexe des Sith offenbar zu gut, daher durchbohrte der Nautolaner nicht wie erhofft die Brust des Mannes, sondern lediglich die linke Schulter.
Selbst die Aura des Grafen vibrierte mit dunkler Energie und Wut. Die Augen des Sith durchbohrten ihn und kamen dann blitzschnell auf ihn zu. Die Stirn des Grafen traf gezielt auf Q’Tahems Nasenrücken, welcher direkt nachgab und brach. Sein Kopf wurde zurückgeschleudert, während ihm brennend heißer Schmerz durch den Kopf zog, dicht gefolgt von Schmerzen in seinem Fuß. Er verlor die Konzentration und inaktivierte sein Lichtschwert, welches nun nutzlos zu Boden fiel, ohne Janus weiter zu verletzen.
Dem Nautolaner fehlte jedoch jegliche Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, denn er wurde weggestoßen und anschließend mit der Macht in die Höhe gehoben, während ihm die Kehle zugeschnürt wurde.
Da war er wieder der gehasste Würgegriff. Unwillkürlich griff sich der Nautolaner an den Hals, um erfolglos die unsichtbare Hand wegzudrücken.
,Ablenken hatten sie gesagt!’, dachte er, während ihm schnell die Kraft schwand. Seine Arme wurden immer schwerer und seine Sicht immer getrübter. Die Konzentration flog in Windeseile davon, so dass er keine Chance hatte, abermals sein Lichtschwert zu aktivieren und nach Janus zu schleudern. Einmal hatte es geklappt, nochmals würde es nicht funktionieren.
Im Hintergrund und zunehmend verschwommener sah er einen Schatten an den Grafen herantreten.
Jetzt war es vorbei. Er hatte versagt. Kestrel hatte er nicht retten können und sie würden auf Ziost sterben. Wie Womp-Ratten von einem Stiefel zerquetscht. Hoffentlich konnte wenigstens Sane entkommen!

Dann löste sich plötzlich der Druck auf seine Kehle und Q’Tahem fiel wie ein nasser Sack auf den harten Fels. Er konnte sich nicht abfangen, sondern landete hart, während er seinen Mund weit aufriss und hörbar einatmete. Seine Kehle war dermaßen gereizt, dass er nun laut zu husten anfing. Der Nautolaner fasste sich an die Brust und rang prustend auf seinen Knien nach Luft. Blut tropfte von seiner Nase auf den schwarzen Fels. Er begriff nicht, was geschehen war und starrte ungläubig in die Richtung, in der wenige Momente zuvor noch der Graf den Kampf für sich entschieden hatte.
Er sah, wie an der Stelle nun Zoey mit einem aktivierten Lichtschwert stand. Q’Tahem schloss kurz ungläubig die Augen und vermutete, er halluzinierte wegen des Sauerstoffmangels. Jedoch stand Zoey immer noch dort und der Graf lag kampfunfähig auf dem Boden. Mit schnellen Schritten lief die Archäologin nun an ihm vorbei und auf Kestrel zu. Schnell kam der Befehl, dass Medidroiden geholt werden sollten, die sich um Kestrel kümmern sollten. Große Dankbarkeit war das einzige, was er für Zoey gerade empfand. Die Frau riskierte gerade viel, um sie zu retten! Das würde er ihr sicherlich nicht vergessen!
Als sich die Atmung des Nautolaners wieder etwas erholte und er einigermaßen zu Kräften gekommen war, sah er sich um.
Die Situation war unausweichlich. Er hatte zwar vorerst überlebt, aber an Entkommen war nicht mehr zu denken. Vor allem war noch fraglich, ob es Kestrel überhaupt überstehen würde, wenigstens würde sie durch den Medidroiden nun gut versorgt. Ein weiterer Droiden kam zu ihm geschwebt.


Nein, lass mich! Mir geht es gut! Hey, lass das! Sieh nach Kestrel!

