Zurück ins Mittelalter?

Darth Quaid

Anti-Korruptionsbeauftragter des Obersten Kanzlers
Hi Leutz,

eine Äußerung des Präsidenten des Richter-Bundes Mackenroth sorgt zur Zeit für Wirbel. Zitat:

"Es sind Fälle vorstellbar, in denen auch Folter oder ihre Androhung erlaubt sein können, nämlich dann, wenn dadurch ein Rechtsgut verletzt wird, um ein höherwertiges Rechtsgut zu retten". Toll, Herr Mackenroth! Wollen Sie demnächst wieder aller Orten die Scheiterhaufen brennen sehen, wenn Sie schon mit der peinlich und hochnothpeinlichen Gerichtsordnung drohen? Merken Sie sich eines: Folter oder die Androhung von Folter kann in einem freiheitlich-demokratischen Rechtssystem NIEMALS der Weg zu Wahrheitsfindung sein.

Bedenkliche Grüße
 
und was ist wenn man mit foltermethoden aus einem verbrecher wichtige informationen herausholen kann um damit menschenleben zu retten...

was ist dann??

greetz
Riker
 
Original geschrieben von Riker
und was ist wenn man mit foltermethoden aus einem verbrecher wichtige informationen herausholen kann um damit menschenleben zu retten...

was ist dann??

greetz
Riker

Nochmal: Folter oder die Androhung von Folter kann in einem freiheitlich-demokratischen Rechtssystem NIEMALS der Weg zu Wahrheitsfindung sein.

Die Mittel, die den Ermittlern und der Justiz zur Verfügung stehen (Beugehaft und dergleichen), reichen vollkommen aus. Wenn man dieser Argumentation als Exekutive und Judikative folgt, begibt man sich auf gleiches Niveau wie der, den man abzuurteilen gedenkt. Es müssen Untersuchungsmethoden verfeinert, die forensische Medizin weiterentwickelt und mehr Ermittler eingestellt werden. Dieser Vorstoß, mit Mitteln der Folter Informationen zu erhalten, ist verwerflich und entspricht dem Rechtssystem eines totaliratären Staates, indem das Recht mit Füßen getreten wird.

Folter bleibt ein Verstoß gegen die Menschenrechte und ist zudem auch nicht mit dem Grundgesetz vereinbar.

Und was jetzt???
 
Ich möchte auch noch ergänzend hinzufügen, dass es wissenschaftlich erwiesen ist, dass Menschen unter Folter nicht unbedingt die Wahrheit sagen. In so fern hätte eine gewalttätig herbeigeführte Aussage sowieso keinen Wert.

mtfbwy,
Yado
 
Original geschrieben von Yado
Ich möchte auch noch ergänzend hinzufügen, dass es wissenschaftlich erwiesen ist, dass Menschen unter Folter nicht unbedingt die Wahrheit sagen. In so fern hätte eine gewalttätig herbeigeführte Aussage sowieso keinen Wert.

mtfbwy,
Yado

Richtig! Wieviele falsche Geständnisse oder Zeugenaussagen sind während der Inquisition allein durch das Zeigen der Folterinstrumente erpresst worden?

Beste Grüße
 
Folter wäre auch der falsche Weg, allerdings sollten gewisse Gesetze schon verändert werden, damit unsere Polizei in manchen Situation ein wenig anders durchgreifen kann- und nicht so hilflos ist wie jetzt, ist auch diskussionwürdig, weil man auch wieder die Kehrseite aufzeigen könnte, wenn deren Ausübung Überhand annimmt- oder annehmen würde
 
is doch das gute an einem Rechtsstaat, dass es sowas nicht gibt. So sehr man menschlich nachvollziehen kann, was den Vizepräsi motiviert hat, so sehr muss man (leider) darauf beharren, dass er die Konsequenzen zieht.
 
obwohl Rechtsstaat- seht Euch Amerika an und wie die mit Ihren Gefangenen umgehen, das ist unmenschlich!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ach Amerika. Das die ziemlich verdreht sind ist wohl allen klar. Da kann ja selbst nen Einbrecher sein Opfer verklagen weil er die Treppe runtergefallen ist. Die sind moralisch ziemlich am Ende.
 
Einerseits kann ich es auch verstehen....immerhin ging es hier um das Leben eines Kindes!

Aber andererseits, wo würde man eine Grenze ziehen, wann Folter und deren Androhung erlaubt oder verboten ist? Was unterscheidet uns dann von Ländern, in denen Folter die Regel ist? Haben wir in unserem Grundgesetz nicht auch den Schutz auf körperlicher Gesundheit und den Schutz vor seelischer Grausamkeit?

Ein schwieriges Thema mit vielen Pros und Contras aber ich lehne Folter ab....davon hatten wir in Deutschland vor 60 Jahren schon genug für die Ewigkeit... :rolleyes:

Ist bloss scheiße, wenn Du einem Verdächtigen Folter androhst oder ihn sogar folterst.......der aber unschuldig ist.