, wehrte er sich gegen seine Behandlung. Unbeirrt injizierte ihm der Droide kurz etwas an der Nase und korrigierte sie ihm daraufhin mit einem lauten Krachen. Durch das injizierte Schmerzmittel spürte er davon nichts.
Sein Herz sank ihm jedoch in seine Kniekehle, als Kira mit einer Armee an Wächtern kam. Adrenalin durchfuhr ihn siedend heiß.
Jetzt war es vorbei, alle Hoffnung war verloren. Vor seinem inneren Auge sah er die Frau mit gezündetem Lichtschwert auf sie einschlagen.
Jedoch kümmerte sie sich zuerst um den Grafen. Es verging nicht viel Zeit, da spürte der Nautolaner deutlich in der Macht, dass Janus wieder an Kraft gewann und schließlich wieder aufstehen konnte. Panik stieg in ihm auf, jedoch würdigte der Mann den Jedi keinen Blick, stattdessen befahl er sogar, dass sie weiterbehandelt und fortgebracht werden sollten.
Auch wenn Erleichterung in ihm aufkam, so gab es garantiert keinen Grund, erleichtert zu sein. Was hatte dieses Monster nur jetzt mit ihnen vor!?


[Ziost / Zitadelle / Außenbereich /Schlucht] mit Kestrel, Janus, Zoey, Kira und Wächtern, nicht weit im Schiff: Sane, Ari’a und Ribanna
 
Ziost, vor der Zitadelle vor den Schiffen: Janus, Q`Tahem, Kestrel, Zoey


Verrat war wohl ein sehr zutreffendes Wort. Das Wort Verrat hatte Janus noch hervor gepresst, dann war er in den Staub von Ziost gefallen, um hoffentlich eins mit ihm zu werden. Er hatte sie wie Dreck behandelt, seit sie hier angekommen war. Nun sollte er selbst zudem werden. Zu Dreck! Zu den Jedi war er äußerst brutal gewesen. So sehr, dass Zoey es nicht mehr hatte ertragen können. Ihre Klinge hatte sich wie von selbst bewegt. Seit das passiert war, konnte Zoey richtig durchatmen. Sie konnte sich ihren Sinneswandel und das Geschehene selbst kaum erklären, doch es fühlte sich richtig an. Zumindest für den Moment. Plötzlich war alles wie früher. Sie waren wieder ein eingeschworenes Team. Kestrel, Q`Tahem und Zoey. Das hatte etwas Vertrautes an sich. Dennoch hatte die Situation auch sehr viel Beunruhigendes an sich. Die Jedi waren dem Tode näher als dem Leben. Und Sturns Wachen und etliche andere Sith, allen voran Kira und ihre Brut, schlichen hier irgendwo herum und konnten jederzeit auftauchen. Und, was würde aus ihr selbst werden?! Was hatte sie sich dabei nur gedacht?! Nichts! Leider! Sie hatte impulsiv aus einem Gefühl heraus gehandelt. Sie war eine Verräterin. Nun nicht nur bei den Jedi, jetzt auch bei den Sith. Zoey überkam nach ihrer ersten hektischen Betriebsamkeit, die Jedi medizinisch retten zu lassen, eine schreckliche Beklemmung. Sie versuchte ihren Fokus auf die verwundeten Jedi zu lenken, um nicht durchzudrehen. Sie kniete bei Kestrel, der es am schlechtesten ging und streichelte sie. Die Medidroiden brachten sie rasch über den Berg. Sie würden am Leben bleiben. Kaum war das geschehen, kamen über Kestrels Lippen Worte der Entschuldigung. Ihre Worte von vorhin wären nicht so gemeint gewesen. Das war so typisch für sie!

“Nein, ich muss mich entschuldigen!”,

konterte Zoey und unterbrach Kestrel. Zoey war peinlich berührt. Deren Augen sprachen große Dankbarkeit aus. Zoey blieb davon nicht ungerührt. Auch Q`Tahem rappelte sich und atmete wieder vernünftig. Zoey konnte deren Hoffnung förmlich greifen, schmecken, riechen. Der Funken Hoffnung, der die ganze Zeit unter der Asche geglommen hatte und weshalb sie noch nicht tot waren. Zoey rief nach Yui, um sie an Bord zu tragen. Sie waren zwar über den Berg, doch sie waren sehr sehr verletzt und erschöpft. Sie hatten an der Schwelle des Todes gestanden und das nicht zum ersten Mal hier auf Ziost.

Doch dann änderte sich alles, weil Kira plötzlich vor ihnen stand. Sie war wie aus dem Nichts aufgetaucht. An ihrer Seite ihre Tochter. Es war eine für Zoey und die Jedi unschöne Lage. Die Dunkelheit herrschte vor und war in der Überzahl. Sofort griff sie Zoey an. Herrisch meinte Kira, wie es so ihre Art war, sie solle nicht nur rumstehen. Sie beschwor Zoey in einem hässlich aggressiven, nahezu hysterischen Tonfall, was Zoey stattdessen alles tun könnte und müsste, wie den großen dunklen Lord zu retten, nachdem Zoey sich rausgeredet und gelogen hatte. Zoey hatte große Mühe, sich ihre Aufregung und Angst nicht anmerken zu lassen und brauchte ihre gesamte Energie, dagegen anzukämpfen. Kira stürzte zum Grafen. Was diese dann tat, war etwas, was Zoey so noch nie erlebt hatte. Die unheimliche beängstigende Stimmung dabei würde sie wohl niemals vergessen. Sie kannte sowas von Hybris. Doch Kira gab es dem Grafen von selbst. Ihre Lebensenergie. Sie spendete sie ihm freizügig. Diese unangenehmen Eindrücke würde Zoey wohl nie mehr loswerden. Der Graf, erst am Abkratzen, Blut röchelnd, an der Schwelle des Todes, erstarkte und gesundete wieder. Kira hingegen sah nicht mehr so gut aus. Würde der Graf sich zeitig genug von ihr lösen können oder würde er ihr jedes letzte Quäntchen Lebensenergie heraus saugen? Es wirkte verstörend. Nun, es wäre nicht unbedingt schade um Kira, auch wenn ihre Tochter unruhig wurde, aber ein geheilter starker dunkler Lord war nicht gerade gut für Zoey nach ihrer Tat. Und ihre Flucht schien auch vereitelt. Was in den Sekunden, Minuten, in Zoey vor sich ging, war kaum in Worte zu fassen. Am liebsten wäre sie nur noch weggerannt, hätte laut geschrien, doch sie alle waren ausgeliefert und der Situation unentrinnbar ausgesetzt.

Dann rappelte sich der große dunkle Lord aus dem Dreck auf und da stand er aufrecht, in seiner ganzen fürchterlichen angsteinflößenden Pracht und Dunkelheit und gab Befehle, die Jedi betreffend, als wäre nichts geschehen. Was würde mit Zoey passieren? Sie hätte es richtig beenden sollen. Fünfmal zustechen oder so!? Er beachtete sie nicht, während sie ängstlich zu ihm sah, ihren Tod erwartend. Er war Inquisitor! Wieso hatte sie nicht vorher daran gedacht?! Vielleicht hatte er es nicht mitbekommen, wer es gewesen war? Eigentlich schier unmöglich! Oder, er hatte es beim Sterben wollen bzw. müssen, schlicht und ergreifend vergessen? Ging sowas überhaupt? Zoey hatte richtig Panik, auch wenn sie es gut verbarg.

Dann sah er sie an. In dem Moment stand für Zoey die Welt still. Alle um sie herum hörten auf zu existieren. Es gab nur ihn und sie. Sein Blick lastete schwer auf sie. Es war, als würde die Last sie in den Boden drücken. Sie wurde aus seinem Blick nicht schlau. Doch eines war sie sich gewiss, er wusste, dass sie es gewesen war. Was würde sie erwarten? Sie war ihm nun auf Gedeih und Verderb ausgesetzt.