Was dann?
Ein einfaches "Sorry, warst der Falsche" reicht dann nicht mehr aus... :rolleyes:
 
1. Das Deutsche Rechtssystem ist sowieso für den Arsch
2. Deutschland ist sowieso für den Arsch
3. Die ganze Welt ist am Arsch
4. Nimm mir einer bitte die Drogen weg
 
Original geschrieben von Heulläufer
1. Das Deutsche Rechtssystem ist sowieso für den Arsch
2. Deutschland ist sowieso für den Arsch
3. Die ganze Welt ist am Arsch
4. Nimm mir einer bitte die Drogen weg

Dann wandere aus und gebt das Hanf frei :D
 
dann möchte ich mal wissen wir ihr darüber denkt wenn euer kind irgendwo in nem loch vergraben liegt und in zwei std. keine luft mehr hat und elendig verrecken muss weil ein perverser nicht damit rausrücken will wo er das kind versteckt hat..

ich habe eine tochter und ich würde jedem jedwede info abknöpfen,egal mit welchen mitteln, um ihr leben zu retten..


klug daher reden von menschenrechten kann jeder..


greetz
Riker
 
Ok, das Thema ist schwierig.

Wenn meinen Kindern (die ich *zum Glück* noch nicht habe) irgendein Perverser was antun würde, dann würde ich auch verlangen, daß man ihm die Scheiße aus dem Leib prügelt...
Aber ein Polizist hat seinen Job nach dem Gesetz zu machen. Und ES KANN EINFACH NICHT SEIN, daß so ein Polizist sich über die Menschenrechtskonvention, das Grundgesetz und das Strafgesetzbuch stellt, und Folter als Vernehmungsmittel einsetzt. DAS GEHT EINFACH NICHT!!! Und aß ausgerechnet ein Polizei-Vizepräsident das auch noch legitimiert, ist wirklich ungeheuerlich. Menschlich kann ich das Verhalten der Polizisten vielleicht noch nachvollziehen, aber hey, sie sind ausgebildete Polizisten!!! Sie sollten sich professionell verhalten! Dafür wurden sie schließlich ausgebildet. Dieser Polizei-Vize muß auf jeden Fall seinen Hut nehmen!!
Bei allem Verständis und Mitgefühl für die Angerhörigen des Opfers, aber Folter ist aus gutem Grund geächtet und verboten. Und das soll bitteschön auch so bleiben.
Und jetzt mal ehrlich, wann hat man bei solchen großen Meldungen über entführte Kinder diese schonmal lebend wiedergefunden? Die waren immer schon tot, als man endlich die Täter fand. Mit Folter kann man so ein Kind auch nicht mehr retten...
Es ist einfach unter aller Sau, wenn sich die Staatsorgane mit den Menschen, die sie bekämpfen, auf eine Stufe stellen, und brutale, juristisch eindeutlich verbotene Gewalt in ihren Ermittlungen einsetzten. Wo landen wir denn, wenn wir so anfangen "Ok, es gibt zwar eindeutige Gesetze, aber ein höheres Gut ist es wert, sie außer Kraft zu setzen"?? Wenn Folter erlaubt werden sollte, was ist das nächste? Daß so ein Gewaltverbrecher keinen Strafverteidiger mehr haben darf? Daß er gleich ohne Verfahren in den Bau geht?? Daß man sich denkt "Ok, laut Gesetzbuch müßte das Strafmaß so und so ausehen, aber ich schicke ihn lieber für 30 Jahre nach Sibirien, Steine kloppen"??
Die USA haben das Kyoto-Protokoll angelehnt, und soll Dtl. jetzt von Folter-Verbot abrücken?? Na viel Spaß, wenn sich alle Länder so verhalten, dann haben wird bald Anarchie. Es gibt nunmal Regeln, die das Leben in der menschlichen Zivilisation reglen. Nur so ist Zusammenleben möglich. Und wenn sich Menschen nicht daran halten, dann ist dafür die Justiz da. Wenn sich aber nicht mal die Leute, die diese Regeln vertreten, selbst an sie halten, dann wird die Justiz zur Farce.
 
Original geschrieben von Riker
ich habe eine tochter und ich würde jedem jedwede info abknöpfen,egal mit welchen mitteln, um ihr leben zu retten..

geht mir nicht anders. nur wie SWPolonius sagte ist es ein unterschied ob ich als privat betroffener derartiges tun würde oder als polizist.
es gibt nun mal grenzen die der staat nicht überschreiten darf, weil es dann kein halten mehr gibt, und wenn doch was kommt den dann als nächstes? sippenhaft oder wenn er nicht redet folterung seiner frau, kinder und eltern?
und wie weit soll der staat gehen dürfen? streckbank & eiserne jungfrau oder "nur" schläge?
 
Wir können hier natürlich auch gleich die islamische Rechtssprechung einführen. Wie würdet ihr auf öffentliche Folterungen und Hinrichtungen reagieren?

Ich bin froh, dass soetwas in einem freien demokratischen Land nicht machbar ist.

mtfbwy,
Yado
 
islamisches - soll heissen - kirchliches recht = Strafrecht will natürlich niemand,ist auch aufgrund der trennung von kirche und staat gar nicht möglich.

aber das unser rechtssystem immer mehr die opfer statt die täter bestraft ist doch offensichtlich.unseren verurteilten verbrechern gehts zu gut und unsere vom gesetz vorgegebenen strafrahmen werden von richtern und staatsanwälten nicht genügend ausgeschöpft.
ist nur meine persönliche meinung..
wer ein leben nimmt soll selbst sein leben verlieren..
wer anderen schmerz zufügt..soll selbst schmerz erleiden..
gegen öffentliche auspeitschungen ist doch nichts einzuwenden..

und wenn man einem dieb die rechte hand abschlägt dann wird er kein zweites mal stehlen oder?

greetz
Riker
 
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