Yui stand plötzlich neben ihr. Einen Träger brauchte sie nicht mehr.


“Wir gehen und fliegen mit unserem Schiff.”

Doch da schaltete sich der Graf mit eisiger schneidender Stimme ein, die keinen Widerspruch duldete, und befahl ihr, auf sein Schiff zu gehen.

“Jawohl, Mylord!”,

sagte sie rasch und mit beschlagener Stimme, denn ihr Herz schlug ihr bis in den Hals. Mist, sie musste mit aufs Schiff. Sie konnte ihren letzten Fluchtgedanken begraben.

“Gib mir das Holocron zurück, Yui! Ich benötige deine Dienste dann nicht mehr! Danke!”

Zoey nahm das Holocron, welches Yui beschützend an ihrem Körper aufbewahrt hatte, an sich. Leise sagte sie ihr dann noch:

”Pass gut auf dich auf, Yui! Flieg sofort weit weg von uns. Am besten zurück nach Nar Shaddaa. Pass auf Nevis weiter auf. In ein oder zwei Jahren komme ich sie holen. Dann ist sie alt genug. Wenn ich noch am Leben bin. Bringe dich in Sicherheit. Ich habe einen Fehler gemacht!”

Sie machte eine Handbewegung, die ihre Worte noch unterstrichen, dass Yui verschwinden sollte. Sie war nun bereit, das Unvermeidliche zu tun und mit an Bord auf Sturns Schiff zu gehen. Das Schiff, was ihr einst wie ein Traumschiff vorkam. Jetzt hatte es etwas anderes an sich. Als würde sie gleich zum Schafott geführt werden. Doch erstmal zog ein anderes Schiff aller Aufmerksamkeit auf sich. Nanu, was ging da vor sich? Ihr Blick fiel wieder auf Yui, die in ihrem Schiff verschwand. Wehmütig sah sie ihr hinterher. Ob sie sich je nochmal wiedersehen würden? Kurz darauf startete das Schiff und flog über die Zitadelle hinweg und verschwand. Zoey sah wieder zum ihnen naheliegendsten Schiff, wo sich etwas rührte.


Ziost, zwischen Zitadelle und Schiffen: Graf Sturn, Zoey, Adria, Kira, Kestrel, Q`Tahem
 
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In diesem schicksalhaften Moment des Machttransfers fühlte Kira, wie sich ihre Lebenskraft mit der des Dunklen Lords vereinte. Eine seltsame Mischung aus Panik und Hingabe durchflutete sie. Ihre Gedanken wirbelten in einem Strudel von Emotionen, während die Dunkelheit in ihrem Inneren nach mehr verlangte. Janus, der sie zu verschlingen schien, erweckte zugleich ihre Ängste und ihre Bewunderung für ihn.
Sie konnte den eisernen Griff seiner Hand an ihrer spüren, wie seine goldenen Augen intensiv in die ihren blickten. Die Verbindung war so tief, dass es schmerzte. Der Mangel an Kontrolle über ihre eigene Lebenskraft löste eine stumme Panik in ihr aus. Kira wusste, dass sie ihn brauchte, doch die Vorstellung, von ihm regelrecht ausgesaugt zu werden, ließ sie innerlich erzittern. Sie hatte die Kontrolle über diese Technik längst verloren. Sie hatte sich ihm geöffnet und er nahm sich was er brauchte durch ihre geöffneten Tore.
Während die Energie aus ihrem Körper strömte, wurde sie blasser, ihre Haut verlor an Farbe und wurde fast schon gräulich und ihre Haare, einst schwarz wie die Nacht, zeigten nun vereinzelt Strähnen von grauem Schatten. Der Prozess schien sie sogar nachhaltig zu schwächen, machte sie fragil und zerbrechlich. Ihre Gedanken rasten, versuchten, die Kontrolle über ihre Existenz zurückzugewinnen, während sie zugleich spürte, wie
Janus wieder ins Leben glitt und an Kraft gewann. Ein zwanghaftes Verlangen, ihm zu gefallen, ihn zu beeindrucken, weil sie ihn brauchte, durchzog sie und doch empfand sie auch eine stumme Angst vor der ungewissen Zukunft, die sie durch diesen Akt der Aufopferung betreten hatte.
Die Hand des Dunklen Lords, die sich an ihre klammerte, grub sich tief in ihr Fleisch und sie spürte, wie ihre Lebenskraft langsam grenzwertig aus ihr herausgezogen wurde. Jeder Druck seiner Finger verstärkte das Gefühl der Schwäche, das sie durchzog. Doch gleichzeitig empfand sie auch eine gewisse Erleichterung darüber, dass die Prozedur zu funktionieren schien. Der Mann richtete sich schließlich auf und ließ von ihr ab und half ihr sogar auf die Beine. Kira schwankte deutlich und zitterte und fror vor Schwäche.

Die Worte des Dunklen Lords, wieder voller Stärke und Entschlossenheit, hallten in ihrem Kopf wider. Trotz ihrer körperlichen Schwäche fühlte sich Kira in diesem Moment an seiner Seite gestärkt und bestärkt. Gleichzeitig empfand sie auch eine gewisse Erleichterung darüber, dass
Janus sie nicht verurteilte für ihre vorherige Untätigkeit. Ihr Band war nun stärker als je zuvor. Sie war erneut in seiner Gunst gestiegen, wenn auch nicht ohne einen Preis gezahlt zu haben. Doch trotz ihrer inneren Zweifel und Ängste, fühlte sie sich auch geehrt. Sie hatte es geschafft. Der Mann, der ihr zu Ruhm und Macht verhelfen konnte, lebte! An ihre Position kam niemand mehr heran und vorbei. Sie würde neben ihm auf dem Thron sitzen und niemand anderes!

“Es war mir eine Ehre Lord
Sturn! Niemand anderes als ihr gehört auf den Thron! Die Galaxis braucht euch!”

Kira’s Stimme wirkte schwach und rau zugleich.
Während
Janus sich der Wachen zuwandte und seine Pläne für die Zukunft verkündete, kam eine Vorahnung in Kira auf. Das Q'Tahem noch weiterhin eine Bedrohung darstellen könnte, schwelte wie ein dunkler Schatten in Kiras Bewusstsein. Im Vergleich zu Kestrel schien der Nautolaner weniger schwer verletzt zu sein und könnte möglicherweise die Wachen überrumpeln, erneut fliehen und weiterhin Unruhe stiften. Immerhin hatte vermutlich ER den dunklen Lord so schwer verletzt. Immerhin hatte er direkt neben ihm gelegen. Unruhe! Etwas, was sie nun absolut nicht mehr brauchten! Diese Aussicht trieb Kira an, ihre rechte, blutige Hand mit einer Mischung aus Wut und Entschlossenheit auszustrecken, während ihre Linke sich an Sturn’s Umhang klammerte.

Ein heftiger, lähmender Machtblitz entlud sich aus ihren Fingerspitzen und traf
Q'Tahem mit brutaler Präzision. Der Nautolaner zuckte, als die Macht durch ihn hindurchfuhr und sein Körper sackte erneut zu Boden. Die Augen des Nautolaners waren weit aufgerissen, von der plötzlichen und überwältigenden Energie betäubt.
In diesem Moment der Machtentladung spürte Kira, wie ihre eigene Energie weiter abnahm. Die Schwäche übermannte sie, ihre Beine drohten nachzugeben und die Welt um sie herum begann sich zu drehen. Instinktiv klammerte sie sich an
Sturn, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren und ihre Schwäche vor den Jedi Preis zu geben.
Die Wachen von
Sturn handelten schnell und effizient. Sie umringten den betäubten Nautolaner,, hielten ihm Blastergewehre an den Kopf und legten ihm Handschellen und Machtunterbindene Fesseln an. Q'Tahem wurde zu Boden gedrückt, seine Versuche, sich zu befreien, waren von der Lähmung durch Kiras Machtblitz durchdrungen. Es gab kein Entkommen. Ebensowenig für Kestrel, die ebenfalls, wehrlos wie sie war, durch ihre Verletzungen, in Ketten gelegt wurde.
Kira, von der Anstrengung und dem Verlust an Lebenskraft gezeichnet, hielt sich weiterhin an
Janus fest. Der Dunkle Lord, der die Situation mit berechnender Ruhe beobachtete, erkannte hoffentlich das Opfer, das Kira für diesen Moment der Kontrolle und Sicherheit gebracht hatte. Nicht so wie Zoey, die einfach nur untätig dagestanden hatte und sich nun auf ihrem Schiff verstecken wollte, was dem Inquisitor offensichtlich missfiel.

Ein Medidroide von
Sturns Schiff, eine hochmoderne Einheit der neuesten medizinischen Technologien, glitt geschmeidig erneut zu Sturn, der ihn abgewiesen hatte. Seine metallenen Glieder bewegten sich mit einer Präzision, die nur von den fortschrittlichsten Programmen gesteuert werden konnte.

"Bitte kooperieren Sie, um den Genesungsprozess zu optimieren. Gemäß den Protokollen des Imperialen Medizinischen Corps werde ich zunächst eine umfassende diagnostische Analyse durchführen, um den genauen Umfang Ihrer Verletzungen festzustellen. Nach Protokoll A456 , bin ich dazu verpflichtet sie zu behandeln."

Die kybernetischen Augen des Medidroiden leuchteten auf, als er begann, verschiedene Scanner und Sensoren zu aktivieren.

"Während dieser Prozedur wird es erforderlich sein, dass Sie sich entspannen und kooperieren, Lord Sturn. Bitte beachten Sie, dass gemäß den Protokollen alle medizinischen Informationen aufgezeichnet und den zuständigen imperialen Stellen gemeldet werden. Es liegt in unserem gemeinsamen Interesse, Ihre vollständige Genesung sicherzustellen."

Fast zeitgleich kamen zwei Wachen zu Sturn. Die Wachen präsentierten die schwerverletzte, vor Angst zitternde Kestrel in ihren Ketten vor dem dunklen Lord. Die Luft war gespannt und das leise, gequälte Stöhnen der Jedi-Meisterin durchdrang die Atmosphäre. Das sie große Schmerzen hatte und nichtmal in der Lage war, auf eigenen Beinen zu stehen, war überdeutlich. Ebenso ihre Angst vor ihrem endgültigen Ende durch die Hand des dunklen Lords. Die Ketten klirrten leise bei jeder ihrer Bewegungen, während sie von den Wachen getragen wurde.
Die beiden Wachen hielten die schwerverletzte
Kestrel in ihrer Mitte, während einer von ihnen das Wort erhob:

"Mein Lord, sollen wir die Jedi zum Zellenblock bringen oder direkt zur Krankenstation auf Ihr Schiff?"

Meinte einer der Wachen respektvoll, während sie darauf warteten, dass der Dunkle Lord seine Anweisungen gab, wohin die Jedi auf sein Schiff gebracht werden sollten. Dahinter standen noch mehr Gardisten mit gezogenen Waffen hinter der Jedi-Meisterin und ebenso hinter dem Nautolaner, der hinter Skyfly abgeführt wurde. Die Waffen stets auf die Beiden gerichtet.

[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle und Außenbereich | Janus, Kira, Zoey, Adria, Ari´a, Ribanna, Wächter (NSC)
 
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